"Nein, das war es dann, Princeps.", schloss Vala das Gespräch ab und wartete darauf entlassen zu werden.
Beiträge von Titus Duccius Vala
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Et retour.
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"Iulius, ich weiß worin die Tätigkeit eines Quaestors in der Civitalverwaltung besteht und kann daher keineswegs unterschreiben, dass man sie als Ersatz des Tirociniums betrachten kann. Eben weil die Tätigkeit eines Quaestors ungleich anspruchs- und verantwortungsvoller ist. Genau deshalb wird das Tirocinium fori ja auch von jungen Römern geleistet bevor sie die toga virilis anlegen.. also etwa im Alter von fünfzehn Jahren. Aber dies ist wie gesagt eine Tradition, die in den vergangenen Jahren aus dem Blick verloren wurde.", erwiderte Vala mit kritischem Blick, der gewisse Grundlagen hier nicht verdreht stehen lassen konnte. Allerdings konnte er dem doch eher defensiv geprägten Wortschwall des Iulius entnehmen, dass dieser sich und seine Qualifikation verteidigen wollte, weshalb Vala mit einem milden Lächeln nachschob: "Aber selbstverständlich hast du recht, wenn du deine Qualifikationen als für den Cursus Honorum der Senatoren ausreichend betrachtest. Von daher kann ich dich beruhigen, dass ich dir aus der Außerordentlichkeit deines Werdegangs keinen Strick drehen werde..", schloss er das Thema des Qualifikationsmarathons ab. Dass der Iulius sich mit haufenweise Möglichkeiten zugepflastert hatte sich zu beweisen zeugte einerseits von großem Engagement in der Sache, das Vala natürlich gutheißen konnte auch wenn er gewissen Bereichen des Engagements bisher selbst wenig bis garkeine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Alles in allem machte der Iulius den Eindruck, als gäbe es kaum etwas das er sich nicht zu eigen machen wollte..
"Ein direkter Cousin, soso...", murmelte Vala gedankenverloren, der die Arbeit seines damaligen Vorgängers im Vigintivirat noch gut in Erinnerung hatte, weil sie quasi zu seiner geworden war und sogar Grund für eins seiner ersten Projekte als Senator. Allerdings konnte dieser Iulius dafür nichts, und so zuckte Vala schließlich einfach nur mit den Schultern: "Ich glaube du wirst dich außerordentlich anstrengen müssen um schlechtere Arbeit in deinem Amt zu leisten als dein Cousin seinerzeit. Sowieso scheint es, als hättest du es einerseits schwer und leicht dich zu bewiesen... schwer, weil du von Licinus abgesehen wohl der einzige Iulius bist der es im Moment zu Rang und Namen bringen kann und demzufolge allein auf weiter Flur innerhalb deiner Familia stehst... und leicht, weil du dich mit niemandem aus eben dieser Familia vergleichen lassen musst. Die Iulii haben definitiv schon bessere Zeiten gesehen, aber so wie du klingst könnte es durchaus sein, dass du ihnen zu alter Geltung verhilfst."
Bei der Erwähnung des Tiberiers winkte Vala nur müde ab als er sich eine Olive zugute kommen ließ, und antwortete so viel- wie nichtssagend: "Ich habe bereits Bekanntschaft mit dem Tiberier geschlossen."
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"Dass er mit dem Vescularier nicht unbedingt grün war, ist ja hinlänglich bekannt... aber ist er es mit dem Cornelier?", stellte Vala sich die Augen reibend in den Raum, blinzelte erneut und ließ schließlich den Kopf sinken, "Ach, lassen wir das... ich kann ihn genauso gut selbst fragen. Lass ihn wissen, dass ich kommen werde, so wir einen passenden Termin finden.. und jetzt verschwinde, das hier macht keinen Sinn mehr, ich leg mich ne Stunde auf's Ohr."
