Beiträge von Furia Calliphana

    Calliphana wunderte sich dass immer mehr Leute in die Therme kamen, und geradewegs in dieses Becken. Also entweder war die Wasserqualität des Wassers so gut, oder die Welt war wirklich so klein, dass all die Bekannten auf Grund unerklärlicher Zufälle gerade hier aufeinander trafen. Nach ihr haben sich zwei andere junge Frauen Platz zu nehmen, sie wirkten distanziert, aber dennoch schienen sie sich über deren zu unterhalten, zu denen sie sich gesetzt hat, und umgekehrt. Dann sah sie auch, dass Serrena sich wirklich drüber aufregen schien, dass sie sich gesetzt haben, mögliche Feindschaften? Calli quälte die Neugier dies sofort raus zu finden.


    "Sag Serrena, wieso hast du dich vorhin so aufgeregt, als sie sich gesetzt haben? Seit ihr etwa im Streit miteinander?"


    Dann kam noch jemand dazu. Sie war die Cousine von Serrana. Während sie abwartet, bis Serrana sie mit ihren Freundinnen bekannt gemacht hat, spielte sie mit ihren Händen auf der Wasseroberfläche, eher als kindisch hätte man das eingestuft... Sie strich mit den Händen übers Wasser, und formte aus ihren nassen Haaren Locken. Ein wenig verträumt...


    "Salve Narcissa, freut mich dich kennen zu lernen, ich heiße Furia Calliphana." - sagte sie und rückte ein wenig bei Seite, Narcissa wollte bestimmt neben ihrer Cousine sitzen. Dabei rückte sie ein wenig zu heftig bei Seite, und damit stieß sie die eine Frau mit dem Ellenbogen in den Arm, die vorher mit ihrer Freundin sich in ihren Becken niederließ.


    "Entschuldigt, das war nicht mit Absicht, ich hoffe ich habe dir nicht weh getan!" - sagte sie und schloss die Augen, das war ihr doch ein bisschen peinlich... Sie war Gesellschaft anderer Frauen nicht so nahe gewöhnt, vor allem nicht ohne Bekleidung...

    "Danke, sehr nett von dir. Heute ist wirklich sehr viel los hier, ich kann mich nicht erinnern, dass die letzten Male auch so viele da waren, ich glaube ich habe einen falschen Zeitpunkt zum Baden und Entspannen ausgewählt, oder doch nicht?" - kicherte Calli.


    Sie stieg langsam ins Wasser, und genoss mit jedem Schritt die angenehme Wärme auf ihrer Haut und fühlte wie sich ihre Nerven und Muskeln zu gleich entspannten... Sie nahm neben der jungen Frau Platz, die sie angesprochen hatte und sprach weiter.


    "Mein Name ist Furia Calliphana, darf ich fragen wie ihr heißt?"

    Calliphana hörte Centho aufmerksam zu und wartete ab bis er zu ende sprach. Sie lächelte ihn so liebevoll an, dass er sich so Sorgen um sie gemacht hatte. Deshalb musste sie fast schon lachen, als er sie mit fassungslosem Blick ansah, wie sie ihn nur anlächelte, sein Gesicht streichelte und sich nicht vom Fleck bewegen wollte.


    "Aber Liebster, mach dir keine Sorgen, lass mich dir was zeigen, kommst du mit mir?" - sagte sie zu ihm mit sanfter, beruhigenden Stimme und zeigte in die Richtung Centhos Cubiculum.


    "Ich weiß, wie sehr du dich um mich sorgst, aber dennoch muss ich dir unbedingt etwas zeigen, bitte komm mit, ich verspreche dir es wird nicht lange dauern, und es wird dir auch gefallen, zumindest hoffe ich das sehr!"


    Mit den Worten zog sie Centho sanft hinter sich her, und Schritt für Schritt in die gewünschte Richtung. Sie sah ihn ermunternd an, und ließ sich nicht von ihrem Plan abhalten. Als sie dann vor Centhos Tür angekommen sind, blieben sie stehen und sie flüsterte ihm leise was zu :


    "Da wären wir..."

    Calliphana hatte mal einen Tag frei gehabt, bei der Arbeit war nicht wirklich was los, und für so einen herrlichen Tag schien es ihr als Verschwendung, diese in ihrem Officium bei dem vielen Papierkram zu verbringen. Sie entschloss sich die Therme zu besuchen. Etwas Entspannung täte ihr jetzt wirklich gut. Vielleicht würde sie auch neue Menschen kennen lernen, die ausnahmsweise mal nicht wegen ihrer Hilfe mit ihr reden wollten.


