Er schluckte! Er schluckte? Was fiel diesem Tunichtgut von Mann eigentlich ein erschreckt auszusehen und zu schlucken, wenn sie ihn sowas fragte!? Empört erhob sich eine von Narcissas Augenbrauen, als sie ein skeptisches Gesicht machte, ihr Mund öffnete sich schon und wollte eine nicht sehr nette Schimpftirade auf ihn loslassen, als sich sein Gesichtsausdruck plötzlich änderte. Fast sah es auch, als hätte ihre Frage ihn geschockt, doch nun grinste er und stand auf, kam auf sie zu, mit seinen muskulösen Armen ausgebreitet und innerlich verkrampfte sich die junge Iunia direkt. Was sollte das? Freute er sich? Oder wollte er sie nur wieder befingern, jetzt, da sie die Andeutung einer Einwilligung gegeben hatte? Es gab also nichts, dass er lieber tun würde? Sie schnaubte wie ein unwilliges Pferd und ließ die Tür los, um sich ganz zu ihm umzudrehen. Er kam näher. Immer näher. Und sie stand da und ließ zu, dass er sie umarmte. Für einen Moment hielt sie dem engen Körperkontakt noch stand, ließ ihre Arme baumeln und wußte nicht so recht was tun. Im Grunde konnte sie ihn immer noch nicht wirklich einschätzen und auch wenn er ihr immer wieder Komplimente machte, war sie sich nicht sicher, warum er sie eigentlich wirklich heiraten wollte? Weil ihr Vater ihn darum gebeten hatte? Weil er sie mochte!? Weil er sie gerne berührte? Ja, wahrscheinlich das. Er wollte die Szene im Bad fortsetzen... Männer.
Sie schmiegte sich einen Moment an ihn, hob ihre Arme und legte sie um ihn, irgendwo auf der Höhe zwischen Rücken und Hüfte. Ihre Hände fingen wie von selbst an über seinen Rücken zu streichen, was er in der Haustunika sicherlich spüren würde. Sie hätte nicht übel Lust gehabt, ihm mit ihren Fingernägel einmal darüber zu kratzen, nur zu sehen, wie er reagierte. Nur hatte sie ihn für heute wohl schon genug gequält. Leider.
Oder vielleicht doch nicht? Narcissa streckte sich und drückte einen kleinen Kuss auf seinen Hals, sog seinen Geruch ein, eine Mischung aus Badeölen und seinem eigenen, männlichen Geruch, der ihr am Nachmittag schon aufgefallen war. Mit ihrer Nasenspitze strich sie über seine Haut, die blasser war als ihre eigene, ihre Lippen verteilten kleine Küsse und schließlich wanderten sie zu seinem Mund und gaben ihm einen sanften, zaghaften Kuss. Ihre Hände allerdings holte Narcissa langsam nach vorne, strich über die Rippen ihres Noch-immer-nicht-Verlobten und rutschte mit ihnen ein Stück nach vorne unten. Irgendwo ganz nahe bei seinen Leisten verharrte sie. Oh ja, sie würde dafür sorgen, dass er die ganze Nacht an sie dachte.