„Es ist zu früh, um etwas sagen zu können, Herrin.“, wiederholte sich Sekunda geduldig. „Aber es sind schon drei Tage!“ „In zwei Wochen können wir mit mehr Sicherheit darüber reden.“ „Aber die Möglichkeit bestünde?“, Lucia ließ nicht locker. Sekunda seufzte. „Ja, theoretisch. Aber Herrin, lass mich dich erinnern, dass du schon früher…“ „Das genügt mir!“, schnitt Lucia ihrer alten Leibsklavin das Wort ab und wandte sich mit einem zufriedenem Lächeln der geduldig wartenden Arsinoe zu: „Du hast Neuigkeiten?“ „Ein Brief, Herrin“ Sie trat vor und überreichte Lucia die neuste Epistel von Avianus. Wieder tat das Herz der Patrizierin einen aufgeregten Sprung. „Gab es Probleme?“ Arsinoe schüttelte zögernd den Kopf. „Sprich!“ „Ich glaube, Sirius wird von diesem Brief nichts erfahren.“ „Glauben heißt nicht wissen…“ „Ja, Herrin, ich bin mir leider nicht sicher… Ich meine, er hat es mir zwar versprochen…“ „Wer, er? Der Postsklave?“ „Ja, Herrin. Aber ich bin mir nicht sicher was sein Versprechen wert ist.“ Arsinoe blickte zerknirscht auf ihre Füße, während Lucia unzufrieden brummte. „Nun, wir werden es erfahren.“, schaltete sich Sekunda ein. „Warum ließ du nicht den Brief, Domina, und ich sehe, ob ich Arsinoe in dieser Sache irgendwie helfen kann.“ Lucia rümpfte missgestimmt die Nase, aber wiedereinmal war ihre Neugierde stärker. „Ab mit euch!“, winkte sie alle aus ihrem Zimmer. Binnen weniger Momente war sie alleine und seufzte. Warum war alles so kompliziert? Mit den Gedanken noch woanders öffnete sie den Brief ihres Lieblingssoldaten und begann zu lesen.
[Esquilin] Casa Accia Ducciaque
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Die Sklaven standen bereit. Vor dem Schrank hingen die verschiedensten Tuniken, auf der Truhe waren duzendende Armbänder ausgebreitet. Der Schminktisch war überladen mit Mittelchen und das Bett glich einem Marktstand für Pallas. Lucia wurde sich in diesem Moment wieder bewusst wie viele sie von diesen Tüchern nie anzog! Aber das grüne dort passte einfach zu so wenigem mit seiner extravaganten Borte. Vielleicht sollte sie heute versuchen ihre ganze Kleidung auf diese Palla abzustimmen? Aber das hieße auch, dass sie ihren aktuellen Lieblingsschmuck nicht würde tragen können... Rubine mit diesem Tuch, man würde sie Auslachen! „Was denkst du?“, wandte sich Lucia an ihre Freundin und tippte sich nachdenklich mit einem Finger gegen das Kinn. Ohne zunächst eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort: „Wir sollten unsere Wahl zumindest ein bisschen aufeinander abstimmen. Nichts wirkt lächerlicher als zwei Freundinnen, deren Gaderoben sich beißen.“ Natürlich würde sie Flaminina gerne etwas von ihren Sachen leihen, das musste nicht erst diskutiert werden. Die Frage war viel eher: „Welche Farbe?“ Lucia griff nach dem grünen Tuch und ließ es nachdenklich durch ihre Finger gleiten. Wenn sie sich für diese hier entschied würde sie Flaminina einige Möglichkeiten versagen… Aber vielleicht hatte diese ja auch zufällig grade Lust auf einen satteren Farbton, das dunkle Blau vielleicht… „Hast du einen Favoriten?“
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Commodus Zeit als Tiro die aufgrund verschiedener Dinge sehr lange gedauert hatte sollte nun endlich ein Ende finden.
