Beiträge von Titus Duccius Vala

    Auf einen Sockel erhebt man sich nicht. Man WIRD erhoben. :)


    Lustig, dass du das gerade ansprichst: sowas nennt man Rezeptionsgeschichte, und ist seit mehr als hundert Jahren Standarddisziplin im geschichtswissenschaftlichen und auch geschichtsliterarischen Betrieb.


    Aber genug dessen jetzt, ich vermisse immernoch einen sachlichen Beitrag zur Diskussion. Bitte weniger verletztes Ehrgefühl.

    Etwas irritiert hielt Vala dann inne, als er eine Männerstimme von der Tür vernahm und keine einer Frau.


    "Wein? Wasser?", fragte er den eingetretenen zuerst, bevor er die Begrüßung erwiderte, "Salve Tiberius. Wenn es schnell geht, ich habe einen Termin in der Folge..."
    Er stellte dem Tiberier das gewünschte an den Rand des Schreibtischs, deutete einladend auf den Stuhl davor und ließ sich selbst auf seinem nieder.


    "Nun.. um welche Angelegenheit geht es denn?"

    Ohje.
    Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich deinen Stolz verletzt habe. Ich war mir wirklich nicht bewusst darüber, dass Kritik an einem Buch in deinem Bücherregal dich derart emotional angreift.
    War ich doch vorher der Meinung, dass derart überschwängliche Literaturempfehlungen auch mit einem nötigen Hintergrund versehen sein müssen, bin ich jetzt auf jeden Fall geläutert.
    Sachliche Diskussion sieht leider anders aus, was ich sehr schade finde.


    Die Referenz an Tacitus muss ich nicht einmal kommentieren. Die kommentiert sich selbst. Äpfel und Wassermelonen.

    "Herein...", rief Vala mit einem Seitenblick auf die Tabula, auf der er sich alle anfallenden Termine notiert hatte. Tuscenia Restituta, Witwe eines weniger vermögenden Metzgers, der sein Erbe trotz aller Geringfügigkeit doch angemeldet hatte... warum auch immer. Standardtermin, keine fünf Minuten.. Vala erhob sich derweil, um zwei Becher vom nahen Tisch bereit zu stellen.

    Wo wir gerade bei Klamotten sind: Vala war natürlich wie immer äußerst schmucklos gekleidet. Nicht ärmlich, aber auch alles andere als überdekoriert. Seine Toga war aus feiner Wolle gesponnen, der Saum mit Silberfäden umgenäht, die Falten waren von einem prudentischen Sklaven geworfen worden und er strahlte förmlich in Weiß. Kurzum: das Aufreissergewand der Antike. Vala hatte kurz zuvor noch gebadet (kalt, selbstverfreilich), sich allerdings beharrlich mit den Worten "Verdammte Axt, ich bin ein Kerl, kein verdammter Rosenbusch." einer Behandlung mit irgendwelchen Ölen und Düften verwehrt. Die widerspenstigen Haare waren alle da wo sie sein sollten, und ansonsten war Vala für seine Maßstäbe so herausgeputzt wie ein edler Pfau. Für verwöhnte Römer war er vielleicht schlichtes Mittelmaß, wenn überhaupt. Aber nicht für Vala, dem Prunk weniger als nichts bedeutete. Macht maß sich seiner Meinung nicht in Aussehen und Ausstattung, sondern im Menschen. Okay, es war die Erklärung von Linus gewesen, aber es machte sich immer gut, so einen tollen Satz im Post zu verwenden.


    Zurück zum Hier und Jetzt:


