Beiträge von Octavia Albina

    Arbeiten? Ich möchte nur eins, mch nicht mehr langweilen, Victor. Ich weiß, du bis nicht mein Pater familias, doch ich wohne unter deinem Dach und irgendwie.. irgendwie bist du es für mich doch Albina warf einen Blick auf Victor. Es war ihr spieübel, derart sich auf den Hals zu werfen, sich so aufzwingen. Doch ihr blieb, zumindest aus ihrer Sicht, nichts anderes übrig. wie ein Pater familias sagte sie betont leise. Sie wirkte unschuldig, war jung und wohlerzogen, zumindest nach außen. Mit innerer Erleichterung vernahm Albina, dass Victor keine Partie für sie hatte. Das würde ihr die nötige Freiheit verschaffen. Das war mehr als gut. Albina wartete auf den nächsten Zug von Victor. Allerdings war sie neugierig, was er überhaupt über sie dachte, wenn er überhaupt einen Gedanken an Albina vergeudete. Sie hoffte inständig, seine Aufmerksamkeit gewonnen zu haben, und vielleicht auch seine Aufmerksamkeit. Ihr Blick suchte nach der Bestätigung ihrer Hoffnung. Allein wollte sie auf keinen Fall da stehen, ohne Unterstützung und ohne Schutz. Ich höre Dir mehr als aufmerksam zu, Victor. Welche zwei Wege meinst Du?

    Ihre Augen glänzten mit Witz und Tatendrang Hinter Victors Rücken? Albina jauchzte sogar in diese Worte und lachte auf. Macer, das gefällt mir mehr, als du denkst. So kann ich auch beweisen, dass ich nicht nur ein Püppchen bin, sondern durchaus Entscheidungen treffen kann. Auch, wenn sie nach Victors Meinung nicht korrekt sind, so werde ich ihm damit trotzdem sagen, dass ich... nein, es ist egal, was ich ihm damit sage. Ich tue es einfach! Macer, hilfst du mir? Bitte! Und Victor wird sich bestimmt freuen, dass eine entfernte Verwandte, die ihm auf den Hals aufgebügelt wurde, kein Geld und keine Seile aus ihm .... Albina sprang auf und ging hin und her mehrmals. Der Satz blieb unbeendet, was sie eigentlich nicht störte. Macer, ich bin dir so dankbar, auch über deine Worte. Ich will nur damit sagen, dass ich auch dieses Geschwistergefühl zu dir verspüre, als ob wir uns enie Ewigkeit kennen. Wollen wir morgen nach Ostia? Heute, so tut mir leid, ich kann keinen Schritt mehr machen. Es ist auch schon spät für eine Reise. Oder eminst du, wir reisen heute ab und übernachten in Ostia? Sie war euphorisch und süß in ihrem Elan, ihr Schicksal in eigene Hände zu nehmen. Die Wangen färben sich rot, der Blick voller Aufregung und Zukunftspläne.

    laß uns erstmal gemütlich hinsetzen, Macer. Meine Beine machen nciht mehr lange mit. Und als Gegenleistung erspare ich dir die Geschichte, wie meine Schwester von einem unserer Schweine verfolgt wurde. Natürlich erzähle ich dir auch nciht, dass ich Severa damals ein Stück Brot mit dem Honig in den Saum ihrer Tunika eingenähnt habe. Albina wurde plötzlich traurig und seufzte leise. Sie fehlt mir irgendwie. Ich wollte es nicht, dass sie stirbt. Soll denn die Liebe wirklich so schrecklich sein? Sie erwartete nichts von Macer. Das waren eher die Gedanken, die Albina an sich selbst richtete. Ich werde morgen mit Victor reden, im Garten am besten. Dort werden wir allein. Im Atrium sind zu viele Ohren, auch wenn diese sklavenohren sind. Ich will darüber in Ruhe mit ihm reden. Aber ich denke, ihm ist es egal. Bis jetzt habe ich noch keinen Menschen getroffen, dem ich nicht egal wäre. Außer vielleicht einem Fremden, im Tempel. Aber er war ein Fremder, demzufolge zählt es nicht.