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"Jaja, kein Probleeeeehäääähähääääääääm...", gähnte Vala, dessen Müdigkeit sich immer weniger hinter kontrollierter Mimik zurückhalten , lehnte sich zurück und strecke sich im verzweifelten Versuch sich doch noch einen Moment zusammenreißen zu können. Als er sich wieder zusammennahm blinzelte er einen Moment verwirrt, hatte er da richtig gehört?
"Dein Onkel Livianus?", wiederholte er die Worte seines Tiros um sie sich noch einmal selbst in Erinnerung zu rufen, "Ich dachte der hat sich komplett aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen? Was treibt den auf einmal wieder nach Rom?"
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"Das werden wir, vale bene Purgitius.", schloss Vala und begab sich zusammen mit seinem Tiro wieder in die Stadt.
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"Ich würde mich selbstverständlich freuen, dich bei einer der Veranstaltungen begrüßen zu dürfen, Consular Purgitius.", gab Vala souverän zurück und leitete im folgenden das Ende des Gesprächs ein: "Dann will ich dir nicht länger deine Zeit stehlen und bedanke mich für die, die du dir hast stehlen lassen."
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Ab morgen für eine Woche absolut nicht erreichbar.
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"Du kennst das politische Tagewerk sicherlich in-und-auswendig, so dass ich dir dahingehend nichts vormachen kann.", lächelte Vala schmal auf die Nachfrage des Consulars, "Ich werde die beiden Projekte im Senat anstoßen, sobald ich als Aedil gewählt fest im Sattel sitze und meine Spiele veranstaltet habe."
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"Großes und Kleines, Patron.", folgte Vala dem Themenwechsel nachdem er sich gütlich an einer Kleinigkeit des eingelegten Obstes getan hatte und es mit einem Schluck Wasser komplettierte, "Das kleinere Projekt stellt eine Ausweitung der Rechenschaftspflicht nach Art der Aedile auf alle Ämter des Cursus Honorum dar, um Schindluder und schlechter Arbeit einerseits vorzubeugen und diese andererseits zu ahnden, was unter den momentanen Umständen kaum möglich ist da weder eine Dokumentation der Arbeit noch eine explizite Rechenschaft gegenüber dem Senat verpflichtend sind."
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Der Iulier quittierte Valas anfängliche Skepsis mit einer satten Erklärung über Umstände, die zu diskutieren ohnehin müßig war... aber den Neusenator dennoch nicht wirklich überzeugen wollten. Er selbst war ja mit seiner Herkunft schon Ausnahme genug, was blieb ihm da anderes übrig um nicht als Aufweicher der Norm zu gelten und den Hardliner zu geben?
"Nun, das Tirocinium Fori sollte ja eigentlich in jeder Laufbahn am Anfang stehen.. und nicht nur da.", griff Vala daher erst einmal das naheliegendste auf, "Egal ob ein junger Mann sich für den Cursus Honorum der Senatoren entscheidet, jenen der Ritter oder sich vollkommen abseits der großen Laufbahnen einfach nur sein Lebensbrot verdienen will." Im Gegensatz zum Iulier visierte Vala die Kleinigkeiten an, kam er bei seinen vollgeplanten Tagen ohnehin entweder garnicht zum Essen oder er wurde bei irgendwelchen Gastmählern gemästet. Heute war einer der Tage, da er aus dem Reden kaum rauskam und dementsprechend nicht die Zeit fand seinen Mund mit anderem als Wörtern zu füllen. Eine Haselnuss bildete den Anfang dessen und wanderte salopp geworfen in seinen Mund bevor er sich wieder seinem Gast zuwandte: "Allerdings ist der übliche Werdegang eines jungen Römers eine Tradition, die in den vergangenen Jahren deutlich aus den Augen verloren wurde und erst seit kurzem wieder an Wert gewinnt. Dementsprechend, ungeachtet deiner sicherlich profunden Qualifikation für das politische Tagewerk, tätest du gut daran möglichen Nachahmern deutlich zu machen, dass dein Werdegang nicht zum Vorbild taugt sondern eher die Ausnahme von der Regel darstellt." Der kritische Gesichtsausdruck, mit welchem Vala das ganze ausdrückte machte deutlich, dass er eigentlich nicht gewillt war eine derartige Ausnahme zu fördern... immerhin stellte sein eigener Lebenslauf eine Ausnahme par example statt und er musste eben genaus deshalb vorsichtig damit sein das wenige politische Kapital, welches er besaß für weitere Ausnahmen zu verpulvern und dabei den Ruf zu riskieren die Zersetzung römischer Tradition zu protegieren.
