Beiträge von Candace

    Candace fühlte sich noch immer hier nicht wohl. Am liebsten wäre sie zuhause geblieben, allerdings hätte sie dann nicht bei ihre Herrin bleiben können und wäre sich nutzlos vorgekommen, außerdem wenn ihre Herrin nicht in der Nähe war, dann fühle die Sklavin sich nicht wohl, denn wenn doch irgendjemand etwas von ihre wollte, was sie nicht tun konnte, dann war niemand da um sie zu beschützen. Candace war klar, dass sie ganz allein auf der Welt war, sie hatte nur ihre Herrin und sie konnte nicht riskieren sie zu verärgern, denn wenn sie sich stritten, dann war sie wirklich ganz allein und niemand würde mehr auf sie achten und sie vor den Männern beschützen.


    Das ihre Herrin so schimpfte und brüllte, machte Candace auch Angst, es gehörte sich nicht so zu schreien, zumindest nicht wenn man eine junge Dame war und sich auf einem Markt befand. Candace erkannte aber den Blick, ihre Herrin hatte Angst, oder war verwundert, aber wenn sie wirklich bestohlen worden war, dann war das nicht verwunderlich. Zögerlich machte die Sklavin ein paar kleine vorsichtige Schritte auf ihre Herrin zu, sie blickte kurz zu der jungen Frau, die so ungebührlich mit IHRER Herrin sprach, aber trotz des Verhaltens der fremden Sklavin konnte Candace nicht glauben, das diese junge Frau ihre Herrin ausgeraubt hatte, dass jedoch konnte sie wohl nicht sagen.
    Leicht verängstigt blickte Candace wieder zu ihrer Herrin, „“Bitte Herrin… „, versuchte sie die Aufmerksamkeit ihrer Freundin auf sich zu ziehen und so dafür zu sorgen, dass sie sich wieder ihres Standes entsprechend verhielt, „ Bitte, sagt mir ob ihr verletzte seid.“ Ihrer Herrin durfte nichts passiert sein, sei war doch viel zu wichtig für Candace.

    Eigentlich mochte die junge Sklavin es nicht sich unter Römern zu bewegen, sicher in dem Haus in dem sie lebte tat sie das auch, aber da kannte sie ihre Herrn und wenn man einmal von dem Besuch der ab und zu mal vorbeikam absah, kannte das junge Mädchen eigentlich fast jeden der in ihrem Zuhause ein und ausging.


    Es war aber etwas ganz anderes sich in der Stadt unter Römern zu bewegen, vor allem wenn man eine junge und durchaus hübsche Sklavin war, dazu kam erschwerend noch das Candace ein schreckhaftes Gemüt besaß und auch nicht mit sonderlich viel Selbstvertrauen ausgestattet war. Ihr genügte es eigentlich ihre Herrin wie ein Schatten zu folgen und wenn sie allein waren mit ihr zu sprechen und vielleicht auch ein wenig Lob von ihrer zu erhaschen. Candace liebte ihre Herrin, schließlich waren sie zusammen aufgewachsen und bei ihre Freundin war es ihr nie wirklich schlecht ergangen, sie wurde nicht geschlagen und man bestrafte sie fast nie, eigentlich hatte Candace auch noch nie etwas getan, wofür man bestraft werden musste, aber wenn man ein Sklave war, war das sich an die Regeln halten leider keine Garantie dafür nicht geschlagen, oder bestraft zu werden.


    Das Wetter am heutigen Tag war aber mehr schön, es war heiß und die Sonne brannte geradezu auf die blasse heut der Sklaven, Candace wäre es aber nie in den Sinn gekommen sich zu beschweren, sie huschte einfach lautlos hinter ihre Herrin her und versuchte mit niemanden zusammen zustoßen, oder auch nur die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.


    Dann aber hielt ihre Herrin inne, es schien so als wollte sie sich etwas ansehen, etwas schönes an einem kleinen Stand, Candace ließ ihren Blick kurz über die Menschen streifen, sie hatte nicht zu interessieren, was ihre Herrin kaufen wollte, zumindest solange sie nicht nach ihrer Meinung gefragt wurde.
    Huch, was war das? Eine kleine schwarze Katze zog für einen Moment den Blick des Mädchens auf sich, sie war hübsch, die kleine Katze.