    Als sie zu den warmen Becken kam sah sie, dass in einem sich eine kleine Gruppe junge Frauen versammelt haben und sich unterhielten. Unter den Namen fiel auch eine Gewisse Calvena, das kam ihr bekannt vor. Ihr Liebster erzählte mal von einer Calvena, die ihm geholfen hatte, als ein Taschendieb ihn berauben wollte. War sie das etwa? Sie war sich nicht sicher, immerhin könnte es in Rom wahrscheinlich hunderte Frauen geben, die Calvena hießen...


    Sie schickte zwei ihrer Sklavinnen fort um ihr Kleid zu säubern, und ihr noch etwas vom Markt zu besorgen, Maeve aber ließ sie in der Nähe bleiben. Sie war die einzige auf die sie sich verlassen konnte. Es war immer vom Vorteil sie in der Nähe zu haben. Nachdem sie die Anweisungen gab, spazierte sie in die Richtung des Beckens wo die anderen Frauen sich unterhielten.


    "Entschuldigt, dürft ich mich zu euch setzen?" - fragte sie und lächelte sie freundlich an.

    Calliphana wohnte schon seit einer Woche in der Casa Sergia... Irgendwie gelang es ihr immer Centho aus dem Weg zu gehen, manchmal war es aber sehr sehr knapp, dass er sie fast entdeckt hätte. Einmal im Hortus, als sie gerade die Rosen betrachtete, und Makitros Anweisungen gab, von welchen Blumen sie gerne ein paar in ihr Cubiculum wünschte. Das andere Mal, als sie dabei war ihr Cubiculum zu betreten sprang Centhos Tür auf und er kam wütend raus. Das geschah so zeitgleich, sie dachte sie und ihr Geheimnis fliegen auf, da ihre Zimmer einander gegenüber waren. Doch zum Glück ging Centho schnellen Schrittes zum Logeum die Treppen hoch und sie konnte sich in ihr Cubiculum verstecken. Danach stand sie eine Stunde lang nur an die Tür gelehnt, ihr Herzklopfen war rasend schnell, und so laut, dass sie dachte man könnte damit morgens die Bürger Roms wecken.


    Aber an diesem Morgen dachte sie, sie hätte schon alles geregelt, sich auch eingelebt in der Casa, und sie wusste auch immer, wann Centho aufbrach um seiner Arbeit nach zu gehen. Sie beschloss auf ihn im Atrium zu warten.


    Wie immer war er morgens ein wenig durcheinander. Sie konnte ihn gut beobachten, sie stand direkt neben einer Säule an dem er auch vorbei musste. Er war ein wenig zu früh dran, gut dass Calliphana am morgen noch was zu erledigen hatte und so auch früher im Atrium war, sonst hätte sie zu lange umsonst auf ihn gewartet, und wäre selber zu spät zur Arbeit gekommen.


    Sein Haar sah noch zerzaust aus, er schien müde zu sein. Hatte er etwa die ganze Nacht lang gearbeitet? Er war vollgepackt mit Rollen, ohne die würde man ihn kaum noch erkennen... Sie musste schmunzeln, von seinem Erscheinungsbild könnte man die Rollen gar nicht mehr weg denken. Als wären sie ein Accessoire, wie eine Tasche oder Dekoration an der Kleidung. Aber das unterstrich nur die Aussage, dass er ein tüchtiger und lernwilliger Mensch war, dem ehrliche Arbeit viel mehr Wert hatte, als durch gefeierte Abende in Tavernen.


    Sie stand jetzt genau in seinem Blickfeld, ungefähr 50 Schritte vor ihm, aber er schien sie nicht mal zu beachten. Er war völlig in Gedanken vertieft, aber sie lächelte ihn dennoch weiterhin an.
    Kaum zu glauben, er wäre wirklich ohne zu grüßen oder sie zu bemerken an ihr vorbei gegangen, hätte sie ihm nichts hinterher gerufen!


    "Carissime, ist dies etwa die Art deine Liebste zu begrüßen? Sie nicht mal zu beachten?" - fragte sie ihn erstaunt...

