Beiträge von Iunia Narcissa

    Der Garten war schnell gefunden und begeistert schaute sich Narcissa um. Sie mochte Gärten und hielt sich hier immer am liebsten auf, wenn ihr eigenes Cubiculum ihr zu langweilig wurde und sie war sehr froh auch in ihrem neuen Heim einen zu finden. Und dazu noch so gut gepflegt und von luxeriösem Äußeren. Livianus musste stolz sein und einige sehr fähige Sklaven haben, die sich um alles kümmerten. Es war kein welkes Blatt zu finden, die Wege ordentlich gefegt, die Hecken geschnitten und die Statuen vom alltäglichen Dreck befreit. Seufzend und lächelnd blickte sie sich um und stöberte solange herum, bis sie jeden Winkel erkundet hatte. Hier würde sie sich definitiv öfter aufhalten.


    Sim-Off:

    Auch hier gilt, ich freue mich über Mitschreiber

    Nachdem Narcissa aus ihrem Cubiculum gegangen war, stromerte sie ein wenig durchs Haus, erstmal ziellos und mit Phila im Schlepptau. Beide wollten ihr neues zu Hause kennenlernen und so ließ es sich Narcissa nicht nehmen ihren neugierige Nase hinter jede Ecke und Tür zu stecken, bis ihr Weg sie ins triclinium führte. Nach der Reise war sie nicht müde, aber hungrig und sie überlegte ob sie etwas essen sollte oder damit wartete, bis Livianus wieder da war. Es würde sicherlich eine Cena geben, bei der man sie allen vorstellte und somit wollte sie nun nicht allzu viel zu sich nehmen. Aber ihr Magen grummelte laut, als sie daran dachte und so ergab sie sich ihm. Phila wurde losgeschickt, sollte sie die anderen Sklaven finden und die culina, so dass man ihr etwas brachte. Zeitlich passte es genau für ein kurzes PRANDIUM, auch wenn sie dabei wohl alleine sein würde.


    Sim-Off:

    Würd mich freuen wenn jemand dazu kommt ;)

    Aber natürlich verfügte eine solche Casa auch über einen Hausaltar und für einen Moment zog es Narcissa tatsächlich in Betracht dort zu beten. Eigentlich beschränkte sich ihre Religiösität auf das vorgeschriebene Maß, aber vielleicht legte Livianus ja Wert darauf? Wo er es doch extra erwähnte. Andererseits hatte sie schon vor Jahren aufgehört zu tun was andere wollten und so würde sie nun auch nicht zu einer inbrünstigen Beterin werden, selbst wenn Livianus sie darum explizit gebeten hätte. Sie lächelte nur und nickte ihm zu, seinen letzten taxierenden Blick wohlweißlich ignorierend. Gesehen hatte sie ihn schon und dankbar angenommen, dennoch schickte es sich nicht ihn zu erwidern und ignorieren brachte sie nicht in Verruf. Verlegen war sie schon lange nicht mehr, nur weil ihr ein Mann einen anerkennenden Blick zu warf. Dazu genoß sie es viel zu sehr. "Bis später!" sagte sie vergnügt und wartete nur kurz, bis er gegangen war. Dann verließ auch sie ihr Cubiculum und stromerte durchs Haus.

    "Danke." sagte sie schlicht und nickte. Es war immerhin schon etwas, dass sie sich hier frei bewegen durfte und nicht in ihrem Zimmer zu bleiben hatte. Vielleicht ergab es sich so, dass sie dem ein oder anderen übern Weg lief und ein gespräch beginnen konnte. Außerdem stellte Livianus in Aussicht, dass sie sich später wiedersehen würden und ein längeres Gespräch führen konnten. Müde oder geschafft war Narcissa nun wirklich nicht und sie freute sich darauf. Sie grinste euphorisch und schob einen Armreifen zurück, der am Handgelenk etwas verrutscht war.


