Beiträge von Claudia Romana

    Melinas Satz registrierte die fallende Romana gar nicht mehr, und als sie auftauchte, sah sie, dass Melina ebenfalls ins Wasser gefallen war. Eine Welle bekam Romana direkt in den Mund hinein. Sie spuckte das Wasser prustend aus, und hustete mehrere Male kläglich, um das Wasser aus ihrer Luftröhre zu kriegen. „Götter, Götter.“, murmelte sie zwischen zwei Hustenattacken und wehrte die helfend angebotene Hand der Plebejerin mit der linken Hand ab. „Du, das geht schon.“, meinte sie, stützte sich mit beiden Armen auf den Stufen ab und ließ sich ins Wasser hinuntergleiten. Am beckengrund stand sie jetzt. Anders als Melina musste sie nicht auf ihren Zehenspitzen stehen, im Gegenteil, das Wasser reichte ihr nur bis kurz oberhalb der Brüste. Man konnte, wenn die beiden nebeneinander im Wasser standen, den Höhenunterschied ganz deutlich sehen.


    Romana kam nicht umhin, das Mädchen kurz anzusehen. Kannte sie die nicht von irgendwoher? Ach was, dachte sie. Da rennen in Rom sicher duzende von Mädchen herum, die so aussehen. Und selbst wenn, sie wüsste nicht, woher sie sie kannte. Das Ereignis mit dem Bären hatte sie so aus dem Konzept gebracht, dass sie sich nicht mehr an alles erinnern konnte. Und ihr Namens- und Gesichtsgedächtnis war von Haus aus schon nicht ganz so frisch, wie sie es gerne hätte.


    „Auf jeden Fall, danke für dein Angebot!“, meinte sie dennoch. „Und danke für die Einführung in das Wissen um kaltes Wasser.“ Sollte sie sich vorstellen? Ach, sicher, es würde ihr sicher kein Zacken aus der Krone fallen. „Ich bin übrigens Claudia Romana. Wie heißt du?“, fragte sie die Kleine (denn als solche erschien sie der großen Patrizierin).

    „Genau, der.“ Romana erinnerte sich nun wieder an seinen Namen. „Man sagt sich ja, er wäre der Stammvater der Pomponier. Welch Zufall, dass gerade eine Pomponierin Obervestalin ist.“ Beim Gedanken musste sie lächeln. Göttliche Fügung? Occia sperrte den Schrank auf und holte aus dem Kram, der dort drinnen lag, eine Büchse hervor. Schien den Weihrauch zu enthalten, den Worten der Papirierin nach. Romana nickte zu den Worten ihrer Lehrerin brav und dachte kurz über ihre Frage nach.


    „Hmmm. Weihrauch ist ja eine Gabe für den Anfang eines Opfers. Zur Einleitung. Also müsste ich es ihr gleich am Anfang reichen.“, überlegte sie eher laut vor sich hin, als dass sie es aussprach.


    Sie lächelte, als sie die alte Vestalin sah. Ein bekanntes Gesicht! „Salve, Schwester Minucia!“, meinte sie heiter. „Ich habe doch gesagt, wir sehen uns wieder, wenn ich erst Vestalin bin.“

    Hätte Romana Gedanken lesen können, hätte sie ihm zugestimmt. Denn es war auch so. Brutus, ihr Halbbruder, war niemals so gewesen, wie man sich einen Bruder hätte vorstellen können. Stets hatten sie sich verachtet. Romanas Hoffnung, ihr fauler, sich für etwas besseres haltender Bruder, hätte sich verändert, war nie realisiert worden. Er war schon immer ein Scheusal gewesen, er würde es bleiben. Bitter stieg in ihr die Verzweiflung hoch. Er hielt sie für beschränkt, sie hielt ihn für verblödet, es war nichts zu machen. Bei Lepidus war es jedoch was anderes. Er war für sie, so dachte sie, immer das gewesen, was Brutus nie für sie gewesen war.


