Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Ohne Schola Atheniensis ist auch der damit zusammenhängende Teil im Codex Universalis obsolet...", erklärte Vala nüchtern, "...was heißt: ja. Der komplette Teil über die Schola Atheniensis wird gestrichen. Etwas, das nicht mehr durch die Res Publica reglementiert wird* braucht auch keine Verankerung im Gesetz."


    Sim-Off:

    * von den SimOff-Strukturen mal abgesehen.

    Verdrehte Vala gerade noch verächtlich die Augen ob der wie zu erwarten sinnfreien und an den Haaren herbeigezogenen Erwiderung des Decimus, blieb er mitten in einer abwertenden Handgeste stecken als der Aurelius sich zu Wort meldete.
    Lange musste Vala nicht schalten um zu checken, dass dies der Strohhalm war auf den er gewartet hatte: "Mit diesem Kompromiss kann ich sehr gut leben.", konstatierte er um zumindest den Aurelius damit ins Boot zu holen... auch wenn ihm das selektive an der Sache nicht wirklich gefiel: die Galle hochkommen ließ ihm dies allerdings auch nicht.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ...


    Vala musste sich enorm zusammenreißen, um nicht in mitleidvolles Lächeln ob der Naivität des Flavius zu verfallen. Dieser Idealismus war so... ungetrübt, rein, hehr, vollkommen... und für Vala nichts anderes als zum Kotzen. Wann hatte er es das letzte mal mit soviel Blindheit gegenüber der Grausamkeit der Welt zu tun bekommen? Achja... im Carcer der Castra Praetoria, im Zwiegespräch mit dem ebenso verblendeten Decimus.
    Anders als bei jenem, der faktisch erledigt war und es auch auf unbestimmte Zeit sein würde, kam es hier jedoch darauf an dem makellosen Goldpanzer des flavischen Idealismus bloß nicht anzukratzen und diese damit zu vergrätzen. Nein, er würde es tunlichst vermeiden es hier auf einen Kampf der Weltanschauungen ankommen zu lassen... der im zweifelsfall überhaupt keinen Nutzen (selbst WENN er sich durchsetzte) haben würde.
    Also machte er frei nach der pinguinischen Weisheit: 'Lächeln und winken, Jungs, klein und niedlich!' gute Miene zum für ihn unbegreifbaren Spiel und lächelte den Flavius an.
    Als sich der Purgitius dann einschaltete, dessen der Welt vollkommen entrückte Sichtweisen für Vala nichts neues waren, bekam er zwangsläufig das Gefühl im Kongress der Idealisten gelandet zu sein. Aber nein, den hatte er ja selbst einberufen! Wie besoffen war er eigentlich gewesen? Achja... er brauchte sie, allesamt. Um genau zu dem zu kommen, was der Purgitius hier gerade konstatierte, was man eigentlich nicht bräuchte.
    Jedem anderen hätte Vala bei diesen Worten Heuchelei vorgeworfen (einer seiner Lieblingsvorwürfe in dieser Zeit des Karnevals), allerdings klang der Purgitius so dermaßen überzeugt von sich selbst, dass Vala nur leidvoll lächeln konnte bei soviel destillierter Naivität.
    "Man sollte hierbei allerdings nicht aus den Augen verlieren, Purgitius, dass deine Lebensgeschichte eine absolute und bisher fern jeder Wiederholung verbleibende Ausnahme ist.", konnte Vala dann doch nicht an sich halten und schaltete sich mit einem Ton zwischen Bewunderung und Spott ein, weil der Purgitius es sich hier viel zu einfach machte, "So bewundernswert ich deine Hingabe auch finde, Purgitius, muss ich doch für meinen Teil konstatieren, dass es nicht wenige gibt, die sich soviel Passion ohne Aussicht auf Meriten irgendeiner Art einfach nicht leisten können. Ambitio ist eine Triebfeder des menschlichen Tuns und spielt eine große Rolle in der Geschichte Roms, aber ich behaupte, dass die wenigsten Männer, deren Statuen man heute auf dem Forum, an den Tempeln oder im Palatin sieht, dorthin gekommen sind weil sie in Demut und Bescheidenheit ohne Aussicht auf Anerkennung ihrer Leistungen ihren Dienst an Rom und den Römern versehen haben. Wenige... nicht niemand."

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Pustus Blumus, der den Terminkalender des Duccius nicht auswendig kannte, konnte dementsprechend keine sofortige Antwort auf die Frage geben: "Das muss ich eben klären. Ich weiß nicht einmal, ob er gerade überhaupt im Hause ist... wenn du einen Moment im Vestibulum warten möchtest?", lud er den Helvetier ein sich überdacht die Füße zu vertreten während er selbst im Innern des großen Anwesens verschwand und zwei, drei Momente später wieder auftauchte: "Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, der Senator ist zur Zeit nicht im Hause... es ist Wahlkampf. Du kannst ihn auf dem Forum erwischen."

