Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles ist...", gab Vala mit zweifelndem Blick zu, während er das Wasser in seinem Becher mit sachter Handbewegung langsam zu kreisen beginnen ließ, "..der Senat war schon vor dem Bürgerkrieg am an Aktivität, Innovation und vor allem Initiative. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Herrschaft Salinators und der darauffolgende Bürgerkrieg dem darbenden Senat einfach nur den Rest gegeben haben... wie dem auch sei, der Senat ist so gut wie tot, und das will ich ändern.", immerhin habe ich auch an seinem aktuellen Zustand mitgewirkt, schalt Vala sich in Gedanken selbst, und so willst du verdammt nochmal nicht in Erinnerung behalten werden.


    Dass der Germanicus allerdings sein Vorhaben tatsächlich umsetzen wollte, stellte für den Germanen zumindest einen Hoffnungsschimmer dar: "Dafür danke ich dir. Ich denke es dürfte durchaus Signalwirkung haben, wenn du etwas einbringst.", schloss Vala dann das Gespräch und leitete gleichsam das Ende ein, "Das war es dann auch von meiner Seite.. ich werde dich sicherlich noch kontaktieren um unsere Strategie vor Gericht noch einmal en detail abzusprechen, ansonsten sehen wir uns tatsächlich vor Gericht wieder."

    "Hängt davon ab...", beantwortete Vala die Frage in bester Politikermanier, in dem er viel redete und rein garnichts sagte, "..ein derartiger Schritt muss sorgfältig vorbereitet und die richtige Gelegenheit dafür überhaupt erst einmal erkannt werden. Wenn ich mich überhaupt mit dem Gedanken befassen sollte..", untertrieb Vala schamlos, immerhin befasste er sich seit fast zwanzig Jahren damit, "..gehören vorher nicht wenige Baustellen abgeschlossen. Wegen einer solchen bin ich hier.."

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/59.jpg Die Reaktionen fielen verhalten aus, was der Praetor irgendwo verstehen konnte als er sich den Wortlaut des Textes in den Minuten des verstehenden und verstehen-wollenden Schweigens selbst noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Er war kein besonders guter Kenner der Familie, allerdings hatte er sich der Sache zufolge vernünftig vorbereitet, weshalb die Frage des Tiberius auf halbwissende Ohren traf: "Meines Wissens nach war die Ehe des Tiberius Durus mit jener Aurelia kinderlos, während das Kind aus damals jüngerer Ehe nicht durch das Testament bedacht worden ist. Der Haupterbe, in diesem Fall also betreffender Aulus Tiberius Ahala, muss sich zunächst bereit erklären, das Erbe anzutreten. Ist jener heute zugegegen?"


    "Nichts.", echote Vala mit kritischem Blick die Antwort seiner Wife-to-be. Natürlich: nichts. Kinder und Halbstarke vergriffen sich immer wieder darauf, wenn sie bei etwas erwischt wurden: nichts. Als würde sich die ganze Realität nur auf ihren Wunsch hin umformen und sie von jedweder Art von Schuld befreien, indem sie den Casus Delicti einfach nicht geschehen machte.


    So aber stand das 'Nichts' im krassen Missverhältnis zum vorhergehenden Geständnis der Tiberia, die ihn nun derart anschaute und sogleich nachschob, dass eben doch etwas und kein 'Nichts' gesprochen worden war.
    Vala rieb sich entnervt den Nasenrücken als er angestrengt nachdachte um einen Weg aus dieser Lage zu finden, immerhin hatte ihr eigenmächtiges Verplappern durchaus Potential, die gesamte Sache ENORM zu verkomplizieren.


    "Das 'nicht wollen' ist hiermit ab sofort gestrichen.", war der erste schlüssige Gedanke, den Vala grollend hervorbrachte, bevor er ein einigermaßen schlüssiges Programm zusammenstellte: "Das nächste Mal, wenn du dich mit deinem Bruder darüber unterhälst, hat es verdammt nochmal zu lauten, dass diese Verbindung eine der sinnvollsten darstellt. Nun ist es daran einzusehen, dass eure Zeit im goldenen Käfig vorüber ist... was bringt euer Stand schon auf dem Papier ohne die notwendigen Allianzen? Egal, das werde ich ihm selbst erzählen dürfen.. also, noch einmal: das zwischen dir und mir ist der 'best possible case' um deine Familie aus dem Loch zurückzuholen in welches Tiberius Durus euch gestürzt hat, ist dass klar?"

