Beiträge von Titus Duccius Vala

    Nachdem der duccische Konsul seine Gefolgschaft zu einem wahren Briefeschreib-Marathon gezwungen hatte, flatterte auch beim Atrium Vestae ein Schreiben ins Haus das vom Boten mit äußerster Dringlichkeit angepriesen wurde und demzufolge der obersten Vesta-Priesterin nur persönlich in die Hand gedrückt wurde:


    Virgo Vestalis Maxima Pomponia
    Atrium Vestae | Roma


    Consul T. Duccius Vala Virgini Vestalis Maximae Pomponiae s.d.


    Ehrwürdige Pomponia,


    da ich mir nicht im Klaren darüber bin, ob du von der verheerenden Kunde weißt lasse mich dir mitteilen, dass unser Princeps überraschend entschlafen ist.


    Ich muss dir sicherlich nicht erklären, was nach dem Dahinscheiden unseres Princeps ohne legitimen Erben im Raum steht. Ich bitte dich deshalb einerseits, dies Schreiben und die Neuigkeit so lang als wie möglich vertraulich zu behandeln um Unruhen in Rom zu verhindern bis die Cohortes Urbanae mit Präsenz glänzen...


    Andererseits ist dir freilich der kürzliche Erlass über die Vorgehensweise nach dem Tod des Kaisers bekannt. Um zu vermeiden, dass gefährliche Ideen in gewissen Teilen des Reichs entstehen bitte ich darum, dies so bald wie möglich in Angriff zu nehmen.


    Sobald festgestellt wurde, dass der Tag den gewünschten Bedingungen entspricht, werde ich meine Liktoren zum Atrium Vestae schicken um deine Delegation zur Curia Iulia geleiten zu lassen. Eine Abordnung der Cohortes Urbanae und Praetoriae werden ebenfalls für eine sichere Überstellung des Testaments sorgen.


    Deine Anwesenheit während des Prozederes wie auch während des Opfers und der Verlesung des Testaments ist natürlich vollkommen erwünscht.


    Vale bene.



    Schriftlich nachdem, zeitlich aber lange bevor ein gewisser Quaestor sich zum Kondolieren am Palast des nunmehr toten Princeps einfand, stand einer der beiden Konsuln vor der Türe um schleunigst eingelassen zu werden... immerhin stand eine handfeste Staatskrise vor der Tür.


    "Der Konsul Titus Duccius Vala..." , nölte Sirius, dem der explosionsartig aufgetretene Stress garnicht zusagte. Den Hinweis, dass ein iunischer Procurator hier auf den Konsul wartete sparte sich der Sklave, immerhin gingen die Konsuln im Palatium ohnehin ein und aus.

    Während der Bote mit Flüssignahrung versorgt wurde, nahm Vala das Schreiben und brach mit routiniertem Griff das Siegel, entrollte das Papier und überflog den Text, erwartete er doch irgend eins der Schreiben über ein überraschendes kaiserliches Dekret oder Nachrichten aus dem Ausland, möglicherweise die Kriegserklärung eines verfeindeten Stammes von dem er den Senat unterrichten sollte.


    All das war es nicht, dennoch war der Inhalt triftig genug, dass Vala einen Moment irritiert stockte, bevor er den Brief ein weiteres Mal laß... und noch einmal.
    "Du kannst dem Procurator sagen, dass ich kommen werde. Du kannst jetzt gehen, danke." , er nickte zu Sirius, der den Boten nach draußen geleitete und ihm ein paar Sesterzen für seine Dienste in die Hand drückte.
    Während dies geschah starrte Vala weiter auf das Papier und hörte das Blut in seinen Ohren rauschen.. oder das Blut derer, die gestorben waren damit dieser Mann auf den Thron kam der es auf demselben offenbar nur ein paar Jahre aushalten würde. Zigtausend Szenarien entsprangen quasi augenblicklich seinem Geist wie die giftigen Sporen eines Pilzes und die wenigsten würden sich in einer Weise pflanzen die keinen Schaden für anderes nach sich zog. Dann fiel ihm wieder ein, dass er Konsul war. So schön der Gedanke auch sein mochte, sein Sinn für Realismus sorgte dafür, dass der Gedanke an die Weltherrschaft nach dem Atom einer Sekunde als abwegig in die hinterste Reihe verbannt wurde.


