Also hat der Spieler hinter Salinator jetzt, einfach so, meine Zukunftsvorstellungen zu meiner ID willfährig niedergewalzt?
Na zauberhaft.
Beiträge von Aulus Flavius Piso
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Hungi, Nachfrage: Einer Fehlinformation auf Salinators oder Varus'/meiner Seite?
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Hm, an alle, danke für die Einblicke.
@Cyprianus: Auf jeden Fall ist es historischer als ein ritterlicher Volkstribun. Denke ich persönlich.
@Vibulanus: Bei den Flaviern gibt es nur schwarze Schafe.
Scherz beiseite, ich weiß, was du meinst, und du hast ja auch Recht.
@Durus: Hrm, hrm, Herr Advocatus Imperialis i. R.(das war ja auch ein Ritteramt, oder?).
Der letzte Pam war Patrizier. Aber wie es aussieht, würde ich mit einem ritterlichen Posten ganz schön blöd dastehen vorm Senat (wo ich meine ID hinlotsen will).
Also, das war wohl nichts. Ich bin wohl wochen-, ja monatelang einem Gespenst hinterhergerannt.
Auf jeden Fall, danke für die Antworten. Ich werde mir wohl was anderes suchen müssen.
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Hallo miteinander.
Bezüglich dem da:
ZitatOriginal von Potitus Vescularius Salinator
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Bei dem anderen Thema lachte er laut heraus. "HAHAHAHAHA! Da irrst Du sogar ganz gewaltig! Zum Glück! Nein, diese Beförderung ist nicht möglich. Wenn Du ihn belohnt sehen willst, dann zeichne ihn doch irgendwie aus."
Ist das jetzt der neueste Schmäh? Habe ich da eine Regeländerung verschlafen? Es ist doch immer so gehandhabt worden, dass Patrizier Ritterposten bekleiden konnten.
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Interessant war es schon, die Mimik des Furianus zu betrachten. Der Grant, der in seinem Gesicht omnipräsent war, als er eintrat, wurde verdrängt durch eine Art... positives Erstaunen, je mehr Worte Piso aus seinem Mund purzeln ließ. Piso hatte natürlich viel aus eigenem Antrieb gemacht... aber trotzdem, er konnte nicht verleugnen, dass viel von der Arbeit, die er in seine Examina hineingesteckt hatte, dazu bestimmt war, Furianus zu beeindrucken. Piso wollte nicht als Versager dastehen. Jetzt war seine Chance gekommen, Furianus zu beweisen, dass bei ihm nicht nur Flavius draufstand, sondern auf Flavius drinnen war. Na ja, metaphorisch gesehen.
Und so freute er sich über das Kompliment des Senatoren. Ausßerordentlich sogar. Er ließ es sich, mit Mühe, nicht anmerken außer mittels einem dünnen Lächeln, aber eigentlich hätte er Furianus für das bisschen Anerkennung, das er ihm zukommen ließ, umarmt. Da hätte sein gegenüber gestaunt. Aber vermutlich nicht im positiven Sinne.
Furianus war natürlich gespannt, wer denn der Patron war. Ein Plebejer war es, aber mitnichten einer von geringer Macht, wenig Einfluss, oder ohne Verbindungen zum Patriziat. „Purgitius Macer.“, ließ Piso die Katze aus dem Sack. Jetzt war er schon auf die Reaktion gespannt. Er spannte unter seiner Tunika bereits die Muskeln, um einem cholerischen Wutanfall des Furianus, deren Stärke er gewahr war, mit einem Satz nach hinten entgehen zu können.
Was er dem älteren Flavier über seine Kunst anvetraute, kam auch nicht gut an. Er blickte bekümmert Furianus an. „Willst du nicht, bevor du mich verdammst, ein paar Zeilen hören?“ Er deutete zu ein paar Wachstafeln auf seinem Tisch hin. „So miserabel ist es auch wieder nicht, das Gedicht.“ Er dachte über Furianus‘ Ratschlag nach. „Als ich in Alexandria war, habe ich einiges zum Thema Rhetorik gelernt, und ich sehe es als absolut valide und erstrebenswerte Kunstform an, angesehen vom großen Nützlichkeitsfaktor. Nur, irgendwie scheint es keine ordentlichen Lehrer in Rom geben zu wollen. Alle von Rang und Namen sind in Alexandria. Und ich wollte weder eine monatelange Reise auf mich nehmen noch mir meine bestehenden Kenntnisse von einem Kurpfuscher versauen lassen, sondern warten, bis ich einen qualifizierten Lehrer finde. Kannst du mir vielleicht jemanden empfehlen?“, fragte er.
