"Jopp. Kien schiet." , nickte Vala mit einem leicht süffisanten Lächeln, "Ik heb bim Princeps um dine Versassung angesucht... wenn lui datt dolasst, kunnen wia oppe Wech nach Huus." Dass der Junge so strahlte, zeigte Vala dass nicht nur er Roms langsam sehr überdrüssig war. Sowieso hatte er nicht nur einmal diesen Eindruck gehabt... nicht nur bei seinen Leuten. Wenn seine Einkaufsliste so durchging, würde sich ohnehin ein Treck von Leuten auf gen Norden machen... interessante Vorstellung. Denkwürdige Vorstellung.
Beiträge von Titus Duccius Vala
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"Janu, hatt ja sin kun, datt Witjon ju watt to lase mitgivt ob dine Rise." , hob Vala abwehrend die Hände als Eldrid's Temperament ihre Abstammung ziemlich deutlich machte. Auch das 'mein erster Kerl' zeugte von einer eher nüchternen Herangehensweise an das Thema, was Vala deutlich machte, dass Witjon durchaus richtig mit seiner Wahl gelegen hatte.
"Hadamar hat nu umrisse, watt all Lüt över dine Kerl-in-spe wisse." , führte Vala also die Sache fort um der Frau die grundlegenden Infos zu bekommen die sie brauchte um mit dem Typen verheirat zu sein, "Jrondleiend is' datt: e is Römer un' is heel enjaschiert in Rächt un' Kultus. Het sin' sine zwo Stacknpärd, wör aso niet slacht, wennu ju da watt fitt mach's... so datt ju lui net langweilsch wörsch. Lui het inne Kriech starch jelitte, het hummelt un' löpt oppe Stock, Pine is wua no sine daagwerk. Lui Charakter is'... nu, het is een Römer met lui ju kunns schaffe, bat hi is heel praud un' krodd. Behielte dat inne Kopp." , sprach Vala und begriff bald, dass diese Einführung nicht allzu einladend erschien... und letztlich war es ja, dass sie sie einem Löwen im Raubtierkäfig an die Hand gaben.
"Er hett vor, für et Konsulat to kandidieren." , fuhr Vala in etwas gemäßigter Sprache weiter vor, "Watt bedeutet, datt dine Kinners to de Nobilitas Roms gehörn werden. Din Kerl wörd to de einflussreichste und bedeutendste Männer Roms gehörn wenn ihm gelingt watt er vorhet. Datt bedeutet allerdings ook Stress. Heel viu Stress. Alleen, wil ju een von uns bis'... und mit mia verwandt. De Liste der Lüt die potentielle Jeigner sin' is heel longer sin' de Verbündete. Din wöchtigster Verbündeter hia in Rom, userhalb dine Huus, wöd Audaod sin, Witjon's Suon. Et wörd dine Uffgabe, inne Frauewelt Politik füa din Kerl un' dine Sipp to maake. De wichtigste Adresse hia wöd: Aelia Vespa, die Fru vonne Praefegtus Urbanus, Margus Degimus Livianus. Lui is' vertruensfull un' een heel joote Fruendin use Sipp. Dann wör' da Decima Messalina... Virgo Vestalis. Eigen un' uffbrusend wenn et um Stannesbewusstsein jeit, aber potent. Und Aurelia Prisca, Witwe vunne Senador Flavius Piso. Standesdünkel bitt unne de Noos, aber ebenso potent. Lässere sin' mit Vorsicht to genieße. Joa... hmhmhm... watt heb ik verjesse?" , rieb Vala sich mit müdem Blick nach diesem Crashcurs in stadtrömischen Eigenheiten die Stirn... irgendwas war da doch noch gewesen. Es war wirklich Zeit für Urlaub. -
"Moi to lustern..." , zeigte Vala sich halbseiden an der Reise Eldrids interessiert, ließ sich aber keine Muße großartig beim Smalltalk zu bleiben, "Tiet is, watt wi niet ham. Datt wirs ju in Roma heel faste miarken. Stüdig sin' Wahle, stüdig staat watt an... un' wenne denx, datte dat alle hinna di has, kütt de nähste Dütt an un' wull watt. Wi viu het Witjon ju vertält, watt do hia in Roma sulls?" , fragte er, immerhin entschied das, wie der Rest des Abends verlaufen würde.
