Beiträge von Titus Duccius Vala

    Nach dem anfänglichen Desaster bei den Mamuralia waren die Gladiatorenspiele an den Cerialia schon Balsam für Valas Seele gewesen, wenngleich sie bei weitem nicht mit den Spielen der großen Veranstalter im Theatrum Flavium mithalten konnten. Wochen später saß Vala an den Carnaria mit stoischem Gesichtsausdruck in einer anderen Arena und beschaute sich die Gladiatoren zweier anderer Lanistae, und versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Naja, wenn man ehrlich war machte das Geplänkel der Gladiatoren schon etwas her, allerdings war er als Aufsteiger in der Oberschicht Roms eben vor allem die Spiele der Oberklasse gewohnt. Und das ließ das hier dann doch gewaltig abstinken.
    Der Hoplomachus, der sich hier an einem Murmillo versuchte machte zwar den Eindruck, dass er wüsste was er hier tat, schön anzusehen war das aber noch lange nicht. Das gekonnte Umtänzeln des Gegners, das kunstvolle Suchen nach Lücken in der Verteidigung, blitzschnelles Vorstoßen und Parieren... all das suchte man hier vergebens. Was man geboten bekam war funktionales Stechen und Ausweichen, ohne jeden Schnörkel.
    Das Echo des Publikums war da schon verhalten positiv, entgegen den vernichtenden Pfiffen der Mamuralia schon fast Musik in Valas Ohren. Aber es ging noch besser... es musste noch besser.
    Richtig Bewegung kam in die Sache, als der Hoplomachus einen Fehler machte und den rechten Arm mit vorgestrecker Lanze etwas zu lange vorne ließ, was dem Murmillo die Gelegenheit gab mit seinem Gladius, welcher eigentlich für's Stechen gedacht war, kräftig auf den ausgestreckten Arm zu zimmern. Trotz der der stoffenen Polsterung um denselben war die Wucht des Schlags groß genug um den darunterliegenden Arm hörbar brechen zu lassen, was in der kleinen Arena ein Echo der schmerzverzerrten Gesichter nach sich zog. Selbst Vala kam nicht umhin ob des klangvollen Knochenbruchs die Mundwinkel zu verziehen. Der dumpf aus dem Helm gellende Schmerzensschrei machte ebenso deutlich, dass der Knochenbruch dem letztlich betroffenen auch nicht entgangen war. Einen Moment später lag der Mann auf dem Boden und hielt sich den Arm, gänzlich vergessend was um ihn herum vor sich ging. Der Murmillo schien ebenso verblüfft zu sein, offensichtlich war er derart klare Siege nicht gewohnt, und so brauchte es den Hinweis des summa rudis um ihm klarzumachen, dass er wahrscheinlich gewonnen hatte. So riss der siegreiche Kämpfer die Arme nach oben, während Vala genau das Publikum beachtete... immerhin würde es nun an ihm liegen das Schicksal des Unterlegenen zu besiegeln. Als der Hoplomachus schließlich das Zeichen zur Aufgabe gab, dauerte es nicht lange und die MISSIO-Rufe wurden laut. Schon wieder. Vala hatte bisher noch keinen Kampf erlebt in welchem das Publikum nach dem Leben des Geschlagenen trachtete.
    Wahrscheinlich hatte Rom einfach schon genug Tote gesehen...

    "Es gibt halt solche, die fallen immer auf die Füße... egal was passiert.", scherzte Vala, fläzte sich auf einen Stuhl und ließ sich den angebotenen Becher Wein reichen. Schon nach dem ersten Schluck verzog er überrascht das Gesicht: "Huh... der ist stark. Was ist los, ist die Arbeit so anstrengend, dass sie dich schon tiefer ins Glas schauen lässt?


    Auf die Frage nach dem Grund seines Erscheinens winkte Vala nur ab: "Senator Duccius... ja, das hat was, oder? Ich selbst tue mich noch schwer damit, aber langsam gewöhn ich mich dran. Der Krieg hatte also auch seine guten Seiten, so gesehen... aber was mich hertreibt ist natürlich das schnöde Geschäft, mehr nicht. So schnöde, dass ich nicht den Kaiser persönlich damit behelligen will... mein Klient Titus Helvetius Ocella, designierter Duumvir Ostias, ist ein guter Kandidat für den Ritterstand. Jung, strebsam, pflichteifrig. Du könntest seinen Namen für die nächste Erhebungsrunde mal fallen lassen."

