Sodala! Ich bin wieder absolut zu haben! Nach dieser elenden Arbeit brauche ich aber vielleicht ein wenig, bis ich meine volle und ganze Kreativität wieder finde.
Beiträge von Aulus Flavius Piso
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Minutiös hatte Piso diese ganz spezielle cena vorbereitet. Er hatte ja immerhin seiner Familia dieses Mahl aufgehalst, und er hatte nun die Vorbereitungen zu treffen. Schließlich wusste er ja am Besten, was der Senator wollte. Und da Aelius Quarto Piso wie ein rechter Geflügelfreund erschienen war, hatte Piso Attalus, dem Koch, auch angewiesen, Geflügel zuzubereiten. Viel Geflügel. Als Piso dem Koch, der sich, gleichsam wie Piso, als Künstler verstand, hatte dieser einigermaßen erstaunt geschaut.
„Mais, Monsieur, solsch ein Menü ist dosch ein biss-schön...“
„...geflügellastig?“
„Oui, Monsieur! Sähr geflügellastiiisch.“
Piso hatte geseufzt, zum einen ob der schrecklichen lateinischen Aussprache des Kochs, zum anderen, weil er es bedauernswert fand, wenn das Personal nicht sofort spurte.
„Und wenn schon. Senator Aelius mag dies. Also, ich sag es jetzt noch einmal, was du zu tun hast. Als Gruß aus der Küche: Kapaunleber mit Spargel. Als Vorspeise: Fasanspieße mit pikanter Pfeffersoße. Als Suppe: Suppenhuhnsuppe. Du weißt schon, was ich meine. Würz es aber gut! Dann, als Hors d’Oeuvre: Taubenschenkel mit Erbsenpüree. Als Hauptspeise: Entenbrust an Orangensoße. Als Nachspeise: Nachtigallzungenmarmelade, zusammen mit einer Käseselektion! Das kann doch nicht so schwer sein. Und koche gut, ich habe mir sagen lassen, Senator Aelius ist ein Feinspitz.“
Indigniert hatte er sich dann vom Koch abgewandt, um sich dranzumachen, das Mahl vorzubereiten.
Er scheuchte Sklaven herum, sodass diese die Klinen im Triclinium säuberten, und die Tische vor ihnen mit besonders hübschen Tischdecken (handbestickt von Astarte, der hauseigenen Ornatrix) bedeckten. Der Sklave Demostratos stellte Kerzen auf – Piso befahl, er solle sie wieder abnehmen. Sie waren zu lange und zu dünn. Es sollte ja kein romantisches Rendez-vouz werden! Sondern eine cena von politischer Relevanz! Nachdem nach einigem Suchen Kerzen auftauchten, die Piso passten, instruierte er Paris. Er solle sich bereit halten, wenn etwas Musik gebraucht werden würde. Schließlich sollte diese cena etwas hergeben.
Noch bevor er cena-Zeit war, war das Triclinium endlich hergerichtet. Piso, der im Triclinium bleiben wollte, sodass er, als einer der Hausherren (wenn auch nur Nummer drei, immerhin eine Position, die er jetzt fest inne hielt), im Triclinium sein würde, sowie Aelius Quarto aufkreuzen würde. Er pflanzte sich auf eine Kline hin, nahm sich eine Schriftrolle, und begann, sie zu lesen.
Hoffentlich würde Aelius bald kommen! Es war schon Zeit, bemerkte Piso, als er kurz zum Fenster herausschaute. Er sollte kommen, denn der Aussicht auf eine Geflügelorgie konnte niemand widerstehen, zumindest in der Gedankenwelt des Flavius Piso. -
Piso zuckte auf ihre Frage hin nur die Achseln. „Ich weiß nicht... Nein. Ich glaube, sie sind noch in meinem alten Kinderzimmer in Ravenna.“ Ravenna. Nicht einmal 10 Pferde würden ihn wieder dorthin zurückbringen. Er hatte abgeschlossen mit Ravenna, und für ein paar Münzen würde er sicherlich seinem Vater nicht noch einmal in die Sichtweite hineinlaufen. Er seufzte ein wenig. „Ein paar parthische waren auch dabei. Mit Vologases I. drauf. Und eine seleukidische. Ich glaube, mit Antiochos XII.“ Ein wenig bedauernd klang er, als er dies sagte. Als ob er von etwas reden würde, was er für immer verloren hatte.
Sie schien mit seiner Lieblingsbierstube in Alexandria nichts anfangen zu können. Was für schöne Gelage er dort gehalten hatte! Sein dorischer Akzent war auch nicht so schlimm, als dass er unverständlich wäre – wenn man etwas bei ihm nicht verstand, läge es viel eher an seinem lateinischen Akzent, den er trotz großer Mühen nicht so gut abschütteln konnte.
