Beiträge von Lucius Iulius Centho

    Lucius überlegte noch mal kurz. Hm hatte er noch was? „Richte meinem Cousin aus, dass es Senatoren noch immer nicht erlaubt ist die Stadt zu verlassen. Und ich mich deshalb freuen würde wenn er sich abends mal zum Essen mal blicken lassen würde.“ Eine etwas flapsige Einladung aber na ja Ostia war nicht aus der Welt. Mit einem Wagen konnte man das bequem man zu Essen schaffen und wenn man wollte sogar Nachts sogar in seinem Bett in Ostia schlafen.

    Lucius nickte und würde sich gleich mal an den Schreibtisch setzten. Aber dann winkte er ab. Aus Lucius Sicht musste er sich mit einem Solchen Klienten nicht verstecken. „Ich bin durch dieses Patronat gleichermaßen geehrt.“ Sagte er fast ehrerbietig auch um seinem Klienten etwas zu schmeicheln. Was natürlich nicht üblich war, aber Lucius brach sich dabei ja keinen ab.


    „Nein das dürfte für heute alles gewesen sein. Wir sehen uns Morgens zum Empfang. Ich denke dass du heute Nachmittag das Schreiben von einem Sklaven bekommen wirst.“

    Lucius saß nicht lange nach dem sein Klient gegangen war an seinem Schreibtisch in seinem Officium. Lange hatte er kein Empfehlungsschreiben aufgesetzt. Mal sehen ob er es noch hin bekam.



    Nimm diese Tafel und siehe es als wenn du mit mir selber sprichst. Der Mann der dieses Schreiben in Händen hält ist mein Klient T. Helvetius Varus. Ich würde es als persönlichen Gefallen ansehen und gern mit gleicher Münze zurückzahlen. Wenn du diesen Mann deine Unterstützung zukommen lassen würdest.
    Geschrieben mit eigener Hand.
      
    L. Iulius Centho
    Senator


    Na gut das war doch gar nicht so schlecht. So konnte sein Klient es immer wieder aus der Tasche ziehen. Er würde es gleich Phocylides geben der es in der Villa Helvita abgeben würde.

    Der Sklave grüßte ordentlich und erklärte das er tatsächlich ein Bote seins Cousin war und gab ihm ein Schreiben. Dass er auch gleich entrollte und las. Dann lies er die Rolle nach unten sinken und atmete kurz durch. Doch dann kam doch noch etwas überraschendes mit dem Lucius nicht gerechnet hatte. „Sag meinem Cousin das ich ihm für seine tröstenden Worte danke. Doch das ich ein solch empfindliches Thema lieber mit ihm unter vier Augen besprechen würde.“ Das war zwar ein Schlag in das obligatorische Gesicht des Sklaven aber das war Lucius egal. Er dachte gar nicht daran so etwas über einen einfachen Sklaven übermitteln zu lassen. Nicht mal Phocylides hätte er mit so einer Botschaft betraut und dem vertraute er.

    Lucius war überrascht wie schnell das Gespräch an Fahrt auf nahm. Aber was hatte er den erwartet? Eigentlich hatte er sich erhofft dass er noch nicht so klar Position beziehen musste. Grade auch auf die Wahl von Marcus bezogen. Aber jetzt da Quarto seine Position klar gemacht hatte war der Weg klar ihnen. Also würde Quarto nach Mantua gehen. Aus Lucius Sicht wär Ägypten zwar besser aber wenn sie in Mantua besser Möglichkeiten sah dann war das sicher die klügste Entscheidung. Aber da war noch die Gretchenfrage da Lucius nichts von den Verschwörungen des Cornelius wusste. „Du willst dich also von der Prima zum Nachfolger deines Bruders ausrufen lassen?“ Denn eine andere Möglichkeit legitim gegen Salinator vor zu gehen sah Lucius nicht.


