"So wie ich auch." , unterstrich Vala noch einmal die Tatsache, sich hier nicht in einen Debattenkampf begeben zu wollen bevor sie letztlich zur Abstimmung schritten.
Beiträge von Titus Duccius Vala
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"Vor allem die Bedingungen der Rechtsprechung und die Zubilligung von Kompetenzen in derselben benötigen Klärung, Princeps." , begann Vala die umfassenden Erläuterungen und voreiligen Ideen der Sache darzulegen ohne auch nur halbwegs konkret zu werden... immerhin war dies alles bisher nur ein Gedankenspiel das auf genaue Ausformung wartete und Vala war Vollblutpolitiker, demnach hatte er nicht die geringsten Probleme damit auch dem Princeps erst einmal einfach nur ein Wolkenschloss zu verkaufen bevor auch nur der erste Stein gesetzt war.
Das Gespräch dauerte nicht allzu lange, aber lange genug um offensichtlich dafür zu sorgen, dass der Princeps sich nicht in aller Öffentlichkeit GEGEN eine Kandidatur Valas aussprach. Dass dieser dabei gleichzeitig nicht auf die dezidierte Unterstützung des Princeps bauen konnte war verschmerzbar... er hatte noch nie zu den großen Günstlingen des Kaiserhauses gehört, warum sollte sich das mittlerweile geändert haben?
So gingen Kaiser und Konsul-in-spe auseinander ohne je großartig warm oder kalt miteinander geworden zu sein... unwissend darüber, dass dies das letzte Gespräch der beiden gewesen sein würde.
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"Ich würde mir Sorgen machen, wenn es das nicht täte..." , schmunzelte Vala und löste sich ebenso von seiner Frau, nicht ohne darauf zu verweisen, dass man sich in Bälde auf den Heimweg machen würde. Immerhin wartete viel Arbeit auf sie... davor aber wollte offenbar sein eigener Tiro ihm noch gratulieren: "Helvetius. Das Warten hat sich offenbar gelohnt... und all die Mühen."
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Zitat
Original von Marcus Helvetius Commodus
Commodus Zeit als Tiro die aufgrund verschiedener Dinge sehr lange gedauert hatte sollte nun endlich ein Ende finden.
Er stand heute aber nicht als Tiro sondern als Mitglied seines Standes vor der Haustür eines der amtierenden Consule und klopfte an selbige.`Klopf Klop ´
Der Tiro wurde eben als solcher ohne größere Umschweife eingelassen und der Aufenthaltsort des Konsuls verraten... der sich gerade im Gespräch mit einem der römischen Praefecti befand und demnach seinen Tiro eine Zeit lang warten ließ.
Schließlich konnte er diesem seine Aufmerksamkeit schenken: "Helvetius?! Was kann ich für dich tun?"
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"Ist der Senat also der Auffassung, dass eine vollständige Überarbeitung der kompletten Lex Mercatus vonnöten ist?" , forderte Vala den Senat noch einmal explizit auf, sich zu diesem radikalen Vorschlag des germanicischen Praetorius zu Wort zu melden... ansonsten würden sie halt den anderen Vorschlägen vermehrt Aufmerksamkeit widmen.
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"Zudem kann man die langen Wahlkämpfe kaum mit den vergleichsweise kurzen Feiertagen vergleichen, an welchen die von dir genannten Beispiele eintreten. Allein der schiere Umfang und die Reichweite sind ja schon eine ganz andere..." , fügte Vala noch hinzu als er schon längst geendet hatte.
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Vala nickte erleichtert und das nicht weil er sich über seine Durchsetzung gegen die Skeptiker freute, sondern weil er durchaus Zweifel daran hatte sich derart verständlich zu machen wie es der Sache angemessen war.
"Wenn dann keine weiteren Wortmeldungen eintreten, werde ich in den kommenden Tagen einen ersten Entwurf einbringen." , kündigte Vala an.
