Beiträge von Germanica Calvena

    Durmius Verus schien sich wirklich zu freuen, zwei aufmerksame Schülerinen bekommen zu haben. Nachdem sie von ihren Berufungen zu den Göttern berichtet hatten, zeigte sich ein ehrliches warmes Lächeln auf den Zügen des Alten. Er war wirklich symphatisch und genau der richtige Lehrer für die beiden jungen Frauen zu sein.


    Zitat

    Original von Sacerdos Publicus
    Decimus Durmius Verus:


    "Je weniger Haare ihr Haupt zieren, desto mehr erzählen sie ihren Enkeln und Enkelinnen." er machte eine kurze Pause.
    "Wenn ihr mich anschaut wisst ihr, dass ich schon ziemlich viel erzählt habe." dann begann der alte zu schmunzeln und ein wenig mit geschlossenem Mund zu Lachen. Ihn erfreutes, in der Anwesenheit seiner beiden jungen discipulae zu sein, er fühlte sich so einfach etwas jünger.


    "Du musst viel in deinem Leben gesehen und erlebt haben" , lächelte Calvena. Es freute sie aus tiefestem Herzen von einem solchen weisen Mann unterrichtet zu werden. Er kannte sicherlich viele Antworten auf die vielen Fragen junger Menschen.


    Der Weg vom Tempel der Iunonis Monetae zum Unterrichtsraum, war glücklicher Weise nicht zu weit, denn dem Priester schien es doch einige Mühe zu bereiten, lange Strecken zu gehen.
    Wenige Schritte später hatten sie dann die passenden Räumlichkeiten für ihre erste Unterrichtstsunde gefunden. Während sich der Sacerdos noch setzte, hollte sie ebreits für sich und Serrana, Tabulae und Griffel, ehe sie sich dann ihm gegenüber setzte. Kurz überreichte sie ihrer Freundin die Schreibuntensilien.

    Besorgt warf Calvena ihrer Freundin einen langen Blick zu. Kopfschmerzen und Übelkeit, das arme Ding, vielleicht sollten sie sich dezent verabschieden, aber erst nachdem fest stand wo man sich treffen wollte und was man sich bei den Ludi ansehen wollte.
    „Also der Vorschlag die Cena in der Casa Iunia abzuhalten ist verlockend!“ stimmte sie zu und nahm sich fest vor Serrana zu helfen, wo sie konnte. Auch würde sie ihr ein Kleid leihen und Schmuck. Vor allem, wenn die Flavia und die Aurelia kamen, dann sollten diese gebührend beeindruckt sein. "Es wäre doch mal schön ungestört beieinander zu sitzen und die neuesten Ereignisse auseinander zu nehmen!" fügte sie hinzu.


    „Mhm.. zu den Ludi Romani gibt es so viel, was man besuchen kann, Theaterstücke, Gladiatorenkämpfe, Rennen, Puppenspiele…. Wie wäre es wenn wir uns am Circus Maximus treffen und dann einfach losziehen! Wir werden dann sicherlich für uns alle das passende finden!“ schlug sie vor. Es war immerhin ein Versuch, zumal Calliphana recht hatte, wenn einige der Damen auf der Suche nach einem reichen Mann war, dann sollte es schon etwas sein, wo man ihnen auch die gebührende Aufmerksamkeit zukommen lassen konnte. Vielleicht konnte sie sich ja auch kurz mit Valerian verabreden und mit ihm treffen. Es würde sicherlich nicht auffallen, wenn sie sich kurz absetzte. Doch fürs erste verdrängte sie solche Pläne, auch wenn sie sich nur zu gern mit Valerian treffen würde. Erst einmal galt es neue Kontakte und Freundschaften zu knöpfen.

    Würde Laevinia die ganze Wahrheit kennen, wäre sie vermutlich ziemlich geschockt, denn im Grunde hatten ihre Eltern maximal zwei Nächte miteinander verbracht und dann nie wieder einander gesehen. Sie wusste nur durch ein Schmuckstück von der Verwandtschaft zu der Gens Germanica. Aber es gab eben Dinge, welche die alte Tante noch nicht erfahren musste und wenn es nach ihr ging, auch nie erfahren würde. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Laevnia ziemlich ungehalten darauf reagieren würde.


    Als dann zumindest Avarus dazu kam, atmete sie innerlich auf. Nun musste sie die entfernte Verwandte nicht allein unterhalten.


    „Salve, Avarus!“ lächelte sie. Ein Sklave stellte auch ihm einen Becher verdünnten Wein hin. Jeder Sklave kannte die Mischung wie jedes Familienmitglied es bevorzugte. Selten musste man etwas sagen.



