Als Centho das erste Mal in die Große Halle betrat, war ihm die Anspannung sicher an zu sehen. Seit zwei, wenn nicht gar drei Generationen, war kein Iulier mehr hier gewesen um hier zu sprechen. Aber was sollte es, er war hier, um für sich zu sprechen, Iulius Centho. Ein Unbekannter in dieser Halle, aber er hatte sich zum Ziel gemacht hier eines Tages einen Sitz zu haben. Und wenn er das wollte, dann musste er heute hier die Senatoren überzeugen, dass er es wert war.
"Werte Senatoren!!!
Die meisten von euch kennen mich nicht. Ich bin Lucius Iulius Centho, Sohn von Tiberius Iulius Maxentius. Die meisten von euch werden sagen, die Iulia hatte doch seit Jahrzehnten keinen Sitz mehr hier. Und sie haben Recht, aber das heißt nur, dass keiner bereit dazu war. Was den Rest der Familie nicht schmähen soll, viele haben in den Legionen gedient und ihr Blut für das Imperium vergossen. Aber ich bin bereit diesen Weg zu gehen, und ich bin heute hier vor euch getreten, weil ich meine Kandidatur zum Vigintiviri erklären soll, und euch Rede und Antwort stehen will. Und das werde ich nun nach bestem Wissen und Gewissen tun. Warum ich kandidiere ist die frage? Nun, weil es immer Männer gab und geben wird, die glaubten, dass sie ihrem Volk so am meisten dienen. So will auch ich mich in den Dienst des Volkes stellen, weil ich glaube, dass es meine Pflicht, als guter Römischer Bürger ist.”
Er machte eine kleine Pause um den ersten Teil seiner Rede sacken zu lassen. Er wüsste wie schwer es war nicht den Faden zu verlieren, wenn einer ohne Unterbrechung redet.
“Ich bin mir sicher viele meiner Vorredner haben hier wahre Abhandlungen über ihren Werdegang gehalten. Und einige von euch haben mit der Müdigkeit gekämpft. Nun denn sei gesagt ich werde mich kurz fassen.”
Gespannt beobachte er die Gesichter der Senatoren.
“Was will ich damit sagen? Männer des Senats, ich stehe hier als kleiner Aquarius. Ich habe so das Geld verdient, dass es mir möglich gemacht hat heute hier zu stehen. Da ich mich bei meiner Ausbildung nicht auf das Geld meiner Familie gestützt habe sondern es selbst verdient habe, und es war eine gute und ehrliche Arbeit. Ich danke auch dem Curator Aquarum, der mir diese Arbeit gab, und mir somit die Möglichkeit, die nötigen Kurse an der Schola Atheniensis zu machen. Ja ich weiß, das sind keine Dinge, die für mich sprechen.”
Er drehte sich langsam, während er sprach, um allen gerecht zu werden, damit einige nicht nur seinen Rücken sehen mussten.
“Derjenige unter euch, der nun sagt, Iulius Centho was hast du vor zu weisen? Dem sage ich das Amt auf das ich mich bewerbe, das Einstigsamt des Cursus Honorum ist. Welches normaler Weise mit 17 begonnen wird, und dass ich die Vorraussetzungen, die mich nun hier stehen lassen, nicht ererbt habe sondern selbst geschaffen habe. Wie viele von euch können sagen. Ich hatte mehr Erfahrung als ich das erste mal hier gestanden hab. Darum lasst auch mich die Erfahrung machen, die auch ihr gemacht habt, und gebt mir die Möglichkeit zu zeigen, dass ich eines Tages eine Sitz hier in eurer Mitte wert bin.”
Damit endete er seine erste Rede vor dem Senat. Er hatte gesagt was zu sagen war und würde jetzt die Fragen der Senatoren beantworten. Seine Anspannung war von ihm abgefallen, er war entspannt, der Rest lag nicht mehr an ihm.