Beiträge von Iullus Quintilius Sermo

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg "Milites consistite!" befahl der Optio letztlich, als er genug gesehen hatte. Die Rekruten machten ihre Arbeit schon ganz gut, zumindest die meisten. "In aciem venite!" hieß es dann und im folgenden erklärte der Optio Quintus Bruttius Structus: "Da ihr jetzt eure dürren Ärmchen ein wenig mit dem Gladius belastet habt, kommen wir noch einmal zum Scutum zurück." Er ließ seinen prüfenden Blick über die Rekruten schweifen, dann befahl er: "Aber erstmal machen wir eine kurze Pause." Mit einem Grinsen entließ er die Männer, damit sie einen guten Schluck Wasser trinken und einen Augenblick verschnaufen konnten.


    Ein paar Minuten später zitierte der Optio die Tirones dann wieder zu sich und erklärte: "Tirones, nachdem ihr jetzt die Technik des Gladiusstoßes kennen gelernt habt und wisst, wie man den Feind mit dem Scutum abwehrt, möchte ich euch schonmal einen kleinen Einblick geben, wie gut diese Techniken im Kampfgetümmel funktionieren. Ihr bildet jetzt nochmal Paare. Stellt euch hier" - Bruttius Structus legte eine lange dicke Kordel in gerader Linie in den Sand des Campus - "gegenüber von einander auf. Die Übungsgladii braucht ihr jetzt nicht, nur das Scutum."


    Der Optio wartete einen Augenblick, bis sich alle entlang der Linie aufgestellt hatten, dann fuhr er fort. "Sobald ich den Befehl gebe, hebt ihr euer Scutum hoch und drückt so stark wie möglich gegen das Scutum eures Kameraden. Versucht ihn so weit zurückzudrängen, dass ihr es auf seine Seite der Kordel herüberschafft. Wer am häufigsten verliert, läuft fünf Strafrunden um den Campus!"


    Kurz hielt der Optio inne und ließ die Rekruten sich mental auf die Aufgabe vorbereiten. Dann erschall auch schon das Kommando.
    "Scuta sursum! Age!" *



    Sim-Off:

    *Schilde hoch! Los!

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    "Oh nein...", jammerte Vala unterdrückt, als der Gelehrte ihn als nächstes als Opfer aussuchte, und ihn gleich mit einer langen Tirade über den Krieg und Friedensverhandlungen bombardierte, die er gleich darauf analysieren sollte... bei Loki, was sollte er dazu schon sinnvolles Sagen?


    "Eh..." , räusperte er sich zuerst vernehmlich, um sich dann an einer wahnsinnig eloquenten Analyse der damaligen Situation zu versuchen: "Die Verbündeten Spartas waren nicht begeistert darüber?"

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg Dass der Artorius den Primus Pilus bereits mit aufgezählt hatte, war dem Optio offensichtlich nicht aufgefallen. Daher nickte er zufrieden, als er zwei richtige Antworten bekam.


    "Das klingt ja schon so, als wärt ihr nicht völlig nutzlos", erklärte er mit hochgezogenen Augenbrauen. "Nun gut, dann wollen wir mal mit den Übungen weitermachen. Da ihr ja nun wisst, wie ihr zustechen sollt, müssen wir zusehen, dass ihr Hänflinge auch die nötige Kraft in eure Angriffe setzen könnt. Deshalb wird eurer Programm der nächsten Wochen hauptsächlich eins sein: Kraftarbeit. Wir beginnen damit, das Zustechen an Übungspfählen zu wiederholen." Der Optio zeigte auf den Rand des Campus, wo etliche Holzpfähle in den Boden gerammt worden waren. "Mitkommen! Jeder nimmt Stellung vor einem Pfahl ein und dann zeigt ihr mal, wie viel Kraft ihr wirklich in eure Attacken setzen könnt." Denn dafür waren die Pfähle da. Die Rekruten sollten kraftvolle Stiche üben, ohne ihren Kameraden dabei die Augen zu zerquetschen.


