Beiträge von Titus Duccius Vala

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    EHRE ICH
    MANIUS FLAVIUS GRACCHUS MINOR


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM X KAL OCT DCCCLXVII A.U.C. (22.9.2017/114 n.Chr.).


    MIT EINER

    INSCRIPTIO MINOR in der AULA DER REGIA LEGATI


    FÜR
    DIE AUSHANDLUNG EINES FRIEDENS MIT DEN CHATTI



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    Sim-Off:

    Das ist durchaus bekannt und berücksichtigt. Allerdings will der/die Spieler/in von Verus offensichtlich ohnehin gen Süden. Also schaffen wir einen Grund dafür.
    Es gibt auch Möglichkeiten dies hier weiter zu spielen ohne gleich sämtliche nicht direkt damit verbundenen Folgeposts zu löschen... die Sorge ist dementsprechend unbegründet.

    "Neee, aber het hat et Jeföhl, datt et sou is." , stellte Vala mit verdrieslicher Miene richtig, "...un' wer bin ik, datt to beurdeiln?


    Mit weiterhin verdrieslicher Miene verfolgte Vala die Reaktion seines Vetters auf die religiösen Nachrichten aus dem südlichen Teil ihres Aufgabengebiets und zuckte letztlich nur mit den Schultern: "Het is wull all, just keen Pillepalle. Un' ja, do warst di drom kümmern. Bi mine nachste Tuur gen Süden, kommschst do mit.", seinen Vetter so in den Süden beordert, biss Vala erneut in seine Stulle und sah Phelan herausfordernd an.

    "Wie dramatisch... vorhersehbar." , rollte der Statthalter mit den Augen als er den Rapport des Praefectus vernahm, winkte danach aber nur ab: "Ich bin mir sicher, die Wachmannschaft hat ihren Dienst getan. Entscheide selbst, ob die wachhabenden Soldat säumig oder pflichterfüllend agiert haben und behandle sie dementsprechend. Die an der Schlägerei beteiligten Insassen sind entsprechend zu bestrafen... aber wem sage ich das eigentlich?" , sprach's und befand den Fall damit für abgeschlossen.


    "Sagen wir... er hat eine gewisse Expertise in solchen Dingen." , wandte Vala sich wieder seinem Vetter und dem Fall der möglichen Urkundenfälschung zu, "Das Stück Land auf das sie sich bezieht war bis vor kurzem absolut wertlos. Erst als Vicus Altiaeinensium ankündigte die Straße gen Norden zu bauen, wurde es auf einmal einträglich genau dort ein Stück Land zu haben. Ich würde sagen, hier streiten sich zwei Männer um die Erträge aus der Bestechung einiger Decuriones."

    Versklavung. Verhexung. Unterbringung im Castellum. Summa summarum: ein unheiligisches Gemisch aus Aberglauben und dem Versuch einen außenpolitischen Skandal vorzubeugen. Vala musste dem Praefectus zumindest zugestehen, in der Sache Augenmaß bewiesen zu haben. Die Wahl zwischen Kreuzigung (wohl die Ultima Ratio zur Befriedigung der römischen Gelüste und einem handfesten Aufstand jener, die die Völva in hohem Ansehen hielten) und Freilassung (Ultima Ratio zur Befriedigung jener, die die Völva in hohem Ansehen hielten und einem handfesten Aufstand der Legion) war die Versklavung wohl die eleganteste Wahl gewesen. Was er allerdings für einen handfesten Fehler hielt, war "..die Unterbringung der Völva im Castellum der Legion, anstelle sie per Sklavenhändler gen Süden zu verkaufen."


    Schon fast belustigt war er vom Gedanken des Centurio, ihn hier vor vollendete Tatsachen stellen zu können.


    "Die Anwesenheit der Völva im Castellum ist ein Zustand, der nicht andauern kann, wenn wir es zu einer Beruhigung der Lage bringen wollen.", fuhr Vala also ungerührt dessen fort und machte eine nachdenkliche Miene, "Wir können kaum erwarten, dass die Gemüter sich beruhigen wenn wir ihnen ständig mit einem Symbol unserer fehlenden Wertschätzung für die Gebräuche der verschiedenen Bevölkerungsteile vor ihrer Nase herumwedeln. Kurzum: sie wird gehen."

    "Nichts anderes habe ich erwartet." , nickte Vala knapp ob der Bekanntgabe des Tribuns, sich sofort um seine Missio zu kümmern.


