Die Tore waren offen, die "feindlichen" Legionen auf dem Vormarsch ins Stadtinnere und Ich hatte mich in meiner Casa verschanzt so wie so ziemlich jeder andere der mehr Wertsachen besaß als er am eigenen Körper tragen konnte. Freunden und Verbündeten hatte ich Unterschlupf gewährt, ganz genauso wie dem gallischen Schreiner und seiner Frau. Von den angeheuerten Söldnern waren nur noch zehn übrig, der Rest hatte sich bereits aus dem Staub gemacht oder hatten anderswo bessere Angebote bekommen. Ich allerdings hoffte das ich ihrer Dienste nicht bedurfte, ich hoffte auf meine Verbündeten ... ich hoffte auf Duccius Vala und Iulius Licinius ...
Beiträge von Gaius Pompeius Imperiosus
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Hatte ich von Decima Seiana gesprochen? In den letzten Tagen war ich wirklich etwas verwirrt ...
"Nein schon gut, sag stattdessen deiner Herrin Duccia Venusia bescheid, sie wird mich sicher ebenfalls erwarten!"
antwortete ich und tat als wäre alles beabsichtigt gewesen, ich musste dringend aufpassen das diese Verwirrung mich nicht am Ende noch meinen kostbaren pompeiischen Kopf kostete ...
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Ich saß hinter meinem Schreibtisch und grübelte über einem kleinen Pergament das ich gerade ausgegraben hatte ... wie nur sollte ich verhindern das eine stumpfsinnige Meute die Kanzlei stürmte bis ich den Obrigen des Feindes klargemacht hatte das wir unverzichtbar für eine flüssige Machtübernahme waren bzw. das wir verhinderten das solchergleichen zum allgemeinen Wochenprogramm gehöhrt ...
Letztendlich kam mir eine Idee und ich schickte nach Montanus ...
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Der Söldner trat zur Seite und ich berichtete selbst von meinem Anliegen, zwar waren diese Männer in meinen Diensten, aber es waren keine Sklaven, so das ein gewisser Teil der "Arbeit" durchaus an mir hängen blieb ...
"Ich bin Gaius Pompeius Imperiosus, Procurator a Libellis der kaiserlichen Kanzlei! Ich bin hier um Decima Seiana abzuholen, bitte informiere deine Herrin über meine Anwesenheit!"
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Ich hatte mir so ziemlich alles an offiziellem Gedöns übergeworfen das ich hatte, selbst ein Blinder würde unmissverständlich "sehen" das ich von der Kaiserlichen Kanzlei war, außerdem waren natürlich auch die Erkennungszeichen meines Standes stark hervorgehoben, etwas passiver Schutz vor den Wirren des Krieges, natürlich hatte ich auch aktiven Schutz bei mir in Form von vier sehr teuren Söldnern, welche ihr Handwerk hoffentlich auch zur Genüge beherschten um mich und mein Leben vor der Außenwelt zu schützen ...
Als wir die Casa Decima erreicht hatten klopfte einer von ihnen an meiner statt und wir warteten auf den Ianitor ...
*KLOPF**KLOPF*
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Ich schmunzelte eine gewisse Verschlagenheit schien tatsächlich in Valas Familie zu liegen ... in meiner Familie hatte ich meine Verschlagenheit mit niemandem teilen müssen ...
"Falls jemand fragt dann ging es um die Pfändung eines Grundstücks deines Neffen!"
Nun entriegelte ich die Tür wieder und spähte hinaus, die Notarii hatten sich an meine Anweisungen gehalten und das Vorzimmer war leer ...
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Ich nickte zufrieden, was ein Beweis außerordentlicher Körperbeherschung war, denn eigentlich hätte ich vor Erleichterung am liebsten laut gesäufzt ...
"Sehr gut! Dann werde ich umgehend die Papiere aufsetzen und dich dann in der Casa Decima abholen sobald die Truppen deines Neffen hier sind! Bereite dich für eine baldige Reise vor, aber denk daran das du kein großes Gepäck mitnehmen kannst, schließlich soll niemand glauben das es geplant war das du nicht zurückkommst!"