    Als die Männer sich aufgestellt hatten, gab der Optio das Kommando. "Ich zähle an. Milites! Auf mein Kommando! Unus - duo - tres - quattuor - quinque - sex - septem..."
    Der Optio zählte bis zwanzig, dann ließ er die Rekruten im angezählten Takt selbst weitermachen. In Gedanken zählte er bis fünfzig mit. Dabei warf er kritische Blicke auf die Tirones, die sich an den Pfählen abrackerten.

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    Na, das ging ja wirklich hervorragend. Der Optio ließ sich Zeit mit seinem Kommando, bis dann der Tiro erste Müdigkeitsanzeichen zeigte.“Das reicht. Halt,“ gab er das ersehnte Kommando und fuhr mit der Untersuchung fort. Er horchte an der Brust auf die Atmung des Quintilius, warf einen Blick in seine Ohren und ließ sich auch einen Blick in Paulus' Mund gewähren.


    Dann drehte er sich auf dem Absatz um, ging ein paar Schritte durch den Raum, nahm ein paar Strohhalme vom Tisch und hielt sie in die Höhe.
    “Wie viele Strohhalme zählst du?“ flüsterte er.

    Artorius. Der hieß ja wie der Praefectus Legionis! Ob das ein Zufall war? Vielleicht waren die beiden Männer ja auch gar nicht miteinander verwandt. Immerhin gab es im römischen Reich etliche Gentes mit dem Namen Artorius. Dass der andere kleine Scheißer jedoch nicht einmal seinen Namen richtig aussprechen konnte, nervte Sermo tierisch. Er runzelte die Stirn und befahl: "Laut und deutlich, verflixt noch eins!"


    Sim-Off:

    Im Tabularium gibt es unten rechts in der Menüleiste einen unglaublich praktischen Namensgenerator mit verschiedensten Optionen. Direkt darunter findest du übrigens auch den ebenso hiflreichen Datumskonverter.


    Und es heißt in der Einzahl "Miles", in der Mehrzahl "Milites". Dein Mann meldet sich also als Max Mustermann, Miles (oder mit seinem direkten Rang, zb. Tiro, Legionarius, Optio, Centurio, etc.).

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg Optio Quintus Bruttius Structus schmunzelte leicht, als der Tiro eine leise Hoffnung auf den Posten des Praefectus Castrorum in seine Antwort mit einfließen ließ.
    "Alles richtig", lobte er dann, als Severus fertig war. "Ergänzend ist jedoch zu sagen, dass nicht nur der Optio euch im Kampf anführt, sondern auch der Centurio. Woran erkennt ihr ihn?" Der Optio pickte sich einen anderen Tiro aus der Reihe, der die korrekte Antwort gab. "An der crista transversa, dem quergestellten Helmbusch, genau", wiederholte Bruttius laut. "Und an der vitis, dem Rebstock, der euch ganz ordentliche blaue Flecken bescheren kann, wenn ihr hier nicht aufmerksam seid." Der Optio grinste verschlagen.


    "Einen speziellen Centurio hat Tiro Artorius jedoch vergessen", rief der Optio Bruttius dann jedoch und warf einen prüfenden Blick auf die Rekruten. "Wer kann mir sagen, um wen es sich dabei handelt?"


    Und dann stellte er noch eine weitere Frage: "Und worum handelt es sich bei den Immunes? Wer sind sie und was für Aufgaben haben sie?" Dabei bemerkte der Optio, dass die Rekruten langsam wieder zu Atem kamen. Es wurde Zeit für weitere Übungen, also würde er nach dieser Frage mit dem Gladius weitermachen.

