Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Consular Vinicius.. mein Patron!", grüßte Vala seinen Patron überschwänglich, als er endlich an die Reihe kam, was bei stetem Aufstieg des Duccius jedes Mal weniger Zeit in Anspruch nahm, "Es freut mich, dich wieder in Rom zu sehen.. auch wenn dein Aufenthalt sicherlich nicht allzu lange andauern wird. Lass mir dir diese Geschenke als Zeichen meiner Wertschätzung überreichen.."


    Sprach's, und winkte Sirius nach vorne, der dem Consular in noch etwas wenig professioneller Unterwürfigkeit eine Kiste mit feinen Glaswaren und einen Ballen feiner Seide für die Gemahlin präsentierte.


    "Die Seide kommt aus den äußersten Provinzen des Reichs, und wird die Anmut deiner Gattin sicherlich auf's trefflichste unterstreichen... die Glaswaren sind aus Werkstätten, die sich seit Generationen in der Hand meiner Familie befinden und überall im Reich für ihre feine Werkskunst geschätzt sind, mein Patron.", sprach's, und versuchte nicht daran zu denken wieviel dies alles gekostet hatte. Gerade bei der Seide hätte er beinahe geweint, so wenig beugsam hatte sich der Händler beim Feilschen gezeigt.

    "Sitze ich einmal im Senat...", fuhr Vala fort seine Sache zu bewerben, "..habe ich nicht vor meine Zeit mit bedeutungslosen Diskussionen und Ämtern zu verschwenden. Mein Ziel ist das Militär... und Germania. Ich werde jenen, die mir helfen dieses Ziel zu erreichen nicht erst am Ende meine Dankbarkeit erweisen."
    Womit er letztlich fast schon explizit darlegte, was man seit dem Vierkaiserjahr jedes Kleinkind wusste: Germania war zwar am Arsch der Welt, bedeutete aber vor allem militärische Macht. Die einem den Rücken freihalten konnte... oder eben auch nicht.

    Aulus Amatius Corvus
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    "In diesem Fall...", bemerkte Corvus mit kühler Stimme, "...kommen wir nicht zusammen."
    Wenn man sich als Meuchelmörder für gehobene Ansprüche etwas leisten konnte, dann war es das Auslassen von irgendwelchen enervierenden Feilschereien. Er verhandelte nicht, er handelte.. und die Unbedarftheit dieser neuen Kundin war das einzige, was ihn davon abhielt das Zimmer und damit diesen Kontrakt ohne großes Federlesen zu verlassen. Senator hin oder her... er diktierte die Umstände.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ...


    Der Purgitier hakte nach und brachte Vala damit ziemlich in Bedrängnis. Ihm offen ins Gesicht zu sagen, dass eine kaiserliche Kanzlei unter der Führung des Vescularius die Reiseanliegen von Senatoren mit Fernweh sicherlich nicht mit Priorität behandeln würde wäre, auch wenn der Sündenbock woanders lag, recht inopportun für ihn.


    Er entschloss sich also für die sichere Variante: "Lass mich dein Beispiel aufnehmen, Consular Purgitius: So die Kanzlei die Besuche von persönlichen Gütern überhaupt als trifftigen Reisegrund ansieht um eine solche Ausnahme vom Reiseverbot zu gewähren, wird letzteres die sicherste Variante sein um überhaupt eine Reisegenehmigung für den erwünschten Abreisetermin zu bekommen. Jetzt noch Reisen vor Einbruch des Winters anzustreben wird nicht von Erfolg gekrönt sein."
    Immerhin stand der Winter quasi vor der Tür,..


    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    ...


    "Der vergöttlichte Augustus..", brach Vala den eigentlichen Urheber dieser Restriktion ins Spiel, "..wollte damit sicherstellen, dass eine zentrale und wichtige Institution der ruhmreichen Res Publica zu jeder Zeit uneingeschränkt entscheidungs- und handlungsfähig bleibt. Dies ist nur möglich, wenn eine maßgeblich große Anzahl Senatoren kurzfristig und flexibel zu wichtigen Versammlungen zusammenkommen kann. Dazu ist dieses Gesetz ersonnen worden, um eine Splitterung der Senatoren zu verhindern."
    Und natürlich vor allem um zu vermeiden, dass Teile der Elite Roms sich mit dem Militärapparat in den Provinzen kurzschließen, wie es schon oft in der jüngeren Vergangenheit Roms geschehen war.