    http://www.kulueke.net/pics/ir…talia_cenaaenigmatica.png Zu den gediegenen Momenten in Valas bisher recht kurzer Zeit als Senator gehörten die zahlreichen Cenae, zu denen man so eingeladen wurde wenn man zu den größeren Namen gehörte. Und das tat Vala, offensichtlich, auch wenn er sich trotz aller Hinarbeit auf diesen Moment immernoch nicht daran gewöhnen konnte. Natürlich waren ihm, einem Homo Novus, die erlauchteren Kreise Roms nach wie vor verschlossen, aber für jede Tür die sich verschloss öffnete sich eine andere... und die Gefielde dahinter waren oftmals nicht weniger oppulent ausgestattet als jene, zu denen er keinen Zutritt bekam.
    Die Villa des Senators und Patriziers Publius Larcius Portius war eine jener Gefielde, die Vala auf einmal offenstanden, auch wenn er sich keine Illusionen darüber machte, dass es hier vornehmlich um eine Art des gegenseitigen beschnupperns ging.
    Als er also eine Einladung des Senators zu einem oppulenten Gastmahl bekam, war Vala nicht wirklich wohl in der Magengegend, immerhin kannte er den Mann kaum (aus zuvor erläuterten Gründen) und er wusste nicht worauf er sich da einließ. Allerdings wäre eine Absage, aus welchem Grund auch immer, ein Affront, weshalb er am besagten Abend vor der Türe der Villa stand und sich jegliches Unbehagen aus dem Gesicht zu streichen suchte. Mitgebracht hatte er, wie in der Einladung explizit nicht ausgeklammert, seinen decimischen Schatten sowie seinen verrückten Leibsklaven, welcher seinen Herrn dann gleich anmelde als sich die Türe öffnete und ein Gesicht sie grüßte: "Willkommen in der Villa Belemontania. Wer seid ihr und was ist euer Begehr?"
    "Auf Einladung deines Herrn erscheint zur Cena der meine, welcher ist er." , flötete Sirius und deutete mit dem Daumen auf Vala.
    "Dann seid noch einmal willkommen in diesem noblen Heim.", antwortete der Türsteher mit einer leichten Verbeugung, "Ich muss euch zu Beginn nun sagen, der Abend ist ein besonderer... man spricht samt und sonders, und ausschließlich nur im Reim."
    "Oh wie wunderbar dies doch einer Idee entspricht." , klatschte Sirius vor Freude in die Hände, "Mein Herr, der ist was das Reden angeht doch ein nicht allzu dunkles Licht."
    "Öh...", wollte dieser einwenden, "...bist du dir da sicher, ob dem so ist? Ich könnte mich hier schrecklich blamieren."
    "Oh nein, Dominus..." , tadelte Sirius seinen Herrn mit dem wedelnden Finger, "...ganz im Gegenteil, du wirst dich hier vortrefflich amüsieren!"
    "Wenn du das sagst...", knurrte Vala und ließ sich im Vestibulum die Füße waschen, "..ich werd nicht kommen umhin."
    "Sehr wohl, Dominus...", flüsterte der Haussklave, "...denn nun bist du drin. Man erwartet dich bereits."
    "Na dann auf in die Schlacht...", murrte Vala und folgte dem Sklaven, "...ich muss zugeben, sowas hab ich noch nie nicht gemacht. Hoffentlich wird das was..."
    "Entspann dich, Dominus..." , flötete Sirius vergnügt, "...das wird des sicheren ein größerer Spaß."


    Sim-Off:

    Reserviert.

    http://www.kulueke.net/pics/ir/ludimediocres_arena.png

    In Anbetracht seiner klammen Wirtschaftslage blieb dem amtierenden Aedil Titus Duccius Vala kaum etwas anderes übrig, als seine Not zur Tugend zu machen und mit dem zu arbeiten was er hatte. Das war beileibe nicht wenig, nein, aber in den Sphären in welchen er sich mittlerweile bewegte war das ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf den sehr heißen Stein, denn nach den Entbehrungen der Bürgerkriegszeit hatte Rom ein wenig Zerstreuung durchaus nötig. Der Schlund, den es zu stopfen galt, war für Valas Mittel viel zu groß... weshalb sich in den Verhandlungen mit seinem Amtskollegen schnell herausstellte, dass Valas Rolle eine weitaus geringere sein würde.
    Bei den großen Spielen, die das Volk Roms in seiner Amtszeit genießen durfte, glänzte Vala also vornehmlich durch Anwesenheit und sowas wie guten Willen, gezahlt wurden sie durch seinen vermögenden patrizischen Gegenpart. Allerdings ließ der plebeische Aedil sich nicht lumpen, und versuchte das beste aus seiner derzeitigen Situation zu machen. Was vor allem hieß: kaschieren, dass er quasi pleite war, und dass er so nicht in der Lage war fette Spiele abzuhalten.