    Du fragst, als ob du denkst, ich könnte meine Meinung revidieren! Macer, ich bin eine Octavia und sie sind in der Regel sturr und wechseln nicht so schnell ihre Entscheidungen. Albina begab sich bei diesen Worten zum Ausgang und stand schon draußen, genoß die Sonne und das Licht und doch fröstelte ein wenig. Issst es kalt!!! Laß uns ein wenig schneller gehen. Sonst bringst du nach Hause einen zitternden Knäuel mit blauen Lippen und Victor wird dich sehr sehr böse anschauen Albina machte das Zeichen ihrer Sklavin und wußte, dass der Weg in die Casa wird keineswegs langweilig sein.

    Das lass bitte Victor entscheiden ein wenig grimmig und schroff hörte sich Albinas Stimme an, als ob sie gerade dabei wäre, enien Plan auszudenken. Weißt du, vielleicht gehen wir doch in die Casa und machen uns gemütlich im Garten? Oder im Atrium? Was sagst du? Ehrlich, ich habe genug von der frischen Luft des öffentlichen Roms. Albina lachte wieder auf. Macer gefiel ihr auf Anhieb und sie wollte einfach mehr Zeit mit ihm verbringen und ihn kennenlernen. Auch wenn Albina jung war, war sie nicht so leichtsinnig, wie sie sich manchmal darstellte.

    Die Idee, die Stelle der Scriba zu besetzen, gefiel Albina immer mehr. Politiker haben auch Töchter. Zwar keine Schönheiten wie Octavier Der Blick der kecken Verwandten war nun wirklich zum Schmunzeln. auf jeden Fall strahlte sie voller Heiterkeit und jugedendlicher Übermut. Fertig bin ich aber nur mit dem Hühnchen. Sag mal, was muß ich tun, um die Stelle der Scriba in Ostia zu bekommen? Vorausgesetzt natürlich, Victor würde dem zustimmen. Vielleicht hat er ganz andere Absichten, was mich betrifft. Albina stand auf und war einen fragenden Blick zu Macer. Und wohin führt der Duumvir die möglicherweise künftige Scriba zum Spaziergang?

    Traditionell. Heirat. Warum auch nicht? Albina sah Victor an, als ob er ihr einen Ochsen auf einem Tablett zum Fraß warf, und sie nachdenken mußte, von welcher Seite sie ihn zu verspeisen hätte. Ich dachte eigentlich an Scriba? Albina versuchte alles, damit ihre Stimme nicht versagte. Doch dieser Satz wurde plötzlich mehr zu einer Frage. Oder hast du schon eine Partie für mich? Oder soll ich den Haushalt der Casa übernehmen? Das war aber mit einer frechen herausfordernden Stimme gesagt, dass einer der Victors Gedanken, wenn er überhaupt welche an Albina verschwendet hätte, wäre, dass sie eine sehr starke Hand brauchen würde.

    Na ich meinte.. bei den großen Hochzeiten ist immer so viel los und man könnte neue Bekanntschaften knüpfen. Fröhliche Anlässe heißen auch fröhliche Gesichter. Man sagt nicht umsonst, eine Hochzeit erzeugt eine andere. Was ist da nicht zu verstehen! Man muß zwar nicht sofort heiraten, aber wenn ich dich so höre und deinen traurigen Blick sehe, so denke ich, dass ich richtig mit meiner Vermutung liege. Das Haus in Ostia ist wohl still und leer.. oder? Ihre Hand berührt seine, ganz leicht, und zog sich zurück. Albina dachte nach und kam zum Entschluss, dass sie eigentlich nicht besser da stand. Ich habe heute vor, Victor nach seinem Rat zu fragen, aber ich denke, er wird sich nicht einmal für so eine wie mich interessieren. Ich bin ja nicht seine Tochter. Warum eigentlich nicht? Hätte ich auch sein können Sie biss erneut ins zarte Fleisch und seufzte zufrieden. Meine Mutter sagte, mein Appettit vertreibt jeden Kummer. Wie sieht es mit dir aus? Also ich bin satt. Doch irgendwie will ich nicht in die Casa. Und Du? Vielleicht lassen wir deinen Sklaven mit den Büchern in die Casa gehen und selbst einen Spaziergang unternehmen? Was sagst du dazu?

