Beiträge von Titus Duccius Vala

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer03.png Aus halbwegs sicherer Distanz musterte Corvus weiterhin die Ware eines der Händler und unterhielt sich beiläufig mit diesem, während er gleichzeitig das Spiel der Kinder mit den Frauen im Auge behielt. Eine nette Idee, das musste er zugeben, aber er fragte sich immernoch wie sein Mann vorhatte die Aufgabe zu erledigen. Die Kinder würde er dazu wohl kaum direkt einbinden können und wenn doch, würde er sich später von Corvus anhören dürfen wie wenig dies mit der eigentlichen Aufgabe zu tun hatte.
    Aber noch war ja vollkommen unklar, wann, wie und ob sein Mann überhaupt ins Spiel kommen würde.. weshalb Corvus sich die Ruhe gönnte ein paar Datteln dritter Klasse zu erstehen und weiter in der Nähe umherzuschlendern.



    http://farm3.staticflickr.com/…28621006_b9e600acf4_m.jpg Die Meute selbst machte ein enttäuschtes Geheul als die von ihrem Anführer auserkorene Frau sich als bereits verheiratet herausstellte. Das warf den Jungen dann auch für einen Moment aus dem Konzept, bis ihm schließlich eine der Geschichten einfiel die ihm seine Mutter immer zuhause erzählt hatte: "Dann... dann raube ich dich wie eine Sabinerin! Jawoll! Nichts kann mich davon abhalten dich zur Frau zu nehmen! Wie Zeus die Europa werde ich dich entführen!"
    Lauter Jubel der Kinder brandete auf ob dieses für sie zweifellos genialen Einfall, einige tanzten sogar umher um diese perfekte Möglichkeit das Problem zu lösen gebührend zu feiern.. nur der Anführer blieb ganz ruhig und hielt die sich als Laeva vorstellende Frau in seinem Blick: "Nun, was sagst du, wunderschöne Laeva?"


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    "Ein Überbleibsel meiner Zeit im Krieg...", stellte Vala nonchalant fest und schmunzelte den Prätorianer schief an, "...ich bin davon ausgegangen, als Soldat seist du nichts anderes als diese Art gewöhnt? Aber gut, zurück zur Sache... du kommst offensichtlich aus gutem Hause und soweit ich weiß hast du deine Dienstzeit (rein theoretisch immerhin schon mehr als 12 Jahre) zuletzt bei Vicetia wortwörtlich gekrönt. Allerdings kann ich auch nicht verhehlen, dass der Status als Ritter für einfache Soldaten.. und du wirst mir erlauben müssen, dass du genau dies bist... eigentlich nicht vorgesehen ist. Es gibt nicht ohne Grund einen Cursus Honorum Equestrium, der Männer darauf vorbereitet in Verwaltung und Militär eben verwaltende und weniger führende Aufgaben wahrzunehmen. Ist das wirklich das was du willst?"
    Vala machte eine Pause und sah den Mann eindringlich an. Zwar hatte er es eigentlich nicht nötig einen gestandenen Centurio über die Laufbahnen aufzuklären, schaden konnte es aber auch nicht sich das noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
    "Lass es mich wie folgt darstellen... als einfacher Miles über den Optio bis hin zum Centurio stehst du fest in deiner Centurie, deine Kameraden und Männer fest um dich gescharrt um die du weinen und trauern kannst wenn sie fallen, da sie das eben gleiche für dich tun würden. Schon als Tribun sieht das ganze komplett anders aus. Was du da zu sehen bekommst ist meißt nicht mehr als eine dunkle Schreibstube und die Gesichter deiner Männer werden zu Zahlen auf dem Wachs vor dir. Wenn es hinaus ins Feld gehst wirst du deine Männer, viel zu viele als dass du dir alle Namen merken könntest, allenfalls von hinten sehen und sie nach dem Befehl des Legaten bzw. des Praefekten in den Tod schicken. Die Reihen deiner Männer, ihre Gesichter... irgendwann verschwindet das alles und deine Centurie ist auf einmal nicht mehr allein sondern muss sich deine Aufmerksamkeit mit fünf anderen Centurien teilen.", ging Vala detailliert auf die Veränderungen ein mit denen einer der seltenen Aufsteiger aus den einfachen Reihen der Männer zu leben hatte, "Und solltest du es tatsächlich zu einem kleinen Kommando bringen... denn größere Kommandos sind für Aufsteiger aus den Reihen nahezu ausgeschlossen... immerhin würden dem Kaiser dann all jene auf's Dach springen die den Cursus Honorum Equestrium ordnungsgemäß und der Tradition entsprechend absolviert haben... solltest du es also tatsächlich zu einem solchen Kommando schaffen, verschwinden die Gesichter vollständig und weichen den Steinen wie in einem Spiel Mulinello. Nur, dass es Steine sind die schreien sobald der Gegner sie und dich überrumpelt. Wenn du damit klarkommen würdest... sehe ich keinen Grund es nicht zu versuchen. Aber ich muss dabei betonen: Aufsteiger aus den Reihen der einfachen Soldaten sind EXTREM selten. Einerseits weil es die Gesellschaft Roms einfach nicht vorsieht... andererseits: warum Männer in den Schreibstuben verheizen die führen können? Aber genug dessen... hast du es schon einmal versucht, oder warum benötigst du als ausgezeichneter Kriegsveteran der Prätorianer gerade jetzt einen Patron?"