Da hatte Piso doch tatsächlich gedacht, durch das, was er bisher erreicht hatte, hatte er Furianus versöhnlich stimmen lassen. Weit gefehlt, denn Furianus nahm den kumpelhaften Ton des Jungflaviers nicht gut auf.
Piso blinzelte, um dem Instinkt zu wiederstehen, eine Augenbraue hochzuziehen. Gab es neuerdings wirklich so eine politisch korrekte Atmosphäre in der Villa Flavia? Piso schob es einfach darauf, dass Furianus ein Gentleman war, der aus seinem Alter heraus war. „Ähm, klar, sicher.“, brachte er hervor. Bei seinem nächsten Satz musste er aber doch lächeln.
„Lucius Furianus. Wenn ich jemals daran gedacht hätte, es weiter zu erzählen, würden es die Spatzen schon von den Dächern pfeifen. Nein. Was hier, unter uns, geschieht, verlässt die Mauern der Villa Flavia nicht. Einmal nicht durch mich.“ Er blickte nach rechts, wo eine jugendhafte Büste des Kaisers Titus stand. Seine Stimme senkte er. „Genau dies ist, so will man meinen, ein grosses Erfolgsrezept unserer Familie. Diskretion.“
Er räusperte sich und hörte die Vorgeschichte der Ehe an. „Gut.“, meinte er. „Ich hoffe, ich lerne bald deine Angetraute kennen. Sicher ist sie ein ganz reizendes Wei... ich meine, eine ganz reizende Dame.“ -
„Ungewöhnlich, und auch ungewöhnlich erfolgreich.“, meinte Piso, bestrebt, das Ansehen von der Gens und seinem heimlichen Vorbild (auch wenn er dies nicht zugeben würde) zu erhalten. Dies war dann aber auch alles, was dazu gesagt werden konnte.
„Ich möchte mich noch einmal für alles bei dir bedanken. Und, nimm dir ruhig Zeit, ich weiß, dass du momentan wegen der Wahlen nicht viel Zeit hast.“, meinte Piso, noch nicht wissend, dass er kurz später schon für einen Posten ins Gespräch gebracht werden würde, den zu bekleiden seine kühnsten Vorstellungen übertreffen würde.
„Vale. Schönen Abend wünsche ich dir noch.“, meinte Piso und machte sich daran zu gehen. -
Das dem so war, wusste Piso gar nicht. Aber wenn es Quarto so sagte, würde das schon seine Richtigkeit haben. Er verzog unwillkürlich die Lippen, als er nachdachte.
„Das wäre womöglich eine sehr vernünftige Variante.“ Ob das Pontifikat, angeführt von Tiberius Durus und mit Manius Gracchus in seiner Mitte, dagegen entscheiden würde? Er wusste es nciht. „Ich für meinen Teil hätte nichts dagegen. Doch ich kann nicht für alle in eminer Familie sprechen.“ Er dachte nach. „Was wäre, wenn wir, die Gens Flavia, dir eine Einladung zu einer gemütlichen cena ausprächen, wo wir dann gemeinsam diese Sachen klären könnten. Zusammen mit den Senatoren meiner Familie. Wie würdest du das finden?“ Er blickte Quarto an und fügte hinzu, um seine Worte zu unterstreichen: „Unser Koch ist sehr gut. Er bereitet vor allem Geflügel so her wie kein anderer in Rom.“ -
Beruhigen Sie sich.
Es gibt wieder Platz.
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„Genau, Süßwasserfische. Ich biete dir... 1,47 Sesterzen pro Stück. Pro wöchentlicher Lieferung sind das 470 Sesterzen und 2 Asse. Sagen wir, 470 Sesterzen. Das ist ein gutes Angebot.“, machte Piso und begann wieder nickende Kopfbewegungen zu machen. Vor seinen Augen sah er bereits den Rubel rollen.
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Kapitel VIII – Wieder in der Villa
Zwei Männer liefen. Einer vorneweg, einer hintennach. Sie liefen über die Flur, über die Wiesen, die Ravenna umschlossen. Es war nicht weit von der Küste zur Villa Flavia Aetius. Piso kam es vor wie eine Ewigkeit.
