Beiträge von Germanica Calvena

    Wie gut das sie sich auch blind im Haus zu Recht fand. So brauchte Calvena, während sie in einen Brief versunken war, nicht auf ihren Weg achten. Als wäre sie eine Schlafwandlerin umrundete sie Vasen und Ecken und wich auch Pflanzen aus ohne aufzusehen. Nur wenn Rufus ihr Spielzeug liegen ließ, dann stolperte sie durchaus auch mal. Aber diesmal kam sie unbeschadet im oberen Stockwerk an und strebte ihr eigenes Zimmer an. Über die dortige Unordnung zerbrach sie sich nicht den Kopf. Ihr Schlafzimmer wurde nur von ihr, Valerian und Diomedes betreten, Gäste bekamen die privaten Räumlichkeiten der Familienmitglieder nicht zu Gesicht.
    Erst als sie die Tür öffnen wollte und fest stellte, dass die Tür bereits offen war, hob sie den Kopf von ihrer Lektüre. Mit einem Stirnrunzeln trat sie ein und entdeckte Rufus und Vera beim Spiel. „Huch!?!? Was macht ihr denn hier?“ fragte sie verwundert schmunzelnd nach.

    Ein kurzer Blick und Clavena verstand Prisca ohne Worte. Hier tat sich ihnen plötzlich die Gelegenheit auf, auf die sie im Grunde gewartet hatten. Die Gelegenheit ihre Gedankenspiele in die Tat umzusetzen. Prisca brachte dann auch den Stein ganz dezent ins Rollen. Doch sollten sie wirklich ihre neue Bekanntschaft in ihre Pläne einweihen? Das was sie vor hatten, war schließlich nicht ungefährlich. Ein nervöses Prickeln durchlief sie. Wenn aus ihren Gedankenspielen eine tatsächliche Verschwörung wurde, konnte es gefährlich werden. Doch einfach die Hände in den Schoß legen und abwarten, würde sie nicht. Denn dann würde Salinator wohl ewig schalten und walten wie er wollte.
    In ihre Pläne schien Phoebe perfekt zu passen, sie erfüllte all die Dinge über die sie bereits nachgedacht hatten. Die Frage war nur, welche politische Gesinnung sie hatte. Nicht das die Helvetia am Ende ihre Pläne durchkreuzte und direkt ans Messer lieferte.


    Etwas überrascht sah sie Serrana an. Bisher hatte sie ihre Freundin noch nicht so aufgebracht erlebt. Die Augen der Iunia funkelten vor Empörung. Selbst wenn Laevina auf ihr herum hackte, wurde Serrana nicht so wütend. Meistens gab sie einfach klein bei, oder aber wurde von Sedulus in Schutz genommen. Serrana war einfach en wenig konfliktscheu. Nur diesmal nicht. Irgendetwas in der Art der Helvetia schien ihre Freundin jedenfalls zu ärgern. Serranas Vorstellungen von Moral, Anstand und Ehre schienen nicht mit denen Phoebes überein zu stimmen. Serrana klang ganz schön zickig. Eine Seite die sie bisher an ihrer Freundin noch nicht kennen gelernt hatte. Ansonsten war diese immer ausgeglichen, zurückhaltend, eigentlich sogar schüchtern. Nur diesmal nicht. Zum ersten Mal entdeckte sie an der Iunia den eisernen harten Kern Laevinas. Besonders als sie deutlich machte, dass Phoebe sich gefälligst von deren Mann fern zu halten hatte. „Ich glaub nicht, dass sie Sedulus überhaupt in Betracht gezogen hatte…“, sie warf Phoebe einen hoffnungsvollen Blick zu. Jedenfalls hatte diese bisher nichts in der Art geäußert.