    Wie könnte man das Lächeln von Romana beschreiben, als sie hörte, dass ihr Vetter doch in den Cultus Deorum eintreten wollte? Es war die Freude pur. Ja, in ihre Augen wurden für ein paar Sekunden ganz wässrig. So ein Lächeln konnte einem Menschen nur entfliehen, der einen jahrelang heimlich hegeten Traum in Erfüllung gehen sah. Am Liebsten wäre sie ihren Vetter um den Hals gefallen und hätte ihm einen riesigen Schmatzer auf die Wange gedrückt. :D


    Ihr Lächeln schwand aber abrupt, als Lepidus ihr allen Ernste zu erklären schien, er mache dies nur für sie. Einen Moment blickte sie ihn baff an, als ob er ihr erzählt hätte, er wäre gerade zum Mond und zurück geflogen. Sie rang sich ein Lachen aber ab, als er sie anstieß und loslachte. Dennoch, trotz seiner Versicherung, er sehe die Welt absolut egoistisch, konnte sie nicht wirklich von Herzen lachen. Tat er das wirklich für sie? Was, wenn er nicht gescherzt hätte? Natürlich waren diese Gedanken hirnlos, für die Katz direktgehend, aber trotzdem saß der Schrecken ihr noch immer in den Knochen. Hätte sie ihn doch nicht so angestachelt... da kam es ihr plötzlich in den Sinn, dass er Durus ja als Patron ausgewählt hatte, bevor ihr Gespräch gestartet hatte. Auf einmal begann sie herzlich loszulachen.


    „Du und dein Gerede von wegen Kanzlei, und dass du dir inmitten von Aktengerümpel deinen Weg nach oben bahnen willst!“, lachte sie los. „Du hast von Anfang an vorgehabt, in den Cultus Deorum zu gehen, nicht wahr? Da hast du mich ordentlich gepflanzt.“ Nun war es an ihr, gut gelaunt ihren Vetter in den Arm zu zwicken. „Bei den nächsten Wahlen schon?“, meinte sie überrascht. Sie wusste, dass es Lepidus in die Politik zog, aber schon so früh? „Das ist sehr schön. Ich bin sicher, dass du bald schon den zweiten claudischen Senator stellen wirst.“, war sie überzeugt. „Dann hoffen wir mal, dass die nächsten Wahlen schon nicht zu überstürzt sind.“ Aber mit der Hilfe seines Patrones würde er da schon durchkommen, war sie sicher.


    Sie nickte beeindruckt, als Lepidus erzählte, mit wie vielen Persönlichkeiten sein Patron ihn bekannt machte. Es war sicher gut, so viele Leute früh kennen zu lernen. Und was er über die Politik sagte, konnte sie nur bestätigen. „Das weiß ich... das weiß ich gut.“, seufzte sie. „Schau dir einmal unsere Consule an. Was für unfähige Dummköpfe! Nur gewählt, weil sie niemanden gefährlich werden können.“ Sie seufzte. „Tiberius Durus ist da ein anderes Kaliber. Aber sein Einfluss ist so groß, dass ich mir sicher bin, er wird die Sache gut machen.“ Sie lächelte wieder, zuversichtlich.

    Nicht weniger freudig war Romana, die ältere Vestalin zu sehen. Sie wollte unbedingt mit dem Unterricht anfangen, ja, sie war innen drinnen schon ganz hibbelig. Jetzt würde es los gehen!


    „Morgen ebenfalls!“, grüßte sie zurück. „Danke, sehr gut! Du hoffentlich ebenfalls. Ja, ich habe mich schon ein bisschen umgeschaut... ein wundervolles Zimmer. Ich habe mir das Atrium Vestae so gigantisch und wunderschön vorgestellt... enttäuscht bin ich nicht worden. Der zweite König von Rom hat dies hier erbaut, oder?“, fragte sie Papiria Occia, sicher war sie sich aber nicht. „Wann beginnen wir mit dem Opfer?“

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    ...


    „Die Berufung, die man für sich selbst in Anspruch nimmt... ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Ja, ich verstehe es.“, meinte Romana einsichtig und nickte verständnisvoll. „Sicherlich, Aedil zu sein ist sehr anspruchsvoll, aber ich bin mir sicher, du wirst es irgendwann schaffen.“, lächelte sie. Aedil... ja. Es wäre auch schön, ihren Vater als Aedil zu sehen. So ein Titel würde ihm sicher gut zu Gesichte stehen.


