Beiträge von Petronia Crispina

    Eigentlich musste sie ihrem Vater dafür dankbar sein, dass er sie nach seinem Tod nach Germanien geschickt hatte. Zwar war sie mit ihrem Onkel niemals grün geworden, aber dafür hatte sie Reatinus kennen gelernt. In ihrem Leben war sie noch nie wirklich verliebt gewesen. Zwar hatte es als sie im Süden gelebt hatte den ein oder anderen jungen Mann gegeben der gut ausgesehen hatte und mit dem sie mal einige Worte gewechselt hatte, aber mehr war nie gewesen und dann war sie nach Germanien gekommen…
    Hätte sie vorher gewusst, dass sie dort den Mann fürs Leben treffen würde, dann hätte sie sich gewiss innerlich nicht so dagegen gesträubt. Vor allem wer setzte schon sein Leben aufs Spiel um zu seinem Liebsten zu kommen? Zudem hatte sie nicht einmal gewusst ob er sie überhaupt auch so sehr mochte wie sie ihn. Aber nun waren alle Zweifel weggewischt und sie spürte nur seine Lippen auf ihren, seine Nähe und seinen warmen Atem. Es kribbelte und krabbelte in ihr und ihr Herz war voller Wärme.


    Crispina versank förmlich in seinen wundervollen Augen und lächelte ihn an, während sie ihn weiter ansah. „Ich bin so froh, dass du auch so fühlst….alles….überhaupt,“ flüsterte sie ihm entgegen und genoss seine kleinen Berührungen die unter die Haut gingen, selbst die flüchtigsten spürte sie so sehr.
    Sanft spürte sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut als er sich erneut zu ihr beugte und begann ihren Hals zu küssen. Crispina lehnte sich an die Wand hinter sich da sie das Gefühl hatte gleich den Boden unter ihren Füßen zu verlieren. Leicht zitterte sie und dann schloss sie ihre Augen um einfach nur zu genießen. Sie wollte gar nicht, dass dieser Moment hier endete. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust und das Blut rauschte durch ihre Ohren was sich anhörte als stünde sie neben einem Bach. Ganz leise war ein Seufzen ihrerseits zu hören als er sie immer weiter küsste. Crispina machte sich keine Gedanken darüber, dass man sie hier vielleicht sehen konnte, mitten auf dem Gang vor dem Triclinium, es spielte keine Rolle.
    Seine Worte, ließe sie ihn dann doch wieder ansehen. Leicht waren ihre Lippen ein wenig geöffnet und sie musste schlucken. „Ich….ich…möchte dich spüren,“ sagte sie ebenfalls etwas stockend und leise, wobei ihre Wangen wieder diesen rötlichen Schimmer annahmen. Zaghaft, fast schüchtern legte sie ihm eine ihrer Hände sanft in den Nacken.

    Dann reichen wir die Eltern nach =)
    Also mein Ok ist für die Aufnahme schon da.


    Orestes, schreib mich dann bitte nach deiner Freischaltung per PN an, dann suchen wir dir einen Platz in der Familie =)


    Danke

    Hallo =)


    Wenn die Spielleitung nichts gegen die familiären Verhältnisse hat dann geht das für mich auch in Ordnung =)


    (Sorry ist für mich das erste Mal, dass ich einen Spieler in die Gens aufnehme :D , achso und wenn wir dann schon dabei sind kann man Crispina dann als Verwalter eintragen? Oder ist sie das schon?)


    Vater: Titus Petronius Varus
    Mutter: Petronia Sabina

    Salve =)


    Da bin ich *wink*


    Ich bin die letzte der Petronier? Oo


    Ja also dann, ich würde mich freuen neue Mitglieder begrüßen zu dürfen.
    Darf ich Dich fragen was Du Dir vorgestellt hast? Wäre schön wenn Du mir etwas zu Dir und Deinen Vorstellungen erzählen könntest=)


    Liebe Grüße
    Crispina

    Zitat

    Original von Petronia Crispina
    Wegen Krankenhausaufenthalt meiner Kleinen erst einmal eine Woche nicht da. Frohe Ostern euch allen =)


    Hoffe wieder da zu sein, leider hatte sich der Aufenthalt länger hingezogen als geplant wegen Komplikationen. Hoffe nun, dass nichts mehr weiter sein wird....also denke bin wieder da.