    "Wildschwein westgallischer Art.", gab Vala bekannt nachdem er sich das kulinarische Programm hatte einflüstern lassen, klatschte laut in die Hände und rieb eben jene, da auch er langsam Hunger bekam.. so folgte er seinen Gästen in den Speisesaal und feierte mit ihnen gebührend den Erfolg des Tages.


    Sim-Off:

    Ich kürz das hier mal ob zu vieler offener Baustellen und abnehmender Zeit ab. Wenn du mit Crispus und... Crispus... noch ein Anliegen haben solltest... du weißt ja wo du mich findest. ;)

    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Commodus hatte sich lange überlegt wie er nun weiter verfahren sollte und wo er ansetzen sollte. Durch die langen Monate seiner Abwesenheit gab es einiges was er bereits getan hatte was nun nicht mehr zählte und was neu gemacht werden musste um es wieder auf der "Haben" Seite verbuchen zu können.
    Es ärgerte ihn ungemein das einige Monate es schafften die eigenen Pläne um Jahre zurück zu werfen. Ab so war das nun einmal.


    Nachdem er den Entschluss dann gefasst hatte hatte er sich mit einer Sänfte zu dem Haus bringen lassen wo er als erstes ansetzen wollte. Zwar war es halbwegs unwahrscheinlich gleich vorgelassen zu werden aber Commodus wollte persönlich ansetzen und dies keinem Boten überlassen.


    Daher ging er selber und höchstpersönlich nachdem er Toga und Siegelring welchen er als einzigen Schmuck trag, noch einmal gerichtet hatte zur Tür und klopfte an.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Wie immer war es Pustus Blumus, der die Tür öffnete und dem Mann vor derselben mit fragendem Blick begrüßte: "Salve, dies ist das Heim der Familia Accio Damionis... und des Duccius Vala. Womit kann ich dir dienen?"

    Wo auch immer seine Gedanken weilten, als er am knirschenden Kies hinter sich die sanften Schritte der Tiberia vernahm, sie waren augenblicklich wie weggeblasen als Vala sich umwandte um ihr entgegenzublicken.
    "Tiberia.", sprach Vala die Hergebetene mit heiserer Stimme und nicht halb soviel Selbstbewusstsein an wie er eigentlich eingeplant hatte, weshalb er sich einmal vernehmbar räusperte und sich zusammenriss, "Schön, dass du gekommen bist." War dann auch erstmal alles, was er ihr sagte... unweigerlich senkte sich sein Blick an ihrem Hals hinab zum Collier, dass er ihr geschenkt hatte. Als er sah, dass es komplett mit allen drei Anhängern war, stahl sich ein deutliches Lächeln auf seine Lippen.

    "Natürlich, Petronius... ich bin kaum davon ausgegangen, dass man euch schon a priori zu einer solchen Entscheidung ermächtigt hat.", log Vala, den es freilich etwas enttäuschte nicht sofort als Patron einer der wichtigsten Städte nördlich der Alpes zu gelten, allerdings war die Sache wohl nur Makulatur: der Einfluss seiner Familie sollte weit genug reichen um ihm den Status relativ bald zuschanzen zu können. Alles in allem also immernoch ein großer Erfolg für Vala auf dem Weg an die Spitze des Reichs.


    "Nun lasst uns essen und diesen Tag feiern!", lud er die Decuriones tiefer ins Haus ein, nachdem ihm einer der Sklaven zu verstehen gegeben hatte, dass das Essen kurz vor der Fertigstellung war und die Feiergesellschaft mit der Vorspeise beginnen konnte.

    "Nein, nein... genau das, was du gerade sagst.", hob Vala beschwichtigend die Hände, hatte er doch nicht damit gerechnet den jungen Flavier mit dem Bohren nach mehr Details in Bedrängnis zu bringen. Offensichtlich konnte und durfte er nicht von sich aus auf andere schließen wenn es um die frühe Entwicklung von knallhart berechnendem Kalkül ging... und offensichtlich brauchte es hier Fingerspitzengefühl, etwas, das Vala nicht immer und vor allem nicht im richtigen Moment besaß.