Sie schwiegen, die beiden Männer, als sie liefen. Hie und da brachte der eine ein „Ach“ hervor, als er zu stolpern drohte, sich jedoch erfing. Sie liefen, ohne zur Seite zu blicken, wie mechanisch. Bald erreichten sie die Villa Flavia, die noch im Licht der aufgehenden Sonne sich präsentierte. Piso und Cassivellaunus schlichen hinein, als ob sie Diebe wären. Durch den Seiteneingang, den Bedeinstete nutzten, schlichen sie sich, ungefragt, unangehalten. Hinauf in die Räumlichkeiten, zum Cubiculum des Piso.
Die Tür wurde aufgemacht, vorsichtig, und Piso trat ein. Es war alles noch dort, wo es war, doch irgendwie schien alles anders. Es war verändert, nicht mehr das selbe.
Als Piso seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, wusste er, dass dies das war. Er würde zum letzten Mal hier in Ravenna sein. Nie wieder würde er diesen Raum betreten. Nie wieder diese Villa, die ihm nun schien wie ein Kabinett des Grauens. Nie wieder Ravenna. Wie könnte er dies jemals machen? Hier wurde ihm die Mutter entrissen, und zwar von einem Menschen, dessen Liebe er gestern noch gesucht hatte, und den er nun hasste.
Endlich, nach langem, sprach er. „Cassivellaunus. Wir gehen. Packe meine Sachen zusammen. Vergiss die Porzellanstatue nicht.“ Der Britannier nickte und machte sie eilig daran, Pisos Sachen zusammenzusuchen. Da Piso erst einen Tag hier gewesen war, war es nicht viel, was Cassivellaunus einpackte. Ein paar Tuniken kamen in des Piso Reisekiste. Eine ausgepackte Toga. Hinein kam die Porzellanstatue der Sophonisba. „Warte.“, meinte Piso und blickte auf den Kelten. „Wieder raus damit.“ „Heeerr?“ „Raus damit, habe ich gesagt. Ich will es nicht mehr sehen. Es würde mich nur an Ravenna erinnern.“ Cassivellaunus blickte Piso einen Moment an, dann nickte er. Er verstand. Die Statue kam raus und wurde wieder auf das Regal gestellt. Piso musterte sie, bevor er sich hinsetzte, auf sein Bett. Er schlug sich die Hand aufs Gesicht, als ob er sich für etwas bestrafen wollte. „Vater... Mutter... es erklärt viel... so viel... so viel...“, murmelte er vor sich hin, als Cassivellaunus die letzten Sachen einpackte. „Ich bin fertig.“
Piso blickte auf. „Gut, dass du das bist, Cassivellaunus. Das ist gut.“ Er erhob sich, als der Kelte es wagte, doch noch Einspruch zu erheben. „Sag, Herr. Wieso glaubst du eigenlich dem Griechen? Cleomenes ist doch ein Affe!“ „Das ist er. Aber er lügt nicht. Und auch dieses Mal log er nciht. Ich weiß es. Wenn du meine Kindheit erlebt hättest, Cassivellaunus... so viel, was jetzt Sinn macht, so viel... ich will weg von hier, jetzt.“
In genau diesem Moment ging die Türe auf.
Sophonisba trat ein, mit einem Lächeln auf ihren Lippen und einem Korb Obst in ihren Händen. „Guten morgen, mein Junge! Gut geschl...“ Sie stockte und blickte Piso an. „Was machst du da? Gehst du?“ Piso blickte sie müde an. „Ja. Ich gehe.“ „Wieso denn?“, fragte Sophonisba verblüfft. Piso atmete tief ein. „Ich will, dass du mir die Wahrheit sagst. Du weißt, was mit meiner Mutter geschehen ist?“ „Ähm, sie ist ja nach Britannien mit ihrem Ritter und...“, begann Sophonisba zu stottern. Piso sog Luft ein.
„Nein, ist sie nicht.“ Er schwieg, und auch Sophonisba, sprachlos, schwieg. „Ich bin ihr Sohn... und ich weiß nicht einmal, wo ihre Grabstätte liegt... Ich weiss alles. Alles.“
Sophonisba biss in ihre Unterlippe. „Mein Junge...“, meinte sie. „Ich konnte es dir nicht sagen. Du weißt, wieso.“ Der junge Patrizier blickte nach unten, an den Boden, als ob es dort etwas Interessantes gäbe. “Ich wusste es. Doch ich habe es dir gegenüber nie herausgebracht. Und Aetius hätte mich getötet.“ Piso nickte nur. „Ich bin dir nicht böse. Aber... ich will dich nie wieder sehen, Sophonisba. Nie wieder.“ Die alte Sklavin blickte Piso an, doch sein Blick duldete keinen Widerspruch. Sie neigte ihren Kopf zu Boden. Eine einzelne Träne kullerte über ihre Wangen.