    "Wie war dein Tag?" fragte sie, ziemlich froh darüber, dass sie das Thema nun wechseln konnte.

    Im Gegensatz zu Macer stürtzte sie nicht gleich jeden Becher hinunter. Lieber ließ sie sich noch etwas Wasser bringen um diesen zu verdünnen. Auf dieses heißes Wetter dann noch zu viel Wein, das vertrug sich meist nicht zu gut.


    Sie kicherte, als Macer dann nur noch mühsam einen geraden Satz zustanden brachte. "Solange du am Ende nach Hause findest und nicht von den Cohortes Urbanae aufgegriffen wirst, nur zu", meinte sie amüsiert und nippte an ihrem eigenem Becher.


    "Mhm...?" machte sie fragend. "Nun eher durch Zufall... hab mich verlaufen, als ich noch neu in Roma war!" erklärte sie Macer.


    "Er ist nett, höflich, aufmerksam und bringt mich zum lachen..." Was sollte sie ihm noch erzählen, oder wieviel wollte er überhaupt wissen.

    Ihr Lehrer, Durmius Verus, war kein junger Mann mehr. Er schien schon viel gesehen und erlebt zu haben in seinem Leben und wohl auch schon viele Schüler ausgebildet zu haben. Der Sacerdos musterte sie aus kurzsichtigen Augen und schenkte ihr ein warmherziges Lächeln. Auf Anhieb schloss sie den alten Mann ins Herz, er war ihr sympathisch und strahlte große Ruhe und auch Gelassenheit aus. Er verkörperte alles, was man sich von einem Priester erhoffte und auch vorstellte. Eine gewisse Weisheit ging von ihm aus und großer innerlicher Friede.


    Nur wenige Augenblicke nach ihr, trat dann auch Serrana zu ihnen. Sie lächelte ihrer Freundin zu. „Salve, Serrana! Nur keine Sorge, ich bin auch erst gerade angekommen“, begrüßte sie die Iunia und lächelte ihr zu. Schon nach kürzester Zeit waren sie sehr gute Freunde geworden.


    Nur zu gern half sie ihrem Lehrer auf die Beine und reichte ihm seinen Gehstock. Die vielen Jahren im Dienste der Götter hatten ihn gebeugt und doch hatte es den Anschein, als sei er äußerst zufrieden und glücklich. Gemessenen Schrittes gingen sie durch den Tempel hinaus vor den Tempel, in den strahlenden Sonnenschein.


    „Ich möchte mich Iuno verschreiben“, beantwortete sie ihm seine Frage. Ihr Blick wanderte über die wunderbare Tempelanlage, sie wurde mit viel Liebe und Sorgfalt betreut. „Nun, ich komm im Grunde von überall her. Meine Ziehfamilie ist viel durch die Welt gezogen, erst vor einigen Monaten bin ich dann zu meinen Verwandten hier nach Rom gezogen“, erzählte sie offen. „Überall wo ich war, hatte ich das Gefühl, dass Iuno mich beschützt!“ sagte sich nachdenklich. „Irgendwie fühle ich mich ihr verbunden, das ist auch der Grund, warum ich mein Leben in ihren Dienst stellen will!“

    Zu ihrer Erleichterung konnte Durus Serranas Zweifel zerstreuen und sie freute sich um so mehr, gemeinsam mit ihrer Freundin die Ausbildung zur Sacerdos zu beschreiten. Das würde ihnen Beiden sicherlich helfen, dass sie nicht allein waren und einander helfen konnten.


    Auch sie schenkte dem Pontifex ein strahlendes Lächeln und schloss sich den Worten Serranas an: "Vielen Dank! Wir werden fleißige Schüler sein!" Ein riesen Stein fiel ihr vom Herzen, denn nun stand ihr Weg fest.

    Eigentlich hoffte Calvena das jeden Moment einer ihrer Onkel hereinspazierte und die Aufmerksamkeit von sich weg lenkte, doch leider wurde ihre Hoffnung enttäuscht und sie fand sich immer noch allein mit Laevinia im Triclinium wieder und sich deren Fragen ausgesetzt. Zumal sie nun nicht so richtig wusste, was sie antworten sollte, Bisher hatte sie nicht gelogen was ihre Vergangenheit anging, immer nur Dinge weggelassen. Aber auch wenn Laevinia eine Verwandte war, war sie sich nicht so sicher, wie viel sie erfahren sie erfahren durfte. Etwas unbehaglich rutschte sie hin und her, ehe sie sich zu einer Antwort verleiten ließ.