    "Lass mich mein Nachhaken erklären...", versuchte Vala mit beschwichtigenden Gesten das Denken eines Machtpolitikers, wie er ohne jeden Zweifel einer war, zu erläutern:
    "Erstens: du hast einen Plan aufgestellt der beim ersten Hinhören als tauglich und durchführbar erscheint. Das zeugt von zumindest theoretischem Organisationstalent.
    Zweitens: Ohne jeden Zweifel steht die Besänftigung der Götter an erster Stelle, was davon zeugt dass du einerseits einen Sinn für pietas besitzt, ebenso wie ein gesundes Bewusstsein über reelle Implikationen eines solchen Problems.
    Drittens: Dir offenbar nicht bewusst, aber: du würdest dir alleine schon durch die Teilhabe an der Organisation eines solchen Ereignisses einen gewissen Namen machen. Man mag es gering schätzen, weil es schon fast lapidar wirkt, aber ein Senator, der sich bei deiner Kandidatur für das Vigintivirat erinnert: 'Iullus Fusus? War das nicht einer jener, die das Fest zu Ehren des Quirinus organisiert haben?' wird viel wahrscheinlicher für dich stimmen als ein Senator, der gelangweilt feststellt: 'Iullus Fusus? Noch nie gehört.'
    Viertens: Während der Organisation des Festtags wirst du, wie durch dein Tirocinium beim Senator jetzt auch, zwangsläufig Kontakte schmieden können, die sich später als nützlich erweisen könnten.
    Fünftens: du lernst durch dies mehr, als du getan hättest indem du einfach nur die Däumchen drehst und am Togenzipfen des Senators hängst.
    Dies sind fünf Ebenen, von denen jede einzelne für sich lapidar und altbekannt wirken mag... manchmal schafft man es auch nur drei oder nur zwei zu bedenken oder effektiv zu nutzen, aber: jede einzelne hat Effekte auf dein Fortkommen in Rom."

    'Dokumentation ja, aber bitte nicht wenn vom Duccius vorgeschlagen, sondern von irgendeinem anderen Senator den ich viel lieber mag als den bösen und gemeinen Germanen.'
    Entnervt rieb Vala sich die Stirn, als der Decimus seine vielgerühmte Halsstarrigkeit bewies, indem er mit stets neuen Punkten ankam um sein Projekt zu blockieren. Das einzige was Vala dem Decimus zugestehen musste, war die Kreativität die der Decimus hier im verzweifelten Suchen nach Gründen zeigte.
    Wie wenig Sachverstand er dabei bewies war dem Mann offensichtlich egal, ihm reichte offensichtlich die Maske der vorgegebenen Sachlichkeit um auf Pluto-komm-raus die Sache zu verhindern. Man musste kein Vollblutpolitiker sein, um zu begreifen was den Decimus hier antrieb... und wenig dies mit der Sache zu tun hatte.


    "Decimus, deine Argumentation hat Löcher durch die Legionen marschieren könnten und die dir offensichtlich das Verständnis des Gesetzesvorschlag unmöglich machen. Aber ich will dir gerne helfen.", schaltete Vala sich mit gezwungen ruhiger Miene ein, vom billigen Mummenschanz des Decimus genötigt dieses Spielchen mitzuspielen, "Es geht hier nicht um die einzelnen Magistrate, und dein Beharren auf diesen zerfasert die Debatte nur. Dein Bestreben hier die Dokumentationsarbeiten der Magistrate in ihrem eigentlichen Bereich anzuführen um eine Berichtspflicht gegenüber dem Senat zu verhindern geht vollkommen an der Sache vorbei und vermischen zwei Bereiche die so nicht zu vermischen sind.


    Die Sachlage ist folgende: Ein Aspirant stellt sich vor dem Senat zur Wahl, wird gewählt und bekommt von diesem eine Magistratur zugewiesen. Für die Kontrolle seiner Tätigkeiten sind einerseits seine vorgesetzten Magistrate zuständig, da hast du vollkommen Recht. NICHTSDESTOTROTZ ist jeder scheidende Magistrat dem Senat als die ihm übergeordnete Instanz grundlegende und detaillierte Rechenschaft schuldig.
    Zudem wurde in der Vergangenheit festgestellt, dass die damit verbundenen Res Gestae ein ungenügendes Mittel zur Kontrolle und vor allem keine juristisch nachvollziehbare Form dieser Rechenschaft waren.
    DESHALB wurde von mir die Erweiterung des Gesetzestexts zur Rechenschaft angeregt, weil die bisherigen Formen sich eben NICHT als tauglich erwiesen haben. UND: sie ist Sache des Senats. Dass ein Prätor seine Aufzeichnungen in seinem Aufgabenbereich hat, genauso wie ein Aedil mag stimmen, aber hier dreht es sich nicht um die Aufgabenbereiche der einzelnen Magistrate, sondern um deren Verpflichtungen gegenüber dem Gremium, das sie in ihre Ämter eingesetzt hat.