    Endlich war es soweit, sie stand vor dem Tore der Casa Sergia mit all ihren Sklaven und Helfer, Helferinnen. Ihre Mutter hat sie auch begleitet, sie wollte sich vergewissern, ob ihre Tochter eine gute Bleibe gefunden hat. Sie hatte noch einen Tag bis sie zurück nach Sparta reiste. Calliphana nahm ihren Schlüssel, und schloss das Tor auf. Einige Hunde rannten zu ihr um sie zu begrüßen, die sie am vorigen Tag kennen gelernt hatte. Sie hatte immer noch Angst vor ihnen, aber sie versuchte es zu verdrängen. Es war noch ziemlich früh, kaum einer war noch wach, deswegen mussten sie ganz leise sein. Calliphana dirigierte die Sklaven so präzise, wie eine Dirigentin. Die kleinen Möbelstücke wirkten wie Noten in einem Musikstück, sie fand sofort für all die den richtigen Platz. In ein zwei Stunden war schon alles an ihrem Platz und sie fingen an, die Kleinigkeiten einzuräumen. Ihre Kleider, ihre Rollen und Tafeln, ihre Schminksachen, und alles andere. Das hat aber länger gedauert als sie gedacht hatte.


    Am frühen Nachmittag saß sie dann mit ihrer Mutter alleine in ihrem Cubiculum, und schickte die Sklaven zurück um ihre restlichen Sachen zu holen.


    "Mutter, wie findest du mein neues Heim? Was meinst du, passt es so zu mir?"


    "Aber sicher mein Kind, das hast hervorragend gemacht, dein Cubiculum sieht fantastisch aus. Noch die Kleinigkeiten die noch fehlen, und es ist perfekt. Ich glaube ich schenke dir die Keramikvase, die in meinem Schlafzimmer steht, ich glaube sie würde sehr hierher passen. Schicke morgen Maeve zu mir, und dann kann sie sie dir bringen."


    "Ja das wäre wundervoll, danke dir Mutter. Du wirst mir schrecklich fehlen!"


    "Du mir doch auch meine Liebe, aber du weißt, wie sehr mir meine Familie fehlt, und seit dem Tod deines Vaters ist mein Heimweh beinah schon unerträglich, ich hoffe du verstehst das! Aber mache dir keine Sorgen, ich lasse häufig von mir hören, und dasselbe erwarte ich aber auch von dir! Ich sehe, hier hast du einen wunderbaren Platz gefunden, das Haus ist wunderbar, und die Menschen, die wir bisher getroffen haben scheinen sehr nett und höflich zu sein. Ich vertraue dich mit ruhigem Gewissen ihnen an, dass sie sich gut um dich kümmern werden, sobald ich weg bin. Und deine Verwandtschaft in Rom wird dir auch immer eine Stütze sein."


    Mit den Worten stand Attica auf und nahm die Hände ihrer Tochter. Sie drückte sie noch einmal ganz fest an sich, und streichelte ihre Haare. Sie umarmten sich lange und dann verließ sie Calliphanas Cubiculum.


    Calliphana liefen Tränen über ihr Gesicht, sie fühlte sich jetzt einsam, obwohl sie neue Freunde hatte, und sich auch auf Centho verlassen konnte, würde sie ihre Mutter schrecklich vermissen.


    Es war schon zu spät fortgeschrittener Stunde, als Calliphana endlich zur Ruhe kommen konnte und sie die Sklaven, welche sie für den Umzug gebraucht hatte, endlich fort geschickt hatte. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Sie lief immer wieder durch ihre neues Heim und erfreute sich an der Anordnung der Räume, an den Farben, einfach an allem...

    "Nein, so oft spaziere ich nicht nachts rum, vor allem nicht alleine. Aber was ich noch bräuchte sind die Schlüssel, ich glaube ohne die komme ich nicht alleine rein...


    Was die Hunde angeht, ja gerne, ich würde sie gerne kennen lernen, aber ihr müsst wissen, habe vor den ganz großen eine große Angst, mögen die noch so lieb und freundlich sein!" - sagte sie und erinnerte sich, wie sie von eins der Hunde bei ihrer Tante gebissen worden ist, wobei sie sich schon Jahre lang kannten. Der Köter hatte sie an ihrem Knie gebissen, sie trägt immer noch eine "Erinnerung" mit sich, eine kleine Narbe und einen kleinen weißen Fleck auf ihrer Haut. Sie zuckte zusammen, als sie wieder daran dachte, und strich leicht über ihr linkes Knie.

    Calliphana piekste Centho leicht in die Seiten und schaute ihn frech an.


    "Ja... na gut, aber so leicht gebe ich mich nicht geschlagen, und danke für die Unterstützung Crassus, bin auch deiner Meinung was das Reden betrifft. Aber für einen Becher lass ich dich mal gewinnen Centho. Nur das eine mal...!" - sprach sie zu den beiden. Sie versuchte immer in die Richtung zu sehen, dem sie antwortete.


