Muss mich leider mal zusammen mit meinen anderen IDs bis Montag abmelden.
Bis dahin
Beiträge von Petronia Crispina
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Crispina hatte nicht damit gerechnet, dass sie einem Mann den Stein an den Kopf werfen könnte, nein sie hatte nicht einmal überhaupt darüber nachgedacht, dass es vielleicht besser war erst gar keinen Stein zu werfen, schon gar nicht auf einen Weg wo sicherlich einige Leute herumliefen.
Im ersten Moment war ihr das alles gar nicht so bewusst, sie schaute sogar schon nach dem nächsten Stein den sie aufheben konnte um ihn wegzuschmeißen nur damit sie endlich ihre innerliche Wut los werden könnte. Wie gerne hätte sie doch etwas gehabt auf das sie hätte einschlagen können. In diesen Momenten wünschte sie sich ein Mann zu sein, ein Soldat mit einer Waffe in der Hand mit der man gegen etwas schlagen konnte und somit innerliche Ruhe gewann, zumindest stellte sie sich das in solchen Momenten vor.Crispina nahm den Mann erst wahr als dieser, wütend wie er war, plötzlich bei den Büschen stand und sie doch etwas schroff anfuhr, auch wenn es noch lange nicht in dem Ton war den sie von ihrem Onkel gewöhnt war. Erschrocken blickte sie den Mann an und sah dann in ihre Hand in der schon ein neuer Stein lag. Plötzlich mit geröteten Wangen schnellte ihre Hand nach hinten hinter ihren Rücken und sie versuchte den Mann unschuldig anzusehen.
Zwar war ihr nicht nach Scherzen aber sie hatte auch keine Lust mit einem Fremden jetzt Ärger zu bekommen. „Ich?“ fragte sie unschuldig und neigte sogar leicht ihren Kopf ein wenig um den Stein in seiner Hand zu betrachten. „Welchen Grund sollte ich denn dafür haben? Sehe ich denn aus wie ein kleines Kind?“ fragte sie ihn und versuchte weiterhin eine unschuldige Mine zu machen. Was fiel ihm eigentlich ein so laut mit ihr zu sprechen? Sie hätte es ja auch nicht sein können, wobei sie ja noch immer hoffte, dass er ihr das abnahm und den Stein nicht in ihrer Hand gesehen hatte, den sie nun versuchte zu verstecken. Das würde zu Hause eine Menge Ärger geben, wenn ihr Onkel hiervon erfuhr setzte es ganz sicher eine. Ob der Mann, sollte er raus finden, dass sie es war sie nach Hause bringen würde? Ihr Herz begann etwas schneller zu pochen.
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Heute, es war warm und angenehm draußen, hatte sie es nicht mehr ausgehalten. Crispina und ihr Onkel hatten sich wieder in den Haaren gehabt, aber bevor es wirklich eskalieren konnte war sie aus dem Domus gestürzt und einfach die Strassen entlang gerannt. Laufen konnte sie auch später, zuerst zählte es einfach nur so schnell wie möglich von ihrem Onkel weg zu kommen. Seit dem sie bei ihm war hatte sie immer wieder Kopfschmerzen und sie war sich da ganz sicher, dass diese von den ewigen Streitereien herrührten. Fast jeden Tag war doch etwas und sie hatte es einfach satt wollte wenigstens ei paar Stunden ihre Ruhe haben, denn wenn sie wieder zurück kam gab es sicher Ärger weil sie einfach weggerannt war, wie ein kleines Kind, aber was hätte sie sonst machen sollen? Warten, dass sie wieder eine gescheuert bekam? Nein darauf hatte sie keine Lust gehabt.
Als sie in der Nähe des Rhenus angekommen war wurden ihre Schritte wieder langsamer. Rote Flecken hatten sich wegen der Anstrengung und der Wärme auf ihren Wangen gebildet und sie musste erst einmal wieder zu Atem kommen. Ihre Haare hatten sich teilweise aus der zusammengesteckten Frisur gelöst, aber das war egal. Einzelne Strähnen wehten ihr so immer wieder um die Nase. Die Brücke die nicht weit entfernt war kannte sie ja schon, bei der Zeremonie war sie ja dabei gewesen, gezwungener Maßen sozusagen. Welch Lust hatte sie doch gehabt. Nämlich keine, schließlich hatte es ja etwas mit ihrem Onkel zu tun gehabt.
Nie hätte sie es für möglich gehalten, aber das leise Rascheln der Bäume beziehungsweise ihrer Blätter hatte eine leicht beruhigende Wirkung. Das Geräusch war einfach schön und alles andere schien so ruhig zu sein, auch wenn immer wieder Menschen unterwegs waren. Wenigstens lenkte das alles von ihren Gedanken wegen ihrem Onkel ab. Ein kleiner Trost den sie auskosten wollte, denn irgendwann musste sie ja leider wieder zurück gehen. Doch daran war am besten erst einmal nicht denken.
Crispina lief etwas abseits des eigentlichen Weges und versuchte immer noch ruhiger zu werden, denn innerlich war da immer noch dieses Gefühl aufgebracht zu sein. Als sie einen Stein, er war flach und nicht kantig, auf dem Boden liegen sah, hob sie ihn auf und schmiss ihn einfach blindlinks über einige Büsche hinweg um ihrer Wut einfach freien Lauf zu lassen. Crispina bedachte natürlich nicht, dass sie jemanden damit treffen könnte.