    Du bezeichnest es als mühselig, diese Form der Rechenschaftsberichte zu kontrollieren? Entschuldigung? Wenn wir von unseren Magistraten Rechenschaft einfordern sollten wir schon mehr in sie investieren als uns einfach ihre Reden hier vor'm Senat oder auf der Rostra anzuhören. Du machst es dir offensichtlich viel zu einfach, Decimus.


    Was diesen so sehr von dir gefürchteten 'Wettbewerb der Rechenschaftsberichte' angeht, frag ich mich ernsthaft ob du dich davor fürchtest, dass die Magistrate in diesem Teil ihre Arbeit gut machen? Fürchtest du dich davor, dass der Senat in Arbeit erstickt? Wie dem auch sei, ich kann deine Sorge nicht teilen... bisher schien im Senat eher die Sorge vorzuherrschen, vor Langeweile einzugehen."


    So ins Detail gegen die Position des Decimus vorgegangen, fasste Vala den Sinn und Zweck des Vorhabens noch einmal zusammen: "Es geht an der Sache vorbei die schon gewohnheitsmäßig durch die Magistrate verfassten Dokumentationen mit dem durch dieses Vorhaben avisiterten schriftlichen Rechenschaftsberichte gleichsetzen zu wollen.
    Wie Consular Purgitius zuvor bereits erwähnte, mögen ihre Amtsdokumentationen den Magistraten das Verfassen der Rechenschaftsberichte erleichtern, ersetzen sie aber keineswegs und machen sich gegenseitig auch nicht überflüssig.
    Die Rechenschaftsberichte haben zum Ziel, juristisch wasserdichte und belastbare Berichte heranziehen zu können, wenn die mündlichen Res Gestae ihrer Natur entsprechend schon lange in Vergessenheit geraten sind. Mit diesen Rechenschaftsberichten verbürgt ein Magistrat sich auf Dauer für die von ihm geleistete Arbeit, was von dem freilich erhöhten, aber nicht fundamental zunehmenden Aufwand für den Senat vor allem Vorteile hat."


    Natürlich würde der Decimus sich davon nicht überzeugen lassen, aber an den richtete sich Vala auch nicht... es ging darum den anderen Senatoren in Erinnerung zu rufen wobei es hier eigentlich ging und gleichzeitig zu verhindern, dass der Decimus auf seinem kleinlichen Rachefeldzug mit der Zerfaserung und Zerredung Erfolg hatte.

    http://farm1.staticflickr.com/14/13937900_49ad7f779f_n.jpg Es war ein für winterliche Verhältnisse trockener und recht sonniger Tag in Rom, die alltäglichen Regenschauer hatten bereits am Morgen ihre nasse Fracht gen Erde geschleudert, was blieb war der leicht modrige Duft des noch-nicht-ganz-Frühlings. Zwar war es noch nicht soweit, dass die ersten Zugvögel ihre unsägliche Station in Rom machten bevor sie in den Norden zurückkehrten (und dabei die Stadt in ein einziges riesiges Vogelklo verwandelten, wie die vermaledeiten Stare es noch tausende Jahre später machen würden), so fanden sich also nur die übliche Winterbesetzung Roms in den Büschen und Bäumen.


    All das ging an Vala vollkommen vorüber, immerhin bereitete er sich gerade innerlich auf den letzten Schritt seines lang herbeigeführten und mit großen Hoffnungen versehenen Plans vor, und tigerte um eine Statue herum der die Gezeiten schon lange das Antlitz plattgebügelt hatten... so dass kaum mehr zu erkennen war was sie einmal dargestellt hatte.
    Derlei Details nahm er, der er hier seine Bahnen zog, allerdings nicht wahr... stand schließlich infrage ob sie überhaupt kam. Wie sie kam... und ob sie tatsächlich allein kam.
    Irgendwann, als die Spur der Fußabdrücke im Kies um die Statue herum unübersehbar wurde, war es ihm schließlich zu bunt und er zwang sich zur Konzentration auf die Statue... was auch nicht lange anhielt.
    Vala war bei allem, was heute auf dem Spiel stand, sicherlich keins von Valas Merkmalen.

    "Nunja, die Festlegung der unterschiedlichen Zulassungskriterien für den Cursus Honorum Senatorium und die ebenso unterschiedlichen Berechtigungen greifen das Bildungssystem des Reichs ja nur auf und richten sich ihm.. und nicht anders herum.", fügte Vala noch hinzu, bevor er schließlich auf die Problematik des Gesetzesentwurf einging... den es schlichtweg nicht gab.