    Dann grübelte er nach denn er hatte keine Antwort im Sinne des vorher gesagtem. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein nein auf legalem Wege ist da nichts zu machen. Die Ausgangssperre ist zwar aufgehoben. Aber alle Senatoren die ohne die Erlaubnis des Präfekten die Stadt verlassen werden zu Staatsfeinden erklärt. Und die Urbanii kontrollieren alle Stadttore.“

    Lucius wurde von Wonga geholt und in sein Arbeitszimmer geführt. Dort wartet angeblich ein Bote von Cousin Dives. Na da war er ja mal gespannt. Er betrat in Tunika sein Arbeitstraum und sah sich nach dem Mann um und erspähte in gleich an seinem Tisch stehend. „Salve. Ich bin Senator Iulius. Man sagt mir Du hast eine Nachricht für mich.“

    Lucius war von der durchaus heftigen Reaktion überrascht. Aber verstehen konnte er sie doch denn die Gerüchte waren ja nicht neu. Nur brachte ihn das ja in nicht minder wichtige Konflikte. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen kam er sehr gut mit Salinator klar ja mochte durchaus seine doch etwas vulgäre Art. Aber hier ging es nicht um Mögen oder nicht mögen um Partie und Antipathie Es ging um Loyalität. „Was willst du tun? Willst du ihn offen bekämpfen oder willst du seine Feinde von hier aus stützen. Denn eins ist klar. Vermutlich wird der ehemalige Prätorianerpräfekt der nun die Legionen in Dakien hat, Salinator zum Kaiser ausrufen.“ Dann wand er sich unvermittelt an den Germanicus. „Werter Germanicus Corvus wie stehen eure ehemaligen Legionen zu euch? Hab ihr dort noch Einfluss. Denn seihen wir mal ehrlich es wird nicht mit Wortgefechten weiter gehen.“ Dann wand er sich wieder an Quarto. „Leider ist dein Klient Decimus Livianus nicht mehr Komandant der II Legio. Hast du sonst befreundete Kommandanten?“ Es wiederstrebte ihm aber einer musste. Jetzt da Quarto Klartext gesprochen hatte ebenfalls Nägel mit Köpfen machen. Dass Quartos Sohn eben schon einmal eine Anspruch Quartos zur Sprache gebracht hatte wusste er nicht. Was er eben gesagt hatte kam auf das Selbe raus. Wenn Quarto sich zum Feind Salinators erklärte was blieb da noch. Das es Verschwörer gab die den Cornelius ins Spielgebracht hatten wusste er ja nicht.

    Ja jetzt war es raus aber die Beklommenheit die er in seiner Brust blieb. Lucius schämte sich nicht dafür dass er um seine Frau trauerte. Er hatte sie nicht wie viele andere aus politischen Gründen geheiratet sonder weil er sie geliebt hatte. „Ich wollte es Dir selbst sagen und nicht das Du es über den Stadtklatsch erfährst.“ Sagte er immer noch mit belegter Stimme. Wenigstens war die Zeit vorbei als der Gedanke ihm feuchte Augen machte. So konnte er wenigstens ein wenig seiner Würde behalten.

    Lucius konnte es nur zu gut verstehen das sein neuster Schützling den Namen seiner Familie wieder der Senatsliste sehen wollte. Das wollte er für seine Familie ja auch und er hatte den Anfang schon gemacht und Marcus würde den Weg weiter gehen und dann vielleicht noch Dives aber das war Zukunftsmusik. „Das ehrt dich das Du deine Familie wieder in Ehren sehen willst. Denn es ist die Pflicht eines jeden Römers dies zu tun. Nun Du verstehst das ich ein solches Schreiben nicht auf die Schelle schreibe. Da es mich und meinen Namen präsentiert. Ich werde dir die Schreiben morgen in die Casa Helvetia schicken.“


    Einen formalen Akt gab es desweilen nicht mehr der das Partonat besiegelte da das schon mit dem gegenseitigen versprechen erledigt war. Lucius hatte zugesagt seinen Klienten zu fördern wo er konnte und zu unterstützen. Und sein neuer Klient hatte sich zu treu verpflichtet.