Er stand heute aber nicht als Tiro sondern als Mitglied seines Standes vor der Haustür eines der amtierenden Consule und klopfte an selbige.`Klopf Klop ´
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Zitat
Original von Marcus Helvetius Commodus
Commodus Zeit als Tiro die aufgrund verschiedener Dinge sehr lange gedauert hatte sollte nun endlich ein Ende finden.
Er stand heute aber nicht als Tiro sondern als Mitglied seines Standes vor der Haustür eines der amtierenden Consule und klopfte an selbige.`Klopf Klop ´
Der Tiro wurde eben als solcher ohne größere Umschweife eingelassen und der Aufenthaltsort des Konsuls verraten... der sich gerade im Gespräch mit einem der römischen Praefecti befand und demnach seinen Tiro eine Zeit lang warten ließ.
Schließlich konnte er diesem seine Aufmerksamkeit schenken: "Helvetius?! Was kann ich für dich tun?"
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Eine Anfrage der Consuln wurde nach eingehender Recherche in den Archiven heuer beantwortet...
Roma, A.D. XIX KAL FEB DCCCLXV A.U.C.
Ad
Consul
Titus Duccius Vala
Casa Accia
Roma, ItaliaIulius Dives Quaestor Urb. ab actis senatus Duccio Valae Consuli s.d.
Im Auftrag deines Quaestor Consulum Lecanius Lentidius möchte ich dich hiermit darüber in Kenntnis setzen, dass in den vergangenen 30 Jahren in Summe knapp 2300 Magistraturen innerhalb des Cursus Honorum ausgefüllt wurden, darunter in jedem Jahr mindestens 2 Consulate, 18 Praeturen, 2 curulische und 4 plebeische Aedilitäten, 10 Volkstribunate, 20 Quaesturen sowie 20 Vigintivirate. Dazu kommen in einigen Jahren selbstredend auch noch diverse nachgewählte Suffektmagistrate.
Obgleich nun leider nicht jeder Magistrat seine Amtszeit pflichtgemäß mit einem Tätigkeitsbericht vor dem Senat und oder dem Volk von Roma abgeschlossen hat, verfügen die Archive dennoch über gut 2200 Tätigkeitsberichte gewesener Magistrate aus den letzten 30 Jahren. Unter diesen Berichten finden sich exakt 312 Schriftrollen. Die restlichen Dokumente sind Wachstafeln.
Ein Abtransport exakt dieser Akten dürfte im Rahmen der Vorschriften nicht ganz einfach werden. So allerdings auch Kopien der Akten eurem Vorhaben genügen, vermag ich jene innerhalb von 7 Tagen zusammen mit entsprechenden Transportmitteln zum Abtransport bereitstellen zu können. Wie lange ein Studium letztlich all dieser Akten dauern wird, darauf maße ich mir nicht an eine Antwort zu wissen, hängt diese zeitliche Dauer doch maßgeblich auch von der Zahl der damit beschäftigten Untergebenen ab.Sei der beste und größte Iuppiter stets mit dir und deinem Collega!
Vale bene!/images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png
MARCUS IULIUS DIVES
QUAESTOR URBANUS AB ACTIS SENATUSSim-Off: Im Schnelldurchlauf habe ich 35 Tätigkeitsberichte gewesener CH-Magistrate seit dem 01.07.2007 gefunden. Falls du eine Liste mit Namen und Links wünschst, stell ich dir diese nach einem zweiten Blick darauf natürlich gerne zusammen.
