Wäre es in Rom gewesen, hätte ich noch verständnis, aber in Ostia, wo die Straßen im Vergleich zur ewigen Stadt menschenleer nennen kann, passiert ausgerechnet mir sowas. Albina holte die Luft und begann sich abzuklopfen. Nun so viel Schmutz klebte an ihr doch nicht fest und sie nickte dann doch dem Fremden. Und wem habe ich es zu verdanken? Oder hast du den Mut, mir nur Komplimente zu machen? Ihre Stimme war zu frisch und zu melodisch, um einen gestandenen Mann zu beleidigen. Albina wußte zu gut, dass die Männer mit ihr immer noch nachsichtig umgingen, warum auch immer. Vielleicht lag es an ihren leicht schmollenden Lippen.
Beiträge von Octavia Albina
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Albina fühlte sich völlig überrumpelt, als sie in den Staub der Straße gestürzt wurde. Dieser Schlag mit der Schulter war für die zarte junge Dame hart genug, um sie zum Boden zu stoßen. Doch es war mehr Erstaunen und das Unerwartete als Schmerz, was Albina aufschreien ließen. Sie mußte tief schlucken und verschiedene schreckliche Geschichten über die Räuber und Vergewaltiger kamen ihr auf den Sinn. Ihre Hand umfasste unwillkürlich den schlanken Hals und die grünen Augen funkelten den Mann mit Wut, die aber nicht überschäumte, sondern ihr Gesicht noch lebendiger machte. Vergebung? Meine Stola ist ruiniert. Ich bin dreckig und ich glaube, mein Armband ist zerbrochen. Aber sonst geht es mir gut, danke der Nachfrage. Die Melodie der Stimme vertiefte sich in die Ironie der Worte. Albina versuchte zuerst, ohne seine Hand zu bemerken, aufzustehen, doch sie fiel wieder auf ihren Allerwertersten und schnaufte erstmal wie ein kleines Mädchen. Erst dannm, nach einem prüfenden zornigen Blick, nahm sie seine Hand zur Stütze und ließ sich hochziehen. Du siehst aber nicht all zu breit in den Schultern, um nicht genug Platz... Albina unterbrach sich selbst und runzelte die Stirn. Ich wollte zum Officium der Scriba, aber jetzt werde ich wohl doch kehr machen.
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Als ob sie seine Gedanken erraten hatte Ich verstehe, es ist schon verdächtig genug, dass die Scriba eine Frau und eine Octavia ist. Mit einem symphatischen Lächeln beendete sie diesen Satz. Es...es ist hervorragend! schrie sie dann auf und stopfte erneut das Hühnchen in den Mund. Albina hatte wohl eine Vorliebe für das saftige weiße und leckere Fleisch. Es ist wunderbar, Macer! 20 Sesterzen und ich brauche keine Sesterze für die Wohnung auszugeben! einverstanden! Mehr brauchte sie nicht zu sagen.
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Albina betrachtete die Menge zuerst begeistert, dann eher sachlich. Für sie war es interessant Gesichter, Gesten zu beobachten. Sie lachte leise und flüsterte was zu ihrer Sklavin, um ihr dann auf eine Gruppe zu zeigen, wo eine dicke Dame ihren Sprösling so fest zwischen ihren überdimensionalen Brüsten drückte - wohl eher voller mütterlicher Begeisterung - dass der arme Junge zu ersticken schien. Da streiteten zwei wohl Bauarbeiter und wetteten, ob die Gust der Götter diesem Bau gewiß sei. Albina sah kurz zu Macer und ein gewisser Stolz übermannte ihre grünen Augen, deren Farbe eher in die graue Richtung überging. Albina wollte Macer nah stehen und doch nicht so nah, dass er sich gezwungen fühlte, sich um sie zu kümmern. Das war sein Tag und sie huschte ihre Sklavin noch ein paar Schritte nach hinten. Ihre Neugier zeichnete sich auf dem hübschen jungen Gesicht, sie stellte sich sogar auf die Zehenspitzen, um alles besser zu sehen, und stützte auf den Arm ihrer Sklavin.
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Albina machte es ihm nach, denn sie hatte einen sehr gesunden Appetit und genierte sich wenig. Natürlich fraß sie nicht wie ein Schwein vom Teller, doch aß sie auch nicht wie ein Vögelchen Brotkrümel. Bezahlung? ich verzichte darauf Albina schob ein Stückchen Huhn in den Mund und trank aus ihrem Becher. natürlich nicht. Und gewiß, je mehr desto besser. Und deine Cousine... Cousine war immer ein etwas verschwommenes Verwandtschaftsgrad, deswegen hat Albina dies auch gewählt. ist sehr realistisch veranlagt. Wieviel erhielt der Scriba, der diesen Posten vor mir besetzt hatte?