    „Wie lieb!“, meinte sie, ganz entzückt, als der Senator von seiner Tochter erzählte. "Das ist dann Calvenas Cousine, oder? Wenn sie nach ihrer Base und ihrem Vater geraten ist, ist sie sicher ein sehr angenehmes Kind.“, meinte Romana, durchaus nicht mit der Intention, schmeichlerisch zu sein oder charmant zu wirken, sondern einfach, weil es ihr wirkliches Gedanke war.


    Doch in diesem Moment kamen einige weitere Leute zum Senator, und sie lächelte verhalten. Calvena kam, und forderte ihren Onkel dazu auf, zum Wagenrennen mitzugehen. Aha, zu einem Wagenrennen ging es also! Noch bevor sie diese Information verdaut hatte, erschien der Iulier und begann in ihr Gespräch reinzufahren. Als sie merkte, dass der Senator nun wirklich ausgelastet war, nickte sie ihm nochmals freundlich zu und wandte sich dann an Serrana und Calvena.


    „Was tuschelt ihr beide da?“, fragte sie vorwurfsvoll, aber ein Zwinkern machte ersichtlich, dass sie ihre Empörung nicht ernst meinte.

    Wie sie es Occia versprochen hatte, hatte sie sich tatsächlich nach dem Wecken im Lararium eingefunden. Sie war mit dem Gefühl erwacht, lange und gut geschlafen zu haben, und fühlte sich, nach ihrer ersten Nacht im Atrium Vestae, schon um einiges heimischer hier. Ja, hier fühlte sie sich wohl. Das Bett war zudem so angenehm gewesen, dass es kaum in Worte zu fassen war. Mit einem heiteren Gesichtsausdruck, dem man ein großes Maß an Energie für den neuen Tag ansehen konnte, wartete sie auf Occia.

    Nun war Romana durchaus kein Weichei... außer, selbstredend, wenn es um kaltes Wasser ging. Sie... nun ja, hassen ist ein starkes Wort, welches sie selber nicht verwenden wollte. Sie mochte kaltes Wasser nicht. Hatte es noch nie gemocht. Und gerade, als sie einen Schritt weiter zu gehen versuchte, ein Versuch, der unweigerlich misslungen wäre, zuckte sie zusammen, als sie einen lauten Ruf hörte. Sie blickte auf, und sah das Gesicht eines Mädchens. Sicher jünger als sie, dachte sie und runzelte kurz die Stirn. Wie insolent war sie doch mit ihrer lauten Stimme! Na gut, vielleicht war der Claudierin schon der Respekt, der mit dem Dasein als Vestalin einherging, in den Kopf gestiegen. Vielleicht auch dachte sie ein wenig zu ständisch. So, wie sie jetzt war, sah sie einfach aus wie jede andere durchschnittliche junge Frau in ihrem Alter. Genauso gut könnte sie ein Mädchen aus dem elendsten römischen Geschlecht sein, wenn man sie so sah. So war es nicht verwunderlich, dass die Kleine sie so ansprach.


    Sie beschloss deshalb, erst einmal ein freundliches Lächeln zu zeigen. Sie konnte dies gut, wie ihr schon einige Verwandte bescheinigt hatten, zumindest besser, als zornig dreinzuschauen. Wie sollte sie aber das Kichern des Mädchens verstehen? Vermutlich wollte sie sich wieder mal einen Jux mit ihr erlauben. Oder doch nicht?


    „Gibt es das?“, fragte sie ein wenig verdutzt und blickte das Mädchen an, als ob es aus den Wolken gefallen wäre. Ein wenig beschämt wohl ebenfalls, denn die Kleine hatte vor den Augen aller eine ihrer größten Schwächen aufgedeckt. Sie verfolgte aufmerksam, wie das Mädchen mit ihren Händen etwas Wasser aus dem Becken schöpfte. Kreislauf?


    „Du bist nicht zufälligerweise Ärztin, oder?“, musste Romana lachen, und wiederholte, ganz vorsichtig, den Bewegungsablauf des Mädchens. Dann schüttete sie sich das Wasser über ihr Gesicht und... BRRRRR! War das kalt! Am liebsten wäre Romana entsetzt aus dem becken herausgesprungen, und setzte schon zu einem Satz nach draußen an...