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Das klingt ja nach dem reinsten Vergnügen., dachte Lucia sarkastisch auf die Reisebeschreibung des jungen Duccius. Sechs Wochen unterwegs bei diesem Wetter und noch schlimmer? Reisen war ja schon bei gutem Wetter keine besonders erbauliche Sache – fand Lucia- aber dann auch noch in so einer feucht-kalten Jahreszeit? Grauslig! Umso beeindruckender, dass Callistus die Gelegenheit zu jammern großzügig überging und stattdessen ihren Mitreisenden anpries. „Das freut mich!“, kommentierte sie dann die gesunde Ankunft der beiden in Rom. „Wenn sich die Möglichkeit bietet, bestellt Vennonius bitte meinen Dank, dass er euch gesund hierher brachte.“
Callistus hatte eben mit seinem zurückhaltenden Reisebericht schon einen guten Eindruck auf Lucia gemacht. Dieser vertiefte sich nun, allein weil er ihre Stadt anpries. Jawohl, Lucias Stadt. Immerhin war die Patricia hier geboren, verwurzelt, gehörte einfach dazu. Selbst in der Zeit ihres unfreiwilligen Exils hatte sie sich jeden Tag nach Rom zurückgesehnt und die Stadt somit nie aus ihrem Herzen verloren. Nichts kam dieser wundervollen Stadt gleich! Und das hörte Lucia natürlich auch nur zu gerne. Bis jetzt hatte fast nur Callistus gesprochen und Lucia beinahe vergessen, dass sein Begleiter auch noch einen Mund zum Sprechen hatte. Wie er da mit seiner Verblüffung hervorplatzte konnte Lucia nicht anders als amüsiert zu schmunzeln. Sie versuchte ihre Mundwinkel niederzukämpfen, aber es ging nicht. „Ja…“, begann sie eine Antwort noch immer gegen die eher unangebrachte Heiterkeit ankämpfend und schließlich endlich siegend: „Die ewige Stadt wird ihrem Ruf mehr als gerecht. Aber ihr seid ja grade erst angekommen! Habt ihr schon das Forum Romanum gesehen und die angrenzenden Basilicae und Templae? Wart ihr schon auf dem Palatin? Das Amphitheater und der Circus Maximus sind wahrlich beeindruckend.“
Während Lucia sprach tauchten Sklaven mit kleinen Häppchen auf und warteten geduldig, dass ihre Herrin das Aufwarten befahl. „Ich hoffe ihr habt auch der Stadt entsprechenden großen Hunger!“, konnte sie sich eine Anspielung nicht verkneifen und die Sklaven boten den jungen Herren verschiedenste Kleinigkeiten an.
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Der Palastbote machte einen ziemlichen Krach, als er zu recht später Stunde an die Türe der Casa Accia Ducciaque klopfte. Nach dem kurzen Besuch in der Praefectura Urbis war er im Auftrag des Procurator a libellis auf dem schnellsten Wege zum Haus eines der beiden amtierenden Consuln geeilt. Ziemlich abgehetzt wartete er nun auf eine Regung im inneren des Hauses.
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Zitat
Original von Lucius Iunius Silanus
Der Palastbote machte einen ziemlichen Krach, als er zu recht später Stunde an die Türe der Casa Accia Ducciaque klopfte. Nach dem kurzen Besuch in der Praefectura Urbis war er im Auftrag des Procurator a libellis auf dem schnellsten Wege zum Haus eines der beiden amtierenden Consuln geeilt. Ziemlich abgehetzt wartete er nun auf eine Regung im inneren des Hauses.http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Pustus Blumus hatte sich bereits auf den Feierabend eingestellt, aber wenn man einen Consul im Haus hatte bedeutete dies, dass der Feierabend oft genug sehr lange auf sich warten ließ weil immer jemand etwas von diesem zu wollen schien.
Heute allerdings war jemand besonders spät dran, weshalb Pustus Blumus seine Irritation nicht leicht zu verbergen mochte: "Salve, dies ist das Haus des Accius Damio und des Consul Titus Duccius Vala. Was kann ich für dich tun?" -
Zitat
Original von Titus Duccius Vala
"Ganz einfach: sobald du dich bereit dazu fühlst.""Es gibt zur Zeit allerdings einen Trend zurück zur Familienpatronage, nach dem was man sich erzählt. Ich habe darüber noch keine größeren Gedanken angestellt, aber vielleicht wäre das bedenkenswert.. höher als mein Patron steht wahrscheinlich nur der Kaiser.."