    Nein, eigentlich will ich nicht Priesterin werden. Dort gibt es zu viele Regeln, die ich zu befolgen hätte. Und wirklich, sei ehrlich, kannst du mich Albina pustete ihre Wangen auf und schielte plötzlich als Priesterin vorstellen? So werde ich schon nach ein paar Monaten aussehen, glaube mir! Mein Traum wäre es, bei solchen Vorhaben wie Tempelbau zu helfen. Oder als Scriba. Ich kann fast ohne Fehler schreiben und sehr schnell!Ach, keine Ahnung! Wie Victor entscheidet, so wird es auch sein, Macer. Vielleicht wartet auf mich ein Ehemann und dreißig Kinder und ein Haushalt und.. oh nein, Militär wäre wirklich besser, vor allem kein Unterschied Ihre letzten Worte gingen nur stichhaltig über ihre Lippen. Albinas Stimme wurd eimmer ironischer und doch sanfter zugleich. Ihre Frohnatur hat am Ende doch gewonnen und das Hähnchen verlor immer mehr am Fleisch. Als Macer über die Frauen sprach, warf sie ihm einen lächelnden Blick. Hochzeiten sind immer guuuut dafür, Macer. Vielsagend zog Albina den Satz in die Länge.

    Albina wartete keine Sekunde und stopfte das zarte Fleisch in ihren Mund mit der Freiheit der Jugend, die in ihrem Leben manch eine Manier überspringt. Es ist köstlich lachte sie und streckte genüßlich ihren Körper, um eine bequemere Position zu erhalten. Wenn man dieses Buch Albina zeigt auf den Kauf mit einer der Speisen vergleicht, was würde Dein Sklave mir dazu empfehlen? den süßen Weißwein? Oder eher schwarze Oliven mit Käse? Oder eine der Spezialitäten der Casa und unserer Furie, die wir als Köchin kennen? Die Alte denkt, sie verwaltet die Casa und ist eine Königin Die Geldfrage interessierte Albina wenig. Sie war nicht etwa verschwenderisch, aber sie wußte mit dem Geld umzugehen. Am Ende war sie froh, solch einen großzügigen Verwandten getroffen zu haben. Das ist großzügig von Dir, Macer. Ich werde dir deswegen ausführlich berichten, wie Victor auf dieses Geschenk reagierte. Ich erwähne auch dich, wenn du nichts dagegen hast fügte sie ehrenhalber dazu, obwohl das nicht in ihre Pläne passte. Sie hörte seine Erzählung und sagte bestimmend und voller Überzeugung Auch wenn sich 10, ach was 100 Männer beworben hätten, hättest du trotzdem gewonnen! Albina sah Macer triumphierend an. Und ich? Ihr Blick wurde traurig. Ich will Victor fragen. Vielleicht genauso wie meine Schwester den Göttern dienen und Priesterin werden. Ich weiß es nicht. Ich würde am liebsten zum Militär gehen! Sie lachte und salutierte. Aber im Ernst. Ich weiß es wirklich nicht.

