"Allerdings, das hat es...", nickte Vala zufrieden, wenngleich nicht in derselben Hochstimmung wie die mogontinischen Gesandten, war das wie es heute geschehen war doch nicht alltäglich, aber zumindest allwöchentlich für ihn. Gleichzeitig war er aber bedacht darauf die Laune der Gesandschaft nicht zu schmälern und so ließ er sich zu einem breiten Lächeln hinreißen: "Es gab nunmal keinen Grund am guten Ruf und der Bedeutung Mogontiacums nicht nur für die Provinz zu zweifeln... wenn wir es genau nehmen, war unser Unterfangen ein sprichwörtlicher Selbstläufer."
Beiträge von Titus Duccius Vala
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"Nun, ich muss zugeben, dass mein letzter effektiver Auftritt vor den Gerichten Roms vor dem großen Krieg lag.", gab Vala freimütig zu, "Allerdings kann ich mit unbedingter Expertise im Bereich des Rechts aufwarten, wie ich bereits dargelegt habe. Da meine Pflichten allerdings nicht vorrangig in der aktiven Pflege des Rechts bestehen, sondern eher in der Organisation eben dessen, sehe ich mich in keinster Weise in der Befähigung zu diesem Amt geschmälert, Senator Flavius."
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Zitat
Original von Sergia Fausta
Ähm.. ja.. also.. weil ich plane die Duccier in den Abgrund zu stürzen und dafür natürlich erstmal ein bisschen bei ihnen "recherchieren" musste.Das haben schon soviele versucht... zieh ne Nummer.
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Dann:
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Jetzt nur Schulter aufwärts wie bei deinem aktuellen Bild?
Edit:
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oder mit mehr Gesicht
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"Gut. Wobei dies auch noch Zukunftsmusik ist, Iunius. Erstmal bringen wir dich in den Besitz des Ritterrings, danach besprechen wir das weitere Vorgehen.. nichtsdestotrotz werde ich deine Präferenz einer rein militärischen Laufbahn weitergeben.", leitete Vala vorerst das Ende des Gesprächs ein, immerhin gab es noch einiges zu tun und er hatte wie gesagt selbst noch Arbeit die auf ihn wartete.
"Ich werde dich bei Neuigkeiten von diesen unterrichten."
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"Hmhmh.. hmhmh...", brummte Vala, nicht wirklich mit der Antwort zufrieden, was er gleich darauf auch in Worten ausdrückte, "Ziemlich unkonkret, wenn du mich fragst. Etwas genaueres scheinst du also noch nicht ins Auge gefasst zu haben, also lass mich dir etwas unter die Arme greifen. Aufsteiger aus den Rängen, so selten sie sind, schaffen es meißt bis zu den Legionstribunaten und werden im Anschluss daran bei besonderer Eignung mit dem Kommando über eine kleinere Auxiliarkohorte, seltener mit einer kompletten Ala oder gar einer Legion. Aber soweit sind wir noch nicht... fangen wir also vorne an: du bist verdienter und ausgezeichneter Veteran der Prätorianer, es dürfte nicht schwer fallen die richtigen Stellen von deiner Eignung für die Erhebung in den Ritterstand zu überzeugen. Dann geht es daran dir deinen ersten Posten zu verschaffen, wobei du davon ausgehen können wirst, dass du deine Prätorianer für einige Zeit wirst verlassen müssen. Du wirst als Stellvertreter des Präfekten einer Classis oder als Tribun bei den Vigiles einsteigen... jeder dieser Posten wird größtenteils hinter einem Schreibtisch stattfinden. Danach wirst du als Tribun in einer regulären Legion dienen können und dein erstes Teilkommando über eine Kohors führen... oder in Rom bei den Vigiles bleiben. Das alles sollte deutlich im für dich erreichbaren Rahmen liegen. Danach wird's knifflig, denn um einen dieser Posten balgen sich nicht nur die paar Aufsteiger aus den Rängen... aber darum können wir uns Gedanken machen wenn es soweit ist. Zuerst bringen wir doch bei den Vigiles oder einer Classis unter... hast du da Präferenzen?"
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"Sehr gut.", nickte Vala ernst und wechselte daraufhin sofort zur Planung der nächsten Schritte: "Wo willst du hin? Willst du es dem Decimus gleichtun und irgendwann deine Prätorianer führen? Ich gehe davon aus, dass das Militär deine Prämisse bleiben wird... und nicht die Verwaltung als Procurator des Princeps oder gar als Praefectus Aegyptens?"
Sim-Off: Suum Cuique, weißt ja...
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http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/54.jpg "Ja, genau... Freunde.", lächelte Iotape erleichtert, als Tarius sich so verständig zeigte und nickte lächelnd, als er sich wieder der Arbeit zuwenden wollte. Das war doch leichter gelaufen als gedacht, vielleicht hatte Stratonice sich sogar einfach nur vertan, und Tarius hatte garnichts von ihr gewollt? Wie auch immer... diese Bürde war sie los. Just wollte sie sich umwenden um wieder zur Arbeit zurückzukehren, da stand plötzlich Sekunda vor ihr, die Leibsklavin der Herrin.
"Ja?", fragte die junge Sklavin unsicher, immerhin war Iotape in der Rangfolge der Sklaven der Villa um einige Ligen höher eingestuft als sie als einfaches Küchenlicht. -
Einen Moment lang stand Vala ziemlich ratlos da und wusste nicht, wie er darauf antworten sollte... denn er verstand schlussendlich einfach nicht, worauf der Consular hinauswollte. Einen Moment lang zermarterte er sich den Kopf, bis er schließlich aufgab um keine allzu lange peinliche Stille entstehen zu lassen: "Entschuldigung, Consular Purgitius, ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Wenn du mir deinen Vorschlag noch einmal anders formulieren könntest... er erschließt sich mir so nicht."
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"Ich kann deinem Gedanken durchaus folgen und bin bei dir, Consular Purgitius..", gab Vala zu verstehen und rieb sich nachdenklich den Bart, "Vielleicht erfüllen folgende Worte deine Anregung?"
Codex Universalis
Pars Quinta - Cursus Honorum [Senatorium]
§ 47 Berichtspflicht
Jeder gewählte Magistrat ist verpflichtet, am Ende seiner Amtszeit dem Senat in zweierlei Form Bericht über sein Wirken im Amt zu erstatten.
(1) In Form eines schriftlichen Berichts, der in ausführlicher Form über die vom Magistraten bearbeiteten Fälle und Anliegen aufklärt und einen detaillierten Nachvollzug seiner Arbeit ermöglicht. Dieser ist vor der Res Gestae bei den Konsuln einzureichen.
(2) In Form der 'Res Gestae', einer Rede die einen Überblick über das Wirken des Magistrats verschaffen soll und einer Stellungnahme vor dem Senat zu Fragen desselben vorangeht. -
http://farm3.staticflickr.com/…28621006_b9e600acf4_m.jpg Das Auftreten des Leibwächters verfehlte seine Wirkung nicht.. für einen Moment. Instinktiv wichen die Kinder zurück und machten große Augen, allerdings kam nicht einmal eine Sekunde später die Lehre der Straße durch, in welcher sie es mit eben solchen Grobianen ziemlich oft zu tun bekamen. Lucius Regulus auf jedenfall zeigte sich betont unbeeindruckt, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte den Leibwächter von den Zehenspitzen bis hoch zum Kopfeshaupt.
