Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Nein, ich möchte diesen Teppich nicht kaufen!", wimmelte Vala einen fahrenden Händler auf irgendeiner Straße in irgendeinem Stadtteil von Rom ab und ließ ihn durch einen seiner drei Kelten zur Seite schieben, während er sich durch die Menschenmasse weiter vorarbeitete... mit großer Lustlosigkeit im Blick, denn heute stand das wohl unschönste Kapitel seines Aedilats auf dem Plan: die Reinigung der Straßen.
    Natürlich musste er sich als hoher Staatsbeamter nicht selbst die Finger schmutzig machen, dafür gab es haufenweise Sklaven die diese niedrige Arbeit der Res Publica verrichteten. Eigentlich hätte er nicht einmal herkommen müssen, denn für die Überwachung der Ausführung der Straßenreinigung waren die Quatroviri in urbe purgandis zuständig. Eigentlich hatte er nur die Überwacher zu überwachen... aber so pflichtversessen wie Vala nunmal war (was vor allem daran lag, dass er einen guten Eindruck machen MUSSTE um als Homo Novus die Praetur zu schaffen) gab er sich das eine oder andere Mal selbst die Klinke in die Hand und nahm nicht nur Beschwerden über den Zustand einiger Straßenabschnitte oder Abwasserkanäle entgegen.
    Einer dieser Beschwerden ging er folglich selbst nach, und als sie sich dem Zielort der Beschwerde näherte wünschte Vala sich sogleich es nicht getan zu haben: es stank bestialisch, und das war für eine riesige Kloake wie Rom sie war schon eine enorme Leistung.
    "Was.. genau war jetzt noch einmal das Problem?", hakte Vala nach, dem schon jetzt der Gestank an seiner Entscheidung zweifeln ließ.
    "Eine verstopfte Kloake, Aedilis.", soufflierte einer seiner Schreiber und deutete in den Durchgang zum offenen Atrium einer Insula, "Die Bewohner der Insula Viginta berichteten, der Fleischer im Erdgeschoss würde die Knochen und harten Teile seiner Tiere nicht wie gefordert mit dem Karren entsorgen, sondern das Geld sparen und den Abfall in die Kloake werfen... die nun dadurch versperrt sei. Der Gestank greift wohl jeden Tag stärker um sich."
    "Wieso sollte jemand etwas von Schweinen wegwerfen?", zog Vala kritisch eine Augenbraue hoch, der selbst mehr Hunger erlebt hatte als ihm lieb war und es nicht nur von daher gewohnt war, dass von einem erlegten Tier auch restlos alles verspeist wurde. Der Scriba antwortete nur mit Schweigen, offenbar ging es der vormals hungernden Stadt doch besser als erwartet.. wären da nicht immernoch die Lieferprobleme aus Aegyptus.
    Sie gingen schließlich an der Insula vorbei und erreichten bald einen der vielen Eingänge zu den Abwassersystemen der ewigen Stadt, und als die Tür aufgestoßen wurde schlug ihnen ein Gestank entgegen der Vala die Galle in den Hals trieb und ihn würgen ließ.
    "Bei den Göttern, die Römer scheissen wahrlich keine Rosen.", fluchte der Aedil, der sich einen Zipfel seiner Toga vor Mund und Nase hielt und im Schein der mitgebrachten Fackel die Treppe hinunterstarrte. Sollte er da wirklich hinuntergehen? Nur um zu sehen, ob die Kloake von Schweineresten verstopft war? Andererseits, wenn er jetzt einen Rückzieher machte, würde ihm das wieder ein Hanswurst vorwerfen... und er konnte sich keine vorwurfsvollen Hanswürste leisten. Also machte er seine Arbeit, und trat im Schein der Fackel einen Schritt nach dem anderen herunter... der Gestank brannte schon fast in den Augen, das Atmen wurde schwer. Irgendwie wurde ihm schwindelig.. wie würde das wohl klingen? Erster Senator Germanias in Kloake verreckt.
    Aber Fortuna war ihm hold, und sie fanden die Stelle recht schnell an der sich ein undefinierbarer Klumpen gebildet hatte, der den Fluss der Absonderungen in der Kloake verstopfte. Vala blickte ihn einen Moment lang an, entschied sich einige der weilichen Bröckel als Schweineknochen zu identifizieren und sich wieder von dannen zu machen. "Meine Fresse..", fluchte er wieder oben an der 'frischen' Luft angelangt, "Noch nie hat diese Stadt besser gerochen als jetzt. Das da unten geht definitiv auf's Konto des Fleischers, lasst das wegmachen und ihn dafür bezahlen... ich werd ihm eine Buße auflegen, die sich gewaschen hat. Apropos Waschen..."