    Ein sehr dezentes Räuspern von Sirius ließ Vala aus seiner Grübelei schrecken, und als er sich umwandte, bemerkte er, dass die Decima bereits eingetroffen war. Rasch erhob er sich von seiner Kline und ging auf den Gast zu, hielt jedoch im richtigen Moment inne, um sich äußerst glaubhaft beeindruckt von dem zu geben was er sah: er blickte ihr einige Sekunden lang einfach nur stumm mit offenem Mund in die Augen, um dann seinen Blick taxierend über ihren Körper gleiten zu lassen, nur um sie noch eine weitere Sekunde atemlos anzustarren.
    "Verehrte Decima... du siehst... du siehst... atemberaubend... eine Zier deiner Familie, wahrlich. Wunderschön... also.. dass du gekommen bist. Ich freue mich sehr, dich hier begrüßen zu dürfen.", stotterte er sich gekonnt in eine Begrüßung hinein, "Vielen Dank, es war hartes Brot, aber es hat sich anscheinend... oh... vielen Dank auch dafür. Soll ich es jetzt sofort? Ach, entschuldige meine Neugier, ich mache.. wollen wir uns nicht setzen?", lud er sie ein sich auf die für sie vorbereitete Kline zu setzen bevor er sich über das Präsent hermachte. Als er die Schrift entdeckte, musste Vala stark an sich halten um nicht enttäuscht dreinzuschauen. Warum bei Loki hatten alle Frauen die Angewohnheit ihm Bücher zu schenken? Machte er den Eindruck als würde ihn das ganze Gewäsch interessieren? Ja, wahrscheinlich machte er es. Nunja, er würde sich adäquat über das Geschenk freuen müssen.
    "Wunderbar. Kritons Asphaleia ist ein Stück, dessen Fehlen in meiner Sammlung ich mich bisher schämen durfte. Damit hat dieser dunkle Fleck meiner literarischen Bildung wohl nun auch ein Ende gefunden.. vielen Dank, werte Auctrix. Anscheinend bin nicht nur ich derjenige, der Gratulationen zu einer Beförderung verdient hat. Als Kopf von hunderten Nachrichtenschreiern und Herolden hast du sicherlich keine geringe Verantwortung auf deinen schönen Schultern lasten.."


    Sirius
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/valahelfer05.png]


    Während Vala auf der Kline hockte und die Wand anstarrte, machte Sirius sich Gedanken darüber, wie lange das eigentlich noch so gehen sollte. Dieser Accier hatte ihn schon bei ihrem zweiten Treffen beiseite genommen, und ihm geraten Valas Frauenverbrauch im Auge zu behalten. Aber wie sollte man ein Tier davon abhalten auf die Jagd zu gehen? Aber wie es schien entwickelte sich selbst dieses Tier... Vala jagte nicht irgendwelche Frauen. Sklavinnen rührte er nicht an, seltenst eine Lupa, meist Frauen von Stand. Es hatte eine Weile gedauert, bis Sirius verstanden hatte, worauf es Vala ankam. Die Tochter eines einflussreichen Ritters, die sich ihm förmlich an den Hals geworfen hatte, hatte Vala im Handstreich bestiegen und sie dann wieder vor die Tür gesetzt. Frauen die es ihm schwerer machten standen in Valas Gunst ungleich höher... das Ende war jedoch immer das gleiche. Verheulte Gesichter, Schwangerschaftsdrohungen, und letztendlich doch immer Stillschweigen. Will doch niemand, dass etwas herauskommt. Also, an Gerüchten.


    Ein prudentischer Sklave führte die Entourage der Decima herein, die im Vergleich zu allen Frauen die Sirius bisher durch die Casa Prudentia lotsen durfte schon fast graue Maus war. Er hatte keine Ahnung, was Vala von ihr wollte, aber es konnte ihm egal sein. Die Frau war nicht machtlos, das könnte in vielerlei Hinsicht interessant werden. Er räusperte sich um seinem Dominus einen peinlichen Moment zu ersparen und ertrug dann mit professioneller Ruhe Valas Schauspiel. Als die beiden sich in das Adedis zurückzogen nahm Sirius Habachtstellung am Eingang zu diesem an und warf einem der mitgebrachten decimischen Sklaven einen zugleich wissenden wie genervten Blick zu: Business as usual.

    Dass die römischen Aktionen im freien Germanien mit der Varusschlacht nicht ein für alle mal vorbei gewesen sind war schon seit besagtem Altmeister Mommsen bekannt. Viele Historiker gehen heute davon aus, dass es vor allem Bündnispflichten waren, die römische Truppenteile immer wieder in die Wälder und Moore östlich des Rhenus getrieben haben, und dass diese Unternehmungen erst aufhörten als man sich auf eigenem Territorium um geeignete Schlachtfelder kümmern durfte.


