Der Sklave schaute einen Moment und lächelte dann. Er wies mit dem Daumen hinter sich auf die beiden Frauen, die jetzt langsam zur porta gingen. "Das ist Iunia Narcissa, ihre Ankunft wurde mitgeteilt. Wir sollen sie hier nur abliefern. Ab jetzt könnt ihr euch mit ihr rumschlagen." Sein Lächeln wurd zu einem Grinsen und er trat artig zur Seite, damit die Domina (und Phila) ihn passieren und somit eintreten konnten.
Beiträge von Iunia Narcissa
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Rom Rom Rom Rom! Es gab kein anderes und kein wichtigeres Thema als die Rückreise in die Ewige Stadt. Die Vorfreude ließ Narcissas Laune ins Unermessliche steigen und sie verbrachte die Tage der Reise plaudernd und lachend. Auch wenn sie etwas wehmütig an Silanus dachte, den sie zurücklassen musste, genauso wie Romanus und Brutus. Allerdings hatten sie ihren Plänen im Weg gestanden, obwohl Brutus ihr wirklich ans Herz gewachsen war. Sie hoffte er fand seinen weg als neues MItgleid ihrer gents und sie würden sich bald wiedersehen. Und Romanus, ja, der war sowieso ein ganz anderes Thema. Dieser dreckige Hund! Anzunehmen sie sei stinkwütend wäre wohl noch nett ausgedrückt, sie hatte nicht übel Lust ihn mit bloßen Händen zu erwürgen. Wohlgesagt, mit ihren eigenen Händen. Sie so zu verraten! Sie bat ihn um Hilfe und was tat er??? Pah! Narcissa schnaubte ärgerlich und verdrängte den Gedanken. Viel lieber beschäftigte man sich auf einer so langen Reise (wegen der Befürchtung wieder der Seekrankheit zu erliegen hatte man sich dafür entschieden den längeren Weg über Land zu wählen) mit dem neuesten Tratsch und Klatsch der römischen Gesellschaft. Sobald die italienischen Grenzen überwunden waren, wurde die Garderobe der neuesten Mode angepasst, die Schminke aktualisiert und neuer Schmuck gekauft. Und, was vielleicht sogar noch wichtiger war, Erkundungen über die Familie eingezogen, die ihr neues Umfeld bilden würde.
Die Decima. Zurzeit waren sie sowieso in aller Munde nach der spektakulären Rettungsaktion des Pater Familias, Marcus Decimus Livianus, derjenige, welcher ihr Patron werden sollte. Narcissa konnte herausfinden, dass ihr neuer Vormund (so es nach Silanus Willen ging und Livianus ihr Patron werden wollte) ein Senator war, verwitwet und kinderlos, jedenfalls war darüber nichts weiter in Erfahrung zu bringen. Was verwunderlich war, denn er war mindestens doppelt so alt wie sie und sollte eigentlich gerade jetzt kein Problem haben eine Frau zu finden. Ein so hochrangiger und beliebter Senator, ein bemerkenswerter Feldherr wie man ihr mehrmals erzählte und anstatt sich nach seiner Gefangennahme und Befreiung auszuruhen stürzte er sich wieder in die Politik, war nun Praetor Urbanus. Und das sogar sehr erfolgreich. Ein toller Mann! Ein Mann mit Mut und dem nötigen Durchsetzungsvermögen! Hatte ihr die Vorstellung eigentlich nicht gefallen ihm unterstellt zu sein und, so wie Silanus sie angewiesen hatte, seine Betten zu machen wenn er dies befahl, so meinte sie nun ihre Meinung durchaus überdenken zu können. Er war ein gemachter Mann, der sich im gesellschaftlichen Trubel genauso gut schlug wie in dem Wirrwarr politischer und militärischer Intrigen. Sie konnte eine Menge von ihm lernen, wenn sie sich gut genug anstellte. Und genau das hatte sie vor.