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Der Wein dampfte auch weiterhin vor sich hin und sie probierte ihn noch nicht, denn er war einfach zu heiß. Nun gut irgendwann würde er auch kühler werden, ihr wurde ja auch so schon sehr viel wärmer, auch wenn ihre Füße etwas kribbelten wie es nun einmal war, wenn das Blut wieder besser fließen konnte und alles wärmer wurde. Ihre Hände lagen halb um den Becher herum weil sie sonst nicht wusste wohin mit ihnen, aber sie berührte ihn nicht, da er äußerlich ebenfalls ziemlich heiß war.
„Kürzer?“ fragte sie skeptisch und versuchte ein Seufzen zu vermeiden. Das würde ja bedeuten, dass der Winter sehr viel schneller kommen würde als sonst. „Das sind ja wirklich rosige Aussichten,“ meinte sie, schmunzelte dabei allerdings. „Schade aber eigentlich wenn die Landschaft doch so schön sein soll wenn es wärmer wird, dann sollte diese Jahreszeit doch lieber sehr viel länger dauern,“ fügte sie dann noch an und hörte ihm dann genau zu. Wie anders er doch war, also anders als ihr Onkel und dabei waren sie beide Soldaten beziehungsweise ihr Onkel war es ja nicht mehr, benahm sich aber irgendwie immer noch wie einer.
Während dem er sprach sah sie ihn die ganze Zeit über an und lauschte seinen Worten. Doch irgendwie konnte sie das mit dem Interessanten sehr gut verstehen. Das er sich aber für so einiges interessierte damit hatte sie nicht gerechnet vor allem nicht damit, dass Medzin etwas war was er toll fand. „Und warum hat es dich zum Militär gezogen und nicht zur Medizin,“ fragte sie dann, denn berechtigt war die Frage ja alle male. Leise lachte sie ein klein wenig, nicht laut und fast eher zu sich selber, aber ihre Augen strahlten dabei. „Ich habe mir darüber irgendwie noch nie Gedanken gemacht wie wir funktionieren könnten. Dachte mir einfach immer, ich bin da, das reicht.“ Crispina blickte ihn ein klein wenig mit einem frechen Blick an. "Und? Wie funktionieren wir eigentlich?"
Dieser Mann schien einige Punkte zu haben die sie sich sonst nicht hätte denken können. „Das sind viele Betriebe. Das muss eine Menge dennoch an Arbeit sein die du zu machen hast und das bei deinem Beruf als Soldat. Wo hast du deine Pferdezucht? Hast du viele Pferde?“ fragte sie dann, denn wen verwunderte es schon, dass sie Pferde natürlich schön und anziehend fand wie wohl fast jede Frau besonders jede junge Frau.
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Crispina zuckte mit den Schultern. Sie hatte einfach keine Ahnung wie die Muscheln und die anderen Tiere aus dem Meer an Land und somit auf den Essenstisch kamen. Aber je mehr Fragen er stellte umso neugieriger wurde sie ja auch selber. Denn seine Fragen hatten schon etwas, es waren eben die unbedachten Fragen eines Kindes.
„Vielleicht tun das die Wellen wirklich oder aber irgendjemand geht in das Meer und holt die Tiere raus. Ich weiß nicht vielleicht sollten wir irgendwann jemanden fragen der es vielleicht wissen könnte,“ sagte sie und nahm einen weiteren Löffel voll des Essens und biss etwas von dem Brot ab. Herrlich…..
„Hier gibt es auch Muscheln? Ich wusste nicht, dass man so etwas auch in einem Fluss finden kann,“ meinte sie unwissend. „Wie sah die Muschel denn aus? Hmm vielleicht sollten wir mal Muscheln suchen gehen wenn es warm geworden ist,“ sagte sie und hoffte, dass sie einen guten Vorschlag gemacht hatte. Vielleicht wäre es ja ein kleines Abenteuer für den Jungen und sie war wenigstens nicht im Domus.
Das Fleisch schmeckte wirklich einfach nur gut und Crispina war sich sicher, dass sie hier des öfteren essen würde sollte ihr Onkel ihr das benötigte Geld dafür aushändigen. Natürlich würde sie ihm nicht auf die Nase binden, dass sie es brauchte um sich etwas gutes zu Essen zu holen.
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Seit dem sie nun wusste, dass auch Raetinus unter den Gästen war, war sie vollkommen aufgeregt. Alleine aus diesem Grund musste sie doch darauf achten, dass ihr Onkel ihr nicht wieder eine Szene machte. Sie wollte sich auf keinen Fall vor ihm blamieren, wenn er nicht gewesen wäre, wäre ihr alles egal. Aber sie hatte auch ein wenig Angst vor den Folgen die es mit sich führen könnte sollte sie einen Streit mit ihrem Onkel anfangen. Er hatte sie mehr als nur eingehend gewarnt, aber was er wirklich alles mit ihr machen konnte wusste sie nicht und Crispina war sich nicht sicher ob sie es raus finden wollte.
In der Culina half sie Gunda so gut sie konnte. Crispina mochte das Kochen nicht, sie hatte es nie wirklich gelernt und immer nur den Sklaven zugesehen, aber hier musste sie auch mit anpacken, da es nicht genug Personal hier zu geben schien. Wahrscheinlich weil ihr Onkel einfach ein schrecklicher Geizkragen war, zumindest schätzte sie ihn auf jeden Fall so ein.