    ...da rutschte sie auf der Stufe aus. Eine gurgelnde junge Patrizierin platschte, ohne ihren Fall in irgendeiner Weise kontrollieren zu können, ins kalte Wasser hinein. Es spritzte rundherum. Ein großer Wasserschwall traf die dickliche Dame, die gerade auf ihrem Weg zurück zum linken Beckenrand war. Die brüskierte Frau blickte erbost auf den Kopf der jungen Patrizierin, die prustend auftauchte, auf etruskisch fluchend, wie sie es sich angewöhnt hatte, um nicht die Aufmerksamkeit der Leute ungebührlich auf sich zu ziehen. „Etpetru isce ves eliunts...“, grummelte sie sauer vor sich hin, bevor sie sich wieder der Quintilierin zuwandte und leidend grinste. „Na ja... so geht’s auch...“, meinte sie in langsamsten Tonfall.

    Es schien also wirklich kein Umstand zu sein, dass ein Maler ins Haus kam. Da konnte man den genausogut einfach nur reinlassen, wenn das wirklich solch ein geringes Problem war, dachte sie sich.


    Sie wurde innerlich ganz aufgeregt, als sie hörte, es gäbe ein Opfer für die Laren. „Das ist ja toll!“, meinte sie ganz entzückt, bevor sie sich wieder fasste. Sie räusperte sich. „Nun... ich werde da sein.“, versprach sie. „Das Lararium also. Sicher ist es nicht schwer, es anzutreffen. Nun gut, dann... werde ich ins Bett gehen. Danke nochmal für alles, Occia. Ich... habe wirklich keine Fragen mehr... außer vielleicht, wie ich es womöglich von hier ins Bett schaffen sollte, ohne umzukippen...“, bemerkte sie schwach lächelnd, sich beschwerlich umdrehend, und sich aufs Bett fallen lassend. „Uff...“, war ihr letztes Wort, bevor sie, noch voll bekleidet, einschlief.

    „Das hoffe ich auch!“, rief Romana aus. Sie mochte Calvena wirklich, und sie glaubte nicht, dass dies das letzte mal war, dass sie sich jemals gesehen haben. Mit einer geschickten Handbewegungen verhinderte sie, dass ihr Haufen von einem plötzlichen Windstoß umgeworfen werden würde. Sie war von sich selber beeindruckt. Sie würde sich normalerweise als ein wenig tollpatschige Person bezeichnen, doch was Kleidung anging, schien sie einen guten Reflex zu haben.


    „Aufgaben?“, fragte sie ein wenig verduzt. „Die Pflicht jeder Vestalin ist der Vollzug des Kultes der Vesta. Natürlich ist die Hauptaufgabe das Imstandehalten des ewigen Feuers! Das Ausgehen vom heiligen Feuer ist ein Prodigium... ein schlechtes Omen für den Staat. Und natürlich müssen wir regelmäßig der Vesta opfern. Und mola salsa backen. Und dann gibt es noch viele weitere Pflichten... aber in diese werde ich wohl erst eingeweiht, wenn die captio an mir vollzogen wird. Angeblich gibt es im Vestatempel heilige Gegenstände, von denen niemand weiß, was sie sind, nur, dass sie die Existenz der Menschheit sichern...“ Sie blickte sich geheimnisvoll um. „Und alle Vestalinnen sind angehalten, darüber Stillschweigen zu bewahren. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich schon freue!“, rief sie aus, wieder laut und fröhlich wie vorher.


    Romana blickte auf die Kette. „Möglich.“, meinte sie halblaut. „Ich kann sie ja anprobieren.“ Sie nahm die Jadekette aus dem Kästchen heraus und legte sie sich an, bevor sie sie wieder abnahm. „Ich weiß nicht, ich bin nicht so der Kettentyp.“, meinte sie und zuckte die Achseln. „Sie lassen mich dick aussehen.“ Romana war vielleicht nicht unbedingt magersüchtig, aber selbst die prunkvollste Kette würde sie nicht dick machen können. „Dir stehen Ketten besser.“, gab sie zu bedenken.


