Beiträge von Iullus Quintilius Sermo

    "Salve," hieß Sermo den Princeps Praetorii willkommen. Kurz war er überrascht, dass dieser ihn gleich mit Cognomen anredete. Sekunden später entschied er, dass ihn das letztendlich aber auch nicht weiter störte. "Officium Rutilum? Alles klar," schmunzelte er daraufhin, als ein weiterer Mann eintrat. Sermo kannte ihn nicht, ging jedoch davon aus, dass es der Duccius war, der erst den wandelnden Schnäuzer begrüßte und dann ihn selbst. "Salve Duccius," grüßte er also zurück. Der nicht mehr ganz so junge Germane war römisch gekleidet, trug seine Haare jedoch verdammt lang und war dazu unrasiert. Gut, Sermo war es auch egal wie die Einheimischen der Provinz sich gaben. Hauptsache sie arbeiteten effektiv.
    "Setzt euch," forderte er die beiden Männer auf und nachdem er ihnen etwas zu trinken angeboten hatte, kam er auf den Grund ihres Zusammenkommens zu sprechen. "Meine Herren, wir sind hier, weil der Legatus Augusti Pro Praetore Kaeso Modestus von den Annaei will, dass wir die Provinzreform für Germania Superior umsetzen. Valgiso...Domitius Massula...du als Princeps Praetorii hast sicherlich einen Überblick über die Lage der Verwaltung, da sämtlicher Schriftverkehr über deinen Tisch geht." Damit wandte er sich an den Duccius. "Du fragst dich sicherlich, warum du hier bist. Berechtigterweise. Nun, es ist so: Der Statthalter denkt, dass du uns hier sehr behilflich sein kannst." Mehr sagte er dazu nicht, denn mehr brauchte er gar nicht sagen. Statt dessen lehnte er sich zurück und schaute einfach von einem - Valgiso - zum anderen - Duccius - und wieder zurück. Dann hob er die Augenbrauen und sagte: "Also. Was muss ich über Germania Superior wissen? Hm?" Jetzt war er gespannt, wer mit der größten Informationsflut über ihn her fiel.

    6 1/2 Jahre...holla. :D


    Livianus, auch wenn wir sim-on und sim-off nicht so viel zu tun hatten, so habe ich immer gern deine Geschichten mitgelesen. Schade, dass du es nun hier nicht mehr aushälst, aber auch verständlich.


    Na, dann wünsche ich dir alles Gute. Sag doch zwischendurch mal hallo an Ostern, Weihnachten oder so. ;)

    Zitat

    Original von Tiberia Caerellia
    Ich bin ja nur ein kleines Mädchen, aber besonders unheimlich ist ein Unheil nicht, wenn es sich ankündigt.


    Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? - Niemand, niemand!


    Dem stimme ich in der Form einfach mal ganz dezent zu.

    Langsam normalisierte Sermos Puls sich wieder, während er durchatmete und bewegungslos da lag. Caelyn dagegen wimmerte, als sie neben ihm in Embryonalstellung zusammenschrumpfte, so wie er sie hatte liegen lassen. Das dauerte einige Zeit, während der Caelyns Peiniger bereits in wohligem Halbschlaf versank. So bekam er nur vage mit, wie sein Opfer sich zitternd und furchterfüllt aus dem Bett quälte und sich dahin verkroch, wo er sie herbeordert hatte. Auf den kalten Boden, unter den zerschlissenen, kalten Fetzen, der sich Decke schimpfte. Sermo war es egal, wie es ihr erging. Caelyn hatte sich oft genug wie ein völliger Dämlack verhalten. Sie war ihren Pflichten als Sklavin nicht immer nachgekommen, hatte sich irgendwo mit einem anderen Sklaven herumgetrieben und sich so auch noch ein Balg aufgehalst und stellte sich jetzt auch noch quer, wo er sie nicht einmal richtig bestraft hatte! Das war ja wohl Grund genug, jetzt endlich einmal seine Ansprüche als Dominus durchzusetzen wie es sich gehörte. Dass Caelyn damit ein Problem hatte und sich auch noch zur Wehr setzen musste, war eben ihr eigenes Pech. So sah Sermo das zumindest. Hätte sie sich ihm einfach hingegeben, so hätte sie jetzt sogar im warmen Bett liegen können. So kreisten seine Gedanken, als er in einen tiefen Schlaf fiel, aus dem er erst bei Sonnenaufgang ohne Unterbrechung erwachte.