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"Ich könnte mich darauf einlassen, wenn es nur um die Wahlen des Cursus Honorum Senatorium in Roma ginge..." , erläuterte Vala seine Einwände näher ohne dabei allzu eifernd zu erscheinen, war dieses Thema doch nicht wichtig genug um darüber leichtfertig in Streit auszubrechen, "...allerdings orientieren sich viele Civitates und andere Gemeinwesen des Reichs in ihren Wahlprozeduren in Deutlichkeit an Rom und damit auch in seinen Fristen und Intervallen. Letztlich ist es also ein Thema mit reichweiter Relevanz... und in den Civitates selbst dürften die Brotspenden noch größere Bedeutung haben als in Roma, wenngleich ich hierbei wieder betonen muss, dass ich auch hier die Bedeutung anders einstufe als du, Praetorius Flavius."
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"Geschätzte Senatoren und Magistrate Roms..." , grüßte Vala die versammelte Mannschaft an einem weiteren Arbeitsreichen Tag, als er eines der weniger umfassenden Themen anging die sich einer Lex Provincialis in den Weg stellten, "...als vor nun mehr als einem Jahrzehnt die Reform der Provinzen angegangen wurde, ist ein Relikt im Codex Universalis übersehen worden das korrigiert gehört. Es handelt sich um den elften Paragraphen des Codex Universalis im Allgemeinen Teil, welcher da lautet..."
§ 11 Curia Provincialis
(1) Die Curiae Provinciales dienen der besseren Einbindung der Bürger in die politische und gesetzgebende Arbeit in ihrer Provinz.
(2) Die Curiae Provinciales kümmern sich ausschließlich um die Belange ihrer Provinz und beraten und beschließen provinzinterne Leges.
(3) Die Curiae Provinciales unterstützen den Proconsul oder Legatus Augusti Pro Praetore der jeweiligen Provinz bei seiner Arbeit und beraten ihn.
(4) Genaueres regelt eine Lex im Anhang an diesen Codex Universalis."Letztlich gibt es noch die eine oder andere Provinz in der eine solche Curia zusammentritt, allerdings hat sich die Relevanz dieses Paragraphen in den meisten Fällen seit der Reform der Provinzen überholt und diesen damit bedeutungslos gemacht.
Wie ihr wisst, arbeite ich zur Zeit an einer Verfassung einer Lex Provincialis Germaniae Superioris. Im Zuge dieser Arbeiten ist aufgefallen, dass die Einrichtung einer solchen Versammlung dezidiert den Provinzverfassungen überlassen sein soll, wie es dieser Paragraph ja schlussendlich selbst erwähnt. Damit macht er sich selbst obsolet... oder anders gesagt: er hat an dieser Stelle nichts zu suchen, sondern gehört in die Verfassung einer jeden Provinz... wenn dies angebracht scheint.
Als klare Schlussfolgerung beantrage ich, diesen Paragraphen in seiner jetzigen Form zu streichen um den jeweiligen Provinzleges die Einrichtung einer solchen Institution zu überlassen." , sprach Vala und ließ sich wieder nieder um Wortmeldungen der Senatoren zuzulassen... oder gleich zur Abstimmung zu schreiten.
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Zitat
Original von Marcus Helvetius Commodus
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"Ganz einfach: sobald du dich bereit dazu fühlst.", fuhr Vala fort ohne noch länger auf den Klatsch von Familie und Heimat einzugehen. Nicht weil es ihn nicht interessierte, er wollte einfach dem immer wieder aufkommenden Gefühl von Heimweh vorbeugen, dass ihn selbst in diesen Tagen seit mehr als zehn Jahren fern der Heimat immer wieder überkam.