"Unser gemeinsamer Patron scheint allerdings auf den Geschmack gekommen zu sein, was solche Ausnahmen angeht.. und wer bin ich, mich gegen das Votum unseres Patrons zu stellen?", zuckte er schließlich mit den Schultern und lächelte schief, "Ich kann nur hoffen, dass du dich als Vigintivir besser schlägst als dieser Iulius Centho... ihr entstammt nicht rein zufällig der gleichen Familia? Licinus hat es mir erzählt, damals bei der Belagerung.. aber ich kann mich nicht mehr dran erinnern.." -
Nachdem der Iulier sich angemeldet hatte, wurde er vom Ostiarius in eins der kleineren Triclinia geführt wo er mit einem Becher verdünnten Wein und den kleinen Snacks der Jahreszeit (ergo Nüsse und eingelegte Oliven) über die Wartezeit gerettet wurde, die es für den Aedil brauchte um ein noch laufendes Gespräch abzuschließen und sich dem Iulius zuzuwenden.
"Iulius, willkommen.", grüßte er den Gast mit knappen Worten, lud ihn ein sich zu setzen und kam unmittelbar zum Punkt: "Ich sehe dich in deutlich besserer Verfassung als beim letzten Mal und in deutlich besserer Position. Ich muss gestehen, dass es mich doch überrascht hat von deiner Kandidatur für den Cursus Honorum zu hören... qualifiziert deine bisherige Karriere dich doch eher für einen Eques denn für einen Senator."
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Decima Messalina
Atrium Vestae | RomaT. Duccius Vala Decimae Messalinae s.d.
Selbstverständlich können wir uns wie von dir gewünscht an einem anderen Ort treffen. Ich schlage hierfür die Exedra der Aedile vor, welche sich in der
Basilica Iulia auf dem Forum Romanum befindet. Die Sprechzeiten der Aedile finden jeden Tag zwischen der Hora Prima und der Hora Quarta statt.Bis dahin.
Vale bene,
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Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelwachsvala.png]
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"Natürlich, ich werde mich hüten dich bei Dunkelheit durch die Straßen Roms tapsen zu lassen.", schmunzelte Vala, als sein Gast das Ende des Gesprächs herbeiführte. Als er sich erhob um sie zum Eingang zu geleiten fiel ihm dann doch noch etwas ein, dass er immer wieder mal zum Thema machte wenn sich die Gelegenheit dafür ergab: "Sag, du kennst nicht rein zufällig jemanden, der oder die an der Veräußerung von Grund und Boden interessiert ist?"
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"Hmhmhm...", brummte Vala fürderhin, weiterhin kaum bei der Sache, und verfiel einen Moment ins Schweigen. Schließlich brachte er sich doch dazu seinen Tiro müde anzulächeln: "Ich denke, das hast du dir verdient."