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Die Ironie des Decimus ging vollkommen an Sirius vorüber, der weiterhin mit akribischer Kleinstarbeit sein Gebilde der Decke zuarbeitete. Erst einen oder vier Momente später schien er zu realisieren, dass der junge Mann gerade noch eine Frage nachgeschoben hatte, was ihn als reichlich verspätete Reaktion nur die Schultern zucken ließ: "Gut möglich, er ist schon seit längerem in der Stadt.. eigentlich erwarte ich ihn jeden Moment zurück, weshalb ich ja nach dir schicken ließ." , nölte Sirius so unbekümmert wie möglich durch die Nase, hielt inne lauschte sichtbar mit den Ohren gen Tür, "Wenn man von Loki spricht. Der Mann sollte sich endlich einen Sklaven für das ganze niedere Zeug anschaffen, wie zum Beispiel Stiefel nageln.. man erkennt ihn auf hundert Schritte." , flötete der Sklave während er auf mittlerweile zwei Stühle gestützt eine Tabula auf das Gebilde drapierte.
    Eine Sekunde später flog die Türe auf, die mit einem Krachen an der anliegenden Wand aufschlug und das Gebilde des Sirius nicht nur langsam in Wallung brachte, sondern augenblicklich zum Einsturz. Der Anblick war weder grazil noch irgendwie erhaben, die umgedrehte Pyramide fiel einfach zu einem unordentlichen und ziemlich großen Haufen Tabulae zusammen. Sirius, so seinem Gegenpart beraubt, verlor ebenfalls das Gleichgewicht und landete mit dem Gesicht voran in eben jenem Haufen, nur um mit einem hilflosen Schluchzen und viel Unglauben im Blick die Tabulae an sich zu raffen, als könne er nicht glauben was da gerade geschehen war. So inmitten der Unordnung seines Baumaterials gelandet verdunkelte sich sein Blick schließlich bevor dieser zu seinem immernoch in der Tür stehenden Herrn hochwanderte. Mit ausgestrecktem Finger spuckte Sirius Gift und Galle als er schrie: "DUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!!! SIEH NUR WAS DU GETAN HAST!! DAS WAR EIN WERK HÖCHSTER KUNSTFERTIGKEIT, UND _DU_ HAST ES ZERSTÖRT! WIE KANNST DU NUR... DU.... DU.... DU...."
    "Ja Schatz, ich freu mich auch wieder zuhause zu sein...", seufzte Vala, der in der immernoch offenen Tür stand und seinen Sklaven nicht mit Überraschung, sondern mit resigniertem Erkennen im Blick bedachte. Der Helm eines Tribunen in seiner Hand wurde dem Sklaven zugeworfen, bevor sich der Duccius umdrehte und die Türe wieder schloss.
    "DAS HAT STUNDEN GEDAUERT! STUNDEN!", fluchte Sirius immernoch, schaffte es trotz der Litanei aber dennoch den Helm aufzufangen, was ihn schließlich dazu anließ sich aufzuraffen und den Helm auf den dafür vorgesehenen Ständer zu drapieren.
    "Hätte mich auch gewundert wenn du in meiner Abwesenheit was produktives getan hättest..", murrte Vala, hob die Arme und ließ sich von Sirius aus der Lederrüstung helfen, "Was sind das eigentlich für Tabulae?"
    "Die Protokolle.", maunzte Sirius unbescholten und löste die ersten Gurte an der Rüstung.
    "Die Protokolle... achja...", nickte Vala verstehend, hielt dann einen Moment inne und wandte sich dann doch wieder seinem Sklaven zu: "DIE Protokolle?"
    "DIE Protokolle.", bestätigte Sirius arglos.
    "Die Protokolle der Gefangenenverhöre?", hakte Vala mit ungläubigem Blick nach.
    "Die Protokolle der Gefangenenverhöre.", bestätigte Sirius unbeeindruckt und nestelte weiter an der Rüstung herum.
    "Die Protokolle der Gefangenenverhöre FÜR DEN KAISER?", jaulte Vala nicht gerade leidlos.
    "Die Protokolle der Gefangenenverhöre FÜR DEN KAISER.", nickte Sirius nicht einmal mehr mit dem Kopf sondern sprach im beiläufigen Tonfall einer Wetterfee.
    "WIESO?", schnaufte Vala mit vorwurfsvoller Geste in Richtung des Haufen, "Wieso glaubtest du gerade mit den Protokollen deinen Unfug treiben zu sollen?"
    "Womit hätte ich das sonst tun können?", gab Sirius sich unempfänglich für jegliche Schuldgefühle, löste die Rüstung vom Oberkörper seines Herrn und stellte diese auf die dafür vorgesehenen Ständer... nicht ohne vorher das Thema zu wechseln: "Wir haben Besuch."
    "Grnph...", machte Vala nur unverständlich, als er sich einen nahen Tonbecher griff und diesen zielsicher in Richtung des sklavenen Hinterkopfs beförderte, wo dieser mit einem dumpfen Klang abprallte und schließlich auf dem Boden zerbrach. Während sein Sklave sich jaulend auf eine sehr italische Art und Weise zu Boden warf und eine Schwalbe markierte, blickte Vala ihren Gast zum ersten Mal seit seinem Eintreten richtig an... und musterte ihn unverhohlen.
    "Du bist also der junge Decimus, den Seiana mir ans Bein kettet?", brummte Vala während er sich zu seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch begab und sich ungeachtet der darum herumliegenden Tabula darauf niederließ um die bestiefelten Füße lässig auf dem ebenfalls noch mit Schreibwerk bedeckten Tisch abzustellen, ""Na dann erzähl mal was von dir.."