    Das, was jetzt von ihm verlangt wurde war Arbeit... viel Arbeit.


    "Der Kaiser ist tot." , sprach Vala mit dem Tonfall dessen, der schon zwei Kaiser hatte sterben sehen (auch wenn letzterer der Titel verlustig gegangen war) und demnach nicht viel mehr darüber zu sagen hatte als ein profanes: "Scheisse."


    Mit einem zornigen Ausbruch riss Vala das Stück Papier entzwei und schleuderte die Stücke durch den Raum als könne er damit die Tatsache verbannen, dass sich gerade in SEIN VERDAMMTES KONSULAT die Staatskrise eines ohne legitimen Erben gestorbenen Kaisers schleichen musste! Das bedeutete Bürgerkrieg! NATÜRLICH bedeutete das Bürgerkrieg.


    "Das bedeutet Bürgerkrieg." , fluchte Vala und begann im Raum im Kreis zu wandern wie ein ruheloser Tiger in dessen Revier sich gerade zigtausende andere breit gemacht hatten, "SCHON WIEDER! Die Söhne der im letzten gefallenen Männer sind noch nicht einmal annähernd erwachsen und jetzt DAS!"


    Nicht, dass Vala ein Problem damit hatte... immerhin hatte der letzte Bürgerkrieg dezent zum Fortschritt seiner persönlichen Karriere gesorgt. Allerdings stand er als Quasi-Günstling des toten Kaisers und vor allem als Konsul ohne nennenswerte Seilschaften gerade ziemlich angeschmiert da. Dementsprechend war ein Bürgerkrieg zur Zeit die dümmste Option, für die sich das Imperium entscheiden konnte... sich aber entscheiden WÜRDE, wenn nicht....


    Und da war er, der Masterplan. Wie eine Lokomotive aus dem Nebel tauchte sie auf und fuhr ihn geistig in tausend Stücke, die allesamt einem Teil des Masterplans entsprachen und somit verhießen: verdammte Axt, Junge, du hast wahnsinnig viel zu tun.


    "SIRIUS!" , brüllte Vala, der abrupt stehen blieb und nach seinem Sklaven verlangte, der nur eine Armlänge von ihm entfernt auf eine Reaktion seines Herrn gewartet hatte und nun wie vom Schlag gerührt zusammenfuhr und kaum den Finger zu heben wagte: "Bring Schreibzeug, SCHNELL! Du auch, Audaod. Schnellschnellschnell. Und du auch... Bodrad, fix! Los! LOOS!!!"


    So schickte er die drei eiligst von dannen und diktierte ihnen, sobald sie zurückgekehrt waren Briefe... haufenweise Briefe... und das im Akkord und binnen weniger Momente.


    "Habt ihr das? Dann los! Vor allem der eine... Sirius, sieh zu, dass der so schnell wie möglich aus Rom rauskommt!" , befahl er anschließend und ließ keinen Zweifel daran, dass das nicht die Zeit zum kleckern war. Geschlossen wurden einige der Schreiben nicht mit dem persönlichen Siegel des Konsuls, sondern mit einem schlichten Wachsfetzen, während andere so offiziell wie eh und je waren.


    "So, was jetzt?" , hielt Vala im Wirbel des Organisierens einen Moment inne... und wurde von Sirius diskret auf den wartetenden Procurator und den Praefectus Urbi aufmerksam gemacht.


    "Achja, genau. Dann also los... Audaod, du kommst mit. Raddings, du bleibst hier." , hetzte der Konsul seine Gefolgschaft weiter um kurz darauf am Palast stehen zu können..

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Seit der Duccier als Magistrat Roms hier wohnte, hatte sich das Einkehren von Boten der Res Publica exponentiell vervielfacht... was dazu führte, dass Pustus Blumus immer seltener Fragen stellte und die Leute einfach durchlotste. So wie den hier, der es scheinbar extra-eilig zu haben schien.


    Wenig später stand der Bote also vor einem erwartungsvoll dreinblickenden duccischen Konsul, der sich just gerade eben im Gespräch mit seinem neuen Tiro befunden hatte und dieses natürlich sofort für den Boten aus dem Palast unterbrach: "Bringt dem Mann etwas zu trinken, so abgehetzt wie er aussieht..., befahl er erst einem Sklaven bevor er sich endlich dem Boten selbst zuwandte, "Nun, was bringst du?".