Er hörte zu, als sie von den hispanischen Pferden sprach, und lächelte. „Ah, Hispania. Schön. Ich war schon einmal dort, schon einige Zeit ist es her. Ich war in Tarraco, Caesaraugusta, Pompaelo und Flaviobriga.“ Beim Gedanken an die letzte Stadt verzog er ein bisschen das Gesicht. Das einzige, was diese hässliche Stadt ihm gebracht hatte, war, dass er sich mit dem Leichnam einer vasconischen Freigelassenen oder Entlaufenen oder was sie auch immer gewesen war herumschlagen hatte müssen.
„Ach, nur die Jungs? Du bist nicht geritten?“, fragte Piso nach, dem es herzlich egal war, ob eine Frau ritt oder nicht. Wenn man selber keine liberalen Gedanken hielt, nahm es auch niemand einem ab, dass man ein Gemäßigter war – so wollte sich Piso nämlich politisch, wenn auch innerlich recht konservativ, positionieren. Er selber war früher gerne und oft geritten, hatte jetzt aber wohl die Übung nicht mehr.
Als sie ihm verriet, sie kenne Archias, staunte er aber. Das machte jetzt alles komplett anders! Er riss seine Augen auf und musterte sie erstaunt, als ob er sie zum ersten Mal sehen würde. Dass dies sein Gegenüber auch tat, registrierte er am Rande, maß dem aber keine Bedeutung bei. „Du bist also Iunia Axilla, die Dichterin!“, rief er erstaunt. „Archias hat mir erzählt von dir. Du hast ihm das Gedicht für Seiana geschrieben.“ Welch Zufall, das gab es eigentlich gar nicht. „Und dabei wollte der gute Archi dich mir vorstellen! Tja, da hätte der Gute früher aufstehen müssen.“, lachte er. „hat er eigentlich von mir einmal erzählt?“, fragte er.
Bei so einer großen Dichterin (so hatte sie nämlich Archi beschrieben), wollte er wohl, dass er als einer der Ihrigen anerkannt wurde, und so war es kein Wunder, dass er sein gedicht so grandios beschrieb. „Ja, es ist viel Arbeit, ich werde noch einige Zeit damit zubringen! So lange wie die Ilias oder die Aeneis wird es wohl nicht werden. Aber kurz wird es auch nicht.“, beteuerte er ihr. „Und ja, doch, ich komme recht gut voran. Es erscheint mir aber noch ein wenig zu kurz, und ich suche nach Lückenfüllern.“, erklärte er ihr. „Ich brauche ein paar Details zum hineinbringen.“, gestand er ihr. -
„Vielen Dank, Caecilius Decius!“, entgegnete Piso auf die Einladung ging und ließ sich auf dem Stuhl, der vorm Schreibtisch des Soldaten stand, nieder. Der hatte aber ein tüchtiges Chaos an seinem Tisch, dachte er. Allerdings nicht so groß wie das, das er in der Kanzlei hatte. Und als ob er ein Kanzleibeamter wäre, schob der Princeps seine Unterlagen einfach vom Tisch weg, und fertig.
Piso nickte, nachdem er sich den Vorschlag des Prätorianers angehört hatte. „Das klingt sehr gut. Momentan habe ich übrigens zufälligerweise frischen Fisch auf Lager. Ich könnte dir jetzt, sofort, 1500 Fische liefern.“, bot er an. „So du dies willst.“ -
„Ein eigenes Haus... mhm.“ Piso wusste dies von seiner Prüfung her noch, doch er wollte Ursus nicht einfach forsch ins Gesicht hauen, er wüsste dies schon. Er nickte also nur. Die nachfolgenden Ratschläge waren aber sehr nützlich, dachte er sich. „Sklaven? Nun gut, werde ich machen...“ Zu welchem Ausmaß seine Sklaven wohl von Nutzen sein würden? Antiochos und Phrima waren leider die einzigen, denen er halbwegs vertraute. Cassivellaunus würde er auch wohl mitnehmen, obwohl er stank. Artomaglos und Semiramis waren ihm immer suspekter, je mehr er darüber nachdachte. Was sie bloß in Germanien trieben? Er hätte andere Sklaven schicken sollen. Doch nun war es zu spät.
„Hmm, gut, dann werde ich das machen. Und, keine Sorge, wer wäre ich, dass ich mich von ritterlichen Tribunen herunterziehen lassen würde? Als senatorischer Tribun würde ich einfach meine Arbeit machen, und fertig.“, schloss er. „Und behaupten... hmm.“, brummte er. „Sicher kein Problem.“ Das war nicht ganz die Wahrheit, Piso fand den Anblick eines komplett ausgerüsteten Soldaten einigermaßen furchteinflössend. Aber dies war wohl nötig.