"Hah!", schnaubte der vorstimmbrüchige Junge nur verächtlich und winkte theatralisch ab, "Auch das kann mich nicht aufhalten. Ich werde dich freien wie Perseus die Andromeda vor dem Seeungeheuer! Uns steht eine glorreiche Zukunft bevor, schöne Laeva!" Mit diesen Worten wandte er sich ab und seinen kleinen Gefährten unterschiedlichen Alters zu: "Ihr habt es gehört, meine treuen Gefährten, wir sind an einem Scheidepunkt unseres Abenteuers angekommen! Ihr seht die Schönheiten von Ungeheuern gefangen und bedroht, und nur wir sind es, die sie befreien und in ein schöneres Leben entführen können! Deshalb, meine treuen Männer..."
"Ich bin aber ein Mädchen."
"Ich auch."
"Und ich auch... glaube ich."
"...und Mädchen!", korrigierte sich der selbsternannte Perseus selbst, wirbelte auf dem Absatz herum und deutete auf die Leibwächter: "ZUR BEFREIUNG DER SCHÖNHEIT! ATTACKEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!"
So gebrüllt, so geschehen: in nullkommanix stürmte die Kinderschar auf die Leibwächter zu, und gab sich garnicht erst mit Schlägen gegen die Beine zufrieden... sie versuchten sie einfach zu erklimmen und auf ihre Schultern zu gelangen, um ihnen dort die Augen zuzuhalten und mit viel Geschrei die Ungeheuer niederzuringen. Perseus selbst beschäftigte sich natürlich mit dem Ungeheuer, das seine Andromeda gefangen hielt, und mit spielerischen Tritten gegen den Hintern des Leibwächters unterstützte er seine Gefährten, die gerade an diesem hochzuklettern versuchten.
Natürlich waren sie nicht darauf aus die Männer niederzuknüppeln, es ging ja immerhin um ein großes Abenteuer das vor allem Spaß machen sollte... aber die schiere Anzahl der Kinder reichte schon aus, um augenblicklich Chaos auf dem Flecken ausbrechen zu lassen.http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer03.png Die Attacke war... unerwartet, das musste Corvus zugeben, der sich in die Reihe der zahlenmäßig zunehmenden Schaulustigen gesellte, dabei aber vor allem diese selbst im Auge behielt. Was für ein Moment, das erkannte doch jeder! Und tatsächlich... aus der Menge glitt ein vollkommen unscheinbarer Mann, der sich augenblicklich als sein 'Lehrling' herausstellte. Corvus' Mundwinkel zuckten nach oben, der Mann hatte offensichtlich ein Gespür für den richtigen Moment, wenn das alles hier nicht schon von vorneherein von ihm in dieser Art geplant war.
Nichtsdestotrotz glitt der Mann aus der Menge auf die Gruppe zu, in welcher sich die Kinder immernoch mit großem Eifer mit den Leibwächtern balgten und war keinen Augenblick später bei der Tiberia angelangt. Was auch immer er in ihren Rücken drückte konnte Corvus nicht erkennen, aber er konnte erkennen, dass er mit der anderen Hand ihre Rechte nach hinten zog und ihr etwas in diesselbe drückte. Corvus musste nicht lange nachdenken um zu erkennen, dass es sich um das Stück handelte um das sich hier immerhin alles drehte: ein Anhänger in Form eines silbernen und mit Bergkristall besetzten Wolfs nach nordischer Machtart.
So schnell wie er zu der Tiberia vorgedrungen war zog er sich auch augenblicklich wieder zurück in die Menge und verschwand im Dickicht bevor auch nur irgendjemand verdacht schöpfen konnte. Ob er etwas zu der Tiberia gesagt hatte, war für Corvus nicht zu erkennen gewesen, das Tösen der Kindermeute war einfach zu laut... und es ging ja auch nicht darum der Tiberia etwas zu sagen... es ging nur um das Medaillon, und der Auftrag war ohne Zweifel spektakulär, aber doch erfolgreich beendet worden.Der junge Perseus schien interessanterweise genau auf diesen Moment gewartet zu haben, denn einen Augenblick später schrie er: "SIE SIND ZU STARK! LASST SIE! WIR SCHLAGEN EIN ANDERES MAL MIT NOCH GRÖßERER ZAHL ZU!"
Dies war der Moment indem alle Kinder, in Moment noch im spielerischen Kampf mit den Leibwächtern verbissen, von ihren Opfern abließen und in die Menge davonstoben... mit Ausnahme des Perseus, der sich noch den Moment nahm um sich vor seiner Andromeda zu verneigen und ihr zu versprechen: "Ich komme dich holen, Geliebte, verzage nicht!"
Mit diesen Worten wandte auch er sich ab und flitzte davon, auf dem vormaligen Schlachtfeld nur die beiden Frauen und ihre Leibwächter zurücklassend.
Als die Menge der Schaulustigen sich verstreute wandte auch Corvus sich mit einem Lächeln ab... einem zufriedenen Lächeln. -
Valas Miene versteinerte sich bei den Worten des Iunius, und er bedachte seinen potentiellen Klienten mit einem äußerst kritischen Blick der sich mit jedem weiteren Wort des Centurios nicht gerade entspannte. Natürlich wusste er darum, dass es solches Gerede in den Rängen gab, aber das was der Iunius hier gerade von sich gab war nicht weniger als aufrührerisch.
"Centurio, solche Worte könnten dich bei den Prätorianern ein gutes Stück deines Rückens kosten... und danach würden sie dich wahrscheinlich einfach nur unehrenhaft hinauswerfen.", konstatierte Vala erst einmal, um dem Iunius das Gewicht seiner eigenen Worte deutlich zu machen, "Ich muss dir in dieser Sache, und NUR in dieser Sache in aller mir zur Verfügung stehenden Deutlichkeit widersprechen. Wenn man deiner Argumentation folgt, ist der Exercitus mit seinen tausenden Offizieren im Hier und Jetzt und seinen Abertausenden von Offizieren in der Vergangenheit vollkommen inkompetent und unfähig besetzt. Hättest du Recht, säßen wir jetzt nicht hier in dieser römischen Villa, würden keinen römischen Wein trinken und über deine Möglichkeiten in einem römischen System unter einem römischen Princeps diskutieren. Wir würden in einer einfachen Kemenate in einem einfachen Bauernhaus in einem einfachen und vollkommen austauschbaren Dorf hocken, das rein zufällig im großen Machtbereich der griechischen Poleis oder des gallischen Reichs liegt das sich bis weit in den Süden ausgedehnt hat. Tun wir aber nicht.
Die Geschichte des Exercitus straft deine Sichtweise in aller Deutlichkeit Lügen, Iunius. Es mag sein, dass der eine oder andere Aufsteiger aus den Rängen einen guten Offizier abgegeben hat... dein ehemaliger Praefectus Praetorio war so einer. ABER: warum war er das? Nicht etwa, weil er sich von ganz unten nach ganz oben gearbeitet hat, sondern weil er eine seiner Familia entsprechende Ausbildung genossen hat. Sein Vater hat Legionen kommandiert, da hatten wir noch den Flaum aus dem Schoß unserer Mütter an uns.
