Beiträge von Faustus Domitius Massula

    Ein mächtiges Feuer brannte schon unter den Pott, gestocht von einem noch etwas verschlafen dreinblickenden Boduognatos. Man hatte noch einen Tisch und weitere Bänke in die Culina gebracht, Schüsseln und Löffel bereitgelegt, dazu verteilte Atto noch Messer, Speck und Zwiebeln.


    Als wir die Küche betraten sagte ich: "Seid willkommen, setzt euch hin und esst. Dann schauen wir, wo ihr schlafen könnt."

    Inzwischen war ja auch der Ordo Decurionum nach der vorübergehenden Abwesenheit der Legatio wieder etwas in die Gänge gekommen. So konnte man sich nun den Fragen zuwenden, die der Alltag einer Stadt zwangsläufig aufwarf. Und dafür hatte der umtriebige Aedil mit seinen Anträgen ja auch schon gesorgt. Doch mir schien, dass es doch noch etwas zu erledigen gab, was mit der Reise zum Kaiser nach Roma zu tun hatte.


    "Verehrte Duumviri, ich möchte gerne zu der Frage von Auszeichnungen und Ehrungen im Zusammenhang mit der Stadterhebung einen Antrag vorlegen. Ich bitte daher ums Wort."

    Das waren ja sicher schon genug Angebote, um die Duccier bei Regen nicht nass werden zu lassen. "Ich kann ein Dutzend von euch bei mir aufnehmen, Marsus. Überleg dir, wen du zu mir schickst, das überlasse ich dir."


    Ich sah mich um. Die meisten froren, weil die Nacht doch recht kalt gewesen war und die Sonne schien sich noch Zeit zu lassen, bis sie die kühle Morgenluft erwärmte. Da lief mir mein Sklave Homer über den Weg. "Homer, lauf nach Hause. Scheuch Atto und Boduognatus auf. Bringt soviel wie ihr könnt zu essen her und auch Decken. Marsus, deine Leute sollten was essen, damit ihnen warm wird."

    Anscheinend hatte man sich an diesem Tag in der Curia viel zu erzählen, denn das Geplauder riß nicht ab. Man schien auch guter Stimmung zu sein, denn ich sah in einer Ecke Laetilius Fecenianus, umringt von gallischen und germanischen Neurömern, mit denen er früher nie ein Wort gewechselt hatte.


    Aber man gab mir ein Zeichen, dass gleich mit dem Auftragen der Speisen begonnen werden würde und so hastete ich durch den Saal, wies den Honoratioren ihre Ehrenplätze zu und nutzte diese Gelegenheit zu einer kurzen Ansprache.


    "Werte Gäste, liebe Freunde,der Anblick der Stadt Mogontiacum war heute morgen der gleiche wie auch schon der gestrige. Und doch hat sich etwas verändert, denn Mogontiacum ist von jetzt an ein ordentliches Municipium. Vorbei die Tage seines Daseins als Ansammlung von Vici, in denen eine Anhäufung von 'wahren' Römern und von Peregrini barbarischer Herkunft vor sich hin werkelte."


    "Nun, nachdem die Stadt zum Municipium Cornelium Mogontiacensis erhoben wurde, statten wir dem Kaiser zuallererst großen Dank ab, dass er ohne Umschweife unseren Wunsch erfüllt hat."


    "Blicke ich mich hier um, so habe ich große Mühe, jemand zu finden, den man in dieser Sache nicht loben muss. Wie Sallust schon schrieb, arduum res gestas scribere: es ist nicht einfach, geschichtliche Taten darzustellen. Denn das Werk, die Lex Municipii Cornelii Mogontiacensis, welche der Kaiser dankenswerter Weise in Kraft gesetzt hat, ist aus dem gemeinschaftlichen Werkeln der vorhin erwähnten Anhäufung hiesiger Römer und Peregrini erwachsen. Ich danke also hier auch dem Ordo Decurionum und den Magistraten, ohne die sowieso nichts geht."