    "Du erwartest doch nicht ernsthaft von mir, dass ich dich nun wieder von dannen schicke...", lachte Vala, und wies auf zwei Bänke im Atrium, "Aber setzen wir uns doch."
    Ein kurzer Wink später, und einer der Haussklaven schaffte eilends ein Kissen heran um der Aelia das Sitzen etwas angenehmer zu gestalten, während Vala sich ganz der Spartaner der er war auf die blanke Bank setzte: "Es ist viel Zeit vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.. wie ist es dir seither ergangen?",

    Eines, das man sich als amtierender Aedil quasi abgewöhnen konnte, war daheim zu essen. Mit jeder geschüttelten Hand, die Vala in den letzten Wochen hinter sich ließ, ging fast immer irgendeine kleinere, oftmals größere Mahlzeit einher, die ihn sich sorgen ließ doch nicht etwa anzusetzen. Aber dem wirkten der Stress der Amtsführung und die ständigen Reisen zu Fuß (da er sich immernoch keine Sänfte leisten konnte noch wollte) innerhalb der Stadt entgegen. Das was sein Patron hier auftischen ließ war zwar gutrömische Küche, aber nichtsdestotrotz ein wahrer Gaumenschmaus, weshalb Vala die Einladung zum Essen nur allzu bereitwillig befolgte.
    "Ja, das habe ich, allerdings wird das geschäftliche doch etwas warten können, immerhin warst du ein im Exil, und ich ein Kopf einer Rebellenarmee.. ich bin mir sicher, wir haben uns vorher noch das eine oder andere zu erzählen.", feixte Vala mit einem ehrlichen Schmunzeln und griff sich eins der Eier, "Wie ist es dir und deiner Familie in Mauretania ergangen?"

    Was die Intelligenz der KI anging, hatte ich nach Napoleon: Total War (dem imho bisher besten Spiel der nahezu durchgehend starken Reihe) keine Wünsche mehr. Im schwersten Schwierigkeitsgrad hat die einem das Leben echt schwer gemacht, und das sogar mit nachvollziehbaren Aktionen.


    Ich bin äußerst gespannt, wie Rome: Total War 2 nun aussehen wird, und wie das Spielsystem zu den Vorgängern geändert wurde. Großartig damit beschäftigt hab ich mich allerdings vorher nicht... einerseits fehlte die Zeit, andererseits kauf ich's sowieso ungetestet. Aber eben erst Monate nach dem Release und den ersten Patches.


    Die Multiplayerkampagnen waren eher anstrengend, der Wechsel von rundenbasierten Zügen zu Echtzeit-Schlachten benötigt da schon viel Koordination der Spielpartner.

    Zitat

    Original von Titus Matinius Pacatus
    Spielt lieber im IR, statt Total War. Aber ich sehe, Ihr wollt es. Wie fragte doch Joseph Göbbels: "Wollt Ihr den totalen Krieg?"
    Mir graust es.
    Pacatus


    Was für ein schwachsinniger und vollkommen überflüssiger Kommentar. :rolleyes:

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Wer hier wen und womit bestochen hat, damit die anderen beiden die Iulier und die Iunier geworden sind, ist mir nicht bekannt. :P


    Das war doch vorhersehbar wie sonstwas.. sind immerhin die drei bekanntesten Gentes des Römischen Reichs. ;)


    Das Spiel wird sicherlich cool und jede Menge Zeit verdampfen.. weshalb ich mir das erst NACH meinen Prüfungen gönnen werde. :D

    Die Antwort des Aelius, die aus einer Anekdote aus seinem eigenen Cursus Honorum bestand, machte Hoffnung... allerdings hielten sich die beiden Germanici weiterhin bedeckt mit auch nur irgendeiner Art von Kommentar, weshalb Vala nun den Spagat wagen musste die beiden Größen stärker einzubinden ohne dem Consular das Gefühl zu geben, dass seine Meinung weniger wichtig war.


    "Einerseits erleichtert und erschreckt es mich zugleich, dass es nicht nur mir so ging.", gab er zu verstehen und wandte sich an die Germanici, um ihnen zu deuten, dass auch ihre Meinung ihm alles andere als unwichtig war,"Ich habe an eine Art Dokumentation gedacht, wie sie schon für die Aediles seit einiger Zeit Gang und Gäbe sind.. eine Ausweitung auf alle Stufen des Cursus Honorum hätte sicherlich zur Folge, dass die fauleren Magistrate zu mehr Ernsthaftigkeit und Zuverlässigkeit in ihrem Amt animiert werden, während die fleissigen und versierten Magistrate in ihrer Pflichterfüllung kaum behindert werden dürften."

    Tatsächlich war der Gast-Herr-im-Hause zur Zeit in der Casa Accia, allerdings im Gespräch mit einem der vielen Zahnrädern die es so brauchte um etwas gigantisches wie Rom am Laufen zu halten. Der Ostiarius verwies die Aelia daher höflich im Atrium zu warten während man ihr eine kleine Erfrischung brachte um ihr die Zeit zu verkürzen. Es dauerte auch nicht lange, da zeigte Vala sich in ebenjenem Atrium mit überrascht-erfreuter Miene: "Aelia! Welch Überraschung... ich hatte gehofft, dich im Heim der Germanici anzutreffen, aber schienst du nicht zugegen zu sein..", log Vala daher gleichsam vom Himmel ohne mit der Wimper zu zucken. Natürlich hatte er daran gedacht, nach Vespa zu fragen, allerdings hatten seine Prioritäten deutlich auf dem Consular und den Senatoren gelegen, die ihm in absehbarer Zukunft deutlich größeren Gewinn einbringen konnten.
    "Ich hoffe, du hast nicht allzu lange auf mich warten müssen... so schön dein Besuch doch den Abend gestaltet, kam er doch unverhofft und nicht vorhergesehen..."