Wir haben den Bellum Civile nicht gewonnen, weil unser Stab voll mit Aufsteigern aus den einfachen Rängen gewesen ist, sondern weil unsere Offiziere einer langjährigen römischen Ausbildungstradition entstammten. Ihr habt den Krieg nicht verloren, weil euer Stab mit hochwohlgeborenen Schnöseln vollgepropft war die nichts von ihrer Arbeit verstanden, sondern einfach weil unsere einen Tick besser waren. Wenn du dich Recht erinnerst sah es bei Vicetia lange Zeit so aus als wäre alles möglich. Roms Offiziere, die aus gutem Grunde der Tradition dieses großen Reichs NICHT aus den Rängen rekrutiert werden, haben mitgeholfen Rom groß zu machen... und glaub mir, die Selbstheilungskräfte des Exercitus sind stark genug um einen unfähigen Offizier und die Gefahr für seine Männer unschädlich zu machen. Das was du propagierst ist nicht weniger als revolutionär und gefährlich nicht nur für Rom, sondern vor allem auch für dich und deine Familie."Dass er hier seiner selbstgewählten Rolle als Verfechter und Verteidiger der Tradition gerecht wurde, registrierte Vala erst als er eine kurze Pause machte um seine Worte wirken zu lassen und einen Schluck Wasser zu nehmen. Der Iunius schien garnicht zu begreifen, was er da eigentlich sagte. Nichtsdestotrotz sah Vala Potential in dem Mann, weshalb er nachschob: "Wenn wir dich also zum Eques Imperii machen, und ich kann dir jetzt schon sagen, dass wir das machen werden, knüpfe ich das an eine. einzige. Bedingung. Diese wird sein: dies ist der allerletzte Moment indem du diese Gedanken laut äußerst. Denn machst du das noch einmal in aller Öffentlichkeit oder gar im Stab deiner Einheit, so verspreche ich dir: ich lasse dich fallen wie einen heißen Bratapfel. Du hast ohne jeden Zweifel Potential und ich nehme dich gerne als meinen Klienten an, aber durch solche Worte bringst du dich nicht nur selbst in Gefahr.
Deshalb: Es gibt nur zwei Gründe, warum du zum Ritter und Offizier taugst: weil du es kannst und von deiner Abstammung her dazu bestimmt bist ein solcher zu werden. Nichts anderes. Nicht, weil alle anderen deiner Meinung nach unfähig sind und das Heer deiner Meinung nach nur von Menschen geführt werden kann die sich aus den Rängen hochgedient haben... nein... weil du es kannst und deine Geburt dich dazu befähigt."Mit diesen Worten erhob er sich, weil die Ungeheuerlichkeit dieser Sichtweise ihn einfach zu sehr in Wallung brachte, als dass er es einfach ruhig sitzend hätte hinnehmen können: "Für deine weitere Laufbahn sei dir gesagt: Klappe zu, Ohren auf. Deine Zeit in den einfachen Rängen ist kein Bonus, sie ist ein Malus. Als Offizier wirst du schnell feststellen dürfen, dass es dir rein garnichts bringt vorher in den Rängen gedient zu haben, weil du in vollkommen anderen taktischen und strategischen Sphären arbeiten wirst.
Deine ehemaligen Männer werden vielleicht zu dir aufsehen, weil du es geschafft hast, aber jeder einzelne von ihnen, der das laut ausspricht was du jetzt gerade eben zu mir gesagt hast, wird am Pfahl enden, da kannst du Gift draufnehmen. DU SELBST hättest solche Leute züchtigen müssen, um die seit Jahrhunderten hergebrachte und ohne jeden Zweifel EFFEKTIVE Ordnung des römischen Heeres nicht zu gefährden. Behalt diese Meinung für dich, oder noch besser: lasse sie hinter dir, und alles wird gut. Äußere sie auch nur ein einziges laut, und du wirst nicht nur ohne Patron enden. Wenn ich mich deutlich genug gemacht habe und du verstanden hast worauf ich hinaus will, können wir unseren Pakt gerne besiegeln, und ich werde schauen, dass ich dich so hoch hinaus bekomme wie es unter den deinen Umständen möglich ist."
Mit den letzten Worten entspannte sich Valas strenger Gesichtsausdruck etwas, denn er hatte seinen Punkt mehr als deutlich gemacht. -
Nachdem die Bekanntmachung der Viermänner veröffentlicht worden war und Zeit genug hatte auch in die Kreise vorzudringen, die nicht stets auf dem Forum zugegen waren, kam prompt ein Bote vorbei der den zuständigen Oberstraßenkehrern eine Tabula vorbeibrachte:
IVviri viis in urbe purgandis
Basilica IuliaT. Duccius Vala IVviri s.d.
Werte Viermänner, mit Freuden durfte ich vernehmen, dass ihr die euch anvertraute Aufgabe mit Emsigkeit und Pflichtgefühl erfüllt und damit sicherlich die Stadt nicht nur ordentlicher und sauberer, sondern mit Bestimmtheit auch ein wenig sicherer macht.
Allerdings sind euch bei eurer Bekanntgabe der Strafen ob des Hinauswerfens von Müll aus den Fenstern gleich zwei Fehler unterlaufen, die dringends korrigiert gehören, da eure Maßnahmen vor Gericht sonst keinen Bestand hätten:
1. Ihr bezieht euch in der 'Festlegung' der Strafe auf die Pars Quinta des Codex Universalis, Paragraph XXXV, Absatz VI. Da ist euch offensichtlich nicht ganz klar gewesen, dass ihr als Quattorviri vom Gesetz her in der Lage seid diese Strafe zu VERHÄNGEN, nicht aber sie FESTZULEGEN.
Festgelegt wurden diese Strafen durch den Gesetzgeber in eben jenem Paragraphen durch eben jenen Absatz. Ihr als Quattorviri seid lediglich zur VERHÄNGUNG, also praktischen Ausführung dieser Strafe befähigt. Natürlich habt ihr einen Spielraum der vom Gesetzgeber angegebenen 200 Sesterzen und niemand hindert euch daran im Falle der von euch benannten Straftaten IMMER ein Bußgeld in der euch gestatteten maximalen Hähe zu verhängen... nur eben FESTLEGEN dürft ihr es nicht, denn FESTGELEGT werden Strafen durch das Gesetz... und wie ihr sicherlich wisst, seid ihr noch nicht in der Lage dies zu ändern.
Dieser kleine sprachliche Schnitzer mag marginal wirken, könnte vor Gericht aber für euch unangenehme Situationen sorgen.
Das Dilemma geht allerdings noch weiter, da ihr ohne akuten Strafbestand kein Bußgeld verhängen könnt, eine proprietäre Verhängung ist also ebenso wenig legitim wie die Festsetzung durch die Hand der IVviri.
Ich rate daher an, dies auf euren Verlautbarungen zu korrigieren, etwa in Form von: Ihr ERINNERT daran, dass in einem solchen Fall Bußgelder bis zu 200 Sesterzen möglich sind und ihr die euch durch das Gesetz gegebenen Möglichkeiten zur Eindämmung dieses Fehlverhaltens voll ausschöpfen werdet.2. Die Androhung von rechtlichen Konsequenzen ÜBER DAS ZAHLEN DES BUßGELDES HINAUS ist nicht zulässig. Nach dem Grundsatz des Rechts 'Ne bis in idem', nachdem derselbe Strafbestand nicht zweimal zur Sache eines Verfahrens (zu welchem die Verhängung des Bußgelds ohne jeden Zweifel zählt) gemacht werden darf, ist diese Androhung sogar nicht fehlerhaft, sondern einfach widerrechtlich. Die einzige Möglichkeit ein solches Vergehen stärker zu ahnden ist, den Fall gleich vor Gericht zu bringen wo mit erheblichen Mehrkosten für den Angeklagten zu rechnen ist als mit einfachen 200 Sesterzen als Bußgeld.