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In diesem kleinen Gefolge war auch Albina. Es war für sie aufregend zuzusehen, wie Macer von den Leuten unterschiedlichen Standes begrüßt wurde. Sie prägte in ihr Gedächtnis nicht nur die Gesichter und die Namen, wenn sie ausgesprochen waren, sondern auch das Benehmen ihres Verwandten. Albina versuchte zumindest anhand dieser kleinen Gesten, Töne zu erfahren, wie und wer und was ist. Albina blieb in Macers Nähe. Sie musterte kurz den Mann, welcher Macer angesprochen hatte. Leider stand sie trotz all dem zu weit, um die Begrüßung ihrerseits auszusprechen. Die Menge schrie begeistert ihre Huldigungen und Albina hatte alle Hände voll zu tun, dieses Bild innerlich in allen Farben zu protokollieren, zu speichern, um dann später ihre Eindrücke aufzuschreiben. Sie war noch nicht all zu sicher und war froh, Sera neben ihr zu haben.
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Albina schickte ihm geschickt ein Lächeln, doch sie konnte ihre Zufriedenheit bei seinen Worten nicht verbergen. Oder sie wollte es auch nicht. Leicht genierend nahm sie den Platz auf der Liege. doch bevor sie es tat, drehte sie sich langsam vor seinen Augen. Du hast eben gute Verwandschaft, Macer. Was hast du denn erwartet von einer Octavia? Ihre Hand griff nach dem Stück Brot. Ich habe eine Arbeit. Sie zögerte nicht, zeigte aber nicht die Eile. zuerst kam das Brot in den süßen Mund und dann nahm sie das Papier zur Hand. Sera, ich brauche Platz Die Feder wedelte kurz über den Tisch und ihre Sklavin stellte ein paar Teller und kleine Schalen um. Albina warf einen Blick auf Macer. Sie las das Papier und blickte nochmal auf ihren Verwandten. Ich unterschreibe mit diesen Worten setzte sie ihre leicht verschnörkelte Unterschrift unten, wo sie stehen sollte.
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Albina betrat das Triclinium und entschied zuerst den Überblick zu verschffen, Die Zeit nutzte sie in erster Linie Sera zu Macer zu schicken und zweitens den Raum zu erforschen.
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Albina brauchte nicht lange. Sera hat schon die ganze Arbeit geleistet und legte die Kleidung, vornehm genug, jedoch nicht zu sehr verschwenderisch geschnitten, eine dünne goldene Kette, sie ließ sich ausgiebig waschen und schrubben, bis ihre Haut glatt wurde. Sera kämmte das kastanienbraune Haar zu einer einfachen Frisur, die von drei Ringen gehalten wurde. die Locken bedeckten die Ohren und fielen auf den schlanken Hals, ohne ihn zu verbergen. Albina war zufrieden mit sich, mit Sera und mit der ganzen Welt. Aus diesem Grund war ihr Lächeln noch strahelnder, als sie zu Macer zurückkehrte
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Albina stahl sich aus der Casa. Sie war müde und eigentlich gehörte sie ins Bett, doch ihr unternehmerischer Geist flüsterte ihr zu, sie müsse unbedingt einen Spaziergang wagen. also schnappte sie ihre Sklavin und verließ die sicheren Tore der Casa. Sera, es ist nur für einen kleinen kleinen kleinen Spaziergang, ich schwöre dir, aber ich muß über vieles nachdenken. Über vieles nachdenken hieß es bei Albina ziellos durch die Gegend flanieren. dieses Mal schien auch keine Ausnahme zu sein. Sie hinterließ einen kleinen Zettel mit der Information, dass sie sich die Stadt anschauen will, und ging mit ruhigem Gewissen..natürlich nachzudenken. Ihre Schritte führten sie zuerst in Richtung Hafen, doch dann drehte sie sich um und Sera war schon froh und dachte, die Herrin kehrt heim. Albina hat diese Hoffnung zunichte gemacht und die kleinen trotzigen Fußsohlen marschierten zur Mitte der Stadt.