    Es fühlte sich alles an wie in einem Traum und Crispina hatte einen Moment lang Angst, dass sie erwachen würde und immer noch in Germanien war, eingesperrt und von der äußeren Welt abgeschnitten. Aber nichts geschah. Sie war immer noch hier und sie musste auch nicht mehr aufwachen, denn sie war wach und sie spürte die Armes ihres Liebsten um sich und seine Lippen auf ihren. Erst jetzt traute sie sich ihre Arme ebenfalls um ihn zu legen und ließ sich von Reatinus gerne noch etwas dichter an sich ziehen.
    Es war ein wunderschönes Gefühl, etwas was sie zuvor noch nie gespürt hatte. Es kribbelte in ihrem Bauch und in ihrem Kopf und eigentlich überall und sie hatte das Gefühl als würden ihre Füße nicht einmal mehr den Boden wirklich berühren.


    Als er den Kuss unterbrach und sie anschaute da erwiderte sie seinen Blick nachdem sie ihre Augen wieder geöffnet hatte und lächelte ebenfalls. Ihr Lächeln allerdings wirkte schon fast schüchtern und zurückhaltend. Seine Worte gingen unter die Haut und sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so glücklich gefühlt wie in diesem Moment als seine Worte seine Lippen verlassen hatten. „Ich liebe dich Servius,“ flüsterte sie ihm entgegen. „Mit geht es nicht anders,“ hauchte sie ihm noch entgegen als er sie erneut zu sich zog und Crispina sich nur zu gerne einem weiteren Kuss hingab. Sie konnte spüren wie schnell und doll ihr Herz in ihrer Brust schlug. Sanft strich sie mit ihren Händen seinen Rücken entlang und wollte nicht, dass dieser Moment ein Ende fand. Doch auch sie unterbrach den Kuss einige Herzschläge lang und blickte ihm noch einmal in die Augen aber ohne ihren Kopf weit nach hinten zu bewegen. „Über alles,“ flüsterte sie ihm entgegen und lächelte nun sehr viel offener als noch eben. „ich wusste es war kein Fehler hier her zu kommen,“ meinte sie und gab ihm erneut seinen sanften Kuss.

    Crispina wusste nicht genau was los war auch wenn sie nicht anders fühlte als Reatinus selber. Ihr Herz flatterte und in ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge, aber das hatten sie schon die ganze Zeit getan. Es war der Grund gewesen warum sie hier her gekommen war und die lange und gefährliche Reise auf sich genommen hatte.
    Sie hatte ihn schon vom ersten Treffen an sehr gemocht und war schrecklich traurig gewesen als er ohne ein Wort aus Germanien weggegangen war.
    Doch das war vergessen denn es zählte nu das Jetzt und jetzt war sie wieder bei ihm und folgte ihm aus dem Speisezimmer nach draußen.
    Sie stand fast an der Wand und er vor ihr. Crispina schaute ihn direkt an und wusste nicht was sie sagen sollte, aber er war es doch eigentlich der mit ihr reden wollte. Gleichzeitig spürte sie ein ungutes Gefühl in sich weil sie nicht wusste was er sagen wollte. Es klang alles so ernst und sie hatte Angst, dass ihm vielleicht klar geworden war, dass er sie wegschicken musste.


    Seine Berührung an ihrem Arm war wie ein kleiner elektrischer Schlag, es kribbelte und es fühlte sich gut an und gleichzeitig erschreckte sie dieses Gefühl, aber sie wisch nicht vor ihm zurück. Von seinem Blick gefangen sah sie ihn an und ein sanftes aber unsicheres Lächeln umspielte ihre Lippen als er etwas sagen wollte aber scheinbar nicht die richtigen Worte fand.