Dies sollte dringends korrigiert werden.Ich wundere mich zwar, warum es dem euch führenden Aedil nicht aufgefallen ist, aber ich gehe einfach mal von einem Bagatellfehler im Verfahren aus.
Valete bene,
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Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelwachsvala.png]
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Stille war es, die Alrik umgab als er erwachte... oder zumindest glaubte zu erwachen. Orientierungs- und ahnungslos wie er war wandte er den Kopf, konnte aber nur undeutliche Schemen ausmachen die sich nur elend langsam in halbwegs bekannte Formen wandelten. Das erste bekannte was er ausmachte war der längliche First eines Langhauses, an welchem er seinen Blick entlanghangelte als er sich aufrichtete bis er die immernoch vor sich hinglühende Feuerstelle fand, um welche herum die vertraute Silhouetten schlafender Menschen auszumachen war. Ein Schnauben rechts neben ihm machte ihn darauf aufmerksam, dass er eben nicht an dieser Feuerstelle lag sondern beim Vieh, das gemächliche geräusch mahlender Kiefer ließen auf Rindviecher direkt neben ihm schließen. Wo auch immer er war, man hatte ihn an den Rand verfrachtet.. was ihn wieder daran erinnerte, dass er nicht zuhause war.
Mit dieser Erkenntnis kam dann auch all das zurück was ihm in den letzten Monaten widerfahren war.. vom Aufbruch aus ihrem Dorf über den langen Marsch durch die Wildnis bis hin zur Seherin (eine Erinnerung, die ihn vor Schmerz aufstöhnen und zurück auf seine Lagerstatt sinken ließ).. und dann die versuchte Reise zurück nachdem sein Vater ihn... ja... was hatte er ihn eigentlich? Nein.. zu viele Erinnerungen, zu wenig Antworten. Schon fast zwangsläufig stiegem ihm Tränen in die Augen, die Brust begann zu beben und das erste Schluchzen brach sich Bahn bevor.
"Ssssssccccchhhhhh...", machte es unverkennbar und doch geflüstert neben ihm, und plötzlich tauchte da ein Schemen auf, das von der Feuerstelle zu ihm rüberkrabbelte. Die Schlafenden dazwischen nahmen dies offensichtlich nicht wahr und wenn nur durch ein verschlafenes Grunzen und eine Drehung auf die Seite. Mit tränenverschleierten Augen blickte er dem Schemen entgegen und in der Dunkelheit konnte er nicht ausmachen wer oder was das nun war, selbst als das Schemen nahe genug an ihn herangekrochen war um sich im knirschenden Stroh niederzulassen und ihm eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. "Ssssscccccchhhhh...", machte sie wieder, sie, die sie sich nur durch den Ton ihrer Stimme preisgab und diese eine Berührung ausreichen ließ um Alrik verstummen und sich beruhigen zu lassen. Dass sie es nicht dabei beließ sondern Alriks Stirn und sein Gesicht zu streicheln begann war für ihn, der er vollkommen verunsichert und allein in einem Haus lag dessen Bewohner er nicht kannte, in einer Gegend in welcher er sich verlaufen hatte und einer Zeit, die ihn beinahe umgebracht hätte, reine und göttergleiche Wohltat.
Diese Zuneigung, die ihm unverhofft hier im absoluten Nichts zuteil wurde, lullte ihn sehr effektiv vollkommen ein, bis er die zweitausend Fragen, die ihm auf der Zunge lagen, vollkommen vergaß und sich nur allzu willig vom Schlaf gefangen nehmen ließ, zurückgesannt mit den für ihn geflüsterten und doch engelsgleich klingen Worten: "Alles wird gut. Alles wird wieder gut."Das darauf folgende Erwachen kam ungleich unsanfter, hart wurde er zur Seite und damit aus dem Schlaf gestoßen. "Aufwachen. Sofort.", grollte eine dunkle, aber nicht unbedingt feindselig klingende Stimme und als Alrik erschreckt die Augen aufschlug blickte er im dünnen Licht des Morgens in ein bärtiges Gesicht, das er noch nie zuvor gesehen hatte, "Wir müssen mit dir reden."
Der Mann, ein klarer Hüne der aus Alriks Perspektive fast bis zur Decke des Langhauses reichte, wandte sich ab und trat wortlos an die Feuerstelle wo die schlafenden Gestalten der Nacht sich offensichtlich in eine Gruppe Menschen verwandelt hatte die zusammensaß und... frühstückte. Was auch sonst?
Alrik rappelte sich auf, griff sich seinen nahebei liegenden Kittel und hüllte sich in seinen Mantel (der immernoch charakteristisch seiner Reise nach Rauch und erbrochenem stank) und wankte langsam und mit unsicherem Blick zu der Gruppe, die offensichtlich aus vier erwachsenen Männern, sechs Frauen und einem Haufen Kindern unterschiedlichen Alters, die ihn entweder vollkommen ignorierten oder mit unverhohlener Neugier musterten. Ein Blick auf den Haferbrei und das Brot, dass die Menschen zu sich nahmen reichte aus um seinen Magen wieder ins Reich der lebenden zurückzuholen und lauthals vor sich hinknurren zu lassen, ein Geräusch, das nicht nur die Kinder in lautes Kichern ausbrechen ließ.
"Hierher, Junge, setz dich.", befahl der Hüne und Alrik ließ sich inmitten der Menschen nieder. Als ihm daraufhin von einer der älteren Frauen eine Schale mit grobem Haferschleim in die Hand drückte riss Alrik diese so schnell an sich, dass er fast den Inhalt über sich entleerte, allerdings war sein Hunger so groß, dass er nicht einen Klecks verschüttete und anstelle dessen den Inhalt sofort mit großem Hunger in sich hineinschauffelte. Die ältere Frau lächelte in sich hinein, füllte die Schale ein weiteres Mal und sah mit unbewegtem Lächeln zu wie Alrik auch diese Portion ohne innezuhalten in sich hineinschaufelte. Auch ein drittes Mal tat er dies, bis der Hüne sich räusperte und Alrik verschreckt innehielt, die Schüssel dabei ängstlich an sich pressend als hätte er Angst man würde ihm diese Wohltat gleich wieder entreißen.
"Verdandi hat eine seltsame Art, dich für Skuld zu erhalten, junger Unbekannter.", begann der Mann mit seiner tiefen Stimme und bedachte Alrik dabei mit einem seltsamen Blick, den dieser nicht deuten konnte, "Du kannst von Glück sagen, dass Hulda dich gefunden hat. Eigentlich sollte ich sie prügeln dafür, dass sie sich beim Kaninchenjagen soweit von uns entfernt hat, aber dieses Mal... nun, hätte sie es nicht, du wärst jetzt bei Hel."
Alrik, dem das durchaus klar war, dass das verdorbene Fleisch des Aas ihn beinahe ins Reich der Toten geschickt hatte, folgte mit dem Blick dem Nicken des Mannes hin und blieb dabei auf einem Mädchen hängen, das ihn schon die ganze Zeit mit großen Augen angestarrt hatte und das ihm irgendwie unheimlich vorkam, so wie sie still dahockte und ihn anstarrte, aber immerhin war es wohl am großen Mann zu sprechen, weshalb Alrik nur ein heiser-verschlucktes 'Danke.' hervorbrachte, bevor er sich eilig wieder dem offensichtlichen Anführer dieser Sippe zuwandte.