    "Wir..." , begann Vala und verpasste es, zu verschleiern wie unangenehm ihm dieses Thema war, "..sollten uns noch über die Seherin unterhalten, die sich ja offenbar hier im Legionslager befindet. Was ist ihr aktueller Status... und wie haben die Herren sich gedacht, weiter mit ihr zu verfahren?"

    Dem Kaiser.


    LEG AUG T DUCCIUS VALA IMP CAES AUGUSTO s.p.d.


    Mein Kaiser,


    der Centurio Lucius Antoninus von den Iulii hatte die Versetzung erhalten und hat an den achten Iden des Iunius die Castra der Legio Secunda gen Roma verlassen.


    Der Tribunus Manius Gracchus Minor von den Flavii hat Mogontiacum am Tage vor den Nonen des Iunius erreicht und augenblicklich seinen Posten in der Legio eingenommen. Wir haben mit dem Flavius einen wissbegierigen jungen Mann voller Tatendrang hier, der innert seiner Einheit als auch bei der Zivilbevölkerung Sympathie erweckte. Da er nach eigener Aussage für jede Schandtat bereit war, habe ich ihn deiner Anmerkung, dass er wohl etwas Selbstbewusstsein gebrauchen könnte, als Emissär zu den Chatten geschickt. Hierzu später mehr.


    Ich harre der Ankunft des Appis Massa von den Decimi. Wir standen im Krieg gegen den Usurpator auf unterschiedlichen Seiten, allerdings hat sich der Mann einen Ruf als fähiger Offizier und Macher verdient.


    Die Lage am Limes ist alles in allem ruhig. Zu ruhig, wenn du mich fragst, Schmuggler sind aktuell die größte Sorge unserer Grenzer. Wir haben immer wieder mit kleineren Überfällen von Gruppen junger Männer zu tun, aber dies gehört zum üblichen Geschehen an der Grenze. Vor einigen Wochen hat sich in dieser Sache ein Zwischenfall ereignet. Ein Grenzposten wurde von einer eben solchen Gruppe junger Männer angegriffen und angezündet. Die postum erfolgende Reaktion der nahen Garnison wurde überraschenderweise aufgerieben. Legio und Ala Secunda haben mit einer massiven aber kurzen Strafexpedition für Ruhe gesorgt. Dies gelang unter anderem, weil die betreffende Sippe der Chatten, aus welcher die Gruppe junger Männer hervorgegangen war, in einem Thing des Stammes von diesem zur Kapitulation gegenüber unseren Truppen gezwungen wurde.
    Ein Vorgehen, dass uns größere Sorgen bereitet als wenn die Chatten sich zu einer der Strafexpedition entsprechenden militärischen Gegenreaktion entschieden hätten.
    Als einer der erbittertsten Feinde Roms ist es Tradition, dass eine Generation junger Männer sich im Kampe gegen unsere Männer an der Grenze bewährt. Dass die Reaktion unserer Männer niedergeschlagen wurde, dürfte den Männern der Chatten ihren barbarischen Maßstäben entsprechend viel Ehre innert ihres Stammes eingebracht haben. Eigentlich. Denn stattdessen wurden die jungen Männer sowie ihr komplettes Heimatdorf der römischen Rechtsprechung unterworfen. Die Frauen und Kinder wurden entsprechend der Versklavung preisgegeben und dürften wohl auch in Rom bald zu sehen sein. Die wehrtüchtigen Männer wurden zum Tode verurteilt und zur Mahnung weiterer Brechung des Grenzfriedens ans Kreuz geschlagen. Ebenso wurde eine Völva, eine Seherin, von einem unserer Centurionen gefangen genommen und zur Sklavin gemacht.
    Dies könnte, je nach Stand und Ruf der Seherin, gewisse Komplikationen mit sich bringen. Vereinzelte Angehöriger germanischer Stämme, vor allem zuvor verstoßene chattische Flüchtlinge, zeigten sich wenig angetan von der Versklavung einer für sie nicht unwichtigen Frau. Der Exercitus hat die Lage dank der Vielstimmigkeit der hiesigen Bevölkerung allerdings im Griff, von Unruhen ist derzeit nicht zu sprechen.


    Die Lage jenseits des Limes lässt zuviele Fragen offen, weshalb eine emissarische Entourage aufgebrochen ist, um das Gespräch mit führenden Köpfen des Stammes zu suchen. Zwar mag noch niemand an so etwas wie an einen Friedensschluss mit unseren erbittertsten Feinden denken, aber Antworten auf die derzeitige Lage sind zwingend vonnöten.
    Als oberster Emissär wurde der Tribunus Laticlavius Manius Gracchus Minor von den Flavii bestimmt. Ich bin mir sicher, als Sohn einer der ältesten Familien Roms wird er den Chatti mit Gravitas und Würde entgegentreten... und die erhofften Antworten zutage fördern.