"Nein?", gab Vala sich verwundert und zog eine Augenbraue nach oben, hatte er doch etwas anderes erwartet. Andererseits war die Herangehensweise seines jungen Verwandten doch eine gänzlich andere als er: hatte er sich damals dem Vinicius angedient, weil dieser Legat in Germania gewesen, suchte Callistus möglicherweise eher nach einer Bindung in Rom. Das machte die Frage allerdings nicht gerade unkompliziert: "Wenn ich ehrlich bin, dürfte das echt schwierig werden...", ging Vala das Thema an und unterschlug dabei nicht, dass er da schon den einen missglückten Schritt angegangen war, "..ich habe im Wahlkampf zum Konsulat den Praetorius Flavius Gracchus angesprochen, allerdings ist der in gewisser Weise unversöhnlich weil ich einen der Sprösslinge seiner Sippe bei dessen Kandidatur zum Vigintivirat recht kritisch eingestuft habe... achja, und weil ich vor Jahrhunderten einen anderen seiner Sippe wegen einer dummen Nichtigkeit verklagte. Also die Flavier können wir vergessen. Allerdings ist seine politische Aktivität und damit seine Relevanz auch schonmal höher gewesen.. an wirklich potenten Patrones gäbe es da noch Decimus Livianus, der offensichtlich ein ungebrochenes öffentliches Prestige genießt, sich seit seiner auch dank meiner etwas wilden Amtszeit als Konsul allerdings ziemlich rar gemacht hat.", dozierte Vala weiter über die möglichen Patrones, "Dann wäre da noch Purgitius Macer, der wahrscheinlich noch größeres öffentliches Prestige genießt.. aber ebenso im Moment vor allem durch Unauffälligkeit und Stasis glänzt... was wohl einer der Gründe für ersteres sein dürfte. Summa summarum ist die Auswahl sinnvoller und nützlicher Patrones in Rom nicht gerade groß. Alle anderen sind entweder noch in der Mache, inaktiv oder bedeutungslos.", schloss Vala den Vortrag und zog die Lippen schmal, da schon deutlich geworden ist wie wenig sinngebend eine Wahl in dieser Sache sein konnte.
"Es gibt zur Zeit allerdings einen Trend zurück zur Familienpatronage, nach dem was man sich erzählt. Ich habe darüber noch keine größeren Gedanken angestellt, aber vielleicht wäre das bedenkenswert.. höher als mein Patron steht wahrscheinlich nur der Kaiser.." -
"Ganz im Gegenteil, Praetorius.", entgegnete Vala dem Flavier, "Zwar sind die Zeiten der Comitia zweifellos vorbei, allerdings sind Brotspenden als Mittel des Wahlkampfs seither immer wieder zu beobachten, weshalb ich mich schwer damit tue deinen Standpunkt nachzuvollziehen."
Letztlich hatten die Zeiten des Wahlkampfs ohnehin einen eklatanten Rückgang erfahren, was Vala in diesem Fall auch stark zu denken gab... -
"Man muss sich ins Bewusstsein rufen, dass die Strafen nicht hierarchisch in ihrer Schwere zu ordnen sind, sondern parallel zueinander stehen." , versuchte Vala deutlich zu machen, dass es sich hier nicht um eine weitere Stufe handelte, sondern um einen gänzlich anderen Weg zur Gerechtigkeit durch Strafe, "Es ist dem Prätor freigestellt, die Schwere der Strafe festzulegen indem er sich vollkommen frei an den zur Verfügung stehenden Strafen bedienen kann, indem er ihre Intensität dem Fall und dem Täter entsprechend abwiegt. Was will man einen betrügerischen Bettler mit einer Geldstrafe belegen? Oder ihn in den Steinbruch stecken, wo er doch nur noch ein Bein hat? De facto müsste er aktuell verbannt werden.. was auch hier kaum zielführend erscheint.. und die Todesstrafe? Nein, auch das ist zuviel. DAS ist die Lücke die ich meine.. das Beispiel scheint abstrakt, aber es legt den Kern der Sache dar. Ein Prätor sollte angemessen zwischen Strafen wählen können, die auch in jedem Fall anwendbar sind... und das sind sie derzeit eben nicht.", versuchte Vala sich in einer Erklärung und fragte sich gleichfalls, warum er das als Prätor per Edikt nicht einfach selbst zum geltenden Recht erhoben hatte.