Die nicht ganz zwei Wochen, die sie im straffen Tempo in der Reisekutsche verbrachte, konnte ihre Laune nicht mindern. Sie war einfach froh da zu sein wo sie hinwollte oder wenigstens auf dem besten Wege dahin. Und als dann endlich die Stadtgrenzen in Sichtweite waren, konnte Narcissa ihren Blick nicht abwenden. So schön die Stadt aussah von hier, so hässlich konnte sie von nahem sein. Nichts Neues für die Iunia. Und doch ihr heißgeliebtes Ziel. Der Gestank, der Lärm, die Dichte der Menschenmassen und die mehr oder minder gefährliche Mischung aus Intrigen, Korruption, Machthunger und die Bereitschaft für eben jene alles zu tun zog die Schwarzhaarige an, wie sonst nur das Licht die Motten. Sie freute sich und scherzte und lachte mit Phila, bis sie endlich die Toren durchschritten hatten und die Kutsche sich sofort auf den Weg zur Casa Decima Mercator machte. Eigentlich hatte Narcissa gehofft die Narrenfreiheit eingeräumt zu bekommen in der Casa ihrer eigenen Familie zu wohnen, aber es machte eigentlich auch keinen Unterschied. Die letzten Meter legten sie schnell zurück und Narcissa ließ von ihrer stummen Sklavin letzte Hand anlegen. Sie wollte einen fulminanten Auftritt, denn sie wusste sehr wohl der erste Eindruck war der Wichtigste. Und so wie sie Silanus einschätzte hatte er sie in seinem Brief nicht nur gelobt, wenn auch wahrscheinlich nicht allzu schlecht über sie gesprochen. Er war zu lieb um wirklich im Detail zu erzählen, was sie "angestellt" hatte. Dennoch galt es, sein Urteil zu widerlegen und nicht nur sich in einem besseren Licht darzustellen, sondern sein Vermögen eben jenes Urteil zu fällen als unzureichend darzustellen. Sozusagen seine Autorität zu untergraben, sollte er bei Livianus welche besitzen. Das und vieles mehr galt es herauszufinden!
Einer der Sklaven klopfte an die Porta, während sich Narcissa aus der Kutsche befreite und ihre Kleidung und Schminke einer letzten, sehr strengen Kontrolle unterzog.
*knock knock*
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An den Senator
Marcus Decimus Livianus
Casa Decima Mercator
Roma, ItaliaVerehrter Livianus, geschätzter Patron
Die Nachricht über deine fulminante Rückkehr hat uns in Germanien leider erst spät und dazu noch mit äußerst spärlichen Informationen erreicht und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich seitdem kaum Zeit gefunden habe, dir zu schreiben und dir so meine Glückwünsche zu übermitteln. Ich danke den Göttern, dass sie über dich gewacht und dich heil zurück nach Rom geführt haben. Fortuna war dir wahrlich hold und ich bin mir sicher, dass niemand eine eindeutige Fügung der Götter bezweifeln kann. Ich hoffe du erholst dich bereits einigermaßen von deinen Strapazen.
Mein Dienst, als Praefectus der Ala II Numidia, lässt es derzeit leider nicht zu, dass ich dir persönlich meine Aufwartung mache. Zu gerne hätte ich dich wieder gesehen, doch wer weiß, wohin unsere Wege noch führen werden. Ich bin sicher, dass wir eines Tages zusammentreffen und Gelegenheit haben werden, uns ausführlicher zu unterhalten.
Ich hoffe du verzeihst mir Patronus, jedoch muss ich dich mit diesen Schreiben auch um einen großen Gefallen bitten, den du oder deine Gens mir hoffentlich erfüllen könnt. In den kommenden Wochen sollte eine Verwandte von mir Rom erreichen. Es handelt sich um Iunia Narcissa, ein junges Mädchen aus unserem achaischen Familienzweig. Sie ist ein kompliziertes und eigenwilliges junges Ding, dass von ihrem Vater zu mir geschickt wurde, um in die römische Gesellschaft eingeführt zu werden und um nach einen passenden Ehemann für sie Ausschau zu halten. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich leider noch nichts von meiner Versetzung nach Germanien. Wie du dir vorstellen kannst, ist die Provinz am Rande unseres Reiches, alles andere als ein guter Aufenthaltsort für eine junge Frau, die bereits vom großen Rom geträumt hatte, was das Zusammenleben mit ihr auch mehr als erschwert hat. Nach langem Überlegen habe ich nun entschieden, dass ich sie zurück nach Rom schicken werde und hatte nun gehofft, dass du sie bei euch aufnehmen kannst. Ich bin mir sicher, dass sie in deiner Obhut zu einer wohlerzogenen und würdevollen römischen Dame heranreifen kann, wenn du sie ebenso unter deine Fittiche nimmst und formst, wie du es einst bei mir getan hast. Ich habe ihr aufgetragen und eingebläut, sich ganz deiner Weisheit und deinem Urteilungsvermögen zu unterwerfen. Sie wird, wenn du das wünscht, selbstverständlich auch in eurem Haushalt helfen. Ich denke, dass sie sehr geschickt sein kann, wenn man sie richtig fordert und ihr Respekt beibringt.
