"Kann er wohl," kommentierte der Quintilius das Geschwätz der Iunia über Kompetenzen des Kaisers in seiner eigenen Provinz. Natürlich verstand die Kleine nicht einmal ansatzweise, worauf Sermo überhaupt hinauswollte. Und jetzt war er auch zu faul und genervt, um sich noch näher zu erklären. Also schnitt er das Thema mit einem knappen "Wir werden sehen" ab.
Gut, dass Axilla nun sowieso anfing herumzuwitzeln und sich das Gesprächsthema wesentlich erquicklicher gestaltete. Gespielt bestürzt beeilte er sich, um Verzeihung zu bitten. "Entschuldige bitte vielmals, geschätzte Iunia! Wie konnte ich nur so ungehobelt sein und dir nicht einmal eine Stadtführung anbieten?! Freilich verrate ich dir gern, aus welchem Teil dieser wundervollen Stadt ich stamme...im Tausch gegen dein gut behütetes Geheimnis, versteht sich." Er zwinkerte ihr zu und grinste verschwörerisch. Dass sie keinen Wein mehr wollte, erinnerte Sermo daran, dass er noch nicht gegessen hatte. "Vielleicht sollten wir etwas essen, damit der Wein nicht gar so schnell sich auf unser Gemüt niederschlägt," schlug er vor und bot Axilla sogleich seinen Arm an, um sie zum Büffet zu führen. Und dann folgte auch schon die Beschreibung des iunischen Anwesens. Basileia, das schien ein Stadtteil zu sein. "Die Basilea also. Da gibt es Tore? Ist dieser Stadtteil umfriedet?" Er stellte sich eine große Trennmauer inmitten der Stadt vor, in der Mitte der Statthalterpalast gelegen; umgeben von prächtigen Parkanlagen. Doch das war nur Wunschvorstellung, vermutlich sah es dort ähnlich aus wie in manchen ärmlichen Drecksvierteln Roms...
"Gut, dann verrate ich dir mein Geheimnis," zwinkerte er noch einmal. "Die Casa Quintilia ist ein bescheidenes Atriumhaus auf dem Viminal, gelegen am Vicus Longus. Wenn du möchtest, biete ich dir selbstverständlich gern eine kleine Stadtführung an, sofern dies nicht schon hinfällig ist. Seit wann bist du hier, sagtest du? Da hast du gewiss schon einiges gesehen. Den Viminal auch?" Fragend blickte er seine Begleiterin an und wäre beinahe mit einem anderen Gast zusammengestoßen, der plötzlich in seinem Weg stand. "'Tschuldigung," nuschelte er nur und sah dann wieder Axilla an, da erreichten sie auch schon das Büffet.