    "Vorhin so wortgewandt... und nun ein einfacher, dummer Grüßaulus?" , rollte Vala mit den Augen, deutlich zeigend was er von dem Kasperletheater des Optios hielt, bevor er diesen wieder mit dem Blick fixierte und deutlich machte, dass er diesen sicherlich nicht mit seiner Art davonkommen lassen würde: "Ich gebe dir, zum letzten Mal, die Gelegenheit meine Frage zu beantworten und die notwendige Konsequenz zu ziehen, Optio." , sagte Vala in zur gelassenen Ruhe zurückgekehrten Ton, "Solltest du dich allerdings entschließen, weiterhin einen auf blöd zu machen und deinen schäbigen Trotz fortzuführen, wirst du keine Konsequenzen fürchten müssen... aber jeder einzelne deiner Männer." , gab der Senator schließlich die Wettervorhersage bekannt ohne mit der Wimper zu zucken. Was für eine Farce.. und das nur, weil ein einzelner Wicht meinte sich hier einen pubertären Scherz erlauben zu müssen. Aber wie war das noch? Strafe einen...

    Der Begleiter des Senators, der diesen just angemeldet hatte, schwieg ob der Entgegnung des Optios als er hinter sich das huferne Nahen seines Chefs vernahm und trat schließlich zurück, als jener sich an ihm vorbeischob um direkt vor dem Optio zu halten.
    Als er das Pferd halten ließ, lehnte er sich im Sattel vor und kreuzte lässig die Arme auf dem Knauf desselben, um den Optio mit einem langen Blick zu bedenken, dem man wohl einem Kind schenken würde, so dieses eine derart offensichtliche Dummheit begangen hatte.


    "Und du hälst DAS tatsächlich für angebrachtes Verhalten einem Senator Roms gegenüber, Optio?" , zog er schließlich mit skeptischem Lächeln eine Augenbraue hoch.

    Sie hatten sich Zeit gelassen seit ihrer Abreise aus Rom, eilig hatten sie es schließlich nicht. Zuerst hatten gewisse Dinge erledigt werden müssen, bis die beiden Duccii schließlich aus dem alltäglichen Leben in Rom, sei es militärisch oder politisch, aussteigen und ihre Reise durch Norditalia zu beginnen.
    Als sie vor dem Castellum der Legio Prima ankamen, hatten sie und ihre drei keltischen Begleiter (so kurz vor der Spitze des Berges ging selbst ein ehemaliger Draufgänger wie Vala kein Risiko mehr ein) schon mehrere Tage in den Satteln ihrer Pferde verbracht... für eine Reise im Wagen war sich der Senator und Praetorius dann doch irgendwo zu fein.


    Es war einer der drei keltischen Leibwächter des Senators, der diesen am Tor anmeldete, da dessen Leibsklave Sirius sich bei der neuerlichen Aussicht auf Tage in einer Legion derart überzeugend und vor allem RENITENT totkrank stellte, dass man ihn besser zuhause ließ um die Freiluftkur nicht zu einer Zerreißprobe für die Nerven verkommen zu lassen.


    "Der Senator und Praetorius Titus Duccius Vala..", wurde Vala also angekündigt, "..ist gekommen um seiner alten Wirkungsstätte, der ersten Legion, ihren Männern und ihren Offizieren den angekündigten Besuch abzustatten."


    Duumviris Ordinique Decurionum Mogontiaci
    Curia Mogontiaci | Mogontiacum


    Praetorius T. Duccius Vala M. Petronius Crispus s.d.


    Petronius!


    Sehr habe ich mich über deine Worte aus der Heimat gefreut, auch wenn du meine Rolle in der Erhebung des schönen Mogontiacums zum Municipium sicherlich übertreibst. Ich habe nur getan was jeder Bürger der Civitas für Menschen seiner Heimat in der ihm bekannten Fremde tun würde.