Auch wenn ich nach wie vor im Besitz einer eigenen Casa in Rom bin, wäre es mir Recht, wenn du den Zeitpunkt entscheidest, an dem Narcissa dort einziehen kann. Sollte es Probleme geben, die ich leider nicht ausschließen kann, so bitte ich dich, Narcissa auf direktem Wege zurück nach Achaia zu ihrer Familie zu schicken. Selbstverständlich werde ich für alle eventuellen Ausgaben aufkommen.
Es betrübt mich, dass ich dich kaum zurück aus der Gefangenschaft, bereits mit einer solch großen Bitte belasten muss, doch wäre mir kein besserer Weg eingefallen, mit dieser verwöhnten jungen Frau fertig zu werden. Wie du bestimmt selbst noch weißt, lässt ein Kommando kaum die nötige Zeit, sich auch noch um die verspätete Erziehung einer eigentlich erwachsenen jungen Frau zu kümmern.
Mein ewiger Dank sei dir gewiss Senator. Ich freue mich bereits auf ein Wiedersehen und hoffe, die Götter werden dies bald ermöglichen.
Bis dahin sei dir meiner Treue stets gewiss.
Vale Bene
Dein Klient
Lucius Iunius Silanus
Praefectus Alae - Ala II Numidia[Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/5134/iuniasiegelpapyruscx7.gif]
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"Natürlich." Ihre Antwort kam prompt und ohne sonderlich große Gefühle. In Gedanken war sie ebenso abwesend wie er, doch dachte sie nicht an ihre Verwandtschaft, sondern an die große Stadt an die sie so große Hoffnungen knüpfte. Rom. Die ewige Stadt. Metropole und Moloch. Ihre neue Heimat. Die Bühne, auf der man ihre Schritte sehen würde, wirklich sehen. Sie lächelte. "Fata viam invenient."*
Sim-Off: *Das Schicksal findet seinen Weg. Vergil
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Das war es. Sie seufzte.
Er stand auf und ließ sie alleine dort sitzen und wieder einmal versetzte es ihr einen Stich ins Herz. Allein. Wie sie dieses Wort hasste. Zwischen ihnen war es endgültig vorbei. Ja, er half ihr. Aber es war eher ein Abschiedsgeschenk, eine nette Geste, weil sein ganzes Wesen nett war. Ihre Art, ihre Ablehnung, ihr Verhalten hatte zerstört, was auch immer Silanus mit ihr verbunden hatte und es sah nicht so aus, als könnte sie es reparieren. Traurig sah sie ihn an und nickte.
"Ich habe verstanden." Wiederholte sie und wurde sich schlagartig bewußt, dass sie nun jemand völlig Fremden ausgeliefert war. Sie hatte sich ihren Sieg anders vorgestellt und konnte nur matt lächeln, Freude kam keine auf doch nach Rom zu dürfen. Einen Patron sollte sie bekommen. Pah! "Ich werde schnellstmöglich abreisen." Abschließende Worte. Sie erhob sich. Ob sie Silanus jemals wiedersehen würde? Ob er sie hasste? Ob er, sollte sie ihm schreiben, ihre Briefe überhaupt lesen würde? Vermutlich, weich wie er war. Narcissa fuhr sich durch durchs Gesicht und ließ die Arme dann baumeln. Jetzt galt es an ihr, das Beste darauf zu machen. Dieser Marcus Decimus Livianus hatte ja keine Ahnung... Sie lächelte.