Sie hatte so was von keine Lust hier das Dienstmädchen zu spielen und musste sich immer wieder förmlich zur Ruhe zwingen. Auch Gunda bemerkte diese Angespanntheit und legte der jungen Frau die Hand auf den Unterarm. Mehr musste sie auch nicht, denn Crispina wusste auch so was es bedeutete.Dann nahm sie die Vorspeise und beeilte sich damit ins Triclinium zu gehen. Ihren Onkel erfreute es doch sicher, dass er von ihr bedient wurde. Wahrscheinlich ergötzte er sich an diesem Bild auch noch. Crispina vermied es einen der Anwesenden wirklich anzublicken und schwieg auch als sie das Tablett mit den Speisen brachte. Die Vorspeise bestand aus einem wirklich köstlich gerichteten Salat, mit Spargel, Schnecken und Eiern wovon manche gefüllt waren und andere nicht. Hoffentlich mundete es den Gästen auch und vor allem ihrem Onkel. Nicht zu hastig aber dennoch recht schnell stellte sie die Sachen auf den Tisch und verschwand wieder auf schnellstem Wege. Wenn ihr Onkel was wollte sollte er rufen aber sie würde sich bestimmt nicht die Blöße geben auch noch dort stehen zu bleiben und zu warten ob ein „Befehl“ kam.
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Fest hielt sie das Tablett in ihren Händen und versuchte sich förmlich daran festzuklammern. Sie hatte jeden begrüßt und wurde durch die Frage des Hadrianers ein wenig aus ihrer Ruhe, die sie versuchte aufzubauen, rausgebracht.
„Ich,“ begann sie und blickte ganz kurz zu ihrem Onkel und dann wieder den Hadrianer an. Warum konnte ihr Onkel nicht mal das Wort ergreifen wenn es angebracht war? Sonst war er doch auch immer so schnell bei der Sache. „Ich bin seine Nichte,“ sagte sie dann nur. Naja im Grunde war sie schon die „Hausherrin“ schließlich war sie die einzige petronische Frau hier, aber sie sah sich nicht als Hausherrin an, dafür sorgte doch ihr Onkel immer wieder.Ihr war schrecklich warm, denn auch wenn es sicher nichts Schlimmes war wollte sie doch nicht, dass ihr Onkel wusste, dass sie Reatinus kannte. Denn wenn er es raus bekam musste sie ihm sicher Rede und Antwort stellen und sie fand, dass sie ein Recht hatte auch ein privates Leben zu führen von dem er nicht viel erfuhr. Es reichte doch schon vollkommen aus, dass sie hier in seinem Haus leben musste. Zaghaft, ein wenig unsicher, erwiderte sie das Lächeln des Artoriers und nickte ihm leicht zu.
Dann nachdem jeder seinen Begrüßungstrunk hatte spürte sie immer noch das schnelle Schlagen ihres Herzens und sie wusste nicht recht wie sie den Abend rumbekommen sollte. Bedienen und sich um die ganzen anderen Dinge kümmern. Crispina empfand das immer noch als Sklavenarbeit und konnte sich nicht erinnern, dass sie das jemals hatte machen müssen als sie noch in Rom gelebt hatte. Ihr Onkel hatte Glück, dass hier jemand war den sie kannte, ansonsten…..wer wusste schon was sie doch noch gemacht hätte.
Das Flüstern von Crispus neben ihrem Ohr bereitete ihr eine unangenehme Gänsehaut und das Zucken welches sie durchzog konnte sie nicht mehr zurückhalten. „Ja,“ sagte sie leise und ließ das Tablett sinken welches nun leer war. Die Leibwächter versorgen…in ihrem Kopf brummte es. Sie war sauer und blickte ihren Onkel einen Augenblick lang an um sich danach rasch von ihm abzuwenden. Das Brot hatte sie schließlich nicht in einer Tasche bei sich, also musste sie es erst besorgen gehen.
Tief durchatmend betrat sie die Culina und packte mit einer ziemlichen energischen Geste Brot in eine Schüssel. Wirklich glücklich sah sie nicht aus, nein vielmehr wütend, sauer und noch so vieles mehr. Gunda blickte sie an sagte aber lieber im Moment nichts, sondern bereitete die Vorspeise weiter vor die ja schon bald rausgebracht werden musste. In der Zwischenzeit begab sich Crispina wieder zu den Leibwächtern und verteilte an diese das Brot und auch etwas einfaches zu trinken, das wäre sonst ja nicht zumutbar gewesen sie ohne etwas flüssigem das Brot essen zu lassen.
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Wenn er immer so gut mit seinen Sklaven umging hatten sie auf jeden Fall ein gutes Leben, aber sie selber war auch nie schlimm zu Gabriel gewesen. Er war zwar immer recht schnell aber er wusste was er zu tun hatte und tat es auch. Crispina konnte ihrem Sklaven vollkommen vertrauen und wusste, dass er sie immer vor Bösem bewahren würde, vorausgesetzt sie nahm ihn natürlich mit.
Aber der Sklave von Reatinus hatte sich etwas warmes zu Trinken auch wirklich verdient, schließlich hatte er auf seine warmen Handschuhe verzichtet nur damit sie es warm hatte und das rechnete sie auch einem Sklaven hoch an, schließlich hatte man ihn zu nichts aufgefordert gehabt.
Nachdem der Wirt die Getränke abgestellt hatte schwappte ein klein wenig über den Rand, aber sie versuchte darüber hinweg zu sehen und drehte ihren Becher so, dass sie ihn anfassen konnte ohne nass zu werden. Allerdings hatte Reatinus recht was die Wärme des Weines betraf und so zog sie erst einmal ihre Finger wieder zurück und blies ein wenig Luft in den Becher. Der Wein war so heiß, dass selbst das Gefäß die Hitze ziemlich angenommen hatte und sie es nicht wirklich greifen konnte.
„Geht es denn, dass der noch heißer sein kann?“ fragte sie ihn leise lachend und legte ihre Hände einfach neben dem Becher auf den Tisch, sonst wusste sie einfach nicht wohin mit ihnen. „Frühling, das wäre ein Traum und einfach schön wenn er bald kommen würde und nicht dieses eiskalte Wetter hier. Ich finde die Wärme doch sehr viel angenehmer als das hier,“ sagt sie, denn sie wusste, dass sie sich einfach niemals an dieses Klima hier gewöhnen konnte, zumindest nicht an den Winter.