    "Du hast mich aus den Vorbereitungen meines Wahlkampfs geholt...", grinste Vala schief und rieb sich verlegen am Hinterkopf, "...du wirst entschuldigen müssen, wenn ich ohne großes Drumherum zum Punkt komme."
    Mit einem Schluck Wasser hörte Vala sich das Anliegen an, und er kam nicht umhin überrascht dreinzublicken: "Das ist... nun... überraschend, gebe ich zu. Bevor ich dazu komme genauer zu beleuchten warum du gerade mich für diese... nun... nicht gerade bedeutungslose Sache auserwählt hast, erzähle mir doch mehr von deiner Person. Bisher weiß ich von dir nur Rang und Namen. Welcher Familia entstammst du, wer war dein Vater? Wie begann deine Laufbahn im Militär? Und wie stellst du dir ihren weiteren Verlauf vor?"

    "Ich sollte mich glücklich schätzen wenn ein Prätorianer mich nicht in dienstlicher Angelegenheit sprechen will.", witzelte Vala während er einen Sklaven herbeiwinkte der dem Besucher etwas zu trinken anbot, "Aber dies zeigt ja schon die Tatsache, dass du alleine und nicht in Begleitung deiner Untergebenen kommst, Centurio. Also... erzähle mir von dieser privaten Angelegenheit, die dich zu mir treibt, denn ich kann mich keines Geschäfts erinnern dem ich dir und den deinen verbunden wäre."

    Ein Schatten schlich sich auf die Miene des Pustus Blumus als der Prätorianer sich als solcher zu erkennen gab, und selbst wenn er bei jeder anderen Einheit einen Ausweis verlangt hätte (immerhin konnte sich jeder dahergelaufene Auxiliarveteran in eine Toga schmeißen und als Prätorianer ausgeben), die Zeit unter dem Vescularier und gewisse damit verbundene Geschehnisse hatten ihre Spuren hinterlassen. Weshalb sich die Tür für den Prätorianer auch leise öffnete und der benannte Iunius ins Atrium geführt wurde, wo wenig später ein sichtlich überrascht wirkender Vala eintraf und den Iunier begrüßte.
    "Iunius! Es ist einige Zeit her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben... ich hoffe es ist dir seitdem gut ergangen? Was bringt mir die Ehre des prätorianischen Besuchs in diesem Hause?" Natürlich war die Begegnung damals schon lange aus seinem unmittelbaren Gedächtnis gewichen, aber dafür hatte er ja Sirius.

    Ganz so lange auch nicht, es sind 'nur' 12 romanische Kirchen in Köln. Von denen aber jede einzelne recht sehenswert ist.


    Ich hab in Köln mal für längere Zeit mie einem Architekten zusammengewohnt, der konnte einem schon haarsträubende Geschichten zum baumotivierten Buddeln im Kölner Untergrund erzählen. Und ja... Köln ist verdammt hässlich, aber man muss nicht lange in der Vergangenheit zurückwandern um herauszufinden warum das so ist.

    Die Beschreibung der Süddeutschen geht leider an der Intention des Fotografen vorbei.