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So schnell hatte sie nicht mit seinem Einverständnis gerechnet, ungläubig und auch eine Spur misstrauisch schaute sie ihn an. Doch er meinte ernst was er sagte und sie lächelte glücklich, nickte freudig und setzte sich neben ihn. Mit einem Schmunzeln stellte sie fest, dass sie nun beide in ihrem Bett waren, wenn auch ganz anders als sie sich das noch Tage vorher ausgemalt hatte. Sie sah ihn ernst an und blickte tief in seine Augen. "Ich habe verstanden." Sagte sie, beinahe feierlich. Gedanklich machte sie sich direkt die Notiz niemals Betten zu machen oder in der Küche zu helfen, das war einfach unter ihrer Würde. Das hatte sie ja nicht mal zu Hause machen müssen! Sie wollte nach Rom um Großes zu erreichen! Allerdings verstand sie sehr gut wie wackelig ihre eigene Position war und wie sehr sie auf sein Wohlwollen angewiesen war. Daher machte sie gute Miene zum bösen Spiel, denn genau das war es in ihren Augen. Böse, alle waren böse. Sie nicht. Nein, die anderen. "Danke, Lucius." Ihre Stimme klang friedlich und sanft, dankbar, ja, man hätte sie sogar als lieb bezeichnen können. Sie legte ihre mit Ringen geschmückte Hand auf seinen Unterarm. "Es bedeutet mir viel, dass du mich gehen lässt." Sie lächelte. Ihre allererste Einschätzung von ihm hatte sich immer wieder bewahrheitet. Lieb, viel zu lieb war er. Eine Frau, die das wollte und damit umgehen konnte, würde irgendwann große Freude an ihm haben. Nur, sie war nicht diese Frau.
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"Hast du denn keine Kontakte?" fragte sie vorsichtig und ging einen Schritt auf ihn zu. Sie war nicht dumm. Sie wußte sehr wohl, dass er Bedenken haben würde. Würde er sie jemandem in Rom empfehlen, jemanden bitten sich um sie zu kümmern und sie würde sich daneben benehmen, dann wäre er es, dem man es anlastete. Freimütig gesprochen, wäre sie an seiner Stelle würde sie keinen Finger krümmen und nicht mal daran denken zu helfen und ihren eigenen Ruf zu riskieren für jemanden, der sich - höchstwahrscheinlich - sehr bald sehr falsch verhalten könnte. "Bitte, ich will nicht zurück nach Achaia." flüsterte und kämpfte mit den Tränen. Sie stellte sich das hasserfüllte Gesicht ihres Vaters vor, die grimmigen und gehässigen Gesichter ihrer Brüder, ihr altes, leeres und trauriges Zimmer. Zenons alte Decke. Falls man die nicht schon längst entfernt hatte. Nein, sie würde nicht dorthin zurück gehen. Niemals. Lieber starb sie.
Verbissenheit trat in ihr Gesicht, machte es hart und unnachgiebig. Egal wie, sie wollte nach Rom. Musste nach Rom. "Und wenn Brutus mitkommt? Er wollte in Rom jemanden suchen und könnte nicht nur mitreisen sondern die erste Zeit in unserer Casa wohnen. Und bis er dann wieder hierhin reisen muß, habe ich sicherlich Anschluß gefunden." Sie überlegte fieberhaft nach weiteren Argumenten. "Hast du nicht mal erzählt du hast einen Patron. Aus Rom? Vielleicht kannst du mich seiner Frau empfehlen? Es wäre nicht unschicklich meine Zeit mit einer Matrona zu verbringen!"
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Oh, ihr Vater! Den hatte sie ganz vergessen. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und stand auf. Alles, aber nicht zurück zu ihm. Sie hasste ihren Vater. Hasste ihn mehr als jeden anderen auf der Welt. Narcissa schluckte ihr patzige Antwort herunter und versuchte den Kloß in ihrem Hals zu ignorieren. "Ich wäre nicht alleine sondern hätte einen Praetorianer an meiner Seite. Jedenfalls was die Reise angeht. Und in Rom selber haben wir eine Casa, dort könnte ich erstmal hin. Araros ist ein fähiger Sklave, er kann auf mich Acht geben." Jetzt, wo sie es aussprach, fielen ihr die eigenen Denkfehler auf. Sie hatte es nicht wirklich durchgedacht, sondern wollte nur noch hier weg. Und jetzt musste sie ihn überzeugen und sah ein, dass ihre Argumente mehr als dünn waren. "Mein Vater wäre keineswegs begeistert, ganz im Gegenteil. Er hielt dich ja schon für meine letzte Hoffnung nicht als verbitterte alte Jungfrau zu enden. Nutzlos für die Familie." Sie merkte selbst wie verbittert sie jetzt schon klang, aber ihr Vater war ein rotes Tuch. So dunkelrot wie Blut.