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http://www.kulueke.net/pics/ir…/c-germanen-frauen/19.jpg Das gellende Geschrei des brennenden Mannes draußen drang noch bis in die Katakomben der Arena, in welcher eine zierliche Frau mit roten Augen darauf wartete, dass man sie nach oben zerrte. Sie hatte nicht die geringste Ahnung was man ihr da oben antun würde, ihre Herrin hatte das Urteil in ihrer Abwesenheit gefällt während sie seit Tagen im Keller der Villa vor sich hinvegetierte. Dass Geschrei schien kein Ende zu nehmen, ebenso wie das Johlen der Menge.. angestrengt lauschte Langwyn darauf, ob sie irgendwo Rufe vernehmen konnte die Mitleid oder Barmherzigkeit ausdrückten. Aber sie konnte nichts dergleichen ausmachen. Entweder war die Menge dort oben eine ausgemacht herzlose, oder die wenigen die sich des Mannes erbarmten wurden einfach von allen anderen übertönt.
Dann verstarb das Geschrei.. und wenig später wurde auch das Gejohle der Menge leiser.Die eisernen Riegel zu ihrer Zelle wurden zurückgeschoben, und mit dem Kreischen zuckte Langwyn in sich zusammen als hätte sie das Geräusch vollkommen unvermittelt getroffen, als hätte sie nicht darauf gewartet dass man sie holte. Alle Mühe der inneren Vorbereitung auf ihr Ende zum Trotz schrak sie zusammen und drückte sich ein wenig enger an die Wand, wie ein verschüchtertes Kind hockte sie da und musste vom gesichtslosen Schergen aus der Zelle gezerrt werden.
Kind, da war etwas... während es nach oben ging erinnerte sich Langwyn an die abstruse Geschichte, die ihr Ende besiegeln würde. An ihre Herrin, der sie vielleicht doch etwas pflichteifriger hätte dienen sollen, weniger Widerworte, weniger Stolz. Doch was wäre sie ohne diesen gewesen?Der Stolz, der sie auch in ihr Dasein als Sklavin begleitet hatte, ließ sie nun im Stich. Je näher sie dem Tor kamen, in welchem das Tageslicht sich grell gegen die Dunkelheit der Katakomben stemmte und doch chancenlos diese zu fluten versuchte, ihre Beine wurden weich. Mit jedem Schritt schien sie ein Stück des Stolzes zu verlassen, dass sie mit so hocherhobenem Kopf gegen die Anschuldigungen gestanden war... so stolz, dass die falsche Schlange ihrer Herrin ihren Anblick nicht weiter ertrug und ihr Schicksal in ihrer Abwesenheit besiegelte. Und jetzt war alles dahin... jetzt, wo es dem Ende zuging.
Draußen brüllte jemand "UND NUN DAS ENDE DER SKLAVIN LANGWYN, DIE VON IHRER HERRIN FÜR DIE HEIMTÜCKISCHE UND BARBARISCHE ERMORDUNG EINES KINDES ZUM TODE DURCH DIE BÄRENKLAUE VERURTEILT WURDE!" und alleine das schien ihr die Situation wieder vor Augen zu führen: sie würde hier und heute sterben.
Als Langwyn durch das Tor trat, nur in einer einfachen Tunika gekleidet, schwappte nicht nur das Licht über sie hinweg... auch Spott, Hohn und blanke Hassbekundungen des Publikums rauschten ihr entgegen wie die Welle einer Sturmflut einer kleinen Hütte auf der Küste ihrer Heimat.
Unsicherheit drückte ihre Erscheinung aus, nichts weiter als die Unsicherheit eines Menschen der sich vor dem Tod fürchtete. Wie oft hatte sie von der sagenhaften Boudicca gehört, und wie stolz sie in den Tod gegangen war? Nicht oft genug... oder zu oft, um an ihrem Beispiel festzuhalten: Langwyn war ein Häufchen Elend mit rotgeweinten Augen und einem unsicheren Blick, der schon fast verzweifelt die Menge nach Trost absuchte. Aber was hatte sie sich überhaupt erhofft? Die Leute waren hier um sie sterben zu sehen.
Jemand kam und drückte ihr einen Schal in die Hand. Es war ein Stoff den sie zwar schon oft an ihrer Herrin gesehen hatte, aber nie die Erlaubnis bekommen hatte ihn mit ihren 'dreckigen Barbarenhänden' anzufassen. So weich... so schillernd glatt, ganz anders als die Wolle der Tunika an ihrem Leib.
