Beiträge von Titus Duccius Vala

    Na, was bedeutet 'lediglich'? Wenn man durch dieses 'lediglich' sämtliche Teile des römischen Reichs rausstreichen würde, die nur unter römischer Kontrolle standen, müssten einige Geschichtsbücher neu gedruckt werden. ;) Es ist nur eine Stufe, die faktisch mit dem heutigen Verständnis von Territorialmacht korreliert, auf die damaligen Möglichkeiten von Anspruchssicherung nicht zu vergleichen ist. Allein das Gebiet der Mattiaker (die nachweislich ein paar Städte nach römischem Vorbild hatten, da geb ich dir recht) war abhängig und keinesfalls römisches Territorium. Nida selbst war, genauso wie Aquae Mattiacorum, mitten im Mattiakergebiet, und wurden wahrscheinlich auch vornehmlich von diesen bewohnt, genauso wie die CCAA über lange Zeit eine reine ubiersiedlung war.


    Was Lopodunum angeht, seh ich den Status der Stadt als Vorposten ja auch noch ein, aber eigentlich solltest du da auch erwähnen, dass es zu vorgeschobenen Wachposten (die die spätere Limeslinie markierten) auch ganze befestigte Städte gab die quasi im Feindesland aufgebaut wurden und so massiv zur Territoriumsaneignung beigetragen haben.


    Mir geht es ja auch nicht darum die Grenzen aus reinem Detailanspruch korrigiert zu wissen, sondern weil es im Spiel selbst zu massiven Irritationen führen kann wenn A meint: das ist alles noch römisch und B meint: Nee, isses nicht.

    "...und ihr Vormund sind dir wohlgesonnen." klang es noch in Valas Ohren nach, und der junge Germane kam nicht umhin ob der bizarren Vorstellung die Lippen zu einem schiefen Grinsen zu verziehen. War ihr Vormund ihm wohlgesonnen? Soweit er wusste, war ihr Vormund nach dem Tod ihres Mannes... wenn man es genau nahm... sie selbst. Und zumindest was gewisse Körperlichkeiten anging war er sich sicher, dass sie ihm wohlgesonnen war. Wenn man es nicht so genau nahm war ihr Vormund niemand anderes als der Kaiser des römischen Reichs, und Vala hatte es nicht auf eine Vestalin abgesehen.


    Wobei das sicherlich auch seinen Reiz hatte.


    Als Lupus dann direkt auf den toten Balbus zu sprechen kam verschluckte Vala sich unwillkürlich an sich selbst. Entweder war Lupus ein vollkommener Beobachter oder ein Trottel auf einer Rinderweide der unbewusst seine Schritte genau an die richtigen Stellen setzte. Geräuschvoll sog Vala Luft ein, winkte dann aber ab um das Gespräch bloß nicht an dieser Stelle halten zu lassen.
    "Ach, endlich? Ich dachte schon, die Römer legten sich per mala fide mit ihren Göttern an. In Mantua waren nicht wenige der Meinung, dass die Römer ihnen das eingebrockt haben... und die Götter ihre Strafe vor Wut einige hundert Stadien zu weit nördlich platzierten."
    Womit Vala implizit darlegte: seiner Meinung nach hatte er mit dem ganzen Schmarn nicht das geringste zu tun. Natürlich war Iuppiter niemand anderes als Wodan selbstgöttlich, und die anderen Asen hatten auch ihre Entsprechungen im Süden gefunden... aber was die Römer verbockten war der Römer Sache, und nicht die seine. Er opferte und glaubte quasi autark.. bisher hatte es ihm nicht geschadet. Andererseits war da Mantua... und auch ihn hatte es erwischt. Diese kleine Erkenntnis ließ Vala grübeln, und so dauerte es eine ganze Weile bis er den Faden des Lupus wieder aufnahm. Beziehungsweise nicht, denn Lupus Familie ging ihm gelinde gesagt am Arsch vorbei solange er sie nicht für seine Zwecke ausnutzen konnte. Was ihn wieder auf den Lapsus mit Ursus erinnerte. Da hätte er auch was reißen können... reißen MÜSSEN... andererseits hatte er seine Gedanken da noch in Mantua und NUR in Mantua gehabt, und sein Hirn zusätzlich noch in einer groben Masse an Ektoplasma eingelegt. Da konnte kein Mensch erwarten, dass man politisch dachte. Er hatte ja nicht einmal die Zeit gefunden an Frauen zu denken. Nicht einmal an halbwegs bekleidete. Und das hieß schon was... und das hieß vor allem: er hatte etwas nachzuholen.