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    “Nicht so zaghaft, Junge. Wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit und ich schau dir schon nichts weg“, scherzte der Optio. Ein süffisantes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er mit der Untersuchung begann. Er besah sich den nackten Körper mit geübtem Blick, befühlte die Schulterpartien sowie Hand- und Fußgelenke und betastete dann auch etwas ausführlicher als wohl erforderlich Paulus' Hoden.


    “In Ordnung. Siehst ja soweit schonmal gesund aus. Jetzt streck die Hände aus und mache Kniebeugen, bis ich halt sage.“


    Der Optio zählte bis dreißig und beobachtete dabei die Anstrengungen des Rekruten und wie es um seine Kondition stand.

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    "Klingt ja schonmal nicht schlecht", bemerkte der Optio. Der Tiro Artorius hatte die Struktur einer Legion schon ganz gut verstanden. "Aber ein Haufen Milites kann nicht einfach kopflos in den Kampf marschieren. Wie setzt sich denn die Führung des Heeres zusammen? Wer kommandiert diese Vielzahl an Soldaten? Und gibt es auch noch andere Personen, die sich im Dunstkreis einer Legion aufhalten?" Der Optio warf einen allgemeinen fragenden Blick in die Reihen. Es war diesmal nicht konkret Artorius Severus gefragt, aber Bruttius hätte wohl auch nichts dagegen, wenn dieser erneut antwortete.

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    Als der Quintilius eintrat, war gerade noch ein anderer junger Mann im Valetudinarium. Der Optio Valetudinarii sah nur kurz von einer Wachstafel auf, in die er soeben ein paar Worte einritzte, dann händigte er die Wachstafel erst einmal dem anderen Rekruten aus. “So, damit gehst du zurück zum Centurio, der dich hergeschickt hat.“ Der Rekrut bestätigte die Anweisung und eilte an Paulus vorbei, wobei er ihm ein breites Lächeln zuwarf. Offenbar war die Untersuchung erfolgreich gewesen.


    Dann wandte der Optio Valetudinarii sich Paulus selbst zu. “Ach, der olle Posca tut heute höchstpersönlich Dienst im Officium Dilectuum? Schön, schön. Zur Tauglichkeitsuntersuchung bist du hier jendefalls genau richtig“, bestätigte er schmunzelnd. “Dann kannst du dich gleich mal frei machen“, grinste er weiter und musterte den jungen Mann offen.

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg "Na, das sieht für's erste ja gar nicht so schlecht aus", bemerkte der Optio. "Wenn es einmal richtig eng wird, könnt ihr auch unter dem Scutum her die ungeschützten Füße eures Gegners treffen. Seid jedoch vorsichtig, denn euch kann es genauso gehen, wenn ihr nicht aufpasst. Seid also immer darauf bedacht, die Bewegungen des Feindes im Auge zu behalten, denn blind hinter dem Scutum Schutz zu suchen hilft euch auch nicht weiter."
    Mit dieser Information ließ Optio Bruttius die Männer noch einige Zeit weiter üben, dann unterbrach er den Übungskämpfe und ließ Wasser herumreichen. Als alle Rekruten versorgt waren, ließ er sie in Linie antreten.
    "Als kleine Verschnaufpause wollen wir jetzt ein bisschen Theorie machen. Wer kann mir denn nun mal genau sagen, wie sich eine Legion zusammensetzt? Welche Einheitengrößen gibt es und wie heißen sie?"
    Er sah sich suchend um und hatte auch gleich seinen Alleswisser im Blick.
    "Tiro Artorius, lass mal hören."

    Sermo und der Decurio grinsten sich gegenseitig an, als die Equites zu singen begannen. Schnell stimmten auch die Legionäre ein und sogar die Hilfstruppen konnte bald den Kehrvers mitsingen. Dieser lästige Marsch wurde bald recht fröhlich.
    "...Tod - den feigen Feinden
    Denn wer gegen uns kämpft, stirbt noch vor Einbruch der Nacht!"

    sang auch Sermo und war auf einmal sehr stolz, dem Exercitus Romanus und im speziellen der Legio XXII anzugehören.