    Es ging ihm eben NICHT darum diesen 'Respekt' vor den Ruinen zu zeigen, sondern sie zu zeigen wie sie sind... und dass es dieses romantische Bild von der ehern erhaltenen Ruine eben in der Wirklichkeit garnicht gibt, weil sie seit ihrer Erbauung stets von den Menschen eingebunden wurden.

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Seneca konnte sich noch gut an das unverfängliche Gespräch mit Senator Duccius erinnern, es war nicht viel mehr als ein netter Plausch an einem der vielen Stände, und dennoch dachte sich der Iunier dass dieser Kerl doch den nötigen Einfluss, und den Ehrgeiz hatte, es noch weit zu bringen.
    Und auch wenn Seneca mittlerweile Centurio der Prätorianer war, so hatte seine Trivia ein gigantisches Manko, eine Lücke, so groß dass sie ihn bei jeder diesbezüglichen Frage die Schamesröte ins Gesicht trieb: Er hatte noch keinen Patron.
    Was natürlich auf der einen Seite beeindruckend war, immerhin ist er Offizier einer Eliteeinheit geworden, und das ohne Hilfe, aber es wurde einfach Zeit sich mit den Gepflogenheiten der römischen Gesellschaft abzufinden, und das war der Grund warum er sich heute in seinen schicksten Zwirn gesteckt, und sich auf den Weg zur Casa Accia gemacht hatte.


    Vor der Tür zupfte er noch einmal seine Toga zurecht, atmete tief ein und klopfte an die Porta.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Wieder war es Pustus Blumus, der die Tür öffnete und dem Mann vor derselben mit fragendem Blick begrüßte: "Salve, dies ist das Heim der Familia Accio Damionis... und des Duccius Vala. Womit kann ich dir dienen?"

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/54.jpg "Aber ich kann doch garnichts dafür!", zog Iotape weiterhin murrend davon,nicht verstehen könnend warum sie jetzt ausgerechnet zu Tarius gehen sollte um ihm einen Korb zu verpassen. Andererseits war sie natürlich unendlich erleichtert, dass die Sache mit dem Medaillon offensichtlich doch nicht aufgeflogen war... noch nicht. Ein kleiner Teil der Sorge blieb natürlich.
    Aber jetzt hieß es erst einmal, Tarius klar zu machen, dass er keine Chance bei ihm hatte... und sie hatte nicht die geringste Ahnung wie sie das jetzt anstellen sollte.
    Zurück an der Arbeit zerbrach sich Iotape also über einiges den Kopf.. und das lange. Bis sie schließlich entnervt von sich selbst hinwarf und zu Tarius marschierte, um ihm mit halb mitleidigen Blick zu sagen: "Tarius! Du... also... ich... eh... wir... also... ich finde dich ja echt nett, und wir haben ja auch viel Spaß zusammen, aber... das wird nichts. Ich hab da jemanden... aber ich hoffe... nun... also... können wir nicht einfach Freunde bleiben?"

    "Gerade aus der neuen Vergangenheit kann ich nicht sagen, dass ich dahingehend viel Vertrauen in die Selbstheilungskräfte dieser erlauchten Institution habe.", gab Vala abschließend resignativ zurück und ließ sich schließlich auch nieder, weil das Thema dahingehend abgeschlossen war. Zu oft hatte der Senat erleben dürfen, dass Männer in Ämter gewählt worden waren die auf Sympathien hinter den Kulissen bauten und ansonsten auf rein garnichts.


    "Ich bitte die Konsuln hiermit...", sagte er noch abschließend, "...die Erörterung eines Standards für die von mir angedachten Rechenschaftsberichte für einen der kommenden Tage auf die Liste der Themen zu setzen."

    "Aurelius, du hast vollkommen recht!", musste Vala stark an sich halten um nicht in ostentatives Lachen zu verfallen und verblieb so bei einem schalkhaften Schmunzeln, "Der von dir angesprochene Punkt hat wenig mit dem eigentlichen Konzept zu tun, ist aber immernoch interessant genug um in zu einem späteren Zeitpunkt zum Gegenstand einer Diskussion über das weitere Verfahren des Senats mit seiner Bibliotheca gemacht zu werden. Dementsprechend würde ich dich darauf vertrösten, deine Punkt zu eben jenem späteren Zeitpunkt in gesondertem Rahmen zur Sache zu machen.", wischte er den Einwand des Aureliers beiseite ohne ihn vollkommen vom Tisch zu fegen. Ob und inwieweit er damit dem Inhalt der aurelischen Intervention zustimmte ließ er dabei vollkommen offen.