    Am nächsten Morgen zwitscherte ein Vogel - Sermo hatte keine Ahnung welcher Art - vor dem Fenster, während die Sonne durch die Ritzen der Fensterläden hereinbrach und ihn wachkitzelte. Er brauchte einige Minuten, um richtig wach zu werden, saß dann jedoch kerzengerade im Bett. Ein herzhaftes Gähnen begleitete ausgiebige Streckbewegungen, denen die Eingebung folgte, dringend das morgendliche Geschäft erledigen zu müssen. Er ging also in die Zimmerecke mit dem Pinkelpott, entleerte seine Blase und hielt dann erst einmal einen Moment inne, um die vergangene Nacht revue passieren zu lassen. Caelyn lag noch immer zusammengekrümmt auf dem Boden. Holla, er hatte sie wohl ziemlich mitgenommen. Mit einem Schulterzucken ging er zu ihr hin, stupste sie mit dem Fuß an und weckte sie. "He, Caelyn. Wach auf. Weiter geht's!" Sermo ging zurück zum Bett und zog sich Filzstulpen an die Füße, über die er dann seine Calcei streifte und festband. So waren seine Füße gegen die eisige Kälte geschützt. "Auf, das Ientaculum wartet!" forderte er Caelyn noch einmal auf und öffnete die Tür. So verharrte er einen Augenblick wartend. Eigentlich sollte es genau andersherum sein. Er hätte sich von Caelyn ankleiden lassen sollen und sie auch alle weiteren Arbeiten ausführen lassen sollen, aber dazu war er wohl noch nicht dekadent genug. Sermo hatte keine Lust und nicht die Zeit, auf seine kaputte Sklavin zu warten, die mit ihrem Bauch vermutlich auch noch doppelt so lange für alles gebraucht hätte.

    Ein namenloser Sklave der Regia klopfte, schlüpfte ins Officum herein und überreichte dem Princeps Praetorii eine Notiz. Dann verschwand er wieder still und heimlich.


    Ad Valgiso, Princ. Praet.



    Valgiso, finde dich auf Weisung des Legatus Augusti Pro Praetore morgen bei Arbeitsbeginn zum Gespräch im Besprechungszimmer der Regia ein. Die Umsetzung der Provinzreform soll in die Wege geleitet werden.




    gez. I. QVINT. SERMO

    Der Procurator Civitatium Quintilius Sermo hatte seinen Kollegen Valgiso, der es mittlerweile sogar schon zum Bürgerrecht gebracht hatte, und einen gewissen Duccius Marsus auf Anweisung des Statthalters geladen. Sie drei würden die Umsetzung der Provinzreform im Detail in die Wege leiten.
    Aus bisheriger Ermangelung eines eigenen Officiums - die Schreibstuben der Regia glichen derzeit einer großen Wühltruhe, weil überall Akten herumsortiert, Möbel verstellt oder Raumnummern ausgetauscht wurden - hatte Sermo wahllos irgendeinen passenden Raum zum Besprechungszimmer umfunktionieren lassen.
    Dort stand nun ein großer schwerer Holztisch mittig positioniert, umgeben von drei Scherenstühlen. An der Wand zu Sermos Rechten hing eine Karte der Provinz Germania Superior. Naja, beinahe. Eigentlich war es eine Karte der Regio Germania Superior, doch was machte das für einen Unterschied? Die grenzen waren die selben und die Siedlungsnamen hatten sich auch nicht geändert. Zu Sermo Linken hatten Sklaven ein Behelfsregal gezimmert, auf dem seit Sonnenaufgang Akten zusammengetragen wurden, die Sermo hilfreich für die anstehende Arbeit erschienen.
    Weil viel geredet werden würde, hatte er schließlich noch einen Beistelltisch mit einer Weinkaraffe, einen großen Krug Bier, Wasser zum Verdünnen und drei Gläsern bereitstellen lassen, damit die Kehlen nicht zu schnell austrocknen würden. Jetzt hieß es warten, bis seine Gäste eintrafen. Während dessen studierte er bereits die Provinzkarte, erschloss die wichtigsten Handelsrouten und Knotenpunkte und verschaffte sich eine allgemeine Orientierung.