Langsam überreichte sie ihm ihren Obstkorb. „Eine Mahlzeit für deine Reise zurück zu deiner neuen Heimat, mein Junge. Mach es gut. Mach es gut.“, schluchzte sie. Ein paar Sekunden stand sie noch da, bevor sie sich umdrehte und aus dem Zimmer heraus eilte.
Die Tür fiel zu, und Piso grabschte sich ein Kissen, versteckte sein Gesicht drinnen und begann zu weinen.
Er wusste nicht, wie lange, er wusste nur, das Sonnenlicht schon den vorher unbeleuchteten Raum durchflutete, als er das Kissen von seinem leicht verquollenen Gesicht herunternahm und mit seinen rot unterlaufenen Augen die Gegend fixierte.
„Gehen wir. Jetzt.“ Piso erhob sich und schritt aus seinem Raum heraus. Cassivellaunus folgte ihm, leise. -
Piso hörte sich an, was sein Patron so sagte. „Ich habe nie gesagt, dass man zuerst ritterliche Ämter machen muss, bevor man Senator wird. Ich habe nur gesagt, es besteht die Möglichkeit. Man sehe sich meinen Verwandten Flavius Furianus an. Er bekleidete ritterliche Ämter. Er würde sicherlich bestreiten, dass sie ihn daran gehindert haben, Praetor zu werden.“, meinte er lächelnd.
„Wie dem auch sei, ich werde keinen Grund, wieso man der ritterlichen Laufbahn die selbe Erhabenheit zumessen sollte, wie sie dem cursus honorum zugesteht. Sobald ich jenen beschritten habe, würde ich nie daran denken, ihn zu beenden.“
Man konnte sehen, dass es eine innere Stimme im Flavier gab, die „Karriere!“ schrie. -
Ich habe auf jeden Fall schon einen Artikel geschriben, aber ich warte damit noch ein wenig (um Corvi gespannt zu halten
ne, er entspricht noch nicht den Gegebenheiten, aber unser Auctor weiss eh schon, worueber der Artikel ist).
@Dragonum: Wenn du DAS schon das als Diffamierung aufnimmst, werden dir noch die Beine schlackern.
EDIT: Ich weiss schon, wer deine Zweit-ID ist.
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Zitat
Original von Galeo Vinicius Sabinus
Diese ID bitte ins Elysium versetzen. Danke.Mein Kollege und Saufkumpel! Das ist mehr als nur Schade.
Ich hoffe, man sieht dich in anderer Funktion bald wieder.
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Dem Flavier musste sich ein eigenartiges Bild erschließen. Ein relativ aufgeräumter Raum, mit der Ausnahme von Büchern und Schriftrollen, und ein paar Kleidungssachen, welche da und dort herumlagen. Piso nicht am Bett sitzend, seine Lyra schlagend, sondern am Arbeitstisch hockend und tief über eine Schriftrolle gebeugt. Eine Schriftrolle über Geschichte. Die Lyra hingegen stand an ihrem Ehrenplatz über Pisos Bett, nagelneu ausschauend.
Der Flavier in seiner nigelnagelneuen roten Tunikafuhr zusammen, als er jemanden hineintreten hörte. Das war ja... Furianus!
Er fuhr herum und machte ein freudiges Gesicht. Es war durchaus ehrlich, Piso hatte das Geldgeschenk und die im Nachhinein extrem wirksamen Tipps des Älteren nicht vergessen. „Lucius Furianus, welch Freude.“, meinte er und setzte sich auf. Er hatte Furianus besuchen wollen, doch jener schien so emsig in letzter Zeit zu sein, dass Piso sein Glück lieber nicht an seinem Arbeitszimmer versuchen wollte.
Doch jetzt bekam er Besuch von Furianus. Prima, er wollte sich durchaus über einiges mit ihm unterhalten. „Setz dich doch!“, bat er an, mit einer Geste zu seinem Bett hin, welches frisch bezogen und somit als Sitzgelegenheit zu vertreten war.