Sicher konnten eventuelle Familienschätze auch in der Casa Pompeia untergebracht werden, sofern sie den Decimern nicht traute ...
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Ich schüttelte den Kopf, hatte ich mich so undeutlich ausgedrückt?
"Oh eben doch, er muss sie aus Ostia holen ... oder zumindest jemanden schicken der ihre Sicherheit auch gegenüber den Truppen Palmas gewährleisten kann!"
Das einzige was mich wirklich zittern lies war die Ungewissheit bezüglich meiner Frau und meiner Kinder, faszinierend wenn man bedachte das ich als Kopf der kaiserlichen Kanzlei beinahe täglich Entscheidungen zu fällen hatte die nicht nur eine Frau und ihre zwei Kinder betraf sondern gleich ganze Städte, oder eben eine Legion ... die wenngleich ihre Soldaten nicht verheiratet sein durften doch recht oft eine ganze Stadt voller Bastarde und schwangerer Frauen als Anhängsel hatte ...
"Damit wir uns richtig verstehen, diese .. "Mission" ist mir überaus wichtig!"
Die drei unsichtbaren Ausrufezeichen würde die Duccia hoffentlich ebenfalls heraushöhren ...
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Ich nickte zufrieden und deutete den Sklaven an das sie das Obst abräumen konnten ...
"Das freut mich zu höhren, Iulius. Ich hoffe ich kann dich für ein frühes Abendessen begeistern? Die Küche hat für Heute etwas ganz besonderes vorbereitet!"
Eigentlich eine Spezialität aus Aegyptus, aber dank meiner Frau war unser Küchenpersonal bereits sehr versiert in der Zubereitung solcher Speisen ...
Sim-Off: Verständlich, Danke!
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"Nun zuallererst einmal ganz und garnicht wie eine Flucht! Ich werde dich ganz einfach aus der Stadt schicken, mit einem von mir persöhnlich gesiegeltem Schreiben das dich als Unterhändlerin im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei ausweist!"
Natürlich musste das reichlich unwahrscheinlich klingen ... vielleicht sollte ich lieber gleich mit dem Haken rausrücken bevor sich das Misstrauen zusehr anhäufte ...
"Natürlich ist auch unter Freunden nichts umsonst! Ich erwarte eine Gegenleistung, einen kleinen Gefallen wenn du so willst! Meine wehrte Gattin residiert aus Vorsichtsmaßnahmen in Ostia, nun will ich natürlich sicher gehen das diese "Vorsichtsmaßnahmen" sie nicht am Ende gerade doch in Gefahr bringen! Sobald du deinem Neffen davon berichtet hast, wird er mitnichten sofort selbst meine Lage erkennen und Schritte einleiten um meine Frau in Sicherheit zu bringen!"
Ich war gespannt was sie dazu zu sagen hatte, vorallem natürlich weil mir mittlerweile die Alternativen ausgingen ...
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Ich legte die Fingerspitzen zusammen und lehnte mich zurück ...
"Ausgezeichnet! ... Ich möchte das du ihm eine Nachricht zukommen lässt ... sollte das Heer unseres guten und wohlgeformten Kaisers die Rebellen nicht niederringen, erwarte ich das, sollten sie Rom tatsächlich einnehmen, er sich bemüht diese Casa als erster zu erreichen um dafür zu sorgen das sie unversehrt bleibt ... selbiges gilt natürlich auch für ihre Bewohner! Ich will das er seine Männer entsprechend instruiert das entweder er oder der Duccier ... dieser äh .. Duccius Vala genau! Also entweder er oder der Duccius diese Casa zuerst erreichen um sicherzugehen das seine Männer hier ihre guten Manieren nicht vergessen!"
Das war natürlich etwas viel verlangt für die Unterbringung des Jünglings in der Kanzlei, weshalb ich auch direkt nachsetzte ...
"Andersherum kann ich ihm, sollte er in Gefangenschaft geraten unproblematischen Freigang zusichern! Mein Einfluss im aktuellen System kennt nur sehr schmale Grenzen wie du weißt!"