    "Hhmhmhmh..", brummte Vala im Anschluss nur, denn die Worte des Praetoraten stimmten ihn sehr nachdenklich. Der erste Teil war dabei kaum mehr als ein Fallenlassen der ursprünglichen Forderung, der sich Vala ohne größeres Nachdenken verweigern könnte, und dem weitaus einfacher zu entgegnen war: "Demnach wäre ebenso die Dokumentation der Tätigkeiten eines Aedils hinfällig und obsolet, welche sich aber seit je her bewährt hat um eben einen Nachvollzug seiner Tätigkeiten zu gewährleisten. Sich an diesem Beispiel orientierend wird man kaum verhehlen können, dass eine Ausweitung der Dokumentationspflicht auf andere Ämter des Cursus Honorum ebenso sinnvoll wäre.. und vor allem auch vertrauensstiftend. Eine detaillierte Einführung der Nachfolgemagistrate scheint mir ebenso wenig sinnvoll, da sich schon in der Vergangenheit gezeigt hat, dass eine solche so gut wie nie geschehen ist, zumindest nicht durch die Vorgänger. Und die Prüfungskomission... nun, ist es nicht die Aufgabe der Konsuln, die Arbeit der Magistrate zu überwachen? Ich bin mir sicher, eine detaillierte Dokumentation nach Art der Aedile dürfte ihnen auch bei der Kontrolle der anderen Magistrate helfen..."


    Der zweite Part war dagegen schon schwerer zu knacken, und es gab Vala zu denken, dass der Flavius der einzige Senator war, der sich solchen Bedenken.. und solchen Idealen... hingab. Und die Regung in der Mimik verhieß nichts gutes, hatte Vala gerade implizit die Senatorenschaft beleidigt?


    "Nein, ganz im Gegenteil.", versuchte er sich daher in einem argumentatorischen Manöver, "Allerdings haben die letzten Jahre gezeigt, dass eine politische Ächtung der von dir erwähnten schwarzen Schafe nicht stattgefunden hat.. und willst du tatsächlich behaupten, dem Senat seien die schwarzen Schafe abhanden gekommen? Ich denke eher, dass der aktuelle Usus sich nicht bewährt hat und es schwarzen Schafen nur allzu leicht gemacht wird sich unter ihren Vergehen an der Res Publica und ihren Pflichten als Ehrenmännern hinwegzuducken! Das färbt doch zweifellos auch auf jene ab, die ihre Arbeit vernünftig und den Tugenden entsprechend erledigen, zu denen du zweifellos ebenso gehörst, Flavius. Das Volk hat nicht erst in der Zeit des Usurpators das Vertrauen in die Instanzen eben dieser Ehrenlaufbahn verloren, wenn sich oft genug NICHT zeigt, dass Menschen an dieser Laufbahn scheitern, weil sie eben mit Ansprüchen an Leistung und Ordnung eines Ehrenmannes einhergeht. Es sollte den Aspiraten und dem Volk wieder klar werden, dass der Cursus Honorum nicht schlafwandlerisch zu beschreiten ist, sondern eine detaillierte Vorbereitung und tugendhafte Ausführung des nächsten Schritts mit sich bringen MUSS um voran zu kommen. Und eine Dokumentation nach Art der Aedile wäre nicht nur für die Senatoren eine Hilfe und Stütze, sondern auch für das Volk Roms ein Zeichen der Erneuerung und Zuverlässigkeit!"

    Um ihre ursprüngliche Frage zu beantworten: derartige Spezialfälle, wie du einen anstrebst (Dienstleistungsangebot einer Lupa ohne Betrieb(-skosten) in der Angebotspalette der WiSim), sind in der WiSim so nicht vorgesehen und wohl auch zu umständlich. Die WiSim ist ja nicht ohne Grund ein SEHR vereinfachtes und zusammengekürztes Abbild damaliger Marktverhältnisse.


    Für dich gibt es daher eigentlich nur zwei Möglichkeiten:


    1. du bietest deine Leistungen SimOn an, und lässt dir von jedem SimOn Kunden in der WiSim Geld überweisen, ohne dass dieser explizit ein WiSim-Angebot wahrnimmt.