Neugierig wartete sie auf seine Antwort, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass man nur Soldat war, man musste doch noch etwas von einem andere Leben haben oder ging das nicht? Ihr Onkel schien ja innerlich auch noch Soldat zu sein, aber diesen Gedanken wischte sie schnell wieder weg.
„Und was verstehst du unter Interessantem?“ fragte sie ihn natürlich und konnte sich ein kleines freches Schmunzeln nicht verkneifen. „Was hast du für Betreibe, was musst du da machen?“ wollte sie wissen. Sie meinte zu erahnen, dass ihr Onkel da doch auch etwas besaß war sich aber nicht mehr so ganz sicher.[Blockierte Grafik: http://img155.imageshack.us/img155/7315/grenouillefh5.jpg%20]
~Gabriel~Gabriel stand abseits, aber so, dass er immer seine Herrin erreichen konnte und er schaute den anderen Sklaven ein wenig verwundert an als dieser ihm ebenfalls etwas zu Trinken anbot. Zum ersten Mal heute schmunzelte er etwas und sprach sogar. „Danke mein Freund,“ sagte er und nahm das Angebot auf etwas warmes zu Trinken natürlich an und nahm einen Schluck des warmen Weines und reichte ihm dann den Becher mit dem Wein wieder zurück.
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Zitat
Original von Marcus Petronius Crispus
Noch immer war Crispus sehr erregt und sein Atem ging schnell, während er erkannte, dass der Schlag sie offensichtlich ziemlich gut getroffen hatte. Sie begann zu weinen, doch bei dem alten Petronier fand sie kein Mitleid: Sie hatte es herausgefordert und wer ihn herausforderte, musste auch mit den Folgen leben!Auch die Worte, die ihren Lippen entkamen, trafen ihn nicht. Was bedeutete es schon, wenn ein kleines Mädchen so etwas sagte? Er selbst hatte diese Worte schon unglaublich oft von seinen Kameraden gehört, die den Centurio hassten oder den Optio oder sonst einen Vorgesetzten. Man machte sich eben nicht nur beliebt, wenn man der Herr war - wer damit nicht leben konnte, musste seine Stellung räumen!
"Geh in dein Zimmer."
erwiderte er daher, dann spürte er plötzlich selbst einen Schmerz - nicht in der Hand, wo er vielleicht von den Wangenknochen Crispinas hätte herstammen können, sondern in seiner Brust. Diese Aufregung! Bereits seit geraumer Zeit hatte er festgestellt, dass ihm so viel Aufregung nicht bekam.
Seine Hand ging zur Brust und er versuchte, ruhiger zu atmen. Dann wandte er sich ab und schlurfte zu dem Steinbänkchen, auf dem er Platz nahm.
"Gunda, hol' mir einen Becher Wein!"
rief er den angstvoll wartenden Sklaven im Hof zu.
Crispina hatte ihren Kopf etwas von ihm abgewandt und wartete schon fast darauf, dass er sie noch einmal schlug, aber er tat es nicht. Schmerzhaft spürte sie das Brennen in ihrem Gesicht und das Pochen in ihrem Kopf was an Stärke zugenommen hatte. Ihr war übel, einfach schrecklich schlecht und sie sehnte sich danach sich wieder hinzulegen und einfach eine Decke über den Kopf zu ziehen und am besten nicht mehr vor zu kommen. Es störte sie, dass sie sich die Blöße gab und vor ihm weinte, ja schon regelrecht schluchzte, aber sie konnte es nicht ändern auch wenn sie es gerne wollte.
Abgehakt atmete sie immer wieder ein und aus und ein Schluchzer nach dem anderen war von ihr zu hören. Als er sie los ließ zog sie sofort ihren Arm an sich und blickte ihn durch einen Tränenschleier an. Das wollte sie gerne machen, in ihr Zimmer gehen.
Sie wollte sich abwenden und gehen als sie sah wie er sich an die Brust griff und stockte, bewegte sich nicht. Innerlich sagte sie sich, dass sie gehen sollte, dass er ihre Aufmerksamkeit sicherlich nicht verdient hatte, dass es ihr egal sein konnte. Rot glühte ihre Wange und so wie sie glühte brannte sie auch. Er hatte einen für sie recht harten Schlag.
Crispina öffnete ihren Mund als wollte sie etwas sagen, doch schloss sie ihn wieder und wandte sich nun wirklich ab. Vielleicht wäre sie zu ihm gegangen aber etwas hielt sie davon ab und stattdessen hörte sie auf seine Worte und verschwand. Alles was sie nun wollte war sich hinlegen und die Augen schließen. Kaum in ihrem Zimmer angekommen fiel sie einfach auf ihr Bett und rollte sich förmlich zusammen, ihre Hände schützend an ihrem Kopf liegen und die Augen fest zusammengepresst. Ja sie hasste ihn……sie hasste das was er immer wieder tat, sie hasste es, dass er sie immer hoch brachte, fast so als würde er es provozieren, als würde es ihm Spaß machen.
Nichtsahnend betrat nach einer Weile Gabriel das Zimmer von Crispina um ihr den Saft gegen die Kopfschmerzen zu geben. Sie schlief und er wollte sie nicht wecken, ahnte er ja noch nichts davon was wieder hier los gewesen war und, dass alles mit seinem Verschwinden angefangen hatte. Er stellte den Becher mit dem Saft auf den kleinen Tisch und begab sich in seinen Raum.
