Dem Waldartilleristen alles Gute!
Beiträge von Titus Duccius Vala
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"..ich werde sehen, was der Senat mit mir anzustellen gedenkt.", murmelte ein gedankenverloren durch Rom tigernder Duccius, kaum zwei Stunden nach seiner Wahl zum Quaestor. Am Abend würde gefeiert, sicherlich. Mehr als das. Auch wenn Vala immernoch etwas flau im Magen war und er das Gefühl hatte, dass es noch ewig dauern würde bis er wieder Leben in seiner Gliedern spüren würde. Und die Frage, wo man ihn letztlich hinschicken würde, war ebenso eins der Dinge, die ihn im Moment beschäftigten. Freuen konnte er sich später...
Lucius Accius Damio
[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/z-spezielle/valahelfer01.png]"Papperlapapp. Egal wozu sie dich ernennen. Du bist gewählt worden. Zum Quaestor. Ich mag es kaum glauben..", gestikulierte ein immernoch sehr begeisterter Damio frenetisch durch die Luft um seinen ebenso aufgeregten Worten mehr Ausdruck zu verleihen, "..das ist, das ist... die Vorstufe zum Senat! Wenn du das, was dir der Senat aufträgt gut machst, ist es nur noch ein kleiner Schritt den Kaiser davon zu überzeugen dich auf die Senatslisten zu setzen..."
Linus von Patrae
[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/z-spezielle/valahelfer02.png]"NUR NOCH.", platzte es aus Linus heraus, der den Wahlkampf und die folgende Wahl mit kritischer Miene beobachtet hatte, "NUR NOCH. Sag mir, wieviele Sprösslinge von Familien mit Rang und Namen sind an diesem NUR NOCH gescheitert, Damio? Sag es mir... DIE STADT WÄRE VOLL VON SENATOREN wenn das wirklich ein NUR NOCH wäre."
"Hör nicht auf diesen alten Zausel.. in Wirklichkeit ist er genauso stolz wie ich, dass du diesen Schritt geschafft hast, junger Duccius."
"Du kannst kaum abstreiten, dass Linus recht hat, Damio.", brummte Vala unglücklich, "Und ich habe bedeutend weniger Stimmen als bei meiner Wahl zum Vigintivir bekommen. Das ist ein Zeichen.."
"Du wirst wohl kaum damit gerechnet haben, stets weiter drei Viertel aller Senatoren für dich begeistern zu können... du bist ein Homo Novus. Kommst aus einer in Rom quasi unbekannten Familie..."
"...mein Vater war Quaestor des Kaisers!! Und er entstammte direkt einem ehemaligen..."
"...und mit wievielen Stimmen ist er damals gewählt worden?", stichelte ein sichtlich zufriedener dreinblickender Grieche.
"... ..... ..... ...... ...... drei fünftel aller Senatoren haben für ihn gestimmt.", gestand Vala ziemlich geknickt ein. Natürlich wusste er, dass er mit seinem Ergebnis quasi gleichgezogen hatte. Wenn auch sein Vater damals geringfügig mehr Stimmen hatte, es lief auf das gleiche hinaus. Das kam für seinen Sohn, der es sich fest auf die Fahnen geschrieben hatte das Erbe seines übermächtigen Vaters vor allem damit zu bewältigen in dem er es übertraf quasi eine de facto Niederlage war.
"Genau das.. du bist ein Homo Novus, ein Duccius und immernoch mehr als ein halber Barbar. Sei dankbar für jeden Senator der für dich gestimmt hat. Denn jeder Senator der für dich stimmt ist ein Senator der sich gegen jede Tradition stellt die den Senat bisher hermetisch abgeschlossen und zu einem zwar entmachteten, aber immernoch prestigeträchtigen Exclusivum gemacht hat."