    "Womit beschäftigst du dich Decimus Crassus wenn du nicht in der Taverne Menschen vor dem Verhungern bewahrst?" - fragte sie lächelnd.

    Philus eilte davon ehe Calliphana antworten konnte, daher blieb ihr nur Der Böse Blick in Richtung Centho...


    "Wiesooo? Schämst du dich nicht? Frechheit... Ich wollte doch Honigwasser trinken. Na so helfe ich dir das nächste mal beim lernen Iulius Centho!" - sagte Calliphana frech. Ein bisschen gespielt trotzend war das aber auch, sie wollte sehen ob er sich wenigstens entschuldigt...


    Dann drehte sie sich zu Crassus um und setzte wieder ein lächeln auf.


    "Tut mir leid, ich hab euch unterbrochen..."

    "Wie lange ich Zeit habe? Du fragst mich Sachen... Das weiß ich nicht mal! Ich würde mal sagen, bis meine Mutter nach mir schicken lässt, du musst wissen, sie ist in eile, weil..." - verbiss sie noch das Geheimnis, fast hätte sie es ausgesprochen, und dann wäre alles umsonst gewesen!


    "Ach nicht so wichtig, Hauptsache ist, ich glaube nach einer Weile wird sie sich fragen wo ich bin und dann schickt sie wieder Maeve um nach mir zu suchen. Ich glaube, wir genießen die Zeit, die uns heute zusammen bleibt, und hoffen, dass Maeve eine Ewigkeit braucht um mich zu finden!" - lachte sie ein wenig nervös auf, denn sie wusste, Maeve würde sie überall finden. Sie wusste nicht wie, aber ihre Sklavin schien wie einen sechsten Sinn dafür zu haben, wo sie nach ihrer Herrin suchen musste. Konnte auch sein, dass es nur deswegen war, weil sie sie so gut kannte. Zwar war es nicht üblich, dass eine Domina mit ihrer Sklavin Freundschaft schloss, aber so etwas ähnliches gab es zwischen ihr und Maeve. Sie war eher ihre vertraute. Ihr konnte sie alles erzählen, ohne dass sie fürchten musste, dass sie was ausplaudert.


    "Speisen wie die Götter Centho? Ich glaube das heißt, dass du heute fast nichts gegessen hast, oder? Ich hatte heute Vormittag doch etwas zu essen dabei, aber war sehr in Eile, sonst hätte ich dir gerne was gegeben. Das nächste mal denk ich dran..." - streichelte sie entlang seiner Wangen. Jeden ihrer Streicheleinheiten folgte ein Kuss entlang seiner Wangen.


    Sie senkte ihren Kopf und stützte ihre Stirn gegen seine Brust, und schloss dabei die Augen. Sie lauschte seinem Herzschlag und wie er leise und langsam atmete. Sie sah noch kurz zu ihm auf und wartete seine Antwort ab.

    "Freut mich dich kennen zu lernen Decimus Crassus, und ... " - ehe sie weiter reden konnte unterbrach Philus schon wieder.


    "Und was noch?" - fragter er und sah Calliphana mit einem drängelnden Blick an. Als würde er mit den Augen sagen wollen - nu mach schon, ich hab auch nicht ewig Zeit...


    "Ich nehme ein wenig Linsen mit Lauch, und für mich bitte Honigwasser."


    "Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich glaube ich kenne deinen Vater sogar, er war neulich bei mir im Officium, erinnerst du dich Centho? Ich glaube er schien keinen guten Tag zu haben, er war wohl sehr in Eile..." - erinnerte ich mich. Ich wusste, ich habe den Namen schon gehört, zwar nicht ganz nur Decimus Verus... Wobei, sie kann sich auch getäuscht haben, kann sein, dass sie nur entfernt verwandt waren.

    Glücklich darüber ihren Liebsten wieder im Arm zu halten und seine zarten und warmen Lippen auf ihren spüren zu können schloss sie die Augen und gab sich dem Kuss ganz hin. Wie ein Moment der Unendlichkeit kam ihr das vor. Ein kleiner Windhauch streichelte dabei ihren Nacken.