    Was die Rezeption der Varusschlacht und der darauffolgenden Militärunternehmungen angeht, könnte das Bild nicht facettenreicher ausfallen. Italienische und amerikanische Forscher werden zum Beispiel auch heute nicht müde Germanicus als Rächer einer Schmäh darzustellen, der aufgrund von innenpolitischen Wirren nicht das erreichen konnte, was er eigentlich erreichen wollte. Diese Auffassung ist fern jeder Anerkennung einer ebenbürtigen Leistung durch die germanischen Stämme. Franzosen und Deutsche sehen das freilich anders und arbeiten heute wacker an einer (längst überfälligen) Nazi-Allegorismus-freien Rehabilitation der germanischen Stämme. Dummerweise schießen einige dabei über das Ziel hinaus.


    Christian Pantle ist meiner Meinung nach einer dieser Schreiber, der das hehre Ziel der Volksaufklärung und Näherbringung der vergessenen Antike östlich des Rhenus in seinem Werk mehr als nur zehnmal aus den Augen verliert, um aufmerksamsträchtige Schlagzeilen einzubringen, bei denen es mir persönlich die Zehennägel aufrollt.
    Beispiel Varusschlacht: auch wenn die Verantwortlichen von Kalkriese sich größtenteils einer Front von halbwissenschaftlichen Spinnern gegenübersehen, die jeder für sich die Varusschlacht in ihrem Heimatort verorten wollen und deshalb einfach wegzuargumentieren sind, kann man nicht leugnen, dass Kalkriese als alleiniger Standort der Schlacht vom schieren Ausmaß der Kampfhandlungen nicht in Frage kommen kann.
    Da steckt aber dummerweise soviel Kohle in der Präsentation des Standorts, dass eine objektive Diskussion zur Zeit und wahrscheinlich für die nächsten zehn zwanzig Jahre nicht denkbar ist. Früher war es regionale Ideologie, die eine objektive Betrachtung verhindert hat, heute sind es greifbare wirtschaftliche Interessen in Form von Tourismuserlösen.


    Das größte Problem an Pantles Werk ist allerdings die fundamental bewertende Tendenz. Von "falsch gemachtem" und "unrühmlichem" zu sprechen, wie auch ein Vorposter es tut, halte ich persönlich bei der Betrachtung eines historischen Sachverhalts für sehr gefährlich. Das riecht nach Instrumentalisierung und Verfolgung eines Ziels das mit Aufklärung und objektiver Darstellung nicht mehr viel zu tun hat. Alleine wie Pantle die Germanen erinnert mehr an eine Generalabsolution als an eine Annäherung an die reellen Gegebenheiten. Freiheitskampf? Vernichtungskrieg? Völkermord? Flüchtlinge? Bei der Übertragung von solch modernem Vokabular auf antike Geschehnisse müssten doch eigentlich die Ohren klingeln.
    Gut, Pantle ist kein Historiker, Pantle ist ein Schreiber der sein Buch verkaufen will. Und seine Vita spricht nicht für einen Spezialisten, sondern für einen Journalisten, der es verstanden hat sich von einem Ressort zum nächsten zu arbeiten. Aber das macht die Sache nicht einfacher, ganz im Gegenteil: man sollte nicht nur die dargestellten Sachverhalte kritisch sehen, sondern auch die Darstellung der dargestellten Sachverhalte.


    Wer wissen möchte, wie die trockenen Fakten zur Varusschlacht und der Aktionen danach aussehen, der sollte sich an einer fachwissenschaftlichen Darstellung versuchen (die angloamerikanischen sind meist nicht ganz so trocken geschrieben wie die biederen deutschen), wer sich allerdings eine objektive Meinung bilden möchte, der sollte nicht nur auf ein Werk zurückgreifen, sondern gleich auf mehrere. Man wird schnell feststellen, wie sehr die verschiedenen Schreiber sich widersprechen.


    Das Buch hat imho nicht viel mit seriöser Geschichtsdarstellung zu tun. Seriöse Darstellung von Geschichte ist nicht zu schreiben was falsch und was richtig war, was gut und was schlecht, sondern zu schreiben, WARUM ein Geschehnis zum anderen geführt hat... und enthält sich gänzlich einer Bewertung.

    Vala, dessen geistige Repräsentanz fast zweitausend Jahre später sehr dankbar für ausbleibende Gedankenleserei war, erhob sich bei diesem Signal ebenfalls und dankte dem Senator mit einem knappen "Die wirst du zu hören bekommen, Konsul. Vielen Dank für deine Zeit." bevor er sich bereitwillig herausführen ließ um die Tretmühlen des Wahlkampfs in Gang zu setzen.