"Ich muss hier anfügen...", intervenierte ein sichtlich um Wogenglättung bemühter Accius, "..dass der Senat sich seit je her auch für unopportune Entscheidungen begeistern konnte. Linus hat sicherlich recht was deine... Extraordinarität angeht, junger Duccius, aber wie man sieht sind deine Chancen nicht gleich Null. Du hast besser abgeschlossen als einige Aspiranten aus den vermeintlich gesetzten Familien in Rom. Das darfst du nicht vergessen... also sei stolz auf das was du erreicht hast. Du hast Feinde und Gegner alleine deiner Herkunft wegen. Und mit jedem Schritt im politischen Rom machst du dir mehr... große Wahlsiege bekommen nur diejenigen, die zur charismatischen Spitze unserer Gesellschaft gehören. Oder so kanten- und farblos sind, dass man keinen Punkt zur Kritik an ihnen findet. Du gehörst weder zu einem noch zum anderen."
"Hör auf mich zu bemuttern. Ich habe die Wahl gewonnen.", versuchte Vala sich darin das leidige Thema abzuschneiden.
"Sag ich doch."
"Sag ich doch."
"Apropos Feinde..", fand Vala eine sehr willkommene Möglichkeit vom peniblen Zerpflücken seiner politischen Lage abzulenken, und deutete auf eine Wand, an der irgendjemand einen Spruch gegen seinen aurelischen Kompagnon hingeschmiert hatte, "..ich bin anscheinend nicht der einzige, der welche hat."
"Ah... ja, was.. eh... was sind Karten?", hakte ein sichtlich interessiert dreinschauender Accius nach, der die Schmiererei studierte als könne er daraus eine neue Erkenntnis über die Phänomene des politischen Roms gewinnen.
"Wahrscheinlich irgendetwas barbarisch... dieses 'gezinkt' scheint es noch schlimmer zu machen. Vielleicht ist das eine Referenz auf eure Allianz, Vala... sind Karten deinem Volk bekannt?", schielte der alte Grieche mit einem gelangweilten Blick auf die Schmiererei und seinen Schützling.
"Mein Volk..", ätzte dieser zurück, "...ist das Volk von Rom."
"Der Wahlkampf ist vorbei..."
"Nein.. sind sie nicht. Ich hab nicht die geringste Ahnung, was das meinen könnte.", brummte Vala schließlich mit verdrieslicher Miene. Die Schmiererei ging ihm eigentlich vollkommen am Podex vorbei, allerdings musste er sich ja quasi darauf stürzen.. auch wenn Linus ihm keine Chance zu lassen schien auf ein Thema auszuweichen mit dem er sich nicht indirekt beleidigen lassen musste.
"Wie dem auch sei...", rümpfte Damio die Nase, um schließlich mit der Inbrunst der Überzeugung erneut seinen unerschütterlichen Idealismus zu propagieren, "..sicherlich das Machwerk eines Kontrahenten von niederen Stand, den die grelle Sonne der römischen Patricii blendet."
"...beim stinkenden Odem des Hades, Accio! So einfältig kannst nicht einmal du sein..", fluchte der Grieche zurück, der sich mittlerweile nicht einmal mehr die Mühe machte die Augen zu verdrehen, "..niederer Stand. HAH!!! Dass ich nicht lache! Nein... DASS ich lache. Wahrscheinlich war es irgendwer aus dem gleichen.. wenn nicht gar aus der gleichen Gens. Deine glorreichen Patricii nehmen sich da kaum etwas mit dem Gesocks aus der Subura."
"Achte darauf, was du sagst, Linus. Du vergisst dich.. und deine Stoa, die du so gerne für dich proklamierst", konterte der Accius mit betonter Ruhe, "Das ist auf garkeinen Fall das Machwerk eines Patricius. Die Patrii sind die wahren Säulen Roms, Familien erfüllt mit derart leuchtender Tugendhaftigkeit, dass ihre Mitglieder gar nicht auf die Idee kommen sich zu derart niederer Propaganda hinreißen lassen würden."