    "Dann bleibt mir wohl nur noch dir einen göttergefälligen und erfolgreichen Tag zu wünschen." Ja, eine weitere Höflichkeitsfloskel, aber nicht nur ernst gemeint, sondern durchaus angebracht. Zwar wußte Narcissa gar nicht, dass es Gerichtstermine waren die ihren neuen Vormund weglockten, aber gegen etwas Erfolg konnte wohl niemand etwas einwenden. Richtig? Außerdem war sie in Gedanken schon längst dabei, das Haus in Augenschein zu nehmen.

    Söhne? Er hatte zwei Söhne? Davon wußte Narcissa bisher nichts und sie hob erstaunt eine Augenbraue an. Zusammen mit Livianus zählte Narcissa zehn Familienangehörige und sie schmunzelte, weil es so gut passte. Es würde interessant werden sie alle kennenzulernen und herauszufinden, womit sie ihren Alltag verbrachten. Zumindestens gab es zwei weitere Frauen im Haushalt, was sie frohlocken ließ, denn obwohl sie die Gesellschaft von Männern genoß war die von Frauen doch etwas anderes. Sie vermisste ihre Schwester, mit der sie hätte einkaufen gehen können oder spazieren oder die sie hätte frisieren und ausstaffieren können. Aber vielleicht ergab sich etwas ähnliches auch hier. Sie lächelte wehmütig und nickte.


    "Das war sehr nett von dir mich zu begrüßen, obwohl du unter Zeitdruck stehst. Ich hoffe ich habe dich nicht allzu sehr aufgehalten." Sie druckste einen Moment herum und sah ihn dann wieder an. Wie dunkel seine Haut war! Es fiel ihr erst jetzt auf, aber er war so dunkel wie sie es gewesen war, bevor sie nach Germanien aufgebrochen war. "Hast du denn jetzt weitere Pläne für mich? Silanus meinte, er vertraue dir in allen Entscheidungen und ich solle mich ganz deiner Führung anvertrauen. Wenn du also einen bestimmten Plan hast für mich wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir davon berichtest. Ansonsten denke ich, tue ich gut daran, erstmal alle anderen kennenzulerne. Wenn du nichts dagegen einzuwenden hast, natürlich." Oh, wie klebrigsüß konnte ihre Stimme sein, wie lieblich ihr Augenaufschlag, wenn sie nur wollte. Unter dichten Wimpern schaute sie zu ihm hoch und sah ihn fragend an, mit einem sanften Lächeln, dass ihre vollen rosa Lippen zur Geltung brachte (wie sie ganz genau wußte).

    Germania und beeindruckend? Germania und aufregend? Es kostete die junge Frau einiges an Selbstbehrrschung nicht erstaunt zu gucken oder sonst wie ihren Unmut zu äußern. Aufregend und Beeindruckend waren wohl die zwei (aller-)letzten Wörter, die ihr im Zusammenhang mit dieser Provinz eingefallen wären. Dennoch lächelte sie und nickte. Wunderschön? Pah! Eine Zumutung, das war es.


    "Ja, das Haus ist sehr groß und imponierend. Ich bin sehr gespannt was für hübsche Ecken und Räume ich hier finden werde." meinte sie, plaudernd und zaghaft lächelnd. Über das Haus und seine Bewohner redete sie sowieso viel lieber als über Natur und Landschaften. "Wer lebt denn noch hier im Haus? Hast du eine große Familie? Silanus war leider sehr sparsam mit seinen Erzählungen und ich muß gestehen, dass ich nur wenig über die Decima weiß." Sie sah ihn entschuldigend an und verlagerte ihr Gewicht von einer auf die andere Seite. Ihr Blick glitt erneut an seiner edlen Tunika auf und ab, sie konnte sehen, dass er trotz seines Alters über einen erstaunlich trainierten Körper verfügte. Nun, er war schließlich schon sein Leben lang Soldat und genauso sah er auch an. Seine Haltung war gerade und hoheitsvoll, auch wenn man ihm die Gefangenschaft ansah. Ihm hätte ein leichter Bauch gut gestanden, fand sie, aber er war eher etwas dünner. Interessiert fragte sie sich ob er irgendwelche Narben hatte und wenn ja, wo die dann waren. Auf den ersten Blick sah sie keine, oder ... doch ... da am Arm waren zwei kleinere, helle Streifen, die ganz sicher Narben waren. Doch sie merkte, dass ihre Gedanken abschweiften und sah ihm stattdessen lieber in die Augen.