    Zur Befremdung über das doch recht eigentümliche Verhalten des purgitischen Consulars kam dann auch gleich das Gefühl der Überraschung über die voll und ganz unerwartete Schützenhilfe aus Richtung des einzig verbliebenen claudischen Senators... der Gesetzesvorschlag und seine Diskussion führten zu Wendungen die er so nicht erwartet hatte.


    Auch wenn klar war, dass der Claudier und er grob geschätzt bis in alle Ewigkeit keine Freunde mehr würden, zeigte Vala sich für den Beistand nicht undankbar und quittierte die Wortmeldung mit einem entsprechenden Nicken.

    "Du hast vom Risiko für den Empfangenden gesprochen, der das erhaltene Gut möglicherweise nicht wird zurückerstatten können..." , wandte Vala ein, dem der schnippische Tonfall des purgitischen Consulars nicht entgangen war und daher beschwichtigend mit den Händen gestikulierte um den Tonfall nicht unnötig zu verschärfen, "..von daher halte ich den Vergleich keineswegs für unpassend."


    Was die Festschreibung der Handlungen durch den Praetor anging, runzelte Vala ob der Spitzfindigkeiten des Consulars nur die Stirn: "Die Prüfung des Vorgangs schien meines Erachtens nach nicht explizit zu erwähnen, da dies eigentlich mit den Amtspflichten des Praetors ohnehin einherginge. Allerdings stellt dies keinen Punkt dar, bei dem ich mich querstellen würde."


    "Die Stichprobe entstand aus den Daten, aus denen auch die Aedile ihre Bußgelder, die Praetoren die Geldstrafen und die kaiserliche Kanzlei die Steuern berechnen. Sie sind damit fundiert und nicht aus dem Nichts gegriffen." , gab Vala bereitwillig zu Protokoll, auch wenn er sich wunderte, dass der Consular zu glauben schien die Res Publica habe nicht die geringste Ahnung vom Wohlstand ihrer Bürger.


    "Wie genau habe ich mir solche Beweise vorzustellen?" , hakte Vala dann nach, als der Consular seine Forderungen weiter ausführte, "Wie genau sollen denn Beweise für eine Abwesenheit sich auszeichnen wenn nicht durch die Abwesenheit von Beweisen für dessen Anwesenheit?"

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sedulus war für dieses Gesetz. Einer seiner Klienten war auch schon ewig verschollen. Allerdings blieb für eine naja wohl eher zwei Fragen offen.


    Eine Frage Consul Duccius. Wie verhält sich es mit Personen welche schon seit Jahren verschollen sind sie selbst aber keine Familie mehr haben sie aber a) Klienten sind bzw. waren und b) in einer Gens bekannt sind bzw. waren?


    Diese Frage fand Sedulus nicht gerade unwichtig.


    "Ich persönlich halte es nicht für sinnvoll, Personen die Möglichkeit zur Todeserklärung zu geben die nicht mit dem Betroffenen verwandt." , fügte Vala vorsichtig an, da ihm nicht ganz klar war worauf der Senator hinaus wollte, entschied sich dann aber doch für die klärende Frage: "Wie meinst du den zweiten Teil deiner Frage?"


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Auch Macer hatte zu diesem Gesetzentwurf gleich eine Frage, mit der er sich der Reihe der Fragenden anschloss. "Wie soll die Wiederherstellung von Besitzverhältnissen in der Praxis funktionieren, wenn diese inzwischen weiterverkauft, ausgegeben oder schlicht verbraucht sind? Es wäre ja angesichts der vorgetragenen Zahlen nicht verwunderlich, wenn Landgüter und Betriebe einem Erben zufallen, der sie selber lediglich weiterverkauft. Dass der neue Besitzer sie dann wieder hergeben muss, wenn der alte Besitzer doch wieder zurückkehrt, dürfte kaum machbar sein. Und dass der Erbe das durch den Verkauf erworbene Geld nicht ausgibt, um es im Falle eines Falles zurückerstatten zu können, ist genausowenig machbar." Macer hatte sehr große Zeifel daran, dass dieser Teil des vorgeschlagenen Gesetzes irgendwie umsetzbar war.