"Du willst mich nicht heiraten und ich dich nicht..." Ihr enttäuschtes Lächeln zeigte wohl, wie peinlich es ihr war und wie nutzlos sie es empfand. Es war eine ausweglose Situation, wieso sah er das nicht ein!?
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es dauerte nicht lange bis sich die Türe öffnete und Silanus hereintrat. Phila stockte kurz in ihrer Arbeit, machte aber weiter, als sie ein zartes Nicken von Narcissa erhielt. Sie saß in einem der zwei Korbsessel und wischte sich kurz über die Augen, die vom Weinen gerötet waren und zusammen mit der verschmierten Schminke ein herzerweichendes Bild abgaben. So jedenfalls hatte sich das Narcissa erhofft. Ihre Wut war von wild und leidenschaftlich in kühl und schneidend gewechselt, wobei sie selbst nicht beurteilen mochte, was sie schlimmer fand. Nun, Silanus war dabei es herauszufinden. Sie seufzte theatralisch und sah ihn dann mit einem Lächeln an, dass eher einem wehleidigen Mund-verziehen glich.
"Ich hatte Romanus gebeten mich mit nach Rom zu nehmen. Da er ja jetzt versetzt wird hätte ich mit ihm reisen können, denn ich werde nach Rom gehen." Ihre Stimme klang fest, aber auch resigniert. "Uns ist beiden klar, dass ich nicht hier bleiben sollte." Sie zuckte die Schultern und ließ es aussehen, als wäre es eine ausweglose Situation, an der beide keine wirklich Schuld trugen. Er konnte sie unmöglich heiraten wollen und sie würde ihm den Gefallen tun, sich selbst aus seinem Umfeld zu entfernen. Was mehr konnte er noch wollen? "Wein?" fragte sie ihn und wies auf die Karaffe neben sich.
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Mit schnellen Bewegungen, die weder die nötige Sorgfalt walten ließen die ihre schmucken Kleider eigentlich verlangten noch die Bewegungen zum Schluß ausführten, packte Narcissa. Sie stopfte alles in einem Beutel, der eigentlich kein Reisegepäck darstellte, sondern nur die Verpackung von irgendwas gewesen war, bis Phila irgendwann kam und mit zaghaften Bewegungen ihre Herrin zur Seite drängte. Narcissa seufzte und ließ die Kleine machen, die alles auskippte, richitg faltete, zusammenlegte und ordentlich verstaute. In der Zeit setzte sich Narcissa auf einen Stuhl und schaute hinaus, sie konnte das Atrium erkennen und fragte sich, ob sie hier aus dem Fenster steigen würde. Bei Nacht natürlich. Es würde nicht einfach werden die Wachen hier auszutricksen, dazu waren sie und Phila viel zu bekannt. Ob sie sich vielleicht als Mann ausgeben sollte? Aber nein, dann würde man sie dennoch erkennen oder für einen - sehr schmächtigen - Soldaten halten. Botenreiter? Ja, das könnte gehen. Aber wie erklären, dass er nur hinausritt und nicht von irgendwo her kam? Ihr Kopf ratterte und sie gönnte sie etwas Wein, bevor sie weiter Pläne schmiedete.
Dann hörte sie ganz bekannte Schritte, die nur von Silanus Stiefeln herrühren konnten. Sie schnaubte verächtlich und grinste fies. Ja, Romanus hatte sich Verstärkung geholt. Oder, besser noch, hatte sie an SIlanus abgeschoben, damit er sich um sie kümmern würde. Sie sprang auf und fragte sich, ob sie ihr derangiertes Äußeres ändern sollte. Ihm sauber und erhaben entgegentreten oder zeigen, wie schrecklich sie sich fühlte. Narcissa setzte sich wieder. Letzteres passte besser, sie würde eben zeigen müssen wie es wirklich in ihr drin aussah. Wenn sie damit ihren Willen durchsetzen konnte, dann ging es eben nur so. Jetzt hieß es warten, bis Silanus sich herein traute. Phila packte derweil weiter.