„Na ja, sicherlich, es ist ja auch eine hässliche Sprache.“ Piso zuckte mit den Achseln und nahm etwas vom Käse. „Diese Germanen scheinen ja schreckliche Menschen zu sein. Da lobe ich mir, was die Barbaren angeht, die Kelten, die haben wenigstens ein wenig Kultur.“ Er schluckte etwas von seinem Wein herunter. Wehmütig erinnerte er sich an den schönen gallischen Anhänger, den er als seinen Wetteinsatz im großen Sängerwettstreit am Forum verloren hatte. -
Wer Piso noch vor kurzer Zeit gekannt hatte, hätte ihm niemals eine Karriere im Cultus Deorum zugetraut. Doch Piso hatte Gefallen am Cultus Deorum gefunden, mehr, als er es selber je gedacht hätte. Außerdem war er der repetitiven, uninspirativen Arbeit in der Kanzlei überdrüssig. Und war es nicht die Beschäftigung mit dem Cultus Deorum, ohne die ein Mann, der in den Senat strebte, niemals zu höheren Ehren kommen konnte? Ein Senator, der nicht gleichzeitig in irgendeiner Weise Priester war, war ja schon fast ein Skandal, hatte er sich sagen lassen.
Es war nun nicht verwunderlich, dass der Consul ein wenig überrumpelt war. Piso jedoch blickte entschlossen zum Tiberier hin.
„Ja, das ist mir durchaus bewusst. Nur leider kenne ich keinen einzigen Septemvir.“ Er dachte kurz nach. „Aurelius Corvinus war einmal Septemvir, oder? Aber ich kenne ihm kaum.“ Er holte beim letzten Satz des Tiberiers tief Atem und nickte.
„Das weiß ich wohl. Das Amt des Septemvirs ist kein... Job, den man einfach nur so bekommt, und wieder nach Belieben fallen lassen kann. Es ist eine Ehre, und ich weiß, dass ich sie nicht als selbstverständlich hinnehmen kann.“ Er räusperte sich. „Nun ja... und aus diesem Grund wollte ich dich eben auch fragen, wie ich am Besten Kontakt mit ihnen aufnehme. Denn mir ist keiner von ihnen bekannt. Und ich wollte dich fragen, ob du möglicherweise, als Co-Mitglied der Arvalbruderschaft...“ Piso blickte ein wenig verlegen Durus an. „...vielleicht eine Empfehlung abgeben kannst. Für mich.“ -
Hach, wie die Sklavin doch auf seinen bedrohlichen Blick reagierte. Eigentlich wäre es zum Zerkugeln gewesen, wäre Piso wirklich danach gewesen. Die Sklavin stotterte nur noch, was Piso doch nun recht aufheiterte und seine miese Laune weiterhin vertrieb. Als sie dann noch diesen grässlichen Fetzen herausholte, wusste Piso, wie er von nun an mit Sklaven umzugehen hatte. Man musste sie gar nicht hart anfassen – einfach nur anglotzen, bis sie kuschten. Eine wichtige Erkenntnis, deren Philosophie Piso für sich in seinem Gehirn behalten würde. Wie Prisca die Sklavin dann noch anging, dachte Piso mit einer gewissen Missmut, dass es doch eine Schande war, dass es noch keine Geräte zum Aufzeichnen gab. Die Verbeugung der Sklavin auf jeden Fall offenbarte ihre gymnastische Geschicklichkeit, und nur mit Mühe und Not verbiss er sich ein Lachen. Ja, diese kleine Episode hatte ihn doch aufgeheitert. Und es hatte ihm gezeigt, dass es Leute gab, denen es noch schlechter ging als ihm, was durchaus eine gewisse Schadenfreude beim jungen Patrizier auslöste. Piso verkniff es sich erst einmal, ihr weitere Blicke zuzuwerfen, das arme Ding sollte ja nicht vor Schrecken tot umfallen.
Piso schien eine glücklichere Hand zu beweisen als die Sklavin, als er das Kleid ausgesucht hatte. Mit fachmännischem Blick nickte er lächelnd, als sie seine Auswahl gut hieß – uff, Aulus, da hast du Massel gehabt, da hättest du auch tüchig ins Wasser hauen können, kommentierte eine Stimme in ihm drinnen – und strich mit den Fingern seiner linken Hand über den Stoff. Hohe Qualität, da hatte er sich doch nicht getäuscht. Seine rechte Hand legte er nun auch auf den Stoff und brummte dabei leise: „Ja... sehr interessant... sehr schön.“ Ja, fachkundig musste man halt einfach sein. Hie und da rannte er ja auch in einem dermaßen überkanditelten Fummel herum, dass es unsäglich war. Da musste er zwangsläufig auch über diese Sachen Bescheid wissen, zumindest ansatzweise.
Sie verwunderte ihn doch ein wenig mit ihrer Frage. „Aber Prisca!“ Ein wenig Bestürzung war ihm anzuhören. „Gelb-Schwarz ist eine wundervolle Kombination, gerade wegen seiner Extravaganz!“ Eine großzügig angelegte Geste unterstrich seine Meinung. Nicht zu vergessen, es waren die Vereinsfarben der ehrenwerten musikalischen Gemeinschaft von Colonia Pompeia*, deren Ehrenmitglied er war. Die Gesangsvereine von anderen Städten hatten ihn leider nicht genommen, einzig und allein der Verein in diesem Kaff in Asia war desperat genug gewesen, ihn zu nehmen. Und, was dazu kam, der Schnitt sprach für sich. Piso war, egal wie metrosexuell er sich auch oft gab, der weiblichen Anatomie doch zugetan. Obwohl, das Blaue war ebenfalls schön.