    Es war fast wie vorhin als sie beim Bild gestanden hatten, es war diese gleiche Anziehung, es war…..Zauber. Sie versank in seinem Blick und wie von selber legte sie eine Hand an seinen Oberarm als sie sah wie er sich ihr näherte.
    Auf keinen Fall wollte sie davonlaufen, oder zurückschrecken. Ihr Griff verfestigte sich ein wenig als sie ihre Augen schloss und ihm selbst ein klein wenig entgegen kam bis sich ihre Lippen sanft berührten. War es richtig was sie tat? Sie wusste es nicht, aber sie ließ nicht ab. Wenn es ein Fehler gewesen war würde er sie schon zurechtweisen auch wenn sie schreckliche Angst davor hatte, dass er das machen könnte.
    Sanft war ihr Kuss und voller Unschuld, während ihr Griff an seinem Arm etwas fester wirkte, aber keinesfalls schmerzvoll. Ihr Herz pochte und sie meinte das Blut in ihren Ohren rauschen zu hören. Seine Nähe, seine Wärme und seine Lippen raubten ihr schlichtweg den Verstand, aber sie wollte es nicht missen.

    Seine Gegenwart machte sie…vollkommen, ja das war das richtige Wort dafür. In Germanien als sie alleine gewesen war hatte sie gespürt, dass ihr etwas gefehlt hatte und nun wurde ihr immer bewusster, dass er es gewesen war. Somit hatten die Strapazen die sie auf sich genommen hatte um ihn zu finden doch etwas Gutes. Sie wurde sich ihrer Gefühle immer bewusster. Ihr Herz pochte in seiner Gegenwart besonders schnell, wie auch jetzt und vorhin…dieser eine kleine aber viel zu kurze Moment…er hatte sie leicht zum Zittern gebracht.
    Und jetzt auf einmal spürte sie, dass er es wissen sollte. Die anfängliche Angst und Skepsis er könnte es vielleicht erfahren, auch wenn es doch so offensichtlich war, verschwand langsam aber sicher immer weiter in den Hintergrund.


    Irgendwie fühlte sich ihr Hals trocken an und sie lächelte Reatinus leicht an bevor sie nach etwas zu Trinken griff. Crispina musste einfach etwas in ihrer Hand halten, denn ihre Finger zitterten, nein ihre ganze Hand zitterte. Sie wollte mit ihm reden, allein sein, ihm so nahe sein wie vorhin.
    Erst seine Worte rissen sie aus ihren eigenen Gedanken raus und sie blickte ihn an wobei kurz leichte Verwunderung in ihren Augen zu lesen war und dann dieses sanfte Lächeln auf ihren Lippen erschien. Crispina setzte sich auf und stellte das Glas zurück auf den Tisch. „Ja sicher…gerne,“ purzelten ihr die Worte aus dem Mund und schon erhob sie sich auch. Hatte er ihre Gedanken lesen können? Oder was wollte er ihr nun sagen? Seine Augen leuchteten und ihr Herz war von einem sehr warmen Gefühl umgeben was sie nicht beschreiben konnte. Wohin wollte er mit ihr gehen? Sie trat auf ihn zu und wartete, dass er ihr den Weg wies. Wie sehr sie seine Nähe doch mochte.


    Cripsina wusste es eigentlich schon seit dem ersten Tag, dass sie sich in ihn verliebt hatte ansonsten wäre sie nicht hier her gekommen. Ihr Onkel würde toben, naja er würde auch so toben wenn er endlich erfuhr wo sie eigentlich steckte und was geschehen war. Sie fragte sich sogar einen Moment ob er hier her kommen würde nur um sie wieder mitzunehmen und dann zu bestrafen.