    Zur Ehre, die mir zuteil wurde, als ich euch und euer Anliegen unterstützen durfte, wollt ihr mir nun also die noch größere Ehre des Patronats für das Municipium antragen? Ich kann kaum in Worte fassen wie mich dieser Vertrauensbeweis rührt.


    Du darfst den Köpfen der Civitas ausrichten, dass mich ihr Angebot mit Stolz erfüllt und ich es daher gerne annehmen.


    So ich etwas für die Civitas tun kann, lasst es mich ohne zu zögern wissen.. ich bin ganz Euer.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemtinte.png]
    PRIDIE NON SEP DCCCLXIV A.U.C. (4.9.2014/111 n.Chr.)
    _________________________________________________________
    Titus Duccius Vala
    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruenvala.png]


    Sim-Off:

    Wertkarte der Duccii, s.v.p.

    [/quote]

    "Das wollen wir natürlich nicht, drum lass mich deutlicher werden...", überging Vala erneut die neue Spitze des Tiberius und verbarg seine Enttäuschung über dessen Unwillen, sich unter Politikern mit Politikersprache zu unterhalten, brauchte er schließlich alle Konzentration für die Aufrechterhaltung der unbekümmerten und vor allem rissfesten Fassade, "..einerseits steht da zuerst der rechtliche Stand deiner Schwester, welche sui iuris ist. Hätte ich also den üblichen Weg gewählt hätte immernoch das Risiko bestanden, dass sie von ihrer Stellung Gebrauch macht und sich schlichtweg weigert und das ganze Verfahren nach einem gehörigen Maß Aufwand ad absurdum führt.", begann Vala mit seiner Erklärung und zeigte eine halbwegs konzentrierte Miene, um der Brisanz der Situation doch langsam mal Rechnung zu tragen.
    "Bevor ich also dich ansprechen konnte, schien es taktisch opportun die Bereitschaft deiner Schwester zu dieser Verbindung zu klären. Das ist, offensichtlich, recht erfolgreich geschehen. Dass sie dir davon erzählt hat bevor ich, beziehungsweise wir gemeinsam, an dich herantreten konnten ist... unglücklich, aber nunja..", verzog Vala eine nur dezent betretene Miene um deutlich zu machen, wie marginal ihm diese Planänderung letztlich erschien, bevor er sich wieder entspannte und mit größtmöglicher Gelassenheit seine Kehle befeuchtete bevor er fortfuhr, "Der zweite Punkt ist meine Herkunft. Natürlich, ich habe viel erreicht und bewirkt, aber für... rückwärtsgewandte... Menschen in Rom dürfte es trotzdem ein Makel sein, dass meine Vorfahren nicht aus Italia stammten. Gerade deshalb war ein gewisses Fingerspitzengefühl angesagt.. das jetzt zu behaupten ist natürlich einfach, wo das Kind ganz offensichtlich in den Brunnen gefallen ist, was ich, da kannst du dir sicher sein, aufrichtig bedauere... nur an der Sache ändert es letztlich nicht.", gab Vala nonchalant bekannt und bedachte den Tiberius mit einem Blick der selbstsichere Überzeugung ausdrückte: "Deine Schwester und ich werden heiraten."