    Es machte Candace wirklich Freude die kleine Latze zu beobachten so bemerkte sie auch nicht was ihrer Herrin zugestoßen war, erst als diese anfing zu sprechen, blickte Candace wieder zu ihr, senkte dann aber sofort ihren Blick, denn sie spürte, dass irgendwelche Männer sie anblickten.

    Wie immer hielt Candace sich zurück, es ging ja auch gar nicht um sie, es ging darum das ihre Herrin und ihre neue Freundin griechisch lernten, sicher würden sich beide nicht besonders dumm anstellen, denn zumindest Thalna war in den Augen ihre Sklavin mehr als intelligent, Candace blickte immer zu ihr auf und das nicht nur will sie ihre Herrin und Freundin war, sondern weil sie aus jeder schlechten Situation noch etwas gutes machen konnte. Als sie sah, dass der Lehrer sie kurz anblickte, senke die Sklavin demütig den Blick und machte noch einen Schritt zurück, so das der Schatten der Säule sie noch mehr verdeckte, sie hoffte sehr, dass sie nun niemand mehr wahr nahm, trotzdem lauschte sie aufmerksam den gesprochenen Worten. Oh, ja er sollte von Griechenland berichten, mit der Aussicht auf solche Erzählungen hob sogar die schüchterne Sklavin kurz ihren demütig gesenkten Blick an.

    Aufmerksam lauschte die junge Sklavin den Worten des Mannes, ihr war zwar noch nicht ganz klar, warum er sich mit ihr beschäftigen wollte, aber doch erfreute sie dieser Zustand sehr. Ganz kurz huschte der Blick des Mädchens über den Flur, sie musste sich diese stelle wohl merken, denn hier hatte sie diesen Sklaven der den Griechischunterricht abhielt getroffen, “Ist hier dein Zimmer? Wohnst du nicht bei den anderen Sklaven?“
    Candace hatte noch nicht einmal die Sklavenunterkünfte gesehen, leider beschlich sie die ganze Zeit über schon das Gefühl, dass ihr dies auf kurz oder lang nicht erspart bleiben würde, sie hoffte nur inständig das die andern Sklaven nicht gemein zu ihr sein würden, sie hatte doch immer so ein empfindliches Gemüt, eine Eigenschaft, die für eine Sklavin wohl nicht nur Vorteile mit sich brachte, “ Ich kenn mich hier nur wirklich noch nicht aus, ich bin erst heute morgen zusammen mit meiner Herrin hier angekommen und ich möchte nicht das sie wegen mir Ärger bekommt, darum versuche ich noch unfälliger zu sein, im unsichtbar machen bin ich gut“ , war sie sogar schon immer gewesen, dass aber eher da Candace immer schon schüchtern und ruhig war, es war wohl ihr angeborenes Verhalten, was mit ein bisschen Übung nahezu perfektioniert wurde.
    “Lebst du schon lange hier“, sonst war das Mädchen ja immer sehr zurückhaltend, aber sie kannte in diesem Haus, außer ihre Herrin niemanden und sicher würde man ihr nicht erlauben immer bei ihr zu sein, vielleicht sollte sie wenigstens einmal versuchen sich mit jemanden anzufreunden, auch wenn das bis jetzt nie wirklich geklappt hatte.

    Candace fand es wirklich nett das dieser Sklave mit ihr sprach, vor allem weil er sie dabei immer anlächelte, außer ihrer Herrin lächelte sie sonst meist niemand an und da sie ja fast immer bei ihrer Herrin war, hatte sie bis jetzt auch nicht all zuviel Kontakt zu andern Sklaven gehabt, “Nein, ich habe nichts zu tun, meine Herrin wünscht allein zu sein“, ihre Worte klangen nicht wirklich so als würde Candace sich freuen, dass sie nun quasi frei hatte.
    “ Ich weiß gar nicht ob ich in den Garten gehen darf? Ich denke nicht das meine Herrin etwas dagegen haben würde, aber vielleicht dürfen die Sklaven hier nicht in den Garten und ich möchte Aufmerksamkeit vermeiden“, langsam hob das Mädchen nun doch ihren Kopf an, “Aber wenn du meinst, dass wir das dürfen, würde ich gern mitkommen... ich mag nämlich Blumen... oh, mein Name ist Candace“ gut erzogen wie sie nun einmal war stellte sie sich dann doch vor, außerdem war sie stolz das dieser Sklave offensichtlich mit ihr reden wollte, denn sonst sollte sie ja fast immer den Mund halten.