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"Janz jenau düsse Kerl. Un' jopp, isset." , stimmte seinem jüngeren Verwandten zu und schauffelte sich weiteres hinein, da auch das Leben als Consular energiezehrend genug war um ihn zuhause stets Hunger verspüren zu lassen. Auch wenn er nicht davon ausging, dass Hadamar große Erfahrungen in der Politik gemacht hatte, ließ er ihn doch an seinen Gedanken teilhaben die zu der Entscheidung geführt haben. Früher hätte er das nicht, aber Rom hatte ihn nicht nur in dieser Hinsicht weicher werden... und die Bedeutung bedingungsloser Verbündeter wie seiner Familie schätzen lassen: "'et is heel hild, in Roma podente Friend to ham. Un' het Kerl brookt een Fru, uf het lui set verlaaten kunn. Un Wolfriks Dötter sin... nu... ju wies, hu het sin. Un' usse perspektiv vonne Audaod... het is niet slacht, welk in Rom to ham. Ik war meiste tiet alleen hia... und het war foken jenoch haart. Audaod mott dett nich ham. All profidiern von het Pakt."
Als Hadamar nachhakte, was es denn nun über ihn gab, hatte Vala bereits ein weiteres Mal abgebissen und spülte den Bissen mit einem Schluck Posca runter: "För ju geit ett torück inne Nordn. Ik laat ju torück inne Lejio Due versassen."
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Es war später am Abend, als die Sonne schon längst untergegangen war, als Vala das consularische Äquivalent von Feierabend hatte und sich müde im Triclinium niederließ... wo zwei Geschwister bereits auf ihn warteten.
"Namd Eldrid.." , grüßte Vala seine jüngere Verwandte und grüßte sie auf eine familiäre Art und Weise, die man später 'herzen' nennen würde... zu dieser Zeit aber deutlich zurückhaltenderer Art war, "Ik hoff, ju hets een moi Reis na Rom heft?"
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"Schatz!" , tönte es durch die Casa kurz nachdem einem gewissen Consular ein persönliches Schreiben des Princeps überhändigt und durch ihn gelesen worden war, "Schaaaaaaaaaaatz... komm heraus! Es ist an der Zeit, Koffer zu packen." , tönte es weiter in einer Tonlage, die deutlich machte, dass verdammt gute Nachrichten eingetroffen waren. Das konnte man an Valas Mimik schon fest machen... er selbst konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so glücklich gewesen war. Okay... doch... die Geburt seiner Tochter, garnicht sooooo lange her. Aber davor... ja, davor... gut, die Ernennung zum Consul... aber DAVOR definitiv... die Hochzeit, ja, die war nicht schlecht gewesen. Und davor aber ganz sicher... der gewonnene Bürgerkrieg, die Erhebung zum Senator Roms... ja, ganz sicher auch nicht gerade übel. Aber das hier? Das war verdammt groß... und Vala hatte nicht vor, das zu verheimlichen. Deshalb stand auch eine Schar von Sklaven um ihn herum und wurde mit Nachrichten und Aufgaben versehen die sie natürlich am besten vorgestern zu erledigen hatten.
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"Natürlich werden wir das." , nickte Vala zuversichtlich, bevor man in einen weniger projektbezogenen Plaudermodus verfiel und wenig später auseinanderging.
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"Schön, dass man in Rom noch so unkompliziert zu einem Übereinkommen gelangt." , kommentierte Vala knapp das Gespräch und entließ seinen Gast dann bis auf weiteres mit einem 'Wir werden voneinander hören. Vale bene."