    ;)


    Ad:
    Germanica Aelia
    Regia Praef.
    Alexandria | Aegyptus



    T. Duccius Vala Germanicam Aeliam salutem dicit.


    Auch wenn dich dieser Brief Tage nach der Überfahrt des Spurius Sergius Sulla ins Elysium erreicht, so lass mich dir zu Anfang mein herzlichstes Beileid versichern. Trost und Hoffnung sind es, die ich dir in diesen schweren Tagen wünsche, und dass die di parentum den Hinterbliebenen wohlgesonnen sind.


    Der Grund, aus dem ich dir schreibe ist ein ungleich weltlicher: als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Aufgabe, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mir der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch testamentarische Verfügung als Erbberechtige festgestellt, und nun obliegt es deiner Entscheidung, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.


    Bitte antworte mir bis IV NON SEP DCCCLX A.U.C. (2.9.2010/107 n.Chr.), ob du das Erbe anzutreten gedenkst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als Ablehnung des Erbes angesehen.


    Mögen die Götter dir und den deinen in dieser Zeit beistehen.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/unterschriftvalaroemtinte.png]
    Titus Duccius Vala
    ANTE DIEM XIV KAL SEP DCCCLX A.U.C. (19.8.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruen.png]


    Sim-Off:

    Wertkarte Gens Duccia bitte


    Ad:
    ADRESSAT
    Adresse



    T. Duccius Vala Adressat salutem dicit.


    Auch wenn dich dieser Brief Tage nach der Überfahrt des/r VERBLICHENE/R ins Elysium erreicht, so lass mich dir zu Anfang mein herzlichstes Beileid versichern. Trost und Hoffnung sind es, die ich dir in diesen schweren Tagen wünsche, und dass die di parentum den Hinterbliebenen wohlgesonnen sind.


    Der Grund, aus dem ich dir schreibe ist ein ungleich weltlicher: als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Aufgabe, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mir der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandschaft als Erbberechtiger festgestellt, und nun obliegt es deiner Entscheidung, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis ZWEIWOCHENFRIST, ob du das Erbe anzutreten gedenkst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Mögen die Götter dir und den deinen in dieser Zeit beistehen.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/unterschriftvalaroemtinte.png]
    Titus Duccius Vala
    DATUM
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruen.png]

    Es dauerte nicht lange, bis Vala sich eingearbeitet hatte. So schwer war das nicht. Was schwer war, war bei den Fällen, mit denen der Praetor ihn beauftragte, zu sondieren wer was erbte, und vor allem: warum.
    Irgendein Beamter, der diese Aufgabe in dem Jahr zuvor erledigt hatte, hatte Vala schließlich gutmeinend eingeweiht, was die Sache für den jungen Duccius erheblich vereinfachte.
    Ein Stapel von Tabulae, auf denen er das Ergebnis seiner Recherchen festhielt war das Resultat dessen:



    Info:
    Name:
    Stand:
    Civitas:
    Todesdatum:


    Erbschaftrechtliches:
    Testament:
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt:


    Nachlass:
    Betriebe:
    Waren und Vermögen:


    Ergo:




    Info:
    Name: Alaina
    Stand: Peregrina
    Civitas: Roma
    Todesdatum: VIII ID DEC DCCCLIX A.U.C. (6.12.2009/106 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: Der flinke Figaro - Barbier
    Waren und Vermögen: -


    Ergo:
    Den Betrieb den Bütteln der Stadt Rom überschreiben..
    ERLEDIGT



    Info:
    ID-Name: Spurius Sergius Sulla
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: X KAL APR DCCCLX A.U.C. (23.3.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: ja, Vestatempel
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Didia Aelia -> Germanica Aelia (Testamentarisch, sonstige darin aufgeführte bereits verstorben), Sergia Chaerea und Titus Sergius Lupus (Intestarisch)


    Nachlass:
    Betriebe: -
    Waren und Vermögen: ja


    Ergo:
    Laut der Lex Iulia et Papia steht Germanica Aelia 50% des Erbes zu. Die anderen 50% stehen Sergia Chaerea und Titus Sergius Lupus zu. Angeschrieben? - Germanica Aelia angeschrieben (Frist: 02.09.), Sergia Chaerea und Sergius Lupus von Amtsvorgänger angeschrieben (Iulius Centho, Frist 01.05.). Aufzeichnungen über Vorgang? KEINE Annahme des Erbes durch Sergius Lupus (Fristverstreichung), Sergia Chaerea angeschrieben und um Beleg der Annahme gebeten, verbleibend: Germanica Aelia - Alle Erben haben Frist verstreichen lassen: Erbe dem Staat zuführen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Tiberius Duccius Lando
    Stand: Civis
    Civitas: Mogontiacum | Ger
    Todesdatum: XVII KAL IUN DCCCLX A.U.C. (16.5.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: ja, Vestatempel
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Elfleda von den Mattiakern, Tochter Sarwolfs