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Sie fühlte sich unwohl in der Nähe ihres Onkels zu sein und war schon am überlegen ob sie sich nicht noch um einige Sachen kümmern konnte, aber ihr fiel einfach nichts weiteres ein. So blieb sie einfach stehen und wartete ab. Um alles sollte sie sich kümmern, wie eine Sklavin kam sie sich dabei ein wenig vor und vielleicht hatte ihr Onkel das sogar beabsichtigt aber genau sagen konnte sie das nicht.
Als die Geräusche dann von draußen nach drinnen kamen horchte sie auch auf und als dann ihr Onkel so schnell aufsprang und davoneilte seufzte sie nur. Man konnte es auch übertreiben fand sie. Als er weg war schüttelte die junge Frau nur den Kopf und bereitete den Wein vor. Sie stellte alles auf das Tablett und hob es auf. Ja sie fühlte sich im Moment wie eine Leibeigene ihres Onkels und am liebsten hätte sie den Wein genommen und ihm ins Gesicht geschüttet, aber sie würde sich benehmen.
Langsam schritt sie nun ihrem Onkel nach um die Gäste mit dem Wein zu begrüßen. Hoffentlich hielt man sie wenigstens nicht für eine Sklavin, denn das würde wohl der Krone nun wirklich einen Zacken abbrechen. Mit dem Tablett kam sie ihrem Onkel nach und sah noch wie er wieder einmal Lucius anschubste. Das würde er auch niemals ändern. Dann stockte sie ein wenig, aber nicht wegen dem "hohen" Besuch sondern weil sie Reatinus sah und erkannte. Kurz wurden ihre Augen ein wenig größer und dann ging sie weiter. Das hatte ihr noch gefehlt, nun durfte wirklich kein Patzer geschehen und ihr Onkel durfte sie einfach nicht bloß stellen. Innerlich seufzte sie schrecklich auf und trat an die Seite ihres Onkels.
"Salve Legatus, darf ich dir einen Wein anbieten?" fragte sie ihn als erstes höflich und hielt ihm das Tablett entgegen. Angestrengt versuchte sie nicht in Richtung von Raetinus zu sehen, aber um einen Gruß würde sie nicht herumkommen. "Salve," sagte sie deswegen zu Raetinus und dem anderen Mann, den sie nicht kannte. Natürlich war auch der Wein für die anderen Männer da.
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"Benimm dich und wehe wenn nicht......." dieser Satz schallte in ihrem Kopf schon die ganze Zeit wieder. Wie oft sie sich den hatte anhören müssen...sie wusste es nicht mehr, denn irgendwann hatte sie aufgegeben es zu zählen. Ihr Onkel hatte ihr von dem Esse erzählt und dem hohen Besuch der kommen würde und natürlich, dass sie sich ja nicht daneben benehmen durfte sonst würde sie ihr Leben nicht mehr froh werden.
Ihr selber war das Essen ja vollkommen egal, aber sie musste sich eingestehen, dass sie vor den Konsequenzen doch etwas Angst hatte. Wer konnte sich schon ausmalen was diesem Mann noch einfiel um ihr das Leben schwer zu machen? Das nächste mal schlug er sie vielleicht gar nicht mehr sondern verkaufte sie oder machte noch etwas schlimmeres mit ihr. Nein bei ihm wusste man nicht und Crispina wusste sehr genau wann es wirklich angebracht war sich zu benehmen und das würde sie heute auch tun. Es blieb nur zu hoffen, dass es auch ihr Onkel tat und, dass er nicht wieder eine Möglichkeit suchte sie schlecht zu machen oder vor den Gästen zu demütigen.Gunda hatte in der Culina mit ihren Gehilfen genug zu tun und konnte sich über diese Dinge keine Gedanken machen. Sie wusste, dass das Mädchen sich benehmen musste und betete im Stillen, dass sie es auch tat. Jeder in der Culina hatte seinen festen Platz damit das Essen auch wirklich rechtzeitig fertig wurde. Die einen kümmerten sich um die Füllung der Eier und die anderen, dass das Fleisch gut gegart war und die Soßen bereit standen. Es herrschte ein regen Treiben und ein Aussenstehender hätte die ganze Koordination sicher bewundert die in der Culina herrschte.
Das Triclinium war natürlich für den hohen Besuch besonders schick zurecht gemacht worden. Es war extra gründlich gesäubert worden, die Gläser auf Hochglanz poliert und dekoriert mit den besten Gegenständen die das Haus so preis gab. Es war selten, dass solch ein Aufwand betrieben wurde, aber es war auch sehr selten, dass solch hoher Besuch erwartet wurde. Auch hier herrschte eiserne Disziplin und ein reges Treiben, aber kein Durcheinander. Jeder wusste was er zu tun hatte.
Crispina hingegen machte sich fertig. Sie hatte eine schöne Tunika angezogen die wie die Sonne strahlte und mit goldenen Fäden durchwoben war. Es passte zu dem langsam immer schöner werdenden Wetter. Zwar hatte sie sich immer noch nicht eingelebt, aber die Sonne die nun immer mehr schien machte da doch einiges wett. Ihre Haare waren wie es sich gehörte schön zusammengesteckt. Eine passende Stola hatte sie um die Schultern gelegt, die nun locker fiel. So wartete sie schon einmal im Triclinium wo man die Gäste empfangen würde.
-Morag-Als es an der Porta klopfte war es Morag der sie öffnete. Er wusste natürlich über den Besuch bescheid und da er die Gesichter schon kannte musste er auch nicht lange fragen wer dort vor der Türe stand. Aber es schien, dass sich die Herrschaften abgesprochen hatten, denn alle waren sie zusammen erschienen. Umso besser, so musste er nicht zwei oder dreimal zur Porta rennen.