Bereit fühlte Caius sich nicht im geringsten, so viel stand fest. Er hatte nicht die Hoffnung, dass er sich allzu bald sonderlich bereit fühlen würde, einen Prozess zu führen. Mit einem unguten Gefühl im Bauch schluckte der junge Duccier, stumm nickend. Er würde sich an diese Sache begeben, sobald er sich in Rom gut eingelebt hatte. Oder vielleicht würde er diese Aufgabe auch einfach dazu nutzen, sich einzuleben. Wie auch immer, er hatte bereits jetzt großen Respekt vor der Herausforderung, die der Consul ihm da vorgesetzt hatte.Im Folgenden hörte Caius wissbegierig Valas Ausführungen über mögliche Patrone. Das Ergebnis war ernüchternd. Zwar kannte er einige der genannten Namen, hatte jedoch keine Ahnung wer von denen nun tatsächlich der beste Patron für ihn war. Gut, dass Vala schließlich noch einen anderen Vorschlag machte. Caius war sofort begeistert.
"Ja dann...", zeigte er sich zustimmend. "Gegen Vinicius Hungaricus als Patron hätte ich nichts einzuwenden. Weißt du, wann er in etwa nach Rom zurückkehren will? Also...er wird ja nicht ewig Statthalter von Germania Superior bleiben, denke ich."Und weil sie ja schon beim Thema waren, bot sich noch eine Frage für Caius an: "Ähm, wie steht es eigentlich - wo wir schon von Patronen sprechen - mit politischen Verbündeten und Vertrauten? An wen kann ich mich wenden, wenn ich einmal Hilfe benötige? Abgesehen von dir, meine ich."
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"Natürlich wird er das nicht. Hoffentlich nicht... schließlich will ihn der eine oder andere ersetzen." , schmunzelte Vala, griff sich einen Becher kühlen Nasses, überging die Frage nach ihren Verbündeten und ließ seinen Blick zum ersten Mal auf den Begleiter seines jungen Verwandten fallen, "Ah, und wer bist du?"
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Zitat
Original von Titus Duccius Vala
Der Tiro wurde eben als solcher ohne größere Umschweife eingelassen und der Aufenthaltsort des Konsuls verraten... der sich gerade im Gespräch mit einem der römischen Praefecti befand und demnach seinen Tiro eine Zeit lang warten ließ.
Schließlich konnte er diesem seine Aufmerksamkeit schenken: "Helvetius?! Was kann ich für dich tun?"
"Salve und ich hoffe ich störe bei nichts wichtigem."
Schickte Commodus eine Höflichkeitsgeste vorweg."Nun ich wollte meine Zeit als dein Tiro mit meinem heutigen Besuch beenden und mich bei dir als Person für die Lehrzeit bedanken. Gleichzeitig bei die als Consul melden für die nächsten Wahlen wo ich gerne antreten würde um eine der Vigintivir zu werden!"