    Zwei ist eine guuuute Zahl! singte fast Albina und ihre gute Laune steckte jeden mit. Ich habe einen Hunger wie ein Prätorianer! Oder wie die ganze Palastwache! Ich denke Victor weiß nciht einmal, wie gefrässig ich bin, sonst würde er das Doppelte von meinem Vater anfordern. Ihre roten Lippen lächeln diesem Scherz und die Augen zeigten verspielt die Hungergier. Tempelbau interessiert mich sehr und alles, was damit zu tun hat. Ich stelle es mir als eine sehr schwierige aber auch als eine ehrenhafte Aufgabe. Wie kommst du überhaupt zu diesem Posten? Wie lange ist deine Amtszeit noch? Schaffe ich es, dich als Duumvir in Ostia zu besuchen. Nicht, dass du noch ein paar Monate Zeit hast. Albina lachte vergnügt. Das Hähnchen, also zwei Hähnchen, zart gegart, lagen auf dem Teller. Albina beägte das Essen und warf einen fragenden Blick zu Macer. sie wollte sich nicht unhöflich zeigen und wartete auf ihn, bis er den ersten Biß macht.

    Ihre grünen Augen glänzen, fasziniert von seiner Erzählung, sie wollte Einzelheiten, doch zog sich zurück und ließ ihn erzählen. Ihre Symphatie zu ihm versteckte sie nciht einmal. Das Lächeln wurde breiter und zutraulicher. Du wirst es schaffen, ich spüre es! Und die Einwohner von Ostia werden deinen Namen noch lange in Erinnerung halten. So einen Tempel wiederaufzubauen, auf alles seine Hand halten..was für ein Gefühl! Zuzusehen, wie die Stadt, der Tempel wächst, sich verändert und du trägst dazu bei. Macer, versprich mir mehr davon zu erzählen, Bitte! Ich hätte dir wirklich gern geholfen, aber mehr als zuhören kann ich nicht. Trotzdem finde ich deine Arbeit wahnsinnig wichtig und, wen ich mal Tante werde, werde ich deinen Kindern erzählen und zeigen können, was du erschaffen hast Albina zupfte noch eine Weintraube und steckte sie in den Mund bei diesen Worten. Unbewußt kokkett Macer gegenüber zauberte ihr Blick die Nachdenklichkeit, als sie das Flüstern zwischen dem Dominus und seinem Sklaven beobachtete. Wieder verspürte sie diesen leichten Reiz, der blöde Gedanke kam hoch, beide könnten über sie lachen..Doch die nächste Unterhaltung ließ diesen Fall aufklären. Voller Begeisterung hörte sie die Worte von Macer. Fremde Welten und Mythen? da werde ich besser zwei gleiche Bücher kaufen. Dein Sklave soll es tun, ich vertraue dir, Macer, wie du deinem Sklaven vertraust. Und.... Albina beugt zu Macer über die Tischfläche, als ob sie ihm was flüstern wollte. Ihr Atem roch leicht nach süßem Wein. ich bin hungrig, wie wäre es mit einem Hähnchen?

    Das wirst du wirklich für mich tun? Ihre Freude zeigte sich offen nach außen, wie ein kleiner Wirbelsturm leuchten ihre grünen Augen begeistert. Ich liebe es, die Stadt zu beobachten. Früher als Kind kletterte ich heimlich... nein, das erzähle ich dir nicht! Albina lachte und spürte, wie das letzte Mißtrauen zu diesem jungen Mann verschwand. Sogar ihre Stimme veränderte sich und wurde zutraulicher. Wenn du in der Casa bist, besuche mich, ich werde mich darüber sehr freuen. Victor ist ein sehr viel beschäftigter Mann. Ich bin manchmal tagelang allein, lese viel, beschäftige mich mit dem Garten. Ihr Blick konzentrierte sich kurz auf dem Sklaven und die kleinen süßen Ohren versuchten die an den Sklaven gerichteten Worte zu erhaschen, doch ohne Erfolg. Um so neugieriger wurde Albina. Duumvir! du hast bestimmt sehr viel zu tun. Erzähle mir über deine Arbeit. bitte. Ich bin so neugierig. Woran arbeitest du jetzt?