"Oh..", grinste der Grieche siegessicher zurück, "..ich glaube, das müssen sie auch gar nicht. Ich bin mir sicher, derjenige hat das mit sicherheit nicht selbst geschrieben."
"Was das mit den Karten erklären würde.", warf Vala wahllos einen Gedanken in das Gezänk, "Vielleicht ein Schreibfehler?"
"Absolut abwegig. Diese Familien haben Rom groß gemacht! Sie sind die Definition von Ehre und Würde! Ihre Mitglieder haben es nicht nötig sich auf so... derartiges... herabzulassen.", wedelte der Accius mit der Linken wie um eine Mücke zu vertreiben.
"Die kochen auch nur mit Wasser...", stichelte Linus munter weiter..
"Genau genommen LASSEN sie kochen.", würgte Vala die Diskussion ab und tat ein paar auffordernde Schritte von der Schmiererei weg, "..und wo wir gerade dabei sind: Wahlkampf macht hungrig, also lasst uns etwas essen gehen."
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Wenige Tage nachdem der letzte Todesfall in der Stadt gemeldet worden war, hatte Vala sich nach Absprache mit dem Stab der Legion aufgemacht um bei den Templa der Stadt nach überlebenden Priestern zu suchen, die ihm bei seinem Vorhaben behilflich sein konnten.
Von weitem schienen die beeindruckenden Tempelbauten der Stadt wie ausgestorben. Gepflegt waren sie auch schon seit einiger Zeit kaum mehr, Unrat und Dreck lag auf den Stufen und zwischen den Säulen. Zwar nicht so hoch wie anderswo in einer Stadt in der sich die Menschen in den letzten Wochen selbst an den Sorgen um sich selbst gescheitert waren, aber doch merkbar mehr als das, was sich in einer so großen Gemeinde zwangsläufig ansammelte. Mit einem bitteren Lächeln fiel Vala ein, dass Mantua durch die Seuche Rom wohl ähnlicher geworden war, als es den Bewohnern lieb war.
In den kleinen Nischen und an den kleineren Altären erblickte wenige Menschen, die Dinge opferten die für sie keinen persönlichen Nutzen mehr hatten. Der Zusammenbruch der von außen kommenden Wirtschaft hatte die Versorgungslage der Stadt bis zum äußersten belastet, und man hatte von Menschen gehört die selbst ihre liebsten Haustiere geschlachtet hatten um nicht selbst zu verhungern. Und so hatte der Glaube der sonst eifrigen Gemeinde seltsame Auswüchse genommen. Einerseits hatten die Leute ihre weltliche Habe in großen Haufen auf die Altäre geworfen und verbrannt, andererseits hatte man den Göttern das geringe essbare vorenthalten. Was dazu führte, dass einige Altäre mittlerweile rußschwarz waren von den abstrus großen Opferfeuern, die die Götter mit dem Mobiliar einer ganzen Stadt förmlich bombardierten.Dies sollte nun ein Ende haben, und nachdem man zusammen mit der Legion dafür gesorgt hatte, dass die Märkte wieder mit Lebensmitteln versorgte (und mit blanker Gewaltandrohung soviel Preistreiberei und Wucher wie möglich bekämpfte), konnte man auch wieder ins Auge fassen auf eine einvernehmlichere Ebene die Götter anzusprechen.
"Du da...", befahl Vala einen Mann zu sich, der eindeutig der priesterlichen Zunft angehörte, "..komm her. Ich bin Titus Duccius Vala, Tribun der ersten Legion. Wieviele von euch sind noch am Leben und oder in der Stadt?"