    Chrispina mochte sein Lachen und auch das Leuchten in seinen Augen welches dabei entstand. Er sah damit so unwahrscheinlich jugendlich aus und naja....hatte sie das eben wirklich gedacht? Ein wenig erschrocken war sie schon über ihre Gedanken. Verlegen senkte sie ihren Blick da sie Angst hatte er würde es vielleicht in ihren Augen sehen können...ihre Gedanken.
    Crispina strich sich ihre Haare hinter die Ohren damit diese nicht ständig wieder den Weg in ihr Gesicht fanden. Mittlerweile waren sie wenigstens getrocknet, wellten sich aber deswegen leicht da sie diese ja offen trug, aber es war ihr egal, auch wenn es sich eigentlich nicht gehörte mit offenen Haaren beim Essen zu sitzen, aber im Moment war sowieso nichts normal.


    Sehr gerne hätte sie wohl in diesem Moment seine Gedanken gelesen. Ihr Blick traf sich mit seinem und sie erwischte sich dabei wie sie wirklich einen Augenblick die Luft anhielt. Nein dieser Ort und der Moment waren sicher nicht passend um über ihre Gefühle nachzudenken. Aber seine Augen....
    Reatnius Worte gingen dabei fast unter als er sprach. Sie blinzelte mit den Augen und hoffte, dass er nicht bemerkt hatte. Doch sie spürte wie ihr Herz einen ganz anderen Takt anschlug. Es schlug schnell und pochend, ja regelrecht hart gegen ihre Brust und sie selber spürte auch dieses Ziehen und Kribbeln um Bauch und konnte das alles gar nicht so einordnen. Noch nie hatte sie für jemanden irgendwelche Gefühle gehegt, außer vielleicht Hass bei ihrem Onkel und Trauer bei ihrem Vater.
    "Es ist schön wie du dich dennoch um die Tiere sorgst. Es zeigt, dass du ein guter Mensch bist," sagte sie leise und setzte sich ein wenig auf, stützte sich mit ihrem Unterarm dann auf der Cline ab. Crispina musste ihn immer wieder ansehen, dieses Lächeln und seine Augen. Innerlich seufzte sie ein wenig und wünschte sich, dass sie beide alleine wären. Oh Crispina hör auf zu denken, rief sie sich selber zur Ruhe

    Crispina musste lächeln und es war seit der ganzen Zeit endlich mal ein offenes Lächeln, nicht verbissen oder zurückhaltend, richtig erleichtert schien sie zu sein. „Schreihals?“ fragte sie schmunzelnd nach, denn sie konnte es sich wirklich nicht vorstellen, denn Reatinus machte auf sie den Eindruck nach einem sehr ruhigen Mann, aber nicht jemanden der schreiend umherrannte. Ihr Onkel war da anders gewesen…ihn brauchte man nur anzusehen und wusste, dass solche Dinge auf jeden Fall stimmen würden und sie hatte es mehr als einmal erfahren müssen. Schnell wurden diese unerfreulichen Gedanken wieder beiseite geschoben, sie durften hier einfach nicht hin.


    Ja das war der Vater….sie wollten immer, dass ihre Söhne in die eigenen Fußstapfen traten…blieb zu hoffen, dass es der Sohn wirklich auch tat, aber das waren die Dinge die sie nichts angingen…sie hatte sich einmal für einen Jungen eingesetzt und würde sich bestimmt niemals wieder zischen eine Vater, Sohn Beziehung stellen. Man lernte aus Fehlern auch wenn sie Lucius verdammt vermisste.
    Oh damit hatte sie nicht gerechnet, dass er seine Pferde wirklich aufgegeben hatte. Das war schade zu hören, aber sie konnte sein Zwinkern nicht übersehen und somit hellten sich ihre Augen natürlich gleich auf. „Das freut mich zu hören, es wäre sicher schade gewesen wenn du auch ihn weggeben hättest. Aber es ist schade, dass du die Zucht aufgegeben hast. Ich erinner mich noch wie stolz du über sie damals gesprochen hattest,“ meinte sie und lächelte ihn dabei auf eine so besondere Weise an.

    Heute hätte man ihr nichts vorsetzen können was nicht geschmeckt hätte, denn all römisches Essen war immer noch besser als das was sie die letzte Zeit bekommen hatte, von daher war es klar, dass es ihr auf jeden Fall schmecken würde. Sie lächelte Reatinus an und es lag viel Dankbarkeit in ihrem Lächeln und vielleicht noch einiges mehr.