    "Ein Werk für sich allein ist nichts, es muss auch in die Tat umgesetzt werden. Dies in ruhmvoller Weise vollbracht zu haben, kann man der Legatio danken, die angeführt von dem alten Legionär Petronius Crispus nach Roma gezogen ist. Der hat offenbar dort nicht geruht, bis er auch noch letzten Fürsprech für sein Anliegen aufgestöbert und zum Kaiser geschickt hatte. Chapeau!"


    "Dies bringt mich letztlich zu einer bemerkenswerten Tatsache. Der Kaiser hat uns nicht nur die Lex Municipalis, er hat uns zusätzlich einen Legatus Augusti pro Praetore geschickt, der hier nicht nur ein guter Bekannter, sondern auch ein bedeutender Fürsprech für unsere Stadterhebung ist. Ich weiß, Legatus Augusti, du wirst jetzt bescheiden abwinken. Trotzigerweise nehmen wir das nicht ernst und sprechen dir unseren großen Dank aus."


    "Und nun, liebe Gäste, tun wir das, was gute Laune macht: wir essen. Guten Appetit!"

    Was Corvinus zu meiner Frage sagte, war nicht weiter überraschend. Klar, Militärlatschen waren zienlch verbreitet.


    "Die Sache ist die, Corvinus, ich habe einen neuen Obstacker angelegt. Das ist noch hinter dem Vicus Salutaris und ziemlich abgelegen. Deshalb haben wir dort auch eine Hütte gebaut. Beim letzten Mal, als ich dort draußen war, hab ich bemerkt, dass sich irgendein Typ in der Hütte eingenistet hatte. Ich hab den nicht zu Gesicht bekommen, aber seine Spuren gesehen. Das waren Militärlatschen, aber nicht solche, die einer noch von seinem Militärdienst übrig hat und in denen er schon jahrelang rumgelaufen ist. Denn an den Abdrücken war zu sehen, dass kein einziger Nagel gefehlt hat. Die waren also funkelnagelneu."

    Homer weckte mich. Er musste mich schütteln, weil ich einen ziemlich festen Schlaf habe. "Domine, es brennt!" Jetzt fuhr ich hoch. "Bei den Ducciern brennt es lichterloh!"


    Ich fuhr in die Klamotten und rannte mit Homer durch die halbe Stadt zur Casa Duccia. Oder zu dem, was davon noch übrig war. In der Straße davor hatte sich ein Haufen Volks eingefunden, der aber von Corvinus' Männern auf Abstand vom Brandherd gehalten wurde. Mit einiger Überredungskunst konnte ich sie dazu bewegen, mich durchzulassen. Es sah schlimm aus. Das Haus war nur noch ein rauchender Trümmerhaufen, aus dem noch hie und da Flammen schlugen. Man sah Männer, die mit Löscharbeiten beschäftigt waren, andere, die mit Entsetzen in den Gesichtern herumstanden und einige, die am Boden lagen, während sich eine junge Frau um sie kümmerte.


    Mit den Augen suchte ich in der Dunkelheit, die allmählich dem aufkommenden Morgenlicht Platz machte, nach Marsus. Als ich ihn endlich gefunden hatte, ging ich auf ihn zu und hörte gerade noch, wie die junge Frau zu ihm sagte: "... ich kann sicherlich ein paar Menschen Obdach gewähren."


    Ja, natürlich! Die Duccier brauchten eine Unterkunft. Das abgebrannte Haus konnte ihnen keine Bleibe mehr bieten und es würde dauern, bis man es wieder aufgebaut haben würde.


    "Marsus! Salve. Bevor ich frage, was da passiert ist: Wenn ihr ein Dach über dem Kopf braucht, nehmt meines. Vielleicht passt nicht deine ganze Sippe bei mir rein, aber einige schon. Und so lange, wie ihr es braucht."