    "Letztlich ist dies eine Frage, die vorrangig von den Familien zu beantworten ist. Allerdings besteht diese Gefahr schon jetzt bei mit Bedingungen versehenen Kaufvorgängen und Schenkungen... und die haben bisher nicht für unlösbare Streitereien vor dem Praetor gesorgt, weil sie _garnicht_ für Streitereien vor dem Praetor gesorgt haben." , versuchte Vala sich in einer Erklärung für den Wortlaut, da eben höchst unwahrscheinlich war, dass dieser überhaupt zur Anwendung käme, allerdings versuchte er sich gleichsam in der Suche nach einer Alternative: "Letztlich könnten wir auch einfach eine Pflicht zur Entschädigung festschreiben, ohne dass der komplette Ursprungszustand herzustellen wäre."


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Beim sonstigen Prozedere denke ich, dass weitere Absicherung nötig ist. Man stelle sich vor, zwei übelwollende Familienmitglieder melden ein drittes Mitglied beim Statthalter von Aegyptus für tot, obwohl dieses lebendig und bei bester Gesundheit in Britannia weilt und lediglich von seinen Verwandten in Aegyptus nichts wissen möchte und deshalb deren Briefe nicht beantwortet - sofern sie ihm überhaupt welche schreiben", malte er dann ein Szenario aus, in dem das Gesetz ausgenutzt werden konnte. "Der Unglückliche würde nicht einmal Kenntnis davon erlangen, dass er für tot erklärt wurde, so dass er nicht einmal die Chance hätte, beim Statthalter in Londinium vorstellig zu werden. Und bis sich dies doch alles klärt, ist sein Besitz an anderem Ort vielleicht schon unwiderbringlich verteilt, wie ich eben erläuterte" spann er das Szenario dann noch ein wenig weiter. Auch ohne es ausdrücklich zu sagen, schien Macer also ganz erheblichen Zweifel an der Anwendbarkeit des Gesetzes in dieser Form zu haben.


    "Genau deshalb ist ja die Prüfung des Falls durch einen Praetor oder den Statthalter festgeschrieben, der eben durch die ihm gegebenen Mittel festzustellen hat, ob der Verschwundene tatsächlich verschwunden ist. Dies liegt durchaus im Bereich des problemlos möglichen.", antwortete Vala auf diesen Einwand, "Ich würde davon absehen zur Vorbeugung vor solchen Fällen mehrere Initiatoren festzuschreiben... nicht wenige Familien im Reich würden diese nicht zusammenbekommen und würden möglicherweise in Armut leben während ein längst verschwundener Verwandter für sie unantastbaren Reichtum hinterließe.


    Im Zweifelsfall bitte ich allerdings auch um Anregungen für Alternativen... und nicht nur um Kritik am bisherigen Wortlaut." , spielte Vala den Ball schließlich zum Purgitius zurück und forderte ihn zu mehr Gehalt auf.


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer

    Sim-Off:

    Kurzer Regelkommentar zur Vermeidung von Missverständnissen:
    Regeltechnisch sind IDs "In Exillium" ausdrücklich nicht spurlos verschwunden, sondern halten sich an einem weit entfernten, aber bekannten Ort auf. IDs mit Status "Desideratus" sind dagegen auch Sim-On tatsächlich verschollen. (Siehe hier: http://www.imperiumromanum.net/cms.php?a=455#txt1576)


    Sim-Off:

    Das ist bekannt. Dennoch ist die Rückkehr von langjährigen Exilanten äußerst unwahrscheinlich und dies sowohl SimOn als auch in der WiSim eine Sackgasse ohne Wiederkehr.
    Das Spiel existiert seit nunmehr fast 12 Jahren, es ist aber noch keine ID nach vier Jahren aus dem Exil zurückgekehrt. Hier werden keine Spieler um 'ihren' Besitz gebracht... nur Dinge zurückgeführt die in einer Sackgasse hängen, weil die Spieler sich nicht zu einer Todesszene durchringen konnten oder schlichtweg das Interesse am IR verloren haben. Wie das ganze spielerisch SimOn gelöst wird, ist dann dem fließenden Spiel zu überlassen..



    [SIZE=5]*auf Wunsch des Spielers im Sim Off einen Satz hinzugefügt M.[/SIZE]

    "Patres conscripti..." , grüßte Vala die versammelten Senatoren an einem beliebigen Tage an dem noch keine Sau davon wusste, dass der Kaiser tot war... wahrscheinlich nicht einmal der Kaiser selbst.