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"Tust du nicht, keine Sorge." , murmelte der Konsul leicht abwesend, weil ein nicht unbeträchtlicher Teil seines Geistes sich weiter mit dem soeben beendeten Gespräch beschäftigte. Als sein Tiro ihm dann eröffnete, dass _er_ das Tirocinium beenden wollte, brauchte es auch eine Weile bis Vala verstand worauf er hinauswollte: "DU beendest es?" , runzelte Vala die Stirn, da der Junge offensichtlich keine Ahnung hatte wie man bei derartigem eigentlich vorging: "Du meinst sicherlich, du bittest mich darum dich aus dem Tirocinium zu entlassen, damit du zu den folgenden Wahlen kandidieren kannst. Natürlich entlasse ich dich daraus.. hast du zuweilen doch gezeigt, dass du gute Arbeit zu leisten imstande bist. Du wirst dich bei dieser Kandidatur auch darauf verlassen, dass ich dem Senat empfehlen werde dir zu ermöglichen dich als Vigintivir zu beweisen.", gab Vala seinem nun ex-Tiro erst einmal zu hören was dieser hören wollte, allerdings zeigte seine Mimik auch, dass seine Zuversicht nicht ungetrübt war: "Allerdings muss ich an dieser Stelle auch betonen, dass Senatoren... mich eingeschlossen... bei Magistraten des Cursus Honorum Senatorium SEHR viel weniger nachsichtig sind als bei Tirones. Wenn du dich nicht so deinem Amt widmen kannst, wie man es von einem Magistraten erwartet, wird man von dir erwarten dich dort erneut zu beweisen bevor du der nächsten Stufe zuwenden kannst... das gilt auch für die Nachkommen jener, deren glanzvolle Zeiten lange vorüber sind."
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Commodus nickte kurz entschuldigend
"Verzeih meine schlechte Wortwahl und den Versprecher. Natürlich beende nicht ich das Tirocinium sondern ersuche darum das du mich daraus entlässt."Die folgenden Sätze zauberten ihm ein leicht freches Lächeln auf´s Gesicht. Er hoffte er überzog sein Blatt und Verhältnis zu seinem nun ehemaligen Lehrherren nicht als er sagte:
"Natürlich und ich danke dir für diesen Rat. Ich denke aber meine Zeit bei dir hat mich sehr gut darauf vorbereitet wie man sich nach einer guten und aktiven Amtszeit als auch einer nach einer weniger guten und aktiven verhalten muss. Ich kann dich allerdings beruhigen der Zahn das außerhalb der Reihen der..... ehrhabenen", das Inzucht gebeuten konnte er sich gerade noch verkneifen, "Patrizier Erfolge und Erreichtes von Vorfahren etwas zählen hast du und andere mir mit Wurzel gezogen. Da kannst du also ohne Sorge sein."Gerade noch rechtzeitig erinnerte er sich an eine alte Haussklaven mit dem seltenen Namen Edit und ihren häufigen Ausspruch. Schob er jedenfalls noch schnell nach
"Ich danke dir natürlich ebenfalls dafür das du in Aussicht stellst mich zu Unterstützen!" -
"Meine schwächste Amtszeit, junger Helvetius, ist im Vergleich zum Durchschnitt aller Magistrate noch mehr als passabel gewesen." , stellte Vala wie beiläufig fest, hatte er sich doch wegen eines ganz bestimmten Projekts intensiver mit der Arbeit der Senatsmagistrate der vergangenen Jahrzehnte auseinandergesetzt.. allerdings gab er sich nicht die Muse das jetzt mit dem Jungen auszudiskutieren, war dieser immerhin so gut wie noch jeden Beweis schuldig überhaupt erstmal den Durchschnitt zu erreichen. Anstellte dessen erhob der Konsul sich und schlurfte zu einem Tisch mit Getränken um sich etwas Wasser einzuschenken. Seine Kehle verlangte nach dem langen Gespräch nach kühlem Nass und er hatte noch nicht das Gefühl, dass sie schon Feierabend hatte. Die Tatsache, dass der Helvetius sich diese kleine Spitze erlaubte überging der Duccius.. Stolz war eine Schwäche, die der Junge recht schnell gezeigt hatte und die ihm auszutreiben nicht gänzlich gelungen war. Vala hatte
"Nun, da muss ich dich ein letztes Mal korrigieren... auch die Erhabenen haben meiner Auffassung nach keinen Grund sich auf den Errungenschaften längst verrotteter Generationen auszuruhen." , gab der Konsul bekannt nachdem er die Kehle benetzt hatte und sich überlegte wohin dieses Gespräch wohl noch treiben konnte, "Weißt du schon, für welches Amt du dich im besonderen interessierst?"