    Der Händler rief etwas hinüber. Wie? Ein Geschenk? Umso besser. Romana würde das nicht hindern, den Preis nochmals weiter hinunterzutreiben, wenn sie fertig waren.

    Kalt... kalt... kalt... KALT! Romana verzog ihr Gesicht, als sie den linken Fuß in das Becken hineinsetzte. Gerade war sie aus der brühenden Hitze des Dampfbades gekommen, der vierten Stufe eines jeden Thermenbesuchs, und nun kam unweigerlich Stufe Nummero fünf... das kalte Becken. Es war riesig, wie jedes ordentliche Frigidarium zu sein hatte. Rundherum tollten irgendwelche Kinder, denen Romana gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Sie war voll und ganz konzentriert, ins Becken zu steigen.


    Noch ein Schritt vorwärts. Sie war glücklich darüber, ihren Ausgang für die Therme genutzt zu haben. Auch wenn es der erzkonservativen jungen Patrizierin zunächst immer ein wenig peinlich war, ihren nackten Körper vor den anderen Frauen in der Therme zu Schau zu stellen, die Scham wich immer schon nach wenigen Sekunden einen angenehmen Gefühl. Es war nicht so, dass sie sich ihres Körpers zu schämen brauchte, denn obwohl sie all ihre Freundinnen, welche sie kürzlich bei den Ludi getroffen hatte, für attraktiver als sie selber befand, war sie durchaus nicht hässlich, auch wenn ihr Bauch manchesmal, abhängig von der Schwere ihrer Mahlzeiten, durchaus wohlgenährt schien, was aber nicht dick war, sondern nur von gesunder Abwesenheit von Magersucht zeugte. Da hatten andere Frauen ganz andere Probleme.


    Noch ein Schritt weiter. War das eiseskalt. Von den Umkleideräumen ins Trepidarium, von dort zum heißen Becken und dann zu den Dampfbädern war sie in Gemütsruhe gegangen. Sie konnte Hitze durchaus aushalten, aber mit Kälte war das schon eine andere Sache. Winzige Wellen platschten an ihren Beinen hoch, als eine wohlbeleibte Dame an ihr vorbeiplantschte. Unwillkürlich sog sie Luft ein und blickte der Frau nach. Welch unachtsames Walross, dachte sie sich selber missmutig.


    Noch ein Schritt weiter. Und noch einer. Das kalte Wasser schwappte über ihre Knie hinweg, als sie hineinging... und weiter über ihre Oberschenkel... bis sie einen Punkt erreichte, kurz unter ihrem Intimbereich, wo sie sich nicht mehr weitertraute. Ihr schauderte beim Gedanken, noch weiter in dieser Kälte zu existieren. War sie so verweichlicht? Offensichtlich, denn sie hatte wirklich keine Lust, den Rest ihres Körpers dieser Kälte auszusetzen. Nein, das war es jetzt. Sie würde umkehren und diesem Bad den Rücken kehren. Diese Kälte war ja inakzeptabel!


    Sim-Off:

    Reserviert...

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sicher habe ich die. Aber ich denke es kann auch nicht verkehrt sein sich hin und wieder anderen Dingen zuzwenden als nur der Arbeit.


    Was somit ein Ja war. Es würde ihn vorallem von Paulina ablenken was ihm bestimmt auch gut tat.


    Romana war alles andere als böse, dass Sedulus nicht weiter nachbohrte. Es war eine Sache, die sie privat, wenn nicht unbedingt geheim, halten wollte; lebte sie doch in der Angst, dass sie für verrückt erklärt werden würde, würde sie ihre Geschichte publik machen. Diese Angst war berechtigt. Vielleicht würden Leute, die sie verdächtigen würden, zu spinnen, eventuell gar nicht im Unrecht liegen... doch dies war eine andere Geschichte.