    Nachlass:
    Betriebe: 4
    Waren und Vermögen: ja


    Ergo:
    Laut Testament und Befolgung der Lex Iulia et Papia geht das komplette Erbe an die Ehefrau, Elfleda von den Mattiakern, Tochter Sarwolfs
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Lucius Octavius Severus
    Stand: Civis
    Civitas: Ostia
    Todesdatum: X KAL MAR DCCCLX A.U.C. (20.2.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Faustus Octavius Macer (intestarisch)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: japp


    Ergo:
    Faustus Octavius Macer anschreiben (Frist 03.09.) von Vorgänger (Iulius Centho 07.04.) aufgesucht und Erbe angenommen -> Erbe an Octavia rechtswidrig - Klage? -> da Erbe noch nicht verteilt kein größerer Schaden entstanden.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Galeo Caecilius Paulinus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: X KAL MAR DCCCLX A.U.C. (20.2.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Caecilia Calena intestarisch


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: jopp


    Ergo:
    Caecilia Calena anschreiben durch Vorgänger aufgesucht (Iulius Centho, 08.03.) und Erbe angenommen - noch nicht überschrieben -> Erbin selbst verschollen: nächster Agnat: Tiberius Caecilius Metelus
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Didius Sevycius
    Stand: Civis
    Civitas: Carthago Nova
    Todesdatum: X KAL MAR DCCCLX A.U.C. (20.2.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: architectura t didii gordiani, Zur glücklichen Henne, Der glückliche Fisch, Ponderosarius, Zum frohen Schaf
    Waren und Vermögen: jopp


    Ergo:
    der Civitas Carthago Nova überschreiben
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Casticus
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Ostia
    Todesdatum: XIII KAL APR DCCCLX A.U.C. (20.3.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Vermögen der Civitas Ostia gutschreiben
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Quintus Sergius Pius
    Stand: Civis
    Civitas: Mantua
    Todesdatum: VIII KAL APR DCCCLX A.U.C. (25.3.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Titus Sergius Lupus und Sergia Chaerea


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: jopp


    Ergo: T. Sergius Lupus und Sergia Chaerea durch Vorgänger angeschrieben? - Wutanfall über Amtsführung von Iulius Centho vermeiden - Erbe abgelehnt?
    Beide Erben haben durch Fristverstreichung das Erbe abgelehnt.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Titus Pullo
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Confluentes
    Todesdatum: XII KAL MAI DCCCLX A.U.C. (20.4.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: 1 Barbier Confluentes, Schuster Germania Superior Confluentes
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erbe der Civitas Confluentes übereignen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Merowech von Veldidena
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Confluentes
    Todesdatum: XII KAL MAI DCCCLX A.U.C. (20.4.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erbe der Civitas Confluentes übergeben
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Gaius Eprius Saturninus
    Stand: Civis
    Civitas: Ostia
    Todesdatum: XII KAL MAI DCCCLX A.U.C. (20.4.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine/verschollen


    Nachlass:
    Betriebe: Kaiserschnitt
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erbe der Civitas Ostia übergeben
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Valerius Apollonius
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: XII KAL MAI DCCCLX A.U.C. (20.4.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt:


    Nachlass:
    Betriebe:
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Besitz der Stadt Rom überschreiben
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Caecilia Cara
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: XII KAL MAI DCCCLX A.U.C. (20.4.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Tiberius Caecilius Metellus (P. Caec. Lib. Verwandschaftsbeziehungen noch net eingetragen)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Tib. Caec. Metellus anschreiben - von Iulius Centho angeschrieben worden (ganz ruhig Vala, ganz ruhig), Frist verstrichen, also Erbe abgelehnt - Stadt Rom vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Titus Tarpeius
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Misenum
    Todesdatum: XIII KAL IUN DCCCLX A.U.C. (20.5.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erbe der Civitas Misenum vermachen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: König von Tylus (was bei Loki?)
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Ostia
    Todesdatum: III NON IUN DCCCLX A.U.C. (3.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keine
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine Nachtrag: Lucius Aennaeus Florus (gr. Agnat)