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    ...


    "Was genau tut meine Herkunft zur Sache, Senator?", antwortete Vala irritiert auf den vollkommen substanzlosen Einwurf eines Senators, den er nicht kannte, "So meine Familie dem Reich in ihrer Heimat dient, tue ich dies in Rom. Es gibt für mich keinen Grund zurück nach Germania zu reisen.. solange dies meine Pflichten und mein Dienst an der Res Publica nicht erfordern."

    So betrachtet kann man den Kopf vor lauter Powerplay und Ponyhof gleich in den Sand stecken, und jeden machen lassen wie er will.


    An dieser Stelle darf man dann auch die 'Unhistorisch'-Keule rausholen und bemerken, dass die Nachrichtenzustellung damals zum großen Teil entweder gar nicht erfolgte (zum größten Teil), mündlich über Reisende die sich dadurch etwas dazuverdienten (zum großen Teil), oder über bezahlte Boten (für Gutverdiener und den Staat).

    Mit Spielerautonomie lässt sich so ziemlich alles rechtfertigen, ob interessante Plotidee oder realitätsfremder Schwachsinn. Da sollte man schon differenzieren, gerade wenn es ein komplexes Setting ist, mit möglichst reellem Hintergrund, auch potentiell unvorteilhafte Einflüsse von außen in Kauf nehmen.


    Edit: und wenn man schon vom differenzieren redet, sollte man es auch gleich selbst tun. Der CP war damals ja nur randständig mit unserer heutigen Post vergleichbar. Priorität hatte alles, was zum Funktionieren der ResPublica gehörte, Privatpost wurde nur in Ausnahmefällen befördert. Dass wir das zur Zeit anders spielen hat schon für einige schöne Spielsituationen gesorgt. Aber meiner Meinung nach sollte man hier auch beachten, dass ein so komplexes System zu der Zeit auch anfällig für Lücken und Fehler war. Die sicherte Methode um Nachrichten zuverlässig zu überstellen waren eigens beauftragte Boten.
    Sollte man also, was ich nicht glaube, tatsächlich eine gewürfelte Postbeförderungswahrscheinlichkeit einführen, so wüsste dies ja auch jeder und könnte entsprechend darauf reagieren.
    Das Problem an der aktuellen CP Krise ist ja nicht, dass Briefe liegen bleiben... sondern das noch gültige Versprechen Briefe überhaupt rechtzeitig zuzustellen. Niemand hat gesagt, dass es im Moment nicht funktioniert, das finden die Betroffenen ja gerade erst selbst heraus, ohne ein zuverlässiges Wort vom CP.

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Tirili, Tirila.


    Das ist der Knackpunkt. Wenn 50% der Besetzung eines Unternehmens sagen, dass ihnen an der aktuell ziemlich defizitären Leistung keine Schuld zukommt, dann lässt das so einige Schlüsse zu. Das jetzt auch noch mit meinem Vorschlag schön zu reden, der Authentizität wegen einige Briefe einfach zu verzögern oder ganz verschwinden zu lassen finde ich schon ziemlich dreist.


    Mein Vorschlag war eher dazu gedacht die Spieldynamik zu bereichern, anstelle irgendwelche Defizite zu kaschieren. Und genau deshalb denke ich, dass das Verschwinden und Verzögern nicht durch den Spieler der CP-ID entschieden werden sollte, sondern schlichweg von einer neutralen Instanz ausgewürfelt... z.B.
    1-4 kommt pünktlich an
    5 kommt verzögert an
    6 geht verloren


    Würfel sind neutral, und lassen sich kaum irgendwelche SimOff-SimOn-Vermischungen unterstellen... bei Spielern sieht das anders aus.

