„Jeder hat Pflichten und Interesse.. nur sehen diese bei jedem anders aus!“ meinte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln.
Ein wenig verärgerte sie es schon, dass Verus so abschätzig von ihrer Heimat redete. Sie war dort geboren und hatte dort ihre Kindheit verbracht, auch wenn diese nicht gerade glücklich gewesen war und sie im Elend gehaust hatte. Aber es war ihre Heimat.
„Für mich gibt es kein schöneres Land als Britania…. Wälder und Wiesen und das Meer…. Klare Seen und wunderbare Landschaften… du solltest ein Land nicht verurteilen, ehe du es nicht gesehen hast!“ meinte sie, zeigte aber nicht ihren Anflug von Ärger, welcher in ihr aufkeimte. „Reise einmal dorthin und sehe dich um! Es mag zwar kälter, als hier, aber das Land hat seine Schönheit!“ belehrte sie ihn. „Ich vermisse meine Heimat dort liegen meine Wurzeln….“ Meinte sie leicht wehmütig. „Oder würdest du nicht deine Heimat vermissen, wenn du sie nie wieder sehen würdest?“ fragte sie ihn.
Wieder umspielte ihre Lippen dieses geheimnisvolle Lächeln. „Ich bin Keltin, durch und durch und ein freier Mensch. Durch Glück und Fügung der Götter musste ich nie als Sklavin dienen…. Das Leben ist nicht leicht, egal ob man nun Frei ist oder nicht!“ meinte sie nachdenklich.
„Nicht die Welt ist gefährlich, sondern der Mensch!“ meinte sie. „Oft genug wird nur aus Gier und Hass gehandelt, fast jeder denkt nur an sich und an seinen eigenen Vorteil… ich nehme mich da nicht aus.. nur gebe ich zu, das ich eben nicht vollkommen bin, sondern auch Schwächen habe!“ meinte sie leicht amüsiert. Sie hatte genug von der Welt gesehen um dies zu behaupten. „Und Rom ist im Grunde wie jede Stadt, nicht nur das hier viele Menschen leben, nein, hier treffen auch Armut und Reichtum aufeinander und alle menschlichen Gefühle die damit einhergehen… Neid und Hass, Gier und Wahn, Liebe, Lust, Leidenschaft, Angst und Selbstbewusstsein….“ kurz nippte sie an ihrem Becher mit Wein.