    „Du hast bisher keine Berufung?“, fragte sie nach, ein wenig irritiert. „Du bist Senator. Du hast die Berufung, Rom zu dienen, es zu verbessern, es zu neuen Höhen zu führen. Genauso wie mein Vater. Vielleicht kennst du ihn; Herius Claudius Menecrates.“, meinte sie nicht ohne Stolz auf ihren Vater. „Aber ich bin mir sicher, du kannst deiner Tochter ein so guter Vater sein, wie der meinige mir war. Und vielleicht hast du vor, für höhere Ämter zu kandidieren?“ Consul war er sicher noch nicht, das würde die immer gut informierte Romana wissen.


    Sie lächelte erfreut, als er sich doch dazu entschloss, mitzukommen. „Das ist ja ganz großartig!“ Ob dies Calvena freuen würde? Ach, sicher, redete sie sich ein. Wenn nicht, würde sie den Senator halt beschäftigen. Es schien ohnehin ein interessanter Mensch zu sein.


    „Ach, du hast gesagt, du hast eine Tochter?“, fragte sie nach. „Wie heißt sie denn? Und wie alt ist sie?“ Eine Tochter. Etwas, das sie nie haben würde, wie eine lästige Stimme ihr einzuflüstern schien. Sie schüttelte sie ab. Was ist schon ein Balg am Hals gegen die ewige Seligkeit schon auf Erden?


    Sie war so vertieft in die Konversation, dass sie die Ankunft jener weiteren Person, die sie nicht kannte, gar nicht bemerkte.

    [Blockierte Grafik: http://i173.photobucket.com/al…20stuff%20x/sharifds4.jpg] | Sharif


    Sharif beäugte den mann nicht minder misstrauisch als vorher. „Du willst das alte Verhältnis zwischen...“ Er unterbrach sich im Satz und seufzte. „Ich verstehe. Du willst dich einschleimen. Dann komm hinein. Komm schon.“ Widerwillig trat er aus dem Türrahmen heraus, um den Iulier Eintritt zu gewähren. Er pfiff einen Knirps herbei, der den Iulier zum Senator zeigen möge. Der eingeschüchterte Knabe nickte, als ihm der entsprechende Befehl erteilt wurde, und wandte sich an Centho. „B... bitte warte im Atrium auf den Herrn.“, stotterte er. „Fol... olge mir, b... bitte.“

    Der Knirps führte den Iulier ins Atrium hinein, wo er mit zittrigen Händen auf einen dort stehenden Stuhl wies. „Setz dich... der Herr Sen... enator wird sicher gleich zu dir kommen.“ Dann verließ er hastig das Atrium, um den Herrn zu benachrichtigen, in siener Hetze vergessend, dem Gast einen Becher Wein oder etwas Wasser anzubieten.

    Sedulus fragte sie sofort, was denn ihr Grund gewesen war, sich den Vestalinnen anzuschliessen. Offenbar merkte er nicht, dass er Romana dadurch in ziemliche Bedrängnis brachte. „Ähm...“, begann sie, in einem pathetischen Versuch, Zeit zu gewinnen. Sollte sie die Wahrheit sagen, oder schweigen darüber? Sie entschloss sich, den Onkel von Calvena nicht anzulügen. „Senator, ich habe eine Erscheinung gehabt von der Göttin. Dies hat mich dazu überzeugt, mich dem Kult zuzuwenden.“, machte sie kurz. Sie hatte wenig Lust, noch mehr darüber einem komplett Fremden auszubreiten. „Ich habe es bisher nicht bereut.“, versicherte sie ihm allerdings. Sie war noch nie der Typus von Frau gewesen, der sich entsetzlich um Schmuck scherte, und sie vermisste auch nicht die Nähe zu Männern. Zumindest, bis jetzt noch nicht.


    Sie lächelte einladend. „Es würde mich sehr freuen, Senator. Natürlich will ich dich nicht dazu drängen, du hast sicher viel zu tun.“, meinte sie, ihm ein Schlupfloch aus der Affäre gewährend. Das letzte, was sie wollte, war, sich aufzudrängen. Was ihr hie und da desaströs misslang.