    Bald wurde ein weiteres schönes Marschlied angestimmt.
    "Von Britannias rauhen Küsten
    bis Aegyptus' großem Strom
    ziehen wir mit Mut zu Felde
    für den Kaiser, Ruhm und Rom..."


    "Unser Alltag ist das Training
    und die Siege unser Lohn
    und wir tragen stolz den Namen
    einer römischen Legion!"


    "Wenn der freche Feind die Klingen wetzt,
    sprießt die Saat der Rebellion,
    doch wir merzen dieses Unkraut aus
    wir, die römische Legion!"


    So erreichte die Kolonne bald Saïs, wo sie aber nicht halt machten, sondern sich der Küste zuwandten und einen halbwegs trockenen Flecken suchten. Der war bald gefunden. Es handelte sich um ein Stück Land zwischen zwei Nilarmen, das zur Westseite hin über eine Furt erreichbar war.
    "Sarcinas et arma deponite!" befahl Sermo schließlich. Dann wurde Order gegeben, ein Standlager zu errichten. Dabei gab er den Offizieren in einer kurzen Besprechung die nötigen Befehle. "Meine Herren, die Hilfstruppen werden getrennt lagern. Lasst die Cohors II ein ordentlich Standlager errichten. Die Cohors III soll nur Zelte aufschlagen, denn morgen wird weitermarschiert. Die werden noch früh genug ihr eigenes Castellum zimmern. Abite!"
    Und so begann die Arbeit. Es wurden Bäume gefällt, Gräben ausgehoben und Baracken gezimmert. Die Arbeit würde einige Tage dauern. Bis für alle Männer der Cohors II feste Baracken bereitstünden, würden sie eben noch in Zelten nächtigen. Sermo betrachtete die Milites zufrieden. Er würde den Göttern opfern, dass es gar nicht erst so weit käme, dass die Hilfstruppen ausrücken mussten.

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg "Also gut", begann Optio Quintus Bruttius Structus die nächste Übung. "Das Scutum ist groß genug, um euch ausreichend Schutz vor gegnerischen Schlägen und Stichen zu bieten. In der Schlachtlinie werdet ihr damit einen Wall bilden, den der Feind nicht zu überwinden vermag, wenn ihr euch nicht wie unfähige Weiber anstellt." Kurz funkelte es in Bruttius Structus' Augen, als er an den vergangenen Feldzug gegen die Blemmyer zurückdachte, der seinen Höhepunkt in der Schlacht um diese Oase fand, diese vermaledeite Oase, die sie so dringend erreichen mussten um ihre Wasserschläuche aufzufüllen. Der Optio erinnerte sich noch sehr gut, wie er selbst hinter seinem Scutum Schutz gefunden hatte vor den Klingen und Pfeilspitzen der Wüstenhunde.


    "Der Gladius ist optimal für den Nahkampf auf engem Raum ausgelegt. Ihr führt es stichartig rechts am Scutum vorbei oder über das Scutum von oben herab. So könnt ihr entweder die entblößte Seite eures Gegners oder sein Gesicht treffen. Ich will, dass ihr diese Bewegungen nun laaangsam übt. Immer abwechselnd sticht der eine von euch zu und der andere schützt sich mit dem Scutum. Und wehe, einer von euch Trotteln lässt sich hier direkt ein Auge ausstechen, immerhin sind das nur klobige Holzschwerter." Der Optio warf einen Blick auf die Tirones, die sich bereitmachten und befahl dann: "Ausführen!" Nun schlenderte er zwischen den Paaren umher und besah sich die ersten Versuche.