    "Nun meine Mutter starb als ich 5 Jahre alt war und Vater war Soldat!" hoffentlich würde ihr die Antwort genügen, denn sonst musste sie über Dinge reden, welche eigentlich ein gut gehütetes Geheimnis waren. Leider konnte sie die alte Dame noch nicht einschätzen, wusste nicht wie viel sie ihr vertrauen konnte und wie sie überhaupt darauf reagieren würde, dass sie nun eben ein uneheliches Kind mit zweifelhafter Herkunft war.

    Calvena grinste vertsohlen und nippte selbst erst einmal an ihrem Becher. Sie war ziemlich durstig, Sonne, Staub und Sand hatten ihre Kehle trocken werden lassen, aber nun, wo der Wein sie abkühlte, fühlt sie sich gleich noch viel wohler.


    Sie winkte ab und grinste breit. "Keine Sorge, mir geht es nicht anders, dieses Wetter macht einen nun mal durstig!" lächelte sie und prostete ihm dann auch zu.


    "Auf unseren Geheimplatz!" kicherte sie und ließ sich den Wein schmecken. Vielleicht sollte sie Valerian einmal hierher entführen.

    Während ihr eigener Blick noch über die viele, Stoffe, Muster und Stickereien gleitet, stürzte sich Elissa gezielt auf einen anderen Händler, nur wenige Schritte von ihr entfernt und fördert ein wahres Kunstwerk zu Tage. Ein dunkel grünes Kleid, leuchtend wie ein Smaragd mit Goldfäden durchwirkt. Ein wahrer Schatz zwischen all den vielen Kleidern. Der Schneider hatte noch mehr solcher fein gewirkten palla. Vorsichtig strich sie über den Stoff, er war weich und fließend.


    „Wunderschön“, stimmte sie Elissa zu und betrachtete die weitere Auslage des Händlers und fand eine dunkelblaue Pala, mit Silberfäden zu einer Blätterranke bestickt.


    „Wollt ihr es einmal anprobieren, domina?“ fragte die Verkäuferin, sie hatte ein spitzes Gesicht, Sommersprossen und fröhliche braune Augen.


    „Machst du diese Kleider?“ fragte Calvena und strich fasziniert über die schönen Kleider. Sie nickte und lächelte strahlend.


    „Komm Elissa, ich will sowohl das grüne, als auch das blaue einmal anprobieren!“ sagte sie und folgte der Schneiderin in den kühlen Schatten des Hauses. Nach wenigen Augenblicken verschwand sie hinter einem Vorhang und ließ sich nur allzu willig beim umziehen helfen. Kurz darauf kam sie hervor und drehte sich einmal um die eigene Achse der grüne Stoff, fing das Licht zahlreicher Öllampen auf und der Goldfaden glitzerte.

    Es war noch recht früh am Morgen, aber dennoch sind die Straße Roms schon bevölkert und der Geruch der frischen Nacht durch den Gestank einer großen Stadt vertrieben. Zielstrebig bummelte Calevna durch die Straßen, hin zum Markt, direkt zu den Stoffhändlern und Schneidern.


    „Was denkst du sollte ich zu den Ludi Romani anziehen?“ fragte sie Elissa, ihre Leibsklavin und treue Freundin. „Schließlich kommen ja auch Aurelia Prisca und Flavia Celerina dazu…. Da sollte ich wohl nicht so wie zu Haus herum rennen!“ meinte sie und strich prüfend über einen Ballen dunkelblauen Leinens. Er war rau und nicht gut verarbeitet. In der Regel neigte sie zu schlichten Kleidern, aber in schönen satten Farben, indigo, dunkelgrün,himmelblau und bordauxrot. Sie mochte diese dunklen Farben, die sie umschmeichelten.


    „Ich brauch auch noch dazu passenden Schmuck!“ fügte sie hinzu und sah sich suchend um.


    „Was hältst du hiervon?“ sie hielt einen safrangelben Stoff in die Höhe, weicher glatter Stoff und doch schien die Farbe nicht zu ihr zu passen.


    "Wunderschön, junge Dame!" lamentierte der Händler, doch Calvena sah Elissa fragen an.