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Ein Brief wurde abgegeben, um über das duccische Wertguthaben in den Norden geschickt zu werden.
Numerius Duccius Marsus
Villa Duccia | MogontiacumWitjon.
Ich schreibe dir in aller Kürze, dass dein Junge wohlbehalten in Rom angekommen ist und in Bälde seine ersten Schritte auf dem Parkett der Urbs tätigen wird.
Er wird mir auch bei der Erstellung der Lex Provincialis für Germania Superior behilflich sein. Hierzu fehlen mir allerdings noch grundlegende Informationen: was genau liegt den Civitates derart am Herzen, dass man es in die Lex aufnehmen sollte? Ich biete euch hier die einmalige Chance auf das Projekt Einfluss zu nehmen... nutzt sie. Bald.
Achja, nochwas... ich habe die Wahl zum Consul gewonnen.
[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemwachs.png]
Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma -
"Schön zu hören... ich gehe davon aus, der Familie geht es gut? Wie lebt es sich in der neuen Villa?" , fragte Vala höflich ohne allzu interessiert an einer ehrlichen Antwort zu sein, immerhin galt immernoch das unangefochtene Primat der Arbeit. Allerdings entlockte ihm die unsichere Frage seines Schützlings dann doch ein leichtes Grinsen: "Überall hin. Außer in mein Bett oder das meiner Frau. Was die Latrinen angeht... du wirst nicht glauben, wieviel Politik auf den Aborten der Urbs gemacht wird." , flaxte Vala bevor er sich wieder der Arbeit zuwandte.
"Hmhmhmh..." , brummte Vala vernehmlich auf die Bekanntgabe seines jungen Verwandten, sich halbwegs im römischen Recht auszukennen, "..das ist ja schonmal was. Mit einer Sache im Strafrecht kann ich noch nicht dienen, allerdings habe ich etwas für dich. Ich würde das eigentlich selbst machen, allerdings hindert mich meine Stellung als Consul daran, als Kläger vor Gericht zu erscheinen.
Folgendes: man hat Bäckern vor einigen Monden zugebilligt, das von ihnen gekaufte Korn selbst zu mahlen und nicht auf die Dienste der Müller selbst angewiesen zu sein. Das klingt belanglos, hat aber potentiell weitreichende Konsequenzen: vor Jahren gab es einmal einen großen Prozess, in welchem festgestellt wurde, dass Senatoren und Patrizier keine Bäckereien unterhalten dürften, da diese eben keine direkten landwirtschaftlichen Erzeugnisse weiterverarbeiteten... sondern eben nur weiterverarbeitete. Was ihnen laut der Lex Mercatus untersagt ist.
Durch diese Neuerung wird der damals durchaus richtigen Argumentation der Boden entzogen, da Bäckereien nun tatsächlich direkte landwirtschaftliche Erzeugnisse weiterverarbeiten.
Damit das Usus wird, ist es nötig das per Feststellungsklage zu festigen... und das genau ist deine Aufgabe.Sprich: lies dich in die Lex Mercatus und den damaligen Fall ein, bereite deine Argumentation vor und reiche Klage beim Prätor Urbanus ein. Es ist eine Feststellungsklage gegen den Rechtsusus, es gibt also keinen Beklagten... du wirst damit also niemandem auf die Füße treten und möglicherweise wird dir der eine oder andere Senator dankbar sein. Selbst wenn du verlieren solltest, was ich nicht glaube, hast du dich zumindest darum bemüht.