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Ihr Gesicht wurde leicht blaß und dann noch dieser leichter Dreh des Kopfes in seine Richtung. Sie verwandelte sich vor seinen Augen zu einer jungen Frau, die sehr wohl ihren Stand vertreten kann. Gut, dass du es erwähnt hast, Macer, dann putze ich mich heraus. So ein Ereignis muß durchdacht werden. Aber ich brauche nun wirklich nicht mehr als eine Stunde, vielleicht eineinhalb. Und ihre grünen Augen funkeln wieder schelmisch. Sie drehte sichum und mit einem Wink der rechten Hand gab das Zeichen ihrer Sklavin. Sera verstand schon lange diese kleinen Intimitäten zwischen ihr und Albina. Sie nickte nur stumm und senkte ihren Kopf leicht, um ihrer Domina zu folgen. Macer, ich hoffe, mein Cubiculum sieht hell aus. und dann, als sie an ihn schon vorbeiging, fügte sie zu Danke leise, dass nur er es hören konnte. Das scheue Lächeln begleitete das Wort, doch schnell verschwand sie in Richutng Bad. auch, wenn Macer was gesagt hätte, hätte sie ihn nicht hören können.
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Sie runzelnte die Stirn, aber nur, um Macer zu ärgern. Ich weiß nicht richtig. Nach dem Bad aber bestimmt! sie konnte wohl nicht all zu lange in ihrer euphorischen Laune ernst bleiben. Gib mir ungefähr eine Stunde - und das war noch sehr milde ausgedrückt - dann bin ich mit dem Staub von Rom fertig.
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Also die Antwort kam sofort. Zuerst in die Villa. Ich sterbe vom Hunger und es wäre auch nciht verkehrt, den Reisestaub zumindest vom Gesicht abzuwaschen. Das war eine kleine Stichelei ihrerseits, welche durch das süße Lächeln jedoch sehr gemildert ankam.
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Macer? Sind wir schon da? Ihre Ungeduld kannte keine Grenzen und konnte mit der Durst und dem Hunger von Tantalus im finsteren Tartaros verglichen werden. Sie hat Macer keine ruhige Minute gelassen und fragte ihn sowohl nach den Menschen, die in Ostia lebten aber auch nach der Casa, dem Tempel, dem Markt, Geschäften und und und. Kurz gesagt, Macer hatte keine Minute zum Langweilen. Ob das wohl gut oder schlecht war, weiß nur er allein. Und als sie auf ihre Frage ein erleichtertes JA bekam, war ihre Freude groß. Sie überließ Macer dann doch sich selbst und schaute neugierig in alle Richtungen.
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Bitte meinen Wohnsitz von Rom nach Ostia verlegen. Vielen Dank im Voraus.
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Deine Sklaven. Sonst könnne wir sofort aufbrechen, Macer. Ihr Gesicht strahlte voller Freude und Tatdrang, ansteckend, jung und vertraut.
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Albina zeigte mit einer Geste auf zwei Truhen. Ich hoffe, du sagt jetzt nicht, ich soll die Hälfte hier lassen. Ich habe noch keinem gesagt, dass ich verreise. Sera wird dem Sklaven am Eingang schon mitteilen. wie sieht es mit dir aus? Im gleichen schnellen Tempo gab sie die Anweisung an Sera, zwei Sklaven zu besorgen, damit sie die Truhen zum Eingang bringen.
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Sera öffnete die Tür und bat Macer rein. Das war eine stumme Geste, denn Albina stand schon aufgeregt mitten im Zimmer und wartete ungeduldig auf Macer
Sim-Off: -
SERA! Albina schrie aufgeregt und begann sofort die Truhen zu öffnen. Packe ein paar einfache Kleidungungen für drei Tage in eine Truhe und ..und noch eine hellblaue Tunika. zwei Mäntel und für dich was passendes. Vergiß nciht den Schmuck und mein Kästchen. Bleib nicht so dumm stehen! wir reisen nach Ostia. Und.. Seraaa? Albina schaute auf ihre Sklavin, die sich bemühte, ihrer Herrin zu folgen. Keinem ein Wort bis morgen! Keinem! Werde ich erfahren, dass Du deinen Mund aufgemacht hast, so wirst du nie wieder sprechen können. Ich lasse dir den Mund dann zunähen. Albina packte inzwischen die wichtigsten Papiere, die sie mitnehmen wollte. Die Nacht verging schnell und unruhig. Die arme Sera bekam kaum Zeit für ein Nickerchen und wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Albina wollte von Macer nicht überrascht werden. Also bürstete Sera das lange kastanienbraune Haar ihrer Domina und gab Albina frisches Wasser zum Waschen. Wo bleibt nur Macer! Albina wurde ungeduldig.
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Ich werde alles Nötige packen. Macer Albina ging vieles durch den Kopf, doch die Etnscheidung klang endgültig und irgendwie war junge Octavia auch froh darüber. Das Gespräch mit Victor wird jedoch stattfinden. Es geht nicht, ohne seine Zustimmung, auch, wenn sie post factum gegeben wird.