Beiträge von Caius Decimus Celsus

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    optio
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    Der optio beobachtete, wie der Neue die Ausrüstungsgegenstände überprüfte und probierte.


    Na, wenigstens einer, der auf Anhieb zufrieden war, das gab's ja auch nicht alle Tage, dachte er anerkennend.


    Er nahm mit einem Nicken die Wachstafel entgegen und legte sie zu den anderen, auf denen die zuletzt angekommenen probati den Empfang ihrer Ausrüstung quittiert hatten.


    "Na, dann viel Vergnügen und paß` gut auf alles auf!"


    Er verschränkte die Arme vor dem Oberkörper um sich das immer wieder höchst amüsante Schauspiel anzusehen, das jeder probatus bot, wenn er mit all diesem Zeug beladen losmarschierte.

    Celsus hielt es für besser, auf die Bemerkungen des optio nicht zu reagieren. Von wegen Kraftfutter!


    Gewissenhaft überprüfte und probierte er anhand der tabula die Ausrüstungsgegenstände, die vor ihm ausgebreitet und aufstapelt wurden.


    "Vollzählig und paßt, optio."


    Dann unterschrieb er die tabula und reichte sie dem optio ...




    Hiermit bestätige ich den Erhalt der folgenden Ausrüstung


    - I lorica segmentata (Schienenpanzer)
    - I paenula (Mantel)
    - II tunicae
    - II cingulae militares (Gürtel)
    - II Paar caligae (Stiefel)
    - I loramentum (Lederriemen)
    - I lucerna (Öllampe)
    - I furca (Tragestange)
    - I reticulum (Tragenetz)
    - I pera (Tasche)
    - I mantica (Sack)
    - I situla (Bronzetopf)
    - I patera (Kasserolle)
    - I ligula (Löffel)
    - I cultellus (Messer)
    - I ampulla (Feldflasche)
    - I cingulum (Gurt)
    - I cassis (Helm)
    - II ocreae (Beinschienen)
    - I gladius
    - I pugio
    - II pilae
    - I scutum
    - I tegimentum (Schildhülle)


    Unterschrift des Soldaten: Caius Decimus Celsus

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    optio
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    Immer, wenn es gerade so viel einzuräumen gab! Egal, wann man damit beschäftigt war, es kam garantiert jemand und störte! Brummelnd kam der Optio wieder nach vorne, während er ein paar Positionen auf einer Wachstafel abhakte.


    "Salve", blaffte er unwirsch, als er an die Theke kam. "Ausrüstung, ja? Schon wieder ein Neuer, der die nächsten Jahre nichts besseres zu tun hat, als auf engstem Raum mit sieben anderen zu hausen und mit ihnen Essen, Bett und Läuse zu teilen."


    Er lachte rau auf. Dann musterte er den neuen probatus. "Ziemlich groß. In letzter Zeit kommen nur so große Burschen. Was geben sie euch zu essen? Kraftfutter? Wenn das so weitergeht, wird bald keine passende Lorica mehr da sein."


    Kopfschüttelnd machte er sich daran, die Ausrüstung zusammenzusuchen. Ein Teil nach dem andere landete auf der Theke. Und es wurde immer mehr Zeug, das sich dort stapelte.


    "So. Und nun guck, ob alles da ist und paßt. Und dann unterschreib` hier." Der optio schob Celsus eine Wachstafel zu, auf der die ganze Ausrüstung aufgelistet war.



    Hiermit bestätige ich den Erhalt der folgenden Ausrüstung


    - I lorica segmentata (Schienenpanzer)
    - I paenula (Mantel)
    - II tunicae
    - II cingulae militares (Gürtel)
    - II Paar caligae (Stiefel)
    - I loramentum (Lederriemen)
    - I lucerna (Öllampe)
    - I furca (Tragestange)
    - I reticulum (Tragenetz)
    - I pera (Tasche)
    - I mantica (Sack)
    - I situla (Bronzetopf)
    - I patera (Kasserolle)
    - I ligula (Löffel)
    - I cultellus (Messer)
    - I ampulla (Feldflasche)
    - I cingulum (Gurt)
    - I cassis (Helm)
    - II ocreae (Beinschienen)
    - I gladius
    - I pugio
    - II pilae
    - I scutum
    - I tegimentum (Schildhülle)


    Unterschrift des Soldaten:

    Celsus hatte die Rüstkammer schnell gefunden.


    Er klopfte an ... es rührte sich nichts.


    Er klopfte abermals und vermeinte nach einigem Warten ein Brummen zu vernehmen, das er als ein Zeichen zum Eintreten deutete.


    Er trat ein und rief laut, da er in dem düsterem Raum niemanden sah:


    "Salve. Ich bin Caius Decimus Celsus. Mich schickt der centurio vom Rekrutierungsbüro zum Empfang meiner Ausrüstung. Meine Tauglichkeitsuntersuchung habe ich hinter mir. Wird der Nachweis hier benötigt?"

    Zufrieden, daß er für tauglich befunden wurde, nahm Celsus die tabula und erwiderte:


    "Wenn ich alles vor habe, nur nicht, daß ich allzu schnell deine Hilfe in Anspruch nehmen muß. Dann melde ich mich zum Empfang meiner Ausrüstung in die Rüstkammer ab, medicus."