    Ja, Victor, es war mein Wunsch und ich danke dir, dass du ihm nachkommen konntest. Es geht... ach, ich will es einfach so ausdrücken. Ich sehne mich nach einer Aufgabe, Victor, nach einer Aufgabe, die meinem Stand würdig ist, die ich bewältigen kann und die nicht nur das Sitzen im Zimmer und kleine Spaziergänge beinhaltet. Was kannst du mir empfehlen? Ich wollte es einfach nicht über deinen Kopf hinweg etwas anfangen, wo ich dann einen Tadel deinerseits bekommen könnte. Albina warf diese Tirade, nachdem sie Victor gebeten hatte, den Platz zu nehmen. Eine elegante Geste, die ihm zeigte, dass Albina doch langsam zu einer jungen Frau wird.

    Es tut mir leid..mit deinen eltern. Meine Schwester und mien Bruder sind auch tot. Das Jahr davor war sehr schwer für unsere Familie. Dann haben wir doch was gemeinsam. albina seufzte leise und nippte erneut am Wein. Ostia. Ich war noch nie in Ostia. Fehlt dir Rom nicht? Mir würde Rom nicht fehlen, abr die Casa. Der Garten. Unsere Verwandschaft ist auch fern. Aber wird es uns daran hindern, freundschaftlich zueinander zu sein? Ich weiß, ich bin zu ungeduldig Sie lachte. Irgendwie imponierte ihr Macer sehr. Auf jeden Fall wollte Albina nicht nur seine Gesellschaft, sondern und vor allem auch seine Freundschaft. Ein wenig berechend war das schon, doch wer kann schon vor diesem süssen Lächeln noch standhalten und nicht freundlich zurücklächeln? Ich finde deine Idee großartig, Macer. Wann wirst du deinen Sklaven zur Buchhandlung schicken?

    Ich verspreche, Dir nicht jeden Tag zu schreiben, auch, wenn es mir schwer fällt ihr melodisches Lachen zeigte eindeutig, dass die schweren Gedanken schneller verschwanden, als Verus vielleicht dachte. Vielleicht war das sein väterlicher Ton, vielleicht seine Hände... Wer weiß das schon. Ich hoffe aber auch, dass du mir auch schreiben wirst. Casa Octavia. Bitte. Er sprach väterlich zu ihr und so nahm sie es auf. Es fehlte nur der väterliche Kuss auf die reine Stirn der Albina. Es ist schon spät und Sera, meine Sklavin, wartet auf mich bestimmt und wundert sich. Versprich mir noch etwas. Versprich mir, in deiner Menschlichkeit nicht mehr zu zweifeln. Und wenn dieses Gefühl doch in dein Herz einnistet, so denke an diese Begegnung und an eine junge Frau, die an deine Kraft glaubt. Ihre Hand zog sich weg und Albina stand auf. Mögen die Götter deinen Weg beschützen, Verus Sie lächelte ihm offen und doch traurig zugleich, wobei diese Traurigkeit mehr dem Abschied zuzuschreiben war. Mit schnellen Schritten entfernte Albina immer weiter von dieser Bank, der Hand und Verus...

