Es dauerte eine Weile, bis sich Callista an das Zungenspiel gewöhnt hatte. Von Gefallen ganz zu schweigen. Erst fühlte es sich einfach nur seltsam an, nicht schlecht, aber reichlich seltsam. Was wollte er denn da drinnen überhaupt!? Es war ihr erster Zungenkuss überhaupt und sie überließ, scheu wie immer, ihm die Führung, zumal sie auch den Eindruck hatte er wußte was er tat. Und das gefiel ihr, weil er sie so nicht in Zugzwang brachte, Eifersüchtig war sie ganz und gar nicht auf die anderen Mädchen, die er anscheinend schon einmal so nahe kennengelernt hatte. Weil sie ein ganzes Stück kleiner war als er, musste sich Witjon herunterbeugen um sie küssen zu können und Callista ihren Kopf in den Nacken legen. Für einen kleinen Augenblick stellte sie sich auf die Zehenspitzen und hielt sich mit einer Hand an seinem Nacken fest, doch da war etwas, dass ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie wußte bereits, was es war, bevor sie noch wirklich darüber nachgedacht hatte. Sie war ja schließlich nicht komplett unvorbereitet. Aber irgendwie hatte sie sich nichts unter den Beschreibungen vorstellen können, je mehr man ihr erzählt hatte, desto kryptischer wurde das Ganze. Sie keuchte kurz erschrocken auf, als es sich mit fordernder Härte gegn die drückte. Callista hatte nicht geglaubt, dass ein männliches Geschlecht so ... groß ... und ... hart ... werden konnte. Und das sollte in sie hinein? Beängstigende Vorstellung. Aber Witjon lächelte aufmunternd. Er schien dahingehend keine Bedenken zu haben.
Stattdessen zog der braunhaarige Germane sie weiter aus, was durch die zwei einfachen Schnallen schnell erledigt war. Er trat zurück und sah sie an, wodurch Callista natürlich rot anlief. Sie hoffte nur, er würde das in dem dämmrigen Licht nicht sehen und biss sich leicht auf die Unterlippe. er fand sie schön. Wunderschön sogar. Und er liebte sie, das hatte er ihr gesagt. Mehrmals. Callista schluckte und ließ sich bereitwillig von ihm küssen. Es kam ihr schon viel weniger seltsam vor und sie erlaubte sich nun auch selbst etwas forscher zu sein. Sie tat einfach ziemlich genau das, was er tat. Wenn es ihr gefiel - und das tat es - gefiel es ihm auch, so einfach war ihre Rechnung und sie hoffte, ja betete fast, damit nicht falsch zu liegen. Viele der verheirateten Frauen, die sie kannte, hatten ihr gesagt, es würde völlig reichen zu tun was der Mann wolle. Allerdings kam ihr das ungerecht vor. Witjon gab sich viel Mühe, das spürte sie und sie wollte ihm ja auch irgendwie zeigen, dass es ihr gefiel.
Ihre Gedanken wurden allerdings unterbrochen, denn er nahm ihre Hand und legte sie auf seine Schulter. Zuerst verstand sie nicht, was er von ihr wollte, doch dann erfühlte sie eine Schnalle. Sollte sie ihn ausziehen? Zaghaft griff sie in seine Kleidung, doch von ihm kam kein Protest, während er ihren Körper streichelte und sie weiterhin küsste. Also versuchte sie ihn ebenfalls auszuziehen, was mit einer Hand zwar nicht einfach war, aber irgendwann gelang und so stand er bald mit freiem Oberkörper vor ihr. Die Tunika hielt noch an seinem Bauch, weil er einen Gürtel trug, doch den öffnete Callista auch indem sie dann irgendwann auch ihre zweite Hand zu Hilfe nahm. Im Gegensatz zu den Römern enthaarten sich Germanen nicht, wie Callista nun mit einem halb entsetzten und halb belustigten Schmunzeln feststellte. Ihr war schon aufgefallen, dass Witjon recht viele Haare an den Armen hatte, aber er hatte auch welche am Bauch, an den Beinen und an einer gewissen, markanten Stelle, von der Callista für Sekunden die Augen nicht abwenden konnte. Sie lief rot an, als sie bemerkte, dass sie starrte und hoffte wieder einmal, er würde es nicht bemerken. Sie konnte doch nicht einfach ihren Mann anstarren!
Also senkte sie schnell den Blick und blickte zum Boden. Dann musste sie grinsen. "Du hast deine Schuhe noch an." sagte sie und lächelte ihn an. Hoffentlich würde dieser Kommentar nicht die Stimmung ruinieren, aber sie wußte nicht recht, was sie sonst hätte sagen oder machen sollen. Und die Schuhe mussten ja sowieso aus. Wer ging schon mit Schuhen ins Bett?