Kurzum: trete vor Gericht und mach dich so bekannt. Die Tatsache, dass es nicht einmal einen Angeklagten gibt, befreit dich von etwaigen Konsequenzen für dein politisches Fortkommen. Ich wünschte ich wäre vor Jahren schon so schlau gewesen... aber so kann ich wenigstens sicherstellen, dass du nicht die gleichen Fehler machst wie ich." , dozierte Vala aus dem Nähkästchen und zeigte dabei deutlich, wieviel ihm gerade im Kopf herumschwirrte.
Dass es da noch viel mehr gibt galt es auch zu erörtern: "Wie steht es um deine bereits bestehenden Verbindungen? Hast du bereits einen Patron?" -
"Gibt es noch weitere Wortmeldungen hierzu, bevor wir uns an die Schaffung eines konkreten Passus machen?" , hakte Vala nach, immerhin hatten sich bisher erst zwei Senatoren außer dem Konsul eingebracht.
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"Öh..." , zeigte Vala sich erst einmal deutlich irritiert, als klar wurde, dass er den Praetorius doch falsch verstanden hatte und dieser viel weiter hinaus wollte als die bisherige Diskussion hatte annehmen lassen, "...die GANZE Lex? Hier drehte es sich doch bisher nur um den Passus mit den Konzessionen für die im Exercitus und in den Cultus."
Vala wandte sich seinem Amtskollegen zu, der ebenso konsterniert neben ihm saß und dem germano-römischen Konsul mit kritisch in Falten geschlagene Stirn den Kopf zuneigte um sich kurz miteinander abzusprechen."Das ist ein äußerst umfangreiches Projekt, das du hier anstrebst... und das ohne Frage weit über den gegebenen Diskussionsanlass hinausgeht." , gab Vala anschließend sehr diplomatisch zu Protokoll, "Wir müssen selbst konstatieren, dass sich uns die Notwendigkeit einer vollständigen Neufassung der Lex Mercatus nicht erschließt. Nicht jetzt. Haben die bisherigen Diskussionen doch zumeist nur Details einer aus neun Paragraphen, einigen Passi und zig Sätzen bestehenden Lex betroffen." , gab sich der duccische Konsul erst einmal skeptisch, allerdings nicht ohne nachzuschieben, "Sollte der Senat sich einem derartigen Ansinnen allerdings anschließen, werden wir diese Diskussion erst einmal vertagen und das Ansinnen des Germanicus auf die Tagesordnung setzen... da dieses das ursprüngliche Diskussionsthema obsolet werden ließe... bei Erfolg."
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"Ich für meinen Teil halte zwei Wochen für vollkommen ausreichend." , erwiderte Vala auf die Nachfrage des Senators und stutzte dann, als dieser sich tatsächlich darum drücken wollte einen konkreten Gesetzesvorschlag zu machen, "Aber ich bitte darum, Senator Germanicus." , erwiderte Vala daher mit einem süffisanten Grinsen, "Es ist dein Anliegen, von dir initiiert und gewollt... da können wir doch sicherlich damit rechnen, dass du dich nicht schwer damit tun wirst einen konkreten Passus zu entwerfen?" , erwiderte Vala und nahm damit als Konsul klar den Urheber dieser Diskussion in die Pflicht... immerhin bedeutete es als Senator nicht nur Bälle in den Ring zu werfen und die anderen damit spielen zu lassen, sondern selbst das Projekt zum Abschluss zu bringen.
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Es war spätabends als der aktuelle Hausherr und Konsul Roms Feierabend machte. Feierabend bedeutete im Konsulat schlimmer denn je: er arbeitete zuhause weiter. Oft genug kam der Feierabend recht früh, immerhin hatte er die Casa Accia mit seinem Wahlerfolg zu einem politischen Zentrum der Stadt Rom befördert... aber heute war er wieder einmal den ganzen Tag unterwegs gewesen.