    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpgGaia


    Der Hausherr Quintilius Sermo war tagsüber bei der Arbeit, das verstand sich von selbst. Insofern musste Caelyn auch keine Furcht haben, dass der jähzornige Irre um die Ecke gebraust kam und sie hier und jetzt wegen Faulheit auspeitschen ließ. Viel schlimmer jedoch waren die Augen und Ohren, die im Verborgenen der Casa lauerten.


    Gaia nämlich, die immer noch ein äußerst kritisches Auge auf die immer schwangerer werdende Keltin warf, hatte während ihrer Arbeit im Haushalt oft die Gelegenheit, Caelyn in ihrem Tun genauestens zu beobachten. Gerade kam sie mit dem Inhalt der verschiedenen Pisspötte des Hauses in einer bauchigen Amphore unter dem Arm dahergelaufen. Sie war dafür zuständig, das Urin, das beim morgendlichen Toilettengang der Herrschaften anfiel, in einen großen Tonbottich zu füllen, der alle paar Tage vom Sklaven einer hiesigen Färberei geleert wurde. Die Färber kauften quasi das Urin der Haushalte auf, das sie für ihre Arbeit brauchten. Kein Wunder, dass so wenige Häuser überhaupt einen Wasseranschluss hatten, geschweige denn Latrinen. Wer musste, der nahm sich eine Schüssel. Wer groß musste, der ging quer über die Straße zur nächsten öffentlichen Latrine, die mit der Kloake verbunden war. Nur Togaträger gingen erst nach Hause, um die Stoffberg abzulegen, mit dem es sich nämlich überhaupt nicht vernünftig auf Toilette gehen ließ.


    Zurück zum Thema: Gaia durchquerte mit schnellen Schritten das Atrium auf dem Weg von den verschiedenen Cubiculi mit Pisspötten zum hinteren Teil des Hauses, wo der große Bottich stand. Und sie sah etwas unglaubliches. Quintilia Melina - ihre Herrin! - bot Caelyn - dieser miesen, verwöhnten, schwangeren Sklavin! - einen Stuhl an! Verkehrte Welt? Was war denn hier los? War dieses blonde Miststück etwa so verwöhnt und wurde sie so sehr vom Hausherrn bevorzugt, dass sie sich jetzt sogar bedienen lassen konnte? Verdammte Schnäpfe. So einfach war das also, wenn man sich vom Dominus vögeln ließ und seine Brut mit sich herumtrug. Verächtlich spuckte Gaia aus und verschwand schnell im hinteren Teil des Hauses, wo sie leise fluchend ihrer Arbeit nachging. Mieses Stück. Die konnte was erleben...