Als sie plötzlich begeistert auf ihn einzureden begann, musste er nun aber doch, endlich, erheitert grinsen, ein klein wenig. Ganz enthusiastisch war sie wohl dabei, wenn es darum ging, das Familienvermögen zu verschleudern. Irgendwie war sie eine wirklich Liebe.
„Ich denke... hmm.“ Er beäugte beide genau. „Das Blaue. Und dann erst das andere.“ Das Beste zum Schluss, würde sein Onkel Calpurnius Valens sagen, wenn er zuerst das Gemüse, dann das Fleisch und dann erst die Soße als Mittagessen aß.
Seine Augen verfolgten Prisca, als jene in ihrem Umkleideraum verschwand. Auch die Ägypterinnen musterte er kurz. Hmm, nicht schlecht. Notiz im Kopf – ägyptische Sklavin kaufen, wenn er wieder einmal liquide wäre. Aber das könnte noch dauern.
Und genau in diesem Moment sprach ihn der Parther an. Piso blickte auf ihn mit einem Blick, der jene kennzeichnet, die man gerade aus Tagträumen herausgerissen hatte.
„Oh. Ähm. Joa. Sicherlich.“, gab er verdattert zur Antwort. „Tee? Nun, warum nicht?“ Dieser Tage war es ja auch leider nicht mehr so glühend heiß wie im Sommer. Er stutzte, als ihn der Parther auf Ringe ansprach. „Ringe? Hmmm. Ja, mal sehen!“ Wiewohl er den musternden Blick des Parthers nur schwerlich aushielt. Er blickt mich an wie einen Sklaven am Markt, dachte er sich, und wandte seinen Blick zu dem Kistchen hin, welches ein kleiner Sklave dahertrug und ihm entgegenhielt.
Piso fielen fast die Augen aus dem Kopf, als der die Ringe sah. „Boa... Klunker... Bona Dea!“, flüsterte er ehrfurchtsvoll, vor lauter Aufgeregtheit nicht gerade patrizische Sprache benutzend, und zog einen Ring heraus, ihn bestaunend. Ein nicht gerade ungewaltiger Stein war darin eingefasst. Er hab ihn nach oben und drehte ihn herum, sodass der Edelstein in der Sonne sich reflektierte. Ohne Zweifel war dies ein echter Rubin.
Er wandte sich wieder an den Parther. „Die Sandalen brauche ich nicht.“ Nun, er wollte sie, doch gleichzeitig wollte er seine Geldbörse nicht überbeanspruchen. Geldmangel war doch was Schäbiges. „7 Ringe bräuchte ich, in den Regenbogenfarben, stellen jene doch die natürliche Harmonie der Farben dar.“, erklärte er. „Für jeden Finger einen, außer bei den Daumen und dem rechten Zeigefinger. Also, einen mit einem Rubin, einen mit einem Smaragd, dann mit... ja, was es sonst noch für Edelsteine gibt in Gelb – genau, Bernstein – und dann noch Orange, Indigo, Violett und Blau.“, wies er an. Dafür würde er seine Ersparnisse ordentlich plündern müssen, aber das sollte es wert sein.
In genau diesem Moment trat Prisca heraus. Piso wandte sich von seinen Ringen weg und blickte sie an. Sie hatte das Blaue an, wie vorgeschlagen. „Wunderschön!“, rief er und lächelte breit. „Dreh dich mal herum. Wenn möglich.“Sim-Off: *^ebinkarahisar in der Türkei.
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Morgen Abend? Das ging gut. „Das wäre absolut genial!“, rief er aus. „Danke, danke, Imperiosus, du bist toll. Kommt außer uns vielleicht noch jemand?“, fragte er und lächelte seinen Kollegen an. Zu zweit herumzusitzen war dann vielleicht auch nicht wirklich der Inbegriff eines heiteren Abends. Nun, man konnte ihn durchaus spannend machen, dachte Piso, sich klammheimlich die Vorstellung einer postapokalyptischen Casa Pompeia, zerstört durch eine Horde von aufgebrachten, besoffenen Raufbolden, durch den Kopf gehen lassend. Nein, das wäre einen Zacken zu gemein.
„Ach ja, noch was. Ich habe kürzlich in die Taberna Apicia hineingeschaut, zusammen mit meiner Schwester – der Wirt hat mich nicht entdeckt. Ein echter Nervenkitzel war dies, vor allem, weil die gute Vera nichts von unserem Abenteuer wusste. Oder weiß.“, grinste er. -
Hmm, sie hatte ein nettes Lächeln, dachte er sich, obwohl sie wirklich sehr viel redet. Tat einem nicht der Unterkiefer weh, wenn man so viel zu sagen hatte? Piso hielt sich für einen Quatschkopf, er kam sich aber ihr gegenüber wie ein ausgemachter wortkarger Schweigling vor.