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"Salve Fabius. Der Consular ist zugegen, aber gerade im Gespräch.", grüßte Pustus Blumus den Fabius und verwies ihn in das Wartezimmer, aka das Atrium, in welchem er bewirtet werden würde bis der Consular Zeit für ihn fand. Das dauerte seinen Moment, aber schließlich führte man den Fabius ins neu hergerichtete Triclinium, wo ihn bald der Duccius mit offenem Lächeln und professioneller Gastgebergestig begrüßte: "Fabius, schön, dass wir einander treffen. Bitte, setz dich doch... kann ich dir Wein anbieten? Mein Lieferant meint, jener den ich kürzlich bekam wäre vollkommen vollzüglich... ich schmecke ja nicht den Unterschied, aber pssscht... bloß nicht weiter sagen." , plauderte Vala einführend einfach so drauf los und beförderte den Fabius routiniert in Gesprächsposition, "Also... legen wir los... dein Patron hat mir wenige kurze Informationen über dich gegeben... nicht genug, wenn ich das so sagen darf... erzähle mir doch ein wenig über dich. Oder auch ein wenig mehr."
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http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Alle nicht-einmal-zwei-Tage-alten-und-de-facto-gerade-erst-geborenen-Menschen fliegen hooooooooooooooooooch!" , schallte es glockenhell durch die halboffene Tür zum Schlafzimmer der Tiberia, just in dem Moment als diese erwachte. Eine unter den weiblichen Bewohnern des Hauses offensichtlich grassierende Blasenentzündung hatte dafür gesorgt, dass Secunda fluchtartig das Zimmer verlassen musste und der Amme die Sorge über das neugeborene Kind überließ... die einen kurzen Moment ebenso fluchtartig aufbrechen musste. Dummerweise hatte noch niemand die neue Angehörige des Haushalts darübe aufgeklärt, wem man das Kind in die Hände geben konnte... und wem eben nicht.
"Du komprimiertes Menschlein..." , tönte es weiter im steten Tonfall des auf dem Vulkan des Wahnsinns tanzenden Genies, "..ist dir bewusst, dass du die Quintessenz deiner Eltern bist? Quasi ein Mischmasch aus ihrem und seinem Fleisch? Lustige Vorstellung... aber auch irgendwie ekelig. Was... was schaust du mich so an? Nein, ich bin nicht deine Mama... willst du, dass ich deine Mama bin? Ja? Das könnte kompliziert werden, ich bin nicht halb so zickig... aber ich bin mir sicher das hinzubekommen, wenn du nur laut und deutlich 'Ja' sagst. .... .... ... .... okay... ein zustimmendes Nicken würde mir auch reichen. .... ... ... ... einmal mit den Augen blinzeln? ... ... ... ... weißte was? Ich lass die Kotze auf meiner Tunika gelten. Wie nenn ich dich also? Dein Vater nennt dich Alrun, nach seiner Barbarenmama... bleibt uns also nur der römische Name. Was hälst du von... Chrysogana? Nein? In Ordnung... dann... Favenitna? Auch nicht... okay... Tertullina? Ja... okay, Blinzeln wieder... oh... oh... oh... okay... Wasser lassen zähl ich als nein. Müsst ihr eigentlich immer so stinken? ... gut, DAS zählt wohl als Ja. Soll ich dir mal den Hund des Hauses vorstellen? Das Vieh ist RIESIG..."
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"Waff dönn? WAFF DÖNN?" , breitete Vala durchaus streitlustig die Arme aus und spielte den Unschuldigen als sein treues Eheweib empört davon rauschte. Ein energisches Kopfschütteln später und der Consular wandte sich wieder den aktuellen Dingen zu: "Kaeso Annaeus Modestus. Ik glöb, de Nom sacht ju watt. Ik denk, dat is e passge Geschich. Het brook een Wiev to fortkomme, wi brook een jute Pakt hia in Roma. Witjon het vertält, dine Schwöst is een jut Pardie, ik heb kine Jrond lui da to wantroen."
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"Wie, nein?" , fragte Vala irritiert, als seine Frau ihm widersprach und gleichzeitig zustimmte. Allerdings entging ihm nicht, dass seine Frau langsam in Morphus' Reich abdriftete... so nahm er das Kind wieder an sich und verschwand mit einem grummelnden "Natürlich heißt sie Duccia. Tiberia, das wär's ja noch..." .