    Ihre Herrin wollte allein sein! Allein! Und sie? Hatte man sie gefragt, ob sie auch allein sein wollte? Wohl nicht! Aber wenn ihre Herrin allein sein wollte, dann war Candace es auch, sicher ihre Herrin hatte jedes Recht dazu sich auch mal ganz allein in ihrem Zimmer aufzuhalten, aber Candace hing eben an ihrer Freundin und so fühlte sie sich gleich immer schrecklich zurückgesetzt wenn es wirklich einmal dazu kam, dass sie aus dem Zimmer verbannt wurde.
    Mit hängenden Schultern und gesenktem Blick, wanderte Candace duch die Gänge, sie hatte nicht die geringste Ahnung was sie nun allein machen sollte, sie kannte hier nimanden und sie wollte auch nicht nutzlos wirken, nicht das sie auf diese Art und Weise noch als Löwenfutter enden würde.
    Als sie jedoch unvermittelt angesprochen wurde, zuckte die junge Sklavin zusammen, vorsichtig erhob sie ihr Haupt, um sehen zu können, wer sie denn ansprach. Es war dieser grischische Sklave, zwar wirkte das Mädchen immer noch unterwürfig, aber sie rang sich ein kleines Lächeln ab, ”Salve.... ja... aber ich denke das war zu erwarten.... wir dienen ja nun den gleichen Herrn.” Wie immer war die Sklavin zurückhaltend und schüchtern, sie hatte eigentlich nicht all zu viel Kontakt zu andern Personen, wie sollte sie denn auch wenn sie neunzig Prozent ihre Zeit hinter ihre Herrin herlief.

    Candace lief wie immer stumm hinter ihre Herrin her, dabei hielt die junge Sklavin aber den gebührenden Abstand ein, sie war immer bemüht alles richtig zu machen, so war das junge Mädchen auch mehr auf ihre Herrin als auf sich selbst konzentriert, dazu kam noch, dass sie sich sehr bemühte, sich den Weg genau einzuprägen, sie wollte ja nicht kopflos wirken, wenn ihre Herrin sie einmal durchs Haus schickte, leider vergaß sie dabei ganz die Frucht die sie immer noch in ihren Händen hielt. Erst als ihre Herrin sie nicht ganz freundlich an den Apfel erinnerte, richtet sich ihr Blick wieder auf die Frucht. Sie sollte den Apfel essen? Jetzt? Hier? Aber sie konnte doch nicht essender Weise durch das Haus laufen, sie konnte aber auch nicht die Worte ihre Herrin ignorieren.
    Nach einem unsichern Blick der ganz klar an ihre Herrin ging, biss das junge Mädchen in den Apfel und versuchet diesen so schnell wie nur möglich herunterzuschlingen.

    Ihre Herrin hatte ihr mit einer einfachen Handbewegung zu verstehen gegeben, dass sie ihr folgen sollte. Allerdings war diese Geste kaum nötig gewesen, denn Candace lief ihre Herrin eh immer wie ein kleiner dressierter Hund nach, es bedurfte schon strikten Anweisungen, dass sie sich einmal von ihre Herrin trennte und dass dann immer nur sehr widerwillig. Candace war nicht gern allein, außerdem hatte das Verhältnis welches die jungen Frauen hatte, doch für beide Vorteile. Ihre Herrin musste nur ihre Wünsche äußern und ihre Sklavin erfüllte diese ohne zu zögern, meist waren noch nicht einmal Worte von Nöten und die junge Sklavin reagierte auf Gesten, oder wusste aus ihre Erfahrung heraus, was ihre Herrin wollte, im Gegenzug erging es der jungen Frau wirklich gut, sie bekam zu Essen, sie hatte einen Ort an dem sie schlafen konnte und wurde fast nie geschlagen, eigentlich wurde sie nie geschlagen. Es war eben sicher, wenn man sich als Sklavin in der Nähe der Herrin aufhielt, den sie konnte wohl kaum zu irgendeinem Mann nein sagen, wenn der etwas von ihr verlangen würde, wenn sie jedoch bei ihrer Herrin war, würde sich niemand trauen so etwas zu verlangen.