    "War die verstorbene ein Weib das sich anzusehen lohnte?", überging Vala jede Beileidsbekundung und fixierte sich erst einmal auf das, was ihm essentiell erschien. Tot war sie so oder so.. und so konnte er implizit in Erfahrung bringen, ob das lebende Wicht was hermachte, Konsularsverlobte hin oder her. Die anderen Hochzeiten winkte er einfach beiseite, noch war er auf einem Level an dem die römischen Strippen zu oft an ihm vorbeiführten, und daher auch die politischen Hochzeiten kaum von Belang für ihn waren.


    "...genug dessen. Was gibt es an der Front? Hast du dich mittlerweile... selbst... um diesen Piso gekümmert? Und was gibt es sonst für Fälle, die uns im Wege stehen? Wie geht es den beiden anderen? Imperiosus? Lepidus? Sermo lässt dich grüßen.. und friert sich in Germania den Arsch ab. Verweichlichtes Römervolk, möchte man meinen. Also?"

    Vala nickte dem Scriba knapp zu und verschwand dann im Officium des Legaten, wo er sofort Haltung annahm...


    "Tribunus Laticlavius Duccius Vala meldet sich wieder zum Dienst, Legatus.", knirschte er dabei zwischen seinen Zähnen hervor als jeder Muskel in seinem Körper schmerzvoll gegen das Salutieren protestierte. Auch wenn er genesen war... erholt und gesund war etwas anderes. Aber was blieb ihm anderes übrig als die Zähne zusammen zu beißen und seine Pflicht zu tun? Richtig, garnichts. Er hatte sich hier zu beweisen, und durch seine eigene Infektion kostbare Tage verloren.


    "Und ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn ich dieses Ziel mit deiner Unterstützung erreichen könnte, Consular Purgitius.", lächelte Vala damit dann auch das Ende dieses Gesprächs ein, da er bei weitem nicht der einzige war der mit dem Hausherrn sprechen wollte. Zudem hatte er im Trubel des Wahlkampfs selbst noch einige Hände zu schütteln...


    "Ich würde mich sehr darüber freuen, mit dir in wahlkampffreieren Zeiten einige Worte wechseln zu können..."

    Auch von mir ein, peinlicherweise viel zu spätes, Kompliment für die große Leistung der neuen Karten.


    Was mir allerdings hier aufgefallen ist: die Gebiete östlich von Confluentes und Bingium sowie nördlich von Mogontiacum sind zu unserer bespielten Zeit wohl römische Einflusssphäre, allerdings noch in fester Hand der Mattiaker, die sich ja selbst verwalteten und auch keine Abgaben an die Römer zu zahlen hatten. Es gab an der Grenzlinie, die später zum Limes werden sollte, im Stammesgebiet der Mattiaker zwar einige wenige Befestigungen, aber die waren wohl kaum mehr als ein paar vorgeschobene Wachposten. Auch das Gebiet östlich von Mogontiacum, Borbetomagus bis Lopodunum war wohl zu unserer Zeit nur römisches Einflussgebiet, aber keinesfalls als Hoheitsgebiet einzustufen.
    Domitian war militärisch in diesen Gebieten aktiv, das ist bewiesen, aber es kann stark bezweifelt werden, dass er das Gebiet sofort annektiert hat. Er hat wohl nur die Chatten aus dem Gebiet geworfen, was nicht heißt, dass es damit automatisch römisch wurde. Römische Anektionspolitik verlief in vielen kleinen Etappen... zumal die meisten Befestigungen in der Region Jahre nach unserer Zeit errichtet wurden.