    "Diese liegt ganz auf meiner Seite.", floskelte Vala auf die Erwiderung des Poppaeus und beließ es bei einem respektvollen Nicken, bevor er sich dessen Mandantin zuwandte. Die, wieder einmal, auf die ihr doch recht zueigen scheinende Art und Weise mit Zaunpfählen um sich warf. Das Ding mit Zaunpfählen war, dass sie nur zu treffen vermochten wenn man sich ihrer nicht gewahr wurde, allerdings schien die Sergia es garnicht darauf anzulegen hier missverstanden zu werden, was die Sache für Vala recht einfach machte. Der beste Umgang mit tieffliegenden Zaunpfählen war, sie entweder zu ignorieren oder sie kleinzureden... am besten beides.
    "Das ist schön zu hören, Sergia.", war demzufolge Valas lapidar-unbekümmerte Reaktion, der auf die Geste mit dem Ritterring diesen nur mit einem milden Lächeln begutachtete... in der Art, wie man die tote Maus vor der eigenen Haustür bedachte, die eine stolze aber ansonsten harmlose Hauskatze angeschleppt hatte.
    "Ich kann mich nicht beklagen und genieße die Ruhe nach und vor dem Sturm... die Praetur ist vorüber und der nächste Wahlkampf kommt bestimmt.", überging Vala einfach mal die Tatsache, dass ihn gewisse Ereignisse der vergangenen zwei Jahre derart geschlaucht haben, dass er es vollkommen verpasst hatte sich zur nächsten für ihn eignenden Amtsperiode zu bewerben. Aber offensichtlich, so seine momentane Einschätzung, war das genau das richtige.

    Das war... schlecht. So unerwartet die Bekanntgabe kam, dass die Tiberia ihrem Bruder reinen Wein eingeschenkt hatte, so unmittelbar schalt Vala sich auch selbst einen Narren. Was hatte er erwartet? Dass die beiden nicht miteinander sprachen?
    Das war ein klares Defizit des Einzelkinds Vala, der nie jemanden gehabt hatte dem er derartiges hätte erzählen können... andererseits war er auch noch nie durch Erpressung in eine Ehe gezwungen worden. Wenn man es genau nahm, hatte man ihn in eine Ehe gezwungen ohne sich die Mühe zu machen ihn vorher zu erpressen.
    Dementsprechend dumm schaute Vala einen Moment aus der Wäsche, als er versuchte sich einen Reim auf das zu machen was sie ihm da gerade erzählt hatte. Schließlich aber stellte sich einfach nur blanker emotionaler Reflex ein. Und der bestand vor allem aus einem: Zorn.


    "WAS hast du ihm erzählt?", wanderte seine Stimme in die tieferen Gefielde der Tonlagen während seine Gesichtszüge das ihrige taten um die Brenzligkeit der Information und seiner Stimmung zu unterstreichen.

    "Wie du sicherlich selbst erlebt hast, ist die Stimmung im Senat seit geraumer Zeit am Boden.", untertrieb Vala, der die Stimmung im Senat ebenso weitaus drastischer hätte beschreiben können, " "Das ganze nahm nun schon vor einigen Jahren den Anfang, als es immer schwerer zu werden schien Politik zu machen, die nicht auf einem intensiven Studium der Geschichte Roms basierte. Das hatte seine Vorteile, schloss aber offensichtlich und mittlerweile kaum bestreitbar einen Großteil des Senats von der Gestaltung der Res Publica aus.", führte Vala seine Erklärungsversion an und zeigte mit seiner Miene recht deutlich, wie wichtig ihm die Sache war, "Natürlich würde es niemand zugeben, schließlich hängt damit ja auch eine Menge Stolz zusammen, aber meiner Meinung nach ist es eine der plausibelsten Erklärungen für die Flaute im Senat, dass nichts mehr eingebracht wird, weil man eben riskiert sich dem Auseinanderpflücken des eigenen Projekts und nicht selten scharfer Kritik aussetzen muss."