„Ja, ich habe einiges gemacht, durchaus.“ Er räusperte sich. „Den Cursus Iuris und das Militärexamen habe ich auf Anhieb bestanden, vielleicht weißt du das schon. Danke nochmals für das Geld. Ich habe mich dann noch weiter gebildet. Ich habe den zweiten Militärkurs gemacht, und, erinnerst du dich, wie ich dir von diesem Wirtschaftskurs erzählt habe? Den ebenfalls. Momentan bin ich daran, mich religiös weiterzubilden, und ich denke, bald schon bin ich da mit meinem Wissen über den Kult an den Göttern, wo ich sein will. Ich habe einige Opfer übrigens gemacht. An Iuno, Minerva und ein blutiges an Iuppiter. Und, den Ahnen habe ich geopfert. Was sonst? Genau, das wird dich vielleicht freuen, ich habe kürzlich das architektonische Examen abgelegt. Ich warte noch auf die Auswertung, aber ich bin relativ konfident.“ Endlich einmal holte er Atem, um weiterzuerzählen.
„Ich war auch bei Durus – ein sehr netter Mann, wird sicher ein guter Consul sein – wegen der Arvalbrüder. Sobald ich noch der großen Dea Dia geopfert habe, und meinen Wissenstand aufgefrischt habe, werde ich nochmals zu ihm gehen. Ich hoffe, ich werde von ihm aufgenommen, sei es auch nur deshalb, weil ich dein Verwandter bin.“ Er lachte leise.
„Und sonst? Ich habe mich als Pflichtverteidiger eingeschrieben. Und natürlich geschuftet in der Kanzlei. Meine Arbeit ist viel zu mies entlohnt für seine Intensität, ich werde mir was anderes suchen. Ich habe deshalb schon geredet mit meinem Patron und...“
Er hielt abrupt inne. „Weißt du schon, dass ich einen habe? Ja, ja, ich weiß, du hast mir gesagt, ich solle damit warten. Aber ohne Patron kommt man in Rom nicht voran, und kandidieren kann ich sowieso vergessen. Ich habe irgendwie das Gefühl, schon beginnt der Umstand, dass ich nun einen einflussreichen Patron habe, zu wirken. Ich habe mir, das kannst du glauben, Gedanken gemacht bei der Auswahl. Willst du wissen, wer es ist?“, fragte er mit einem breiten Grinsen.
„Und, ich widme mich wieder den schönen Künsten. Keine Angst, keine Musik. Ich schreibe ein langes Gedicht. Es gibt da etwas... worüber ich hinwegmuss.“ Er dachte an Serrana und blickte kurz traurig drein. „Ein trauriges Kapitel, naja... wie dem auch sei. Ich denke, es ist echt gut. Und ich werde es wohl auch nicht selber vortragen, wenn es fertig ist.“, meinte er.
„Aber, du, mein Lieber, du hast auch einige Sachen angestellt. Was höre ich da? Eine Frau hast du dir geangelt, eine Claudierin? Wieso hast du das nicht vorher erwähnt?“, fragte er interessiert nach, mit nur einem Hauch von einem schelmischen Schmunzeln. -
„Nun, da magst du Recht haben.“, meinte Piso und zuckte die Achseln. „Geschadet hat ihr Geld aber sicherlich nicht. Sicher nicht.“, meinte der Flavier eher zu sich selber, bevor er auf das Wichtigste Thema zu sprechen kam, seine berufliche Zukunft.
„Ich danke dir für deine Unterstützung. Nun, wenn du ihn als deinen Nachfolger vorschlagen würdest, hättest du eh einen Stein bei ihm im Brett.“ Er dachte nochmals vor sich hin. „Und du bist dir also sicher, dass ein ritterlicher Posten nichts für mich wäre?“, fragte er nochmals nach. „Wenn ich meine Nachfolge regeln würde, bevor ich als Vigintivir kandidiere?“ Er wollte nur wissen, ob es absolut ausgeschlossen war, denn es war nun doch ein heimlich gehegter Traum, den er aber ohne zu zögern seiner politischen Karriere opfern würde. Weh tun würde es aber schon irgendwie. -
„Aha!“, wiederholte der Patrizier, grinste verwegen und ließ seinen Zeigefinger rapid in der Luft herumzischen. „Warum mich, und nicht andere? Ich bürge für Qualität. Meine Fische sind nicht normale Salzwasserfische, wie man sie überall kriegt, nein, Süßwasserfische! Felchen, Forellen, Barsche. Besonders bekömmlich und eisenreich. Für jeden Geschmack. Genau das Richtige für die Soldaten, die über die Sicherheit unserer Stadt und unseres Kaisers wachen.“
Er nickte wieder. „Ich sage dir, meine Fische sind frisch und gut. Keine Krankheiten, keine schlechte Qualität, nichts. Die Soldaten werden es lieben. Ich kann dir 360 Fische pro Woche geben, wenn du willst, mehr! Und ich denke, ich kann dir auch einen guten Preis anbieten!“, war sich Piso sicher. -
“Nun, ja.”, meinte Piso, die Achseln zuckend und leicht schmunzelnd. „Kapital. Die beiden Männer, die du erwähntest, sind gerade Beispiele dafür, wie Kapital hilft. Matinius Agrippa ist Consular. Er ist ehemaliger Statthalter von Hispania. Ich denke nicht, dass er wenig Einfluss besitzt, Patron, ganz und gar nicht. Vielleicht nicht in Rom, viel mehr in den westlichen Provinzen. Und er hat es zum Consul gebracht, was mehr könnte ein Mann sich erträumen? Dann Germanicus Avarus. Dieser Mann hat all sein Missgeschick seinen eigenen Aktionen zuzuschreiben. Da provoziert er den Kaiser, ihm eine Nota Censoria zu verpassen. Für jeden anderen wäre das das politische Ende. Aber Avarus errappelt sich, denn er hat das Kapital dazu. Ohne ihr Geld wären diese Männer nichts. Und besonders jetzt bin ich ein wenig knapp bei Kasse, haben doch meine Kurse... es waren nicht wenige... viel verschlungen.“ Er seufzte ein wenig.