    SKLAVE - GENS QUINTILIA

    Während Melina jetzt weiter ihre Ansichten zum besten gab, hörte Sermo geduldig zu, die Stirn dann und wann forschend gerunzelt. Was redete sie da? Natürlich würde er sie für die Familie gewinnbringend verheiraten, was dachte sie denn? Verständnislos schüttelte Sermo den Kopf und richtete den fragenden Blick auf seine Schwester. "Melina, Schwesterherz," begann er in einem Ton, der eine Spur Bedauern in sich trug und gleichzeitig Ratlosigkeit ausstrahlte. "Wir beide wissen, dass es nur die eine Möglichkeit gibt. Die Heirat ist ein politisches Mittel. Wir werden einen reichen Ehemann für dich finden, der eine möglichst hohe Position wo auch immer hält, das ist dir doch wohl klar?" Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Sermo seine Schwester nun, deren Illusionen er hoffentlich schnell zerstreuen konnte. "Ich bin mir sicher, dass es nicht zu deinem Schaden sein wird. Du vertraust mir doch, oder? Glaub mir, wir finden einen passenden Mann für dich." Womit er meinte, dass er einen Mann finden würde, der seinen Anforderungen entsprach. Wenn Melina nicht mit ihm als Mann glücklich wurde, so gab es immer noch Leibsklaven, mit denen sie glücklich werden konnte. Solange sie keinen Skandal auslöste, indem sie es mit anderen römischen Bürgern trieb - was völlig ausgeschlossen war, denn sexuelle Ausflüge außerhalb der Ehe waren selbstverständlich nur mit solchen Personen von geringerem Stand erlaubt - war Sermo alles egal, solange sie nur ein möglichst reicher und mächtiger Kerl zur Frau nahm. Aber das würde er seiner Schwester natürlich niemals so offen sagen, Iuno bewahre! "Also," versicherte er noch einmal. "Wir finden zusammen jemanden, der dir ein guter Gatte sein wird. Vertrau mir." Schließlich lächelte er noch aufmunternd und streichelte Melina beruhigend über die Wange. Manchmal konnte sie ein echter Stresshase sein. Warum musste sie sich auch immer in die Männerangelegenheiten einmischen?

    Das Übliche? Der Annaeus hatte manchmal eine sehr lapidare Art, von seinem Patron zu reden. "Verstehe," bestätigte Sermo daraufhin den Erhalt der Aufforderung zur postalischen Meldung beim Purgitius. "Purgitius ist wahrhaftig eine fabelhafte Wahl für das Patronat. Ich werde ihm unverzüglich antworten." Danach enstand ein Augenblick des Schweigens, den auch Sermo dazu nutzte einen guten Schluck zu trinken. Er fing an zu grübeln was er nun wohl sagen könnte, um das Gespräch nicht stocken zu lassen. Ah, wo der Statthalter schon den Inhalt des Briefes ausgeführt hatte, der nach ihrer beider Befinden nach der Ankunft fragte, konnte er ja einfach darauf eingehen. "Und wie ist dein erster Eindruck von Mogontiacum? Ich gehe davon aus, dass es dich bisher noch nicht so weit in die nördlichen Provinzen verschlagen hat?" Denn Sermo hatte sich ja doch in den Grundzügen über seinen neuen Vorgesetzten informiert, so viel Zeit war auf der Reise hierher ja gewesen. Der Annaeus war lange Zeit in Italia aktiv gewesen und später in Hispania, wo er unter anderem in diese merkwürdige Geschichte mit dem Senator Flavius und einem gewissen Fabius verstrickt gewesen war, wenn er sich da jetzt nicht irrte. Na, war ja auch egal. Er hatte es offenbar weit genug gebracht, um jetzt eine Provinz administrieren zu dürfen und Sermo konnte seinen Vorteil daraus schlagen.

    Sim-Off:

    Entschuldige, ganz übersehen...


    Zitat

    Valgiso
    "Also können wir auch auf Augenhöhe miteinander reden, oder? Das meinte ich mit 'lockerem Umgang'".


    Ich machte eine Handbewegung in Richtung Germania Magna. "Die Germanen da drüben? Sicher, das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin im Limesvorland aufgewachsen und weiß ganz gut Bescheid. Aber es ist trotzdem ein bißchen anders, als sich das der zugereiste Römer gemeinhin vorstellt".


    "Ah," machte Sermo verstehend. "Das leuchtet mir ein. Natürlich reden wir auf Augenhöhe miteinander. Ich bin nicht fremdenfeindlich in einer Provinz, wo ich selbst mir eher fremd vorkomme." Sermo grinste schief und trank noch etwas von seinem Glühwein. Wieso sollte er sich hier sonderlich arrogant aufführen, wenn er nicht gerade als Beamter auftrat? Im Dienst war das freilich eine ganz andere Geschichte. Da gab er sich ganz selbstverständlich höhergestellt und Autoritär, denn wie sollte man sonst seine Forderungen durchsetzen?


    Zitat

    Valgiso
    Ich wandte mich an Sermo: "Weißt du etwas von einem neuen Legionslegaten? Ich hab keine Ahnung".