    Er war nicht viel größer als sie, größer, aber nicht so viel und das machte es einfach mit ihm zu reden. Die letzten paar Zentimeter streckte sie sich noch und drückte ihren Busen rein, während sie versuchte den Bauch etwas einzuziehen. Körperhaltung sagte viel über Menschen aus und sie wollte hervorstechen, nicht zuletzt auch um etwaige üble Nachreden von Seiten Silanus so gut es eben ging unglaubwürdig zu machen. Bei dem Gedanken lächelte sie.

    Sein Blick zu Phila war ihr nicht entgangen und sie kämpfte einen Moment um ihre Fassung, schon wieder ein Mann der ihrer Sklavin zuviel Aufmerksamkeit zukommen ließ. Phila, die Narcissas Gesichtsausdrücke schon kannte, zog sich noch ein Stückchen zurück und ignorierte den Besucher so gut es eben ging. Und da drehte sich dieser auch schon wieder um und Narcissa lächelte ihn an.


    "Danke, der Seeweg wäre weitaus anstrengender gewesen. Ich vertrag Schiffe nicht besonders gut und war daher froh, in einer Kutsche reisen zu können. Es ist bemerkenswert zu beobachten wie sich die Landschaft unterwegs wandelt." plauderte sie und unterzog Livianus einer genaueren Studie. Sie fand ihn sympathisch, was wohl aber größtenteils daran lag, was sie bereits über ihn in Erfahrung gebracht hatte. Er beeindruckte sie, auch wenn sie das niemals einfach so zugegeben hätte. Und für sein Alter sah er erstaunlicherweise gut aus, dachte man daran, dass er längere Zeit in Gefangenschaft gewesen war. "Ich danke dir sehr für deine Bereitschaft mich aufzunehmen und hoffe, dir damit nicht allzu viele Umstände zu bereiten."

    Perfektes Zeitgefühl! Narcissa sah zur Türe und rief Phila zurück, die bereits aufmachen wollte, zur Feier des Tages würde sie selbst aufmachen gehen. Sie sah noch einmal kurz an sich herunter und öffnete dann schwungvoll die Türe, ihr strahlendstes Lächeln auf dem hübschen Gesicht. "Salve!" sagte sie, darauf hoffend, dass es wirklich Livianus war, der dort stand. Das ungefähre Bild von ihm, welches sie auf ihrer Reise durch die vielen Geschichten bekommen hatte, würde durchaus auf den Mann dort vor ihr passen. Ansonsten hatte sie nämlich umsonst so ein Theater veranstaltet und würde sogar noch dem falschen so freundlich geöffnet haben. Was wiederum bedeutete, sie müsste so lange so freundlich ihre Tür öffnen, bis der Richtige davor stand. Und darauf hatte sie nun absolut keine Lust. "Du musst Decimus Livianus sein. Komm doch herein!" bat sie ihn herzallerliebst.

    Das hier also war ihr neues Domizil, Narcissa schaute sich neugierig und abschätzend um. Es war groß, größer noch als ihr letztes Zimmer in Germanien und sehr ansprechend eingerichtet. Nicht zu vollgestellt, das mochte sie nämlich nicht, aber das was an Möbiliar drin stand war von guter Qualität und hübschen Aussehen. Es gab ein Fenster, dass in den Innenhof wies und, wenn sie sich nicht täuschte würde hier morgens die Sonne reinscheinen. Was Vor- aber auch Nachteile hatte, denn gelegentlich schlief sie lange. Aber Phila war ja da und konnte die Vorhänge zuziehen. Es gab ein großes Bett und die junge Iunia nahm an, man würde ein kleineres, einfacheres für ihre Sklavin herbeischaffen. Aber das musste ja nicht sofort geschehen. Artig bedankte sie sich bei dem Sklaven und blickte sich noch einmal um.