"Salve Legatus Vinicius," begrüßte er diesen als erstes und wandte sich dann an die anderen beiden. "Salve die Herren. Bitte folgt mir der Hausherr erwartet euch schon," sagte er und ließ sie der Reihe nach eintreten um sie gleich darauf, nachdem er die Porta wieder geschlossen hatte in das Triclinium zu führen wo der Hausherr schon auf die Ankömmlinge wartetet, natürlich zusammen mit seiner Nichte.
Warum diese hier war? Das fragte sich sicher so manch einer, schließlich wusste jeder hier im Haus, dass Onkel und Nichte nicht wirklich gut Freund waren.
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Das Essen schmeckte wirklich mehr als lecker und Crispina sah über die Flecken schnell hinweg die Lucius machte. Sie wäre nie auf die Idee gekommen ihn deswegen zu rügen, schließlich war er doch nur ein Kind und diese besuddelten sich auch immer mal wieder. Sicher wusste Gunda wie man die Flecken wieder raus bekam. Aber darüber machte sie sich im Moment keine weiteren Gedanken.
Das Fleisch schmeckte fast genauso gut wie zu Hause in Roma und sie genoss es sehr es zu essen, denn wer wusste schon wann sie wieder Gelegenheit dazu hatte. Immer wieder tunkte sie etwas von dem weichen Brot in die Soße und verspeiste es.Bei den Fragen von Lucius musste sie allerdings schmunzeln, denn er schaffte es doch immer wieder sie zum Nachdenken zu bringen. "Also Meeresfrüchte, ja wie erkläre ich das. Das sind Tiere aus dem Meer," versuchte sie es. "Muscheln zum Beispiel oder Krabben. Ich kann dir nur nicht sagen wie man an sie ran kommt. Irgendwie holt man sie vom Meer hinaus aber ich habe mich damit nie vorher beschäftigt," gestand sie ihm und hoffte, dass er wenigstens wusste was diese beiden Sorten zu essen waren. Denn wie sie das dann noch beschreiben sollte das wusste sie nun wirklich nicht.
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Crispina versuchte durch das Massieren ihrer Schläfen das Pochen und Stechen aus ihrem Kopf zu vertreiben, doch lange sollte sie dazu keine Zeit haben. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass ihr Onkel ihr folgte und schon gar nicht hatte sie damit gerechnet, dass er sie so grob packen würde. Ihre Augen waren noch geschlossen, ihre Finger lagen noch an ihren Schläfen als sie seinen Griff spürte und so plötzlich von der Wand weggerissen wurde, dass sie fast stolperte. Es fühlte sich an als wollten sich seine Finger in ihr Fleisch bohren auf den Grund ihres Knochens.
Entsetzt riss sie ihre Augen auf und schon im nächsten Moment erfüllte sie der Schlag mit erneuten Schmerzen.Kleine Punkte tanzten vor ihrem Auge und sie schluchzte laut und deutlich auf, denn dieses Mal konnte sie sich aufgrund ihrer schlimmen Kopfschmerzen nicht mehr zurückhalten. Mit einem seltsam leeren Blick, der nur erfüllt war von ihren Tränen, blickte sie ihn an. Die Überraschung über das Ganze war ihr deutlich anzusehen. Crispinas Atmung ging schnell und sie fand keine Worte auch wenn sie ihm gerne etwas an den Kopf geschmissen hätte.
Und doch kamen Worte aus ihrem Mund, zwar nur schwach, aber sie waren da und es waren die Worte die sie schon einmal bei Gunda erwähnt hatte. "Ich hasse dich!" flüsterte sie während sie weinte und spürte wie ihr schlecht wurde da das Pochen nun zu einem wahren Sturm in ihrem Kopf angebrochen war. Kraftlos zerrte sie an ihrem Arm.
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Seine Stimme, als er sie so erhob, war doch recht imposant. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass er gleich so laut rufen würde und war ein klein wenig und fast unmerklich zusammengezuckt. Dennoch freute sie sich sehr auf das warme Getränk, denn die Kälte in den Knochen war in der Wärme nun richtig zu spüren. Es kribbelte in ihren Gliedmaßen und ein kleines juckendes Gefühl war auch da. Sicher würde das gleich aufhören. Dieses Wetter hier aber auch. Innerlich hätte sie seufzen können, aber sie wollte sich ihre doch recht gute Laune nicht verderben lassen von solchen Gedanken.
Crispina nickte als er wegen dem Platz zustimmte und ging hinüber um sich erst einmal den Mantel auszuziehen und die Handschuhe abzulegen. Dann setzte sie sich hin und rieb sich ihre Hände etwas gegeneinander damit sie wärmer wurden.Gabriel tat es Bashir gleich und stellte sich so hin, dass er kaum auffiel. Er schwieg sowieso die meiste Zeit und beobachtete lieber die Umgebung, denn in Tavernen konnte man ja nie wissen was so passierte.
„Es wird langsam wärmer,“ schmunzelte sie und blickte Reatinus an der eben ja auch noch seine Hände aneinander gerieben hatte. „Danke für die Einladung,“ bedankte sie sich. „Hier ist es auf jeden Fall gemütlicher als draußen in der Kälte und etwas warmes zu Trinken klingt einfach himmlisch. „Was machst du eigentlich wenn du nicht Soldat bist?“ fragte sie dann. Hier konnten sie sich ja endlich etwas besser unterhalten und ein wenig neugierig war sie ja schon auf diesen Menschen.