    Da kam ihm die Idee seines Tiros gerade recht, Rom einfach das ganze Jahr hindurch mit kleineren Veranstaltungen zuzupflastern und alles danach aussehen zu lassen, als wäre es Absicht. Was dazu führte, dass sein Tiro und Vala selbst nicht nur einmal eine riesige Veranstaltung zu organisieren hatten, sondern ununterbrochen in Verhandlungen mit Veranstaltern waren. Dabei war relativ schnell klar geworden, dass er sich in Sachen Pferderennen komplett heraushalten musste, da die damit verbundenen Ausgaben seine Möglichkeiten partout überstiegen.
    Das Ergebnis waren also vornehmlich Gladiatorenkämpfe, die immer wieder unter dem Namen des plebeischen Aedils angekündigt wurden. Aber auch hier musste Vala sparen, immerhin galt es über das ganze Jahr hinweg immer wieder solche Veranstaltungen aufzuziehen.
    Das Ergebnis waren Gladiatorenkämpfe des Kreisliga-Äquivalents, welche nie im großen Theatrum Flavium stattfanden, sondern immer in den kleineren Arenen die Rom zu bieten hatte und meist nur wenigen hundert Zuschauern Platz boten.


    Die Qualität der Gladiatoren, die da gegeneinander antraten, zeigte sich zum Beispiel an den Spielen zu den Mamuralia, die Vala veranstaltete. In der Holzarena des Plabulus Secundus musste der Veranstalter mit sichtbaren Zahnschmerzen beobachten, wie sowas ähnliches wie ein Secutor sowas ähnlichem wie einem Retiarius hinterherstakste, der sein Netz schon recht früh im Kampf hilflos verpfeffert hatte und jetzt Reißaus vor dem nun deutlich überlegenden Secutor nahm. Offensichtlich hatte der freie Lannista, der Vala seine Männer angeboten hatte, schamlos in der Beschreibung der Fähigkeiten derselben übertrieben und ihm hier einfach ein paar gerüstete Sklaven angedreht. Sowieso schien es heute eher eine Komödie zu sein als ein ernstzunehmendes Gladiatorengeplänkel auf Leben und Tod. Schon die Tierhatz zu Beginn hatte ihren Namen nicht kaum verdient, hatte man schließlich einfach nur ein paar Straßenköter auf ein paar Hühner losgelassen die gackernd durch die Arena stoben und die Hunde nicht nur einmal über sich selbst fielen bei der Jagd nach dem Federvieh.
    "Erinnere mich daran, nicht noch einmal mit diesem Lannista zusammen zu arbeiten...", brummte Vala zu seinem Tiro, dem das ganze schon jetzt unsäglich peinlich war und der am liebsten komplett in seinem Stuhl versinken wollte, "...vielleicht sollten wir beim nächsten Mal hundert Sesterzen mehr investieren."


    Sim-Off:

    Als kleine SimOff-Info: wir werden hier mehrere kleine Spiele in ein oder zwei Postings abarbeiten um klarzustellen, dass halt das ganze Jahr hindurch kleinere 'Spiele' veranstaltet wurden. Exemplarisch wird dann in einem anderen Thread eine solche Veranstaltung genauer ausgeführt... in einer Woche, oder so. Wer sich jetzt schon SimOn über atemberaubend schlechte Spiele mockieren möchte, sei herzlichst eingeladen das hier zu tun. ;)

    "Ich hoffe doch, das die Provinz das wird..", orakelte Vala mit schiefem Grinsen, "..ich habe noch einiges mit ihr vor."


    Ihre Nachfrage hinsichtlich seiner Zukunftspläne beantwortete Vala mit einem Schulterzucken, er machte da keinen Hehl mehr draus, dass alle ruhig wissen sollten wo es ihn seiner Meinung nach hinverschlagen sollte: "Ich hatte nie vor den Cursus Honorum zuende zu bringen. Das Consulat reizt mich nicht. Ich werde den Kaiser nach meiner Prätur darum bitten, mir die Provincia Germania Superior und ihre Legionen zu unterstellen."
    Was dieser hoffentlich auch tun würde... und Vala damit zu einem der mächtigsten Männer der Welt machte.