"Ich will garnicht erst zu der Frage kommen, warum du dich an einem Aas vergreifst, das wir ausgelegt haben um Wölfe und anderes Getier in unsere Fallen zu locken, dass das wohl das dümmste war was du machen konntest ist dir wohl selbst klar.", fuhr der Hüne in belehrendem Tonfall fort, griff sich ein Stück trockenes Brot und zerbiss es mit langsamem Kauen, winkte bei Alriks schwachem 'Ich hatte Hunger... so großen Hunger.'-Einwand nur ab und fuhr ungerührt fort: "Was mich aber viel mehr interessiert ist, was machst du hier zu dieser Zeit alleine in der Wildnis? Wo ist deine Sippe? Wer ist dein Muntherr?"
Dass dies die alles entscheidende Frage war, wurde alleine schon dadurch klar dass selbst die Kinder nun zu Essen aufhörten und ihn samt und sonders mit fragendem Starren bedachten. Alrik selbst stellten sich gleich mehrere Fragen... sollte er es ihnen erzählen? Vielleicht gehörten sie zu den Menschen die seinen Vater und ihn durch die Wildnis verfolgt hatten? Er kannte sie nicht, warum sollte er ihnen etwas erzählen?
Weil sie im Gegensatz zu seinem Vater etwas für ihn getan hatten. war die grell und heiß brennende Erkenntnis, die Alrik augenblicklich wieder die Tränen in die Augen schießen ließen: "Ich... ich... ich wurde verstoßen."
Die Reaktion der Sippe bestand erst einmal in garkeiner Reaktion, dass die Erwachsenen besorgte Blicke austauschten und die Kinder die Hände vor die vor Schreck offenen Münder schlugen entging Alrik in diesem Moment völlig, denn viel zu sehr hatte er gegen diese brutale und lange vor sich hingeschobene Erkenntnis anzukämpfen: sein Vater hatte ihn alleine gelassen und das nicht nur zufällig. Was für einen Grund konnte es noch dafür geben? Keinen.
Was auch immer die Seherin seinem Vater erzählt hatte, in ihrer seltsamen Art der Wahrsage, es hatte gereicht um seinen Vater seinen EINZIGEN verdammten Sohn alleine in der winterlichen Wildnis zu lassen. Dass die Verzweiflung und die Trauer über diesen Vertrauensbruch, diese für seinen kindlichen Geist einfach vollkommen unverständliche Ungeheuerlichkeit in Wut verwandelte, registrierte Alrik erst als seine Hände zu schmerzen begannen... weil er sie zu Fäusten zusammenpresste.
"Nun..", begann der Hüne, der offensichtlich nicht wusste, was er sonst sagen sollte, "..das ist hart. Warum hat man dich verstoßen, und wo sind deine Leute?"
"Ich... ich weiß es nicht.", presste Alrik in seiner hilflosen Mischung aus Wut und heilloser Verzweiflung zwischen den Zähnen hervor, "..er war... er ist einfach gegangen. Er hat mich allein gelassen."
"Er? Wer ist er?", hakte der Hüne nach, wurde aber von einer der Frauen unterbrochen, die um die Gruppe herum zu Alrik eilte und ihn in den Arm nahm. Fast fühlte sich Alrik an die nächtliche Begegnung erinnert, aber diese Frau roch anders. Nichtsdestotrotz warf Alrik sich in diese Umarmung, weil ihm nichts anderes übrig blieb und ihm in diesem Zustand jede Form von Zuwendung willkommen war. Alles, was diese Gedanken verschwinden ließ... diese Bilder... dieses Wissen.
"Naja, wir müssen das ja nicht jetzt besprechen.", gab der Hüne schließlich bekannt, und klopfte sich auf die Oberschenkel, "Du wirst erst einmal bei uns bleiben können, doch sobald das letzte Eis geschmolzen ist, werden wir eine Entscheidung treffen müssen wie wir weiter mit dir vorgehen."
Alrik, immernoch in die Umarmung der Frau gepresst, brachte es gerade einmal fertig zu nicken, doch seine Dankbarkeit kannte keine Grenzen: alles, nur nicht wieder da rausgeschickt zu werden. Alles, nur nicht wieder in die Wildnis, in der er alleine mit sich und seinen Gedanken... und letztlich dem Tod.. war.
Als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte und die Frau ihm mütterlich die Nase putzte wurde ihm die Sippe des Mannes vorgestellt, der sich selbst als Wighart, Sohn des Meginold, erwies.. doch in den nächsten Wochen würde er es vornehmlich mit den Kindern zu tun bekommen, die ihn nur allzu freigiebig in ihre Runde aufnahmen.
Die nächsten Wochen waren... himmlisch, im Vergleich zu dem was Alrik in den Monaten in der Wildnis zuvor erlebt hatte und wohl auch zu allem, was er in den Jahren davor als sein Leben betrachtet hatte.
Natürlich wurde ein Junge seines Alters wie alle Kinder, die mehr als zwölf Sommer gesehen hatten, in die Arbeit am Hofe eingesetzt, doch sie bekamen seinen Maßstäben entsprechend unendlich viel Zeit für etwas, das er in seiner Vergangenheit viel zu selten kennengelernt hatte: sie wurden spielen.
So tollte Alrik in den nächsten Wochen mit der Bande an Kindern durch die Gegend, prügelte sich mit ihnen, führte Schlachten durch und durchlebte die wildesten Abenteuer im Eis... eine großartige Abwechslung, ohne dass jemand sie zurückrief weil ja jeden Moment ein Angriff der Mordorokianer erfolgen könnte. Nein, das einzige wovor man hier offensichtlich Angst hatte waren die wilden Tiere, die man aber durch die großen struppigen Hunde der Gemeinschaft auf erkennbarer Distanz hielt.
Kurzum: es. war. himmlisch. Vala konnte nicht beziffern, ob er in seinem ganzen Leben soviel gelacht hatte wie in den Stunden mit den Kindern draußen im winterlichen Nichts oder in den Langhäusern als alle zusammensaßen und sich Geschichten erzählten, die nicht ständig vom Krieg und von verlorener Hoffnung handelten.
Als Alrik wieder einmal mit Hulda, seiner Lebensretterin und liebsten Spielpartnerin (die trotz ihres für seine Augen fortgeschrittenen Alters keine Skrupel hatte derbe zuzupacken), durch den Schnee tollte, stolperten sie übereinander und rutschten im Paket eine kleine Anhöhe herunter.. als beide lachend zu Ruhen kamen, fiel Alrik auf, dass er seiner Lebensretterin noch nie so nahe gekommen war... und dass es ihm gefiel. Gleichzeitig fiel ihm am Geruch ihrer Haare auf, dass sie es gewesen war, die ihn vor Wochen in der Nacht seiner Verzweiflung in den Schlaf gewogen hatte... was in seinem inneren ein warmes Gefühl entstehen ließ, das er so rein garnicht zuordnen konnte.
"Alrik, schau nur!", rief sie schließlich aus, löste sich aus ihrer unfreiwilligen Umklammerung und stapfte durch den Schnee hin zu einer Senke, die wohl ein Bachlauf war, "Es taut! Sieh nur! Es taut! Der Winter ist bald vorbei!"