    Wenn nur mein Vater so mit mir sprechen würde! entsprang ihr die Äußerung, die ihr mehr weh tat, als sie zugab. Ihre Hand lag in seiner, warm und ruhig, als ob sie dort die Zuflucht und Nähe suchte. Ohne groß nachzudenken schob sie ihre zweite Hand in seine, ihr Blick wandte sich zum Tempel. Sie verschwendete keinen Gedanken, ob es sich ziemt oder nicht, ob es anstandlos oder nicht sei. Sie genoß einfach diese Zuwendung, ohne Reue. Ihr Wesen beruhigte langsam. Verus spürte regelrecht, wie ihre Seele sich von der Qual befreite, oder zumindest ihr Gleichgewicht für eine Weile fand. Es war sein Verdienst. Ob er es wollte oder nicht. Ich werde versuchen, deinem Rat zu folgen. Ich bin nicht dumm und die roten Erdbeerlippen schmollen doch leicht. Du verstehst, ich kann es dir nicht versprechen, ich kann es nicht einmal mir versprechen, dass es ein Erfolg wird. Vielleicht schon aus diesem Grunde sollte ich mir doch überlegen, den Dienst im Tempel aufzunehmen. Vielleicht sehen wir uns irgendwann. Sie schielte zu Verus. Ich will nicht dich von deinen Gebeten zu sehr ablenken. Ich werde deinen Namen in meine Gebete schließen, wenn du mir das erlaubst. Als Dank für deine Hilfe. Ihre hände bewegten sich in seinen, prüfend, wie frei sie eigentlich waren.

    Sie hörte ihm zu, wie er über den Himmel sprach, über die Akzente und Visionen. Du meinst..ich habe den leichteren Weg gewählt? Du hast gut zu reden. Deine Erfahrung, dein Alter. Ich muß mir all das noch erarbeiten und ich Albina machte eine kleine Pause und Verus spürte die Reue und ein wenig Unbehagen dieses stolzen Mädchens. ... vielleicht dachte ich wirklich, es wird einfacher so, hinter dem Severas Schatten weiter zu leben. Sie schaute in seine Augen, suchte seinen Blick und es war wieder dieses Gefühl da, dass die Anwesenheit dieses Mannes alles andere in ihr verstummen läßt, außer diesem weichen Inneren ihres Geistes, welches die Dunkelkeit der Tiefe nach und nach verläßt und sich auf die Oberfläche wagt, um sich einem Fremden zu zeigen. Doch ich bin eine gehorsame Tochter, Versu. zumindest versuche ich es so zu sein. Ich will eine gewisse Unabhängigkeit und diese erreiche ich nur, indem ich was werde. Erst dann erfüllen sich deine Worte und keiner wird Albina verhindern, Albina zu sein. Da bin ich mir relativ sicher. Mit meiner Mutter darüber zu reden, hat keinen Sinn. Sie beweint ihre Kinder und ich bin nur eine lebende Erinnerung an Severa. Ich denke, das war der Grund, warum sie mich nach Rom schickte. Sie kann meinen Antlitz nicht ertragen. Albina seufzte und unterdrückte dieses seltsame Gefühl der Sehnsucht nach diesem Verständnis, welches Verus ihr entgegenbrachte. Dann sollte dir dein Herz sagen, dass du einem Mädchen heute sehr geholfen hat. Mit deinen Worten und deiner Zeit.

    Albina steckte erst die Nase in den Becher, natürlich im übertragenen Sinne des Wortes. Sie atmete den leicht trockenen Duft des Weines ein und erst dann trank vorsichtig einen Schluck und lächelte Macer an. Auf Octavier! Mögen die Götter unserem Geschlecht immer wohlgesonnen bleiben, es beschützen und leiten Als er eindeutete, dass ihre Wahl, ihn zum Rat hinzuziehen, doch wohl nicht gerade die richtige war, machte sie traurig. Ich dachte, du wirst mir einen Rat geben, was das Richtige wäre. Oder zumindest eine Buchhandlung enpfehlen, die vielleicht deinen Onkel mit Büchern und Manuskripten beliefert. Da hätte man auch nachfragen können. Denn die Liferanten kennen ihre Kunden besser, als die Kunden sich selbst. Albina nippte am Becher nachdenklich. Der Wein ist gar nicht so schlecht wechselte sie das Thema kurz. Ich habe mich auch schon gefragt, warum ich dich nicht in der Casa gesehen habe. Du bist selbst erst vor kurzem in Italia? Ihr Interesse galt seiner Geschichte.