    Mella zögerte nicht, die Rolle der beschützenden Glucke für Melitta zu übernehmen und setzte sich gleich neben sie. Sie würde, da war ich mir sicher, ihren neuen Schützling nun auch gegen eine Kavallerieeinheit erfolgreich verteidigen.


    "Mella ist die Frau des Schusters, der seinen Laden hier im Haus hat. Ich hab, bevor ich diese Barracke hier gekauft hab, in einer Mietkammer über dem Laden gewohnt. Mella hat damals meinen Lebenswandel mit Argusaugen überwacht. Abgesehen von kleineren Freiheitsberaubungen durch Mellas gnadenlose Überwachung ist es mir damals aber bestens gegangen, futtermäßig, versteht sich. So, jetzt langt aber zu!"


    Und Corvinus langte zu. Irgendwann nahm ihm Mella dann den Schöpflöffel aus der Hand, um Melitta und sich zu versorgen. "Kindchen, iss!"


    Schweigen trat ein. Nach einer Weile sagte ich zu Corvinus: "Sag mal, Corvinus, Soldaten tragen doch Schuhe mit genagelten Sohlen. Wenn man jetzt irgendwo Spuren von solchen genagelten Schuhen findet, kann man dann sicher sein, dass die auch zu einem Soldaten gehören?"

    Ich gab den Bediensteten ein Handzeichen, damit sie den Gästen Honigwein anbieten sollten, um dem Smalltalk-Palaver noch ein wenig Auftrieb zu geben.


    "Salve Legatus Augusti und auch ein herzliches Willkommen für dich, werte Licina. Offen gestanden, ist dies hier für mich die erste Gelegenheit, dich einmal kennenzulernen. Bei der ersten Statthalterschaft von Vinicius Hungaricus war ich ja noch Scriba und durfte mich auf solchen Festbanketten nicht blicken lassen. Ach ja, Legatus Augusti, du wolltest wissen, wieviele Gäste wir eingeladen haben? Leider muss ich dir da die Antwort schuldig bleiben. Das Municipium behält sich vor, derartige Angaben geheim zu halten. Man will eben keine hämischen Sottisen in der Acta Diurna lesen."


    Man bot auch dem Statthalter Honigwein an, aber da mischte ich mich ein: "Für dich haben wir auch einen Gspritzten, wenn du magst. Einen Weißwein aus der Gegend von Borbetomagus mit etwas Mineralwasser aus Antunnacum. Der Scriba Calvus hat das Rezept recherchiert und wir haben einen Vorrat in der Regia angelegt. Du kannst also auch in deinem Officium auf dieses entspannende Getränk zurückgreifen."

    Ei, da hatte das Märzwetter doch schon ein bißchen auf den April vorgegriffen. Dem armen Aedil hatten die Götter einen Windstoß in seine Liturgie geschickt, der dem Pacatus ein klitzekleines bißchen zu schaffen machte, aber dann hatte er sich schnell wieder gefasst.


    Ich beugte mich zu Marsus hinüber: "Hast du das gesehen? Man sollte meinen, da hätten die Götter ein wenig zugelangt. Wenn's nicht grade ein Opfer für Apollo wäre, würde ich sagen, dass das nur Loki gewesen sein kann".

    Hier in der Culina war es etwas heller als im Tablinum und so konnte ich mir das Geschenk von Corvinus etwas näher ansehen. Sie war von der Reise etwas mitgenommen und wenn Corvinus sagte, dass er vielleicht ein paarmal vergessen hatte, sie zu füttern, dann war das sicher eine Untertreibung, denn sie war spindeldürr. Erst der zweite Blick ließ etwas davon durchschimmern, dass sie hübsch war. Ich sagte mir, dass etwas Pflege sie wohl bald wieder auf die Beine stellen würde.