    Interessiert lauschte sie seinen Worten und es schien wie damals in Germanien zu sein als sie mit ihm in der Taverne gesessen hatte und ihm zugehört hatte. Da erinnerte sie sich an etwas. An die Pferde und, dass er doch eigentlich mit ihr hatte reiten wollen oder zumindest war davon die Rede gewesen sich die Pferde anzusehen sollte ihr Onkel zustimmen, aber dieser hatte ja nun nicht mehr das Sagen.
    „Euer Legat ist krank und lässt sich nicht mehr blicken?“ fragte sie verblüfft „Ich dachte es herrscht Zucht und Ordnung in der Legion,“ meinte sie schmunzelnd, denn so hatte sie es immer gehört und deswegen meinte sie auch dieses Kommentar sagen zu müssen. „Ich freue mich darauf wenn es hier endlich wieder richtig warm ist. Ich mochte das Wetter in Germanien nicht, es war trist die meiste Zeit. Zumindest da wo ich etwas sehen konnte,“ fügte sie leise bei redete aber darüber nicht weiter. Es schien nicht der richtige Ort zu sein weiter darüber zu reden wie es ihr eigentlich ergangen war, außerdem wollte sie mit Reatinus da unter vier Augen sprechen und nicht bei seinem Sohn. „Was ist eigentlich aus deinen Pferden geworden? Du hattest mir damals erzählt du hättest welche,“ fragte sie nach und hoffte natürlich, dass er diese immer noch hatte und vielleicht auch, dass er nicht vergessen hatte was sie damals besprochen hatten.

    Es war wie ein leichter Schlag, ein süßer Schlag, als Reatinus ihr Kinn sanft anhob. Sie blickte ihm genau in die Augen und spürte ein merkwürdiges Kribbeln in ihrem Bauch. So etwas hatte sie zuvor noch nie gespürt und es machte sie nervös und etwas durcheinander, dass sie seinen Worten kaum folgen konnte. Es war wie zuvor als er ihr etwas näher gekommen war und sie wünschte sich einfach, dass die Zeit und somit auch die Situation still stehen blieb. Doch leider strich auch die Zeit und dieser Moment der Berührung weiter.
    Zustimmend nickte sie ihm zu, auch wenn sie irgendwie nur die Hälfte mitbekommen hatte und irgendwie war ihr großer Hunger von eben ein wenig verflogen. In ihrem Bauch hatte sich nun ein anderes Gefühl breit gemacht, was den ganzen Hunger vertrieb.


    Es war schwer irgendwie passende Worte zu finden. Es stand noch so viel im Raum was Crispina und Reatinus betraf, aber das waren Dinge die sie unter vier Augen besprechen mussten. Und sie selber musste versuchen diese Gedanken wenigstens für heute aus ihrem Kopf zu vertreiben, denn sie war hier und nur das zählte und nichts anderes. Ich Onkel konnte ihr also egal sein.


    Sie begann etwas mehr zu lächeln und blickte Reatinus von der Seite her an, als dieser meinte es sollte nun endlich zugegriffen werden, denn scheinbar hatte keiner den ersten Schritt machen wollen. Also tat sie es. Vorsichtig tat sie einige Oliven, Eier und etwas Brot auf ihren Teller und begann zu essen. Oh wie lange hatte sie diese Leckereien nicht mehr genießen können? Viel zu lange. „Es schmeckt sehr gut und es tut gut wieder etwas essen zu können was aus der Heimat kommt,“ sagte sie mit einem Lächeln und leuchtenden Augen und naschte eine weitere Olive. Nun war auch ihr Hunger wieder da und noch viel größer als zuvor, aber sie würde hier sicher nicht reinschlagen wie eine Verrückte sondern anständig essen wie sie es gelernt hatte.
    „Wie….wie ist es dir eigentlich ergangen seit deinem Weggang aus Germanien?“ wollte sie dann von Reatinus wissen. Zwar hatte sie ja seinen Brief bekommen, aber sehr viel hatte sie auch nicht rauslesen können.