    Vielleicht war es besser so, aber auf der anderen Seite hätte sie ihre Freundin auch sehr gebraucht. Eine Freundin mit der sie darüber jammern konnte, wie dick und unansehnlich wurden, während die Bäuche immer mehr anschwollen. Aber am Ende hatten sie Beide ihre Schwangerschaften gut überstanden. Sie waren Iuno zu Dank verpflichtet.
    „Reich und mächtig, da kann man sicherlich auch über sein Alter hinweg sehen“, schmunzelte sie. Für sie war der Tiberier nichts. Da mochte er noch so viel Geld besitzen, sie war ganz glücklich damit einen anderen Mann geheiratet zu haben. „Ob der Tiberier in seinem Alter noch Vater wird?“ Bloß nicht den alten Mann beim Liebesspiel vorstellen, da verging einem ja alles. „Die Aurelia ist ja blutjung und eigentlich im besten Alter...“

    Kurzerhand nahm sie Serrana kurz in den Arm. „Ich wünschte ich hätte hier sein können. Einfach um dich etwas zu beruhigen. Wie gut das seine ganzen Sorgen und Befürchtungen sich am Ende zerstreut haben“, versuchte sie die düsteren Gedanken zu vertreiben. „Ich hätte dich aber auch gebraucht. Mir war furchtbar langweilig!“ versuchte sie die Stimmung mit einem kleinen Scherz auf den Lippen zu heben. Etwas befremdet sah sie ihre Freundin dann an, als diese im schwärmerischen Ton von dem Tiberius sprach. „Du machst Witze“, gab sie etwas fassungslos von sich. Nein, das machte sie nicht, der Tiberius wäre sogar ihr Traummann wenn sie nicht Calvenas Onkel kennen gelernt hatte. „Laevina hat dich fürchterlich verkorkst!“ lachte sie dann und schüttelte über die Schwärmerei ihrer Freundin den Kopf. „Wer weiß, wer weiß… sie wird wohl ihre Gründe gehabt haben. Nicht alle Frauen sind so tugendhaft wie wir.“

    Hielt der Terentier ihren Mann tatsächlich für so dumm, dass Valerian gegenüber dem mächtigsten Mann Roms handgreiflich wurde. Unbesonnen, vielleicht. Aber nicht dumm oder lebensmüde. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Salinator Valerian direkt den Löwen zum fraß vorgeworfen hätte, wenn er sich zu solch einer Tat hätte hinreißen lassen. „Mein Mann ist vielleicht ein wenig unbesonnen, aber nicht leichtsinnig oder lebensmüde.“ Der Stolz der Männer, dass Salinator aus einer Lappalie eine Staatsaffäre machte mochte übertrieben wirken. Aber die Männer taten aus Stolz viele Dinge. Besonders wenn sie sich in ihrer Ehre verletzt fühlten oder aber nicht das bekamen, was sie wollten. Böse Zungen konnten nun natürlich behaupten, dass ihr Mann den Fehler gemacht hatte, eine Frau zu heiraten, die der PU als sein Betthäschen hatte haben wollen. Vermutlich würde Salinator sie immer noch nehmen, aber auf den Versuch ließ es Calvena nicht ankommen. Sie hatte nicht vor, sich auf den Vescularier einzulassen.

    Oha... sieh mal einer an und da sagst du mir nichts? -.^ [SIZE=7]oder wolltest du klammheimlich diesen Tag an dir vorrüber ziehen lassen? [/SIZE]



    So oder so:

    Alles Liebe zum Geburtstag!

    Calvena wurde eindringlich gemustert. Das was der Terentier sah, gefiel ihm, dennoch war es ein wenig unangenehm, so eindringlich betrachtet zu werden, wie Vieh auf dem Markt. Wie gut das der Status Ehefrau doch einen gewissen Schutz vor Zudringlichkeit bot, nur hatte nicht jeder Mann Respekt davor. „Nun Salinator ist anderer Meinung“, meinte sie dann mit einem kleinen Schulterzucken. „Du siehst aus Kleinigkeiten kann sich schon beinahe eine Staatsaffäre entwickeln“, meinte sie dann mit einem gewissen Galgenhumor.