Also hatte sie noch Münzen. „Schön. Ich habe früher mal Münzen gesammelt.“, informierte er sie lächelnd. Wenn es eine andere Frau gewesen wäre, wäre sie Piso schon lang auf die Nerven gegangen. Diese Frau tat dies aber nicht – wie viele Männer konnte er einer Frau stundenlang zuhören, wenn die Kurven passten. Und hier war dies eindeutig der Fall. Ja, Piso konnte dies, als Ästhet, sehr gut beurteilen.
Er zuckte die Achseln, als sie ihn fragte, wo die Bierstube war. „Ja, im Broucheion, wie schon gesagt, am Xenai Agorai.“ Vermutlich war sie mit dem griechischen Begriff für Fremdenmarkt besser vertraut. Er sprach den griechischen Namen mit einem doch hörbaren dorischen Akzent aus, der allen Römern zu eigen war, die griechisch auf Kreta erlernt hatten.
Die Episode mit dem Pferd verfolgte er leicht amüsiert. Dass das Pferd nach ihren Fingern schnappen würde, war abzusehen gewesen, wenn man seine Hand so hinhielt, wie man es beim Füttern immer tat. Doch er war zu spät dran, um sie zu warnen, um im Nachhinein wollte er auch nichts mehr sagen. Dummer Gaul, dachte er sich nur, versuchen, anderen Leuten die Hände abzubeißen, das sah so einem Ross wieder ähnlich.
„Die Pferde, meinst du? Nun ja, es geht so.“, meinte Piso und näherte sich auch seinerseits der Koppel, um darüber hinauszulugen. Er war groß genug, das tun zu können. „Ein wenig mager kommen sie mir vor. Hast du gesehen, wie der eine nach deiner Hand geschnappt hat? Die Viecher sind hungrig.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bin eh nicht so der große Reiter. Aber ich sage dir, auf syrischen Pferden zu reiten, das ist ein Vergnügen.“ Er nickte ernst zuerst, und lächelte ihr dann zurück.
Innerlich wog er schon die Wahrscheinlichkeiten ab, dass die Gute vor ihm wohl ein wenig simpel gestrickt war, da platzte die Bombe. Und zwar nannte sie ihren Namen.
„Iunia Axilla aus Alexandria?“, machte er erstaunt. „Du kennst nicht zufälligerweise meinen besten Freund Caius Aelius Archias?“, fragte er. „Ich bin Aulus Flavius Piso. Und, es tut mir Leid, deine Base kenne ich leider nicht.“ Ob sie einen von seinen bekannteren Vettern kennen würde?
Ihre nächste Frage machte ihn stutzig. „Eine Fabel? Ich, Flavius Piso, eine Fabel? Nein, nein, ich schreibe epische Dichtung.“ Stolz reckte er wieder sein Kinn auf. „Es handelt von der Gründung der Republik, von Collatinus, Lucretia, Tarquinius Superbus, und nicht zuletzt deinem illustren Vorfahr Iunius Brutus.“ Denn dass sie ihre Familie auf den umstürzlerischen Iunier (dem ersten, nicht dem zweiten) zurückführte, hatte er schon vorher gehört, als sie sich über die Missachtung des Pferdehändlers erbost hatte. -
In welcher Angelegenheit? Nun, das war eine gute Frage. „Um ehrlich zu sein, in keiner spezifischen Angelegenheit. Ich wollte ihn einfach kennen lernen, ich habe nämlich schon viel Gutes von ihm gehört.“ War dies wohl Grund genug? Gut möglich, dass dies nicht der Fall war. Also fügte Piso hinzu: „Unter anderem wollte ich über den Cultus Deorum sprechen. Und über die Beziehungen zwischen unseren Häusern.“ Schwammig genug war das, dass man sich alles Mögliche drunter vorstellen konnte. Mit einem lieben „Lass-mich-doch-rein“-Lächeln grinste er Leone an.
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Ursus machte keinerlei Bemerkung mehr zum Thema Corvinus, was auch gut war, denn ein wenig unangenehm war dieses gesprächsthema doch geworden, schnitt es doch etwas bei den Aurelierin an, was jenen offensichtlich nicht genehm war. So trank er einen Schluck aus seinem Becher Wein, stellte ihn wieder ab.