Etwas irritiert bemerkte sie, wie sie immernoch unter den Hassbekundungen des Publikums Muse fand sich über den Stoff in ihren Händen zu wundern... törichtes Weib.Und dann das Ende. Sie hörte es, bevor man es in die Arena entließ. Die anderen Tore waren längst verschlossen, als sich hinter einem weiteren das laute Brüllen und Röhren eines Bärs vernehmbar machte. Eines wütenden Bärs, so wie er klang. Wie lange hatte sie das schon nicht mehr gehört?
Der Blick zu der Tür, hinter welcher ihr Ende wartete auf sie losgelassen zu werden zeigte ihr, dass man sich nicht die Mühe gemacht hatte den verbrannten Mann aus der Arena zu entfernen. Man ließ ihn einfach dort stehen, das verkohlte Etwas, dessen Gestank ihr erst jetzt auffiel. Der Anblick war fürchterlich... die Haus zerfressen und verkohlt von den Flammen, aber das Gesicht noch deutlich zu erkennen. Die Lippen waren weggebrannt, die Augen geplatzt und verdampft, und so schrie der Tote in einer grotesken Karikatur seines ehemals menschlichen Selbst stumm weiterhin den Schmerz des Sterbens heraus... und zeigte Langwyn, was ihr bevorstand wenn sie sich hier keinen ordentlichen Tod erkämpfte."IHR VERDAMMTES RÖMERPACK!", erhob sie die Stimme und blickte mit einem Ausdruck um sich, der hoffentlich all das ausdrückte was sie in sich aufkeimen spürte und vor Trotz nur so triefte, aber letztlich wohl einfach weiterhin nur das Schluchzen eines sterbenden Mädchens war, "ICH, LANGWYN, TOCHTER DER BRUDHWYN, WERDE HIER UNSCHULDIG FÜR DIE HUREREI MEINER HERRIN STERBEN! URSANIA FLACCA WAR EINE HURE! EINE HURE DIE DIE BEINE FÜR JEDEN ÖFFNETE DER GENUG KRAFT HATTE SEINEN SCHWANZ AUFZURICHTEN! EINE HURE, DIE IHR EIGENES KIND ERMORDETE WEIL ES NICHT ZU IHREM SCHLAFFEN MANN GEHÖRTE, DER OHNEHIN NUR BEI KNABEN EINEN HOCHKRIEGT! BEIM GRABE CASWALLANS VERFLUCHE ICH DIESE HURE! UND ICH VERFLUCH..."
http://farm9.staticflickr.com/…18953310_2530a8f385_n.jpgBevor sie das johlende Publikum ebenso zum Selkie wünschen konnte tat sich mit einem lauten Knirschen das Tor auf, und noch bevor Langwyn das Gebrüll des dahinter warteten Bären vernehmen konnte, reichte schon der reine Anblick des braunen Untiers ihr das Wasser die Beine herablaufen zu lassen.
"B...bei Mabon, schenk mir einen guten Tod.", hörte sie sich das sagen, was sie sich schon in den Tagen zuvor hundertmal eingeprägt hatte, aber nicht halb so heldenhaft laut und sicher wie sie es eigentlich vorgehabt hatte. Nein, die Angst überrannte sie im ersten Anlauf und ihre Nerven verabschiedeten sich noch bevor der Bär in die Arena rauschte. Das Tier gehörte definitiv nicht zu den größten seiner Gattung, aber es reichte vollkommen um ihr die Angst... die letzte Angst... ihres Lebens einzuflößen. Ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte wandte Langwyn sich ab und rannte vor dem Bären davon. Sie verschwendete nicht einen Gedanken daran wie man das Tier aufgestachelt hatte derart wild in die Arena zu preschen, für sie war es vollkommen gleich: das Ding schoss sich sofort auf sie ein. Dass sie durch ihre Flucht alles nurnoch schlimmer machte war ihr in dem Moment ebenso wenig bewusst wie die Tatsache, dass sie nicht fliehen konnte."BITTE!", schrie sie, am Rand der Arena angekommen und die wenigen Sekunden nutzend die ihr die Entfernung zum Bär ließ, indem sie sich gegen die Wand presste und verzweifelt mit den Fingern nach Möglichkeiten suchte nach oben zu klettern, "ICH BIN UNSCHULDIG, ICH HABE DAS KIND..."