    Der Centurio Statorum Aulus Tiberius Verus hat sich im Verlauf der Nicht-Auseinandersetzung mit den Chatten als Held Roms hervorgetan und wurde entsprechend mit einer Torques Aenea ausgezeichnet. Ich bin mir sicher, für einen derart idealistischen und aufrichtigen Mann sind höhere Aufgaben im Exercitus bestimmt.


    Die Munera der Civitates sowie der Zölle und Steuern der Provinz werden beinahe besorgniserregend zuverlässig erbracht, gesammelt und gen Rom geschickt. An dieser Stelle erwähne ich besonders die Civitas Vicus Iulius, deren Duumvirn Autronius und Herminius dir ihre ehrerbietigsten Grüße ausrichten lassen und dir einen geschliffenen Bernstein in Form eines Adlers, dem Wappentier deiner Familie, überreichen lassen. Er wird dir mit dieser Nachricht überreicht. Ich darf erwähnen, dass der Bernstein zu den größten gehört, die jemals durch Handel mit den Barbaroi jenseits des Limes seinen Weg in das Imperium gefunden hat.


    Vale bene.


    Einige Tage später hatte Vala die Antwort fertigdiktiert...


    LEG AUG T DUCCIUS VALA IMP CAES AUGUSTO s.p.d.


    Mein Kaiser,


    der Centurio Lucius Antoninus von den Iulii hatte die Versetzung erhalten und hat an den achten Iden des Iunius die Castra der Legio Secunda gen Roma verlassen.


    Der Tribunus Manius Gracchus Minor von den Flavii hat Mogontiacum am Tage vor den Nonen des Iunius erreicht und augenblicklich seinen Posten in der Legio eingenommen. Wir haben mit dem Flavius einen wissbegierigen jungen Mann voller Tatendrang hier, der innert seiner Einheit als auch bei der Zivilbevölkerung Sympathie erweckte. Da er nach eigener Aussage für jede Schandtat bereit war, habe ich ihn deiner Anmerkung, dass er wohl etwas Selbstbewusstsein gebrauchen könnte, als Emissär zu den Chatten geschickt. Hierzu später mehr.


    Ich harre der Ankunft des Appis Massa von den Decimi. Wir standen im Krieg gegen den Usurpator auf unterschiedlichen Seiten, allerdings hat sich der Mann einen Ruf als fähiger Offizier und Macher verdient.


    Die Lage am Limes ist alles in allem ruhig. Zu ruhig, wenn du mich fragst, Schmuggler sind aktuell die größte Sorge unserer Grenzer. Wir haben immer wieder mit kleineren Überfällen von Gruppen junger Männer zu tun, aber dies gehört zum üblichen Geschehen an der Grenze. Vor einigen Wochen hat sich in dieser Sache ein Zwischenfall ereignet. Ein Grenzposten wurde von einer eben solchen Gruppe junger Männer angegriffen und angezündet. Die postum erfolgende Reaktion der nahen Garnison wurde überraschenderweise aufgerieben. Legio und Ala Secunda haben mit einer massiven aber kurzen Strafexpedition für Ruhe gesorgt. Dies gelang unter anderem, weil die betreffende Sippe der Chatten, aus welcher die Gruppe junger Männer hervorgegangen war, in einem Thing des Stammes von diesem zur Kapitulation gegenüber unseren Truppen gezwungen wurde.
    Ein Vorgehen, dass uns größere Sorgen bereitet als wenn die Chatten sich zu einer der Strafexpedition entsprechenden militärischen Gegenreaktion entschieden hätten.
    Als einer der erbittertsten Feinde Roms ist es Tradition, dass eine Generation junger Männer sich im Kampe gegen unsere Männer an der Grenze bewährt. Dass die Reaktion unserer Männer niedergeschlagen wurde, dürfte den Männern der Chatten ihren barbarischen Maßstäben entsprechend viel Ehre innert ihres Stammes eingebracht haben. Eigentlich. Denn stattdessen wurden die jungen Männer sowie ihr komplettes Heimatdorf der römischen Rechtsprechung unterworfen. Die Frauen und Kinder wurden entsprechend der Versklavung preisgegeben und dürften wohl auch in Rom bald zu sehen sein. Die wehrtüchtigen Männer wurden zum Tode verurteilt und zur Mahnung weiterer Brechung des Grenzfriedens ans Kreuz geschlagen. Ebenso wurde eine Völva, eine Seherin, von einem unserer Centurionen gefangen genommen und zur Sklavin gemacht.
    Dies könnte, je nach Stand und Ruf der Seherin, gewisse Komplikationen mit sich bringen. Vereinzelte Angehöriger germanischer Stämme, vor allem zuvor verstoßene chattische Flüchtlinge, zeigten sich wenig angetan von der Versklavung einer für sie nicht unwichtigen Frau. Der Exercitus hat die Lage dank der Vielstimmigkeit der hiesigen Bevölkerung allerdings im Griff, von Unruhen ist derzeit nicht zu sprechen.