Denn seine Konzentration sollte nicht mehr auf den Wein gerichtet sein, vielmehr aber auf Ursus, der nun über das Leben als Tribun erzählte. „Das ist gut.“, meinte er mit einem erleichterten Aufatmen, als das Schlammkriechen als unnötig erklärt wurde. Als Schöngeist wäre ihm das unglaublich zuwider. Verwaltungsaufgaben, das klang nach etwas, womit er sich eindeutig mehr anfreunden konnte. Er nickte nur, als Ursus meinte, er wolle kein gemeiner Soldat sein. „Nein, ich sicherlich auch nicht.“ Piso schüttelte es innerlich. „Wie die wohnen müssen! Ich habe schon ein paar Legionslager gesehen... nicht meine Welt, muss ich leider sagen. Aber ein Tribunat werde ich vielleicht doch machen, wenn auch nur um meinen Lebenslauf etwas interessanter zu machen.“ Nicht, dass er irgendwann in den Senat kam und dann von irgendjemanden angegriffen wurde, weil er noch niemals im Heer gewesen war.
Piso hörte weiter zu, als Ursus erzählte. „Nun, ich denke, wo ein Legionslager ist, wird es nie langweilig.“, gab er zu. „Und, da hast du recht. Sagen wir, an der parthischen Grenze stationiert zu sein ist sicher nicht das Gelbe vom Ei.“
Gespannt hörte er auch weiterhin zu, als Ursus von seinen Beinah-Kamp-Erfahrungen erzählte. Piso lächelte kurz, als er davon erzählte, wieviel die Germanen aushielten. Hmm, er musste zu wenig lange in Mogontiacum gewesen sein, um dies voll mitzubekommen. Obwohl, lustig hatte er es sich schon gemacht. „Das kann ich verstehen! Wenn so ein reisiger germanischer Klotz vor dir auftaucht! Bis an die Zähne bewaffnet waren sie sicher auch! Hast du eigentlich auch etwas germanisch gelernt?“, fragte er am Rande. -
Und es war tatsächlich Annaeus Modestus, der daher kam. Welch schicke Toga er anhatte, Piso musste ihm, als Kenner von Mode, dafür gleich innerlich Respekt zollen. „Salve, Senator Annaeus Modestus.“, grüßte er so höflich, wie es von Patrizier zu Plebejer nur möglich war. „Mein Name ist Aulus Flavius Piso. Danke, dass du mich empfängst.“
Als Modestus nach dem Grund fragte, wieso er hier war, lächelte er. „Ich wollte, wie mir von unserem gemeinsamen Patron Purgitius Macer vorgeschlagen wurde, dir die Aufwartung machen. Ich wollte den Mann kennen lernen, über den unser Patron schon so oft mir gegenüber in höchsten Tönen gesprochen hat.“ Eigentlich nur einmal, aber das tat jetzt auch nichts zur Sache. „Hast du vielleicht ein wenig Zeit für mich?“ Wenn nicht, könnte er dies verstehen, schließlich war Modestus ja Aedil. -
Piso nickte nur düster, als Ursus ihm beipflichtete, was die Gefährlichkeit einer solchen Grippe anging. Dass es überhaupt nicht so schlimm gewesen war, und er es sich womöglich auch nur eingebildet hat, wurde natürlich nicht erwähnt an dieser Stelle. „Oh ja, er ist eine echte Bereicherung für das Leben in Rom, das denke ich ebenfalls.“, stimmte er Ursus zu und tat es jenem gleich, indem er auch einen Schluck Wein trank.
„Nun, dann werde ich einmal sehen, was die Zukunft bringt. Ich selber weiß ja auch nicht, ob mir ein Tribunat viel bringt, aber es wurde mir nahe gelegt vonseiten meiner Familie. Deshalb habe ich wohl meine Examina gemacht. Und vielleicht auch aus einem Gefühl von... Neugierde heraus. Ich persönlich finde, obwohl ich jetzt schon ein Militärtheoretiker bin, die Soldateska ein wenig... wie soll ich sagen, unästhetisch. Im Schlamm herumkriechen und sich mit irgendwelchen Barbaren zu raufen ist nicht das, was wirklich erringenswert ist. Wenn man es objektiv betrachtet.“, fügte er schnell hinzu. „Aber sicherlich gibt es auch viele Seiten des Lebens als Soldat, die schön sind. Der Dienst für Kaiser und Vaterland... aber ich stelle mir vor, die meisten Soldaten sind in der Legion, weil sie sich finanziell über Wasser halten wollen.“ Die Legion bot schließlich sehr viele Anreize. Zum Beispiel Verpflegung und gute Sölde.
Er hörte weiter zu, als Ursus von seiner Zeit in Germanien erz;ahlte. Es klang eigentlich doch recht interessant. Ein Name fiel, den er schon das eine oder andere Mal gehört hatte – Germanicus Sedulus. Piso hielt, so einfach vom Hörensagen, nicht viel von ihm, aber wer wusste, was dies für ein Mann wirklich wäre.
„Nun, da muss ich dir recht geben. Da muss man viel zu viel schwitzen beim Training.“, grinste er. „Ja, die Provinzen, die du aufgezählt hast, sind sicherlich reizvoll. Vor allem Raetia, dort befinden sich ja die höchsten Berge des Imperiums. Sicherlich schön.“, meinte er. „Nun, ein Jahr ist ein Jahr, und man will nicht ein ganzes Jahr in einem öden Kaff verbringen.“, war er sich sicher.