    2. Du machst in der WiSim ein Lupanar auf und verkaufst die damit einhergehenden Waren auf dem freien WiSim-Markt. Das würde dich zwar in der WiSim in den Besitz eines Betriebs und die Pflicht der Zahlung von Betriebskosten mit sich bringen, du könntest es aber SimOn so verkaufen, dass du eben weiterhin nur eine einfache Straßenlupa spielst und eben kein ganzes Bordell besitzt. Die Angebote in der WiSim könntest du dann als 'Massage von Beroe - der Lupa ihres Vertrauens' deklarieren, und sonst auch versuchen klarzumachen, dass der Betrieb eigentlich keiner ist (auch wenn er es formal eigentlich ist), sondern eben nur eine Straßenlupa.
    Kurzum: du machst einen Betrieb in der WiSim auf, tust aber so, als wäre es keiner. Die Erhaltungs- und Produktionskosten wirst du zahlen müssen, SimOn kannst du sie aber ignorieren.


    Zum Tipp mit dem 'sich-selbst-als-Angestellten-einstellen': tue das nicht. Auf garkeinen Fall. Das bedeutet nichts anderes als Geldvernichtung, da du dich selbst nicht (wie einen WiSim-Sklaven) beliebig oft aus dem Betrieb herausnehmen kannst (um Produktionskosten bei hohem Lagerstand zu sparen), sondern er bleibt erst einmal drin und muss von Hand durch den Aedil oder die SL entfernt und wieder bei Bedarf eingestellt werden. Das kann im zweifelsfall dauern und dich viel Geld kosten, also würde ich mir lieber einen Sklaven anschaffen und diesen bei Bedarf einstellen und bei hohem Lagerstand wieder ausstellen. Der Sklave kostet zwar Kohle, spart dir letztlich aber den Ärger und den Aufwand durch manuelles Einsetzen und dabei oft einhergehende Kosten.

    Auch wenn ich es leicht gruselig finde, mit ihm einer Meinung zu sein, muss ich Avarus doch zustimmen.


    Das Problem der Acta ist imho nicht das Format der Veröffentlichung, sondern einfach die dem zugrundeliegende Struktur. Wenn man ein festes Redaktionsteam hat, glaubt der ganze Rest (mit Recht!), dass der Betrieb eben nur durch diese geschehe.. und wenn die dann aus dem einen oder anderen Grund ausfallen liegt das ganze Ding brach.


    Ich wäre demzufolge eben wie Avarus vorschlägt für eine KOMPLETTE und kaum eingeschränkte Öffnung der Acta für die gesamte Spielerschaft im IR, ob in Form eines CMS-Formulars oder einem ARTIKEL SCHREIBEN Button in der Acta selbst kann einfach dahingestellt werden... hauptsache es wird ALLEN Spielern ermöglicht unkompliziert und unbürokratisch Artikel einzureichen und so ihre eigenen IR-Erlebnisse und Wahrnehmungen oder Kommentare zu anderen Ereignissen zu veröffentlichen.


    Dabei wäre es sinnvoll den letztlichen Autor des Artikels zumindest SimOn nicht zu nennen, sondern die Artikel quasi losgelöst von der eigenen ID zu kreieren.
    Um Missbrauch und hinterhältigem Geflame vorzubeugen sollte eine Acta-Besatzung beibehalten werden, die sich vornehmlich um das Lektorat der eingereichten Artikel kümmert und Ausreißer wie Beleidigungen zensiert (wobei sie natürlich weiterhin wie alle anderen auch Artikel einreichen können sollen).
    Die Vergütung für die Artikel würde ich dann beibehalten, der Anreiz sollte vor allem IDs ohne Amt und Würden helfen können, sich SimOff ein paar Sesterzen zu verdienen die sie SimOn durch was-weiß-ich-für-eine-Tätigkeit erklären können.


    Also kurzum:


    1. Beibehaltung des Formats
    2. Öffnung der Acta für ALLE
    3. Kreation eines unbürokratischen Artikel-Einreich-Formulars
    4. Beibehaltung einer Rumpf-Lektorats-Mannschaft zur Vermeidung von Beleidigungen und Geflame
    5. Artikel-Vergütung für alles und jeden, der/die sich die Mühe macht einen Artikel zu schreiben.

    "Was steht als nächstes auf dem Plan?", fragte Vala als sie sich sicherheitshalber von Patroculus und seiner illegalen Hütte auf der Straße entfernten und in Richtung der Via Tusculana bewegten.
    "Auf der Via Tusculania kommt es immer wieder zu Engpässen, die wohl durch Garküchen entstehen welche sich in Tornähe aufhalten um den eintreffenden Reisenden die erste Mahlzeit zu verkaufen." , dozierte Sirius und wies in die Richtung der Straße, woraufhin Vala sich just in diese Richtung in Bewegung setzen wollte, als der Decimus sie erreichte, "Gut, dann machen wir uns auf... oh, Decimus, schön, dass du dich auch noch zu uns gesellst...", zeigte Vala sich unbekümmert und nur mit einem leichten Hauch von Sarkasmus, da es zur Zeit wichtigeres gab als einen verschlafenen Tiro zusammenzustauchen, und so wollte der Senator sich gerade abwenden um sich wieder der Arbeit zuzuwenden, als ihm dann einfiel, dass irgendwas an seinem Tiro anders war als normalerweise. So wandte er sich dem jungen Decimus wieder zu, betrachtete ihn eine ganze Weile und rieb sich nachdenklich das bartbewucherte Kinn, bevor er mit dem Zeigefinger auf seinen Tiro deutete: "Irgendwas ist anders an dir, Junge... aber sag es nicht... ich komm gleich drauf... hmhmhmhmhmmmmhhh.... warst du beim Friseur?"