    „Salve Germanicus Corvus. Ich freue mich einen weiteren Klienten von Quarto kennen zu lernen.“ Sagte er denn er kannte den Germanicus noch nicht. Schade dass der man nicht mehr Präfekt von Ägypten war als er selbst dort war. Dann wäre das sicher nicht zu einem solchen Debakel geworden.
    Lucius war nicht wenig beeindruckt von davon wie viele Legionen der man schon unter seinem Kommando hatte. Sowas konnten im reich nicht viel behaupten.


    Als dann Quarto seinen Sohn vorstellet freute sich der Iulius. Er hatte schon lange darauf gebrannt mal jemanden aus Quarto´s Familie kennen zu lernen. „Salve Paetus ich freue mich besonders den Sohn meines Patrons kennen zu lernen.“


    Dann folgte das obligatorische nochmalige ansprechen. Von ihm und Marcus dann wurden ihnen Plätze an geboten. Etwas das Lucius gern annahm und so setzte er sich auf eine der Klinen. Dann begann Marcus mit den Ausführungen.
    „Nun es heißt die Vinicii seien beide verhafte worden und wohl auch einige der Flavier. Tiberius Durus hat sich in ein Schwer gestürzt. Und es heißt dass die meisten Aurelii die Stadt verlassen haben. Sie wurden mit dem Cornelius zusammen zu Staatsfeinden erklärt.“ Schloss er noch an.

    Lucius Freute sich richtig seinen Patron wieder zu sehen. Nicht nur weil es schon so lange her war nein auch weil man aus Quartos Stimme hörte das auch dieser sich freute. „Ja das ist es in der Tat. Mittlerweile bin ich Senator und habe drei Kinder.“ Das er die Frau dazu nun nicht mehr hatte verschwieg er jetzt. Da Quarto gleichsam mit einem Verlust kämpfte. Und da sein Bruder auch noch der erste Bürger gewesen war schien Lucius der Verlust seiner Frau klein und unbedeutend. Der höchsten noch für ihn der schwere persönliche Verlust war. Jetzt wartet er darauf das Quarto sich Marcus zu wand der ja schon länger sein Klient war.

    Es war wirklich lange her das Lucius hier gewesen war. Er war zugegebenermaßen etwas nervös denn als Senator hatte ihn sein Patron noch nicht gesehen. Nur nach Misenum geschrieben hatte er ihm immer. Als der Sklave ihn hereinführte zupfte er noch mal die Toga mit dem Streifen zu Recht. An den Schuhen konnte er ja eh nichts machen. Als sie das Tablinum betraten hob er grüßend den Arm. „Salve Quarto ich freue mich sehr dich endlich wieder zu sehen Patornus.“ Die beiden Anderen Männer kannte er nicht. Aber erhoffte das sich das gleich änder würde.

    Lucius drehte sich rum und sah in Italicus Richtung. „Ah Marcus darf ich dir unseren neuen gast hier vorstellen. Das ist Titus Iulius Italicus. Titus das Marcus Iulius Proxiums ein Verwandter der demnächst in den Senat drängen wird.“ Stellet er die beiden vor.


    Die beiden Kinder sahen höflich von ihrem Spiel auf und Aviana versucht sich an einem liebenswerten Lächeln. Sie wollte eine kleine Dame sein. Manius war nur gleichsam versucht ein vorbildliches Verhalten an den Tag zu legen. Wenn er auch nicht versuchtet besonders freundlich aus zu sehen wie seine Schwester. Er war anders als sie nicht an die Höflichkeit der Damen gebunden. Er würde einst seinem Vater folgen und als kleiner Möchtegernsenator der in einem Haus voller Sklaven lebte. Erwarte er das man ihn umwarb und auf ihn zu ging wenn er es auch nicht von einem Erwachsenen erwartete. Immerhin war auch er nur ein Kind.