Piso grinste zurück, als Ursus seine Versprechungen machte. „Ich danke dir vielmals! Du musst wissen, einem guten Wein bin ich nie abgeneigt.“ Er lächelte nochmals und trank wieder aus seinem Becher. „Sag, hast du eigentlich bei deinen tribunaten viel kämpfen müssen? Bist du auch in lebensgefährliche Situationen geraten?“ Piso war ein halbwegs passabler Fechter, aber er wollte sicher seine Haut nicht zu Markte tragen. -
Ein Sklave hatte ihn ins Peristylium geführt, den Göttern sei Dank, denn sonst hätte Piso nie hierher gefunden. So leben die Anneer also, dachte er sich und ließ seinen Blick herumschweifen. Es ist eine wirklich wohlhabende Gens, was man auch leicht an der Casa sehen kann. Nun, sicherlich, war ja einer der gens Senator und hoch stehender Priester, ein anderer Senator und Ex-Militär, und der andere Procurator a libellis. Da kam sicher einiges an Wohlstand zusammen.
Er setzte sich hin und wartete nun auf Modestus. Weil er sonst nichts zu tun hatte, begann er, Däumchen zu drehen. Er hörte just in dem Moment auf, als er Schritte neben sich hörte, und stand instinktiv auf. -
Piso wurde die Türe aufgemacht, und ein Sklave schaute heraus. Der aber zunächst einmal gar nicht sprach, sondern herumzuschauen schien. Gerade wollte er den Sklaven schon anfahren, da reagierte jener aber doch noch.
„Salve. Mein Name ist Flavius Piso. Ich würde gerne mit Aurelius Corvinus sprechen. Er wurde mir von Aurelius Ursus als Gesprächspartner empfohlen.“, machte Piso. -
„Och, privat, wenn es geht.“, entgegnete Piso. Was sollte er auch mit dem Annaeer amtlich zu tun haben? Vielleicht einmal in der Zukunft, dachte er sich. Wenn alles so läuft wie geplant. Immerhin schien die Bewegung des Sklaven – das Tür öffnen – nicht ganz uneinladend. Er entspannte sich ein wenig.
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Ich bin auf 98 Prozent, und du hast mir grade ein PN geschrieben. Altersdemenz?
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„Kurz geärgert?“ Piso selber hätte, wäre ihm so etwas widerfahren, einen gewaltigen Zirkus aufgeschlagen, dass dem Unvorsichtigen das Hören und Sehen vergangen wäre. Aber ihm stand es ja nicht zu, andere zu kritisieren, dass sie eine inuria nicht als solche auffassten. Als Anwalt sah er einen schönen Fall davonschwimmen, aber er wollte nichts aufzwingen. Zumal er momentan bessere Sachen zu tun hatte als sich mit rechtlichen Sachen herumzuschlagen.
„Na gut.“, entgegnete er und zuckte ganz leicht mit den Schultern.
Ihm verwunderte aber, dass sie nicht wusste, was Mako war. „Na, Baumwolle! Ägyptische Baumwolle!“ Dass er den fachspezifischen Namen, nicht irgendwas Verständliches, verwendet hatte, war wieder einmal ganz typisch für ihn. Auch erlehnte sich nun ans Geländer hin, doch etwas erstaunt, dass seine Worte einen solchen Wortschwall hervorgerufen hatten. Er blinzelte ein wenig, als sie sich an den Namen des Verkäufers zu erinnern versuchte. Ein wie geschmiertes Mundwerk hatte die Gute auf jeden Fall.
„50 Drachmen? Ähm, das sind 50 Sesterzen, oder? Sag, gibt es in Alexandria am Fremdenmarkt noch die Bierstube des Psammetich?“, fragte er sie nun ihrerseits. „Ich kenne Alexandria ein wenig, ist aber schon eine Weile her, dass ich dort gewesen bin. Aber ich habe einen guten Freund in Alexandria, beziehungsweise, habe ihn gehabt, weil er jetzt in Rom lebt. Er hat mich immer auf bestem Stand gehalten, was Aegyptus angeht.“, vertraute er ihr an. „Und deiner Cousine werde ich es wohl nicht erzählen, solange ich nicht weiß, wer deine Cousine denn sein soll.“, schmunzelte er. Sie redete mit ihm wie mit einem ganz alten Kumpel, aber irgendwie gefiel ihm dieser Schneid.
Ihm wurde ein Arm hingehalten, untermalt von fröhlichem Plappern, und Piso sah kurz drauf. „Ähm... ja, da kann etwas dran sein... gesünder als wir Stadtrömer siehst du auf jeden Fall aus.“, lächelte er und fragte sich, wie er dazu kam, dass er so ein Plappermaul aufgetrieben hatte. Ob sie auf alle, denen sie begegnete, so dermaßen einredete? Aber sie war ganz amüsant, dachte er sich.