Weiter kam sie nicht, denn der Bär nahte heran und ließ Langwyn wieder flüchten... und wieder.... und wieder. Sie rannte in greller Angst um ihr Leben vor dem Tier davon, dass mit jedem Entwischen wütender zu werden schien. Jedes mal versuchte das Weib sich irgendwie an der Mauer hochzuziehen, an deren oberen Ende die johlende Menge wartete und sie mit allerlei Flüchen bedachte.
Dann, als sie schon glaubte den Bär müde laufen zu können, kamen die Hunde... der Funke der Hoffnung, der sie glauben ließ Hunde und Bär würden zuerst aufeinander losgehen, erlosch augenblicklich als das erste Ungetüm sie ansprang und sie nur um haaresbreite mit seinen Zähnen verfehlte: die Dinger waren auf Menschen abgerichtet.Die darauffolgende Flucht war so kurz wie ein Augenschlag: als das zweite Biest heransprang verfing sich seine Kiefer in Langwyns linkem Arm und riss sie zu Boden. Der Rest war das wütende Schnauben der anderen Hunde die sich über die schreiende und heulende Frau hermachten, mit der Wut der Bestien an ihren Gliedern rissen und ihren angsterfüllten Körper alsbald in einen schmerzerfüllten verwandelten.
Als der Bär herannahte wollten die Hunde erst nicht von ihrer Beute ablassen, taten es dann doch augenscheinlich widerwillig... und der Bär vollendete das Werk der Hunde in einem Atemzug.
Unter den Bissen der Hunde hatte Langwyn schon lange die Fähigkeit verloren zu Schreien, und so starrte sie nur hilflos ihrem Ende entgegen... und bevor der Bär ihr den Hals zerbiss fiel Langwyn mit dem letzten Gedanken ihres Lebens noch auf, dass sie immernoch den Schal aus dem seltsamen Stoff in der blutigen Hand hielt. -
M. Iulius Dives
Casa Iulia | RomaT. Duccius Vala Iulio Divi s.d.
So viele Wörter.
Du darfst dich hiermit zum fünfzehnten Tag vor den kommenden Kalenden zur Hora Decima in die Casa Accia, in welcher ich zur Zeit residiere, eingeladen fühlen.
Vale bene,
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Casa Accia| Collis Esquilinus | Roma[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelwachsvala.png]
Sim-Off: Das ist in etwas mehr als einer Woche, weil ich erst dann wieder im Lande bin. Du darfst dich natürlich schon zu jedem dir beliebigen Zeitpunkt in die Casa Accia posten, ich kann halt erst dann antworten.
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"Das Projekt ist mit Decima Seiana besprochen und durchgeplant, Consular Purgitius, die sich seit Jahren an der Spitze der Schola Atheniensis befindet und das Potential des Unternehmens ebenso einschätzt wie ich.", erwiderte Vala locker auf den Einwand, "Daher habe ich auch genaue Kenntnis der Umstände, auf welchen die momentan noch recht begüterte Position der Schola beruht. Und auch davon, dass diese eben nicht von Dauer sind."