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    Diomedes


    Überraschend, mit welchem Eifer sich der kleine Mann dran machte, die Wand im Atrium von der Kohlezeichnung wieder zu befreien. Rufus hatte sichtlich Spaß und es war vergessen, dass seine Mutter verärgert war.
    Die Wand war schließlich sauber, nur Rufus war von Kopf bis Fuß noch schmutzig. „So und nun stecken wir dich in den großen Zuber“, erklärte Diomedes dem Knaben.




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    Entweder er wusste nicht, wie Valerian sich unbeliebt bei Salinator gemacht hatte, oder aber er war ein sehr guter Schauspieler und gab nur vor, es nicht zu wissen. Calvena tippte auf letzteres, es war für sie unvorstellbar, dass der Praefectus Praetorio nicht gut informiert war was in Rom vor sich ging. Selbst wenn er den Posten erst seit kurzer Zeit hatte. Nun gut, ein Geheimnis war es nicht, es hatte sich schließlich verdammt schnell herum gesprochen, was sich auf ihrer Hochzeit abgespielt hatte. Dafür tratschten die Frauen Roms einfach zu gern. „Es ging um mich“, gab Calvena mit einem leichten Achselzucken zu. „Vescularius Salinator hatte ein Auge auf mich geworfen. Aber nicht in der Art, dass er mich heiraten wollte, sondern vielmehr mich wohl einfach nur auf die Liste seiner Eroberungen setzen wollte. Und das hat er am Tag unserer Hochzeit deutlich gemacht. Mein Mann war nicht gerade begeistert… wie du dir vorstellen kannst.“

    Phoebe plauderte weiter aus dem Nähkästchen und kam dann auch zu dem Schluss, dass der Sohn Galvenas anscheinend ein eher langweiliger Liebhaber war. So genau hatte sie das gar nicht wissen wollen. Ein wenig peinlich berührt ging sie dafür dann auf den Themenwechsel ein. Weg von den Liebschaften der Helvetia zu ihrem eigenen Ehemann. Wobei es ganz so klang, als machte sie Phoebe über sie lustig. Sie klang spöttisch und amüsiert. Sollte sie das jetzt einfach persönlich nehmen, oder einfach so hin nehmen und darüber hinweg sehen. „Rom ist voller anständiger Männer, man muss nur wissen wo man suchen muss“, erwiderte Calvena schließlich leicht grinsend.


    Serrana stellte sich mal wieder als das leicht naive Landei heraus. Kurzerhand stieß Calvena ihrer Freundin den Ellbogen zwischen die Rippen, um sie daran zu erinnern, dass sie hier in Rom waren und nicht irgendwo in Nola. Hier war es durchaus üblich, dass sich ein mächtiger Mann eine Hetäre hielt. „Na weil nicht alle Männer so treue Seelen sind“, antwortete sie dann auf die Frage ihrer Freundin. Fast hätte sie dann auch noch mit den Augen gerollt. Aber da sie die Iunia sehr gern hatte, verkniff sie sich diese Geste.

    Das Thema Brautschau war recht schnell beendet. Es gelang Calvena nicht wirklich, ihn vom dem Thema abzulenken, über das sie zuvor gesprochen hatte. Er wollte wissen, warum Valerian versetzt worden war. Es verwunderte sie ein wenig, dass er es nicht wusste. Das war ein Gesprächsthema über das sich immer mal wieder das Maul zerrissen wurde und einen kleinen bitteren Geschmack am Tag ihrer Hochzeit zurück gelassen hatte. „Dumm würde ich es nicht nennen“, sie stand zu ihrem Mann und seine Taten, das wurde wohl nun deutlich. „Eher unbedacht. Valerian hat es gewagt dem PU die Stirn zu bieten“, das klang heroischer als es gewesen war. „Und Salinator hat deutlich gemacht, was er von Männern hält, die nicht seiner Meinung sind!“ Das war immer noch eine höfliche Umschreibung des tatsächlichen Geschehens.