    "Als Antwort auf deinen zweiten Punkt kann ich mich nur wiederholen: natürlich ist es möglich, dass der Hincus dem Kuncus von heute auf morgen ein hübsch gestaltetes Papier ausstellt indem ihm attestiert wird, dass eben dieser Hincus diesen Kuncus über Jahre hinweg in den Lehren der Grammatik unterrichtet. Aber was genau bringt Kuncus dies, wenn er die notwendigen Fähigkeiten nicht besitzt und im erstbesten Moment der Lebensprüfung genau deshalb versagt? Hincus wäre diskreditiert und dürfte sich wegen Betrugs vor einem Gericht verantworten, Kuncus müsste darüber hinaus den großen Schaden für sich und seine Familie verkraften. Um dies zu verhindern braucht es wenig mehr als sozialen Druck und soziale Verantwortung, das haben schon die Väter Roms erkannt und deshalb aus genau diesem Grunde jahrhundertelang KEINE zentrale Bildungs- und Prüfungsinstitution gehabt und DENNOCH große Denker und Wirker hervorgebracht. Um weiter auf die von dir genannten Punkte einzugehen... die für gewisse Laufbahnen geforderten Qualifikationen gleich weglassen? Halte ich für übereilt und vor allem für unnötig. Warum denn auch? Dass man bei einem Grammaticus und später bei einem Rhetor gelernt hat ist Gang und Gäbe für Männer die nach höherem streben, warum diese ersten impliziten Stufen des Cursus Honorum abschaffen? Nein, das macht für mich keinen Sinn... da musst du mir schon deutlich bessere Argumente liefern."


    Sim-Off:

    Halte ich auch SimOff für unsinnig, weil der reine SimOff-Religionskurs für mich absolut kein Vorbild darstellt.
    Im Gegenteil sollte man den Religionskurs nach der Reform eher nach dem neuen Bildungssystem orientieren als anders herum.
    Sprich: man macht die Religionsprüfung zwar SimOff, SimOn wird aber einem eine öffentlich bekannte, wie auch immer erlangte Bildung in Dingen der Religion durch einen Tabulariumseintrag 'anerkannt'.


    Kurzum: Ich sehe Nullkommanull Grund die Voraussetzungen ins SimOff zu drängen. Warum auch? Wir haben weiterhin eine SimOn-Bildungslaufbahn, eben nur ohne Schola, warum sollte man dieser mit dem Wegfallen der Voraussetzungen an Geltung nehmen?

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer03.png Es war nun beileibe nicht so, als würde Corvus sich selbst die Finger an dieser Sache schmutzig machen. Wenn man es genau nahm, waren solche Schreckgeschichten wie diese ohne Frage eine war schon seit langem unter seiner Würde. Nichtsdestotrotz hatte er ein gewisses Interesse daran die Sache zu verfolgen, weil er diese Szenarios nutzen konnte um den Nachwuchs auszubilden und zu fördern. Einer seiner Schützlinge hatte es offensichtlich mit Bravour verstanden eine der Sklavinnen des tiberischen Haushalts um den Finger zu wickeln und diesen so zu infiltrieren, was ihn schon positiv überrascht hatte.
    Ein anderer war heute dran und Corvus nahm die Gelegenheit wahr sich in die Menge des Markts zu begeben und dort unterzutauchen um seinem Discipulus auf die Finger zu schauen. Anfänglich war er schon davon angetan, dass er tatsächlich mehr als ein paar Sekunden suchen musste bis er ihn fand, was er schon als guten Anfangserfolg verbuchte. Der Mann verstand es offensichtlich unterzutauchen, selbst wenn er dem geübten Blick eines Amatius Corvus natürlich nicht auf Dauer entschwinden konnte.