    Aufgeregt war Calvena schon, denn heute sollte sie ihre Ausbildung beginnen, als Schülerin des Cultus Deorum. Ihre Gedanken überschlugen sich, denn sie wusste nicht was sie erwartete oder wer sie erwartete. Sie hatte am gestrigen Tag nur einen Namen und auch einen Ort genannt bekommen und nun betrat sie den Tempel Iunonis Monetae. Es war noch sehr früh und von daher noch nicht ganz so heiß, wie später zum Mittag. Mit großen Augen bewunderten sie den Tempel, die Statue der Iuno, zu deren Füßen kleine Opfergaben und bunte Blumen lagen. Ein warmes Gefühl durchrieselte sie, sie war sich sicher, dass sie hier gehörte und dass der eingeschlagene Weg der Richtige für sie war.


    Noch ehe sie ihren Lehrer entdeckte, kniete sie kurz vor der wunderbaren Statue nieder und sprach ein kurzes Gebet an die große Göttin.
    „Große Iuno, ich bin hier um dir zu dienen! Leite meine Schritte und halte deine schützende Hand über mich!“ ihre Worte sprach sie leise, aber dennoch voller Überzeugung. Dies war ein wichtiger Schritt für sie. Nach einem Moment stiller Andacht erhob sie sich wieder und sah sich um, schließlich entdeckte sie auf einer Bank einen älteren Priester, sie vermutete, dass es sich um ihren Lehrer handeln würde.


    „Salve“, grüßte sie mit einem Lächeln und neigte respektvoll das Haupt. „Mein Name ist Germanica Calvena! Bist du Decimus Durmius Verus?“ fragte sie freundlich.

    "Zumindest wird das jetzt unser Geheimtipp..." lächelte sie und musterte kurz den kleinen runden Wirt. Er war symphatisch und auch fröhlich, ein lebenslustiger Mann.


    "Für mich bitte das Gleich!" bestätigte sie.


    "Natürlich, natürlich....!" meinte er und wackelte eilig davon. Er freute sich sehr darüber, neue Kunden bekommen hatte.

    Es war eine kleine aber gemütliche Taverne, nichts aufwendiges und wohl für die Leute aus der Gegend gedacht, denn sie lag etwas versteckt in einer Nebengasse und lud förmlich zum verweilen ein.


    Mit einem Lächeln betrat sie zuerst die Taverne und suchte einem einem klein Tisch in der Ecke sich einen Platz.
    "Wirklich schön hier und vorallem nicht überfüllt!" lächelte sie, als auch schon der Wirt zu ihnen herüber kam.


    "Willkommen! Willkommen!" sagte er freundlich und lächelte den beiden jungen Leuten zu.

    Sie glaubte ihm glatt, dass ein ernsthafter Kampf anders aussah und auch ausging. Ein wenig unbehaglich dachte sie kurz an den Tag des Überfalls, an das Blut, die Schreie und die Verzweiflung, doch das war vorbei. Neue Schönere Erinnerungen standen im Vordergrund.
    Valerian hatte sich auf den Brunnenrand gesetzt und mit einem leicht melancholischen Blick, überreichte er ihr schließlich seinen Wetteinsatz. Mit einem warmen Lächeln nahm sie ihn entgegen, den kleinen Delphin. Ihre Hände umschlossen kurz die Seinen. „Ich wird ihn in Ehren halten!“ versprach sie ihm und strich kurz mit den Fingern über das kleine Tier.


    Er wollte also für seine Heldentat eine kleine Belohung. Leicht legte sie den Kopf schief und betrachtete ihren leicht lädierten Begleiter. Schließlich funkelten ihre Augen munter. Mit geschickten Fingern löste sie den Schleier aus dem Haar, welcher sie vor der Sonne schützte. Es war nicht nur etwas persönliches, sondern auch etwas, das ihn garantiert ständig an diesen Tag erinnern würde. „Nun, eine Belohung hast du verdient!“ lächelte sie und ihre Wangen färbten sich mal wieder zartrosa. Ohne sich darum zu scheren, ob sie jemand womöglich beobachten konnte, drückte sie ihm einen langen Kuss auf die Lippen. Dabei drückte sie ihm sacht den Schleier in die Hände.

    Ein wenig entging ihr das kurze eisige Schweigen, das sich nach der Verkündung ihrer Familienverhältnisse einsetzte, denn in diesem Augenblick tauchte auch der Schreiber des Pontifex auf und kramte in seinem Gedächtnis nach einem passenden Lehrer für die jungen Damen.


    Während der Schreiber kurz nachdachte, platze Arvinia dazwischen und Calvena strahlte die Tibiera an. „Wirklich? Hast du damals den Sklaven bekommen oder meine Verwandten?“ fragte sie nach. Vielleicht würde ihr ja dann der Sklave in der Casa Germanica über den Weg laufen.