    Als der junge Decimus sich einschaltete und mit einem Vorschlag ankam der naht- und problemlos in Valas inoffizielle politische Agenda passen würde, blickten Sirius (der sich den Wachsknubbel wortlos von der Schläfe strich) und Herr eine Weile lang stumm an, bevor Vala sich schließlich mit finsterem Blick seinem Tiro zuwandte: "Junger Decimus.. das hier ist kein Diadochenreich, in welchem man seinen Gegnern oder Müssgünstlingen nach Belieben etwas anhängen kann um sie loszuwerden.", stutzte er mit scharfen Worten seinen Tiro zurecht, laut genug als dass man ihn auch im letzten Winkel der Halle hören konnte, "Das hier ist Rom... und in Rom wird dem Gesetz genüge getan, vergiss das nicht. Ich werde mir sicherlich nicht die Schwäche erlauben jemand unschuldigen etwas anzuhängen, nur weil ich mich profilieren will. Nein, auf garkeinen Fall. Das Gesetz führt, und ich werde folgen, und du solltest das auch, Junge."
    Der Blick, den Vala seinem Tiro dabei schenkte machte sehr deutlich, dass er keinen Widerspruch dulden würde... und ebenso, WARUM er es nicht würde: dies hier war nicht ihr zuhause, die Scribae und Zuarbeiter waren nicht handverlesen und die Wände hatten offensichtlich Ohren. Dass sein Tiro sich derart gehen ließ machte Vala deutlich, dass er dem jungen Mann offensichtlich die unterschiedlichen Regeln für Öffentlichkeit und Privates nicht genau genug eingebläut hatte... und vor allem nicht, wo was genau galt.
    "Das nächste Konto...", murrte Vala, nachdem er sich abwendete und einem Scriba einen Wink gab mit dem Tagesgeschäft fortzufahren...

    Gerade als er ansetzen wollte um das Gesöff in sich hineinzukippen stellte sein Tiro die Frage, die ihn innehalten und den Mund verziehen ließ. Der Becher wanderte wieder auf den Tisch, und sein Tiro bekam einen nicht zu deutenden Blick spendiert, bevor Vala Luft holte und zu erzählen begann: "Eigentlich eine Lapalie, kein Skandal oder sowas... hatte doch seine Folgen. Ich habe zur Zeit meiner Quaestur gesteckt bekommen, dass ein Flavius seine Ware für genau nullkommanulleins Sesterzen unter dem gesetzlichen Limit anbot, und ihn im jugendlichen Überschwand verklagt. Aus dem Prozess ist nichts geworden, da ein gewisser Tiberius Durus für seinen Klienten bei unserem gemeinsamen Patron intervenierte. Dass er aber gleichzeitig über die Order des besagten Patrons hinwegsah, mich bei meinen Bestrebungen in Sachen Senat zu unterstützen machte ihn nicht gerade zu meinem Freund... eher im Gegenteil."
    So erzählt, hob er den Becher wieder vom Tisch um sich den Inhalt einzuverleiben, wurde jedoch von Sirius dabei unterbrochen: "Du hast vergessen zu erwähnen, dass der Groll damals so tief saß, dass du es für besser hieltest für fast zwei Jahre von der Bildfläche zu verschwinden und nach Alexandria und Aegyptus zu türmen."
    "Es war eine Art Bildungsreise... zudem habe ich dort Aufgaben wahrgenommen.", brummte Vala verdrieslich dreinschauend.
    "Oh ja, ein großer Spaß.." , flötete Sirius vergnügt, "..ein nordischer Barbar inmitten einer uralten Hochkultur, und alles wofür er Augen hatte waren Titten."
    "Gnarf.", fluchte Vala laut und warf seinem Sklaven einen sehr imperativen Blick zu, "Die NICHT aus Stein waren!"
    "Egal." , verschränkte Sirius ungerührt die Arme, "Es war eine Zumutung mit einem Kulturbanausen wie dir durch das sagenhafte Aegyptus zu reisen!"
    "DEIN Part in der Reise war ebenfalls alles andere als wenig anstrengend.", lehnte Vala sich in seinem Stuhl zurück und kippelte auf den hinteren Beinen, "Zudem war es wirklich eine Bildungsreise, ich habe das Museion besucht... mit sehr, SEHR skurilen Dozenten."
    "Und, das darf man nicht vergessen...", erwiderte Sirius trotzig, "...deiner barbarischen Natur entsprechend die KOMPLETTE Provinz in den Bürgerkrieg geführt!"
    "Das war ich nicht... nicht alleine... ich hatte Hilfe.", nölte Vala und zuckte mit den Schultern.
    "Ja, richtig... unterschrieben haben die Praefecti schon selbst, das muss man zugeben." , ätzte Sirius mit vor Sarkasmus nur so triefender Stimme.
    "Es hat geholfen, hat es das nicht?", gab Vala sich arglos.
    "Oh ja..." , zeigte Sirius sich unbeeindruckt, "..ich frage mich, wie dein Wahlergebnis ausgesehen hätte, würden die Leute wissen wem sie die Hungersnot in Rom zu verdanken hatten."
    "Hungersnot?", staunte Vala ehrlich verblüfft, "Ich hab nichts von einer Hungersnot mitbekommen... hätte Rom wirklich gehungert, hätte der Fette sich nicht halb so lang halten können. Ich weiß auch nicht wo sie das Getreide hergezaubert haben... aber gehungert hat Rom sicherlich nicht. Und jetzt halt den Rand... ich will wissen wie gut der Met ist, den sie hier brauen."
    "Selbstverständlich, Dominus, teste nur den Met..." , schmollte Sirius vernehmlich und komplett von seinem Herrn ignoriert, der den vollen Becher mit Honigwein auf Ex in sich hineinkippte, den leeren im Anschluss mit einem genüsslichen Lächeln betrachtete und aus tiefer Kehle gurrte: "Dieser Trank ist ausgezeichnet.", aus langem Arm wurde der Becher mit Wucht auf die Erde geschleudert, wo er mit lautem Klirren in tausend Stücke zerbarst, nur übertroffen vom Ruf des Hausherrn: "NOCH EINEN!"
    "Ich bin mir sicher, das schon einmal irgendwo gesehen zu haben..." , nölte Sirius mit Blick auf den Scherbenhaufen, "...und darf ich dich an unseren Kontostand erinnern?"