    Nachlass:
    Betriebe: Importbetrieb Tylusische Vertretung
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erbe (eines Königs!!!) der Civitas Ostia (glückliche Schweine!) vermachen ERLEDIGT doch etwas voreilig: L. Annaeus Florus anschreiben



    Info:
    Name: Tiberia Alba
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: III ID IUN DCCCLX A.U.C. (11.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Tiberia Arvinia (gradnächster Agnat)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Tiberia Arvinia von Vorgänger angeschrieben? - nein. welch ein Glück. - selbst angeschrieben (Frist: 05.09.) - angenommen (22.08.)
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Volusus Pompeius Varus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: (20.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Gaius Pompeius Imperiosus (gradnächster Agnat)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    G. Pompeius Imperiosus anschreiben (Frist: 05.09.) - ANGENOMMEN (03.09.)
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Sixtus Macer
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Roma
    Todesdatum: (20.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Vermögen der Stadt Rom vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Ragnar Bernulfsson
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Confluentes
    Todesdatum: (20.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Vermögen der Civitas Confluentes vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Quintus Octavius Catulus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: (20.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Octavia Catiena, Faustus Octavius Macer (Gradnächste Agnaten)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben (Frist: 05.09.) - Verstrichen: Erbe Ostia verschreiben
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Octavia Albina
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: (20.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Marcus Octavius Augustinus Maior (gradnächster Agnat)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben (Frist: 05.09.) - verstrichen: Erbe Ostia verschreiben
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Caecilia Laeva
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: (20.6.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Tib. Caecilius Metellus (gr. Agnat)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben (Frist: 05.09.) - verstrichen: Erbe Rom vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Tiberius Iulius Antoninus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: XIII KAL AUG DCCCLX A.U.C. (20.7.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: keins
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Iulia Livia (gr. Agnat)


    Nachlass:
    Betriebe: keine
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben (Frist: 05.09.) Angenommen: 25.08. ERLEDIGT



    Info:
    Name: Lucius Artorius Voranus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: XII KAL MAI DCCCLX A.U.C. (20.4.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nope
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: jopp


    Ergo: die Staatskasse beerben
    ERLEDIGT!


    OFFICII DECIMVIRI LITIBVS IVDICANDIS

    TITVS CAECILIVS CELER


    Dies ist das Officium der Decemviri Litibus Iudicandis. Sie sind für Erbschaften zuständig.

    Meist ist Titus Caecilius Celer hier, ausser es gibt einen gewählten Amtsträger des Cursus Honorum.


    Nach seiner Ernennung war Vala nun ganz formell einer der zehn Menschen, die dem Prätor Urbanus in Sachen Erbschaftangelegenheiten zur Hand gingen. Die Kemenate, in der er in Zukunft die offiziellen Erbschaftsangelegenheiten einiger Römer würde bearbeiten dürfen, war mehr als nur kärglich: ein Schreibtisch, ein schlichter Stuhl, ein Regal. Für den Empfang der Erben und anderer Gäste gab es noch einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen dabei, das war's. Kein Scriba, kein Kollege, kein großes Fenster, kein garnichts.
    Aber Vala reichte es vollkommen aus, um Komfort konnte er sich später Gedanken machen, er war hier um zu arbeiten.

    "Ich heiße Duccius.", sagte Vala mit der Stimme eines Mannes, der gerade in Unrat getreten war. Eigentlich gab es ja nur drei Möglichkeiten auf den Namen Duccius zu reagieren, das war ihm im Wahlkampf mehr als nur deutlich gezeigt worden: entweder man kannte ihn überhaupt nicht, oder man reagierte mit offener Ablehnung, oder aber man schaute ihn fasziniert und ungläubig an und stellte eben die Frage, die die große Römerin eben an ihn gestellt hatte. Er seufzte, zuckte mit den Schultern und nahm sein Schicksal als nordischer Exot hin, was sollte er auch anderes tun? Sich jedes Mal echauffieren? Das würde nichts bringen, und er wusste, dass er diese verdammte Frage noch sehr, sehr oft würde gestellt bekommen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich tapfer durch die wissbegierigen Fragen der Leute zu ackern.
    "Japp. Genau das bin. Oder um genau zu sein: Bürger Roms germanischer Abstammung. Es ist mir eine Freude, werte Romana von den Claudiern.", war somit das einzige, was Vala mit einem Lächeln von sich gab, das ausdrückte ertappt worden zu sein, eine hilflose Geste untermauerte diesen Eindruck noch. Alles eine Frage der Kommunikation.