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"Sicher ist sie das, Aelius...", erwiderte Vala vorwurfslos in Richtung des jüngeren Aeliers, da der ältere offensichtlich eingeschlafen war. Was Vala in eine gewisse Bedrouille brachte, immerhin war er auch auf dessen Wort im Senat angewiesen, und dementsprechend wichtig war es, dass er mitbekam worum es hier ging und was für das Projekt sprach. Ein kurzer Blick zu Sirius ließ diesen in einen Hustanfall sondergleichen ausbrechen, der wohl laut genug war um Tote zu wecken.
"Ich... äh... bitte um Entschuldigung für meinen Sklaven, das Herbstwetter hat ihn gepackt.", erwiderte Vala dann mit vorwurfsvoll erhobenem Tonfall in Richtung seines Pappenheimers und wandte sich dann wieder dem jungen Aelier zu: "Allerdings sollte man bei all ihren Errungenschaften nicht außer acht lassen, dass sie die Res Publica dort Geld kostet wo sie überhaupt kein Geld investieren sollte. Über Jahrhunderte hinaus haben die freien Schulen und Lehrer junge und alte Römer zu großen Persönlichkeiten geformt, die im Anschluss daran selbst die Welt geformt haben. Ich muss nicht aufzählen wieviele Größen die ewige Stadt schon hervorgebracht hat, Rom an sich schon Beweis genug dafür, dass ein Staatsorgan wie die Schola eigentlich nicht nötig ist."Er gab seinen Gesprächspartnern einen Moment Zeit um das Grundanliegen nachvollziehen zu können, bevor er das Argument des schnöden Mammon ins Feld führte: "Nach der Einstellung der lehrbetriebsfremden Geschäfte der Schola hat sich gezeigt, dass die Schola eben nicht so autark und unabhängig arbeitet wie manche es gerne sähen oder immernoch beharrlich behaupten. Sie zehrt an den Finanzreserven die unter Senator Germanicus Avarus aufgebaut wurden und werden letztlich irgendwann wieder andere Ressourcen des Staates benötigen.
Ich frage mich aber: warum denn überhaupt? Wir haben eine sehr potente und historisch bewährte Bildungslandschaft die vollkommen ohne Einflussnahme des Staates die Bildung junger Römer im ganzen Reich sicherstellt und damit dazu beiträgt, dass das Imperium in seiner Größe erhalten bleibt. Die Lehrenden der Schola würden kaum brotlos auf der Straße sitzen, immerhin haben sie sich schon mehrfach in ihrer Kunst bewiesen und könnten sich sicherlich auf dem freien Markt ebenso verdingen.
Zudem, und das darf man nicht unterschätzen, könnten die Geldmittel der Schola dann verwendet werden um nötigere Angelegenheiten des Staates zu organisieren... immerhin stünde diese Geldmenge dann dem Senat zur Verfügung... und die letzten Jahre haben der Staatskasse nicht unbedingt gut getan.
Als großes Zugeständnis an die Schola würde ich die Bibliothek beibehalten, welche mit einer geringen Rumpfmannschaft ihr vorhandenes Wissen den freien Lehrern und Schulen zur Verfügung stellen würde. Ob umsonst oder für einen Obulus sollte dann den Verantwortlichen der Bibliothek überlassen sein. Aber ein so großes Konstrukt für die Schola? Nein, ich bin fest davon überzeugt, dass wir ein so großes Konstrukt nicht brauchen. Bildung war Privatsache, und sie sollte es auch wieder sein. "Sim-Off: Als kurze SimOff-Erläuterung: das Projekt zielt darauf ab die Bildungslandschaft im IR historischer und vor allem offener zu gestalten. Natürlich wird weiterhin eine Bildungslaufbahn möglich sein, und man kann sich ebenso als Gelehrter oder Gönner eines Gelehrten hervortun... aber eben im historisch(er)en Rahmen. Eigentlich würde es recht ähnlich dem Jetzt-Zustand ablaufen... nur halt ohne Schola.
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"Ich sehe, wir verstehen uns...", murrte Vala und wandte sich dann wieder seinem Tagewerk zu, als hätte es überhaupt keine Unterbrechung gegeben.