    Während er mit beiläufigem Interesse das Winterobst eines Händlers aus der Region musterte, sah er auch schon das Ziel ihres Interesses nahen. Die Tiberia war offensichtlich nicht allein, was wenig überraschend war, aber dafür zu Fuß unterwegs, was es war. Sie schien einfach mit einer Freundin durch die Menge zu schlendern, bewacht nur von einer älteren Sklavin und zwei groben Kerlen. Klassisch. Naiv.
    Corvus kam nicht umhin sich über diese Fahrlässigkeit zu ärgern.. immerhin würde sie es seinem Mann damit über Gebühr vereinfachen, dabei hatte er sich doch auf ein anspruchsvolleres Szenario gefreut. Aber gut, vielleicht wartete sein Lehrling ja doch mit der einen oder anderen Überraschung auf.


    http://farm3.staticflickr.com/…28621006_b9e600acf4_m.jpg Ob zum Beispiel die Meute Kinder, die für seinen Geschmack viel zu passend für einen Zufall um die Ecke bog und diesen Teil des Marktes mit ihrem Kichern, Lachen und Gekreische erfüllte zu dessen Plan gehörte eröffnete sich Corvus nicht sofort. Bis die Meute aus kleinen Pimpfen beiderlei Geschlechts, die vom Aussehen her nicht unbedingt in die Subura aber sicherlich auch nicht in die gehobenen Reigen der Gesellschaft gehörten, mehr oder minder direkt auf die beiden Frauen und ihre Begleiter zuhielt.
    In perfekter Unauffälligkeit bewegte Corvus sich näher zum Ort des Geschehens, unterhielt sich mit einem Händler über die dargebotenen Lederapplikationen und lauschte mit dem anderen Ohr, wie einer der älteren Pimpfe lautstark die Aufmerksamkeit der anderen einforderte und die Gruppe so zielgerichtet den Weg der beiden Frauen verstellen ließ.


    "Ich bin Lucius Regulus, Sohn des Lucius Regulus, und ich werde dich heiraten!", stellte der älteste der Rotte, aber sicher noch keine zehn Lenze zählende, mit festem Blick auf Manlia und viel Schalk in den Augen fest. Erst kicherte und johlte die Meute dahinter nur, bis sich schließlich ein etwas jüngeres Mädchen zu Wort meldete: "Aber wieso die denn? Die andere ist viel hübscher!" "Ach, Quatsch..", meldete sich wieder ein anderer, "Natürlich ist die viel hübscher!"
    "Wer jetzt?", fragte eins der jüngsten Mädchen mit verlorenem Blick und glotzte die beiden Frauen mit großen Augen von unten an, "Ich find die beide hübsch."
    "Die linke!", posaunte der älteste heraus, mit unverbrüchlicher Sicherheit in der Stimme und die Fäuste fest entschlossen mit hervorgestreckter Brust in die Seiten gestemmt, "Die linke werde ich heiraten! Holdes Weib, so nenne mir deinen Namen, damit ich ihn an die Mauern des Kaiserpalasts malen kann, damit jeder sieht wie sehr ich dich liebe! Du wirst sehen... ich fürchte nichts!" Es folgte wieder Kichern und Johlen, und die bewundernden Augen der kleinen Horde wollten sich garnicht sattsehen an den beiden Grazien, und irgendwo weit hinten fiepste eine kleine Stimme: "Ich fürchte mich auch vor nichts!"


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    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer01.png Natürlich ließ der eigentliche Hausherr es sich nicht nehmen, in einer derart erlauchten Runde mit Präsenz zu glänzen, selbst wenn die Idee zu diesem Symposium nicht auf seinem Mist gewachsen war. Er stellte letzlich nur die Räumlichkeiten und seine Küche zur Verfügung, mal ganz davon abgesehen, dass er den Duccius seit Jahren beherbergte in der Hoffnung irgendwann würde sich die Investition fett auszahlen.
    So schlenderte er also durch die Reihe der eintreffenden Gäste, stellte sich hier und dort jenen vor die ihn noch nicht kannten und fragte sich ganz chalant nach dem Befinden der Gäste seines Gastes. Dass hier und dort klar wurde, dass man noch nie oder nur ungefähr etwas von ihm gehört hatte wunderte ihn nicht, immerhin hatte er auch als Eques bisher einiges dafür getan nicht zu tief in die Ränke Roms einzusteigen und sein Vermögen durch den interimperialen Handel ganz abseits der großen Politik zu mehren. Was ihm natürlich vortrefflich gelungen war, sonst könnte er sich kaum ein Anwesen wie dieses leisten... aber er war halt immernoch recht unbekannt. Nicht, dass ihn das wirklich störte, aber es war nunmal so.