    Sermo wäre beinahe von seinem Platz gekippt, als dieser Pimpf von einem Legionär sein Innerstes nach außen kehrte und die ohnehin nicht gerade frische Latrinenluft verpestete als gäbe es kein morgen. "Bona dea..." murmelte er jedoch nur und wedelte sich möglichst die Luft aus dem Gesicht. Bevor der Quintilier jedoch lauten Protest gegen die anhaltende Verpestung äußern konnte, kam es schon zu einem Streit zwischen den Milites, die zum Latrinendienst verknackt worden waren, und dem kleinen Scheißerchen. Holla, das ging ja ganz schön hoch her.


    Schnell ergriff Sermo einen der Schwämme, die in jedes römische Scheißhaus gehörten, und wischte sich damit den Hintern ab. Als er seine Tunika zurechtgerückt hatte, sprach er schließlich mit inbrünstiger Autorität des befehlsgewohnten Tribunus Angusticlavius die Kloputzer an: "Namen und Dienstgrade, pronto!"

    Es freute Sermo, dass der Eques so wohlwollend über die Legion dachte. Der Terentier machte ihm deutlich, wie stark die Bindung der Milites untereinander bisweilen war und wie wichtig dieser Zusammenhalt besonders im Kampf war.


    Was Thyrsus' Worte über Sermo anging, grinste dieser nur leicht. Möglich, dass der Eques noch von ihm lernen konnte. Möglich, dass er nie die Gelegenheit dazu erhalten würde. Möglich auch, dass Sermo genau wie Thyrsus' Vater in jungen Jahren bereits sein Leben aushauchte.


    "Nichts zu danken, Eques Terentius. Vale", verabschiedete er den Soldaten schließlich und erwiderte dabei den militärischen Gruß, ohne auf den Vergleich mit Thyrsus' Vater einzugehen. Dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg Es waren nun bereits fünf Tage vergangen, an denen die Rekruten ausschließlich marschiert waren oder andere Übungen zur körperlichen Ertüchtigung absolvieren mussten. Wenn die Rekruten nicht marschiert waren, hatten sie gelernt wie man die Ausrüstung blitzeblank hält, wie man klingen schleift und wie man sich im Feld verpflegt.
    Optio Quintus Bruttius Structus hatte sie schließlich heute auf den Campus befohlen, wo er einen Sack bereithielt. Die Rekruten hatten in voller Rüstung und mit Scutum antreten müssen und konnten vermutlich ahnen, was heute passieren würde. Oder vielmehr hoffen, denn jeder angehende Soldat will schließlich irgendwann den Umgang mit der Waffe lernen.
    "Tirones" begann der Optio süffisant, während er die müden Gesichter der jungen Männer sah, die er die letzten Tage ordentlich durch die Mangel gedreht hatte. "Heute ist der Tag, auf den ihr vermutlich alle schon gewartet habt. Heute lernt ihr, wie man mit dem Gladius umgeht", kündigte er dann an.


    "Ad arma", befahl er daraufhin und warf den Sack vor sich auf den Boden, aus dem Holzschwerter hervorlugten. Die Rekruten - es waren mittlerweile zwei dutzend, denn es kamen immer wieder mal ein paar dazu - schauten ein bisschen enttäuscht drein.
    "Aufheben, los! Und dann findet euch paarweise zusammen. Immer zu zweit, na los." Der Optio klatschte auffordernd in die Hände. "Mann oh Mann, sogar meine Großmutter ist zügiger als ihr lahmen Hunde, geht das nicht schneller?!" Ausnahmsweise wartete der Optio geduldig, bis die Männer sich aufgestellt hatten.

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg Optio Quintus Bruttius Structus blieb schließlich stehen und musterte die völlig verschwitzte und total erschöpften Rekruten mit blitzenden Augen.


    "HA!" rief er gespielt überrascht aus. "Sieht so aus, als könnte aus euch doch noch etwas werden", sprach er ein Lob auf seine Art und Weise aus.