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"Das Lazarett wird aufgelöst, da es keine weiteren Todesfälle mehr gibt. Die Kranken werden jetzt in den kleineren Tabernae der hiesigen Medici behandelt. Unsere Männer kommen zurück in die Valetudinaria des Castellums.", erläuterte Vala knapp die aktuellen Vorgänge, um damit gleichzeitig die Frage nach dem Segen der Medici zu beantworten und darzulegen was er schon initiiert hatte, konnte er sich doch kaum leisten auch nur den leichten Eindruck erwecken in einer Sekunde müßig gewesen zu sein, "Das wird heute und morgen unsere Leute beschäftigen, aber dafür darüber hinaus Kräfte freisetzen."
Mit einem dankbaren Nicken ließ Vala sich nieder: "Naja... eine Armee kann ich in diesem Zustand sicherlich nicht schlagen. Aber mein Kopf funktioniert wieder, und von daher kann ich im Stab wieder von Nutzen sein."
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"Selbstverständlich.", antwortete Vala wie vom Scorpio geschossen, obwohl er dem Gespräch nur mit halben Ohr aber dafür umso interessierenter dreinblickend gelauscht hatte, "Ich habe bereits mit dem Consular Purgitius gesprochen, der Patron des Aurelius und dein Klient Tiberius Durus steht noch aus.." ...was folgte war eine kurze Auflistung all jener wichtigen Persönlichkeiten die Vala vorhatte in den nächsten Tagen vor der Wahl aufzusuchen. Wobei nicht alle so erfolgversprechend verlaufen würden wie diese hier. Oder das beim Purgitier. Zwei Senatoren hatten ihn kurzum vor die Tür setzen lassen, was Vala zähneknirschend hatte hinnehmen müssen. Letztlich waren ihm derart offene Gegnerschaften lieber als all jene, die hinter den Kulissen gegen ihn intrigierten. Allerdings hatte bisher noch keine größere dieser Art zugeschnappt, und Vala fragte sich, ob das Etablissement ihn wirklich duldete.. oder einfach auf den besseren Moment wartete.
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In der historischen Zeit war, wie Durus schon gesagt hat, Mogontiacum wohl nur eine Art Canaba, also eine Siedlung aus Händlern und Veteranen die sich um das Lager herum gebildet hat. Da die Canabae meist unter direkter Verwaltung des Legionslegaten standen musste der Ort auch nicht einer anderen Civitas angeschlossen sein. Die von Durus erwähnte Communitas dürfte da wohl eben nur eine Übertragung von gewissen Kompetenzen des Legaten gewesen sein.. aber keine offizielle Stadtverwaltung.
Dazu kamen dann in weniger als einer Fußstunde diverse Vici, die vornehmlich von den Menschen bewohnt wurden die von den Römern (und oft heute noch) als Germanen/Kelten tituliert und damit getrennt wurden.
Als die Stadt nebst der militärischen zunehmend wirtschaftliche Bedeutung erlangte wuchsen diese Vici zusammen... das wohl aber erst gegen Ende des 3. Jahrhunderts nach Christus in der Verleihung der Stadtrechte gipfelte.Durus: für diese Communitas hätte ich gerne eine Quelle. Nicht, weil ich es anzweifle, sondern weil es mich interessiert.
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Gratuliere.
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Aye, pardon, ich habe da im Eifer des Gefechts eine Relativierung rausgelesen.