Dass sein Vorschlag auf Interesse stieß, wusste Piso zu schätzen. Er wollte schon breit losgrinsen, doch niedergedrückt in seiner Freude wurde er beim Gedanken daran, dass er den Kurs nicht schon viel früher gemacht hatte. Das wäre einmal wichtig gewesen. „Ja, der Curator Rei Publicae... sag, Patron, kannst du nicht einmal mit ihm sprechen? Ich bin sicher, er braucht Unterstützung, vor allem, weil, so denke und hoffe ich, der Curator Kalendarii Decimus Verus in den Senat gewählt wird. Da käme ich sicher zupass.“ Ach, könnte Piso doch in die Zukunft schauen! Doch er konnte dies nicht. -
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Acanthus hörte zu. Endlich einmal jemand, der sich klar ausdrücken konnte, und nicht Kauderwelsch daherstammelte wie alle anderen! Und vor allem brachte er einige gute Argumente in seinen zwei, drei Sätzen, wieso er hereingelassen werden sollte. Und zwar die Nennung seines Namens – einen Claudier sperrt man nicht aus – dann die Nennung des Namens des Tiberiers – dessen Boten man hereinlassen sollte – und er sagte, ei der Daus, warum er hier war. Es gibt noch Hirn im Imperium.
Acanthus nickte nur kurz angebunden. „Tritt ein, Herr. Phoebus wird dich zum Atrium geleiten. Dort wird Herr Furianus dich empfangen.“, machte er bestimmt, aber nicht unhöflich. Phoebus, der Knirps, der der Handlanger des Acanthus war, verbeugte sich tief und führte den Claudier ins Atrium. -
Phoebus führte den Besucher gemächlich zum Atrium. „Setze dich, Herr! Ich werde Herrn Furianus Bescheid geben, wer hier ist.“, wies er Lepidus in seiner wie üblich sehr quäkenden Stimme an, bevor er das Atrium verließ, um den Herrn Furianus Bescheid zu geben.
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Piso hörte zu... es fiel ihm schwer, eine gerade Miene zu halten, und nicht dreinzuschauen wie ein begossener Pudel. Also war es genug, Primicerius gewesen zu sein. Piso hatte aber nicht unbedingt das Gefühl, dass alle so dachten wie Macer. Er überlegte kurz, bevor er weitersprach.
„Nun, das ist nun doch beruhigend.“, fing er an. „Und danke für dein Verständnis. Aber, wie schon gesagt, ich möchte doch einen Arbeitswechsel. Vor allem brauche ich zwei Sachen: mehr Ansehen und mehr Eigenkapital. Beides kann ich erreichen, indem ich eine besser dotierte Arbeit erlange.“ Er dachte schnell nach. „Zur Zeit lege ich einen Architekturkurs ab. Ich hoffe, ich bestehe ihn. Und momentan gibt es auch einen Posten, der unbesetzt ist, und zwar der des Architectus der Regio. Es ist ein Decurionenposten, also kein Posten der ritterlichen Laufbahn. Allgemein eine Sprungbrettposition. Was denkst du davon?“, fragte er Macer.
Piso wollte auf keinen Fall locker lassen, er war das seiner Abstammung schuldig!