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"Eldrid." , erwiderte Vala nüchtern und schob sich gleichzeitig eine Stulle zum Bissen in den Mund, "Fö isch e Wittfruh un' griesomme. Fö kütt no Roma to hirate..."
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"Natürlich werde ich das." , nickte Vala zustimmend, schob mit einem schiefen Lächeln aber noch hinterher: "In einer Sache kann ich dir allerdings schon jetzt hundertprozentig versichern: ich werde nicht einen verdammten Fuß auf ein Schiff setzen."
"Von aufhalten kann nich die Rede sein, aber ja, da wartet noch jemand... wir sehen uns also hoffentlich auf dem Weg gen Norden wieder, Iulius. Vale bene..." , verabschiedete der Duccius seinen Gast und wandte sich kurz darauf wieder anderen staatstragenderen Dingen zu...
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Als der Consular Biennii Titus Duccius Vala vor den Senat trat um seine Res Gestae zu verlesen, war dem ganzen ein Schaffensprozess vorangegangen der alle anderen Projekte zuvor als Spaziergang hatte erscheinen lassen. Natürlich war der germano-römische Consular nicht frei von Groll über gewisse Ereignisse und 'Charaktere'... und die erste lustlose Version hatte tatsächlich nur drei Worte enthalten, die sicherlich nach den vielen Momenten, in denen er es verstanden hatte sich in die Geschichte Roms einzubrennen, noch als letztes i-Tüpfelchen gegolten hätten. Der Moment, in welchem er sich vorstellte eben jene Version vorzutragen, war genossen worden... und letztlich hatte man ihm mit einem müden Lächeln Lebewohl gewinkt.
"Patres conscripti... Senatoren Roms..." , begann Vala mit einer Version, die deutlich nüchterner ausfiel, "Nach zwei Jahren als Konsul stehe ich nun vor euch um Rechenschaft über das abzulegen, was während meiner Amtszeit geschehen ist.
Ich kann nicht behaupten, dass ich erwartet hätte es würden zwei einfache Jahre. Dass es ein Spaziergang würde, ein Handstreich quasi, indem ich alles verwirklichen würde was ich geplant hatte. Als glorreicher Held wollte ich nicht in die Annalen eingehen, als DER Consul unseres Zeitalters wollte ich nicht gesehen werden. Ich wollte als Konsul scheiden, der sich nichts vorzuwerfen hat, der seine Arbeit richtig machte, der Rom in seinem Wirken gedient und es vorangebracht hat.
Zwölf Gesetzesprojekte waren es, die ich in meiner Amtszeit angeschoben habe und ganze elf davon konnte ich erfolgreich mit euch zusammen realisieren. Das war ein Gesetzesvorhaben pro Monat des ersten Jahres... ich zeige mich durchaus stolz auf diese Billanz, die nur in Zusammenarbeit mit den Senatoren Roms so erfolgreich aussehen konnte.
Mein zweites Jahr als Konsul begann... holprig. Ich will mich nicht erneut in den Querelen der Anfänge ergeben, will den alten Groll nicht hochkochen lassen... auch kann ich nicht behaupten, mir etwas in dieser Hinsicht vorzuwerfen zu haben. Wir haben Rom sicher durch eine außerordentliche und staatsbedrohende Krise geführt, haben einen historisch einmaligen Vorgang abgehalten abgehalten und Rom einen Princeps gegeben, der uns Stabilität, Sicherheit und Prosperität verheißt. Kein Römer ist durch das Schwert eines anderen gestorben, kein Statthalter hat sich im Streit mit anderen erhoben, Rom schlief unruhig aber sicher durch diese Zeit. Ich will nicht behaupten, dies sei alleine mir zu verdanken... aber ich lebe in Sicherheit, meinen Teil dazu beigetragen zu haben, dass es so gekommen ist wie es kam. Der Verlauf der Dinge zeigte, dass sämtliche pro-forma-Vorwürfe und Klagen ins Leere liefen... Ich bereue nichts, es war gut so.