    "In aciem venite!" befahl er daraufhin, denn er wollte die Entlassung in den Feierabend vor einer ordentlich aufgestellten Truppe halten. Da dies aber keine lange Rede sein sollte - dieser kaputte Haufen hatte vermutlich eine Konzentrationsspanne von ganzen fünf Sekunden - entließ der Optio die Rekruten mit nur wenigen Worten, die hauptsächlich organisatorischer Natur waren:
    "Tirones! Heute habt ihr einen ersten Eindruck eurer Ausbildung bekommen. Ihr werdet jetzt in eure Stuben einrücken und euch ordentlich ausruhen, denn der morgige Tag wird genauso hart sein wie heute und bei Sonnenaufgang beginnen." Optio Bruttius warf den letzten beinahe amüsierten Blick für heute auf die abgewetzte Truppe. "Abite!"


    Sim-Off:

    Wunderbar. :D Unten geht's weiter.

    Der Praefectus Legionis fand die richtigen Worte. Jene Worte, die einem jungen Mann den Kriegseifer einflößen konnten, den ein Heerführer brauchte, um den jungen Mann zum schlachten zu bewegen. Sermo hoffte, dass dieser Krieg kampflos an Aegyptus vorüberziehen würde, aber wer konnte schon wissen, was Kaiser Vescularius in Rom umtrieb? Auch wenn Sermo nicht daran glaubte, dass die beiden Legionen in Nikopolis wirklich wesentlich zum Ausang des Krieges beitragen würden, er wollte diese Option nicht begraben. Lieber nicht. Umso besser, dass Artorius Reatinus' Worte aufputschen konnten und die Männer, zumindest einen großen Teil, für die Sache des Cornelius Palma begeisterten. Zunächst wurde recht verhalten gejubelt, doch einige Männer begannen ihre Schilde als Klangkörper zu benutzen und so klangen die Kampfrufe der Milites doch noch ein wenig euphorisch.


    "ROMA VICTRIX! VIVAT IMPERATOR APPIUS CORNELIUS PALMA!" versuchte Sermo die Begeisterung der Männer anzustacheln und zog dabei die Klinge blank, um sie in die Höhe zu recken, wo sie im Sonnenschein aufblitzte.


    "ROMA VICTRIX! VIVAT IMPERATOR APPIUS CORNELIUS PALMA!" brüllte er erneut, denn dieses lahme Pack von Legionären musste auf ihre Sache eingestimmt werden. Auf die Sache derer, deren Leben nun davon abhing, dass Appius Cornelius Palma den Kaiserthron bestieg.

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    “Salve“, erwiderte der Miles am Tor den Gruß des jungen Mannes. “Du willst also der Legion beitreten. Sicher, dass du dafür mannsgenug bist?“ Der Legionär grinste über beide Ohren. Er machte sich gern einen Spaß daraus, dieses ganze junge Gemüse aufzuziehen, das sich heutzutage den Dienst im Heer zutraute. Als wäre er damals anders gewesen.


    Der Kamerad des Torwächters trat hinzu und gab eine etwas hilfsbereitere Antwort: “Du musst zum Officium dilectuum. Einfach die Via Praetoria geradeaus runter, da findest du die Principia. Dort wird man dich schon weiterleiten, einfach nachfragen. Klar soweit?“ Er lächelte aufmunternd, froh seinem spöttischen Kameraden Einhalt bieten zu können.

    http://www.sai.uni-heidelberg.…vatare/Legionarius009.jpg Optio Quintus Bruttius Structus bemerkte zufrieden, dass das Marschieren mit jedem Schritt ein bisschen besser klappte, auch wenn er hier und dort noch immer ein paar Ohrfeigen verteilen musste.


    "Na, geht doch!" brüllte er daher in der Zuversicht die jungen Männer dadurch motivieren zu können. "So langsam seht ihr schon fast aus wie Soldaten. Also, weiter!" Auch wenn der Optio feststellte, dass die Schilde den Rekruten mittlerweile richtig schwer wurden, so schickte er sie noch ein letztes Mal über den Campus. Die sollten sich ruhig einmal richtig kaputtmachen und ihre Muskeln spüren. Besonders am nächsten Tag würden die Männer ihren Spaß damit haben. Jedenfalls hatte Bruttius bereits beschlossen, dass die Tirones nach diesem Manöver reif für ihre Stuben waren.