    Die Lage jenseits des Limes lässt zuviele Fragen offen, weshalb eine emissarische Entourage aufgebrochen ist, um das Gespräch mit führenden Köpfen des Stammes zu suchen. Zwar mag noch niemand an so etwas wie an einen Friedensschluss mit unseren erbittertsten Feinden denken, aber Antworten auf die derzeitige Lage sind zwingend vonnöten.
    Als oberster Emissär wurde der Tribunus Laticlavius Manius Gracchus Minor von den Flavii bestimmt. Ich bin mir sicher, als Sohn einer der ältesten Familien Roms wird er den Chatti mit Gravitas und Würde entgegentreten... und die erhofften Antworten zutage fördern.


    Der Centurio Statorum Aulus Tiberius Verus hat sich im Verlauf der Nicht-Auseinandersetzung mit den Chatten als Held Roms hervorgetan und wurde entsprechend mit einer Torques Aenea ausgezeichnet. Ich bin mir sicher, für einen derart idealistischen und aufrichtigen Mann sind höhere Aufgaben im Exercitus bestimmt.


    Die Munera der Civitates sowie der Zölle und Steuern der Provinz werden beinahe besorgniserregend zuverlässig erbracht, gesammelt und gen Rom geschickt. An dieser Stelle erwähne ich besonders die Civitas Vicus Iulius, deren Duumvirn Autronius und Herminius dir ihre ehrerbietigsten Grüße ausrichten lassen und dir einen geschliffenen Bernstein in Form eines Adlers, dem Wappentier deiner Familie, überreichen lassen. Er wird dir mit dieser Nachricht überreicht. Ich darf erwähnen, dass der Bernstein zu den größten gehört, die jemals durch Handel mit den Barbaroi jenseits des Limes seinen Weg in das Imperium gefunden hat.


    Vale bene.


    "Trubbel we'n mini Olschke? Neeeeee..." , winkte Vala ab, der mit einem Becher Wasser auf einem der großen Findlinge am Teich saß und einfach mal die Ruhe genoss, "...du gloofs ja net wie frou datt Wiev is, wenn'e dat Jeföhl hat een Päns to krieje." Ein schiefes Grinsen und einen Schluck Wasser später deutete er auf einen der Findlinge die nahebei standen und forderte seinen Vetter auf, die darauf liegende Tabula zu lesen: "Lett op. Datt is uut Raurica, een Beschwörd öbba een Pondifex doa. Deen Revier."

    "Ah, ja, Divus Iulius." , erinnerte Vala sich an die Ausführungen des ersten großen Mannes im Staate, Ziehvater des großen Augustus und eher glücklichen als brillanten Feldherrn, "Ich kenne seine Ausführungen... und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass vieles was er über die Celtoi und die Germani zu falsch ist oder zu kurz greift. Kleines Beispiel: die Mattiaci, unsere engsten Verbündeten unter den freien Germani, sind in ihrer Sprache, ihren Traditionen, ihren Werten und ihrer Art zu leben den Treverern ähnlicher, die Caesar zu den Celtoi zählte, als den Usci im Norden. Selbst innerhalb eines größeren Stammes gibt es unterschiedliche Dialekte, stammesübergreifend ist es noch komplizierter. Ein Frisius würde im Gespräch mit einem Hermundurus kein einziges Wort ohne Übersetzer verstehen und würde wahrscheinlich besser mit einem Pictus klarkommen als mit jenen, die Caesar zu seinen Volksbrüdern im Süden gezählt hätte. Und ein westlicher Chatte hat mehr mit den Mattiakern gemein als mit den östlichen Chatten."


    "Bei den Göttern, gebt mir Wein, das hier wird länger dauern...", ächzte einer der anwesenden Honoratioren südlicheren Schlages und winkte einen Sklaven herbei.