    Nachdem alle Gäste gebührend begrüßt worden waren, die natürlich nicht in voller aber doch zufriedenstellender Zahl erschienen sind, ließ Vala ihnen noch den einen oder anderen Moment zum Smalltalk. Als die gustatio, also die Vorspeise, bestehend aus den Gerichten der winterlichen Saison aus den später so berühmten Antipasti, den obligatorischen Eiern, verschiedenen zerstampften Hülsenfrüchten und natürlich Pilzen. Als kleine Variation hielt Vala kleine Krebse, Muscheln und einen ganzen Seeigel parat.. quasi als Referenz an seine Insel, die ihn fortlaufend mit derartigen Meeresfrüchten versorgte.


    "Werte Gäste..", wandte Vala sich nun nach der gustatio an eben jene, "...ich möchte euch an dieser Stelle noch einmal für euer Kommen danken und hoffe, dass euch die Vorspeise Lust auf mehr machen konnte. Für den Gaumen ist gesorgt, unsere Geister allerdings will ich heute nicht durch Vorführungen der Künste oder Lesungen in Bewegung halten, sondern frei nach dem Motto 'mens ipsem agitat' durch den regen Austausch von Gedanken und Ideen. Den politischen Nachwuchs unserer Stadt habe ich eingeladen, um ihnen so den Einblick hinter die Kulissen zu gestatten.. und sie vielleicht schon jetzt mit einer Idee auftrumpfen zu lassen, die sie später im Senat fruchtbar verwenden können.", umriss Vala das Programm des heutigen Abends, das einfach nur auf einen zwanglosen Austausch von nicht-spruchreifen-Ideen hinauslaufen sollte, bevor er aber natürlich zum alles andere als uneigennützigen Teil des Abends komme: "Aaaaaaber natürlich gibt es auch einen offiziellen Teil, für den man mir mit Fug und Recht vorwerfen kann euch mutwillig ins Dunkel zu führen um euch hier nun vor vollendete Tatsachen zu stellen: Ich werde zu den kommenden Wahlen als Praetor Urbanus kandidieren und erhoffe mir für eben diese Kandidatur natürlich eure Unterstützung.", ließ Vala die Katze aus dem Sack und zeigte sich hierbei mit einem schelmischen Lächeln nur halbwegs schuldbewusst. Immerhin schlug er so mehrere Fliegen mit einer Klappe, indem er mehrere deren Klinke er großartig einzeln hätte putzen müssen einfach zu sich einlud um sie in ihrer Gesamtheit auf einen Schlag von seinen Plänen zu unterrichten und um ihre Unterstützung zu buhlen.


    Sim-Off:

    Ich springe mal im Ablauf etwas voran, man verzeihe mir meine Abwesenheit in den letzten... Zeiten...

    "Ich sehe, Consular Purgitius...", schloss Vala diesen Austausch von Gedanken ab, "...wir stehen auf zwei unterschiedlichen Standpunkten, sind aber durchaus einer Meinung. Unter der Prämisse, dass den Res Gestae durch mehr Inhalt und Qualität wieder zu Geltung verholfen werden soll, kann ich mich durchaus mit der Beibehaltung dieser zufrieden geben.", sprach's und wollte sich schon wieder setzen, als ihm dann doch noch etwas einfiel: "Aber, geschätzter Purgitius, wie willst du diese Rückbesinnung auf alte Qualitäten der Res Gestae erreichen? Man wird die Magistrate kaum per Gesetz dazu zwingen können mehr als fünf Minuten zu reden.. noch hat der Senat selbst den Willen gezeigt den Verfall der Res Gestae direkt rückzumelden."

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/54.jpg "Wie, wie er sich um mich...", begann Iotape nach wie vor vollkommen irritiert von dieser unerwarteten Wendung, bis schließlich irgendwo ein Steinchen an die richtige Stelle fiel und den Erdrutsch der Erkenntnis in Wallung brachte, was sich mit etwas Verzögerung auch in ihrem erstaunten Gesicht zeigte, "...oh... ooooooh... ooooooooooooh... eh, das ist... nun,.. das ist mir wirklich noch nie aufgefallen, ich meine... also... er.. und ich... naja, ich bin doch. Ich hab doch schon jemanden." Wie sie es hinbekommen sollte, dass Tarius sich wieder auf seine Arbeit konzentrierte wusste sie doch nicht, schließlich hatte sie ihn nicht gebeten ihr hinterherzulaufen wie ein Dackel! Und sowieso war das alles seine Schuld, was hatte sie damit zu tun?