    Das zum Thema sie war ihm sicher. Ihre Hand noch in der seinen, die andere auf seiner Brust verspürte er einen Anflug von Überraschung als sie sich einfach so von ihm löste. Dabei hatte er noch gar nicht richtig angefangen! Natürlich hatte er den Kuss genossen, schließlich gab es auch für Männer keinen erhebenderen Moment. Das wusste nur niemand, weil es ein wohlgehütetes Geheimnis war, damit Männer sich weiterhin gebärden konnten wie tollwütige Trolle ohne sich von ihren Weibern vorhalten lassen zu müssen, dass sie doch zumindest partiell Gefallen an weniger gewalttätigem Umgang fänden, und dies doch bitte auszubauen war! Ja, Vala hatte es genossen... Axillas Lippen waren voll und weich und wie zum Küssen geschaffen, und auch wenn sie vornehmlich roch wie eine Obstplantage war unter den ganzen Essenzen die sich Römerinnen in die Haut rieben zumindest noch die Frau zu erahnen.. und Vala wusste genau, wie man einem römischen Weib diesen unnatürlichen Gestank austrieb: in dem man sie zum schwitzen brachte. Aber eben dieses Vorhaben wurde jäh unterbrochen, als sie sich von ihm löste, was Vala mit einem fragenden Blick quittierte bevor er wirklich ärgerlich werden konnte. Es gab einen Punkt, da ließ man seine Beute nicht mehr aus den Krallen und jedes Zucken ersterer bedeutete nichts weiter als eine unnötige Verzögerung des Unvermeidlichen.
    Und mit was verzögerte sie das?


    Mit einer Lapalie!
    Sie heiratete wieder... na schön. Und sie sagte das in einer Tonlage, als wäre das von wirklich trifftiger Bedeutung. Gut, natürlich war es das. Immerhin war die Ehe den Römern heilig, und damit war es quasi selbstverständlich, dass Axilla wieder heiratete. War bei den Germanen nicht anders, und Vala war mit seinem Anarcho-Balzverhalten eine distinkte Ausnahme unter all der Tugendhaftigkeit in den Völkern. Wobei er definitiv zu viel erlebt hatte, um auf jede vorgeschützte Tugend noch etwas zu geben. Menschen waren Tiere, im Krieg wie im Frieden wie im Bett. Und vor allem da.
    Das einzige, was Vala davor bewahrte sie mit einem einfach dahingerotzten 'Na und..?' wieder an sich zu ziehen war ihre Stimme, die vor Bedauern nur so troff. 'Frigg, sei verflucht!' war einer der harmloseren Verwünschungen, mit denen Vala sämtliche ihm bekannten Namen der Ehegöttin bedachte, weil sie das Miteinander mit jungen Frauen so unfassbar kompliziert machte.
    Er wollte dieses Weib... hier und jetzt. Im Garten. Nackt, verschwitzt und vor Verlangen seinen Namen keuchend. Er wollte nicht auf die wohl anstehende Hochzeit eingehen! Er wollte sie nicht einmal verhindern! Noch wollte er ihr sonst irgendwas! Das einzige, was er wollte war eine Kerbe mehr in seinem Bett mit dem Titel 'I. Axilla - Non. Sep. DCCCLXI - HQ'.
    Sollte sie doch heiraten wen sie wollte, solange sie heute Abend die Beine für ihn breitmachte!


    Aber Vala war nicht dumm, und bei aller aufkeimender Wolllust war ihm klar, dass er hier alles verlieren konnte und sich im schlimmsten Fall in einem Lupanar würde abreagieren müssen, sollte er hier scheitern. Nein, jetzt galt es Einfühlsamkeit zu beweisen. Oder zumindest sehr glaubhaft so zu tun als wäre Mann zu derartigem überhaupt fähig. Also riss er sich noch einmal zusammen, und machte das betroffenste Gesicht zu dem er bei all dem Testosteron in seinem Blut überhaupt fähig war: "Du... heiratest?" Ja, das klang gut... ungläubig, beinahe schon ein wenig verzweifelt. "Das... das... das ist gut.", sprach er mit einer Miene, die SEHR deutlich machte, dass er eigentlich gerade genau das Gegenteil dachte. Er löste sich von ihr.. wie um der Tugend doch noch eine Chance zu geben und ging einen, zwei Schritte auf den Pan zu. "Das ist wirklich gut. Du bist eine Iunia.. sicherlich wirst du deinen Mann sehr glücklich machen."
    Hätte er einen anderen Mann diese Worte sprechen hören, mit der Theatralik die er in sie legte, so hätte er diesem höchstwahrscheinlich angewidert vor die Füße gekotzt. Aber was betrieb Mann nicht alles an Aufwand um ein paar glorreiche Momente zwischen den Schenkeln einer Frau zu verbringen? Richtig, ALLES. Es drehte sich ALLES darum. Natürlich mit Konsequenzen und Machterhalt und so... aber letztlich ging es nur um Mann und Frau. Oder Mann und viele Frauen. Wobei Vala letzteres natürlich vorzog, gerade wenn er sich nicht die ganze Zeit mit ihnen abgeben musste.