    "Ich stelle euch heute ein Projekt vor, dass sich vor allem um die Keimzelle des römischen Staates dreht: die Familia.
    Es kommt immer wieder vor, dass diese unter Schicksalsschlägen zu leiden haben die als solche erst nach einer Weile zu erkennen sind. Ein Verwandter macht sich auf eine Reise, zieht sich aus Rom zurück oder verfolgt einen mehr oder minder offiziellen Auftrag... und kehrt niemals wieder. Ohne Lebenszeichen harren die Hinterblieben in größter Unsicherheit.. nicht wissend ob sie trauern müssen oder hoffen.
    Darüber hinaus stellt das spurlose Verschwinden von Verwandten auch eine enorme wirtschaftliche Belastung dar.. zum Beispiel im Falle eines wirtschaftlichen Magnaten der verschwindet, aber eben nicht offiziell für tot erklärt ist so dass die Decimviri litibus iudicandis sein Erbe verteilen könnten um seinen Hinterbliebenen die Fortführung seines wirtschaftlichen Erbes zu ermöglichen.


    Dieser Faktor ist nicht zu gering zu schätzen. Während meiner Zeit als Praetor habe ich die Decimvirn zu einer Aufstellung der Vermögenswerte veranlasst, die sich immernoch im Besitz all jener finden deren Verbleib den Akten zufolge unbekannt ist. Dabei ist deutlich geworfen, dass sich signifikant große Werte in der Hand von Menschen befinden, die diese wegen ihres Verschwindens schon länger nicht mehr bewirtschaften können. , sprach der Konsul und ließ sich eine Tabula reichen um zu verdeutlichen, WIEVIEL tote und inaktive Habe es eigentlich gab:


    "Die Zahl der Verschwundenen geht natürlich in die zigtausende, so dass ich nur eine Stichprobe von wenigen dutzenden Familien habe machen lassen*². Alleine diese wiesen schon beträchtliche Vermögenswerte auf, die in ihrer Inaktivität der Wirtschaft des Reichs nichts gutes mehr tun. Betriebe verfallen, Landgüter verwildern, Vermögen bleiben unberührt.


    Bei der Stichprobe hat sich herausgestellt, dass sich alleine im Umfang dieser Stichprobe
    - Geldwerte im nahezu siebenstelligen Bereich
    - Warenwerte im guten sechsstelligen Bereich
    - hunderte Betriebe und
    - dutzende Landgüter*³
    in der Hand von Einwohnern des Reichs befinden, über deren Verbleib nichts bekannt ist."


    Vala nutzte die Aufzählung dieser außerordentlichen Größen, um eben diese einen Moment wirken zu lassen und die Senatoren untereinander raunen zu lassen.


    "Dies sind Werte, die nicht unbeträchtlich für viele Familien... wohl die meißten... sind. Aber sie haben keine Handhabe um an dieses zu gelangen. Ich weise darauf hin: nicht alle dieser Werte sind reiner Privatversitz der Verschwundenen, sondern ebenfalls aus Familienhand ererbt. Diese Werte befinden sich nun in einer Sackgasse, da sie den Familien genommen sind. Mein Gesetzesvorschlag soll diesem Abhilfe schaffen...", sprach's und ließ den Gesetzesvorschlag von einem Senatsdiener vorlesen:


    De Morte Recepto


    §1 Todeserklärung
    Jeder Einwohner des Imperium Romanum kann für verstorben erklärt werden, wenn dieser zuletzt vor mehr als 16 Jahren (4 SimOff-Jahre 'In Exilio' am Stück) lebend gesehen wurde.


    §2 Verfahren der Todeserklärung
    (1) Die Todeserklärung kann nur durch einen Praetor Roms oder einen Statthalter des Kaisers erfolgen.
    (2) Die Todeserklärung kann nur erfolgen, wenn sie von mindestens zwei erwachsenen Mitgliedern desselben Familienstamms eingereicht wird.


    §1.2 Aufhebung der Todeserklärung
    (1) Die Todeserklärung kann jederzeit aufgehoben werden.
    (2) Der Betroffene muss hierzu leibhaftig vor einem Praetor Roms oder einem Statthalters des Kaisers erscheinen.
    (3) Die Identität des Betroffenen muss hierfür von drei Zeugen mit einwandfreiem Leumund bezeugt werden.
    (4) Nach der Aufhebung der Todeserklärung gelten die ursprünglichen Besitzverhältnisse des Eigentums des Betroffenen.