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Original von Fridumuot
Man wird wohl kaum bestreiten können das Bibel wie Koran ziemlich patriarchale Gesellschaftsnormen festlegen. Das es natürlich einen gewissen Auslegungsraum gibt, der dann bis zur Hinterfragung der Gültigkeit jeder Anweisung des heiligen Buches für die heutige Zeit geht steht natürlich außer Frage. Eben das ist mit der Bibel in liberaltheologischen Kreisen passiert, beim Koran sieht man da bis heute wenig Strömungen.Was ein Mann ist und wie er sich in sexueller Hinsicht verhalten soll, kann und darf ist ebenfalls sozialisiert. Das sagen übrigens auch die Mehrheit aller Feministinnen. Das Thema Phantasien über sexuelle Gewalt ist noch einmal ein weit komplexeres. Es ist z.B. ein großer Unterschied ob man in der Fantasie der aktive oder der passive Part ist. Bei den jeweiligen Studien würde ich sehr genau schauen was da als "Vergewaltigungsfantasie" operationalisiert wurde. Das kann nämlich mitunter sehr verschieden sein und kann auch nicht mehr dem entsprechen was wir als Vergewaltigung verstehen. Die nächste Frage ist dann warum besagte Frauen zu diesen Fantasien tendieren. Das kann sicher an der Umsetzung eines gewissen Männerbildes in die Fantasie sein oder aber die Sehnsucht nach gewissen sexuellen Praktiken die dann in der Fantasie einen überzogenen Höhepunkt findet, es kann aber auch die psychische Verarbeitung der Angst vor sexueller Gewalt sein.
Sicherlich alles richtig und schon gewusst, ändert aber rein garnix an meiner Argumentation.
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Original von Iunia Axilla
Ich hab nicht vom Koran als Ursprung gesprochen, sondern von den Ländern, in denen die Scharia durchgesetzt ist und den teilweise menschenrechtsverletzenden Umständen. Ich pauschalisiere da sicher nicht, oder noch schlimmer, mache eine Religion dafür verantwortlich. Genau lesen bitte. Aber in den Staaten: Malaysia, Indonesien,Algerien, Ägypten, Mauretanien, Sudan, Somalia,Gambia, Senegal, Katar.... wird die Lesart des Korans nunmal gerne dazu missbraucht, vor allem den weiblichen Teilen der Bevölkerung gewisse Menschenrechte abzuerkennen oder besonders drakonische Strafen ihnen aufzuerlegen.Dann sprech von der Scharia, und nicht vom Koran. Richtig schreiben bitte. Denn das ist ein gewaltiger Unterschied ob man das Werk an sich in direkter Verbindung mit den Missständen erwähnt, oder das daraus von einigen Irren abgeleitete Regelkonstrukt.
ZitatOriginal von Iunia Axilla
Und ich pauschalisier auch nicht alle Männer oder behaupte, dass alle diese Phantasien hätten. Auch hier bitte genau lesen.Es ist äußerst bequem von 'Bitte genau lesen..' zu sprechen, wenn man es selbst nicht schafft genau zu definieren. Aber ich zitier gerne noch einmal:
ZitatOriginal von Iunia Axilla
und meinem Mangel an Mitleid für Vergewaltigungsphantasien von Männern zu philosophierenDa ist nicht von 'gewissen Männern' oder 'ein paar wenigen' oder 'einer bestimmten Gruppe von Männern' die Rede, sondern von 'Männern'.
Pauschaler kann man es wirklich nurnoch mit 'dem Teil der Menschheit der einen größeren Anteil an Testosteron im Blut hat' sagen.ZitatOriginal von Iunia Axilla
Nur habe ich für jene Exemplare der Gattung Mensch, die solche Phantasien haben, wenig Mitleid und noch weniger Verständnis, und ich finde es gefährlich, darüber nachzusinnen, dass es "schade" sei, dass heutzutage die Männer ja keine solche Macht mehr hatten wie ein Römer über seine Sklavinnen. Und ich sage, dass diese Behauptung pauschalisiert ist, da es durchaus noch Teilbereiche in der heutigen Welt gibt, in denen es durchaus noch so umgesetzt wird. Ob das rechtlich in der Verfassung der Staaten steht oder nicht, sei da mal außen vor. Es passiert. Und die Augen davor zu verschließen und zu sagen "Ja, heute gibts sowas ja gar nicht mehr" ist naiv. Nicht mehr, und nicht weniger.Da bin ich durchaus d'accord.
Es geht mir allerdings auch nur darum, Monopolisierungen von Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung auf den männlichen Teil der Menschheit zu bekämpfen. Was auch nur ein kleiner Teil deiner Argumentation war, aber um den geht es mir halt.
