Crispina merkte, dass sie über die Germanen wirklich nichts wusste. Irgendwie hatte sie immer die Barbaren vor Augen wie man sie ihr früher immer beschrieben hatte, aber dieser Mann hier war nicht so, denn sie fand ihn eigentlich ganz nett auch wenn er sehr viel redete, aber wer wusste schon wann er mal dazu kam wirklich viel zu reden.
Bei den Worten zu seiner Frau musste sie kurz aufkichern, das hatte sie sich einfach nicht verkneifen können. Irgendwie konnte sie sich das sehr gut vorstellen, dass er bei seiner Frau eventuell gar nicht so viel zu sagen hatte, auch wenn sie keine Ahnung hatte wie germanische Frauen eigentlich so waren. Da fiel ihr ein, dass sie ausser Gunde keine Frauen kennen gelernt hatte, und ob Gunde nun Germanin war wusste sie gar nicht mehr. Naja nun war es egal, sie war nicht mehr da und würde Gunda nicht wieder sehen, zumindest sicherlich vorerst, auch wenn sie nicht vor hatte zurück zu gehen…..aber sie hatte ja keine Ahnung zu was ihr Onkel alles fähig war.
Während er über seine große Familie redete fiel sie kurz in Gedanken wegen dem ganzen Drum und Dran und hoffte, dass sie ihr Ziel erreichen würde und vor allem, dass sie Reatinus treffen würde. Was war wenn er gar nicht mehr da war? Nein diesen Gedanken musste sie einfach abschütteln, es war nicht gut so negativ zu denken, also versuchte sie es zu lassen.
Etwas erschrocken blickte sie zur Seite als ihr der große Krug angeboten wurde und lächelte dann gleich darauf. Sie nahm ihm den Krug mit einem „Danke,“ ab und auch wenn er schwer war versuchte sie draus zu trinken ohne einen Schluck davon zu verschütten und sie schaffte es auch. Dann setzte sie den Krug wieder ab und verschloss ihn um ihn dann zurückzustellen. Sie lächelte ihn auch weiterhin an als er lachte. „Das sind viele Mädchen das stimmt, aber er ist doch sicherlich dennoch stolz so viele Kinder zu haben oder nicht? Vielleicht kommt ja noch ein Junge,“ meinte sie dahin. Sie wusste ja selber, dass auch bei den Römern ein Sohn gebraucht wurde und viel lieber gesehen wurde, schließlich führte dieser dann später die Familie weiter. „Bist du oft auf dieser Strasse unterwegs? Wohin führt sie?“ fragte sie und deutete auf den Weg vor ihnen. Sie erinnerte sich nicht mehr ob sie bei ihrer Ankunft damals auch hier über diese Strasse gekommen war oder nicht und so wirklich hatte sie auch keine Ahnung wohin diese ganzen Wege überhaupt führten.