    War er gerade schon drauf und dran gewesen sich dem allgemeinen auf-die-Curia-zuschieben anzuschließen um an der nächsten Senatssitzung teilzunehmen, war Vala nicht schade drum, dass sein Tiro kurz vorher noch mit einer Frage ankam als sich eine Lücke im allgemeinen Smalltalk auftat. So um ein weiteres Gespräch bereichert nickte der neue Senator seinem Tiro nur aufmunternd zu, ohne ihn explizit auch noch zur Wortergreifung einladen zu müssen.

    "Ihr wollt mich doch veräppeln...", brummte Vala ungläubig, als ihm einer seiner Handlanger die aktuellen Zahlen zu den verschiedenen Kassen der Res Publica vortrug nachdem der Publikumsverkehr geendet hatte, und welche sein bisheriges Verständnis von Geldsummen vollkommen auf den Kopf stellten.
    "Beileibe nicht, Aedilis.", antwortete der Scriba unbeeindruckt, der sich immerhin jede Amtszeit auf's neue mit solcherlei aedilischen Reaktionen rumschlagen durfte, "Die Zahlen sind aktuell... und doch nur für wenige Tage gültig. Immerhin geht quasi ständig Geld ein und aus... und wenn ich das so sagen darf: zu Zeiten des Divus Iulianus sah das noch alles anders aus."
    "Du willst mir nicht wirklich sagen, dass das, was du mir gerade vorgelesen hast eine Staatskasse in Not darstellt?", fragte Vala mit noch viel ungläubigerem Blick, "Das waren MILLIONEN!"
    "Doch, genau das, Duccius.", gab der Scriba sich weiterhin unbeeindruckt, "Ich bin mir sicher, das große Heer des Nordens dürfte auch seine gewissen Summen verschlungen haben."
    "Hunderttausende Sesterzen jeden Monat...", rieb Vala sich die Augen... die Zahlen, die er als Kommandant einer Legion und als Adjudant der Feldherrn ständig hatte jonglieren dürfen machten ihm heute noch Kopfschmerzen, "Aber wir reden hier von MILLIONEN, die binnen einer WOCHE umgelegt werden."
    "Ja, allerdings ist die Res Publica eine nicht unbedeutend größere Angelegenheit als ein Heer von tausenden.", gab der Scriba zu bedenken.
    "Dominus, ich weiß woran du denkst, und ich würde es lassen." , äußerte sich Sirius, der sich unschuldig dreinschauend am Hinterkopf kratzte.
    "Jaja...", winkte Vala ärgerlich ab, "...aber so wie ich das verstanden habe, ist es ohnehin nicht unsere Aufgabe die Finanzen der Res Publica zu kontrollieren und im Fall der Fälle zu konsolidieren, oder?"
    "Ganz genau, Aedilis.", antwortete der Scriba, "Deine Aufgabe ist es vor allem die Kassen der Kulte und anderen Vereinigungen auf Anzeichen von Steuerhinterziehung zu durchsuchen. Die Staatskasse ist Angelegenheit der kaiserlichen Kanzlei... und die Gefahr, dass jemand sich der Staatskasse bemächtigt um durch sie Steuern zu sparen ist eher doch gering."
    "Und wenn, ist er drei Nummern zu groß für mich.", brummte Vala beiläufig und stand von dem Aedilsstuhl auf, da er die letzten Stunden in diesem gehockt hatte und ihm langsam der Rücken wehtat, "Also beginnen wir... welche Kasse ist heute dran?"
    "Die Acta Diurna...", referierte der Scriba, "...einer der größten Posten der Res Publica, mit einem aktuellen Kassenstand von einhundertneunundvierzigtausendfünfhundertdreiundvierzig Sesterzen und fünfundfünfzig Dupondii."
    "Bei Friggs goldenen Brüsten...", fluchte Vala, warf Sirius nur einen kurzen Blick zu und zog die Mundwinkel nach unten, als dieser leicht den Kopf schüttelte, "Irgendwas auffälliges dabei?"
    "Nicht das geringste...", dozierte der Scriba sonoton, "...alles wasserdicht. Spenden, Gehälter... nicht einmal der Hauch von Korruption."
    "Decimi halt...", gähnte Vala während er sich streckte und weiterhin um das Podest herum die Füße vertrat, und dabei nicht einmal im Ansatz daran dachte, dass sein Tiro auch zugegen sein könnte, "...tadellose Helden in strahlender Rüstung."
    "Schon etwas langweilig..." , stimmte Sirius mit trockenem Tonfall ein.
