Während sich Elissa und die Schneiderin lautstark auseinander setzten und hart um den Preis feilschten, trat Calvena hinaus auf die Straße und blinzelte kurz gegen die Sonne. Gedankenverloren und träumte sie vor sich hin und holte dann den kleinen geschnitzten Delphin aus ihrer kleinen Tasche am geflochtenen Gürtel und strich mit den Finger darüber. Es war ein Geschenk von Valerian, ein Glücksbringer. Eigentlich wollte sie daraus noch ein Schmuckstück machen lassen. Suchend wanderte Ihr Blick über den Mercatus, Garküchen, Stoffhändler, Gewürze und viele andere Dinge heischten nach ihrer Aufmerksamkeit. Doch suchte sie einen Schmuckhändler oder Goldschmied. Doch ehe sie einen ausfindig machten konnte, trat auch Elissa wieder zu ihr und berichtete von ihrem Erfolg.
„Wunderbar!“ sie lächelte dankbar. Elissa war ihr nicht nur eine große Hilfe sondern auch eine gute Freundin, welcher sie alles anvertrauen konnte. Ihre Leibsklavin bestätigte natürlich, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte und wohl die Patrizier wirklich neidisch werden würden. Aber was ihr Herz in Aufregung versetzte, war die Tatsache, dass sie eigentlich viel mehr es darauf anlegte, Valerian zu gefallen. Schließlich lenkte sie ihre Schritte erst einmal in Richtung der unzähligen Schmuckhändler, ehe sie mit der Sprache rausrückte. Das Elissa formell gewesen war, war ihr völlig entgangen. Seit einigen Tagen stand sie etwas neben sich und bekam nur die Hälfte mit. Ihrer Sklavin dürfte das eigentlich nicht entgangen sein. Schließlich wurde sie fast immer von Elissa begleitet. Ihnen folgend wie ein Schatten, schlich Simplex ihr Leibwächter hinter ihnen her. Er fand diese ganzen Frauengespräche furchtbar langweilig, aber diese Elissa hatte einen hübschen Hintern. (8))
„Nun…. es geht um Valerian“, vertraute sie ihr an. Sie blieb bei einem Händler stehen, welcher kleine Glasperlen anbot. Sie hob den Kopf und strahlte dann Elissa an. Doch auch Unsicherheit spiegelte sich in ihrem Blick. „Er will um meine Hand anhalten….“, eröffnete sie. „Er hat mich nach dem Theater gefragt, als wir auf dem Heimweg waren“, fügte sie hinzu. „Ich freue mich, aber …“, sie stockte, „ich bin auch etwas unsicher. Es geht plötzlich alles so schnell… ich mag ihn… nein, ich liebe ihn, aber dennoch. Ich hab angst, dass ich womöglich einen Fehler mache. Aber ich will ihn auch nicht verlieren!“ All die Gedanken, welche sie aufwühlten sprach sie nun aus. „Ich weiß… du bist skeptisch. Aber er ist einfach nur wunderbar!“ sagte sie und lächelte Elissa zu. Vielelicht war es auch gut so, dass ihre Sklavin und Freundin in der Hinsicht etwas anders dachte.
Sie gingen weiter und bei einem Goldschmied blieb sie stehen und hielt diesem den Delphin hin. „Ich würde gern daraus eine Kette machen lassen!“ erklärte sie diesem. Mit dünnen Fingern nahm er ihr den kleinen Glücksbringer ab und betrachtete ihn kritisch. „Am besten würde es sein, wenn ich eine Öse hier anbringe“, er deutete auf den gebogenen Rücken, „und dann eine Kette oder ein Armband durch diese Öse ziehen. Wenn du willst, Herrin, können wir dazu auch einige Perlen aufziehen!“ schlug er vor und suchte einige geschliffene Lapislazuli Perlen heraus. Dazu legte er auch Amethysten und Türkise. Auch zeigte er ihr auch verschiedene dazu passenden Ketten. Nachdenklich wählte sie Perlen und eine schmale, aber fein gearbeitete Silberkette aus. „Wenn du etwas wartest, Herrin, dann kann ich sie dir gleich fertig machen!“ meine er beflissentlich. Leicht abwesend nickte Calevna und sah Elissa abwartend an. Sofort machte sich der Goldschmied mit geschickten Fingern an die Arbeit und erfüllte die besonderen Wünsche seiner Kundin.
„Was denkst du…. Sind wir zu voreilig, sollten wir noch etwas warten?“ fragte sie die Sklavin und sah sie erwartungsvoll an. Sie vertraute ihr und wusste, dass alles was sie redeten unter ihnen blieb.
//Edit: Fehlerteufel vertrieben und etwas dazu gefügt