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Crispina fühlte sich ziemlich überfordert als der Duccier gehen musste und sie alleine mit den anderen beiden hier stehen ließ. Sie konnte die Frau nicht verstehen, sprach diese doch in dieser seltsam fremden Sprache. Sie kannte sie nicht, hatte sie aber mittlerweile hier schon einige Male gehört und konnte sich daran einfach nicht gewöhnen. Ihr Onkel sprach und zum ersten Mal versuchte sie ihm einfach zuzuhören damit diese peinliche Stille nicht weiter anhielt die nun zwischen ihnen hier herrschte nachdem der Duccier gegangen war. Wirklich wohl fühlte sie sich nicht, aber sie hatte auch keine Ahnung was sie zu einem von beiden hätte sagen sollen.
So blickte sie zu dem Opfer welches begann. Wenigstens etwas was ihrer Meinung nach römisch war. Gespannt sah sie zu ob das Opfer auch wirklich gelang. Alles war still geworden. Gespenstisch still wenn man vorher das wirre Stimmengewirr gehört hatte.
Allerdings versuchte Crispina kein einziges mal zu ihrem Onkel zu sehen, ihn schnitt sie so gut sie konnte und wich jedem Blick aus der ihr vielleicht galt. Es wundert sie noch immer, dass sie Luicius nirgends hatte sehen können und sie hoffte, dass er bald auftauchte nicht, dass er noch Ärger mit seinem Vater bekam weil er hier nicht anwesend war.
Dann war das Opfer angenommen und Crispina fragte sich wie lange sie hier eigentlich bleiben musste. Hoffentlich nicht bis zum Ende der Feierlichkeiten.
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Schmunzelnd sah sie zu wie Lucius auf die Bank kletterte und dann den Tonteller wieder auf nahm. Wie lange war es doch her, dass sie auch einmal so klein gewesen war. Erinnerungen kamen einen Moment in ihr hoch, diese schob sie aber schnell wieder zur Seite wollte sie doch auf keinen Fall in ein Loch fallen.
„In Rom? Viele Dinge, sehr viele. Je nachdem wie viel Geld man hat isst man Fleisch, Eier, gefüllt oder nicht gefüllt, dann verschiedenes Gemüse, Obst, Brot, Käse, Oliven auch Fisch, Meeresfrüchte. Solche Sachen und dann können sie immer wieder verschieden zubereitet werden, mit verschiedenen Soßen oder Füllungen und immer wieder neu kombiniert. Aber was das mit dem Olivenöl auf sich hat was du eben erwähntest dazu kann ich dir nichts sagen ob das wirklich stimmt, dass es in Hispania mehr davon gibt. Aber wenn es dein Vater sagt wird es wohl schon stimmen,“ sagte sie auch wenn sie das nur sehr ungern irgendwie zugab.Dann begann sie langsam zu essen, denn es war doch recht warm. Crispina nutzte auf jeden Fall etwas von dem Brot und tunkte es in die Soße und nahm auch etwas von dem Fleisch auf. Es schmeckte sehr gut und sie war froh, dass sie her gekommen waren, denn endlich bekam sie etwas zu essen was man auch genießen konnte. Leise seufzte sie kurz auf und schaute zu Lucius.
„Das schmeckt gut oder?“
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Als sie die Worte von ihm hörte hätte sie am liebsten laut aufgelacht, aber ihr war nicht nach Lachen zu Mute. Seinen Worten schenkte sie keinen Glauben, denn wenn er ihr eine hätte scheuern wollen dann hätte er es einfach getan und würde es ihr nicht noch androhen. Zumindest dachte sie sich das. Er redete nur, wollte ihr Angst machen um nicht als dummer Hausherr da zu stehen. Merkte er denn nichts? Wer konnte ihn denn noch voll nehmen? Das Lächeln verkniff sie sich denn die Kopfschmerzen waren doch zu doll um auf irgendeine Weise so etwas zuzulassen. Doch eines sagte sie dennoch bevor sie aus der Tür ging. „Tu es doch,“ meinte sie nur und verließ den Hofr.
Sie beeilte sich nicht, denn jeder Schritt schien deutlich spürbar in ihrem Kopf zu sein. Als sie vom Hofr ging lehnte sie sich drinnen erst einmal gegen die Wand und legte ihre Fingerspitzen gegen ihre Schläfen um sie ein wenig zu massieren und schloss dabei noch ihre Augen. Das war nicht mehr zum aushalten. Weder der Kopf noch ihr Onkel der anscheinend jedes Fizzelchen suchte um ihr das Leben schwer zu machen, denn natürlich gab sie ihm an allem die Schuld und suchte Fehler nicht bei sich. Er provozierte sie doch, also durfte er sich nicht wundern wenn sie immer wieder so konterte. Crispina atmete neben der Tür paar mal tief ein und wieder aus und versuchte zur Ruhe zu kommen.
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Auf den neuen Sklaven achtete sie gar nicht, denn sie war viel zu sehr damit beschäftigt ihrem Onkel die Stirn zu bieten auch wenn es hinter dieser pochte als würde eine wilde Herde Ochsen hindurchrennen. Sie trieb hier doch gar nichts, er war doch derjenige, der jeden auf den höchsten Baum in der Stadt trieb mit seiner ignoranten Art und seiner Verbohrtheit. Oh ihr vielen da gerade noch zig Sachen ein die sie ihm am liebsten gegen den Kopf geschmissen hätte und das wohl buchstäblich.
"Wäre vielleicht eine neue Beschäftigung neben dem terrorisieren für dich," zischte sie ihm entgegen und schnaufte dabei tief durch. Als er sie dann aber wegschickte konnte sie sich ein ganz zaghaftes Schmunzeln und ein Leuchten in ihren Augen nicht verkneifen. Das war es doch gewesen was sie hören wollte so hatte sie wenigstens ihre Ruhe vor ihm. Ob das alles noch ein Nachspiel hatte war ihr vollkommen egal, sogar wenn er nun hinter ihr hergerannt wäre.