Dass Frauen (und ja, ich pauschalisier hier) genauso das Zeug dazu haben, wenn der gesellschaftliche Rahmen ihnen die Möglichkeit dazu gibt, ist mittlerweile wohl erwiesen. Es gibt kein friedliches Geschlecht, weil es keine friedliche Menschheit gibt. Easy as is.ZitatOriginal von Iunia Axilla
Und mir wurde schon desöfteren unterstellt, ich sei ein Chauvie, aber das ist jetzt das erste Mal, dass mich jemand ultrafeministisch nennt...Ich hoffe, du gewöhnst dich nicht dran.
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Sicherlich alles richtig und berechtigt, aber: bitte differenziert und ohne Pauschalisierungen...
ZitatOriginal von Iunia Axilla in denen der Koran noch oberstes Gesetz ist
Das zum Beispiel. Da sollte man doch stark zwischen dem Werk an sich und der AUSLEGUNG desselben unterscheiden. Der Koran an sich ist nicht das, was man heute gender biased nennt. Die Auslegung allerdings schon, die oft durch kleine Gruppen geschieht die mit ihrer Lesart vor allem auch ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen. Ist bei der Bibel genau der gleiche Fall.. mit solcherlei Argumentation kann man sehr schnell gleich alle Religionen als Ursprung von Unterdrückung und Unterwerfung bezeichnen. Dass Religion letztlich auch ein formbares Werkzeug ist, das in verschiedenen Händen entweder Gutes oder Böses bewirken kann, darf hier nicht außer Acht gelassen werden.
ZitatOriginal von Iunia Axilla
Vergewaltigungsphantasien von MännernVorsicht. Hier gab es schon Studien, die die Waageschale immer anders ausfallen lassen. Mal sind es Frauen die mehr auf derlei Fantasien abfahren, mal sind es Männer... eindeutig ist bisher keine dieser Studien gewesen, allerdings zeigen sie vor allem eins: das ist kein Monopol der Männer.
Im Kontext der Erdbereiche auf die hier die ganze Zeit angespielt wird, ist es sicherlich eher der gesellschaftliche Rahmen, der das Problem darstellt. Und die Hemmschwelle für Männer niedriger werden lässt als für Frauen sich mit sexueller Gewalt durchzusetzen.
Die tierische Komponente im Menschen wurde in der Zeit immer mehr durch gesellschaftliche Normen und Dogmen eingeschränkt und mit Sanktionen bedroht... aber sie ist immernoch da. Wenn es Gesellschaften gibt, in denen das nicht so ist, dann liegt das nicht am Menschen, sondern an seiner Sozialisation.. und die wird von beiden Geschlechtern gleichermaßen getragen.
Also lass mir mal bitte die stete Pauschalisierung des Männertums da raus.. das ist ultrafeministische Kackscheisse. -
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Original von Fridumuot
Vorrangig sicher nicht, aber sie transportieren das eben (vielleicht ungewollt) mit.Kann ich mir kaum vorstellen.. da muss man schon wirklich absolut abgestumpft sein, um nicht zu checken, dass sexuell konnotierte Darstellungen auch immer etwas von den Vorstellungen einer Zeit über Sex und Sexualität mitteilen. Und die Drehbuchschreiber von Rome haben in anderen Serien gezeigt, dass sie definitiv nicht so abgestumpft sind. Da können wir durchaus davon ausgehen, dass die wussten was jede Szene mitteilte.
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Original von Rambosius
Das hat indirekt mit dem Thema zu tun, weil behauptet wurde, dass durch die Christianisierung sich die "Sexualmoral" geändert hatte.Gut. Und jetzt musst du mir erklären, was genau Konstantin mit seiner Christianisierung mit unserer aktuellen Debatte zu tun hat...
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Sicher. Aber es hat ihm seine Macht gesichert. Es gibt Herrscher die haben noch viel größere Probleme auf sich genommen nur um an der Spitze der Hierarchie zu verbleiben.