    "Ja, wahrscheinlich schon..." , strich der Statthalter durch seinen Bart und nickte bedächtig, "...es gibt hunderte Stämme, noch mehr Sprachen und unterschiedliche Details über diese. Unser weinliebender Cartilius hier ist froh, dass er sich nur auf die Stämme rumschlagen muss die diesseits des Limes leben."


    "Und selbst die gehen in die Dutzende!", winkte der angesprochene hilflos ab.

    Nachdem der Gerichtstag aufgelöst und die Anwesenden von den Bediensteten des Statthalterpalasts nach draußen komplimentiert wurden, trafen sich zwei Duccii bei dünnem Bier in einem der im Atrium südwärts gerichteten Räume der Regia. Durch das Fenster hörte man das Gemurmel unten im Atrium, die stets belebte Regia war auch in diesem Moment alles andere als still.


    "Und, was denkst du über Rabirius Vetulio?" , kam Vala sogleich auf den ersten komplizierten Fall zu sprechen, den sie heute zu bewältigen hatten und der sich nun mittlerweile im dritten Tage hinzog, "Die Urkunde, die sein Vetter hervorgezaubert hat, wirkt alt... ein wenig zu alt, um echt zu sein. Wenn du mich fragst... Sirius hält sie für eine Fälschung."

    "Eine Einladung zum Thing ist sehr unwahrscheinlich, diese Versammlungen werden generell eher ein, maximal zweimal im Jahr abgehalten. Nicht jede Versammlung der Stammesführer ist gleich auch ein Thing..." , erklärte Vala knapp, "...und wir verstehen uns wie gesagt nicht derart gut mit den Chatten, als dass sie uns gleich zu ihrer wichtigsten Stammesversammlung des Jahres einladen. Boten werden sofort losgeschickt um dich anzukündigen, um sicher zu gehen, dass wir auch die Entscheider auf einen Schlag antreffen und du dich nicht mit dem Sohn des Vetters eines Stammesältesten abgeben musst. Rechne mit acht bis neun Köpfen, die im Stamm wirklich was zu sagen haben. Ein Thing in der Größe der Chatten dürfte einige Dutzend Männer und Frauen beinhalten."

    "Gute Idee, Iunius..." , begann Vala die Eingebungen seiner Offiziere durchzuarbeiten, indem er dem Reiterpräfekten zustimmend zunickte und die Vorgehensweise präzisierte, "...der Rest deiner Einheit ist während der Expedition in Bereitschaft an den Limes zu verlegen, als die schnelle Eingreiftruppe die sie ist. Haltet Nachrichtenkontakt in so kurzen Abständen wie möglich. Ihr werdet viele Pferde brauchen."


    "Tiberius." , griff Vala nun die Meldung des Verwandten seiner Frau auf, "...du wirst mit deiner Einheit nicht von der Seite des Tiberius weichen. Gut auf ihn aufpassen, den brauchen wir noch. Als neuester Held unserer Einheit dürftest du den Männern Mut machen. Gleichzeitig solltest du nicht mit zu erhobenem Haupt herumlaufen... wer weiß wie einige Chatten es auffassen, dass ein prominenter Darsteller ihrer letzten Niederlage erneut frei unter ihnen herumläuft."


    "Vier Centuria erscheinen mir für eine Entourage, die eigentlich friedensvermittelnden Charakter haben soll, etwas viel." , zeigte der Legat sich auf den Vorschlag seines Lagerpraefekten hin nachdenklich, "Andererseits könnte der Einmarsch einer kleinen Armee die Maßstäbe hier etwas verschoben haben, so dass wir es durchaus riskieren können. Also vier Centuria, einschließlich jener des Centurio Tiberius."


    "Deine Vorgehensweise? Rausholen was geht." , lächelte Vala schmal ob der Frage seines neuesten Tribuns, "Der Vorfall war zu klein um persönlich vorstellig zu werden, aber groß genug um den Angehörigen einer der bedeutendsten Familae Romas als Emissär hinzuschicken. Dein Minimalziel wird tatsächlich die Bestätigung der Neutralität der chattischen Sippen sein, das Maximalziel wohl die Initiierung eines stabilen Friedens... was eine Sensation wäre, sind die Chatten doch einer jener unserer Traditionsfeinde die diese Tradition am intensivsten pflegen.
    Inoffiziell holen du und deine Männer soviele Informationen über die aktuelle Stammespolitik innert der Chatten ein wie möglich. Alleine die Tatsachen, dass sie die Zeit des Bürgerkriegs in Italia haben verstreichen lassen ohne aktiv zu werden hat skeptisch gestimmt... was geht da vor?"