    Candace hing einen Augenblock lang wieder ihren Gedanken nach, die junge Sklavin war schon daran gewöhn, dass man sie nicht beachtet und eigentlich war es ihr auch viel lieber, wenn sie die Menschen um sich herum beobachten konnte. Meinst wurde sie nicht beachtet, allerdings beherrschte die Sklavin es auch besonders gut sich fast unsichtbar zu machen, sie konnte Stunden lang in der Nähe ihre Herrin stehen, sie sagte kein Wort, wenn man sie nicht aufforderte und oft bewegte sie sich sogar kaum, sie war wirklich sehr gut erzogen und fast schien es so als hätte sie eben nur ein einziges Ziel im Leben, ihrer geliebten Herrin zu gefallen.


    Tbc: Atrium

    Candace hielt sich immer noch zurück, eben so wie es auch ihrer Natur entsprach, sie war immer mehr als zufrieden, wenn sie nicht beachtet wurde und so war sie bestimmt keine schlechte Sklavin.
    Den Mann der den Raum betrat und dem aufgetragen wurde, ihrer Herrin das Zimmer zu zeigen, musterte das junge Mädchen kurz, sie musste ja wenigstens einmal die Gefahr abschätzen, die von dem Mann ausging. Als Frau musste man da immer vorsichtig sein, aber der Sklave schien doch sehr gut erzogen zu sein, so das sich das junge Mädchen erst einmal keine weitern Sorgen machen würde.

    Candace hatte ganz kurz das Lächeln ihrer Herrin erwidert, eigentlich hatte die junge Sklavin ja ein sehr sonniges Gemüt und lächelte sehr oft, aber hier kannte sie ja noch kaum jemanden und so vermied sie es doch fast immer zu lächeln, wenn andere Herrn in der Nähe waren und da nun diese andere junge Frau anwesend war, hielt das junge Mädchen sich zurück.
    Obwohl sie eigentlich auch einen sehr netten Eindruck machte, wenn ihre Herrin sich mit dieser Frau anfreundete, vielleicht konnte sie ja auch mal etwas für sie erledigen.
    Ja, die junge Sklavin war immer sehr freundlich und fleißig, zumindest wenn man sie halbwegs fair behandelte.
    Noch einmal huschte der schüchterne Blick der Sklavin zu dem Lehrer, dann machte sie jedoch ein paar kleine Schritte zurück, so das sie im Schatten, der Säulen fast verschwand, in so etwas war Candace sehr gut, sie war zwar immer in der Nähe ihrer Herrin, aber doch fiel sie kaum auf, sie verstand sich einfach darauf, sich fast unsichtbar zu machen.
    Aus dem Hintergrund heraus, konnte man auch wunderbar lehren, was die junge Sklavin schon alles gelernt hatte, nur weil sie ihre Herrin begleitet hatte, außerdem gab es doch einen kleinen Vorteil, wenn man Sklave war, niemand erwartet von einem, dass man so etwas verstand, also konnte Candace auch ihren Gedanken nachgehen, wenn sie etwas so rein gar nicht interessierte, was aber doch eher sehr selten vorkam.

    Candace stand immer noch hinter ihrer Herrin, den Apfel in ihren zierlichen Händen haltend. Ihre Freundin und Herrin unterhielt sich noch immer mit dem Hausherrn, der auch sehr nett zu seiner Nichte war, oder war er doch anders mit ihrer Herrin verwand? So genau wusste die junge Sklavin das auch nicht, sie wusste nur das sie auf ihre Herrin achten musste und das gerade jetzt wo sie hier neu waren, nicht das irgendjemand ihrer Herrin etwas böses tun wollt, oder sie noch trauriger machte, dass würde Candace nicht zulassen, denn ihre Herrin bedeutete ihr sehr viel genaugenommen war sie ihr ein und alles.
    Sie hoffte wirklich, dass sie hier nicht irgendwelche Aufgaben übertragen bekam, die sie nur erfüllen konnte, wenn sie von der Seite ihre Herrin wich, so etwas ging nicht, sie war immer bei ihrer Freundin gewesen, solange sie denken konnte und wenn man sie jetzt trennen würde, dann würde sie sicher schrecklich weinen und sich in jeder freien Minute zurück zu ihr schleichen.

