Eigentlich musste sie ihrem Vater dafür dankbar sein, dass er sie nach seinem Tod nach Germanien geschickt hatte. Zwar war sie mit ihrem Onkel niemals grün geworden, aber dafür hatte sie Reatinus kennen gelernt. In ihrem Leben war sie noch nie wirklich verliebt gewesen. Zwar hatte es als sie im Süden gelebt hatte den ein oder anderen jungen Mann gegeben der gut ausgesehen hatte und mit dem sie mal einige Worte gewechselt hatte, aber mehr war nie gewesen und dann war sie nach Germanien gekommen…
Hätte sie vorher gewusst, dass sie dort den Mann fürs Leben treffen würde, dann hätte sie sich gewiss innerlich nicht so dagegen gesträubt. Vor allem wer setzte schon sein Leben aufs Spiel um zu seinem Liebsten zu kommen? Zudem hatte sie nicht einmal gewusst ob er sie überhaupt auch so sehr mochte wie sie ihn. Aber nun waren alle Zweifel weggewischt und sie spürte nur seine Lippen auf ihren, seine Nähe und seinen warmen Atem. Es kribbelte und krabbelte in ihr und ihr Herz war voller Wärme.
Crispina versank förmlich in seinen wundervollen Augen und lächelte ihn an, während sie ihn weiter ansah. „Ich bin so froh, dass du auch so fühlst….alles….überhaupt,“ flüsterte sie ihm entgegen und genoss seine kleinen Berührungen die unter die Haut gingen, selbst die flüchtigsten spürte sie so sehr.
Sanft spürte sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut als er sich erneut zu ihr beugte und begann ihren Hals zu küssen. Crispina lehnte sich an die Wand hinter sich da sie das Gefühl hatte gleich den Boden unter ihren Füßen zu verlieren. Leicht zitterte sie und dann schloss sie ihre Augen um einfach nur zu genießen. Sie wollte gar nicht, dass dieser Moment hier endete. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust und das Blut rauschte durch ihre Ohren was sich anhörte als stünde sie neben einem Bach. Ganz leise war ein Seufzen ihrerseits zu hören als er sie immer weiter küsste. Crispina machte sich keine Gedanken darüber, dass man sie hier vielleicht sehen konnte, mitten auf dem Gang vor dem Triclinium, es spielte keine Rolle.
Seine Worte, ließe sie ihn dann doch wieder ansehen. Leicht waren ihre Lippen ein wenig geöffnet und sie musste schlucken. „Ich….ich…möchte dich spüren,“ sagte sie ebenfalls etwas stockend und leise, wobei ihre Wangen wieder diesen rötlichen Schimmer annahmen. Zaghaft, fast schüchtern legte sie ihm eine ihrer Hände sanft in den Nacken.