    "Hm?" fragte Sermo überrascht, der gerade die Nase wieder in den Weinbecher gesteckt hatte. Interessiert wandte er sich an Laubasnius, sah kurz fragend Restitutus an, der ebenfalls nur mit den Schultern zucken konnte und schüttelte dann ahnungslos den Kopf. "Tut mir leid, ich habe keinen blassen Schimmer. Ich habe doch die Tage noch mit Legatus Decimus gesprochen, der erwähnte nichts dergleichen. Aber vielleicht ist die schriftliche Abberufung durch die Kanzlei ja irgendwo im Schnee stecken geblieben."
    Der nächste Blick zu Restitutus herüber - ebenfalls fragend - rief ein Nicken hervor, das Sermo mit einer Erkundigung an den Wirt beantwortete. "Laubasnius, was kannst du Essbares anbieten? Unsere Mägen knurren erbärmlich."

    Sie wehrte sich. Und zwar nicht zu knapp. Holla, einen Moment lang war Sermo überrupelt von der Heftigkeit, mit der Caelyn sich gegen ihn durchzusetzen versuchte, so dass sogar ihre Tunika überstrapaziert wurde. So konnte es auch passieren, dass ihre Zähne ein Ziel fanden und ihm einen gehörigen Schreck verpassten. Er schrie auf und bekam im selben Moment auch schon Caelyns Krallen zu spüren. Jetzt war es aus für sie. Das bedeutete Krieg. Sermo ließ sich doch nicht von einer unbedeutenden Sklavin solch eine Gegenwehr gefallen!
    Doch bevor es unschön werden konnte für die blonde Keltin, sah sie wohl selbst bereits ein, dass ihre Lage aussichtslos war. Caelyn gab die Gegenwehr abrupt auf und ließ sich auf die Matratze sacken. Erneut überrascht hielt Sermo inne, zeigte sich jedoch halbwegs besänftigt ob ihrer sich endlich einstellenden Gefügigkeit. Doch milde stimmte ihn dieser Umstand gewiss nicht. Sobald Caelyn sich vor ihm hingekniet hatte, entblößte er sein Geschlecht und machte ihren Unterleib nun gänzlich frei. Mit einer Hand krallte er sich dann in ihren Haaren fest und zischte ihr vor Hohn und Verachtung triefende Worte ins Ohr. "Wie dumm von dir. Mit mir legt man sich nicht an."
    Daraufhin drang er nicht gerade sanft in sie ein und tat genau das, was Caelyn befürchtete. Er nahm sich was er wollte. Er nahm sich, was ohnehin sein Eigen war. Und er war grob dabei. Seine Hand schloss sich um ihren Hals, er zog an Caelyns Haar, kniff in ihre Brustwarzen. Und die Tortur wollte nicht enden, denn Sermo ließ seinem Trieb nicht gleich freien Lauf. Er wollte, dass das Miststück litt, dass es endlich merkte, dass man ihn nicht erzürnen sollte. Schließlich konnte er jedoch auch nicht weiter an sich halten und kam schnell und intensiv zum Ende.
    Sermo zog sich seine Tunika wieder über und verharrte schnaufend. Zurück blieb eine geschundene gedemütigte Caelyn, ein Häufchen Elend. Sollte er sie jetzt einfach aus dem Bett werfen, oder würde sie sowieso von sich aus auf den Boden zurückkehren? Sermo entschied, dass es ihm völlig gleich war. Er ließ sich einfach neben sie auf die Matratze fallen und atmete erleichtert durch. In Zukunft würde er sich einfach immer nehmen was er wollte, wenn es doch so einfach war. Einzig der stechende Schmerz auf seiner Wange erinnerte ihn an Caelyns Gegenwehr, für die sie die gerechte Strafe erhalten hatte.