    "Ist es nicht echt schick hier?" fragte sie Phila begeistert, die lächelte und nickte. Sie hatte ihre Herrin lange nicht mehr so ausgelassen und zufrieden erlebt und war froh, denn wenn sie so gut gelaunt war, war sie auch immer freundlich zu ihr und allen anderen. Kein Schimpftiraden, keine Ohrfeigen, keine fliegenden Vasen. So ließ es sich mit ihr gut aushalten. Sie wies auf eine Wasserschüssel und einen Lappen und sah Narcissa fragend an, die nur zustimmend nickte.


    Es folgte eine schnelle, aber gründliche Waschung und das obligatorische neu Einkleiden, wobei Narcissa ihr bestes Kleid rausholte. Es muss wohl nicht mehr erwähnt werden, dass dies einzig und allein dem Zweck diente den bestmöglichen Eindruck zu machen. Ihre Haare wurden noch einmal gänzlich neu aufgesteckt und die Schminke korrigiert, dann war Narcissa bereit. Sollte sie hier warten? Oder sich auf die Suche nach Livianus machen? Unschlüssig stand sie einen Moment herum und sah zu, wie Phila alles aufräumte.

    Ganz allein? Kein Verwandter oder sonstiger Aufpasser!? Überrascht hob sich eine von Narcissas dunklen, fein säuberlich gezupgten Augenbrauen. Oh, süße Freiheit! dachte sie und grinste. Serrana konnte tun und lassen was sie wollte und solange sie die Sklaven genug im Zaum hatte, dass diese es nicht weitertratschten, war sie vor Zurechtweisungen sicher. Mit einem Schlag beneidete sie ihre junge Verwandte und wünschte, sie hätte auch hier gewohnt. Was alleine schon Spaß machte, mußte doch zu zweit ungleich mehr Freude bringen, oder? Sie grinste weiterhin und aß ein wenig von dem Obst.


    "Das ist toll! Das ganze Haus für dich alleine und du beschwerst dich noch? Wir können gerne tauschen." neckte sie die Brünette und schob sich eine Traube in den Mund. "Kennst du denn Silanus, unseren Pater Familias? Er ist zur Zeit im den überaus schnöden Germanien. Er hat mir gar nichts von dir erzählt." Jetzt wurde sie doch etwas hellhörig. "Von wo kommst du und wer sind deine Eltern?" fragte sie gerade heraus.

    Narcissa kicherte und setzte sich, griff nach ihren Weinbecher und trank einen großen Schluck. Serrana würde sich selber nehmen oder aber ihre Sklavin, welche nun hinter ihr stand. Jedenfalls nahm Narcissa an es wäre ihre Sklavin, denn dieses Bauernmädchen hatte sie sicherlich nicht ausgesucht. Der verblüffte Blick ihrer Verwandten war Gold wert!


    "Ach, unsere Familie ist groß und außerdem gibt es drei Linien. Das kann sehr unübersichtlich sein." Meinte sie gönnerhaft und verschwieg direkt erstmal, aus welcher Gegend sie eigentlich kam. "Wie lange bist du denn schon hier und wieso weiß ich nichts davon!?" meinte sie halb im Scherz und halb Ernst. Sie hatte wirklich nicht damit gerechnet und mochte Überraschungen auch nicht sonderlich. Nun galt es herauszufinden aus welchem Holz die junge Frau geschnitzt war. "Bist du ganz alleine hier?" fragte sie erstaunt. Anscheinend waren die Frauen der gents alle irgendwie recht selbstständig. Aber alt genug um verheiratet zu sein war Serrana doch. Ach, soo viele Fragen brannten ihr auf der Zunge. Da trank sie lieber noch etwas Wein.