    "Nicht einmal unter dem Vescularius, etwas klitzekleines?", suchte Vala hoffnungsvoll nach irgendwas, was er ankreiden konnte. Dabei war die Acta für ihn ein denkbar schlechter Ort um nach Fehlern zu suchen, immerhin war das Bündnis mit den Decimi nichts, was eine öffentliche Anprangerung von Korruption vertragen würde. Als Vala selbst dies aufging, winkte er schließlich einfach nur ab: "Lass es gut sein... mit dem nächsten fahren wir morgen fort. Und dann will ich irgendwas hören, das anzuklagen sich lohnt! Kann doch nicht sein, dass die ganze verdammte Stadt nur mit strahlenden Helden gefüllt ist!"
    "Najo, der größte ernstzunehmende Bösewicht verrottet gerade irgendwo... und ein kleinerer ist gerade Aedil geworden." , stichelte Sirius ungerührt mit süffisantem Grinsen, und wich gekonnt einer herbeifliegenden Tabula aus, "Wenn das zur Angewohnheit wird, mache ich mir langsam Sorgen um dich Dominus... du wirst träge und berechenbar."
    "Halt den Rand...", grollte Vala und schlug mit der Faust in die flache Hand, "...ich brauche einen Skandal! Schafft mir einen Skandal herbei! Irgendwas... irgendwen... einen. Verdammten. Skandal!"
    "Naja, du könntest es auch so ausschlachten, dass du deine Arbeit so verdammt gut gemacht hast, dass sich die Leute kaum mehr zum Gesetzesbruch getraut haben!" , fügte Sirius an.
    "Oh ja, das wird mir auch jeder glauben: Leute, ich bin Aedil gewesen... und ihr werdet es nicht glauben, aber: es war alles in bester Ordnung!", keifte Vala zurück.
    "Das hier ist Rom, Dominus..." , zeigte Sirius sich unbeeindruckt, "...die Stadt der Tadellosen und Tugendhaften. Diejenigen, die sich Tadel und Tugendlosigkeit leisten können sind gleichsam diejenigen, die für deren Geheimhaltung auch zahlen können."
    "Das bringt mich hier kein Stück weiter.", erwiderte Vala genervt.
    "Und, das muss man zugeben... ihr habt ziemlich auf den Putz gehauen als ihr die Stadt eingenommen habt." , gab Sirius zu Bedenken, "Bis sich wieder jemand trauen wird Staub aufzuwirbeln muss sich dieser erst einmal setzen."
    "Was also bedeutet, dass ich mich durch eine ereignislose Amtszeit ackern darf."
    , rieb Vala sich die Schläfen und ließ sich schließlich wieder lustlos in seinen Stuhl fallen.
    "Vielleicht solltest du da nach all den Jahren in der Armee nicht unbedingt drüber verärgert sein... mir scheint, du suchst nach Streit." , tadelte Sirius mit strengem Blick, den er sich nicht einmal selbst abnehmen konnte.
    "Man wächst an seinen Gegnern...", murrte Vala während er die Hand lässig ausstreckte um sich einen Becher mit verdünntem Wein reichen zu lassen, "..und mir fehlt gerade einer."
    "Glaub mir, es dauert nicht lange, dann steht der nächste vor der Tür...", prophezeite Sirius und hoffte insgeheim, dass dem eben nicht so sein würde.

    Pflichtschuldig gab Vala seinem Tiro und seinem Patron ihren Moment um sich gegenseitig zu beschnuppern nachdem der vorwurfsvolle Blick des ersteren an Valas Kaltschnäuzigkeit vollkommen vorüberging. Der Einladung zum Setzen musste er sich dann auch beugen, selbst wenn es ihm lieber gewesen wäre stehen zu bleiben.. allerdings war es um die Steherqualitäten seines Patrons offensichtlich nicht mehr allzu gut bestellt.. wer war er also, der Einladung zu widersprechen? Römische Politik fand offensichtlich größtenteils im Liegen statt, noch so eine Sache die Vala die Jahre in der Armee missen ließ.


    "Ich werde es überleben.", murrte Vala lakonisch auf die Bekanntgabe des Weins den sie heuer 'genießen' durften, da er immernoch in Sachen Wein ein Vollbarbar war und auch keine Perspektive sah das jemals ändern zu wollen. Doch blieb ihm nichts anderes übrig als artig zu trinken, wenngleich ihm der Schmack sicherlich besser bekommen könnte. Immerhin gab ihm dies die Gelegenheit den Moment zu überbrücken in welchem der junge Decimus von seinem sagenumwobenen Großvater zu berichten.