Aber was genau hat das mit diesem Thema zu tun?
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Das wurde ja bereits gesagt, und steht eigentlich auch vollkommen außer Frage.
@Fridu: Da muss ich widersprechen, oder zumindest darauf hinweisen, dass meine Lesart anders ist als deine. Wie ich geschrieben habe betrachte ich Sexualmoral nicht als den Inhalt, den die Drehbuchschreiber vorrangig transportieren wollten. Dass man aus Rome trotzdem jede Menge über die moderne Rezeption der antiken Sexualmoral (nichts anderes ist die Serie) lesen kann ist klar. Aber eben nicht vorangig, denn dafür wird Sex genauso wie viele andere Alltagsakte in den Kontext der allgegenwärtigen Politik gebettet.
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Ehm, nein. Das ist letztlich wohl erst nachträglich in die Überlieferung gepackt worden um der Propaganda ein weiteres scharfes Schwert in die Hand zu geben.
Heute wird das etwas kritischer gesehen. Konstantin soll vor allem als berechnender Machtpolitiker die Möglichkeiten des Christentums zu seinen Zwecken ausgenutzt haben.
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Die Szene, auf die Rambosius anspielt, würde ich allerdings weniger in den Kontext der Sexualmoral setzen. Den Drehbuchschreibern ging es vor allem wohl eher darum die absolute Macht darzustellen die die Römer als solche, und Ranghohe unter ihnen im speziellen im römischen Einflussbereich genossen. Gerade zu Beginn der Serie wird es wichtig gewesen sein gewisse Dinge von vorneherein klarzustellen, und die Charakterisierung Marc Antons als jemand, der seine Macht in vollen Zügen auskostet dürfte ihr Ziel wohl erreicht haben.
Sex ist in der Serie ja so gut wie nie Selbstzweck, sondern wird als Werkzeug eingesetzt um ein gewisses Ziel zu erreichen. Das macht Rome nicht nur zu einer Serie mit äußerster Freizügigkeit, sondern auch eine, die darstellt wie sehr Politik sämtliche Lebensbereiche des Menschen beschlagnahmen kann. Und das wiederrum ist imho eine der großen Stärken der Serie.
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"Dafür gilt dir mein Dank.", lancierte Vala nun zum Schluss, "Genauso wie für die Möglichkeit hier heute mit dir sprechen zu können. Vielen Dank, Conular und vale bene."
Sprach's, nickte dem Consular noch einmal dankbar zu und ließ dann den anderen Salutationisten den Vortritt..
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Es irritiert mich, dass dich das nicht irritiert, dass Spieler irritiert werden könnten weil die Grenzen im IR nicht den Gegebenheiten entsprechen. Ich dachte, das war einer der Beweggründe für eine neue Karte: historischer sein.
Zumindest bei den Mattiakern dürfte der Fall wohl klar sein... das ist nämlich definitiv "nur" abhängiges Gebiet gewesen. Und sie haben keine Steuern gezahlt.
Ob da jetzt zwei Städte nach römischem Vorbild drin waren ist leidlich Jacke bi Hose: es war kein römisches Territorium.
So wie es jetzt ist klaut man den Mattiakern einen Großteil ihres Stammesgebiets und vor allem ihre Funktion als militärischer Puffer zwischen römischem Reich und den Chatten.Was den Flecken von Lopodunum angeht, würde ich zumindest die Grenzen an den Stand anpassen den wir zur Zeit bespielen... oder ein grafisches Moment einführen, dass klar macht, dass man zu unserer bespielten Zeit kaum von festen Linien als Grenzen ausgehen konnte, sondern dass Grenzen sich vor allem in zunehmendem und abnehmendem Einfluss einer Fraktion manifestierten. So starre Konstrukte nach dem Reissbrett funktionieren ja nicht einmal in der Moderne.