    Crispina konnte es nicht beschreiben aber sie fühlte sich ein wenig fehl am Platz, denn es schienen plötzlich Wunden aufgerissen zu werden die nicht mehr bluten sollten und es nun anscheinend dennoch taten. Warum hatte dieser Mann soviel Unglück in seinem Leben erleiden müssen? Warum? Er war ein so lieber Mensch, hatte seine Frau verloren, einen Sohn der verschwunden war….und nun auch noch sie am Hals. Crispina wusste nicht was sie sagen sollte und blickte zu Boden. Sie hätte gerne irgendwelche Worte gefunden, aber sie musste eben erst selber einmal mit den ganzen Dingen nun fertig werden die sie gehört und gesehen hatte. „Das tut mir leid,“ flüsterte Crispina sanft und blickte zu Reatinus auf.


    Wenn sie einmal mit ihm alleine war wollte sie noch etwas mehr über ihn erfahren und vielleicht konnte sie ihm ja irgendwie zur Seite stehen um sich zu revangieren weil er ihr half. Wieder strich sie sich ihre Haare nach hinten was aber eher einer kleinen hilflosen Geste nahe kam da sie sich ein wenig verloren fühlte, deswegen war sie sehr froh als er auf ein anderes Thema zu sprechen kam. Essen war gut, denn sie hatte ziemlich Hunger musste sie sich eingestehen schließlich hatte sie lange nicht so gut essen können wie man es normal gewohnt war, wobei das Essen in Germanien in Gefangenschaft war auch nichts Besonderes gewesen.


    Crispina lächelte ein wenig und ging zusammen mit ihnen zu den Clinen hinüber. Es war eine Wohltat sich zu setzen und auf das Essen zu warten. Die Sklaven hatten schon angefangen das Essen zu bringen und Crispina spürte ein leichtes Knurren im Bauch. „Es sieht wirklich lecker aus,“ meinte sie dann um die Stille zu durchbrechen die sich einen Moment eingeschlichen hatte. Sie musste zu Reatinus blicken und sich an den Moment vor wenigen Minuten erinnern. Sie hatte ihn angeblickt und er war ihr näher gekommen. Crispina lächelte leicht.

    Warum es ihr plötzlich einen kleinen Stich versetzte als er ihr seinen Sohn vorstellte wusste sie selber nicht und schallte sich in Gedanken als dumm, denn wie hatte sie denn nur annehmen können, dass er noch keine Frau hatte oder wahrscheinlich gehabt hatte. Oder war er immer noch verheiratet? Sie erinnerte sich nicht, dass er jemals etwas davon gesagt hatte, auch nicht in Germanien als sie sich so lange unterhalten hatten. Es war niemals die Rede von einer Frau gewesen, aber auch nicht von Kindern.
    Ihre ganzen Gedanken versuchte sie zu verbergen und drängte sie weit nach hinten in ihrem Kopf. Sie war hier, das zählte im Moment und er war hier.


    Das Alter des Sohnes war schwer zu schätzen aber all zu jung war er auch nicht mehr oder aber sie täuschte sich wieder einmal. Crispina lächelte den Sohn von Reatinus freundlich an als er ihr vorgestellt wurde und als er sich dann etwas vor ihr verbeugte waren ihre Gedanken schon wieder verschwunden. Er schien eine interessante Lebensgeschichte zu haben wenn er vor der Legion Zimmermann gewesen war.


    „Es freut mich dich kennenzulernen,“ sagte sie sanft „Du trittst also in die Fußstapfen deines Vaters, er kann stolz auf dich sein,“ meinte sie dann noch wegen der Legion. Jeder Vater wäre doch stolz wenn der Sohn ihm nacheiferte und die Legion war ein guter Ort.
    Sie hatte die Worte von Reatinus noch in den Ohren, dass es das Schicksal mit ihnen in letzter Zeit nicht gut gemeint hatte. Es tat ihr leid und sie konnte nicht verstehen, dass die Götter öfters solche Spiele spielten mit Leuten die das Herz am rechten Fleck hatten, außerdem wurde ihr etwas wärmer als er sie als Freundin darstellte. Kurz blickte sie ihn von der Seite her an, wusste nicht so genau was sie sagen sollte und strich sich wieder die immer noch etwas feuchten Haare hinter die Ohren.