    Und damit zählte der Optio noch einmal an: "Tirones ad sinistram! Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quattuor. Retro! Unus - duo - tres - quattuor - quinque - sex - septem. Consistite! Retro."




    Sim-Off:

    Korrekt. Von der 50 aus geht's dann zum letzten Mal weiter.
    Ansonsten helfe ich auch bei allen anderen Probleme gerne aus. ;)

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.…/LegioXXII/DecurioNSC.png]


    "Bereithalten", kommandierte Decurio Tiberius Cadius Tlepolemus, als es verräterisch aufblitzte. Er wendete seinen Gaul und ritt dem Vordersten der Kamelreiter entgegen.


    Der aber zügelte sein Reittier und rief auf Griechisch: "Chaire, Rhomaer! Ich bin Ippokrátis von Koptos, allseits bekannter Kaufmann und bester Kenner des aegyptischen Marktes. Meine Waren preisen die Menschen von Leukos Limen bis ins ferne Massilia, denn ich liefere die beste Qualität!"


    Die Augen des Kaufmannes leuchteten, als er seine Waren und sich selbst so überschwänglich anpries.


    "Wollt ihr köstlichen Proviant kaufen? Ich habe das beste Fladenbrot dieser Gegend im Gepäck! Oder wunderbar saftige Datteln, herrlich für eine kurze erfrischende Rast. Oder braucht ihr womöglich etwas ganz anderes? Schmierfett für eure Karren oder Sättel? Ich kann euch alles besorgen, meine Herren!"


    Der Decurio hörte sich das Geschwafel des Griechen geduldig, aber nicht ohne ein schmales Grinsen an. Dabei musterte er den Kaufmann ausgiebig und erkannte auch sogleich, was da eben so auffällig geblitzt hatte. Ippokrátis von Koptos war ein schmales Männchen mittleren Alters, das einen ausgeprägten Bart am dünnen Kinn trug. An seinen knochigen Fingern jedoch prangte ganz fett und protzig funkelnder Schmuck. Die Ringe blitzten in der Sonne, wenn Ippokrátis sprach, denn er gestikulierte dabei ausgelassen umher.


    "Danke für dein Angebot", antwortete der Decurio auf die freundliche Einladung des Kaufmannes, sich dessen Warenrepertoire anzusehen. "Aber ich muss leider ablehnen", verneinte Cadius dann. "Wir haben leider keine Zeit zu verlieren. Du wirst dich nach einem anderen Käufer umsehen müssen." Gespielt bedauernd schüttelte der Decurio den Kopf und wendete bereits sein Pferd, während er sich verabschiedete. "Chaire, werter Kaufmann Ippokrátis. Ich wünsche eine gute Reise."


    "Aaah, gut gut. Chairete, ihr tapferen Soldaten. Lebt wohl", verabschiedete der Kaufmann sich daraufhin, der enttäuscht umdrehte und zu seinem kleinen Tross zurückkehrte.


    Dann aber setzte sich die Kolonne der Equites mit ihren Karren unbehelligt fort und strebte weiter nach Nikopolis, wo man sie bereits erwartete...



    Sim-Off:

    Schau mal auf diese Karte. Das Delta ist breit und komplett grün. Und es reicht von Alexandria im Westen bis an den äußersten östlichen Ausläufer des Nils.
    Und entschuldige bitte, dass ich die Sache mit den Kamelreitern so abwürge, aber ich möchte diesen kleinen Ausflug hier eigentlich nicht noch größer aufziehen. Machen wir doch einfach an aktuelleren Stellen weiter. ;)