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Ich war begeistert, nicht weil sie meinem .. unserem Wunsch entsprochen hatte sondern weil sie wiedermal keinerlei Reaktion gezeigt hatte. Ich war mir sicher das ihr diese Einmischung gehöhrig gegen den Strich ging, immerhin war die Acta soetwas wie ihr persöhnlicher kleiner Schatz und nun kamen wir daher und strichen ihren Schatz mit unseren Farben ...
"Ausgezeichnet! Ich freue mich schon auf die ersten Veröffentlichungen! und ich bin mir sicher das es unserem geliebten Kaiser ganz genauso geht!"
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Ich machte ein wegwerfende Handbewegung, das es innerhalb des Pommeriums zum Kampf kommen würde war höchst unwahrscheinlich ... tatsächlich war ich fest davon überzeugt das dies selbst im äußeren Rom nur passieren würde wenn der Octavier im Süden gewann und die Rebellenlegionen hier auf ihn warteten statt ihm entgegen zu marschieren ...
"Ich werde auch im Falle eines "Wechsels" im höchsten Amt unentbehrlich für die Kanzlei und die Funktion des römischen Staatsaparates sein ... zumindest aus Sicht der Oberen, was mich allerdings tatsächlich stört ist der Pöbel! Sicher wird sich der Zorn der Bevölkerung auf diejenigen richten die mit den Rebellen paktieren bis zu dem Tag an dem die Rebellen die Stadt übernehmen ... denn dann sind die Loyalisten dran!"
Ich hatte bereits vor einiger Zeit Vorkehrungen getroffen und ein zwei Söldner angeheuert die meine Casa bewachten, zur Zeit nur von innen da ich für außen ja noch die Cohrtes Urbanae oder die Prätorianer hatte, aber schon bald könnten die besseres zu tun haben ...
"Wie es der Zufall nun will bin ich ein guter Freund deines Neffen und daher will ich dir eine Fluchtmöglichkeit anbieten!"
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"Also schön, wenn du das nicht weißt sollte ich dir wahrscheinlich schnellstens alles erzählen was ich so weiß!"
Ich sah sie an und versuchte in ihrem Gesicht zu lesen, ich musste sicher sein das sie mich nicht an eventuelle Dritte verraten würde ...
"Der gute Vala ist gegenwärtig wohl auf dem Weg hierher und in bester Gesellschaft, sofern man die Rebellen zu schätzen weiß! Er ist Teil des Kommandostabs wie ich ihn einschätze und ich bin sicher das er bald mit vielen Freunden vor unseren Toren kampieren wird!"
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Da hatte sie selbstverständlich recht, aber ich wäre ja nicht ich gewesen wenn ich das erstens eingesehen oder zweitens zugegeben hätte ...
"Nun die Aufgabe ist tatsächlich wichtig und du bist auch ungefragt die wichtigste Person bei ihrer Ausführung ... jedoch ist sie weder geheim noch ist es zwingend notwendig das ich dir sage was du zu tun hast. Das hätte auch ein gemeiner Scriba erledigen können!
Wie dem auch sei .. Wir glauben das es für den weiteren Verlauf des Krieges ungemein wichtig ist, das sich das römische Volk mit der kaisertreuen Seite der Geschehnisse zu identifizieren weiß! Daher erwarten Wir das du mit Hilfe der Acta Diurna dafür sorgst das ganz Rom weiß das es allein die Rebellen sind die das Getreide zerstören und das es Palma ist der dafür sorgt das sie hungern, das Palma all ihre Brüder,Söhne und Väter ermordet hat, das ihre Verwandten in den anderen Provinzen wahrscheinlich schon tot sind da Palma die Legionen bestochen und abgezogen hat um hier Krieg zu führen! Ich will das Mütter ihren Kindern erzählen das Palma sie holen kommt wenn sie nicht brav sind und das sie es dabei auch selbst glauben! Mach ihn und seine Männer zu ruchlosen Verbrechern, eine Bande aus Vergewaltigern und Mördern die sich römischen Kindern ernähren und zu so düsteren Göttern beten das nichteinmal Pluto ihre Hand schütteln würde!" -
Ich genoss es ihr Gesicht zu beobachten, ich wusste das sie anders fühlte als es ihr Gesicht preisgab ... sie war eine Meisterin auf dem Gebiet der Selbstbeherschung und bevor mir meine Frau diese Feindschaft aufgezwungen hatte, hatte ich sie stets dafür bewundert wieviel Kontrolle sie hatte ...