Die sonstigen Amtspflichten eines Konsuls zeigten sich in dieser turbulenten Zeit eher ruhigeren Charakters, aber sie wurden verfolgt." , führte Vala unbeirrt durch seine Res Gestae und kam schließlich zum Punkt: "Wenn ich auf meinen Cursus Honorum Senatorium zurückblicke, auf alle die Verdienste, Errungenschaften, Konflikte und Niederlagen mit denen ich mich in den Jahren auseinandersetzen durfte, sehe ich keinen Grund mich für mein Konsulat zu verstecken. Wir haben produktiv, nicht immer ohne zu knirschen, aber eben produktiv zusammengearbeitet... und auch wenn ich nicht wie erhofft der Consul für alle war, habe ich mir in dieser Hinsicht nichts vorzuwerfen. Die lauten Töne sind nicht die maßgeblichen... sondern jene, die beharren... und gerade jene lassen mich zuversichtlich auf meine Amtszeit zurückblicken. Es scheint gar, als existierten mehrere Vorstellungen von Rom und wie es funktioniert... ich bin mir sicher, jene der auch ich mich zugehörig fühle, gehört zu den freundlicheren, offeneren... lebhafteren.
Ich war, wie angekündigt nicht der perfekte Konsul... aber ich war einer, der gewissenhaft und unermüdlich für Rom gearbeitet hat. Ich blicke demzufolge zufrieden auf meine Amtszeit und meine Zusammenarbeit mit euch, Senatoren Roms. Mit erhobenem Haupt trete ich als Consul ab." , schloss Vala seine... vorerst... letzte Rede vor dem Senat und trat als Consul ab.
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"Oder grob und sehr salopp zusammengefasst: weil er es kann und der Res Publica daraus mehr Vorteile denn Nachteile entstehen werden." , zeigte Vala sich auch nach der ersten Schlappe in der Abstimmung keineswegs gebrochen, selbst wenn ihm das Wahlverhalten gewisser Senatoren doch mehr als merkwürdig erschien.
"Der aktuelle Vorschlag wurde in dieser Form abgelehnt... und auch wenn die Ablehnung in der zweiten Diskussion... wenn überhaupt... wenig explizit kommuniziert wurde, sagt mir irgendwas, dass die Enteignung und die Todeserklärung die Hauptgründe dafür waren." , mutmaßte Vala ins Blaue hinein.
"Bevor das Ganze also in seiner Vollständigkeit zu den Akten gelegt wird, wollen wir noch erörtern, ob das Vorhaben in einer abgespeckten und deutlich strafferen Form realisierbar ist... ohne in den Besitz und den Zustand jener einzugreifen, die auf Dauer dem öffentlichen Leben entschwunden sind." , ging Vala den zweiten Weg und präsentierte eine Form seines ursprünglichen zweiten Vorschlags... nur deutlich schlanker.De Compensatio Praediorum Familiarum
§1 Allgemeines
(1) Die Res Publica stellt römischen Familien eine Compensatio zur Verfügung, um den fehlenden Zugriff auf familiäre Besitzungen zu kompensieren und wirtschaftliche Übel abzuwenden.
(2) Geprüft und bewilligt werden die Compensationes durch einen Praetor Roms oder einen provinziellen Statthalter.
(3) Die Dauer und Rückgabe einer Compensatio wird durch die Decimviri Litibus Iudicandis überwacht.§2 Antragsberechtigung
(1) Berechtigt sind ausschließlich Bürger Roms
(2) Berechtigt sind Familien, deren betroffenes Mitglied mindestens 10 Jahre (2,5 RL-Jahre) dem öffentlichen Leben entschwunden ist und zu denen der Kontakt nachweislich nicht wiederherzustellen ist.
(3) Berechtigt sind Familienmitglieder, die mindestens fünf Grade mit dem Betroffenen verwandt sind§3 Vergabe und Umfang
(1) Die Compensatio wird in gleichen Teilen an sämtliche lebenden Familienmitglieder ausgegeben, die die Bedingungen in §1 Abs. 3 erfüllen und erwachsenen Alters sind.