    [Blockierte Grafik: http://i173.photobucket.com/albums/w57/miimii85/x%20other%20stuff%20x/sharifds4.jpg] | Sharif


    Dass Centho nicht auf solch eine Antwort gefasst war, war typisch für jeden, der Sharif nicht kannte. „Dich vorstellen?“, fragte er ungläubig nach. Dann begann er zu näseln. „Hallo! Ich bin Lucius Iulius Centho, und ich wollte mich vorstellen! Und schon bin ich wieder weg!“, begann er den Iulier nachzuäffen. Er schüttelte den Kopf. „Wenn ich dich mit so einer Ansage zum Hausherren durchlasse, werde ich ausgepeitscht. Also nochmal: Was willst du vom Senator?“ Er verschränkte die Arme. „Willst du sein Klient werden? Ihn um Geld anpumpen? Ihn um seine Stimme fragen?“ Mann, dem Kerl musste man jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen.

    [Blockierte Grafik: http://i173.photobucket.com/albums/w57/miimii85/x%20other%20stuff%20x/sharifds4.jpg] | Sharif


    Sharif blickte den Besucher scheel an. „Senator Claudius Menecrates ist zugegen.“, meinte er mit langsamer Stimme. „Aber... wer soll das sein? Lucius Iulius Centho? Noch nie gehört. Da könnte jeder kommen. Sag mir, was du vom Senator willst.“ Er knirschte unwillig mit den Zähnen. Immer wieder diese Gartenzwerge, die bei der Villa vorbeikamen. Die meisten wollten doch eh nur um Geld schnorren. Und ein paar um Stimmen. Zu welchen von dem beiden der Kerle da wohl gehörte? Sharif konnte sich nicht vorstellen, dass er aus anderem Grunde hier war.

    Romana hatte nicht viel Mühe, Calvena vom Kauf der Tunika zu überzeugen, und fix landeten noch ein paar Kleidungsstücke auf ihrem Haufen. Jetzt hatte Romana wieder ein Alibi zum Zuschlagen. Doch vorher beantwortete sie noch die Frage der Germanicerin.


    „Sicher kann ich ausgehen. Ich meine, so lange ich mich gut benehme, und solange es nicht zu oft vorkommt, kann ich sicher zur Obervestalin gehen und Ausgang beantragen. Das wird sicher nicht zu schwierig sein.“, gab sie sich überzeugt. „Es ist ja kein Kerker.“ Obwohl, sie war ja noch keine Vestalin, sie wusste das ja nicht genau... es würde sich weisen.


    „Dreizehn!“, rief sie aus. So viel! Sie schaute auf ihren Haufen. „Ich bin bei zehn... nein, elf.“, meinte sie, simultan zu einer Handbewegung, welche eine purpurne Tunika von einem Ständer riss, sodass dieser nur so wackelte. Aber brauchte sie mehr? Wenn sie so dachte, könnte sie sich auch sagen, sie brauchte gar nichts. Ihr Kleiderschrank war nicht proppenvoll, aber er war adequat gefüllt. Aber Einkaufen machte halt so viel Spaß!


    Als sie sich wieder Calvena zuwandte, fiel ihr auf, dass sie sich einem Kästchen von Schmuck zugewandt hatte. Sie schmunzelte leicht über Calvenas Begeisterung. „Ja, der ist schön!“, meinte sie. „Aber ich werde wohl auf Schmuck verzichten. Wenn ich wirklich Vestalin werde, werde ich das nicht tragen können.“ Sie zuckte die Achseln. „Immerhin eine Sache, die gut ist, man erspart sich Geld für Schmuck und sonstigem Ramsch.“ Sie hatte es humorvoll gemeint, doch konnte man ihrer Stimme auch ein leichtes Seufzen entnehmen. Wenn sie dann viel Geld verdiente, was sollte sie bloß damit machen? Ansparen? Oder jeden Tag sich Essen bestellen?


    „Also, sie steht dir echt gut. Rot passt dir. Was denkst du von blaugrün? Der Lapislazuli-Anhänger da...“, sie deutete auf ihn, „würde dir sicher gut stehen.“

    [Blockierte Grafik: http://i173.photobucket.com/albums/w57/miimii85/x%20other%20stuff%20x/sharifds4.jpg] | Sharif


    Sharif war wieder da! Freude bereitete das nicht unbedingt. Niemand wagte sich mehr in die Nähe der Türe, aus Angst, der Orientale könnte seine grauenhafte Laune an passierende Sklaven auslassen. So saß er alleine herum, was ihm auch gut in den Kram passte. Wie er die Menschen doch hasste. Es waren alles unfähige Knilche, die ihn so oft zum Wahnsinn trieben, dass...