    Welch ein Pech aber auch. Mit ihrem Betteln war Caelyn natürlich am falschen Mann gelandet. Sermo gab doch nicht dem Flehen einer Sklavin nach. Und erst recht nicht Caelyns Flehen! Sein Fummeln wurde also noch eindringlicher, seine Hände fordernder. "Ach was, hab' dich nicht so," tat er ihre Worte ab. "Deinem Kind wird schon nichts passieren." Wie prall ihr Busen war! Unglaublich wie stark sich so eine Schwangerschaft auswirken konnte. Seine Hand rutschte unter Caelyns Tunika, entblößte ihre Haut. Sermo setzte sich nun auf, so dass er halbwegs von oben herab auf das Objekt seiner Begierde sehen konnte und versuchte ihre Arme zu packen zu kriegen, die sich in Verzweiflung gegen ihn zu wehren versuchten. "Du willst kämpfen, ja?" geiferte er in Spiellaune, als er endlich einen ihrer Arme zu fassen bekam und sofort zurück auf die Matratze drückte. Seine andere Hand schnellte zwischen Caelyns Beine, um dort ihr Spiel zu treiben. "Auf die Knie, dann können wir es beide genießen," befahl mit einem wölfischen Grinsen. Noch hatte sie die Chance, sich zu fügen, sich ihrem Schicksal - zumindest für diesen Abend - zu ergeben. Sermo war wild, gebremst einzig von einem kleinen Funken Selbstbeherrschung. Er war der Wolf, der seine Beute bereits in der Gewalt hatte. Er hatte zugebissen, Blut geleckt. Jetzt war kein Entrinnen mehr abzusehen, keine Fluchtmöglichkeit. Caelyn hatte nicht den Hauch einer Chance, denn bei jedwedem versuchtem Entkommen musste sie wohl um das ungeborene Leben fürchten, das ungewollt zu Schaden kommen könnte. Sermo wusste das und wandte daher - noch - nur leichten Druck an, den er aber schnell intensivieren würde, wenn Caelyn nicht gehorchte. Wehe, wenn sein Geduldsfaden riss.

    Wie berechnet fiel Caelyn voll auf Sermos Spielchen rein. Mit einem verstehenden Lächeln nahm er sie im Bett auf und sorgte dafür, dass es schön warm für seine Sklavin war. Und wie machte man das? Richtig, durch Körperkontakt. Er legte also einen Arm um sie und schmiegte sich an sie, wobei er sich betroffen gab. "Bona dea, du bist ja wirklich eiskalt! Komm, ich wärm' dich auf!" Bereitwillig begann er daraufhin mit der einen Hand sporadisch ihren Rücken zu rubbeln, während er die andere einfach irgendwie um sie legte.
    Einfach unglaublich, wie naiv die Kleine war! Sermo war viel zu baff, dass sie keinen Verdacht schöpfte, um noch großartig Vorsicht walten zu lassen und so machte er auch keine Anstalten, sich noch lange unbescholten zu geben. Nachdem sie also ein paar Augenblicke so da gesessen hatten und Caelyn langsam zu bibbern aufhörte, ging Sermo in die Offensive.
    "Weißt du, ich denke es ist an der Zeit, dass wir unsere kleinen unbedeutenden Konflikte endlich beilegen und wieder wie vernünftige Leute miteinander umgehen." In einer Bewegung, die man beinahe schon zärtlich nennen konnte, streichelte seine Linke fortwährend über Caelyns Bauch. Die Rechte fuhr ihr über den Rücken in den Nacken, kraulte sie, fand ihren Weg über die Schultern zurück auf den Rücken. Sie musste sich schon richtig geborgen fühlen, so spekulierte Sermo wenigstens. Wenn er Glück hatte, würde das hier leichter werden, als er es sich erhofft hatte. Wieso nämlich mit Gewalt nehmen, was man auch durch Geschick erreichen und später vielleicht sogar aufgrund freiwilliger Hingabe erlangen konnte?
    "Ich bin sicher, wir können wunderbar miteinander auskommen..."
    Jetzt vergrößerte er den Radius seiner Bewegungen und wagte sich mit der Linken auch erstmal vom Bauch aufwärts hinauf zu Caelyns Brüsten, die er sanft aber bestimmt umschmeichelte. Seine Begierde war nunmehr nicht nur seinem Blick zu entnehmen, sondern auch deutlich spürbar. Sermo wollte seinen Trieb befriedigen. Und wehe Caelyn gab ihm nicht was er wollte, denn dann würde er es sich kurzerhand holen. Dumm genug, so naiv zu sein. Sich jetzt aber zu wiedersetzen würde ihr gar nicht gut bekommen.