    Das könnte im Fall der Fälle zu Irrititationen führen, daher schlage ich vor, die benannten Gebiete bei Gelegenheit der Legende entsprechend in 'Römisch besetzte, kontrollierte oder von Rom abhängige Region' umzuwandeln. Die letztliche Integration ins Reich mit dem damit verbundenen massiven Ausbau des Limes zum Grenzbollwerk geschah ja maßgeblich erst nach unserer Zeit. :)


    Edit: Belege vergessen :D


    1. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (Mattiaker) 1987
    2. Putzger Historischer Weltatlas 2009
    3. von Elbe, Joachim - Die Römer in Deutschland 1980
    4. Moschek, Wolfgang - Der Limes 2010

    ..fand sich nach den Tagen seiner Krankheit wieder vor dem Officium des Legaten ein, dieses Mal allerdings in der Curia der Stadt. Natürlich war Vala alles andere als wieder genesen, aber nach den Maßstäben der Medici war er wieder einsatzbereit und nicht mehr ansteckend. Als Vala die Thermen verlassen hatte, hatte er die Stadt genauso vorgefunden wie er sie verlassen hatte: totenstill. Die sich erholenden Kranken hüteten also noch weiterhin ihre Casae, und es würde wohl noch etwas dauern bis man sich wieder auf die Straßen traute. Und bis dahin würde es noch einiges zu tun geben..


    "Salvete und Apoll mit euch.. zum Legaten, wenn möglich sofort.", grüßte er die anwesenden Scribae mit einem müden Lächeln, und blickte erwartungsvoll in Richtung der Tür, hinter der der Legat der ersten Legion die Fäden in der Stadt sponn.


    "Den Göttern sei dank..", war Valas unwillkürlich ehrliche wie sichtbar erleichterte Antwort auf die Bekundung des Medicus. Ein heller Strahl Sonnenlicht im Vergleich zu den winzigen Lichtblicken der letzten Tage. Nach all dem Leid, dass sich hier in den Thermen und in einer ungleich größeren Vielzahl von kleinen Tragödien in den Häusern der Stadt abgespielt hat. Jetzt sah es tatsächlich so aus, als hätten die Götter genug vom Siechtum der Civitas Mantua.. eine Tatsache, die sicherlich nicht unbeachtet bleiben würde.


    Für Vala bedeutete dies vor allem, dass er nach den Tagen des quasi-nutzlosen Herumgammelns im Lazarett mit stark begrenztem Wirkungskreis endlich wieder nach draußen konnte, um dort seine Aufgaben wahrzunehmen. Wenn das Abflauen der Seuche auch in der Stadt geschah, würde es sicherlich einiges an Wiederaufbauarbeit geben.


    "Danke, Sextius. Ich werde deine Leistungen hier bei meinem Bericht dem Legaten gegenüber nicht unerwähnt lassen...", waren dann auch die letzten Worte, die Vala mit dem Medicus wechselte, bevor er sich daran machte seine... eigentlich hatte er nichts mehr hier. So machte er sich mit dem auf was er am Leibe trug und verschwand in Richtung Castellum um sich dort in seinem Domizil wieder herzurichten. Und vor allem: zu waschen.


    Es brauchte viel Selbstbeherrschung, um den Senatoren, die sich als Unterstützer seiner Sache erklärten, nicht gleich dankbar und erleichtert zuzunicken. Haltung bewahren, Würde zeigen, um wenigstens auch die Gegner zum Grübeln zu bringen. Ganz und gar Römer sein.
    Er würde sich seinen Unterstützern später noch erkenntlich zeigen können, gerade den vinicischen Legenden. Die Meldung eines Senators, den Vala nicht kannte (und weil Sirius nicht hinter ihm stand auch nicht so leicht identifizieren konnte) brachte ihn dann doch etwas aus dem Konzept. Der Mann war ein Freund seines Vaters gewesen? Einen ewigen Moment zeigte Vala sich doch sehr irritiert von dieser Bekundung und abseits jeder Selbstbeherrschung. Flavius Germanicus hatte seinem Sohn einiges über seine Zeit in Rom und im Reich erzählt, viele düstere aber auch viele heitere Geschichten, in denen Namen wie einem Wasserfall fielen und in einem Tosen der Eindrücke aus einer in der kindlichen Fantasie eines Jungen zu einer einzigen großen Idee Roms geworden. Dass sich jetzt so unvermittelt einer der Namen aus diesem Tosen löste und den sich beruhigenden Strom Valas Heranwachsen hinabtrieb überraschte ihn dann doch, und so konnte er kaum anders, als sich vorzunehmen den Mann nach dieser langen Sitzung anzusprechen.