    Candace war ihrer Herrin gefolgt, eben so wie sie es immer tat. Sie hatte schon sehr früh gelernt, wie man sich seiner Herrin gegenüber verhielt und das es auch Momente gab in denen mach sich einfach nur wie ein Schatten hinter seiner Herrin bewegte und heut war wohl ein Tag an dem es ganz viele solcher Momente geben würde, dann ihre geliebte Herrin und Freundin hatte schlechte Laune, dass erkannte ihre treue Sklavin sofort, so vermied sie es ihre Herrin anzusprechen, außerdem musste Thalna ja nun auch zu diesem Unterricht.
    Der jungen Sklavin machte es nichts aus stumm hinter ihrer Herrin herzulaufen und auch stumm dem Unterricht zu lauschen störte Candace rein gar nicht, denn immerhin durfte sie bei ihrer Herrin sein, dass war erstens viel sicherer für eine junge hübsche Sklavin, als allein hier in dem großen und fremden Haus zu bleiben und zweitens lernte so sie selbst noch etwas, auch wenn sie nicht wirklich am Unterricht teilnehmen durfte, aber durchs zuhören lernte man ja schließlich auch und Candace lernte sogar recht schnell.
    Als sie den Unterrichtsraum erreichten, war der Lehrer und Callista schon anwesend, vorsichtig und demütig begrüßte sie beide, denn sie wollte sich ja benehmen, beide schienen aber recht nett zu sein, zumindest meckerten sie nicht gleich mit ihr.
    Die Sklavin nahm nun ihren Platz hinter ihre Herrin ein und wie immer schwieg sie und beobachtete nur alles stumm.

    Wenigstens stellte ihre Herrin klar, dass Candace nicht dumm war und auch wusste, wie sie ihrer Herrin im Badebereich zur Seite stehen konnte, für eine Sklavin war sie eben sehr gut ausgebildet gewesen und auch sehr gut erzogen, oft erkannte das Mädchen sogar anfallende Arbeiten von allein und erledigte so etwas einfach nebenbei, sei war eben nicht dumm und schon gar nicht faul, außerdem hatten die Götter sie ja mit solch einer milden Herrin gesegnet, da würde die Sklavin ganz sicher nichts dummes tun.
    So verharrte die junge Sklavin einfach weiter hinter ihre Herrin, versuchte nicht die Aufmerksamkeit des Hausherrn auf sich zu ziehen und betrachtete weiter den erstaunlich saubern Boden.

    Wieder blickte die junge Sklavin stumm auf den Boden des Raumes, ihr war der Blick Callistas nicht entgangen, aber sie wirkte nicht unfreundlich, eher mitleidig und das beruhigte die junge Sklavin wieder. Zwar war der Hausherr kühl, aber er schien auch nicht besonders aufbrausend zu sein, zumindest machte er nicht den Eindruck, als würde er seine Sklaven ohne Grund strafen.
    Candace verstand sich mehr als gut darauf, sich sehr unauffällig zu verhalten, so dass sie kaum noch auffiel, allerdings nahmen die meisten Römer sie eh nicht wahr. So stand das jungen Mädchen noch immer hinter ihre Herrin, hielt diesen köstlichen Apfel in der Hand und blickte auf den Boden, still lauschte sie den Worten des Hausherrn. Natürlich konnte sie ihrer Herrin im Badebereich zur Hand gehen, sie war ja nicht dumm und so etwas war nicht schwer, warum dachten Römer immer, dass ihre Sklaven dumm waren? Es war nicht besonders intelligent jemanden mit dem man täglich umgehen musst zu unterschätzen, selbst dann nicht wenn diese Person nur ein Sklave war, man musste den Menschen in seinem Umfeld nur einmal etwas besser zuhören, oder sie einfach ruhig beobachten, aber für so etwas hatten die meisten Römer wohl keine Zeit, oder kein Lust. Candace beobachtete sehr gern und auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ, sie verstand viel mehr als man ihr zutraute.