    "Der Gesetzesentwurf besteht größtenteils in einer Streichung der Pars Tertia des Anhangs des Codex Universalis... also jenen die Schola Atheniensis betreffenden Teil.", begann Vala mit dem offensichtlichen, "Da das Schulwesen aus der staatlichen Hand gegeben wird, wären danach nur zweierlei Korrekturen vorzunehmen: die Konstitutierung der verbleibenden Bibliothek mit ihrer Strukturen... worunter auch die von Senator Aurelius problematisierte Finanzierung fallen dürfte. Des weiteren sind die, wie von dir, Purgitius, problematisierten Vorraussetzungen zu korrigieren."


    So das nächste Vorgehen angesprochen, ging Vala noch einmal genauer auf den nächsten Schritt ein: "Als erstes stünde somit die Streichung der eben erwähnten Pars Tertia des Anhangs des Codex Universalis an."


    Sim-Off:

    So stumpf das klingt, mehr gäbe es nicht zu tun, da das Schulwesen danach ja nicht durch den Staat vorgegeben wird, sondern rein theoretisch schon immer und sehr gewonheitsmäßig dagewesen ist.
    Da allerdings alle anschließenden Diskussionen in Sachen Qualifikation auf das Schulsystem bezug nehmen, stellt sich halt die Frage ob man den Dreiklang des Schulwesens irgendwie gesetzlich als 'Anerkennung der Existenz' verankert, um darauf Bezug nehmen zu können. Allerdings macht das nach meinen bescheidenen juristischen Kenntnissen keinen Sinn... bzw. wäre ohne Vorbild.

    "Ich kann mich nur wiederholen...", lächelte Vala, "...die Sache Mogontiacums ist auch meine Sa....", weiter kam er nicht, denn der Petronius überrollte ihn förmlich mit der Bekanntgabe, dass er Patron der Civitas werden sollte.
    Natürlich stand das schon auf der Liste der Errungenschaften, die Vala abklappern musste um seine zukünftige Position nördlich der Alpen zu konsolidieren und auszubauen. Dass er einen Grundstein dafür schon hier legen würde war klar, deshalb hatte er sich ja derart für die Civitas in die Bresche geworfen... und dass er die Früchte schon direkt würde ernten können überrumpelte ihn... zu seiner vollen Freude.


    "Das ist eine... besondere Ehre.", dankte Vala den Gesandten ein wenig unbeholfen, bevor er auf die Idee kam sich durch einen lauten Ruf nach 'Wo ist der Wein?' Zeit zu verschaffen. Der kam auch sofort, weil offensichtlich schon vorher unterwegs, und so konnte Vala nachher den Becher Wein erhoben um auf die Gesandtschaft anzustoßen: "Es ist mir eine große Ehre und ich nehme dieses Angebot, Ehrenmänner des zukünftigen Municipiums, gerne an. Nun lasst uns zum ersten Mal die Becher erheben auf diesen wahrhaft erfolgreichen Tag...!", sprach's, erhob den Becher und prostete den Gesandten feierlich zu. Natürlich würde es später noch eine etwas oppulentere Feier geben, aber das hier war halt das Entree.

    "Hmhmhmhhm...", nickte Vala verstehend, um anschließend den Kopf zu schütteln: "Auch diesen Einwurf möchte ich zurückstellen... immerhin dreht es sich nicht um die Reform der Schola Atheniensis, sondern eine ihrer Konsequenzen für den Senat. Diese Sache wäre somit ohne weiteres eine eigene Diskussion wert."

    Ein lautes Klatschen war zu hören als Valas linke Hand mit Wucht gegen die eigene Stirn knallte, weil das schmerzverzerrte Gesicht und das entnervte Stöhnen nicht mehr ausreichte um die Dummheit des decimischen Konsuls zu ertragen. Nein, das war einfach zuviel... der Konsul ließ offensichtlich alle Zurückhaltung fahren und gefiel sich in den letzten Wochen seiner Amtszeit als quengelndes Kleinkind, pubertärer Rebell und altersstarrer Rentner zugleich.
    Ernsthafte stellte sich ihm nun die Frage, ob es überhaupt Sinn machte sich auf diese Farce einzulassen, immerhin konnte man die Chance gen Null einschätzen, den Decimus aus seiner eigenen Welt zu befreien, in welcher er selbst ohne jeden Tadel war und einfach alle anderen waren, die ihn mit unsäglicher Ungerechtigkeit bedachten.
    Hier, in dieser Form allerdings bestand eine viel größere Gefahr... andere, die weniger Erfahrung mit diesem zentnerschweren Riesenbaby hatte, konnten tatsächlich Gefahr laufen ihn ernst zu nehmen. Der Schaden für das Allgemeinwesen konnte immens sein... und das zwang ihn förmlich zur Handlung.