    Auch der Purgitier erklärte sich für seine Sache, und Vala bekam das leise, aber noch sehr unsichere Gefühl der Hoffnung, dass er es tatsächlich schaffen könnte. Den in seiner Familie legendären Erfolg seines Vaters nicht nur einzustellen, sondern vielleicht gar zu übertrumpfen. Aber bis dahin galt es sich im Hier-und-Jetzt zu halten. Für Traumwandlerei war später noch Zeit genug.
    "Als Tribunus Laticlavius war ich dem Legaten der ersten Legion, Titus Ursus von den Aureliern direkt unterstellt. Ich führte unter seiner Aufsicht mit den Tribuni Angusticlavi die Organisation der Zusammenarbeit mit der hiesigen Administratio der Civitas. Dazu gehörte auch die Pflege der Erkrankten und Sterbenden, wie auch die Aufrechterhaltung der zusammenbrechenden Versorgung der Stadt.. und die weniger erfreulichen Dinge wie die Bestattung von vielen hunderten Toten. Die Sicherheit in der Civitas musste auch gewährleistet sein, da es zunehmend zu Plünderungen und anderen Verbrechen gegen die siechende Gemeinde kam."

    "Ich kann es der Acta nicht verübeln, ihre Schreiber bisher nicht in die Stadt gesandt zu haben. Wahrscheinlich werden sie sich erst nach Mantua wagen wenn die ersten Bewohner selbst zurückkehren...", sponn Vala den Faden weiter, und ahnte nicht wie richtig er damit liegen würde.


    "Mein Vater, Flavius Duccius Germanicus, war Quaestor des Princeps. Ich will es ihm gleichtun.", ging Vala auf seine eigenen Wunschvorstellungen ein, so sehr ihm die Tatsache auch bewusst war, dass er kaum einen Wunsch haben würde. Streng genommen sollte es ihn als Homo Novissimus mehr als nur glücklich machen überhaupt gewählt zu werden. Allerdings steckte in dem Wunsch vor allem auch das Verlangen, es dem größten aller Duccii nicht nur gleich zu tun, sondern ihn auch zu übertreffen. Sein Vater hatte sich damals gegen den Senat entschieden und war als Tribun zur zweiten Legion zurückgekehrt. Er hatte es Vala nie gegenüber erklärt, aber er dachte sich, dass sein Vater lieber näher an der Familie sein wollte, denn als Sohn eines ehemaligen Peregrinus den unsteten Tiden der römischen Politik standzuhalten. Vala hatte nicht vor, sich solch emotionalen Betrachtungen hinzugeben. Er würde beides bekommen. Seine Familie, Mogontiacum, die zweite Legion und vor allem: seine eigene Provinz.

    "Das, geschätzter Patron, ist Sextus Aurelius Lupus.", stellte Vala seine Kompagnon knapp vor, "Sohn des Numerius Fulvus. Er kandidiert mit mir zusammen für die Quaestur bei den kommenden Wahlen..."
    Ein aufforderner Blick in Richtung des Aureliers deutete demselben, sich am besten selbst ausführlicher vorzustellen um Werbung für sich zu machen.

    "Im Krieg der zweiten Legion gegen die Chatten unter Modorok verschollen, Consular.", tischte er dem Tiberius die offizielle Version auf, die jeder zu hören bekam der nach seinem Vater fragte. Die Wahrheit wurde strengstens von der Familie gehütet, und nicht einmal in der wussten alle vom Schicksal des Flavius Germanicus.