    Das Bedauern in seiner Stimme, die Verzweiflung in seinem Blick.. alles ebenso einstudierter Gestus, als würde er dem Senat Roms ein neues Gesetz verkaufen. Er fragte nicht nach dem Namen des Mannes, dieser war schließlich vollkommen irrelevant für ihn. Er wollte ihn auch gar nicht wissen, Männer machten nur Probleme wenn es um Frauen ging, weshalb Vala gewisse Dinge bevorzugt alleine mit ihnen klärte... und hier ging es um etwas, was er ganz sicher nicht im Beisein von irgendwem klären wollte.

    Aulus Amatius Corvus
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    Die emotionslose Maske, die Corvus sein Gesicht nannte, verriet durch keinerlei Reaktion was der Geist dahinter über den Auftrag dachte. Sie zeigte weder Überraschung, noch Enttäuschung, noch Befriedigung. Es war ein Geschäft, mehr nicht, und Corvus hatte derartige Gemütsregungen in Bezug auf diese Unterfangen schon vor langer Zeit erstickt.


    "Wie du wünschst.", quittierte er das Verlangen der Decima, die Zielperson leiden zu lassen, auf eine Art und Weise, als hätte sie gerade um ein Glas Wasser gebeten, "Ich muss allerdings darauf hinweisen, dass die.. Leistung.. nur gegen Vorauszahlung erbracht wird."
    Was eigentlich nicht stimmte, aber hier war Corvus etwas unorthodox. Er hatte keine Kenntnis von dem Wissensstand der Decima über seinen eigentlich Auftraggeber, ob sie davon wusste, dass dieser für einige Zeit nach Aegyptus fliehen wollte. Daher hielt er es für ratsam, sich zumindest drei Viertel der Summe vorher zu sichern, bevor er nur die Hälfte bekam weil der Duccius im Mare Nostrum ersoff. Nein... hier würde er im voraus kassieren.

    "Der vergöttlichte Augustus sah es als sinnvoll an, den Senatoren Reisen in die Provinz zu erlauben, um die in dieser Provinz größtenteils in senatorischer Hand befindlichen Landgüter weiterhin für ihre Besitzer erreichbar sein zu lassen. Zudem ist eine Rückkehr auf dem Seewege aus der Provinz eine Reise von kaum drei Tagen, also erheblich schneller als die Rückkehr aus Calabria oder Apulia. Die Entscheidungsstärke des Senats dürfte so kaum gefährdet sein.", umschrieb Vala das, was anno dazumal wohl ein knallharter Kompromiss gewesen war, um zumindest die Elite unter der Elite nicht allzu sehr zu verschrecken. Das Gesetz betraf vor allem die weniger wohlhabenden Senatoren, deren Landgüter sich nur zu einem geringen Teil auf italischem oder angeschlossenem Festland befanden. Die alte Elite hatte ihren Besitz schon vor Jahrhunderten in direkter Nähe der Urbs Aeterna gesammelt.. und hatte so kaum etwas von dem Reiseverbot an Übersichtsverlusten zu befürchten.

    Keine Miene verzog Vala als der Vescularier sich über die Informationen ausließ, die Vala ihm über das Senatsgebaren mitgeteilt hatte, war dies doch alles andere als überraschend.