    Lucius war sich nicht sicher ob ein Sitz im Senat dann das Richtige war. Er hatte damals durch seine Erbe seine Lebensstandart gesichert. Einen Armen Senator konnte es eigentlich nicht geben das verbot ja schon der Census. Im Prinzip sollte das verhindern das sich Senatoren bestechen ließen. Praktisch war das natürlich nicht haltbar aber des halb wollte der Senat eben keine Männer die bezahlter Arbeit nachgingen. „Ich werde Dir die Schreiben ausstellen dann sehen. Ich hoffe aber das du erst mal Schreiber bei Senator Octavius Macer wirst. Und dir deine weiteren Schritte mit der Familie zusammen überlegst.“ Mehr konnte er jetzt nicht sagen. Da er nicht ständig in die Selbe Kerbe schlagen wollte.

    Natürlich war Lucius gleich zur Stelle um seinem Verwandten zur Seite zu stehen. Das Marcus hier stehen konnte war von langer Hand vorbereitet und hatte Zeit und Mühe Gekostet. Also stand er auf um seinen Teil zu tun. „Patres Conscripti. Dieser Mann, mein Ehrenwerter Verwandter Marcus Iulius Proximus hat meine uneingeschränkte Unterstützung. Er ist ein Mann der sich schon seit Jahren auf dem politischen Parkett bewegt. Er hat die Geschickte der Stadt Misenum über Jahre gelenkt. Er wird so wie ich ihm kenne einen wertvollen Beitrag für das Reich die Stadt und den Senat leisten. Jeder Senator sollte sich bemüßigt fühlen einem verdienten Mann wie ihm hier und heute seine Stimme zu geben. Wir haben hier schon Männer zu uns berufen die weit weniger geleistet haben. Und viel die weniger und nicht ansatzweiße so viel Erfahrung in Verwaltung, Politik und dem Bemühen um das Gemeinwohl haben. Patres Conscripti ich frage euch. Wenn nicht Iulius Proximus, der ein so erfahrener und besonnener Politiker ist. Ja wem wollt ihr eure Stimme denn dann geben?“ Sprach er mit emotionsgeladener Stimme.


    Wenn er die Gedanken von Salinator hätte lesen können. Hätte er ihn wohl gefragt was er von seinen Klienten halten würde wenn sie nicht zu ihm eilen würden wenn er nach so langer Zeit wieder in der Stadt wäre. Aber er kannte die Gedanken des Präfekten nicht. Er hatte sich aus seiner Sicht einzig verhalten wie es jeder Römer getan hätte.

    Die beiden Kinder stritten sich nicht wirklich aber sie konnten sich nicht so direkt einigen und spielen am Tisch war ja nicht verboten. Also hatten sie das Spiel schnell aufgebaut und grübelten wie man das Spielte.


    Lucius drehte sich Marcus zu. „Salve Marcus. Ja ich danke Dir. Die Götter haben es so entschieden.“

    Lucius wiegte noch immer grübelnd mit dem Kopf. „Nun es wird dich vielleicht verwundern aber das war auch der weg den ich gewählt hatte. Doch lass mich Dir sagen das es mir im Senat nur Scherrein eingebracht hat. Darum habe ich Dir davon abgeraten. Nicht weil ich es für Falsch halte . Der Senat wird es Dir nicht nachtragen wenn du auf Kosten deiner Verwandten lebst. Wenn Du einer bezahlten Tätigkeit nachgehst als wenn Du es nötig hast aber schon. Leih dir Geld und geh deinen Studien nach das ist es was ich Dir aus Erfahrung sage. Eine Anstellung als Sekretär eines Senator ist das was der Senat von Dir erwartet wenn Du in ihre Reihen vorstoßen willst. Wenn Du willst leihe ich Dir Geld.“ Wiederholte er noch mal eindringlich. Nicht weil er seinen Klienten verschrecken wollte sonder weil er aus Erfahrung sprach.