    "Ich habe meine ersten Schritte im römischen Recht unter seiner Anweisung unternommen, das ist korrekt.", schloss sich Vala dann der Nachfrage nach seiner juristischen Bewandung an, "Unter dem Magister Iuris Decimus Mattiacus habe ich dann eine anerkannte Prüfung gemacht, und bin in den offiziellen Listen als Advocatus und Pflichtverteidiger geführt."

    "Wir sind in Freundschaft einander verbunden...", erklärte Vala knapp die Beziehung zwischem dem Quintilier und ihm selbst, und damit auch den Briefverkehr, der zwischen Vala und dem Quintilier allerdings selten so wortreich ausfiel wie anscheinend im Schreiben Sermos an seinen Patron. Meist beschränkte man sich auf das knappe austauschen von Neuigkeiten auf kostensparenden Wachstafeln.


    "Das mag daran liegen, das kaum etwas aus Mantua nach außen dran. Von dem abgesehen, was die zahlreichen Flüchtlinge nach außen trugen. Wenige Monate vor Ende meiner ersten Amtszeit als Tribun der ersten Legion ist in Mantua eine Seuche ausgebrochen. Die befallenen klagten über manigfalte Plagen, so über Fluss, stete Übelkeit und eine tiefe Kälte des Körpers. Als die Krankenzahlen schlagartig zunahmen, sprachen die Sacerdotes der verschiedenen Tempel von einem Fluch der Götter, einer Art Prüfung. Bald gab es mehr Kranke als Gesunde in der Stadt, die Zahl der Toten stieg von Stunde zu Stunde und wir hatten es bald mit einer zusammenbrechenden Gemeinde zu tun. Die Leute blieben zu Hause, siechten vor sich hin und gingen nicht mehr zur Arbeit. So auch die Administratio.", erzählte Vala, und im perfekt ausgestatteten Heim des Konsulars blieb natürlich auch nicht aus, dass ein Sklave mit Getränken wartete, so ein Gespräch sich doch als länger entpuppte. Mit befeuchteter Kehle fuhr der junge Duccius nun fort: "Als sich abzeichnete, dass die Administratio das Problem nicht allein in den Griff bekommen würde, und die Legion bald selbst betroffen sein würde, entschloss sich der Legat Titus Aurelius Ursus für eine Flucht nach vorne, legte die medizinischen Kräfte der Legion mit den zivilen zusammen und sorgte mit den ihm zur Vergügung stehenden Kräften in Zusammenarbeit mit seinem Stab und den Resten der zivilen Administration dafür, dass das Gemeinwesen nicht vollkommen zusammenbrach. Dies sorgte auch für eine unorthodoxe Verlängerung meines Tribunats. Die Seuche begann dann vor zwei Monaten die Stadt aus ihrem Würgegriff zu entlassen, die Sacerdotes deuteten dies mit ihren Mitteln als Zeichen der Götter, dass Mantua die Prüfung bestanden hatte. Der Aufbau begann sofort... und hält noch an. Ich wurde entlassen, um mich für die weitere Beschreitung des Cursus Honorum vorbereiten zu können. Ich kandidiere für die Quaestur."

    "Du bist zu bescheiden, werter Patron.", lächelte Vala die Frage weg, die ihn bei schon so vielen anderen Salutationes den letzten Nerv geraubt hatte, "Ich sehe es als vollkommen selbstverständlich an, meine Wertschätzung für dich und deine Frau nach einer so langen Zeit mit einem kleinen Präsent auszudrücken."


    Sprach's und beließ es dabei, in seinem Innern stoisch den Schmerz des wahlkampfbedingten Kaumzeilerns ertragend. :D

    "Beglückwünsche ihn zu seiner Wahl, guter Mann!", fuhr der Schreihals laut hörbar fort, da sich immer einige Ohren in der Nähe befanden die jedes rein zufällig gehörte Gespräch gierig mithörten, "Sollte der Senat TITUS DUCCIUS VALA zum Quaestor wählen, wird er sich sicherlich im Volke zeigen um seine Dankbarkeit auszudrücken. Vorher aber dürfte es kaum möglich sein, guter Mann, immerhin muss der Kandidat ja selbst viele wichtige Hände schütteln um gewählt zu werden. Wo ich gerade dabei bin: WÄHLT TITUS DUCCIUS VALA!!! ER IST _DER_ MANN FÜR DIE QUAESTUR!!! TITUS DUCCIUS VALA!!!!