    "Damit wäre dann auch alles von meiner Seite berichtet... wenn du noch einen Moment Zeit hättest, um dir ein privates Anliegen meinerseits anzuhören, Praefectus?", sprach's, und kam auch gleich zur Sache, "Wie du weißt steht mein Amtsjahr als Quaestor kurz vor dem Abschluss, die Wahlen stehen vor der Tür... und ich erhoffe mir eine Erhebung in den Senat Roms. Dafür allerdings benötige ich zwei Stücke Land, um dem Gesetz zu entsprechen. Wenn du dich dafür einsetzen könntest, mir ein Stück vom Ager Publicus zu übereignen, wäre ich selbstverständlich nicht... undankbar."

    Klar sehen war eine Gabe. Das erkannte Vala, als er in das Gesicht der jungen Iunia blickte, und Dinge sah, die er vorher noch nie wahrgenommen hatte. Was ihn wieder einen Toren schalt, gehörte das Erkennen eben dieser Dinge doch zu seinem Handwerkszeug, quasi das Zünglein an der Waage zwischen der Eroberung einer Frau und einem handfesten Skandal.
    Skurilerweise erinnerte ihn dieser Moment daran, als man ihn mit einem Sack über den Kopf in stundenlanges Leiden geschleift hatte. Dieses Mal war es anders.. erst kam der Schmerz, dann das Sehen. Und was er sah, schimpfte den Vala der vergangenen Jahre einen Narren... wie hatte er so blind sein können?


    Es war nicht so, dass all das, was Vala an weiblicher Zuneigung zuflog bewusst deutete. Es war mehr ein... intuitives Wissen. Irgendwann wusste man einfach, dass man gewonnen hatte. Und diese Frau glühte derart für ihn, dass er das Gefühl bekam die Ziellinie schon vor einer halben Ewigkeit hinter sich gelassen zu haben. Was ihm nicht einmal mehr schmeichelte, Vala war vom bleibenden Erfolg seiner selbst so abgestumpft, dass es ihn eher überraschte, es einmal nicht zwischen die Beine einer Frau geschafft zu haben. Was freilich übertrieben war, schließlich gab es zwischen all den Frauen, die die Hinterhältigkeit und Treulosigkeit der Herren der Schöpfung mit gleicher Münze zurückzahlten immer wieder mal solche, die das enge Korsett der Zivilisation vorzogen. Wobei dies sich nicht gegenseitig ausschloss... Valas Selbstbild als Weiberheld war jedenfalls intakt.


    Die Erkenntnis, dass Axilla ihm sicher war ließ Vala beinahe auflachen, so überrascht war er von ihr. Die Belustigung über seine eigene Torheit war jedoch ein schwacher Abglanz im Vergleich zu dem Verlangen, das als logische und sinnliche Konsequenz des von ihm abfallenden Schleiers in ihm erwachte und Axillas Hitze reflektierte.. freilich hätte man hier das typische Treiben der Geschlechter auf die Spitze treiben können, eine verbale Andeutung auf die andere folgen lassen bis schließlich kaum mehr Unklarheiten bestanden.. hier jedoch war der Worte schon vor langem genug gesprochen worden, und Vala hatte nichts anderes als Taten im Sinn.


    So wich sein Lächeln auch ein Ausdruck siegessicherer Entschlossenheit, als er anstelle einer Antwort einfach ihre Hand ergriff sie zu sich zog, mit der zeitlosen Geste eines Fingers ihr Kinn emporhob und seine Lippen auf die ihren drückte.