    Kurz wandte sie den Kopf wieder um, als Lukios dann von einem Sacerdos der Iuno Moneta berichtete. Ihr Herz machte einen gewaltigen Sprung, somit stand nun ein Lehrer fest. Morgen schon würde sie ihre Ausbildung beginnen. Doch als dann Serrana etwas bedrückt ihre Bedenken äußerte, spürte sie wie ihr bang wurde. Eigentlich hatte sie gehofft, mit Serrana gemeinsam die Ausbildung machen zu können.

    Laevinia wirkte kühl, ruhig du distanziert, selbst als sie von ihren Kindern erzählte. Nicht einmal Trauer über den Tod von ihnen. Calevna nippte nachdenklich am Wein, entweder die Germanica war sehr zurückhaltend und auch gefasst, oder aber ihr ging das Ableben ihres eigenen Fleisch und Blutes nicht nahe. Sie selbst hatte sehr unter dem Tod ihrer Ziehfamilie gelitten, selbst jetzt noch waren die Narben auf ihrer Seele nicht verblasst.


    Nun kam die Rede wieder auf sie zurück. „Nun ich bin bei einer Ziehfamilie aufgewachsen.. sie sind viel gereist, deswegen bin ich nie lange an einem Ort geblieben!“ antwortete sie. Noch unsicher, wie viel Laevinia über ihre Vergangenheit erfahren sollte. Diese Entscheidung überließ sie in diesem Fall lieber Sedulus. „Zuletzt waren wir in Germanien, ehe wir nach Rom gekommen sind!“ Es war nicht einmal gelogen, alles entsprach der Wahrheit nur ließ sie einige Details außen vor.

    Begeistert berichtete Serrana von Nola. Kein Wunder sie war ja dort aufgewachsen und musste die Gegend sehr gut kennen. Sie shcien trotz ihrer Großmutter, ein schönes Leben dort gehabt zu haben. Schließlich wandte sich Durus an sie, in seiner Stimme schwang ein gut verborgener Unterton mit. Sedulus hatte sie ja gewarnt, dass der Pontifex nicht allzu gut auf die Familie zu sprechen war, doch wie tief diese Abneigung ging, konnte sie nicht wissen und auch nicht abschätzen.


    "Sedulus ist mein Onkel, Avarus mein Großonkel!" erzählte sie ihm. Geheimhalten würde nichts bringen und es war besser, wenn sie offen und freundlich war.

    Calvena war froh schon einige Monate in Rom zu Leben, so hatte sie einen Eindruck von der Stadt und den Menschen bekommen. Aber natürlich war es auch für sie immer wieder ein Eiertanz, zwischen „ich sage etwas unbedachtes“ oder „etwas wirklich charmantes“. Vor allem in bestimmten Situationen war sie sich nicht sicher, wie sie sich zu benehmen hatte, von daher blieb sie immer etwas zurückhaltend in ihren Worten und Gesten, was natürlich eine gewisse Souveränität vortäuschte. Von daher hatte sie nur zu großes Verständnis für Serrana und ihre Unsicherheit und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. Doch ehe sie ihrer Freundin irgendwie aus der doch etwas peinlichen Situation helfen konnte, war schon Arvinia in die Bresche gesprungen und plauderte einfach munter weiter, so als sei nichts passiert. Sie atmete erleichtert auf und warf dem Pontifex einen kurzen Blick zu, um abzuschätzen, was er über diesen kleinen Fehltritt dachte.


    Calvena ließ sich in der Zwischenzeit einfach den Wein schmecken. Durus shcien zum Glück Serrana ihre Worte nicht übel zu nehmen. Täuschte sie sich oder wirkte er sogar geschmeichelt. Na wenn ihre Freundin dadurch nicht einen Stein im Brett hatte.

    Lautlos seufzte sie und überspielte diese unangenehme Szene mit einem freundlichen Lächeln und einen Kompliment an die alte Dame: „Du siehst gut aus und ich bin mir sicher, das Elissa dich nicht beleidigen wollte!“ sie warf der Sklavin einen bösen Blick zu, aber lange konnte sie der Sklavin nicht sauer sein. Aber ihr Blick deutete eindeutig an, dass sie später mit einander reden mussten.


    "Wie viele Kinder hast du?" fragte sie höflich nach.


    Nur wenig erzählte Laevinia über sich, stattdessen ließ sie lieber das Thema auf die junge Germanica kommen. „Nun ich wohne seit einigen Monaten hier in der Casa!“ antwortete sie. Sie wusste nicht ganz so recht, was sie nun erzählen sollte. Hoffentlich kam bald einer der Senatoren dazu und half ihr etwas aus dieser Situation.