    Valas Hände arbeiteten in der Luft um die Problematik der Sache mit jeder Geste zu unterstreichen, und als sie auf ihn selbst zeigten, verdeutlichte er, dass er sich ebenfalls als Teil des Problems sah: "Genauso wie ich erkennen musste, dass die zwar historisch akurate aber nicht gerade gesellige Art der Politik die Leute vergrätzt, musste ich ebenso einsehen, dass ich selbst Teil des Problems war. Ich mag eingebildet wirken, aber ich habe was die Historie und Tradition Roms und seiner Politik angeht einiges auf dem Kasten... genauso kann ich mir aber vorwerfen, dass ich einer derjenigen gewesen bin, die zu der Verschlechterung der Stimmung im Senat beigetragen haben. Vielleicht ist es deshalb, also NACH dieser Einsicht, für mich umso wichtiger zu einer Veränderung der Situation beizutragen... und der Konflikt mit Decimus Livianus vor wenigen (SimOn-)Jahren war mehr eine Art letztes Aufbäumen meiner Fixierung auf Akuranz vor der letztlichen Erkenntnis, dass historische und politische Akuranz zwar gut und schön ist... das soziale aber nicht aufwiegen kann noch sollte.", fuhr Vala also mit einer Art der Selbstanklage und Läuterungsversprechen fort, bevor er zu dem eigentlichen Gefallen kam, den er dem Senator abringen wollte: "Ich kann mich nicht in den Senat stellen und die Senatoren bitten, sich doch mehr einzubringen.. auf geraume Zeit werde ich wenig sagen können, ohne dass mir dabei die alte Arroganz und Klugscheisserei unterstellt wird, die ich zuweilen praktizierte. Du aber bist ein Grande der alten Klasse, hast den vergöttlichten Iulianus noch erlebt und bist... zumindest soweit ich das beurteilen kann... integer. Wenn also du dich wieder aktiv in den Senat einbringst, könnte das ein Zeichen für andere Senatoren der älteren Generation sein, sich ebenfalls wieder aus der Deckung zu wagen. Und genau deshalb ist der Gefallen, den du mir tun kannst, der, dass du dein Vorhaben, die Lex Mercatus zu ändern, auch tatsächlich im Senat zur Diskussion stellst... egal wie es nachher ausgeht. Hauptsache, du versuchst etwas zu bewegen!"
    Zwar glaubte Vala nicht, dass er hiermit das Allheilmittel gefunden hatte, aber vielleicht schaffte man es tatsächlich, wieder etwas zur Entspannung der Stimmung im Senat und zur Abkühlung der doch allzu oft auf Selbstprofilierung und kleinlicher Rachegelüste sinnenden Gemüter beizutragen. Und damit wäre nun schon ein ordentliches Stück geschafft.

    Mit unerschütterlicher Gelassenheit ließ Vala die Spitzen seines Gastes an sich abperlen und tat ganz die Unschuld der Provinz: "Natürlich ließ es sich das nicht, und man wollte es ja auch garnicht... immerhin ist die Sache viel zu wichtig, als sie mit derartiger Nichtbeachtung gestraft werden sollte." , sprach Vala, während einer der Sklaven des Anwesens den verbal-nonverbalen Wink des Tiberius aufgriff und ihm gleich drei Sorten Wein zu seiner Erfrischung anbot (deren Auswahl Vala ganz und gar dem Buticularius überlassen hatte, da sich sein Geist immernoch sträubte sich mit den Feinheiten des Weinanbaus beschäftigen zu wollen).


    "Dann wollen wir dir diese Luft zum atmen doch wiedergeben..." , lehnte Vala sich weiterhin betont gelassen zurück und kam sofort auf den Punkt und tischte dem Tiberius ein gänzlich anderes Gericht auf, als jenes welches sein Gast mit jeder Sekunde vor sich fand: "Zu Anfangs darf ich betonen, dass es eigentlich nicht in meinem Sinne lag die üblichen Gepflogenheiten außer Acht zu lassen.. allerdings gibt es gleich mehrere Dinge, die ein... etwas... unorthodoxes Vorgehen opportun erscheinen ließen, und damit, dich erst zu späterer Stunde einzuweihen. Nun.. es spricht wohl für dein Verhältnis zu deiner Schwester, dass dies eben nicht geklappt hat." , erklärte Vala mit sparsamer Gestik, als würde er gerade verlauten, dass man ein Viadukt 'aus Versehen' durch ein Tal statt drüber gebaut hatte.

    "Soweit ich weiß, macht der Kaiser nicht einmal Feierabend wenn er schläft..." , scherzte Vala als er von der Arbeitsbelastung in der Administratio hörte, "..also glaube ich nur zu gerne, dass sich dies auch auf die Tätigkeit seiner Zuarbeiter auswirkt."