    Für einige Augenblicke ließ Narcissa das Leben Leben sein und kümmerte sich nicht weiter darum. Der Wein war dunkel und vollmundig, die Trauben dick und saftig und die Vögel sangen so angenehm, dass Narcissa nur noch seufzen konnte und wünschte, der Tag würde so schnell nicht wieder aufhören. Allerdings störte eine junge Frauenstimme ihre Ruhe und Narcissa drehte sich halb um, natürlich ohne aufzustehen. Als ihr allerdings klar war, dass dort keine Sklavin sprach, erhob sie sich doch und lächelte freundlich. Doch bevor sie den Gruß erwiderte konnte es es sich nicht verkneifen den Blick über die Gestalt vor sich gleiten zu lassen. Iunia Serrana musste in ihrem Alter sein, jedenfalls nicht viel älter oder jünger. Sie hatte braunes Haar und ebenso braune Augen (wie langweilig, wo blieb denn da der Kontrast!?), ihr Körper schlank (sie war sicher noch keine Mutter, oder etwa doch!?) und ihre Aufmachung schlicht (Konstrast? Hallo?). Alles in allem eher eine unscheinbare junge Frau. Aber wer wußte es schon genau, stille Wasser sind tief, sagte man und so ließ Narcissa lieber Vorsicht walten.


    "Ja, die bin ich. Es freut mich sehr. Ehrlich gesagt habe ich nicht gewußt, dass eine weitere Iunia hier in Rom weilt und es freut mich ganz besonders, dass du in meinem Alter bist." Sie grinste verschwörerisch. "Komm setz dich, dann klären wir unsere langweiligen Familenverhältnisse und berichten, was wir bisher erlebt haben."

    Nachdem sich Narcissa sozusagen selbst hereingelassen und wieder mal breit gemacht hatte, spazierte sie nun in aller Seelenruhe durch ihr Reich. Denn genau das war der Garten, dessen jetziger Zustand ihr zu verdanken war, nachdem man ihn längere Zeit vernachlässigt hatte. Sie hatte Zöglinge aus ihrer Heimat mitgebracht und Pflanzen lassen, dafür gesorgt, dass delikate Küchenkräuter wuchsen und, etwas worauf sie besonders Stolz war, die Singvögel ausgewählt. Es war einfach herrlich wieder hier zu sein und zu sehen, wie prächtig sich alles entwickelt hatte. Zumal sie genügend Eindruck (oder Furcht!?) bei den Sklaven hinterlassen hatte, so dass diese ihren Garten auch in ihrer Abwesenheit pflegten. Zufrieden lächelte sie und ließ sich dann in der Sitzecke nieder.



    Gerade dann kam Aesara - die Küchensklavin - und brachte ein Tablett mit allerlei Erfrischungen; neben Wein, Wasser und Saft stand eine Schale mit frischem Obst und Gebäck bereit. Das war der perfekte Zeitpunkt die Gedanken der schwarzhaarigen Iunia auf ein neues und interessantes Thema zu lenken. Iunia Serrana. Die Neue. Wer sie wohl war? Sie hoffte nur die Verwandte war in der Stimmung sie zu empfangen und ließ sich dazu nicht allzu viel Zeit. Schließlich konnte sie nicht den ganzen Tag fernbleiben und musste spätestens bei Einbruch der Dunkelheit in der Casa Decima Mercator angekommen sein.


    [Blockierte Grafik: http://img9.imageshack.us/img9/8826/hortus.jpg]



    Der Garten der Casa ist nach ganz typischen römischen Idealen gestaltet und bei der Stadtvilla nur etwas kleiner als es den Bewohner vielleicht lieb sein mochte. Neben klar abgegrenzten und axial zueinander angelegten Wegen verfügt der Garten über zwei kleine Brunnen, einen Bereich für Küchenkräuter und Lebensmittel, mehrere griechische Bäume unter denen Steinbänke zum Verweilen einladen und ausladende Blumenbeete, deren bunte Blüten zum Lustwandeln geschaffen sind. Abgerundet wird das Bild durch einige Statuen, die römische Götter zeigen oder auch Amphoren mit bedeutenden Verzierungen, welche historische Ereignisse und Errungenschaften der Gents darstellen.


    Weinranken zieren einen Laubengang, der Schatten spendet und zu einer enormen Sitzecke führt, wo wetterfeste Clinen aufgestellt sind und sich hervorragend zu einer entspannten Cena eignen. In einer Ecke des Gartens findet sich ein Fischbassin - in der gegenüberliegenden Ecke eine Voliere mit Singvögeln.