    Auch hiernach ließ Vala die Worte ein wenig wirken um den Senatoren Gelegenheit zu geben, sich über den Gesetzesvorschlag den Kopf zu zerbrechen.


    "Ich möchte euch den Vorschlag erläutern..", fuhr Vala mit ausladenden Gesten fort um seine Sache auch non-verbal zu unterstreichen, "..zuallererst sei die Frist gegeben. Ich habe mich deutlich mit dem Sachverhalt der Verschwundenen beschäftigt, dabei fiel deutlich auf, dass verschwunden geglaubte Menschen durchaus nach wenigen Jahren wieder in der Öffentlichkeit zeigten.. es aber bisher kein einziges Mal vorgekommen ist, dass jemand nach sechzehn Jahren Abwesenheit wieder aufgetaucht ist. Ich betone: kein. einziges. mal.
    Durch diese Frist wird also Fällen vorgebeugt, in denen jemand für tot erklärt wird obwohl er dies garnicht ist.


    Durch die Todeserklärung durch einen Praetor oder einen Statthalter, der ja meist mindestens vom Range eines Praetorius ist, wird Rechtssicherheit geboten und sichergestellt, dass alles mit rechten Dingen zugeht.


    Dass die Todeserklärung letztlich NUR UND AUSSCHLIEßLICH durch die Familie des oder der Verschwundenen initiiert werden kann stellt zweierlei Dinge dar: erstens greift der Staat nicht in die Belange der Familien ein und kann daher auch nicht von diesen profitieren und zweitens wird den Familien so eine Handhabe gegeben um erstens der Ungewissheit zumindest ein juristisches Ende zu setzen... und gleichzeitig eine rechtliche Sicherheit für die Weitergabe von Familienbesitz zu bekommen.
    Ich betone noch einmal: es ist ausschließlich den Familien überlassen zu einer solchen Entscheidung zu gelangen. Die Praetoren stellen letztlich nur die Einhaltung der von uns gesetzten Rahmenbedingungen für einen solchen Schritt sicher.


    Weiterhin: sollte der bisher nicht eingetretene Fall tatsächlich eintreten und ein mehr als ein Jahrzehnt verschwundener Einwohner des Reichs kehrt wieder zurück, ist die Todeserklärung unbürokratisch wieder aufzuheben: er muss hierzu nur vor einem Praetor Roms erscheinen und seine Identität nachweisen, das war's.
    Um auch diesem Rückkehrenden Rechtssicherheit zu bieten, sind die Besitzverhältnisse danach wieder in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen WENN der Betroffene es wünscht und es innerhalb seiner Familie Unklarheit darüber gibt."
    , endete Vala seine Ausführung zu dem von ihm beabsichtigten Gesetz und machte sich nun auf die Wortmeldungen und Fragen der Senatoren gefasst.


    Sim-Off:


    *²: sämtliche im IR vorhandenen Exilanten
    *³: Angaben bei der SL erfragt

    "Hmhmhm... das ist nicht genug." , murmelte Vala während er damit begann das Wasser in seinem Becher kreisen zu lassen und gedankenverloren diesem dabei zuzuschauen, "Ein Senator könnte dir vorwerfen, dass dir vollkommen egal sei wo man dich hinsteckt, weil du dich nicht gut genug auf das Vigintivirat vorbereitet hast... was zum Beispiel macht ein Decimvir litibus iudicandis? Was ein Quattovir viis in urbe Purgandis? Könntest du dich damit anfreunden, die Arbeit eines Tresvir capitalis zu machen? Warum könntest du das? Du willst es deinem Großvater gleichtun, aber nur um es deinem Großvater gleichzutun wählt dich niemand in den Senat... die tun dir keine Gefallen. Die tun das, weil sie denken, dass du der richtige auf dem Posten wärst. Also musst du ihnen zeigen, dass du das Zeug dazu hast."

    "Wir stellen auch ohne Abstimmung fest, dass eine Basis für ein solches Unternehmen im Senat zur Zeit nicht gegeben ist." , ließ Vala vernehmen, dass die Konsuln eben so die zurückhaltenden Reaktionen der Senatoren interpretiert hatten.