(2) Kompensiert wird der zuletzt bekannte Besitz des Betroffenen in Geldbeträgen und Land. Sollte der Betroffene Sachwaren sein Eigen nennen, werden diese pauschal mit einem Geldbetrag kompensiert.§4 Rückgabe
(1) Besitzer der Compensatio in Geldwert und Land bleibt in jedem Fall die Res Publica.
(2) Im Falle einer Rückkehr des Verschwundenen ist die Compensatio durch die Familie innerhalb von vier Jahren (1 RL-Jahr) zurückzugeben.
(3) Im Falle des Todes eines mit einer Compensatio bedachten Familienmitglieds geht die Compensatio mit den entsprechenden Pflichten auf die Erben über. -
"Es scheint nicht ganz klar zu sein, worin die Wesenszüge der Coercitio Extraordinaria bestehen." , wandte Vala sich vor allem an den Purgitius, der hier gewisse Dinge durcheinander gebracht hatte, "Man kann dem Kaiser nicht vorschreiben wo er Gericht zu halten hat wenn er durch die Coercitio das Recht hat Fälle an sich zu ziehen und deren Gerichtsstand selbst zu bestimmen. Das widerspricht sich selbst und ist durch das geltende Recht bereits sichergestellt. Eine Änderung des Gerichtsstands auf den Wohnort des Beklagten hat also keinerlei Einfluss auf den Kaiser und seine Kompetenzen in der Rechtssprechung."
"Weiterhin ist die Frage, ob die Festlegung des Gerichtsstands auf den Wohnort des Beklagten eine strafliche Ahndung von tadeligen Statthaltern verhindert, eigentlich in sich selbst beantwortet. Als kaiserlicher Statthalter ist man dem Kaiser Rechenschaft schuldig, der Verfehlungen seines Legatus in den ihm gegebenen Kompetenzen der Rechtssprechung ahnden kann. Ein senatorischer Statthalter wird jedoch niemals vor einem einfachen Iudicum Privatum oder Publicum zur Rechenschaft gezogen, sondern immer vor dem Iudicium Extraordinarium Senatus. Diesem sollte man das Recht einräumen, ebenso wie der Kaiser den Gerichtsstand selbst zu bestimmen. Sowohl Kaiser als auch Senat müssten also im Falle von Prozessen höher Art nicht einen Fußtritt tun.
Ich sehe deshalb also keinen Grund, den von Praetorius Annaeus vorgebrachten Fakten Änderungen hinzuzufügen. Statthalter besitzen das Imperium und sind deshalb rechtlich immun und können nicht mit dem Vorwurf der Befangenheit versehen werden. Besitzen sie das Imperium nicht mehr, können sie vor einem Iuridicium Extraordinarium Senatus oder Principis belangt werden... und diese sollten den Gerichtsstand selbst bestimmen. Keine Frage des Gerichtsstands für Senat und Kaiser - kein Problem.
Zu den Reisetätigkeiten innerhalb einer Provinz: die Statthalter orientieren sich seit je her an der civitalen Struktur einer Provinz bei der Festlegung der Gerichtsbezirke. Als Gerichtsstände werden dabei die Hauptorte einer Civitas bestellt, was sowohl für Kläger als auch Beklagte keine größere Reisetätigkeit erzwingen wird als sie ohnehin mehrere Male pro Jahr leisten.. und die Civitas gilt gemeinhin als Wohnort einer Person, selbst wenn diese in einem dieser zugerechneten Vicus zwei Tagesreisen entfernt wohnt.