In all den Jahren zuvor hatte Alrik wie alle anderen den Winter gefürchtet und sein Ende herbeigesehnt, doch dieses Mal war es genau dessen Ende, das ihn mit Schrecken erfüllte, weshalb er nur stocksteif neben Hulda stand und mit bleichem Gesicht die Erde und das zaghafte Grün betrachtete, das neben dem leise plätschernden Bach zu sehen war. Hulda, sich selbstverständlich über diese Neuigkeit über alle Maßen freuend, machte auf dem Punkt kehrt und wandte sich so schnell wie möglich zurück zum Dorf zu rennen.. so der Schnee es zuließ, hieß das.
Alrik folgte ihr mit sichtbarer Beklommenheit, sich eigentlich nichts ferner wünschend als das Ende des Winters, so wirr das auch ihm erschien. Dies vor allem aus einem einfachen Grund: er wollte hier nicht weg. Er hatte das Gefühl nie glücklicher gewesen zu sein. Natürlich behandelten ihn die Leute Huldas nicht als einen der ihren, aber sie grenzten ihn auch nicht aus und teilten ihre geringe Habe mit ihm, was ihm wie göttergleiche Barmherzigkeit erschien. Und dann war da eben auch noch Hulda selbst...Als Alrik mit Hulda zum Dorf zurückkehrte fiel die Entscheidung freilich nicht an diesem Tag. Auch nicht am nächsten... und auch nicht in den Tagen darauf. Sie ließ schließlich noch zwei Wochen auf sich warten bis die Schneeschmelze nahezu überall um sich gegriffen hatte und der Bach zu einem kleinen Strom angeschwollen war, als sich die Erwachsenen der Sippe zusammentaten. Alrik blieb nichts anderes übrig, als draußen mit den anderen Kindern und jugendlichen zu warten, die seine Sorge nur halbwegs nachvollziehen konnten.
"Dann kannst du zurück zu deiner Sippe, das ist doch etwas!", sagte Gerfridu, der so alt war wie Alrik selbst, aber Hulda selbst war es, die die Lage durchblickte und mit wutschwerer Stimme und mit den Fäusten in die Hüften gestemmt konstatierte: "Alrik hat niemanden! Wohin sollte er schon gehen? Sie haben ihn verstoßen! Er ist ein Niemand!"
Das tat natürlich weh zu hören, aber sie hatte Recht: wohin sollte er gehen? So sehr er sich allerdings kraftlos in sein Trübsal hinabsinken ließ, hatte er doch keine Möglichkeit irgendetwas an der Entscheidung der Sippe zu ändern (wie immer diese auch ausfallen mochte), so sehr schien Hulda sich in ihre Wut hineinzusteigern. Ihre blonden Locken wehten jedes Mal, wenn sie ihre Kreise um die Gruppe Kinder zog und plötzlich die Richtung wechselte, durch die Luft und ihre Sommersprossen verschwanden im Rot ihrer zornesroten Gesichtsfarbe... bis sie es offensichtlich nicht mehr auszuhalten schien und mit festen Schritten in das Langhaus stapfte.
Fast wollte Alrik sie aufhalten, wurde aber von ihrem Bruder Kunniwolf selbst aufgehalten um seine Gesundheit zu schonen: "Die macht kurzen Prozess mit dir, wenn du dich in ihren Weg stellst."
Nun blickten alle Kinder und Jugendlichen angestrengt neugierig zum Langhaus, nicht wissend was da nun vor sich ging, bis plötzlich ein kreischendes Geschrei und Gekeife losging dass selbst bei ihnen noch ohrenbetäubend laut war. "DAS ist Hulda.", stellte Kunniwolf fest, nur um später beim Ertönen eines ebenso lauten aber viel dunkleren Gebrülls hinzuzufügen: "Und das ist Vater."
Hätte Alrik noch Fingernägel gehabt, er hätte sie jetzt wohl weggekaut, denn das Geschrei ging noch eine geschlagene halbe Stunde so weiter, immer wieder unterbrochen von lauten und hilflosen Rufen der anderen Erwachsenen... bis auf einmal schlagartige Ruhe einkehrte. Als die Tür des Langhauses aufschlug zuckte die ganze Kinderbagage erschrocken zusammen, doch es war nicht Wighart, der sich ihnen zeigte, sondern eine mit stolz vorgestreckter Brust hervorstolzierende Hulda, die auf elfenleichten Füßen zu ihnen tänzelte um mit äußerst zufriedener Miene bekannt zu geben: "Alrik, du darfst bleiben."
Der Jubel der Kinder füllte den Platz vor dem Langhaus und Alrik fiel beinahe alles aus dem Gesicht, als die Erleichterung ihn wie ein Erdrutsch erwischte und chancenlos mit sich riss: "Wie... was... danke! Hulda, danke! Wie... wie hast du das geschafft?", stammelte der Junge, der sein Glück immernoch nicht fassen konnte.
"Nichts leichter als das!", trällerte seine sichtlich von sich selbst angetane Retterin in zweierlei Sinne, "Du bist verstoßen, also vogelfrei... man kann mit dir machen was man will. Also habe ich durchgesetzt, dass wir dich als Unfreien in meine Munt aufnehmen!"
"Wie jetzt...", verstand Alrik einen Moment lang nicht, bevor es ihm dann doch dämmerte, ohne dass er glaubte begreifen zu können was sie ihm hier gerade reinwürgte: "DEINE Munt?"
"Ja. Meine. Vater wollte dich nicht, die anderen durften nicht... aber ich bin immerhin seine älteste, also darf ich. Und ich will.", konstatierte Hulda sichtlich mit Selbstzufriedenheit und Stolz über diesen Geniestreich erfüllt, "Ab jetzt, Alrik, gehörst du mir ganz allein." -
Wie immer im Zweijahresturnus fand Vala sich auch an bestimmten Tagen vor den Wahlen auf dem Forum Romanum ein und schüttelte Hände. Viele Hände. Verdammt. Viele. Hände.
Jedem Reinlichkeitsneurotiker hätte sofort die Pumpe ausgesetzt, hätte er mitbekommen wieviele Hände Vala hier schüttelte ohne sich jedes Mal die Hände zu waschen.Aber es ging um die Arbeit an der Basis nunmal kein Weg dran vorbei... denn auch wenn 99% der Menschen denen er hier die Hände schüttelte und Brot an sie verteilte kein effektives Stimmrecht im Senat hatten: viele hatten Patrones. Und die wiederum hatten Patrones. Und diese wiederum hatten Patrones, die dieses effektive Stimmrecht möglicherweise besaßen.
Mundpropaganda war alles worum es hier ging, weshalb Vala mit einem festgefrorenen Lächeln gute Miene zum anstrengenden Spiel machte und immer wieder auf Zuruf in die Menge winkte, während an strategisch wichtigen Stellen des Forums immer wieder bezahlte Leute ausriefen: "DORT IST TITUS DUCCIUS VALA! JA, GENAU _DER_ TITUS DUCCIUS VALA! EUER MANN FÜR DIE PRÄTUR! EINE ZIERDE ROMS! GENAU DER RICHTIGE FÜR DIESES AMT! WÄHLT TITUS DUCCIUS VALA! UND WENN IHR NICHT KÖNNT: SAGT ES WENIGSTENS WEITER! TITUS! DUCCIUS! VALA! FÜR DIE PRÄTUR! TITUS! DUCCIUS! VALA!"Sim-Off: Wer möchte und keine Scheu hat, ist herzlich dazu eingeladen hier einem waschechten Vollblutpolitiker die verseuchte Hand zu schütteln!