    "Corvinus, der Fee, der da im Topf rumrührt, ist Boduognatos. Er macht grade einen Eintopf. Nicht eben das, was Römer so zu sich nehmen. Ich denke aber, dass da genug Fleischbrocken drin sind, um euch satt zu machen."


    http://img851.imageshack.us/img851/9981/mella1.jpg
    In diesem Moment kam Mella hereingestürzt. Sie schaute sich Corvinus und Melitta an. "Wer ist das denn, Valgiso?" Ich sagte: "Salve Mella, hock dich hin und iss mit. Der Kerl ist Helvetius Corvinus, Held des Bürgerkriegs. Er hat die junge Dame aus Italia mitgebracht, sie heißt Melitta und er hat sie mir aus Dankbarkeit geschenkt. Sie gehört jetzt zum Geziefer des Hauses."


    Mella setzte sich eine dicke Falte auf die Stirn und guckte Melitta etwas entsetzt an: "Kindchen, wie siehst du denn aus, du bist ja fürchterlich lädiert. Was hat denn der Zinnsoldat mit dir gemacht? Valgiso, so geht das nicht. Bevor das Mädchen irgendeine Arbeit macht, muss sie erst mal aufgepäppelt werden. Ihr verdammten Mannsbilder!"


    Ich hob die Hände: "Mella, das ist eine gute Idee, in deinen Händen wird sie sicher bald wieder erblühen." Mella warf mir einen finsteren Blick zu, nickte und meinte: "Erblühen! Gut, ich kümmere mich drum."


    Ich dachte mir, dass der dürren Melitta kaum etwas besseres hätte passieren können, als in Mellas Hände zu geraten. Dann stellte Boduognatos den Pott auf den Tisch.

    Wie das so ist bei Festivitäten, man will ja nicht zu früh eintreffen, das macht keinen guten Eindruck, man trifft aber doch zu früh ein und dann steht man unschlüssig herum und ziert sich, Platz zu nehmen, weil ja die Platzhirsche noch nicht erschienen sind und somit noch kein Signal zum Futtern gegeben worden ist. Also freut man sich, wenn man einen Bekannten sieht, stürzt sich auf ihn und fängt irgendeinen mehr oder weniger sinnvollen Smalltalk an. Als Marsus auf meinem Radarschirm zu erkennen war, stürzte ich mich also auf ihn:


    "Salve Marsus, salve Petronia Octavena, eigentlich sollten wir bei dem schönen Wetter draußen speisen, es ist ja richtig warm geworden." Ich hielt die Hand abschirmend vor den Mund und flüsterte Marsus zu: "Zumal uns hier die Decke auf den Kopf fallen könnte. Weißt du schon? Lysander hat festgestellt, dass der alte Kasten hier ziemlich baufällig ist. Matinius Pacatus hat's mir erzählt."

    Die Forderung nach Palmas Entsorgung beruht doch auf einer, sagen wir mal, recht luftigen Hoffnung. Der Hoffnung darauf, dass mit einem "neutralen" Kaiser alle wieder die gleichen Chancen haben könnten. Aber, ein neuer Kaiser ist eine Sache und das Verhalten der Spieler eine andere.


    Da gibt es ja unglücklicherweise in dieser Diskussion eine Begründung für den Kaiserwechsel, die sich darauf beruft, dass die Salinatoristen jetzt auf ewig stigmatisiert seien. Als Beispiel Massa:
    "Ah, du hast gegen Palma gekämpft." unausgesprochen heißt das, auf ewig ein Risikofaktor.


    Ja, wenn die Spielerhirne derart löschresistent sind, dann hilft ein Kaiserwechsel auch nichts. Dann muss man konsequenterweise nicht bloß den Kaiser, sondern das ganze Spiel auf NULL zurücksetzen.


    @Serapio: Und jetzt auch noch Auszeichnungen auszählen! Ja, dann machen wir das doch! Ganz genau und akribisch! Massula ist auf das Ergebnis gespannt.