    Als der Procurator aber über Valas Cursus Honorum zu mutmaßen begann, sah dieser sich zu einer leichten Korrektur gezwungen: "Nunja, die rein politische Tätigkeit eines Senators beschränkt sich tatsächlich nur auf den Senat und die Mauscheleien in den Triclinia der Stadt. Die Ämter, die man durch die Wahlen erringt und durch den Senat verliehen bekommt sind dabei weit administrativer... wobei sie sich ja vor allem auf die Stadt Rom beschränken und nur wenige Ausnahmen ihre Grenzen überschreiten, dafür hat der Kaiser ja euch. Aber ja, ich habe meine Laufbahn recht zielstrebig verfolgt, mit einer einzigen Ausnahme: meinem Aufenthalt in Aegyptus, wo ich dem Praefectus Aegypti und dem der Legionen zur Hand ging. Aber wie man sieht, es dauert seine Zeit um im Senat aufzusteigen... ich kann nicht behaupten viel Zeit durch Müßiggang verschwendet zu haben." , was ihn wieder darauf brachte: er brauchte echt mal ne Auszeit. Andererseits schliefen die Toten ewig, er hatte noch was vor.


    Dem Kaiser


    Praetorius T. Duccius Vala Imperatori sui s.d.


    Mein Kaiser,


    ich schreibe dir in der Sache einer deiner treuen Diener in der Administratio. Sein Name ist Titus Varenus, Sohn des Titus Praetorianus von den Decimi Decimiani und er dient dir seit deinem rechtmäßigen Einzug in den Palatin, wie er auch schon dem Valerianus gedient hat. Sein Leumund ist tadellos, so ist seine Tochter Messalina unter dir in den ehrwürdigen Orden der Vestalinnen aufgenommen worden.


    Nun hat dieser Mann alle Voraussetzungen zum Eques erhoben zu werden, und ich möchte dich bitten dies zu tun. Als treuer Diener deiner selbst hat er sich stets auch über die Grenzen der Administratio als tüchtiger, pflichtbewusster und versierter Verwalter der Finanzen bekannt gemacht. Da sein Patron, der Consular Lucius Aelius Quarto, der stets voll des Lobes über seinen langjährigen Klienten war, auf Zeit unpässlich erscheint, schreibe ich dir an seiner statt.


    Der Mann Titus Decimus Varenus wäre eine außerordentlich gute Wahl für die Erhebung zum Eques. Zudem hat er sich, wie du sicherlich weißt, bei seinem Dienst in der Administratio derart versiert und pflichteifrig gezeigt, dass ich gar empfehlen würde, ihn gleichsam zum Procurator seiner Abteilung zu machen... so der Posten der Vakanz anheim fallen sollte.


    Ich bin sicher, du wirst die richtige Entscheidung treffen.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemtinte.png]
    PRIDIE KAL SEP DCCCLXIV A.U.C. (31.8.2014/111 n.Chr.)
    _________________________________________________________
    Titus Duccius Vala
    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruenvala.png]

    "Salve Iunius." , grüßte Vala den Eques, mit dem er nach einigem Nachdenken keine Erinnerung verband. Tatsächlich schloss er gerade wohl eine der letzten Lücken, wenn es darum ging Kontakt zu den mächtigsten Lenkern und Lenkerslenkern gehabt zu haben. Freimütig folgte er der Einladung, ließ sich nieder und sich dann einen Becher Wasser reichen um den Staub der Straße aus der Kehle zu waschen, bevor er sich dann doch auf etwas verlegte, dass er eigentlich garnicht beherrschte: Smalltalk.
    "Vielen Dank für deine Einladung. Ich muss sagen, dafür dass wir beide in den Schaltstellen der Res Publica arbeiten haben wir erstaunlicherweise noch nicht die Ehre miteinander gehabt. Was aber wohl daran liegt, dass sich ebenso erstaunlicherweise Administratio und Senat recht selten gegenseitig in die Quere kommen... wundersam." , überlegte Vala laut ohne die geringste Wertung in der Stimme, während er sich neugierig im geräumigen Officium des Procurators umsah, "Manchmal frage ich mich, wie es verlaufen wäre, hätte ich mich für den Cursus Honorum der Ritter entschieden. Wie lebt es sich so, als Procurator und Zeigefinger des Kaisers?"