"Danke, geht doch," sagte sie und wandte sich auf der Stelle von ihm ab, denn in ihr Zimmer wollte sie doch schon die ganze Zeit gehen, warum also noch länger rummachen? Das Pochen und Ziehen ließ ihren Kopf extrem stechen und als sie sich umgedreht hatte griff sie sich ganz kurz an die Schläfe und seufzte. Wie konnte ein Kopf nur so schmerzen? Waren die Götter etwa sauer auf sie? Sicher konnte sie sich da nicht sein.
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Um Himmels Willen konnte dieser Mann eigentlich nur schreien? Crispina hatte das Gefühl ihr Kopf zerbrach gerade wie ein Tonkrug der gegen eine Wand geschmissen wurde und wie gerne hätte sie diesem innerlichen Drang nun nachgeben etwas zu zerschmettern. Das war etwas was sie gut konnte wenn sie aufgebracht war und das sollte ihr Onkel eigentlich wissen, hatte er es beim letzten Streit doch sehr deutlich spüren können. Das Ziehen und Pochen nahm einen Maßstab an, den man nicht mehr messen konnte.
„So wie du es verdienst,“ rutschte es ihr leise über die Lippen während sie ihn mit zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn weiter anblickte. Ihr Herz schlug noch einmal einen Takt schneller und wieder begannen ihre Finger zu kribbeln wie beim letzten Streit den sie miteinander gehabt hatten. Das war alles wieder mehr als schlecht, aber warum musste ihr Onkel auch immer wieder so provozieren? Er hatte doch damit angefangen und sie so behandelt wie er es halt getan hatte. Ja sie fühlte sich doch sowieso ungerecht von ihm behandelt. Wie sollten sie sich denn jemals etwas annähern wenn er immer so störrisch zu ihr war? Es gab diesen netten Spruch: Wie es in den Wald hinein schallt, schallt es zurück.
Wie sie solche Sätze hasste die er ihr gerade an den Kopf warf und die Art die er gerade drauf hatte. Funkelnd blickte sie ihn an und musste wirklich an sich halten. Sie musste endlich mal lernen solche Ausbrüche zu unterdrücken sonst würde das irgendwann noch einmal ein schlimmes Ende nehmen.
Während Crispina nicht wirklich wusste was sie ihrem Onkel auch noch an den Kopf schmeißen sollte, tauchte Gabriel sehr wohl auf, allerdings sah dies keiner, zumindest noch nicht. Gabriel war auf dem Mercatus gewesen um bei einer Kräuterfrau etwas zu besorgen damit es seiner Herrin wieder besser ging, denn er wusste von ihren schlimmen Kopfschmerzen. Hätte er allerdings geahnt was sein nicht anwesendsein alles auslösen würde, hätte er sich das sicherlich noch einmal überlegt. Dadurch, dass er durch den Eingang kam den die Sklaven benutzten bemerkte er noch nichts von dem ganzen Tumult und begab sich in die Culina um seiner Herrin die Kräuter zu bereiten.
"Dann geh ihn doch suchen," schmetterte sie Crispus entgegen "Hast du sonst noch etwas was du mir um die Ohren schmeißen willst oder kann ich endlich meine Ruhe haben?" Zornig schaute sie ihn an wobei die rötlichen Flecken in ihrem Gesicht nur noch doller wurden so regte sie sich über diesen Mann auf.
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Wenn sie hätte wegen den Bedenken von Lucius gewusst hätte, wegen dem Geld und ob sie wirklich bezahlen würde, hätte sie ihn wohl nur angelächelt und ihm die Haare etas verstrubbelt. Es war für sie einfach selbstverständlich, dass sie bezahlte. Zum Glück hatte sie ja noch etwas Geld dabei, sozusagen der Rest den sie hatte ohne zu ihrem Onkel kriechen zu müssen und nachzufragen ob er ihr etwas gab. Vielleicht wollte er dann auch noch wissen zu was sie das Geld ausgeben wollte und ob sie sich da auf lange Diskussionen einlassen wollte, da war sie sich nicht sicher.
"Natürlich nehmen wir das wenn du es möchtest. Das schmeckt ganz sicher lecker so wie das aussieht und wie das riecht. Ich bestelle es uns einfach und dann können wir ja immer noch weiter sehen," meinte sie und blickte dann den Händler an um etwas bei ihm zu bestellen. "Ich hätte gerne zwei Portionen von dem hier," sagte sie und deutete auf das Fleisch und die Soße "Und etwas Brot bitte," bat sie noch und suchte dann das kleine Beutelchen in dem sie das Geld hatte. Münzen klimperten als sie diese zum Vorschein brachte und den schuldigen Betrag nachzählte und dann dem Händler reichte. Dieser portionierte das Fleisch auf zwei Tonteller und machte auch ordentlich von der Soße drauf. Es dampfte und sah einfach nur köstlich aus, dass Crispina auf einmal ein Knurren in ihrem Magen verspürte. Ja wahrscheinlich war es höchste Zeit gewesen etwas essbares zu suchen und natürlich zu finden und vor allem etwas genießbares.
Der Händler nahm das Geld und reichte ihr die beiden Teller. "Hier nimmst du den einen? Dann können wir uns ja dort hinten auf die Bank setzen," sagte die junge Petronierin und reichte dem kleinen Lucius einen der beiden Teller und nahm dann ihren eigenen um dann gleich darauf zu der Bank zu schlendern. Der Teller wurde ziemlich warm und sie freute sich schon zu essen. In ihrer anderen Hand hielt sie das frische und weiche Brot.