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    Diomedes


    Während Rufus sich an einer Ecke seiner Kritzelei bemühte, kümmerte sich Diomedes um die restliche Wand. Ein leichtes Zupfen an der Tunika lenkte die Aufmerksamkeit des Griechen, wieder auf den kleinen Quintilier. „Das hast du gut gemacht!“ lobte er den Knaben. „Nun ist die Wand wieder fast sauber. Das Stückchen müssen wir noch sauber machen!“



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    Es überraschte sie, dass er geschieden war. Nicht alle Eheschließungen waren für die Ewigkeit, aber so eine Scheidung war immer eine peinliche Angelegenheit. Besonders weil sich dann alle Welt fragte, was die Gründe waren. Offensichtliche Kinderlosigkeit war einer der Gründe, eine untreue Ehefrau ein anderer. Welche Gründe wohl der Terentier hatte sich von seiner Frau zu trennen. Da ihm das Thema so offensichtlich unangenehm war, bohrte sie nicht nach. „Rom ist voller lediger Frauen. Wenn bekannt wird, dass du auf Brautschau bist, dürften dir die Väter, die ihre Töchter verheiratet wissen wollen, die Tür einrennen“, schmunzelte sie. So ein Junggeselle blieb nicht lange allein, jedenfalls nicht, wenn er auf Brautschau war. Es sei denn er wollte unbedingt allein bleiben.

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    Diomedes


    Da es wenig Sinn machte erst den Jungen in den Zuber zu stecken und dann die Wand zu säubern, füllte er erst einmal einen Eimer mit Wasser und drückte Rufus einen Schwamm in die kleinen Hände. Danach stellte er den Knaben auf seine eigenen Beinen und gemeinsam ging es zurück ins Atrium. „Schau, so musst du das machen“, erklärte er Rufus und machte ihm vor, wie man die Wand wieder sauber bekam. Seinen Schwamm tauchte er als erstes in das Wasser, dann wischte er damit über die Kohlezeichnung. Zunächst wurde die Stelle nur grau und schwarze Schlieren bildeten sich. Sie würden wohl eine ganze Weile beschäftigt sein.



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    Keine Kinder. Eigentlich ungewöhnlich in seiner Position. Und verheiratet auch nicht, wie es sich heraus stellte. Er dürfte damit wohl zu den begehrtesten Jungegesellen gehören. Er schien wohl zu befürchten, dass sie ihn nun verkuppeln wollte. „Nur aus Neugierde“, antwortete sie und zerstreute seine Befürchtungen. "Ungewöhnlich in deiner Position. Hälst du es wie Salinator? Ein ewiger Jungegeselle?"

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    Diomedes


    Diomedes atmete erleichtert auf, dem Jungen fehlte nichts. Er hätte es sich nie verziehen, wenn der Knabe sich ernsthaft verletzt hatte, weil er nicht aufgepasst hatte. „Wir sollten dich wohl einfach erst einmal in den Zuber stecken und was anderes anziehen“, schlug er vor. Ohje, der Junge glaubte tatsächlich, dass seine Mutter nie wieder ihn Lieb haben würde. „Papperlapapp! Deine Mutter wird dich immer lieb haben. Aber weißt du was, wir überraschen sie, dann kann sie dir nicht mehr böse sein! Wir machen gleich die Wand im Atrium sauber!“



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    Diomedes


    „Hast du dir weh getan?“ fragte Diomedes besorgt. Zum Glück war der Junge nicht tief gefallen und ganz offensichtlich hatte er sich auch nicht offensichtlich verletzt, aber man konnte ja nicht von einem Blick darauf urteilen, ob der Junge sich dann doch nicht irgendwie Schmerzen hatte. Er kam der Aufforderung, den Kleinen in den Arm zu nehmen, nach. „Schschsch… alles wird wieder gut. Deine Mama wird nicht lange Böse sein!“ tröstete er den Knaben.



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