    "Um die Übersichtlichkeit der Diskussion zurückzuerlangen, kommen wir zum ursprünglichen Anliegen zurück und stellen die Frage, ob der benannte Absatz derart verstanden werden soll, dass er nicht nur die Mitglieder des Exercitus und der Cultus zur Konzentration auf ihre Amtspflichten zwingt, sondern eben auch marktregulierende Zwecke hat.


    Consular Purgitius hat die Frage formuliert, warum dieser Auffassung nach NUR die Mitglieder des Exercitus und der Cultus Subjekt des Absatzes sein sollen. Bevor wir eigene Vorschläge zur Sache einführen, stellen wir also die Frage des Consulars noch einmal in den Raum."

    "Die Veräußerung von geerbten Betrieben ist nicht an Konzessionen gebunden, da sie ja eben die Einhaltung von Konzessionen gewährleisten soll. Demzufolge blieben sie von deinem Gesetzesvorschlag unberührt, Senator Germanicus." , gab Vala seine Gedanken zu den Fragen des Germanicus bekannt, "Was nach der Frist für den Verkauf von vererbter Ware mit dem nicht verkauften Rest geschieht muss nicht Gegenstand des Gesetzes sein. Der Kompromis war eine Phase zum Verkauf der betroffenen Ware... bleibt ein Rest ist dem Inhaber somit überlassen ob er diese vernichtet oder lagert, bis er eine Konzession für die Ware bekommt."

    "Meine schwächste Amtszeit, junger Helvetius, ist im Vergleich zum Durchschnitt aller Magistrate noch mehr als passabel gewesen." , stellte Vala wie beiläufig fest, hatte er sich doch wegen eines ganz bestimmten Projekts intensiver mit der Arbeit der Senatsmagistrate der vergangenen Jahrzehnte auseinandergesetzt.. allerdings gab er sich nicht die Muse das jetzt mit dem Jungen auszudiskutieren, war dieser immerhin so gut wie noch jeden Beweis schuldig überhaupt erstmal den Durchschnitt zu erreichen. Anstellte dessen erhob der Konsul sich und schlurfte zu einem Tisch mit Getränken um sich etwas Wasser einzuschenken. Seine Kehle verlangte nach dem langen Gespräch nach kühlem Nass und er hatte noch nicht das Gefühl, dass sie schon Feierabend hatte. Die Tatsache, dass der Helvetius sich diese kleine Spitze erlaubte überging der Duccius.. Stolz war eine Schwäche, die der Junge recht schnell gezeigt hatte und die ihm auszutreiben nicht gänzlich gelungen war. Vala hatte


    "Nun, da muss ich dich ein letztes Mal korrigieren... auch die Erhabenen haben meiner Auffassung nach keinen Grund sich auf den Errungenschaften längst verrotteter Generationen auszuruhen." , gab der Konsul bekannt nachdem er die Kehle benetzt hatte und sich überlegte wohin dieses Gespräch wohl noch treiben konnte, "Weißt du schon, für welches Amt du dich im besonderen interessierst?"

    "Tust du nicht, keine Sorge." , murmelte der Konsul leicht abwesend, weil ein nicht unbeträchtlicher Teil seines Geistes sich weiter mit dem soeben beendeten Gespräch beschäftigte. Als sein Tiro ihm dann eröffnete, dass _er_ das Tirocinium beenden wollte, brauchte es auch eine Weile bis Vala verstand worauf er hinauswollte: "DU beendest es?" , runzelte Vala die Stirn, da der Junge offensichtlich keine Ahnung hatte wie man bei derartigem eigentlich vorging: "Du meinst sicherlich, du bittest mich darum dich aus dem Tirocinium zu entlassen, damit du zu den folgenden Wahlen kandidieren kannst. Natürlich entlasse ich dich daraus.. hast du zuweilen doch gezeigt, dass du gute Arbeit zu leisten imstande bist. Du wirst dich bei dieser Kandidatur auch darauf verlassen, dass ich dem Senat empfehlen werde dir zu ermöglichen dich als Vigintivir zu beweisen.", gab Vala seinem nun ex-Tiro erst einmal zu hören was dieser hören wollte, allerdings zeigte seine Mimik auch, dass seine Zuversicht nicht ungetrübt war: "Allerdings muss ich an dieser Stelle auch betonen, dass Senatoren... mich eingeschlossen... bei Magistraten des Cursus Honorum Senatorium SEHR viel weniger nachsichtig sind als bei Tirones. Wenn du dich nicht so deinem Amt widmen kannst, wie man es von einem Magistraten erwartet, wird man von dir erwarten dich dort erneut zu beweisen bevor du der nächsten Stufe zuwenden kannst... das gilt auch für die Nachkommen jener, deren glanzvolle Zeiten lange vorüber sind."