Den Ort der Klagerhebung zum Gerichtsstand zu erklären würde die Statthalter befähigen, keinen Fuß mehr außerhalb der Hauptstadt ihrer Provinz zu setzen... und alle Prozesse eben dort zu verhandeln. Das ist allerdings nicht der Fall, so kann man für diese Darstellung beileibe nicht den Usus als Argument für sich beanspruchen. Denn der beweist genau das Gegenteil. Es spricht also viel dafür und nichts dagegen den Passus der Realität anzupassen und den Wohnort des Beklagten als Gerichtsstand festzulegen.Als Kompromiss könnte man anfügen, den Begriff auf die heimische Civitas auszuweiten... diese können mithin Territorien umfassen die mehrere Tagesreisen zu Fuß umfassen und ohnehin von den Statthaltern als Schablone für ihre Gerichtsbezirke nutzen. In Sonderfällen könnte man den Statthaltern ebenso eine Transferratio Extraordinaria einräumen." , sprach's und ließ eine erneuerte Version des Vorschlags anfertigen.
§ 1 Gerichtsstand und Geltung
(1) Der Gerichtsstand für alle Instanzen ist die Civitas, in welcher der Beklagte wohnhaft ist.
(2) Dieser kann in außerordentlichen Fällen durch eine Transferratio Extraordinaria der in der jeweiligen Provinz zuständigen Instanz verlegt werden.Als der Annaeus dann allerdings ein Iudicium Provincalis ins Spiel brachte, ließ Vala sich mehrere Momente des Nachdenkens Zeit bevor er zu einer Antwort ansetzte: "Ich halte die Idee eines Iudicium Provincalis ebenfalls für sinnvoll. Als Statthalter verhandelt man auch Fälle für Verbrechen und Schwerverbrechen, die allerdings laut Codex Iuridicalis einem stadtrömischen Iudicium Publicum mit drei Iudices vorbehalten sind. Gemäß des statthalterlichen Imperiums ist er zwar historisch gesehen zur Verhandlung von solchen Fällen befähigt, allerdings ist dies eine Lücke im Codex die man durchaus schließen sollte... allerdings ist dies Sache einer neuen Diskussion."
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"Patres conscripti..." , wandte Vala sich als Consular an den Senat, nachdem er das folgende Thema auf die Tagesliste setzen und sich das Rederecht hatte geben lassen, "...ich möchte heute wieder eine eher kleinere Gesetzesänderung anregen. Es handelt sich dabei um eine Korrektur im Zuge des Codex Iuridicalis, der in einem ganzen bestimmten Punkt seit langer Zeit vollkommen an der Realität und der Rechtspraxis vorbeiexistiert.
Es dreht sich dabei um den allerersten Satz des allerersten Paragraphen..."
§ 1 Gerichtsstand und Geltung
(1) Der Gerichtsstand für alle Instanzen ist Roma, Provincia Italia."Diese Regelung widerspricht nicht nur dem aktuellen Usus, sie steht auch im klaren Konflikt mit dem Recht der voriulianischen Zeit, in welcher der Gerichtsstand immer der Ort, beziehungsweise die Civitas war, in welchem der oder die Beklagte wohnt. Ich schlage vor, zu dieser Regelung zurückzukehren. Vor allem aus Sicht der Provinzen ist die aktuelle Regelung widersinnig, da sie sie letztlich den Usus überflüssig macht, Statthalter aus den Praetorii des Senats zu rekrutieren... da eine der Grundkompetenzen eines Statthalters nunmal ist, in seiner Provinz verbindlich römisches Recht zu sprechen. Man muss sich nur einmal vorführen, wieviele Fälle ob der aktuellen Regelung nach Rom gelangt sind: mir ist kein einziger bekannt. Kein einziger Mensch ist aus den Provinzen nach Rom gereist um hier Klage zu erheben oder sich einer Klage gegen ihn zu stellen. Das ist nicht genug, um die Regelung nicht in aller Deutlichkeit zu hinterfragen.
Ich schlage aus diesem Grunde folgende Änderung vor:"
§ 1 Gerichtsstand und Geltung
(1) Der Gerichtsstand für alle Instanzen ist der Ort, indem der Beklagte wohnhaft ist. -
Mit zunehmender Belustigung verfolgte Vala die Diskussion, die eigentlich aus wortgewordenem Nichts bestand und man hier nicht nur eine Mücke, sondern tatsächlich ein absolutes Nichts zum Olifanten aufblies. Nicht nur, dass das vom Annaeus angestrebte Ziel eigentlich schon lange Teil codifizierten Rechts war (wenngleich in anderer Form), stieß der Senat sich tatsächlich an einer Nichtigkeit und führte die Diskussion anhand vor, weil wieder einmal jemand die Stunde gekommen sah um mit Dreck zu werfen.