    Bla Bla Bla. Unwichtiges Gewäsch. Narcissa war versucht mit den Augen zu rollen, hielt sich aber noch zurück. So leid es ihr tat, sie war hier nicht die Domina, sie lebte bei den Decima und somit hier nur zu Besuch. Allerdings konnte sie es nicht verhindern, Araros erstaunt anzusehen. Ihre Stimme klang argwöhnisch, als sie genauer nachfragte.


    "Iunia Serrana!? Nein, wer soll das sein!? Mir hat niemand etwas mitgeteilt!" Na toll. Silanus musste sie wirklich hassen, wenn er ihr nicht mal die Casa gab sondern ein völlig Unbekannten. Oder wollte er ihr deswegen die Casa nicht geben? Weil bereits jemand hier lebte. Wer war Serrana? Und in welchem Verhältnis standen sie zueinander? Woher kam sie? Was wollte sie in Rom? Was allerdings viel lustiger wäre, wenn Silanus gar nicht wußte, dass sich hier eine Verwandte breit gemacht hatte. Dann könnte sie es ihm brühwarm in ihrem nächsten (und zugegebenermaßen ersten) Brief berichten. Hah! Dann würde sie ihm schon zeigen, dass sie nicht so dumm und kindisch war wie er anscheinend annahm. Das wäre doch gelacht! "Sei doch so nett, Araros, und melde mich ihr, vielleicht hat sie Zeit und Lust sich zu treffen. Ich gehe direkt in den Garten, etwas zu trinken wäre dort nicht schlecht."


    Herrschaftlich, ganz so als wäre sie nie weggewesen und in dem gewohnt herrischen Ton, gab sie Anweisungen und wartete nicht, bis man ihnen Folge leistete. Nein, davon ging sie ganz selbstverständlicherweise aus. Daher wandte sie sich, mit Phila direkt hinter sich, zum Garten, den sie überprüfen wollte.

    Oh, ein Sklave mit Manieren. Erfreut hob Narcissa eine Augenbraue an und schenkte dem Iainitor ein freudiges Lächeln. "Danke, das ist wirklich sehr freundlich." Mit einem Kopfnicken wies sie Phila an einige Sesterzen an den Sklaven zu geben, der zur Reisekutsche gehörte und somit packte dieser (in Erwartung weiterer Münzen) mit an als es darum ging ihr Gepäck ins Haus zu schaffen. Viel war es nicht, wie Narcissa fand, und besonders viel schweres war auch nicht darunter. In erster Linie waren es Kleidung, Schmuck und Schminke, dazu einige Bücher und Philas Harfe. Narcissa beobachte das Treiben einen Augenblick und warf einen ersten, neugierigen Blick ins Haus, dann wandte sie sich nochmal an den netten, älteren Sklaven. "Ist es möglich, dass meine Sklavin Phila in meinen Räumen untergebracht wird. Ich habe mich sehr an ihre Anwesenheit gewöhnt und möchte sie nur ungern missen." Narcissa schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und sah ihn fragend an.

    "Danke Araros, sehr nett. Wie geht es dir und den anderen?" fragte Narcissa im Plauderton und ließ sich hereinführen. Phila folgte ihr auf dem Fuße und der Leibwächter ebenso, er nickte dem anderen Sklaven zur Begrüßung zu und hielt sich dann aber im Hintergrund. "Was gibt es neues zu berichten seit meiner Abreise? Habt ihr den Garten gut gepflegt?" Erst ihre letzte Frage hatte einen etwas argwöhnischen Unterton, aber alles in allem hatte die junge Iunia sehr gute Laune. Von Silanus allerdings sprach sie, erstmal, kein Wort.

    Hauseigene Sklaven in Roma

    Die Haussklaven können von jedem Hausbewohner bespielt werden. Die Leibsklaven hingegen dürfen nur nach Rücksprache mit ihrem Besitzer genutzt werden.