    "Scheint ein Schnäppchen gewesen zu sein, dieser Schnitt..." , kommentierte Sirius das Aussehen des jungen Decimus mit soviel Herablassung in Blick und Stimme, dass selbst Caligula persönlich vor Neid verblasst wäre. Dessen Herr ließ das ganze allerdings recht kalt, er betrachtete seinen Tiro weiterhin mit einer Neugier die kaum auf Entrüstung täuschen ließ, nein, viel eher umspielte ein leises Lächeln Valas Lippen als er schließlich die schlichte Frage stellte: "Hast du gewonnen?"
    "Dominus, ich glaube nicht, dass dies die richtige..." , protestierte Sirius ob der laxen Art seines Herrn, wurde aber durch eine scharfe Handbewegung im Wort unterbrochen.

    "Nafaaaa...", zuckte Vala während eines Bissens hilflos mit den Schultern, "..reagiert hat er schon. Er hat uns alle proskribiert, eine illustre Runde sozusagen. Dass er sich das leisten konnte war wohl nur dem Organisationstalent seiner Helfershelfer geschuldet, welche die fehlende Getreidemenge aus Aegyptus eben aus anderen Provinciae saugten... und das Volk von Rom kollektiv auf Diät setzten."

    Der Aedil eures Vertrauens sagt: stimmt, du bist bisher den Steuereintreibern durch die Lappen gegangen.
    Allerdings hakt es hinter den Kulissen nicht nur an einer Stelle, weshalb vorstellbar ist, dass der Crash noch das eine oder andere Problem hinterlassen hat.


    Kurzum: Programmirrtum zu deinen Gunsten.

    "Ohne den Senatoren Gutgläubigkeit unterstellen zu wollen..", intervenierte Vala auf den Kommentar des Aelius, die detaillierte Dokumentation der Magistratsarbeit durch ein simples Statement vor dem Senat zu ersetzen, "..hat sich dieses Vorgehen in der Vergangenheit doch als nicht ausreichend herausgestellt. Ein Magistrat kann ohne einen Beleg seiner Taten vor dem Senat die ungenügendste Arbeit als zuverlässigstes Gesamtwerk verkaufen und so einiges erzählen... nachweisen wird man es ihm nicht können. Das würde vorraussetzen, dass die Senatoren die Arbeit eines Magistrats nahezu kontinuierlich überwachen, damit sie seine Stellungnahme am Ende seiner Amtszeit auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen können. Da wäre eine umfassende Dokumentation nach Vorbild der Aedile keine neue Bürde für die Senatoren, sondern eine Unterstützung ihrer Urteilsfindung. Wenn ein Aedil in seinem Amt grobe Fehler begeht kann man dies nachher anhand seiner Dokumentationen nachvollziehen und sich so ein Bild von seiner Arbeit machen.. oder ihn für seine Verfehlungen belangen. Ich sehe keinen Grund, dies nicht auch auf die anderen Magistrate auszuweiten.. man sollte es wie gesagt nicht als neue Bürde auffassen, sondern eben als Unterstützung der Senatoren."


    Um eine Aufweichung seiner Grundforderung zu verhindern, baute Vala dann doch noch ein handfestes Beispiel ein: "Um nur ein kleines Beispiel zu nennen: der Magistrat, welcher vor mir das Vigintivirat bei den Decimviri litibus iudicandis absolvierte und sich dabei himmelschreiende Fehler leistete, wurde danach sogar bis in das Aedilat gewählt. Eben weil der Senat nicht wusste, dass dieser sich Verfehlungen in seinem Amt geleistet hatte und diese bei seiner erneuten Präsentation vor dem Senat nicht nur unter den Tisch fallen ließ, sondern sich auch noch pflichtgemäßer Ausübung seines Amtes rühmte.", stellte er klar, dass er dem Vorschlag des Aelius keine Chancen auf Wirksamkeit einräumte, "Ein Aedil könnte sich derartiges nicht leisten, da er seine Tätigkeiten zumindest in der Kontrolle der Märkte und Wirtschaft des Reichs haarklein belegen und dokumentieren muss. Um solchen haarsträubenden Verfehlungen an der Res Publica vorzubeugen, wie sie vor allem in den unteren Ämtern des Cursus Honorum vorzukommen scheinen, halte ich eine detaillierte Dokumentation der Amtsgeschäfte nach Vorbild des Aedils für unabdingbar."