    So erhob Vala sich in der festen Absicht, dass der Decimus das einzige Opfer seines wirren Selbst bleiben sollte: "Flavius, ich will dir nicht den Schmerz zuteil werden lassen bei deiner ersten Rede zwischen die Fronten eines offensichtlich gerade losgetretenen Krieges zu geraten, für welchen du nichts kannst und von dem du auch nichts weißt. Und doch muss, durch die Äußerungen des Decimus provoziert, zu eben jenen Stellung bezogen werden... weil man sie nicht auf keinen Fall so stehen lassen darf. Du kannst dich folglich einen Moment lang zurücklehnen, denn hier geht es nicht um dich... meine Unterstützung hast du nicht, aus Gründen die ich dir bereits genannt habe... und die des Decimus bekommst du, weil der Decimus so ziemlich alles unterstützt was ihm den Gefallen tut ihn toll und wichtig zu finden."


    Mit diesen Worten wandte Vala sich vom Flavius ab und dem Decimus zu, wobei er bei seinen folgenden Worten sicher ging, dass er auch im letzten Winkel des Senats (und des Reichs) gehört wurde: "Decimus, du hast in deiner Amtszeit und der Zeit davor kaum eine Gelegenheit ausgelassen zu beweisen, dass du entweder überfordert von oder desinteressiert an den Veränderungen bist, die sich im Reich seit deinen Anfangstagen zugetragen haben. Ich will garnicht leugnen, dass es viele Menschen gibt die ähnlich denken... die glauben, sie hätten früher ein besseres Leben... ein einfacheres Leben im Reich gehabt, eins das mehr Spaß gemacht hat. Ich kann sogar nachvollziehen, warum das so ist. Nachdem was ich über die Zeit weiß, mag die heutige Zeit wirklich unübersichtlicher, komplizierter und viel anspruchsvoller wirken.


    Die Veränderungen haben einen einfachen Grund: wir gewinnen stets an Kenntnissen über uns selbst, über das Reich und unsere Geschichte. Dass diese hier nicht einfach ignoriert, sondern eingebracht werden um uns unserer Art entsprechend näher an den vergessenen und vernachlässigten Traditionen Roms zu orientieren und das Leben im Reich dadurch zu bereichnern.


    Dass dies allerdings den einen oder anderen zu überfahren scheint, sich frustriert von diesen Entwicklungen abwenden lässt und ihn den Anschluss verlieren lässt ist kein Problem dem gegenüber ich meine Augen verschließen möchte, und ich bin mir sicher dass es all den anderen, die zu dieser Entwicklung beitragen ebenso wenig egal ist.. egal sein kann.
    Das, was man uns zurecht vorwerfen kann ist, dass wir Veränderungen und Rückbesinnungen herbeigeführt haben ohne dafür Sorge zu tragen den Großteil der Bevölkerung mitzunehmen. Unsere Anliegen verständlich zu machen und für diese zu begeistern... oder auch nur deutlich zu machen wie man mit diesen Veränderungen umgeht.
    Es macht mich durchaus nachdenklich und lässt mich überlegen, eben dies in den nächsten Wochen verstärkt in Angriff zu nehmen, eben weil wir und Rom nur ein Interesse daran haben kann für ALLE die gleichen verständlichen Voraussetzungen zu gestalten an denen man sich ohne weiteres orientieren und mit denen man arbeiten kann.


    Denn, und das werde ich nicht müde zu betonen: es geht bei diesen Veränderungen NICHT darum einzelne über andere zu erheben.. es geht um die Bereicherung unseres Lebens im römischen Reich. Es geht NICHT darum alles komplizierter zu machen als nötig, und es geht NICHT darum nur hochgebildete Gelehrte an die Spitze des Reichs gelangen zu lassen und alle anderen als drittklassige Bewohner abzutun. Aber geht EBENSO WENIG darum die Laufbahnen für alles und jeden zu öffnen der es nur versteht drei sinnvolle Wörter aneinander zu reihen. Die Cursu Honorum sind Laufbahnen für die Elite und man muss sich einiges aneignen und noch viel mehr leisten um sie erfolgreich zu absolvieren. Ohne jede Frage... und mein ureigenes Anliegen ist es, FÜR ALLE DIE GLEICHEN Möglichkeiten zu schaffen... aber eben auch die gleichen Anforderungen.


    Ich bin sicherlich nicht das Maß aller Dinge... aber ich weiß über viele, aber längst nicht über alle Dinge gut genug bescheid. Ich verurteile sicherlich niemanden, der das nicht tut... ich weise nur auf die gleichen Voraussetzungen für alle, auf welche ich aber BEDINGUNGSLOS bestehe!
    Und dies kann ich nur allen sagen: diese Voraussetzungen sind alles andere als schwer zu erfüllen.