    Aussehen Name / Geschlecht
    Position Bemerkungen Besitzer
    Araros (m)
    Ianitor Dier "oberste" aller Sklaven, der die anderen Sklaven anweist, antreibt und beaufsichtigt. Der alte Mann hat eine schmächtige Statur und eine sehr angenehme Stimme und ist bereits seit seiner Geburt im Besitz der Iunier. Er öffnet Türen, regelt Geldgeschäfte, sorgt für alles und jeden und ist dabei immer ausgesprochen nett und höflich. Sozusagen die gute Seele des Hauses, mit dem man als Herrschaft wohl noch am meisten zu tun hat. Gens Iunia
    Malachi (m) Custos Corporis
    Der ehemalige Gladiator dient heute als Leibwächter. Darüber hinaus unterrichtet er die Söhne und Männer der Gens Iunia bei Bedarf in Kampfkunst. Gens Iunia
    Dicon (m)
    Scriba
    Er dient als Schreiber. Grundsätzlich ist er mit seinem Leben ganz zufrieden, nur wenn er aus Personalmangel oder weil er zur falschen Zeit am falschen Ort ist, zum Mädchen für alles wird, wird er schonmal grantig. Gegenüber den Herrschaften zeigt man das aber selbstverständlich nicht. Gens Iunia
    Aias (m)
    Paedagogus Er unterrichtet die Kinder des Haushalts. Gens Iunia
    (m) Coquus Man sieht ihm an, dass er seine Aufgabe mit Leib und Seele lebt. Als Koch hat der füllige junge Mann die Aufsicht über das Küchenpersonal.
    Gens Iunia
    (m) Tonsor Er erledigt die morgendliche Rasur und das Frisieren der männlichen Mitglieder eines vornehmen Haushaltes. Er ist auch allgemein für die Körperpflege der männlichen Mitglieder des Hauses verantwortlich. Zudem hilft er den Herren beim Ankleiden. Gens Iunia
    (m) Cubicularius Er sorgt als Kammerdiener für Ordnung und Sauberkeit im Haus.
    Gens Iunia
    Begoas (m) Cursor Ein Jüngling, der im Haus der Iunii geboren wurde. Wird für Botengänge eingesetzt und informiert die Herrschaften über Besuch. Gens Iunia


    Darüber hinaus leben etwa 10 weitere Sklaven in der Casa, die die alltäglichen Dinge verrichten, wie Wäsche zu waschen, aufzuräumen und weitere Hilfsarbeiten. Da der momentane Hausherr Sisenna Iunius Scato eine Aversion gegen Frauen hegt, hat er die Sklavinnen verkauft und die verbliebenen Männer müssen nun teilweise umlernen.


    Leibsklaven

    Aussehen Name Position Bemerkungen Besitzer
    15003-d8f701474c4a5a570543dad2536d6bbca745bdd9.jpg Terpander** (m)
    Maiordomus,
    Leibsklave
    Jener der Kampfkunst kundige ältere Grieche ist sehr rüstig und gut in Form. Er hat seinen Herrn einst als Paedagogus unterrichtet und genießt dessen etwas übertriebene Gunst.
    Sisenna Iunius Scato


    Sim-Off:

    ** Bespielte ID!

    Bei der erstbesten Gelegenheit die sich der jungen Iunia bot, entschwand sie aus dem Haus und der Aufsicht der Decima um der gentseigenen Casa einen Besuch abzustatten. Nicht nur Araros und die anderen Sklaven sollten kontrolliert (und über ihre Anwesenheit in Kenntniss gesetzt werden), es ging der jungen Schwarzhaarigen viel mehr um den Garten. Bevor sie nach Germania abgereist war, hatte sie einige Bäume und Pflanzen anlegen lassen, größtesteils aus Samen ihrer Heimat gezogen und sie wollte nachsehen ob diese bei dem italienischen Wetter auch gedeihten. Daran konnte wohl niemand etwas auszusetzen haben, nicht wahr?


    Also war sie mit Phila und einem Leibwächter im Schlepptau durch die ewige Stadt gegangen, deren mitreißende Stimmung sie immer noch begeisterte und klopfte - selbst - an die Porta.


    *knock knock*