    "Dannnnn...", flötete Vala mit einem verschmitzten Lächeln, "...ist die Sache relativ einfach... komm darauf zurück, sobald dieser Dexter sich einen Namen gebracht hat, dann kann ich diesen auch ins Spiel bringen."
    Diese Sichtweise war einerseits relativ einfach gestrickt und auf das Leistungsprinzip aufgebaut: hilf dir selbst, dann hilft dir Vala.
    Andererseits sah Vala sein Prestige auch nach seinem fulminanten Aufstieg in der Folge des Bürgerkriegs nicht so stark, als dass er einen Taugenichts in den Ritterstand erheben konnte. Noch es wirklich wollte, schließlich würde es auch auf ihn zurückstrahlen wenn er sich nur mit leistungswilligen und engagierten Aufsteigern umgab.. oder mit Fehlzündern. Nein, er musste da zwangsläufig schon wählerisch sein und sich an einer Liga der extraordinären Homines Novi orientieren.

    Kaum war der erste Kaufvertrag unterschrieben, tauchte der Höchstbietende bei den Aedilen auf und wollte sich seinen neuen Betrieb registrieren lassen... was auch anstandslos vonstatten ging, da der Mann erfahren genug war um die notwendigen Unterlagen und Ausweise gleich dabei zu haben. Siegel gesetzt, Betrieb eingetragen und weg war der Kerl... was Vala die Gelegenheit gab, sich wieder ostentativ zu langweilen.
    "Sollten sie?", murrte Vala, in seiner Langeweile gestört, und ließ sich das Auktionsprogramm reichen bevor er dieses mit nur halb interessiertem Blick überflog, "Oh, tatsächlich. Na, da wird sich bei denen wohl ein Schnitzer in den Unterlagen eingeschlichen haben... dass die Betriebe plötzlich von Thracia nach Rom verlegt wurden klingt doch reichlich unwahrscheinlich. Der Käufer wird sich schon beschweren, wenn er in Thracia steht und nur Wald und Wiesen vorfindet wo er eigentlich seine Betriebe glaubte vorzufinden."

    "Soso..", murmelte Vala, der nicht die Muse hatte sich den Kopf darüber zu zerbrechen ob der Germanicus nun die Wahrheit sprach oder nicht. De facto war er offensichtlich nicht in der Lage seine Arbeit zufriedenstellend auszuführen, und Vala sah keinen Grund dem Mann seinen angeschlagenen Gesundheitszustand nicht abzukaufen, weshalb er den einzufordernden Bericht über die bisherigen Tätigkeiten einfach übersprang und auf ein dringlicheres Thema zu sprechen kam: "Es heißt, die Boote mit dem Getreide für Rom aus Aegyptus befänden sich auf See und man könne quasi jeden Tag damit rechnen sie an der Küste Bruttiums auszumachen. Ich werde deshalb, als aktuell amtierender Stellvertreter des Praefectus Annonae, zuvor noch eine gründliche Revision unserer Lagerkapazitäten und des Zustands dieser anstrengen. Ich hatte dabei auf deine Mitarbeit gehofft, jedoch erscheint es mir im Moment sinnvoller dich deines Gesundheitszustandes wegen zu beurlauben... oder wie ist deine eigene Einschätzung deines eigenen Zustands?"

    "Tach Post!", posaunte Vala heraus, als er ohne Umschweife oder auch nur anzuklopfen in das Officium des Procurator a Memoria eintrat, um dort seinen Freund und Verbündeten nach der langen Zeit von dessen Internierung in der Castra mal wieder in zivileren Umständen vorzufinden: "Ich kann nicht verhehlen, dass es mich schon überrascht dich hier zu sehen... was genau hast du gemacht, dass man dich tatsächlich an der Spitze der Kanzlei belässt?"

    "Zumindest keine, die innerhalb des Pomeriums verboten sind...", scherzte Vala und wandte sich an die drei Kelten in seinem Rattenschwanz, "...ihr werdet hier draußen warten. Wenn mich da drinnen jemand umbringen will, wärt ihr ohnehin nicht in der Lage sie aufzuhalten."
    "Wir würden sie alle plattmachen, Boss."
    "Jawollja. Allesamt. Mit dem linken Zeigefinger."
    "Natürlich würdet ihr das.", seufzte der Senator und wandte sich wieder der Wache zu, "Ich wäre dann soweit."