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Macht nichts, Cousinchen, ich halte dich aufn Laufenden
Für etwaige Unwahrheiten, begründet auf das "stille Post Syndrom" übernehme ich allerdings keinerlei Haftung! [Blockierte Grafik: http://www.thescubasite.com/smile/evilgrin/evilgrin0046.gif]
Ich find die Idee super und hoffe, dass sich viele Mitschreiberinnen (und Männer, die sich als Rockzipfel ausgeben) finden werden. Rom braucht starke und intrigante Frauen! [Blockierte Grafik: http://www.thescubasite.com/smile/animated/anim_42.gif]
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Was zum ... !? Mit großen Augen sah Narcissa der männlichen Gestalt nach, die fluchartig aus dem Raum stürmte. Was dachte sich dieser Trottel eigentlich!? Sie hier zurückzulassen!? Sauer sprang sie auf und blickte auf die Tür, die ins Schloß fiel und sie begriff, dass sie tatsächlich alleine war. Was auch immer sie getan oder gesagt hatte, Romanus hatte es anscheinend vorgezogen das Weite zu suchen. Pah! Männer! Sie schüttelte heulend den Kopf und machte sich nicht mehr die Mühe ihre Tränen zurückzuhalten. Mit fahrigen Bewegungen begann sie im Zimmer auf und ab zu laufen, während Phila sich wohlweißlich bedeckt hielt und versuchte so wenig wie möglich aufzufallen. Ihre Laune pendelte von todtraurig zu wütend und wieder zurück. Immerzu ließ man sie im Stich, alle Männer im ihrem Leben hatten sich als feige herausgestellt. Nur Zenon war da anders gewesen, zwar auch männlich, aber die loyalste Seele die ihr jemals begegnet war. Selbst ihre geliebte Schwester Vestina hätte sie geopfert, damit ihr Hund jetzt bei ihr wäre. Narcissa fuhr sich durchs Gesicht, verwischte unbewußt die Schminke und schaute dann auf ihren Schrank.
In einem neuerlichen Wutanfall riss sie alle Kleider an sich und warf sie achtlos aufs Bett, Schmuck landete auf dem Boden, Schminke kippte um und verteilte sich auf dem ansehnlichen Mosaik, dann stopfte sie alles so gut es ging in einen Sack. Sie würde gehen, wenn es sein mußte eben wirklich ganz alleine. Aber dann brauchte sie damit auch nciht mehr warten, dann konnte es sofort geschen. PAH! IHR WERDET SCHON SEHEN! dachte sie hasserfüllt und packte weiter ihre Sachen.
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Böse war es nicht, dass Narcissa wurde, denn dazu war ihre Sibstanz viel zu angegriffen. Enttäuscht und traurig wären wohl die treffenderen Wörter und so konnte sie kaum verhindern, dass ihr wieder die Tränen in die Augen traten und das, obwohl sie ihre Fassung gerade eben erst wieder erlangt hatte. Sie drückte sich enger an Romanus und sah ihn an.
"Wenn du mich mitnimmst und auf mich aufpasst, dann wird er das absegnen, dafür sorge ich schon. Und außerdem..." Nun löste sie sich aus seiner Umarmung und trat nicht nur einen Schritt zurück, sondern setzte sich auch auf ihr Bett, brachte so einige Meter zwischen die Beiden. "Ich gehe nach Rom, egal ob er es absegnet oder nicht. Egal, ob du mich begleitest oder nicht. Wenn es sein muß laufe ich und verberge, wer ich wirklich bin. Oder klaue mir hier ein Pferd und lasse alles zurück, Phila, meine Sachen und dich. Es geht nicht anders. Ich muß hier weg. Und mir wäre bedeutend wohler, wenn ich mit dir reisen könnte."
Mit einer Mischung aus herzzerreißendem Anhimmeln und sturer Bockigkeit sah sie ihn an und wartete mit einem Seufzen auf seine Reaktion.
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"Nein, ich will mich nicht setzen, im Moment find ich es viel schöner, wenn du mich tröstest." Sagte sie leise und seufzte, dann lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter und legte sich ihre nächsten Worte sehr sorgfältig zurecht. "Silanus und ich hatten einen Streit, einen so heftigen, dass wir von nun an getrennte Wege gehen werden. Ich möchte nach Rom zurückkehren und dachte mir, dass du mich vielleicht mitnehmen würdest. Wo du doch jetzt versetzt wirst?" Sie sah ihn treuherzig und flehentlich an und wieder schossen ihr Tränen in die Augen. "Ich halte es hier nicht mehr länger aus."