"Nun wir kamen zu dem Schluss das du ein außerordentlich fähiges Mitglied deiner Gens bist und dementsprechend, deinem Vetter gleich, mit einer außerordentlich wichtigen Aufgabe betraut werden kannst!"
Ich genoss es ... ich würde mir jede Kleinigkeit aus der Nase ziehen lassen, ich wollte sehen wann ihre Emotionen Überhand gewannen ... wie weit konnte ich gehen ohne selbst in Gefahr zu geraten, war allerdings die Frage die mein Verstand gerade versuchte in den Vordergrund zu rücken ...
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Ich schenkte ein und wäre schon wenige Augenblicke später am liebsten im Boden versunken, wie konnte ich vergessen was ich selbst noch als Einladungstext diktiert hatte ... wurde ich tatsächlich langsam alt oder war ich über die Jahre etwas schlampig geworden ...
"Achso ... ich wusste nicht das er eine Tante in seinem Alter hat ..."
Log ich hoffnungsvoll das man mir glauben würde und fuhr fort ...
"Dann gehe ich davon aus das du weißt wo sich dein Neffe gerade aufhält bzw. in wessen Gesellschaft er sich befindet!?"
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Ich nickte eifrig und machte mich sogleich auf den Weg die Briefe aufzusetzen ...
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Diesmal stand ich durch Zufall gerade selbst neben der Porta und öffnete, etwas überrascht das die Decima selbst erschienen war dauerte es kurz bis ich die richtigen Worte fand ...
"Ah, Decima Seiana, schön das du es persöhnlich einrichten konntest. Wenn du mir folgen möchtest!"
Ich nahm einige Schritte später an meinem Schreibtisch Platz und bot meinem Gast einen der gemütlichen Sessel direkt davor an ...
"Setz dich, ich und der Kaiser hatten vor kurzem ein Gespräch in dem es auch um dich ging und ich dachte ich teile dir die erfreulichen Botschaften selbst mit!"
Sagte ich, allerdings nicht ohne ein leicht hämisches Grinsen ...
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Slebstverständlich wusste sie wer ich bin, schließlich wusste ich ja nun auch alles was es seitens des Imperiums an Wissen über sie gab ... was natürlich auch einen Stammbaum der Gens Duccia einschloss. Ich wusste das sie so in etwa seine Tante war wenngleich normalerweise der Altersunterschied anders ausfiel ... doch genau dieses Wissen war es was mich nun kreidebleich werden lies, weshalb ich mich im Bruchteil einer Sekunde von ihr wegdrehte und vorgab etwas Wein und Wasser einzuschenken ...
Woher wusste sie das ich und Vala in Kontakt standen und das ich vor hatte ihm etwas gutes zu tun, ich musste doch aus ihrer Sicht einer seiner schlimmsten Feinde sein, immerhin war ich der engste Berater des Kaisers ... aber ihre Formulierung war eindeutig, "Was kann ich für meinen Neffen tun?" ... sie wusste es .. Sie wusste ES!! Aber wie konnte sie es wissen, unser Bündnis war mehr als nur geheim und gerade Vala gab weit zu viel auf diese Geheimhaltung als das er es seiner Tante erzählen würde ... ausgerechnet der einen die im Haus des Prätorianerpräfekten wohnte! Vielleicht interpretierte ich zu viel hinein ... vielleicht glaubte sie ich würde ihr anbieten Vala freizukaufen von seinen Verfehlungen ... aber wie konnte ich sicher sein?
"Deinen Neffen? Wie kommst du darauf das es um einen Neffen geht? .. Wein?"