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"Ich habe nie etwas anderes sagen wollen", hob Commodus entschuldigend die Arme.
Ja der Jung war alles andere als frei von Schwächen und Stolz gehörte auf jeden Fall dazu.
Commodus überlegte einen Moment war dann aber der Meinung das er Vala inzwischen gut genug kannte um sich das weitere aus dem Fenster lehnen erlauben zu können. Zumal ja dessen Frau nicht anwesend war und sich eventuell beleidigt gefühlt hätte bei den gleich folgenden Worten.
"Nach meiner ebenso doch heißt das ja nicht das sie dies nicht tun. In Ihren Augen bist du ja selbst nach dem du Consul bist auch immer noch ein Homo Novus bis hin zu der Meinung ein halber Barbar aus Germanien. Ich habe deinen Wahlkampf ja intensiv mitgekämpft und erlebt und habe das nicht zuletzt da gehört. Mich dagegen nehmen die Erhabenen nicht einmal war. Was ja keineswegs besser ist."
Commodus schaute Vala kurz zu beim Kehle befeuchten und erkaufte sich so noch einen kurzem Moment um seine Antwort abzuwägen.
"Nun mir ist natürlich bewusst das dies die unterste Stufe des Cursus Honorum ist und ich wie wir ja wissen noch auf nicht viel hinweisen kann. Deshalb halte ich es für weniger ratsam auf das eine oder andere Amt besonderen Wert zu legen. Jeder Posten im 20 Männer Kollegium ist mir recht. Wenn es nicht um die Straßenreinigung geht wäre ich dankbar das will ich unter uns wohl sagen. Hättest du einen Rat welches Amt du am geeignetesten für jemanden wie mich hältst? Vielleicht ist ja gerade das mit der Straßenreinigung gut um zu zeigen das ich sehr wohl bereit und in der Lage etwas zu tun!" -
"Hmhmhm... das ist nicht genug." , murmelte Vala während er damit begann das Wasser in seinem Becher kreisen zu lassen und gedankenverloren diesem dabei zuzuschauen, "Ein Senator könnte dir vorwerfen, dass dir vollkommen egal sei wo man dich hinsteckt, weil du dich nicht gut genug auf das Vigintivirat vorbereitet hast... was zum Beispiel macht ein Decimvir litibus iudicandis? Was ein Quattovir viis in urbe Purgandis? Könntest du dich damit anfreunden, die Arbeit eines Tresvir capitalis zu machen? Warum könntest du das? Du willst es deinem Großvater gleichtun, aber nur um es deinem Großvater gleichzutun wählt dich niemand in den Senat... die tun dir keine Gefallen. Die tun das, weil sie denken, dass du der richtige auf dem Posten wärst. Also musst du ihnen zeigen, dass du das Zeug dazu hast."
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Für einen kurzem Moment schimmerte wieder eine der Schwächen von Commodus durch.
"Diesen Senatoren dann zu antworten das ich gut genug für alle Ämter des Vigintivirats bin wäre dann wohl keine gute Reaktion?" Allerdings war er doch inzwischen gebildet genug es so zu formulieren das man es durchaus als rhetorische Frage verstehen konnte. Auch wenn er ein Grinsen dabei nicht ganz unterdrücken konnte."Der Posten der Iudicandis wurde ja mit der Lex Valeria Horatia de tribunicia potestate geschaffen. Eigentlich ein Recht interessanter Posten und Gericht zu halten könnte mir durchaus liegen. Ich glaube schon das ich mich recht gut entscheiden kann was ja für ein Gericht recht wichtig sein sollte. Doch war es nicht bisher so das diese Posten primär jungen Patriziern und Angehörigen der Nobilitas zugewiesen wurden? Vielleicht dann keine gute Idee sich darauf zu bewerben wo ich weder das eine noch das andere bin. Auch ist das Feld der Erbschaften in den vergangen Amtsperioden ja recht intensiv beackert worden."