    Es klopfte. Sharif stand auf. Der Menschenhass glühte in seinen Augen, als er die Türe aufriss und den mann, der vor der Türe stand, ankläffte: „Willkommen in der Villa Claudia, wer bist du und wie kann ich helfen?“ In solch einem Tonfall verkündete man normalerweise die Intention, jemanden den Hals umzudrehen. Mit einem Gesichtsausdruck, der selbst Pluto zur Ehre gereicht hätte, stierte er den Mann vor ihm an.

    Sim-Off:

    Aiaiai, übersehen... :(


    Zitat

    Original vom Sedi
    Blablablarhabarberrhabarber...


    Freundlich blickte sie den Senator an, was vielleicht den etwas wüsten Eindruck, den sie nun erweckte, etwas ausbügelte. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Senator.“, meinte sie, sah aber, wie der Blick des Germanicers kurz zu Seite wanderte. Er blickte seiner Nichte nach. Dies tat Romana kurz ebenfalls, und... na klar, sie turtelte wieder mit diesem Quintilier herum. Sie blickte kurz abschätzig auf den Soldaten. Es war wegen Männer wie ihm, dass sie es nie bereut hatte, die Jungfräulichkeit zu wählen.


    Diese Beobachtungen dauerten nur eine Sekunde, oder weniger, aber genug, um den freundlichen Gesichtsausdruck in Romanas Augen kurz verschwinden zu lassen. Sie riss sich am Riemen und lächelte wieder den Senator an. „Jaja... Calvena.“, meinte sie in Ermangelung einer besseren Ansage. „Ich kenne sie schon seit der Zeit kurz vor meiner Captio, habe sie aber lange nicht mehr gesehen.“ Nochmals musste sie unwillkürlich zu ihrer Freundin hinübersehen, und es entfleuchte ihr ein kurzes Seufzen. Kurz musste sie aber schmunzeln, als sie Sermo sah, der zu Valerian hingestürzt kam und mit ihm zu diskutieren begann. Sie wusste nicht, wieso, aber irgendwie mochte sie den Chaoten. Er hatte Charme. Und Witz. Er schien ihre Be... besser gesagt, Misshandlung gut überstanden zu haben.


    Schnell blickte sie wieder auf den Senator. Ihr Lächeln wirkte nun bei Weitem echter. „Ich hoffe, du möchtest uns begleiten bei... na ja... was immer wir auch jetzt vorhaben?“, fragte sie ihn.

    „Ach, gut!“, ließ Romana erleichtert verlautbaren. Innerlich hatte sie sich schon Farbtöpfe schleppen und mit klobigen Pinseln auf der Wand herumklecksen gesehen. Doch dies würde nicht eintreten, der Mann würde zum zweiten Mal verpflichtet werden. Nur Schade, dass sich Occia nicht an den Namen des Mannes zu erinnern schien! Ihr fiel noch etwas ein. „Brauche ich dazu die Erlaubnis aller Pontifices? Oder nur von einem?“ Es konnte doch keine so schreckliche Angelegenheit sein, dass alle Pontifices zusammengetrommelt werden mussten. Oder doch? Die junge Claudierin konnte kaum mehr gerade denken. Mühevoll unterdrückte sie ein Gähnen.
    Ihr entging aber nicht, wie freundlich Occia sie behandelte. Weitaus entfernt war dies von der kalten Rezeption, die ihr schon vorgeschwebt war. Sie war der Papirierin zutiefst dankbar dafür.
    „Ins Bett gehen...“, stammelte sie hervor. „Das wäre... wundervoll...“ Dieses Mal gähnte sie wirklich, die Hand gerade noch rechtzeitig über ihren Mund haltend. „Ich... sollte wirklich ins Bett... aber morgen... soll ich da in ein bestimmtes Zimmer kommen, um dich zu treffen? Oder klopfst du bei mir an?“, fragte sie schläfrig.