    Natürlich hatte er die Liste dabei, man hatte ihn schließlich eingearbeitet, und Vala war nicht so erfolgsverwöhnt, als dass er sich auch nur eine Sekunde Unaufmerksamkeit gegönnt hatte.


    "Hier, bitte sehr...", meinte Vala und drückte der Vestalin mehrere dünne Tabulae in die Hand, in der Namen von einigen Menschen standen, von denen in der Verwaltung angenommen wurde, diese hätten sich den Vestalinnen anvertraut. Ein Name darauf war Vala besonders wichtig...



    Tullia Maestrale
    Appius Pompeius Serapio
    Faustus Atrius Spurinus
    Aulus Iunius Lucullus
    Tiberius Epidius Plautus
    Flavia Vera
    Marcus Hagnon
    Iullus Stallius Volusus
    Quintus Iulius Cerco
    Sextus Memmius Cilnianus
    Tiberius Iulius Antoninus
    Caecilia Laeva
    Octavia Albina Rammia Equitiana Faustina
    Quintus Octavius Catulus
    Ragnar Bernulfsson
    Echembrotus



    Sixtus Macer
    Volusus Pompeius Varus
    Tiberia Alba
    König von Tylus
    Aristonicus
    Titus Tarpeius
    Tiberius Duccius Lando
    Caecilia Cara
    Caius Valerius Apollonius
    Agnodice
    Galeo Eprius Saturninus
    Iunia Narcissa
    [strike]Kaeso Tamisius Capella[/strike]
    Lucius Artorius Voranus
    Merowech von Veldidena
    Titus Pullo



    Quintus Sergius Pius
    Faustus Tiberius Dolabella
    Spurius Sergius Sulla
    Titus Valerius Natta
    Casticus
    Marcus Octavius Maximus
    [strike]Nero Cornelius Calavianus Pelignus[/strike]
    Gaius Didius Sevycius
    Galeo Caecilius Paulinus



    Sim-Off:

    NSC-Namen in kursiv oder durchgestrichen..


    Sie wollte alleine kommen. Vala hatte mit einigem gerechnet, nur nicht damit. Eine Anstandsdame. Ein Verwandter. Ein Leibsklave. Irgendjemanden hatte er eingeplant... nur nicht, dass sie alleine kommen würde. Das war... das war... das war, als würde sich das Kaninchen ganz alleine in das Revier des Wolfs trauen. Andererseits.. vielleicht unterschätzte er sie ja? Vielleicht war sie keine Beute, sondern das genaue Gegenstück zu ihm, und sie spielte das Spiel mit ebensolcher... nein. Vala hatte einiges an Menschenkenntnis, aber noch lange nicht genug um eine römische Frau einschätzen zu können. Aber das war ja genau das, was ihn an der Sache reizte. Seine Menschenkenntnis beschränkte sich bisher immer auf irgendjemanden, der ihm ans Leder wollte, früher meißt bewaffnet, mittlerweile eher politisch.


    Vala hockte da und starrte an die Wand. Die Adedis war hergerichtet worden, dem Gast sollte es an Komfort nicht mangeln, Sirius hatte die Sklaven der Casa Prudentia angewiesen, sich in den nächsten Stunden von den Räumlichkeiten fernzuhalten. Diskretion war das Zauberwort, und die prudentischen Sklaven ließen mit einem gewissen Nachdruck von ihrer Neugier ab, die nächsten Stunden würde das Territorium dem Wolf auf der Jagd gehören. Stellte sich nur die Frage, was er jagte... ein Kaninchen, ein Reh oder eine Wildkatze?

    Wenn es um einen Spieler ginge, von dem man Unbeständigkeit und Unzuverlässigkeit gewohnt wäre, würde ich dir zustimmen, das würde auch mich auf die Palme bringen. Und das hat es auch schon.
    Aber Tiberius Prudentius Balbus war bisher ein mehr als nur zuverlässiger Spieler, und genau deshalb gehe ich davon aus, dass es für seine unangemeldete Abwesenheit einen guten Grund gibt.