Für alle anderen gibt's Brot in der WiSim, wisst ja: Wahlkampf!
Edit: kurze Korrektur. Es gibt dann Brot, wenn es wieder Brot gibt. -
"Ich hatte auch mit einem etwas früheren Termin gerechnet...", gab Vala frei zu, dem der neue Termin aber aus ganz profan-praktischen Gründen nicht passte: er verzögerte seinen Zeitplan um drei Monate, "...ob die Verantwortlichen sich etwas dabei gedacht haben entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Eigentlich war von einem Termin zu den Ludi Palatini zu rechnen, warum das ganze sich nun allerdings um ganze drei Monate verschob: ich weiß es nicht. Nichtsdestotrotz setzt dieser sicherlich etwas unglückliche Termine alle Candidati unter Zugzwang, jünger werden wir nun auch nicht. Dementsprechend kann auch ich nur hoffen, dass die Götter, so zerknirscht sie auch sein mögen, uns zumindest nicht mit schlechten Zeichen bedenken. Wenn ich gerade schon so hochkarätig religiösen Rat zur Verfügung habe: in welcher Form könnte ich um eine solche Kulanz am effektivsten bitten?"
Dass Vala beileibe kein Fachmann über das Alltagswissen und die religiösen Pflichten eines Magistrats/Offiziers hinaus war, daraus hatte er nie einen Hehl gemacht.
'Ein Reh springt hoch, ein Reh springt weit. Und das Pferd? Springt nur so hoch wie es muss.' - war zumindest in dieser Hinsicht Valas Devise."Wie dem auch sei, umso mehr muss ich mich also auf die Fürsprache der Menschen verlassen, auf dass sie meiner Kandidatur gewogen seien.", schloss er das Thema ab und kam nun zum eigentlichen Kern des Abends, "Ich möchte in dieser Runde, wie bereits gesagt, Ideen diskutieren ohne sie zu ernsthaften Vorschlägen geraten zu lassen... quasi ein Übungsgelände für Ideen bevor man sie nach draußen in die Schlacht schickt. Nun stellt sich mir aber die Frage, ob wir mit Ideen der schon seienden Senatoren beginnen sollen.. oder die Senatoren in spe mit ihren Gedanken beginnen lassen sollen, damit sie sich nicht von vorneherein mit Ideen derer messen müssen, deren Tagewerk es schließlich bereits seit einiger Zeit ist."
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Gar nicht mal so schwer, dachte Vala bei sich als er aufstand und sich auf den Punkt begab von der er sich schon gefühlt ungezählte Male dem Votum der Senatoren gestellt hatte, irgendwann geht einem diese vermaledeite Ochsentour auch einfacher von der Hand. Dass es anstrengend war stand vollkommen außer Frage. Die Ungewissheit, der Zweifel, eigentlich nagte alles an einem wenn man sich hier nach vorne stellte und sich ernsthaft fragen musste ob es genug war, was man zuvor erbracht hatte. Ob man nicht dem Zünglein an der Waage doch irgendwie auf die Füße getreten war, nicht hier und da ein Wort zuviel statt zu wenig verloren hatte.
Das alles waren Gedanken, die sicherlich so ziemlich jedem Kandidaten in diesem Moment durch den Kopf gingen.. bis natürlich einem älteren Cato, der in all seiner Ernsthaftigkeit und in seinem Traditionsbewussten Gebahren doch nur hier nach vorne gekommen war und mit vielen Worten letztlich doch nur eine Sache ausdrückte: 'Meine Fresse, Leute, ihr kennt mich, wählt mich jetzt einfach oder leckt mich am Arsch.'So einfach konnte Vala es sich dann definitiv nicht machen, denn bei all seinen Errungenschaften schwebten immernoch gewisse Makel über ihm die ihm seine Pläne zunichte machen konnten... und ihn daher brav und artig nach vorne tapern ließen, um sich eben sehr uncatonensisch für die kommende Wahl zu empfehlen.
"Patres conscripti. Senatoren der ewigen Stadt. Häupter des Hauptes.", schob er die sorgsam eingefettete Begrüßung seiner Mitsenatoren voran und griff sich in sehr staatsmännischer Art ans noch nicht vorhandene Revers seiner perfekt (Sirius strotzte wahrscheinlich noch Wochen vor Stolz) gefalteten und schon fast radioaktiv weiß strahlenden Toga um sich in der Folge doch an den großen Cato anzulehnen: "Ich stehe nunmehr zum vierten Mal hier vor euch, euer Vertrauen zu erwerben ist mein Zweck und doch glaube ich nicht mich hier noch einmal in aller Ausführlichkeit vorstellen zu müssen. Ihr kennt mich, ihr wisst wer ich bin, ihr wisst was ich getan habe... und noch viel wichtiger: ihr wisst wozu ich imstande bin.
In den Jahren meines Cursus Honorum habt ihr mir euer Vertrauen ausgesprochen und mir immer höhere Aufgaben anvertraut, Aufgaben die dazu dienten Rom und die Römer zu erhalten und zu bewahren. Meine Herkunft ist kein Geheimnis für euch, und doch habe ich mich jedes einzelne Mal als eures Vertrauens würdig erwiesen. Rom hat befohlen, Rom hat gebeten, Rom hat bestellt... und ich habe geliefert. IHR habt mich mit eurem Vertrauen bedacht und ich habe euch bisher kein einziges Mal enttäuscht.Nun stehe ich hier erneut vor euch, um ein weiteres Mal euer Vertrauen zu erbeten. Gewährt mir eure Gunst ein Jahr als Praetor Urbanus euch, dem Volk und der Stadt zu dienen, und ich werde euch ein weiteres Mal nicht enttäuschen.
Schon als Decimvir litibus iudicandis habe ich mit dem praktischen Recht Roms verfahren, als Quaestor habe ich mit seinen Gesetzen gearbeitet und als Aedil habe ich für ihre Einhaltung gesorgt. Nun, ein Jahr nach meiner letzten Amtszeit, bitte ich euch mir die Gunst zu gewähren als Prätor über die Gesetze der Stadt zu wachen und in Rom Recht und Gerechtigkeit walten zu lassen.Mit euren Stimmen werde ich das bewahren, was Rom so groß macht und von den wilden Völkern der Barbarei so maßgeblich unterscheidet: seine Gesetze."
Soviel dazu. Nach diesen Worten ließ die rechte, jedes wichtige Wort deutlich mit Gesten unterstreichende Hand sich nieder während die linke weiter am Revers verweilte und seiner Haltung damit weiterhin einen recht selbstbewussten Anstrich verlieh. Nun folgten die Fragen... und hoffentlich auch die eine oder andere Unterstützungsbekanntgabe. -
Etwas überrascht war Vala schon, als er erkennen musste, dass es sich bei dem antretenden Flavius nicht um den jungen Mann handelte, der im Fahrwasser des Flavius Gracchus sein Tirocinium wahrnahm und an 'öffentlichen' Veranstaltungen wie seinem Symposium teilgenommen hatte, sondern ein Sprössling derselben Familia von dem er bisher kaum etwas gehört hatte. Dafür sprach natürlich die Ausbildung in Achaia, wie es für Sprösslinge der patrizischen Gentes wohl Gang und Gäbe war, die andererseits aber kaum belegbare Errungenschaften des Mannes mit sich brachten mit denen er hier die Senatoren mit handfestem überzeugen konnte.