Aber nun schien es der jungen Frau vor ihm auch aufgefallen zu sein, dass sie ihn mit ihrem konstanten Reden etwas aus dem Konzept gebracht hatte. Ein kurzes, irgendwie peinliches Schweigen entstand zwischen den beiden, was Piso fast dazu genutzt hätte, um sich nun zu verabschieden, da hörte er eine Frage.
Er lächelte und schüttelte den Kopf, bevor er sich in Pose warf (den Kopf leicht zurück und den linken Arm in die Hüfte gestemmt). „Nein, werte Dame, ich bin kein Pferdekäufer, der nach Rössern sucht!“ Seine rechte Hand gestikulierte gen Himmel hin. „Ich bin Künstler, der nach Inspirationen Ausschau hält!“, skandierte er, als ob er ein Gedicht deklarieren würde. Sein Kopf kam wieder nach vorne, in eine normale Position, doch seine Hände blieben, wo sie waren. „Doch leider haben mich die Viehmärkte dahingehend nicht um Vieles weitergebracht. Du musst wissen, ich schreibe ein Gedicht, doch Ewigkeiten dauert es.“ Wissen musste sie nicht, aber Piso wollte, dass sie es wusste. Jeder sollte Notiz davon haben, dass er ein großer Dichter war. Beziehungsweise sei, der Konjunktiv wäre hier angebrachter, weil die künstlerische Begabung des Piso weit davon entfernt war, so heldenhaft zu sein, wie er es dachte.
„Aber wenn ich dabei ein gutes Pferd kriege, soll es mir auch recht sein.“, fügte er hinzu, nur damit kein Zweifel aufkam. Obwohl seine Taschen zur Zeit alles andere als voll waren. -
„Tiberius Durus! Consul!“ Mit einem Lächeln ging Piso auf den Consuln zu. „Wie geht es dir?“ Als der Consul ihm über die Arvalbrüder fragte, lächelte er. „Wundervoll... einfach wundervoll. Es ist unbeschreiblich. Ich genieße es, Arvalbruder zu sein, und empfinde die Pflichten, die diese Stellung enthält, eher... befreiend als belastend. Für die Seele, meine ich.“ Er sprach die Wahrheit, das ganze bombastische Brimborum hatte eine Anziehungskraft, der sich Piso nicht entziehen konnte.
„Apropos, schöne Grüße soll ich dir ausrichten von meinem Patron Purgitius Macer. Ich komme gerade von der salutatio bei ihm.“, informierte er den Tiberier.
„Ich will mit dir über etwas sprechen, mich betreffend, worüber ich auch schon mit meinem Patron mich unterhalten habe.“ Er räusperte sich. „In der Kanzlei sehe ich keine Zukunft mehr. Und bei der Versammlung der Arvalbrüder... habe ich etwas gesehen, wie ein Licht, welches die Zukunft mir erleuchtet.“ Er glitt ein wenig ins Lyrische ab, doch er fing sich wieder. „Ich will meine Energie nicht mehr in profane Verwaltungsarbeit stecken. Das können auch andere genau so gut tun. Nein, ich will sie zu einem höheren Zwecke nutzen.“ Er schloss seine Augen kurz und atmete tief ein, um zu zeigen, dass er sich der Tragweite der Entscheidung wohl bewusst war. „Ich habe vernommen, bei den Septemviri wird ein Platz frei. Ich will ihn gerne ausfüllen. Die administrative Arbeit, die dies enthält, würde ich sicherlich, dank meiner umfassenden Erfahrungen aus der Kanzlei, gut ausführen können. Ebenso wie die Kultischen.“, versicherte er dem Consul. -
Die Zwietracht zwischen dem sauertöpfischen Plennier und dem extravaganten Flavier war wohl allgemein bekannt, und Imperiosus hatte sie wohl auch nicht vergessen.
„Vielen Dank!“, rief Piso aus und lachte. Ja, er war stolz auf seinen neuen Status. Doch wie er ihn bekommen hatte, ja, das war eine andere Geschichte. Er redete sich ein, unweigerlich eine Anerkennung für seine Arbeit müsste es gewesen sein. Doch der wahre grund war wohl, dass sich es Salinator nicht allzu grob mit den Patriziern verscherzen wollte. „Das wäre einfach wundervoll! Wein zu trinken mit dir habe ich vermisst. Wann hast du Zeit?“, fragte er neugierig nach.
Dass Imperiosus sich dachte, Piso wolle nicht mehr lange in der Kanzlei bleiben, hatte durchaus seinen Grund. Piso war die Arbeit hier verleidet. Und wenn sie miteinander etwas trinekn gingen, würde er wohl unweigerlich auf seine Zukunftspläne zu sprechen kommen.
Doch hier, wo die Wände Ohren hatten, wollte er es nicht verlautbaren... zumal er auch mit seinem Plan ins Wasser schlagen könnte. Wie schon allzu oft geschehen.