    "Was es an deinem Vorschlag schon zuvor zu bedenken und zu kritisieren gab, wurde von Senator Aurelius treffend zusammengefasst.", konstatierte Vala kurz und knapp auf trockene Art und Weise nachdem er sich das Wort hatte geben lassen, und kam ohne großes Gerede auf den Punkt: "Dementsprechend kann ich mich seinen Ausführungen ohne weiteres anschließen."
    Sprach's, setzte sich und verfolgte mit einem Ohr in den Senat und einem anderen zum Getuschel seiner Sitznachbarn halbwegs interessiert den weiteren Verlauf der Debatte.

    "Welche Bibliothek des Kaisers du auch meinen magst, Senator Aurelius, sie ist nicht Teil des Projekts und auch nicht Gegenstand dieser Diskussion.", gab Vala zurück, "Die Bibliothek der Schola Atheniensis allerdings untersteht wie ihre Mutterinstitution dem Senat. Und da sie als einziger Bestandteil der Schola in ihrer derzeitigen Form beibehalten werden soll, ist es der grundlegende Vorschlag der Initiatoren dieses Projekts, das in ihr bestehende Wissen zur Verfügung zu stellen... und ja, gegen Geld. Immerhin werden die freien Schulen und Lehrer ihr Wissen auch gegen Gegenleistungen in Form von Waren und Geld anbieten. Wie auch immer dieser Obolus letztlich aussehen soll würde ich den letztlichen Verantwortlichen in der Bibliothek überlassen. Sollte sich der Senat allerdings entscheiden, die Festlegung eines solchen Obolus zu seiner eigenen Kompetenz zu erklären wäre ich der letzte der sich dagegen wehrt.", stellte Vala klar, wie wenig er letztlich von der Übernahme derartiger Kleinigkeiten durch den Senat hielt und was er letztlich vorziehen würde.


    "Wie ich bereits gesagt habe...", wiederholte er sich freigiebig, "...wird die Sicherstellung der Qualifizierung der nach- und aufstrebenden Römer geschehen wie sie bereits zu Zeiten VOR der Schola Atheniensis geschehen ist. Ein Römer nimmt eine Ausbildung wahr und schließt diese ab, wobei sowohl Lehrer als auch der Schüler selbst ein ureigenes Anliegen haben diesen Schritt so öffentlich wie möglich zu machen. Sollte diese Qualität dieser Ausbildungen nicht ausreichen, wird sich dies relativ zügig in den ersten Schritten eines Römers, wie zum Beispiel im Ausfallen eines ersten Amts, zeigen und zu einem unweigerlichen Schaden in Prestige für Familia und Lehrer des Römers sorgen. Kurzum: es wird keine* Kontrollstelle geben."


    Sim-Off:

    *SimOn.

    Mit einem leisen Schmunzeln verfolgte Vala das Hin und Her zwischen Kaiser und mogontinischer Delegation, die offensichtlich nicht die Souveränität im Umgang mit Großen hatte wie er ihr anfangs großzügig zurechnen wollte. Hinter einer anscheinbar gespannt abwartend den Bart streichenden Hand lächelte der duccische Senator in sich hinein und bekam zufrieden mit, wie den Mogontinern das erhoffte Glück nach nur wenigen Nachfragen (wie eigentlich auch von ihm erwartet und vorhergesagt) in den Schoß fiel. Viel hatte er selbst dem nicht beizutragen, immerhin sah er es als vornehmliche Aufgabe an den Weg zu ebnen und die Bresche zu schlagen die die Gesandten nun weiten konnten... und es auch taten. Viel gab es für ihn also auch nicht mehr zu tun, als noch auf die Kompetenz der Mogontiner beim Verfassungsschreiben hinzuweisen (die er natürlich nur aus den Erzählungen Witjons kannte): "Die Lex Municipalis zeigt meines Erachtens nach deutlich, warum die Elite der Stadt über die Grenzen der Provinz hinaus als äußerst kundig im Umgang mit dem Recht Roms bekannt ist. Diese Lex wird sicherlich als Vorbild für viele andere Civitates gelten, so sie erlassen wird.", unterstrich er noch einmal die Leistung der Decuriones, diese Lex zustande gebracht zu haben.