"Flavius, es spricht für die Herkunft deiner Familia und deiner selbst, dass du dich hier durchaus gekonnt mit Worten für ein Amt der Vigintiviri empfiehlst.", begann Vala zögerlich und mit deutlicher Skepsis nachdem er sich das Wort hatte erteilen lassen, "Deine theoretische Ausbildung vor deinem Eintritt in das politische Leben der Urbs Aeterna zeugt von der Ernsthaftigkeit, mit der dich die deinen auf den Cursus Honorum vorbereitet haben. Allerdings gibt es in deinem Fall ein großes Aber, das ich zu übersehen oder auch nur zu vernachlässigen mich nicht imstande sehe.
Du sprichst von einem Tirocinium Fori bei dem Consular und gewesenen Proconsul Lucius Furianus, dessen Name wie du schon richtig sagst in der Vergangenheit der Urbs, des Reichs und auch deiner Familia eine Hausnummer war. Allerdings fehlt mir jegliches Wissen über deine Tätigkeiten in diesem Tirocinium Fori. Ich weiß nicht um einen einzigen öffentlichen Auftritt, nicht um eine einzige Tätigkeit die mit einem solchen Tirocinium Fori schon traditionell einhergeht, mit der du dich VOR deiner Kandidatur bekannt gemacht und für dieses Amt empfohlen hättest. Kurzum: nach meinem Wissensstand hat dieses Tirocinium Fori nicht stattgefunden.
Aber man darf das Tirocinium Fori nicht zu geringschätzen, immerhin bereitet es einen jungen Mann auf die praktischen, reellen Anteile des öffentlichen Wirkens eines Magistraten in Rom vor. Es ist keine Makulatur, es ist nichts was auf Freiwilligkeit beruht. Das Tirocinium Fori ist eherne Tradition der Familien Roms und einer der Gründe warum junge Männer in ihren Ämtern brillieren... weil sie schon VORHER einen Einblick in die politischen Prozesse Roms bekommen und nicht erst WÄHRENDDESSEN.Um das alles noch einmal kurz zusammenzufassen: ich habe keinen Zweifel an deiner theoretischen Bildung, keinen Zweifel an deiner Herkunft, und keinen Zweifel an deinem Willen dich wie bei den Salii Collini für Rom und seine Traditionen einzusetzen. Was ich allerdings anzweifel ist deine PRAKTISCHE Befähigung ein Amt bei den Vigintiviri auszufüllen. Dieses ist allerdings kein Faux-Pas der sich nicht binnen kurzer Zeit korrigieren ließe... und aus diesem Grunde schlage ich vor, dass du dich nach einem Senator umsiehst, der die Notwendigkeit deiner greifbaren und nützlichen Einführung in die Praxis hinter den Kulissen Roms sieht und sie dir auch zuteil werden lässt. Denn so wie es bisher aussieht: Consular Flavius Furianus hat dir diesen Gefallen nicht getan, was deine Kandidatur hier vor uns übereilt und nicht sinnvoll erscheinen lässt."
Mit diesen Worten ließ Vala sich wieder nieder, mit sichtlichem Unwohlsein im Bauch, weil es kaum Spaß machen konnte einem so jungen Mann direkt im ersten Anlauf sagen zu müssen, dass seine Kandidatur nicht die seines Erachtens nach erforderliche Grundlage hat.Sim-Off: Dies hat, wie du dir denken kannst und wir schon zuvor privat erörtert haben, keinerlei persönliche Gründe. Es hat einfach damit zu tun, dass das Tirocinium Fori traditionell und meines Erachtens nach für uns damit ZWINGEND die Vorstufe einer Kandidatur für irgendeine Laufbahn (ob senatorisch, ritterlich, lokal-civital oder eine der kleineren Amtslaufbahnen) darstellt. Es war die praktische Lehre vor dem Dasein als Geselle.
Du hast mit Furianus jetzt einfach einen faktisch inaktiven Senator für diese Aufgabe übernommen, was für dich einfach scheisse gelaufen ist... aber aus Gründen der Fairness all jenen gegenüber die ein solches Tirocinium vorher ausgespielt haben nicht übersehen werden DARF.
Ich schlage daher wirklich vor einfach drei Monate zu warten und ein neues Tirocinium bei einem aktiven Senator zu starten, der deine ID auch aktiv einbindet.
Denn so wie es im Moment dasteht hat dein Tirocinium bis auf die Initiierung einfach nicht stattgefunden. Nicht ein einziger Post wurde da getätigt.. was nicht (nur) dein Versäumnis war. Aber es ist halt dein Pech, dass deine ID dafür geradestehen muss. -
"Patres conscripti...", wandte Vala sich nach Aufforderung an die Senatoren und stellte mit schiefem Grinsen erst einmal etwas richtig: "Wenn ihr euch erinnert, soll es sich heute nicht um die eigentlichen Res Gestae drehen, die in der vergangenen Sitzung zum Thema gemacht wurde, sondern um darüber hinausgehende schriftliche Rechenschaftsberichte der Magistrate."
Die Sache so richtiggestellt, zitierte Vala erst einmal die Sachlage: "Wie euch sicher bekannt ist, geht der Codex Universalis nur recht vage auf die Rechenschaftsberichte ein, indem er in der Pars Quinta zum Cursus Honorum Senatorium im siebenundvierzigsten Paragraphen angibt: 'Jeder gewählte Magistrat ist verpflichtet, am Ende seiner Amtszeit einen Bericht über sein Wirken einzureichen.'
Diese Berichtspflicht wurde bisher mit den 'Res Gestae' gleichgesetzt, die wie wir schon zuvor festgestellt haben, zur Augenwischerei verkommen sind. Ich habe mit vielen von euch zuvor die Notwendigkeit einer genaueren Differenzierung der Rechenschaftspflicht eines jeden scheidenden Magistraten besprochen, und möchte auf dieser Basis nun einen Vorschlag zur Erweiterung des Paragraphen einbringen:", sprach's, ließ sich eine Tabula reichen und dozierte deren Inhalt für alle klar und verständlich:Codex Universalis
Pars Quinta - Cursus Honorum [Senatorium]
§ 47 Berichtspflicht
Jeder gewählte Magistrat ist verpflichtet, am Ende seiner Amtszeit dem Senat in zweierlei Form Bericht über sein Wirken im Amt zu erstatten.
(1) In Form eines schriftlichen Berichts, der in ausführlicher Form über die Amtspraktiken des Magistrats aufklären. Dieser ist vor der Res Gestae bei den Konsuln einzureichen.
(2) In Form der 'Res Gestae', einer Rede die einen Überblick über das Wirken des Magistrats verschaffen soll und einer Stellungnahme vor dem Senat zu Fragen desselben vorangeht."Um die Magistrate nicht mehr zu gängeln als zwingend notwendig...", ging Vala in der Folge genauer auf seinen Entwurf ein, "..habe ich die Form des schriftlichen Rechenschaftsbericht offen gelassen, solange er den Anspruch genüge tut eben in ausführlicher Form über die Amtspraktiken desjenigen aufzuklären. Des weiteren sehe ich es als sinnvoll an diesen schriftlichen Bericht zwingend VOR den abschließenden Res Gestae einzureichen, damit einerseits Konsuln und interessierte Senatoren sich bereits VORHER schon umfassend über die Tätigkeiten eines Magistrats aufklären können. Soweit dazu.. natürlich ist dies nur ein Entwurf, und ich müsste nicht erwähnen müssen, dass ein Konsens nur allzu leicht in diesen Einzug halten könnte."