"Purgandis... wie gesagt Straßenreinigung muss es nicht unbedingt sein wenn du mir nicht rätst das das ein guter Posten wäre."
"Die Arbeit der Capitalis finde ich an sich auch sehr interessant. Doch kommt es ja stark auf den Praetor an ob man da bloßer Gehilfe ist oder auch eigenständig Prozesse durchführt. Weiß man schon wer für die Praetoren zur Wahl stehen? Wie gesagt kann ich mir sehr gut ein Urteil bilden und mich entscheiden. Freilich habe ich keine fundierte iuristische Ausbildung die über das normale Maß einer Ausbildung hinaus geht. Da lag der Schwerpunkt mehr in der Architektur."
"Von daher auf meine Ausbildung gesehen wäre wohl ein Amt als Quatuorviri viarum curandarum am ehesten geeignet."
"Wie ist eigentlich dein Verhältniss zu Marcus Decimus Livianus inzwischen? Als Vigintivir dem Praefectus Urbi zur Seite zu stehen ist sicherlich keine schlechte Wahl. Zumal ich durch das Tirocinum bei dir ja einiges gelernt habe als Gehilfe bei einer Hoch gestellten Persönlichkeit. Ebenso wäre es ja auch ein gutes Zeichen für euer eventuell erstarktes Bündnis oder?"
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Original von Titus Duccius Vala
http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg
Pustus Blumus hatte sich bereits auf den Feierabend eingestellt, aber wenn man einen Consul im Haus hatte bedeutete dies, dass der Feierabend oft genug sehr lange auf sich warten ließ weil immer jemand etwas von diesem zu wollen schien.
Heute allerdings war jemand besonders spät dran, weshalb Pustus Blumus seine Irritation nicht leicht zu verbergen mochte: "Salve, dies ist das Haus des Accius Damio und des Consul Titus Duccius Vala. Was kann ich für dich tun?"Als ob der Bote nicht wusste, an welcher Tür er hier klopft. Er rang noch ein wenig nach Luft, als er sein Anliegen vorbrachte.
"Salve! Ich muss dringend den Consul sprechen. Ich habe ein Schreiben aus den Palast. Es duldet keinen Aufschub."
Zur Untermauerung seiner Behauptung zog der Bote besagtes Schreiben aus seiner Tasche und hielt seinem Gegenüber das Siegel der Kaiserlichen Administration unter die Nase.
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http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Seit der Duccier als Magistrat Roms hier wohnte, hatte sich das Einkehren von Boten der Res Publica exponentiell vervielfacht... was dazu führte, dass Pustus Blumus immer seltener Fragen stellte und die Leute einfach durchlotste. So wie den hier, der es scheinbar extra-eilig zu haben schien.
Wenig später stand der Bote also vor einem erwartungsvoll dreinblickenden duccischen Konsul, der sich just gerade eben im Gespräch mit seinem neuen Tiro befunden hatte und dieses natürlich sofort für den Boten aus dem Palast unterbrach: "Bringt dem Mann etwas zu trinken, so abgehetzt wie er aussieht..., befahl er erst einem Sklaven bevor er sich endlich dem Boten selbst zuwandte, "Nun, was bringst du?".
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"Vielen Dank ehrenwerter Consul." sagte der Bote, als der Duccier einen Sklaven losschickte, um eine kleine, aber dringend benötigte Erfrischung zu besorgen und übergab im Gegenzug das Schreiben aus dem Palast.
Ad
Consul Duccius Vala
Der Princeps ist vollkommen unerwartet in den frühen Abendstunden von uns gegangen. Ich bitte dich schnellstmöglich in den Palast zu kommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.IUNIUS SILANUS
~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~"Gerade vorhin war ich auch beim Stadtpräfekten. Er bat mich dir auszurichten, dass er sich ebenfalls umgehend auf den Weg in den Palast macht und er dich im Officium des Procurator a libellis treffen möchte."
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