    Er deutete eine Verbeugung an und verließ das valetudinarium.

    Celsus hatte gehört, daß die ihm mitgegebene tabula nach der Untersuchung wieder im Rekrutierungsbüro vorgelegt werden mußte.


    "Und die tabula?"


    wandte er sich an den medicus,


    "benötige ich die zur Bestätigung meiner Tauglichkeit, medicus?"

    Nachdem sich Celsus wieder angezogen hatte, hielt er sich mit der Hand das rechte Auge zu und las ohne abzusetzen mit dem linken Auge.


    "Legere, potes, probare, gratulatio."


    Dann verdeckte er das linke und las ebenso flüssig mit dem rechten Auge.


    "Legere, potes, probare, gratulatio."


    Und somit, dachte Celsus, wären nun die Ohren an der Reihe.

    Celsus tat wie ihm geheißen.


    Er sog soviel Luft in seinen Lungen, daß er schon meinte, sein Kopf würde sich mit Blut füllen. Pfeifend gab er die angestaute Luft wieder von sich und hustete einige Male.


    Erwartungsvoll sah er den medicus an.

    "Nasenbluten kenne ich nicht,"


    berichtete Celsus wahrheitsgemäß,


    "mein Stuhlgang ist fest, was natürlich vom Essen abhängt, und meine Zähne sind vollständig und in Ordnung, medicus."


    Anschließend zog Celsus seine tunica aus und legte sie ordentlich auf den neben ihm stehenden Schemel.

    Celsus ließ sich nicht lange bitten.
    Ein paar Liegestützen hatte der medicus gesagt.
    Waren nicht dreißig das allgemein gültige Soll?


    Während er zu Boden fiel, federte er seinen Körper mit den Armen ab und begann, laut mitzählend, mit den Liegestützen.


    "Unus, duo, tres,"


    Drusus stemmte sich hoch und tippte kurz mit der Brust den Boden an ...


    "quattuor, quinque, sex,"


    ... gleichmäßig und ohne Hast pumpte er weiter ...


    "decem, undecim, duodecim,"


    ... und gleichmäßig atmete er aus und ein ...


    "sedecim, septemdecim, duodeviginti",


    ... er verspürte ein leichtes Kribbeln in den Oberarmen ...


    "viginti duo, viginti tres, viginti quattuor"


    ... noch hielt er die Gleichmäßigkeit der Liegestützen ein ...


    "triginta".


    Geschafft! Einige Schweißperlen auf der Stirn; mehr hatte Celsus als Ergebnis der Übungen nicht zu bieten.


    Anschließend wandte er sich an den medicus.


    "Ich hatte bisher noch keinerlei Brüche, in welcher Form auch immer, und auch nächtliche Schweißausbrüche kenne ich nicht, medicus."

    Celsus hatte das valetudinarium schnell gefunden.


    Mit einem lauten "Salvete" betrat er den Raum und schaute sich um. Hinter einem Tisch saß, dem Aussehen nach, ein gehobener Angehöriger des medizinischen Dienstes. Er ging auf ihn zu und nahm wieder eine einigermaßen militärische Haltung ein.


    "Salve. Ich bin Caius Decimus Celsus. Gemäß Anordnung des centurio vom Rekrutierungsbüro soll ich mich hier zur Eignungsuntersuchung melden. Hier ist die entsprechende tabula."

    Celsus bedankte sich - noch war er halber Zivilist -, nahm die tabula, meldete laut und deutlich


    "Verstanden, centurio"


    und verließ das Rekrutierungsbüro.


    Die Frage nach dem Weg zum valetudinarium ersparte er sich, da er zum einen der Ansicht war, daß eine derartige Frage an den Offizier für ihn nicht gerade vorteilhaft sein würde, zum anderen rechnete er damit, die entsprechende Auskunft unterwegs zu erhalten.

    "Ich habe keinen handwerklichen Beruf erlernt und bin keiner Tätigkeit, die die legio gebrauchen könnte, nachgegangen", antwortete Celsus.


    "Mein Vater hat mich Reiten und Bogenschießen gelehrt und mir den Umgang mit hasta und gladius beigebracht.


    Ich wurde im Rechnen mit Zahlen sowie in der Untersuchung von Figuren sowie der Zahlentheorie unterrichtet.


    Die lateinische Sprache beherrsche ich in Wort und Schrift, centurio."

    Und wieder antwortete Celsus in der Reihenfolge der Fragen.


    "Ich wurde noch nie rechtskräftig verurteilt. Krankheiten oder Gebrechen gleich welcher Art hatte und habe ich nicht und in meiner Familie gab es, soweit mir bekannt ist, keine häufig auftretenden Krankheiten."

    Celsus trat ein, schloß die Tür hinter und nahm eine Haltung an, die man mit gutem Willen als militärisch bezeichnen konnte.


    In dem ihn erwartenden Dienstgrad erkannte er sofort einen Offizier.


    "Salve. Ich bin Caius Decimus Celsus und bewerbe mich zum Eintritt in die LEG I TRAIANA, centurio."