    Ich verurteile niemanden... außer einen alten Mann, der sich bockig wie ein kleines Kind weigert einzusehen, dass die Bedeutung, die er sich selbst zuschreibt sich leider nicht mit der Realität deckt. Ich verurteile einen alten Mann, der die Veränderungen der letzten Jahre mit Verachtung bedenkt und unfähig zur Selbstkritik und Selbstveränderung einfach auf den Verhaltensweisen beharrt, die ihn zu seinen Anfangszeiten groß gemacht haben. Ich verurteile eine alten Mann, dessen größte Triebkraft die Befriedigung seines eigenen Egos ist... und der nicht im geringsten die Fähigkeit zeigt Niederlagen und Rückschläge wie ein erwachsener Mensch zu verkraften und zu reflektieren. Ich verurteile einen alten Mann, der stattdessen bockt wie ein kleines Kind und mit Händen und Füßen um sich tritt nur um sich durch einen noch so kleinen Treffer einreden zu können, er hätte sich gerächt. Ich verurteile einen Mann, der sich durch all diese Punkte vollkommen disqualifiziert und fern dessen ist, was man einen ernstzunehmenden Erwachsenen nennt.


    Ich verurteile dich, Decimus. Mit dem Verhalten, das du in letzter Zeit gezeigt hast, bist du nicht weniger als eine Schande für dein Amt und deine Familia."

    "Du hast keine Frage gestellt, auf die nur der Consular Purgitius antworten konnte, weil sie die Sache als solche betraf und nichts im Detail was der Consular geäußert hat, Decimus. Nur weil du offensichtlich einen direkten Beitrag in der Debatte scheust... und wir wissen beide warum du dies tust... heißt das nicht, dass du die Diskussion nach Belieben in eine Privatdiskussion verwandeln kannst.", belehrte Vala den wieder einmal schmollenden Consul wie man es normalerweise mit einem vierjährigen Jungen tat. Allerdings schien dies die einzige Möglichkeit zu sein wie man sich mit dem Decimus auseinandersetzen konnte, und so wischte er auch den peinlichen Möchtegern-Seitenhieb mit einer verächtlichen Handbewegung zur Seite: "Decimus, ich bitte dich. Du vermittelst den Eindruck, als würdest du dein Alter und die Würde vergessen. Ich kann nur froh sein, hier einen statthaften, würdevollen und vor allem erwachsenen Konsul vor mir zu haben. Und kein Kleinkind in Toga, das WIEDER EINMAL schmollt weil es nicht bekommen hat was es wollte und sich nun auf einem kleinkarierten Rachefeldzug für die eingebildete Verletzung seines zerbrechlichen Egos befindet. Den Göttern sei Dank."
    Den Decimus und seine peinliche Attacke abgewatscht, nahm Vala sich abschließend doch die Zeit auf die letzten Behauptungen einzugehen, damit der Decimus nicht mehr Schaden anrichtete als in seinem eigenen Kopf: "Um aber auf deine letzten Äußerungen einzugehen, die tatsächlich den Eindruck machten als könnte man sie ernstnehmen, auch wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen.
    Zuerst: du hast natürlich vollkommen Recht, wenn du konstatierst die Res Gestae sind in ihrer ursprünglichen Form ein schriftlicher Rechenschaftsbericht gewesen. Die Inschriften über die Taten des Divus Augustus kennt ja jedes Kind, da wundert es mich nicht, dass selbst du sie anzuführen vermagst. Allerdings wundert mich schon, dass du glaubst mir mit deinen Argumenten an die Kandarre fahren zu können, bestätigst du doch letztlich das Vorhaben zwischen schriftlichen und mündlichen Rechenschaftsberichten zu differenzieren!
    Warum ich den Begriff Res Gestae mit den mündlichen Rechenschaftsberichten gleichsetze? Vielleicht... weil sie das seit JAHRZEHNTEN sind? Und genau deshalb eine Differenzierung nötig machen? Hast du überhaupt verstanden, worum es hier geht, Decimus, oder richtest du dich gerade einfach nur in einer sehr bequemen und sehr bockigen Blockadehaltung ein?


    Die Tatsache, dass ich die Res Gestae im Senat und nicht auf der Rostra gehalten habe kann man mir durchaus und vollkommen zurecht ankreiden. Ich würde diesen Verstoß allerdings gerne auslagern, weil er nichts mit dem jetzigen Anliegen und der jetzigen Sache zu tun hat."
    Die eigentlich vollkommenen müßigen und wenig zur Sache beitragenden Äußerungen des bockigen Konsuls derart abgearbeitet, wandte Vala sich konstruktiveren Beiträgen zu... wie eben dem des Purgitius und des Germanicus.