Dass kein Zweifel daran bestehen konnte, dass das Amt des Consuls ein Fulltime-Job ohne Raucherpausen, wurde klar als er in das Triclinium rauschte in welchem sich der Sage nach sein junger Verwandter Callistus und dessen Begleiter befanden.
"Callistus." , grüßte der ältere den jungeren Duccius knapp und machte sich garnicht erst die Mühe die Begrüßung herzlich wirken zu lassen, schließlich gab es Arbeit zu bewältigen: "Gut, dass du hier bist... wir haben viel zu tun. Also: verdammt viel. Zuallererst: ich nehme dich als meinen Tiro an. Das scheint für's erste das richtige zu sein, danach wirst du dich entscheiden ob du noch bei einem anderen Senator in die Lehre willst. Ich habe bereits den jungen Helvetius Commodus seit fast drei Jahren als Tiro, schließ dich mit ihm kurz wenn dir nach Gesellschaft ist." , verpasste der Consul seinem Neu-Zuarbeiter einen absoluten Crashkurs, immerhin galt es seiner Meinung nach keine Zeit zu verlieren, "Es gibt insgesamt drei oder vier Projekte, bei denen deine Arbeit zwingend vonnöten ist. Vergiss den Schreibkram, dafür hab ich andere.. folgendes: erstens visiere ich eine Aufarbeitung der Leistungen der Magistrate der letzten dreißig bis vierzig Jahre an. Das wird viel Lesearbeit sein. Zweitens: die Lex Provincialum... oder eine Lex Provincialis Germanicae Superioris. Drittens: die Einweihung des verdammten Ulpianums. Und weiter: wie steht es um deine Kenntnisse des römischen Rechts?" , bombardierte Vala den jungen Germanen weiter mit Informationen und machte dabei einen vollkommen unbekümmerten Eindruck, schließlich verlangte der germanische Arbeitsethos genau das: Arbeit um des Arbeiten willens.
Dass es allerdings doch etwas schroff und kalt rüberkam ging dann auch ihm auf, wenngleich einen längeren Moment später in beharrlicher Stille, weshalb er sich dann doch zu einem milden Lächeln herabließ und dem Jungen die Hand auf die Schulter legte: "Willkommen in Rom. Hast du noch Fragen?" -
Natürlich schwärmte eine Schar von Helfershelfern der Consuln durch die Menge der Gesprächswilligen Bürger und Nichtbürger und sondierte je nach Schwere und Art des Anliegens der Menschen. Oft genug ging es um Sachen die in den Zuständigkeitsbereich der anderen Magistrate Roms fielen und dementsprechend nur die Zeit der Konsuln verschwendeten. Aber viele dachten sich: warum die Sache nicht gleich der Spitze vortragen?
Dass es so nicht funktionierte war klar.. und dennoch kam immer wieder einer durch, dessen Anliegen eher marginaler Natur war und dementsprechend auch nur eine Sekunde bis zur Bearbeitung a la 'Wende dich an XY, das ist sein Bier.' benötigte.
Die Konsuln bemühten sich um eine stets würdevolle und gleichzeitig den Bürgern zugewandte Miene, allerdings bekam man dennoch den einen oder anderen entnervten Seufzer zu hören... oder eben interessiertes Nachhaken.Es war Vala, zu dem der Mann geführt wurde als der duccische Konsul gerade etwas einem Schreiber diktierte und sich dann schließlich dem Orientalen zuwandte.
"Dies ist Tirmanthes Bagoas.", wurde der Mann vorgestellt, der offensichtlich nicht nach seinem Anliegen gefragt wurde, was dem Sprecher leicht die Röte ins Gesicht jagte... noch lief hier bei der Audienz noch nicht alles glatt.
"Nun, Bagoas, was ist dein Anliegen?" , fragte Vala also und lud den Mann mit einer Handbewegung ein sich näher zu ihm zu stellen damit er ihn über das Stimmengewirr vor der Curia Iulia verstehen konnte.