    Wie paralysiert hing Vala an ihren Lippen.. obwohl Paralyse hier sicher der falsche Begriff für das war, was der junge Germane im Moment empfand. Schmerz, ja, allerdings war das nichts was ihn noch kümmern würde, war Schmerz doch so etwas wie ein steter Wegbegleiter seines Lebens geworden, der sich meist abseits seiner Pfade bewegte und doch mit größter Zuverlässigkeit immer wieder seine Wege kreuzte. Man grüßte sich mittlerweile nicht einmal mehr. Es war mehr die Erkenntnis eines Menschen, der zu lange geschlafen hatte und die Welt des Wachens sich im Gegensatz zu der des Morpheus unfassbar fassbar zeigte. Axilla war da, wo sie vormals nicht gewesen ist... zugegebenermaßen nicht in seinem Herzen, denn da hatte kaum jemand Platz gefunden der noch am Leben war, und so musste Axilla sich in ihrer neu gewonnenen Wahrnehmung mit einem dezent tieferliegenden Platz zufrieden geben. Wie so viele andere...
    Es war eine Korrektur, die seine Augen ihre Lippen bewundern ließ, ihre glatte Haut, die sanften Formen ihres schlanken Körpers, versteckt unter störendem Stoff.. ein Lächeln schlich sich auf Valas Lippen, so sehr begeisterte ihn sein Erkennen, verwandelte sich bald in ein wölfisches Grinsen.. einem Wolf gleich, der unverhoffterweise über ein Lamm in seinem Jagdrevier stolperte.


    "Danke.. es ist nichts weiter...", wischte er ihre Sorge beiseite, raffte sich auf und trat zur Wasserschale, um sich in reichlich unrömischer Weise das kühle Nass ins Gesicht zu schlagen und sich so von Dreck, Blut und Matsch zu befreien. Und vor allem um den Kopf frei zu bekommen und nicht sofort wie ein Tier über Axilla herzufallen. Das rote Pulver roch nach Meer.. Salz und die sanfte Fäulnis, die den weiten Wasser stets innezuwohnen scheint. Und es brannte wie Hölle, als Vala sich das Zeug mit einem nassen Finger auf die aufgeplatzte Stelle seiner Lippe patschte...


    "ARGH...", begann eine immer leiser werdende Tirade von Flüchen über das eigene Ungestüm, bis der pochende Schmerz in seiner Lippe abgeklungen war, und als er sich wieder zu Axilla umwandte, die ihn immernoch reichlich bedröppelt anblickte, lächelte er ein leicht lädiertes Lächeln.. wobei sein Blick schwer zu werden schien, denn er hatte deutliche Mühe überhaupt in Höhe ihres Kopfes zu verweilen. "So.. was war das jetzt überhaupt? Ein persischer Apfel?", war ein ziemlich plumper Versuch den eigenen Gedankenkreis vom lockenden Weibe abzuwenden. Es schien fast, als wollte sich irgend etwas in Vala nicht mehr mit Warten zufrieden geben, nachdem es allzu lange schon auf gewisse Symbole der Paarungssystematik von Menschen hingewiesen, die Vala sonst über Meilen wahrnahm wie ein Hengst die rossige Stute roch, und nur bei Axilla blieben sie unentdeckt. Etwas, was der Jagdinstinkt in Vala nicht länger dulden konnte... dulden DURFTE, wollte er weiterhin seine Selbstachtung behalten.
    Zu ihr getreten blickte er auf den Ast hinab, schüttelte den Kopf und machte das, was er wohl als bestes konnte: unschuldig lächeln.
    "Es scheint fast, als wollte dein Garten mich vor irgendwelchen Dummheiten bewahren... ich hoffe, er greift nicht zu drastischeren Mitteln, sollte er mitbekommen, dass er hiermit gescheitert ist."

    Aulus Amatius Corvus
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    "Schmerzfrei...", wiederholte Corvus auf eine Art und Weise, die deutlich machte wie fremd ihm dieses Wort war, "..ist kaum etwas, das ich zu bieten habe."
    Seine Augen verengten sich ein Stück mehr, und seine Lippen zogen sich noch ein Stück schmaler, fast, als wäre er von der Frage enttäuscht. Offensichtlich hatte er hier wirklich jemanden vor sich, die neu in den Gefielden war in welchen Corvus sich bewegte wie ein Fisch im Wasser. Ein kleiner, unscheinbarer und ganz und gar unauffälliger Fisch. Aber höchst giftig..