    Codex Universalis
    Pars Quinta - Cursus Honorum [Senatorium]
    § 47 Berichtspflicht
    Jeder gewählte Magistrat ist verpflichtet, am Ende seiner Amtszeit dem Senat in zweierlei Form Bericht über sein Wirken im Amt zu erstatten.
    (1) In Form eines schriftlichen Berichts, der in ausführlicher Form über die vom Magistraten bearbeiteten Fälle und Anliegen aufklärt und einen detaillierten Nachvollzug aller relevanten Amtshandlungen ermöglicht. Dieser ist vor der Res Gestae bei den Konsuln einzureichen.
    (2) In Form der 'Res Gestae', einer Rede die einen Überblick über das Wirken des Magistrats verschaffen soll und einer Stellungnahme vor dem Senat zu Fragen desselben vorangeht.


    "Somit wären deine Anregungen aufgenommen, Purgitius...", sprach Vala nachdem er die Änderungen am Vorschlag aufnehmen hatte lassen und diese dem Senat vorgetragen hatte, "Gibt es ansonsten noch Anregungen oder Bemerkungen zur Sache?"

    "Decimus.. aber... aber...", machte Vala einen zuerst ziemlich verwirrten Eindruck, bis er schließlich verstand worauf der Consul hinauswollte. Als es soweit war, wanderten Valas Mundwinkel immer weiter in die Breite, bis sich schließlich das breite Lächeln eines Honigkuchenpferds in seinem Gesicht zeigte und er den Konsul anstrahlte, als hätte dieser ihn gerade persönlich zum Kaiser erklärt: "DAS wäre doch nicht nötig gewesen! Ich muss zugeben, bei dem ganzen Stress des Wahlkampfs und der Vorbereitung der Kandidatur habe ich meinen eigenen Geburtstag fast vergessen... dass du jetzt extra die Akte hervorholen lässt, um mein Alter hier und jetzt korrigieren zu lassen... nun, das ist zugegeben eine seltsame Art mir zum Geburtstag zu gratulieren, Decimus... aber ich bin mir sicher du meinst es wie immer nur gut und hast untadelige und beste Absichten! Danke sehr, Decimus!"


    Sim-Off:

    Und wann genau feierst du deinen 5. Geburtstag? Tut das eigentlich weh?

    "Nun, ich muss zugeben meine Finger im Spiel gehabt zu haben...", zuckte Vala mit verschmitztem Grinsen mit den Schultern, "..das wusstet ihr aber, ihr habt es schließlich gesehen. Aber ich hätte noch so gute Lobbyarbeit machen können, hätte euer Anliegen nicht von sich auch schon viel getaugt, wäre jeder Versuch im Sande verlaufen."

    Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus



    "Danke, Flavius.", begrüßte Vala erst einmal die Initiative des jungen Flavius als erster der 'Nachwuchspolitiker' eine Idee vorzutragen. Die Idee an sich war... klassisch. Immerhin gehörten Festtage zum festen Repertoir des Katalogs der Maßnahmen zur Identitäts- und Gemeinschaftsstiftung und nicht bot die Einbindung der Götter eine befriedungsmöglichkeit par excellence. Allerdings blieb der Flavius gewisse Antworten schuldig.. wahrscheinlich weil er sie einfach nicht auf dem Schirm hatte: "Das klingt schonmal nach einem durchdachten Plan.. beim Blick hinter die Kulissen, zu welchen auch du gehörst, Purgitius..", lächelte Vala den Scherz des Consulars aufgreifend, "...birgt vor allem die Frage: was willst du damit bezwecken? Und vor allem: WARUM willst du es bezwecken?"

    "Es gibt dreierlei Dinge, die gegen deine Bedenken sprechen, Decimus...", antwortete Vala anstelle des Purgitius mit beinahe beiläufigem Ton, "...ersterer wäre, dass man an einem Beispiel nicht die Maßnahme an sich infrage stellen kann, die auf insgesamt vier Magistratsstufen abzielen. Zweiteres: auch wenn die Praetoren mit der Pflege der Gerichtsprotokolle betraut sind, würde es im Umkehrschluss heißen, dass ihnen die Anfertigung ihrer Berichte an den Senat umso leichter von der Hand ginge... ein Privileg, das die anderen Magistrate nicht genießen. Und drittens: in den Gerichtsprotokollen der Praetores ist nicht das gesamte Wirken eines Praetors erfasst, weil die Aufgaben eines Praetors sich nicht nur auf das Wirken als Richter zu Gericht beschränken. Da diese Zeit bei dir allerdings schon einige Jahre her ist, Decimus, glaube ich gerne, dass dir solcherlei unwichtige Details seitdem entfallen sind."