    Anaximander
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    "Achaia?", fragte Anaximander kritisch. Es gab mehrere kleine Gemeinden in Achaia, die ob der griechischen Polyalleserei ungefährlicher leben und wirken konnten als hier. Aber hier gab es am meisten zu gewinnen! Dies war die ewige Stadt, der Ort an dem Petrus zu seinem Mentor aufgefahren war, an dem Paullus das Martyrium erlitten hatte! Wo, wenn nicht hier konnten sie alles gewinnen?


    "Nun, wenn das so ist...", murrte der Sklave und packte einen Fisch ein, als hätte sich das Thema die ganze Zeit um diesen gedreht, "..bekommst du den hier umsonst. Quasi zum probieren. Wenn du dir dann noch sicher bist, suche mich doch noch einmal auf." Der Weg, den er ihr erklärte war nicht allzu schwer zu verfolgen, führte jedoch in eine der ruhigeren aber nicht unbedingt sicheren Gegenden Roms. Die Zeit, die er ihr dabei nannte, bekräftige die Vorstellung einer ziemlich unheimlichen Begegnung, die sich da anbahnen würde, wenn die fremde Nordfrau sich darauf einließ.


    "Vielleicht dann auf bald, Fremde! Vale bene!"



    SKLAVE - MEMMIA ASCINIA


    Anaximander
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    Er hatte keine festen Punkte, wo er jene seltenen Menschen hinlockte, die sich tatsächlich für den Herrn zu interessieren schienen. Er nahm mal diesen und mal jenen Punkt, weit genug entfernt von allem Trubel um einigermaßen ungestört reden zu können... und das Werk fortzuführen. Reden musste man, denn er brachte niemanden auf Anhieb zur Gemeinde, zu gefährlich war es, dass man sie aushorchte und sie sich dann schließlich vor einem wütenden Mob in Sicherheit bringen mussten. Was oft schon geschehen war, und nicht immer gelungen. Schaden machte Klug, und auch wenn sie sich des Himmelreichs sicher waren konnten sie nicht blindlings in jede Gefahr laufen.


    An diesem Abend wartete Anaximander im Schutz der Dunkelheit auf einen weiteren Fang den er auf dem Markt getan hatte. Viele kamen nicht, die Angst war zu groß, oder sie hatten es nicht einrichten können sich glaubwürdig davonzustehlen. Aber ab und an...



    SKLAVE - MEMMIA ASCINIA

    "Bei den Göttern! Mann! Wie kann man das nicht wissen?", fuhr der Schreihals gespielt auf und machte eine theatralisch-fassungslose Figur, "Die Götter haben Mantua mit einer schweren Prüfung versehen! Hunderte tot, Abertausende krank! Und TITUS DUCCIUS VALA hat als Tribun der ersten Legion mit den tapferen Soldaten den Menschen geholfen diese Prüfung zu überstehen! Mit Hilfe der Sacerdotes, natürlich! ABER ER IST EIN HELD MANTUAS! WIE ALLE SOLDATEN DER PRIMA!!! WÄHLT TITUS DUCCIUS VALA!!!"

    "HARR!!!!", grinste der Schreihals nun über beide Ohren, als er die Worte des Mannes vernahm. Der hatte anscheinend genau richtig verstanden, wie es im Wahlkampf ablief!


    "Du bist mein Mann! Hier, nimm noch ein Brot für deine Lieben mit! Und nicht vergessen: TITUS DUCCIUS VALA IST _DER_ MANN FÜR DIE QUAESTUR!!! WÄHLT TITUS DUCCIUS VALA!!! EIN EHRBARER MANN FÜR EIN EHRENHAFTES AMT!!! WÄHLT TITUS DUCCIUS VALA DER IN DER KATASTROPHE VON MANTUA DEN MENSCHEN GEHOLFEN HAT!!! TITUS DUCCIUS VALA!!!"