    Öde? Na, hier gab es doch wohl auch noch ein paar wohlhabende römische Familien, die sich untereinander besuchten. Oder man traf Römer in den Thermen. Oder vielleicht doch nicht? Melina jedenfalls bestritt, dass Mogontiacum das Richtige für sie war. "Öh," machte er zwischendrin, hatte jedoch keine Gelegenheit sich zu ihrer Beschwerde zu äußern, denn sogleich fragte seine Schwester ihn aus. "Richtig erkannt, ich werde Procurator Civitatium. Ich führe damit die Aufsicht über die Provinzverwaltung von Germania Superior." Während er so sprach, betrachtete Sermo seine Schwester, um sich ein Bild von ihrer Entwicklung in Abwesenheit zu machen. Sie war ein Stückchen gewachsen und wirkte mittlerweile erwachsener. Nicht zuletzt war sie auch noch um einiges schöner geworden. Ihre folgenden Worte ließen Sermo schmunzeln. "Germanien wird im Sommer auch wieder warm, keine Sorge. Und du kennst mich doch, ich würde niemals für Macht unanständige Dinge tun!" Für den Aufmerksamen Beobachter troffen seine Worte nur so von Ironie. Melina mochte es in ihrer Naivität nicht erkennen, das konnte Sermo nicht so recht beurteilen. Allerdings war es ihm im Grunde genommen auch gleich, ob Melina seinen Charakter nun kannte oder nicht. Er unterdrückte einfach ein breites Grinsen ob ihrer Gutgläubigkeit und hoffte, dass er sie bald an einen reichen Kaufmann oder Politiker in Rom verheiratet bekam, damit er sich zumindest langfristig nicht mehr um ihr Wohlergehen zu sorgen brauchte. Allein kam die Kleine ja keine Woche durch's Leben, wenn sie als fügsame ordentliche Frau bestehen wollte.

    "Jetzt ist es an dir, herumzukicken," grinste Sermo verschwörerisch. Es war schon befriedigend, untergebene durch die Gegend zu scheuen, wenn man vorher auch einmal so behandelt wurde. Nicht zuletzt deshalb behandelten beispielsweise viele Freigelassene ihre eigenen Sklaven später schlechter als ihre Haustiere.


    "Als Germane müsstest du ja zumindest einen guten Überblick über die Stammessituation der Umgebung haben und dahingehend auch eine nicht zu unterschätzende beratende Funktion für Annaeus haben, nicht wahr?" Sermo verstand zwar nicht ganz, was Valgiso mit 'Migrantenhintergrund' meinte, denn in Germania waren bestimmt über achtzig Prozent der Bevölkerung germanisch- oder keltischstämmig. Zumindest war das Sermos Einschätzung. Da musste er selbst sich viel eher Migrant schimpfen.


    "Wie jetzt?" hakte er auf Valgisos letztgetätigte Aussage nach. "Wie meinst du das? Auf die leichte Schulter nehmen?" Er würde gewiss nicht die Sitten und Gebräuche der Bevölkerung hier auf die leichte Schulter nehmen. Oder worauf spielte der Magister an? Restitutus runzelte ebenfalls fragend die Stirn, während er sich an seinen Glühwein klammerte. Langsam schien er wieder aufzutauen.

    Aha. Hmhm. Ja. Gut. Wundervoll. Höchst interessant. Caelyn legte Sermo völlig unerwartet in einem längeren Redeschwall ihre komplette Lebensgeschichte offen. Unglaublich, aber wahr! Na immerhin bestätigte das, dass sie doch halbwegs gefügig war und sich aus ihr auch irgendwann noch einmal eine echte Vollblutsklavin machen lassen würde. Sie sollte bloß nicht denken, er würde sie so schnell freilassen. Die tragische Geschichte zweier Waisen, die sich als Bettelkinder durchschlagen mussten, berührte Sermo zwar nicht sonderlich, denn solcherlei Geschichten kannte er zur Genüge. In Rom bekam man sie immerhin an jeder Straßenecke vom nächstbesten Rotzbalg um die Ohren gehauen, das auf der Suche nach dem nächsten erschnorrten oder gestohlenen Quadrans war. Dass Caelyn letztendlich beim Sklavenhändler einen ordentlichen Preis erbracht hatte, konnte Sermo sich jedenfalls gut vorstellen. Mit siebzehn musste sie noch eine ganze Spur knackiger und jugendlicher gewesen sein. Da hätte sie wohl in jedem Haushalt einen Platz gefunden. Wenn nicht protzigerweise als Bettvorleger zum hübsch anschauen und als Lustobjekt, so doch zumindest als nützliche Küchensklavin und Lustobjekt.