    "So jemand will, dass das Ziel leidet, will man meist auch, dass dieses Leiden wahrgenommen wird.. damit es sich vermehrt, wie die Fäulnis in einem Obstkorb. Um sicher zu gehen, dass das Leiden sich nicht nur auf das Ziel beschränkt sind gewisse... Vorkehrungen... zu treffen.", fuhr er fort, als würde er einem kleinen Kind die Handwerkskunst des Mordens erklären, jedoch hielt er inne bevor er die Einzelheiten erläuterte, da ihm einfiel, was für eine Art Beziehung der Initiator des Projekts normalerweise zu Frauen pflegte, "Ah.. ich vergaß... in diesem Fall ist es nicht ganz so viel. Ich hole mir die zweite Hälfte an anderer Stelle."

    Das lief doch blendend! Vala konnte sein Glück gar nicht fassen... nicht, dass Vespas Meinung bei der Arrangierung einer Ehe überhaupt eine Rolle spielte. Aber die Zustimmung der Braut war doch etwas, was eine einigermaßen harmonische Ehe zumindest wahrscheinlicher machte.. und Vala hatte außerhalb der eigenen vier Wände genug Feinde zu bekämpfen, da war die Aussicht, zumindest zuhause keinen zu haben doch vielversprechend.


    "Wunderbar...", säuselte Vala, den es nach den Akt zurück in Orpheus' Reich zog, "..dann werde ich gleich in den nächsten Tagen [SIZE=7]deinen Onkel aufsuchen..[/SIZE]"

    Aulus Amatius Corvus
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    Wenn auch seine Miene in diesem Wettstreit der Kühlheit keine Regung offenbarte, in seinem Kopf arbeitete es... Helfer, Helfershelfer, Bestechungsgelder, noch mehr Bestechungsgelder, das notwendige Material, die Tatsache, dass der Duccier ihm noch Geld schuldete, die Tatsache, dass er nach einem solchen Mord mehrere Monate in der Versenkung würde verschwinden müssen, und die Tatsache, dass die Decima zu den einflussreichsten Frauen der Stadt gehörte.. alles in allem ein sehr teures Geschäft.


    "Dreitausend Sesterzen...", stellte er mit einer Tonlage fest, als würde er beschreiben, dass der Himmel blau ist, "...soll er leiden, kostet es noch einmal so viel."


    Denn leiden war öffentlich. Sterben konnte man auf jedem popeligen Abort, in jeder schlichten Ecke. Sollte der Mann leiden, würde es kompliziert... und das war nichts, was Corvus seinen Kunden als Freundschaftsdienst anbot.

    "Die mit der Bearbeitung derlei Anfragen verbundenen Wartezeiten...", begann Vala bedächtig, der sich in seiner Niedertracht zu wundern begann, wann der erwartete Wutausbruch kam, und ob man ihn einfach hinhielt, um ihn dann später unvorbereitet hinwegzufegen, "..richten sich freilich nach den Ressourcen der kaiserlichen Kanzlei, daher kann ich die Frage nicht mit festen Zusagen beantworten. Man wird davon ausgehen können, dass die Bearbeitung ebenso schnell geschieht wie sonstige Anfragen an die Kanzlei."


    Sprach's, und machte sich etwas locker, weil die Spannung in der sich sein Körper ob der erwarteten Entrüstung mittlerweile schmerzte. Die zweite Frage des Consulars war da noch nen Tacken schwerer zu beantworten, wobei er hier auch nur ausweichen konnte. Immerhin war die Handhabe dieses Gesetzes selbst noch im Werden begriffen: "Nein, bisher ist das nicht. Man wird die Vergabe von weiteren Reiseerlaubnissen wohl individuell von Fall zu Fall behandeln, sollte sich dabei herausstellen, dass gewisse Ämter eine stete Reiseerlaubnis erfordern, wird man entsprechend reagieren."


    Was im Endeffekt bedeutete: schaun mer mo.

    "Ich habe gewisse Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass die Schnüffler der Acta mich in diesem Fall übersehen...", sagte Vala, und meinte damit zwei bestimmte Grazien in seinem nicht gerade kleinen Weiberkatalog, ohne diese bestimmt zu benennen, "..das ist nicht das Problem. Aber für einen offiziellen Auftrag wäre ich dann doch sehr dankbar. Lass mich irgendeinen Getreidespeicher in der Wüste hochziehen... das dürfte Grund genug sein."