"Um diese Frage zu beantworten, Praetorius Germanicus..." , schaltete Vala sich so chalant von diesem zum Reden aufgefordert in die Debatte ein, "...sollte man einen Stadtpatron zu Wort bitten, da dieser doch genau darüber bescheid wissen sollte, was in seiner Civitas so vor sich geht. Aber gut... da dein Wissensstand offensichtlich alleine nur ausreicht um die Civitas, die dir ihr Vertrauen ausgesprochen hat und dich zum Stadtpatron ernannte, in einem nicht betroffenen Gremium mit Anschuldigungen zu bewerfen, lass mich Licht ins Dunkel bringen und eine Lanze für Mogontiacum brechen: es wurden mit den Betrieben der Stadt lediglich Waren produziert, die über einen längeren Zeitpunkt GARNICHT produziert worden waren oder deren Bedarf WEIT über die auf dem Markt zur Verfügung stehende Menge hinausging. Somit hätte sich die Civitas durchaus im gesetzlichen Rahmen bewegt.
Für deinen impliziten Vorwurf, meine Familie sei in gesetzeswidrige Vorgänge verstrickt, erwarte ich übrigens handfestere Beweise.. diese haltlosen und beschämenden Implikationen sagen letztlich mehr über jenen aus, von dem sie kommen, als über jene, die sie treffen sollen." , zeigte Vala sich sehr unwillig, sich auf das vom Germanicus avisierte Niveau des Dreckwerfens herabzubegeben und schloss schließlich noch an die anderweitigen Diskussionsstränge an, die es seiner Meinung nach garnicht geben sollte: "Ich halte des weiteren diese Diskussion ebenfalls für vollkommen unnötig. Das Gesetz ist sehr eindeutig wie in solchen Fällen zu verfahren ist."
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"Es ist eine Selbstverständlichkeit, die Ehre wahrzunehmen auf der Hochzeit zweier so eindrucksvoller Persönlichkeiten präsent zu sein." , schwafelte Vala gekonnt und routiniert und registrierte dabei, dass dies wohl einer der letzten Gelegenheiten sein würde, wo er in römischer Gesellschaft mit derartigen Nichtigkeiten um sich werfen konnte. Vermissen würde er es nicht, lag ihm doch die pragmatische Ergebnisorientierung eher. Lustigerweise wusste er aus einhelliger Erfahrung, dass es den beiden Brautleuten genauso ging... zumindest, wenn diese nicht gerade verheiratet worden waren. So aber machten offensichtlich alle ein Schauspiel auf das sie selbst wenig gaben.
"Euch sind meine Glückwünsche zu diesem schönen und wichtigen Ereignis gewiss. Auf dass euch viele Kinder geschenkt werden, die den nachkommenden Generationen von ihren mutigen Eltern erzählen werden." , führte Vala das übliche Geplänkel mit einem gezuckerten Seitenhieb fort und ließ schließlich sein Geschenk in das Atrium führten... beziehungsweise: seine Geschenke.
Diese bestanden aus zwei Pferden die sich nicht erst auf den zweiten Blick von den Pferden Hispanias und Italias unterschieden. Sie waren von stämmigerer Statur und hatten dezent dichteres Fell als die Pferde der mediterranen Provinzen.
"Zugegeben... es ist schwerlich vorstellbar, dass diese beiden einen Schönheitspreis in Rom gewinnen würden." , zeigte Vala sich keinesfalls schamhaft für die Andersheit der Tiere, "...aber da wo sie herkommen beherrschen sie die Landschaft und seine Gezeiten wie keine anderen. Ich bin mir sicher, sie werden euch gute Dienste tun."