    "Natürlich wird er das nicht. Hoffentlich nicht... schließlich will ihn der eine oder andere ersetzen." , schmunzelte Vala, griff sich einen Becher kühlen Nasses, überging die Frage nach ihren Verbündeten und ließ seinen Blick zum ersten Mal auf den Begleiter seines jungen Verwandten fallen, "Ah, und wer bist du?"

    Etwas irritiert waren die Helfershelfer der Consuln ja schon, als da plötzlich ein Magistrat Roms die öffentliche Audienz der Konsuln nutzte um mit diesen zu sprechen - war für die Unterredung von Magistraten und ihren Chefaufsehern doch eher das private Gespräch in den vier Wänden der Konsuln gedacht.
    Nichtsdestotrotz ließ man den Mann natürlich sofort durch und führte ihn zu einem ebenso überrascht dreinschauenden Duccius: "Quaestor Iulius. Dich hier zu sehen ist... überraschend! Was ist es denn, dass es keinen Aufschub bis zu unserem Termin duldet?"

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    Der Palastbote machte einen ziemlichen Krach, als er zu recht später Stunde an die Türe der Casa Accia Ducciaque klopfte. Nach dem kurzen Besuch in der Praefectura Urbis war er im Auftrag des Procurator a libellis auf dem schnellsten Wege zum Haus eines der beiden amtierenden Consuln geeilt. Ziemlich abgehetzt wartete er nun auf eine Regung im inneren des Hauses.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Pustus Blumus hatte sich bereits auf den Feierabend eingestellt, aber wenn man einen Consul im Haus hatte bedeutete dies, dass der Feierabend oft genug sehr lange auf sich warten ließ weil immer jemand etwas von diesem zu wollen schien.
    Heute allerdings war jemand besonders spät dran, weshalb Pustus Blumus seine Irritation nicht leicht zu verbergen mochte: "Salve, dies ist das Haus des Accius Damio und des Consul Titus Duccius Vala. Was kann ich für dich tun?"

    Und dann kam auch noch eine vom Consul direkt...


    Quaestor Urbanus
    Marcus Iulius Dives


    Consul T. Duccius Vala Quaestori Urbani Marco Iulio Divo s.d.


    Iulius,


    danke für deine prompte Antwort. In den nächsten Tagen werden, ob des aufwändigen Aktentransports, einige meiner Zuarbeiter bei dir auftauchen. Sie werden sich durch das Siegel der Konsuln ausweisen und einen Raum sowie freien Zugang zu den Akten benötigen.


    Sorge dafür, dass sie alles haben was sie für ihre Arbeit benötigen.
    Gratias ago.


    Vale bene,



    "Patres conscripti..." , lud Vala also die Senatoren Roms zur Abstimmung über den von ihm eingebrachten Vorschlag, "...wir stimmen ab über den Vorschlag, den dritten Absatz des fünften Paragraphen der Lex Mercatus wie folgt zu ändern:


    Von:


    Die verbilligte oder kostenfreie Abgabe von Waren im Sinne von Schenkungen oder Spenden bleibt unberührt, sofern der niedrige Preis nur eine Woche gilt und die Maßnahme nicht in kurzen Zeitabständen wiederholt wird.


    Zu:


    Die verbilligte oder kostenfreie Abgabe von Waren im Sinne von Schenkungen oder Spenden bleibt unberührt, sofern der niedrige Preis nur für maximal zwei Wochen gilt und die Maßnahme nicht in kurzen Zeitabständen wiederholt wird.


    Ich bitte dahingehend für klare Handzeichen die entweder


    Dafür :dafuer:


    oder


    Dagegen :dagegen:


    lauten können."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis zum 21.01.2015


    /edit: Der Zeitraum der Abstimmung wurde ergänzt. DV