    Candace wagte es nicht ein erneutes mal aufzublicken, sie war nur sehr dankbar das ihre Herrin, so sehr auf sie achtete und selbst jetzt dafür sorgen wollte, dass Candace nicht bei den andern Sklaven schlafen musste. Ihre Herrin war wirklich immer sehr um sie bemüht. Dem Mädchen war ganz klar, dass sie wirklich sehr viel Glück gehabt hatte bei solch einer Herrin aufwachsen zu dürfen, denn auch wenn sie mitunter sehr launisch sein konnte, so war sie doch immer bemüht das auch Candace sich wohl fühlte, aus diesem Grund und natürlich, weil sie Freundinnen waren, würde die junge Sklavin ihre Herrin nie hintergehen.
    Die Worte des Hausherrn ängstigten sie dann aber doch, er schien nicht begeistert von dem Wunsch ihre Herrin, ganz im Gegenteil, er fügte auch noch hinzu, dass sie nur vorüber bei ihrer Herrin schlafen durfte. Die Sklavin stand einfach nur regungslos da, sie versuchte sich nicht das Geringste anmerken zu lassen, denn sie wollte ja nicht jetzt schon als ängstlich und weinerlich gelten, nicht vor dem Hausherrn, der irgendwie wohl nicht gut auf sie zu sprechen war, wobei er wohl an sich nichtgut auf Sklaven zu sprechen war, zumindest machte das alles hier den Anschein.
    Eigentlich war es aber doch sehr praktisch, dass sie im Zimmer ihrer Herrin schlief, denn so konnte sie doch direkt jeden Wunsch den sie in der Nacht hatte erfüllen, nicht das ihre Herrin oft einen Wunsch in der Nacht gehabt hätte, aber es hätte ja durchaus mal passieren können.
    Die junge Sklavin hoffte wirklich, dass die andern Sklaven, welche hier im Hause dienten nett warn, denn wenn sie es nicht waren, dann würde sie ganz sicher Probleme bekommen und sie war doch immer so froh, wenn sie es schaffte Problemen aus dem weg zu gehen.
    Den besorgten Blick ihre Herrin erwiderte Candace aber doch ganz kurz und lächelte ihr sogar zu, wenn auch etwas ängstlich und verunsichert.

    Immer wieder huschte der Blick ihrer Herrin zu Candace hinüber, ein Umstand der in dieser Situation ganz sicher nicht besonders angenehm war, denn die Sklavin war doch bemüht bei ihrem neuen Hausherrn so wenig wie nur möglich aufzufallen, darum wendete die junge Sklavin ihren Blick weiter auf den Boden des Raumes und hoffte eben so, so wenig wie nur möglich aufzufallen.
    Es war schon einseltsames Gefühl zu wissen, dass man nun hier leben musste, was wenn die Leute hier nicht so umsichtig mit ihren Sklaven waren, wie es ihre Herrin bis jetzt immer war? Was wenn man hier für jeden noch so kleinen Fehler bestraft wurde?
    Das Herz des jungen Mädchens begann immer schneller und schneller zu schlagen, unter ihrer Nagst vergas Candace fast ihren Hunger und den Apfel in ihrer Hand.
    Erst die Stimme ihre Herrin riss die Sklavin aus ihren Gedanken, was hatte sie gesagt? Wir werden uns hier wohl fühlen? Also, das blieb doch erst einmal abzuwarten!


    Oh je, nun antworte dieser Mann auch noch und er bezeichnete die Sklavin als eine "die ", seine Wortwahl ließ irgendwie nicht darauf schließen, dass man hier besonders nett zu seinen Sklaven war. Seine weiteren Worte ängstigten, dass junge Mädchen aber dann noch mehr. Fast reflexartig hob sie kurz ihren Kopf und den Mann anzublicken, schnell besann sie sich aber wieder auf ihre gute Erziehung und wendete den Blick demütig ab. Sie sollte also in den Sklavenunterkünften schlafen...vielleicht war es ja schön dort?!
    Candace konnte sich gar nicht daran erinnern, ob sie je in den Sklavenunterkünften geschlafen hatte, aber wahrscheinlich hatte sie doch eher nicht, denn sie klebte ja geradezu an ihrer Herrin, darum beunruhigte sie das alles noch mehr.

    Ganz kurz blickte ihre Herrin sie an, aber schnell wendete Candace ihren Blick auf den Boden, sie wollte nicht der Grund dafür sein, warum ihre Herrin in Schwierigkeiten geriet, sie wusste nur noch nicht genau wie sie sich hier zu verhalten hatte. Vielleicht tat sie ja gerade auch ganz unwissendlich etwas falsches, in dem sie hier nur so unnutz herumstand, vielleicht erwartet man von ihr mehr Einsatz, dass sie irgendetwas tat?
    Ganz kurz blickte die Sklavin auf, aber nur um ihren Blick schnell wieder sinken zu lassen, sie traute sich einfach nicht irgendetwas zu sagen und bestimmt war das auch viel schlauer. Wenn sie etwas tun sollte, dann würde man es ihr schon sagen, dass war bis jetzt immer so gewesen, zumindest wenn ihre Herrin sie irgendwo hin mitnahm. Wenn sie allein war, dann räumte sie natürlich von allein die Sachen ihre Freundin weg, oder kümmerte sich um das Essen.