    "Sag, ich habe noch ein wenig Zeit, möchten wir doch noch in die Taverna Apicia? Ich weiß, ich habe es abgesagt wegen.... wegen... ja abgesagt, aber deswegen bin ich vorhin auch dir hinterher, weil ich wollte ein bisschen Zeit mit dir verbringen. Die nächsten Tage werde ich nicht so viel Freizeit haben. Ich habe noch ein - zwei Dinge zu erledigen in den Tagen, aber ich glaube über das Endergebnis wirst du dich freuen... Nur soviel möchte ich erstmal darüber sagen, es bleibt bis dahin mein kleines Geheimnis vor dir" - schmunzelte sie. Sie konnte es kaum abwarten Centho ihr Geheimnis zu lüften, aber andererseits war es noch zu früh darüber zu erzählen. Und es stimmte auch dass sie zu viel zu tun hatte. Ihrer Mutter zu helfen, damit sie und ihre Sklavinnen in 2 Tagen aufbrechen konnten. Sie würde ihre Mutter sehr vermissen... Sie war für die die Familie, nachdem ihr Vater starb. Sie wohnten seitdem sie wieder in Rom war nur alleine in dem großem Haus. Und jetzt geht sie weg, für lange lange Zeit... Sie hatten kaum Zeit miteinander verbracht. Sie machte dabei ein trauriges Gesicht, aber dann fiel ihr ein, dass sie gar nicht alleine war. Sie musste nicht mal so tun als würde sie lächeln, sie brauchte ihn nur an zu sehen... Und da war wieder dieses glückliche Lächeln in ihrem Gesicht. Und sie sah sein Lächeln, welchen sie an ihm so liebte. Dieses Lächeln... Diese Augen... Sein ganzes Wesen...

    "Ohh, ah, ja... Ich wollte dich noch fragen, ob es besondere Hausregeln bei dir gibt? Was muss ich beachten? Wo darf und wo darf ich nicht im Haus hingehen? Ich glaube es ist besser wenn wir das vorher schon klären." - fragte sie freundlich.


    "Und noch eine kleine Bitte an euch beide... Ich möchte als erstes Centho davon erzählen, dass ich hier wohnen werde. Er weiß ja nichts davon bisher, und der arme fragt sich schon seit Tagen, was ich vor ihm verheimliche. Ich glaube er wird am Ende sehr überrascht sein!" - Calliphana und Chaerea kicherten zur gleichen Zeit. Ihr hatte sie ihr kleines Geheimnis schon anvertraut.

    Etwas konfus blickte Calliphana zu Centho auf.


    "Also war das alles nicht gegen mich gerichtet? Und ich dachte schon... Bitte verzeih mir! Ich wollte dich doch genau so wenig erschrecken. Ich hoffe du bist mir nicht böse." - sagte sie ihm mit einem schüchternden Lächeln und legte dabei ihre Hände auf seine Schultern. Sie fing an sich auch besser zu fühlen, ihre Ängste fingen an zu schwinden. Sie musste irgendwie auch lachen über die Situation...


    "Ich bin jetzt ein wenig erleichtert, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist. Und nu küss mich Carissime, oder muss ich dich das nochmal fragen?" - lächelte sie ihn liebevoll an.

    Calliphana fing an sich endlich zu beruhigen. Sie wusste zwar, dass Centho ihr nichts getan hätte, aber der Schock saß noch tief...


    "Es war nicht der Kuss, was mich so beunruhigt hatte, sondern deine Attacke vorhin, ich hätte nie im Leben damit gerechnet. Ich dachte du willst mir was antun. Ich habe echt Angst gehabt. Das war der Schock und nicht dein Kuss. Ich hatte in dem Moment echt Angst vor dir, ich wünschte ich würde das nie mehr erleben müssen. Ich habe dich auch nicht erschrecken wollen, aber ich... ich... ich weiß nicht mehr was ich denken soll... Wie viele andere nennen dich noch Geliebter, dass du mich für einen Fremden hältst?"


    Ein wenig verzweifelt sah sie ihn an. Sie hoffte, dass es nur ein Versehen war, dass sie sich in ihm nicht täuschen müsste. Sie liebte ihn jetzt schon so sehr, von ganzem Herzen und mit all ihrer Seele. Seitdem sie sich trafen gab es einen besonderen Band zwischen ihnen, etwas unerklärliches, ein Verständnis, eine Art Zusammengehörigkeit, die keiner von ihnen erklären konnte. Als wären sie aus dem gleichen Holz geschnitzt worden, aber dennoch zwei verschiedene Persönlichkeiten, die sich aber gegenseitig ergänzten.

    Calliphana sah sich in der Taverna um. Bis zum platzen gefüllt mit Gästen. Sie dachte sie finden keinen Tisch und müssen die Taverna wieder hungrig verlassen. Aber als sie sich so umsah bemerkte sie einen jungen Mann, der ihnen zugewunken hatte. Sie nahm Centhos Hand und zog ihn in die gewünschte Richtung.


    "Centho, sieh doch, da ist noch etwas frei!"