    Ist es nicht. Mir fallen in zehn Sekunden Nachdenken einige Gründe ein, die das IR ersatzlos für einige Zeit aus meinem Denken tilgen würden.


    Dass eine solche Situation unpraktisch für die Untergebenen ist streite ich garnicht ab. Aber man muss halt mit so einer Situation arbeiten, die ja ständig irgendwo auftritt. Und gerade bei einem Spieler, der sich bisher eigentlich stets durch Zuverlässigkeit ausgezeichnet hat, würde ich nicht sofort an Ignoranz und Gleichgültigkeit denken, sondern einfach nur an einen guten Grund das IR zu vernachlässigen.

    Vielleicht ist der RL-Grund, weshalb er vier Wochen nicht im Netz war viel beschissener als deine IR-Situation. Spiel-Verantwortung ist schön und gut, aber mir fällt wirklich nichts ein, weshalb das RL da keinen Vorrang in jeder Hinsicht haben sollte.


    Die Situation ist sicherlich höchst unpraktisch, aber ich bin mir sicher, es gibt einen Grund.

    Man mag es als Ironie betrachten, aber Vala war es in Rom ebenfalls nicht gewohnt, auf Menschen zu treffen dem er auch nur annähernd auf Augenhöhe begegnete. Das machte ihn bekannt.. ihm aber im gleichen Maße auf gewisse Probleme. Als er sich noch relativ einfach zu kleiden pflegte, weil ihm die römische Art, Wohlstand zu überpräsentieren, stets nicht geheuer war, hatte man ihn eigentlich so gut wie immer am Anfang für einen Sklaven gehalten. Oder einen einfachen Diener. Nie aber für jemanden, der sich Hoffnungen auf einen Senatssitz machte. Aber auch Valas Nackenmuskulatur litt unter dem ständigen Runtersehen, schon einige Sestercii waren deshalb in den Besitz handkräftiger Muskelverdreher gewandert.
    Als ihm jedoch die Tür von einer Frau geöffnet wurde, wanderte Valas Blick für den Bruchteil einer Sekunde trotzdem nach unten. Was nichts mit der Höhe des Gesichts der Priesterin zu tun hatte, sondern eher mit... naja... einem gewissen Es. Für durchaus ansehbar befunden erntete die Priesterin ein verschmitztes Lächeln, und Vala ließ seiner Vorstellung eine angedeutete Verbeugung vorausgehen: "Salve Sacerdos honorata. Mein Name ist Titus Duccius Vala, ich bin Vigintivir der Stadt Rom und mit den durch die Res Publica zu bearbeitende Erbschaften betraut. Ich bin hier, um zu erfragen ob von gewissen ins Elysium Eingegangenen Testamente bei den ehrwürdigen Dienerinnen der Vesta hinterlegt wurden."
    Valas Rede blieb so formal wie distanziert, seine Miene unbeweglich. Doch seine Augen zeigten wie stets den wenig distanzierten Schalk, den er immer hatte, wenn er sich mit Frauen umgab.

    Es war nicht so, als würde Vala die römischen Götter nicht respektieren. Ganz und garnicht so. Vala hatte einen Mordsschiss vor Iupitter und Konsorten, die für ihn nichts anderes waren als Wodan und die anderen Asen, nur von den Römern in ein luftiges Tuch gepackt und viel zu detailliert ausgearbeitet. In seiner Heimat schnitzte man die Götterbildnisse grob in das Holz hinein. Nicht, weil man es nicht feiner und kunstvoller konnte, sondern weil man sich nicht näher an die Essenz der Götter heranwagte. Ein Baumstumpf mit einem annähernd menschlichen Gesicht war vollkommen genug für die Zwecke der Anbetung.
    Was Vala aber noch viel suspekter war, war die Funktion der Priester und Priesterinnen in Rom. Die Res Publica war überall, und so auch im Wesen der Religio und der Pflege eben dieser. Zugegeben: es war ein Maleur, ein Malus, ein Makel. Ein Makel den er in mittelfristiger Zukunft zu korrigieren gedachte.


    Freilich erst NACHDEM er vor dem Gebäudekomplex der Vestallinnen stand, um Dinge zu erledigen die man in seinem Amt halt so erledigte. Und so klopfte er an..