    Candace war wirklich froh, dass ihre Herrin im Moment nicht auf sie achtete denn wenn ihre Herrin sich mit ihr befasst hätte, dann währe ihr wohl auch unweigerlich die Aufmerksamkeit des Hausherrn zu teil geworden und das war as aller Letzte was das schüchtern Mädchen wollte.
    So blieb sie nun einfach weiter wohlerzogen und ruhig hinter ihre Herrin stehen, sie hoffte, dass sie irgendwann bald diese schreckliche Versuchung in Form eines Apfels los werden würde, denn wenn sie weiter diesen Anblick und diesen Geruch direkt vor Augen haben würde, dann würde sie vielleicht doch noch in Versuchung geraten und so wohl ihre Herrin Schande bereiten.
    Die junge Sklavin war ja sonst willensfester, aber auch sie hatte eine lange Reise hinter sich und das alles hier machte ihr Angst und wenn sie Angst hatte, dann bekam sie Hunger. Außerdem wollte sie gar nicht hier in einem Raum mit dem Hausherrn sein, der war sicher gefährlich, alle Männer waren gefährlich, zumindest wenn man eine Sklavin war und nicht nein sagen durfte.

    Candace stand die ganze Zeit über stumm hinter ihre Herrin, sie versuchte einfach nur unauffällig zu sein, denn sie wollte hier in dem Haus, in dem sie zu gast waren ganz sicher nichts falsches tun und so ihre Herrin und Freundin beschämen, vielleicht waren die Leute hier ja strenger mit ihren Sklaven, dass konnte man ja nie wissen.
    Die junge Frau hoffte nur, dass sie nicht doch irgendetwas falsche tun würde, am liebsten wäre es ihr gewesen, sie hätte sich irgendwo verstecken können, sie hatte eben ein sehr sensibles Gemüt und da war ein Umzug in ein anderes Haus schon fast zu viel für ihre Nerven. Candace konnte wirklich froh sein, dass ihr mit ihrer Herrin solch ein Glück zu teil wurde, denn es ganz auch ganz sicher Herrn, die ihre Sklaven schlechter behandelten, viel schlechter sogar, aber wenn man einmal von kleiner Zickerein ihre Herrin absah war sie wirklich mehr als perfekt, zumindest dann wenn man als Sklave von ihr gemocht wurde, denn auch Candace war klar das ihre geliebte Thalna sehr verwähnt war und vor allem mehr als schlecht gelaunt reagieren konnte, wenn sie eben einmal nicht ihren Willen bekommen würde.
    Nun aber hatte der Herr des Hauses den Raum betreten und die anwesenden Damen begrüßt, sie selbst wurde nicht weiter beachtet, ein Umstand er Candace schon einmal leicht aufatmen ließ, denn wenn der Hausherr sie beachtet hätte, dann hätte es sicher nur gezeigt, dass sie etwas nicht richtig gemacht hatte, wenn man sie nicht beachtet dann machte sie doch alles irgendwie richtig.


    Gerade als sie sich gedanklich selbst lobte, drückte ihre Herrin ihr einen angebissenen Apfel in die Hand, wahrscheinlich hatte auch Thalna erkannt, dass es unhöflich war jemanden zu begrüßen und dabei einen angebissenen Apfel in Händen zu halten, aber warum konnte sie diese süßen und saftigen Apfel denn nicht einfach vor sich auf den Tisch legen?
    Der Apfel sah so saftig und reif aus und erst jetzt wurde der Sklavin bewusst, wie hungrig die Reise sei hatte werden lassen. Wenn sie den Apfel jetzt hier essen würde, dann war das nicht nur unhöflich sondern auch noch dumm und dabei liebte Candace doch Äpfel!
    Demütig senkte die Sklavin wieder ihren Blick um nicht doch noch unangenehm aufzufallen, dabei versuchte sie so gut es eben ging, die Frucht in ihre Hand zu vergessen, auch wenn ihr nun durch den gesenkten Kopf auch noch viel besser der Geruch des Obst in die Nase steigen konnte.