    Sie freute sich innerlich darüber, dass er es auch erlaubte, dass Sine sich auch weiter um sie kümmern konnte. So etwas vermiste Crispina schon lange, jemand der sich um sie kümmerte und mit dem sie reden konnte. Sie hatte immer wieder mit Gunda reden können, aber es war etwas anderes gewesen. Sie gehörte einfach zu Crispus und Crispina war wirklich warm nur mit dem kleinen Lucius geworden, ansonsten mit niemanden sonst wirklich. Aber das war ja nun vorbei also wollte sie erst einmal keine weiteren Gedanken an den anderen Ort verschwenden.
    Sie konnte seine Gefühle nachvollziehen und es tat ihr leid, dass er seinen Vater nicht mehr an seiner Seite hatte, aber vielleicht, wenn die Götter gnädig waren, würde er ihn noch einmal lebendig sehen. Sie hatte den Satz sehr ernst gemeint, dass man niemals die Hoffnung aufgeben sollte, hätte sie die Hoffnung aufgegeben ihn jemals wiederzusehen wäre sie jetzt nicht hier bei ihm.


    Es war ein sonderbarer Moment und sie spürte innerlich dieses seltsame Zittern als er sie so anblickte. Es war ein Blick den sie noch nie an jemanden gesehen hatte, er ging tief und berührte sie und sie war für diesen Moment einfach gefangen bis sie halt bemerkte, dass sie nicht alleine waren in diesem Raum.
    Gespannt wartete sie darauf zu erfahren wer dieser Mann wohl war. Crispina blieb neben Reatinus stehen und blickte den anderen Mann vorsichtig an.

    Crispina musste lächeln, denn genau das waren die Worte gewesen die Sine auch zu ihr gesagt hatte. Sie war froh gewesen sich um eine Frau kümmern zu dürfen und nicht ständig um einen Mann oder generell um Männer. Trotzdem gehörte ihre Anerkennung dieser jungen Sklavin. Sie hatte sich wirklich liebevoll um sie gekümmert und sie hatte ihre Haare wieder in Ordnung gebracht die nun langsam am trocknen waren. Zum Glück war es warm in diesem Raum genau wie es Sine gesagt hatte.
    „Ja ich muss gestehen, es war wirklich sehr angenehm als sie sich um mich gekümmert hat, es ist schon lange her….,“ sagte sie leise und sprach dort nicht weiter. Vielleicht war es kein gutes Thema davon nun anzufangen wie es ihr eigentlich ergangen war.


    Crispina konnte die Ehrfurcht spüren und sehen die Reatinus gegenüber seinem Vater empfinden musste. Musste man so etwas nicht seinem Vater gegenüber verspüren? Tat sie es auch bei ihrem? Im Moment weniger, denn wegen dem Versprechen was sie hatte geben müssen hätte sie ihr Leben fast vollkommen aufgegeben und dann wäre sie sicherlich nicht hier gelandet. Ein so weiter Weg….
    „Das tut mir leid zu hören,“ sagte sie ehrlich und gefühlvoll „Aber weißt du….die Hoffnung ist etwas was man zuletzt aufgeben sollte. Manchmal geschehen auch in dieser Welt noch Wunder,“ meinte sie leise und strich ihm ganz kurz über den Arm. Es war nur eine ganz leichte Berührung, denn schon spürte sie wieder diese Hitze auf ihren Wangen die sie nur noch verlegener machte und dann wandte sie etwas ihren Kopf und sah den anderen Mann der plötzlich dort stand und nichts sagte. Ein leichte Zucken ging durch ihren Körper, kaum zu bemerken aber dennoch da.