    Als Caelyn ihre Erzählung beendet hatte, kratzte Sermo sich nachdenklich am Kinn und machte "Hm." Was sollte er jetzt sagen? Ihr sein Mitleid bekunden? Wohl kaum, das konnte nur ihr selbstbewusstsein stärken. Aber er konnte wesentlich subtiler vorgehen und das erlangte Wissen zu seinem Vorteil einsetzen. Als Bettelkind musste man eigentlich jede Wärmequelle, die man geboten bekam, dankbar annehmen und zu schätzen wissen. Und um sie ohne großen Widerstand ins Bett zu kriegen, sagte er also: "Dir muss kalt sein, hm? Komm, leg dich zu mir. Hier ist's warm." Sermo hatte sich immerhin noch eine extra Wolldecke geben lassen und hatte ein Bett mit strohgefüllter Matratze zur Verfügung. Er war sich sicher, dass Caelyn sich dieses Angebot nicht zweimal machen lassen würde.

    Bona dea, jetzt fing sie auch noch an rumzuheulen! "Heul' nicht rum," fuhr Sermo seine Sklavin patzig an. Das war ja nicht auszuhalten. Erst meinte sie, ihm blöd kommen zu können und jetzt versuchte sie es über die Mitleidschiene. Nicht zu fassen. "Wie hattest du dir deine Rückkehr denn sonst vorgestellt? Als Peregrina? Tzess!" Da fiel Sermo etwas auf. Er wusste gar nicht, ob Caelyn in ihrer Heimat überhaupt als Freie gelebt hatte, oder ob sie bereits von Geburt an Sklavin gewesen war. Das interessierte ihn jetzt doch irgendwie. "Bist du eigentlich in Sklaverei geboren?" fragte er daher, begleitet von einem plötzlichen Stimmungsumschwung, der den Wutausbruch halbwegs verdampfen ließ.


    Neugierig betrachtete er dabei seine Sklavin, als sie zu einer Antwort ansetzte. Ihr Götter, war das ein jämmerlicher Anblick. Zusammengekrümmt auf dem Boden, die Decke zerrissen, heulend und schluchzend lag sie da, schwanger wie sie war. Seine Gedanken schweiften unweigerlich - typisch männlicherweise - auf das Thema Sex ab und so fragte er sich ganz nebenbei, wie es wohl wäre eine Schwangere im Bett zu haben. Ob es irgendwelche Unterschiede gab? Gewiss in der Stellung, denn sich so auf Caelyns Bauch zu legen erschien ihm ziemlich ungünstig. Vielleicht, wenn sie sich hinkniete und er...ja, das sollte gehen. So dick war ihr Bauch ja nun auch noch nicht. Eine Überlegung war es jedenfalls wert, sie gleich einfach zu sich ins Bett zu holen. Dann konnte sie sich erstens nicht beschweren, dass ihr kalt war und zweitens, dass er sich nicht ausreichend um sie kümmerte. Innerlich musste er bei diesem Gedanken über den Scherz grinsen. In diesem Moment stellte er einmal wieder fest wie sehr er das römische Eigentumsrecht liebte. Ausbeutung von Sklaven zum Zweck des Geschlechtsverkehrs war im antiken Rom bekanntlich an der Tagesordnung, da stellte auch Sermo keine Ausnahme dar. Ja, sein Entschluss war gefasst. Da konnte Caelyn jetzt noch so viel schluchzen, sie konnte ja sowieso nicht entkommen.