Natürlich sagte sie ihm nicht, dass es ganz allein ihre Idee war nach Rom zu reisen und Silanus davon weder etwas wußte, noch es abgesegnet hatte. Doch darum würde sie sich kümmern, sobald Romanus zustimmte. Und davon war sie überzeugt.
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"Ich hasse ihn!" sagte sie zwischen mehreren Schluchzer und zog wenig damenhaft die Nase hoch. Sie sah an ihm hoch, immern och in seiner Umarmung bleibend und wischte sich nun endlich die Tränen weg, äußerlich mühsam um Fassung ringend. Dann lächelte sie sanft und dankbar. "Danke, dass du so schnell hergekommen bist. Ich hoffe Phila hat dich nicht in einem ungünstigen Augenblick erwischt?"
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Die Minuten die es dauerte bis Phila Romanus geholt hatte ging Narcissa aufgeregt hin und her, wie ein gefangenes Tier tigerte sie im Zimmer auf und ab und dachte nach. Sie hatte eine Idee und suchte nun nach den richtigen Argumenten, damit sowohl Romanus als auch ihr verhasster Verwandter Silanus mitziehen würden. Besonders letzterer würde schwer zu überzeugen sein, denn sie musste sich in seinen Augen wirklich sehr daneben benommen haben. Ihre Augen waren vom Weinen rot und geschwollen und ihre Tränen hatten die Schminke verschmiert und obwohl sie sonst ein sehr eitler Mensch war, beließ sie es dabei. Sie wollte, dass Romanus den richtigen Eindruck bekam. Ihr ging es schlecht, sehr schlecht und genau so sollte es auch aussehen...
"Romanus?" vergewisserte sie sich mit brüchiger Stimme "Komm rein und mach die Tür zu." sagte sie und ging dann auf ihn zu, nur mühsam weitere Tränen unterdrückend. Bei ihm angekommen konnte sie nicht anders und warf sich in seine Arme, bitterlich weinend.
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Zitat
Original von Decimus Atius Romanus
Romanus verstand die Zeichen und folgte ihr:
Phila was ist los ist was mit Narcissa? oder dem Praefecten?Romanus wusste das sie auf zu viele Fragen nicht antworten konnte und so fragte er nochmal einzeln:
Ist was mit Narcissa?
Romanus wollte nicht überstürzt ins Cubiculum stürzen falls nichts ernstes passiert ist!
Phila schüttelte den Kopf und nickte erst, als er den Namen ihrer Herrin aussprach. Sie ging zügig voran, rannte aber natürlich nicht. Das sollte ihm hoffentlich zeigen, dass es zwar wichtig war aber niemand in wirklicher Gefahr schwebte. Jedenfalls solange nicht wie Narcissa doch noch irgendwie ihren Willen bekam.
(Weiter in Narcissas Cubiculum)
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Tja, anscheinend hatte der Anblick junger biegsamer Körper nicht immer den erhofften Erfolg. Narcissa verabschiedete beide Männer freundlich und ergab sich wieder der Langeweile.
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[Blockierte Grafik: http://img14.imageshack.us/img14/8565/philab.jpg]
Phila nickte aufgeregt und lächelte ihn an, froh, dass er verstanden hatte und zu ihr kam. Sie nahm ihre zwei Finger und machte eine Bewegung, so dass diese wie zwei Beine aussahen. Dann zeigte sie in Richtung vom Praetorium. Verstand er? Vorsichtshalber wies sie nochmal auf ihn und zeigte dann wieder in Richtung wo das Cubiculum ihrer Herrin lag. Sie drehte sich um und blickte zu ihm, ob er folgen würde.
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[Blockierte Grafik: http://img14.imageshack.us/img14/8565/philab.jpg]
Phila war den ganzen Weg über gerannt, denn ihre Domina hatte sehr klare Anweisungen gegeben. Es gab allerdings ein Problem, denn sie konnte niemanden fragen wo er steckte, der Gewünschte und so hetzte sie von einer Stelle zur nächsten und suchte ihn. Doch dann, am Übungsplatz hatte sie Glück und sah ihn zwischen den Probaten stehen. Sie ging bis zum Rand und holte erstmal Luft, dann begann sie zu winken. Den Platz zu betreten traute sie sich nicht, schließlich war da ein Übungskampf im Gange. Hoffentlich sah Atius Romanus sie und begriff, dass er gemeint war.