    Ich bleibe dabei: Palmas Verschwinden/Exitus/Entsorgung halte ich für falsch. Das wird keine Probleme lösen, die im IR bestehen. Dazu ganz richtig Lucius Petronius Crispus: "Offensichtlich wird hier Palma zum Symbol für alles gemacht, was momentan nicht läuft - aber auch die Beseitigung dieses Symbols wird unsere Probleme nicht lösen." Richtig.


    Ich halte es auch für falsch, die nun eingetretene Spielsituation nach den Wünschen einiger Spieler, die so tun, als wären sie eine Mehrheit, hübsch und passend zurechtzuzupfen. Das hat Tiberius Verus recht klar formuliert: "Palmas Beseitigung würde rein auf dem Wunsch dieser Spieler basieren, die nicht mit den Entwicklungen umgehen wollen." (Tschuldigung Serapio, aber es ist so).


    Palma hat nun mal den Krieg gewonnen. Punkt. Die anderen haben verloren. Punkt. Von diesem Spielstand ausgehend wird weitergespielt.


    Meine ID hat's auch erwischt, aber ein bißchen anders als Serapio. Massula stand bei Ausbruch des Bürgerkriegs vor einer Standeserhebung. Dann ging aber sein Patron verloren. Danach dauerte es Ewigkeiten, bis es wieder möglich war, mit Rom zu kommunizieren. Massula war also in der inzwischen personell entleerten Provinz zur Untätigkeit verdammt. Jetzt kann er sich weitere Karrieresprünge an den Hut stecken. Falls er keinen Plan B hat.

    Zitat

    Livianus: "... warum sollten dann nicht alle in ihren Ämtern bleiben dürfen? Es gäbe keinen Grund gute Beamte oder Kommandeure auszutauschen. Ganz im Gegenteil könnten die eine Übergangsphase problemlos überbrücken und ein neuer Kaiser könnte sich zu Anfang auf die Erfahrung dieser Männer stützen."


    Ziemlich blauäugig, Livianus. Ich sehe schon die langen Schlangen derjenigen, die jetzt auf der Verliererseite sind, und die vom neuen Kaiser "Wiedergutmachung" einfordern.

    Ich bin entschieden dagegen, dass Palma abgelöst wird. Man braucht sich nur vorzustellen, wie lange es dauern wird, bis die Follower eines neuen Kaisers in ihre Ämter gefunden haben, um eine Gänsehaut zu kriegen. Im Klartext heißt das nämlich, dass es Äonen braucht, bis die römische Administration wieder handlungs- und entscheidungsfähig ist. In Rom hat man das vielleicht nicht so mitgekriegt, wohl aber in den Provinzen. Aus dieser Sicht kann ich sagen, dass die dadurch erzwungene Untätigkeit meine Spielfreude gegen Ende des letzten Jahres restlos verwüstet hatte. Bei der Aussicht, das noch einmal erleben zu müssen, kommt mir nur ein Gedanke: fort, fort in andere Welten.

    Euphorbus ...
    beugte sich über die Tabellen. "Wie haltbar doch manche Eintragungen sind, Celeripes. Schon merkwürdig. Brot wäre schon längst verdorben, darauf kannst du Gift nehmen. Da steht doch immer noch für den Berechtigten der Wertkarte Regia 'Valgiso, Magister Officiorum'. Der Valgiso ist ein Opfer der Provinzreform geworden und heißt jetzt Domitius Massula. Und der Magister Officiorum ist genauso ein Opfer der Provinzreform und heißt jetzt Princeps Praetorii. Obwohl ... es gibt noch Leute hier, die ihn Valgiso rufen, aber ich denke, du solltest das ändern, Celeripes."

    Euphorbus ...
    kratzte sich ausgiebig am Kopf, schob die Unterlippe vor und meinte: "Eigentlich kann ich das nicht entscheiden, aber andererseits, warum beim Hades soll sich der Legatus Augusti um solche läppischen Kleinigkeiten kümmern, nicht wahr? Das ist doch ein Ding, was sonst auf Scriba-Ebene hantiert wird. Machen wir also eine vinicische Wertkarte. Für die ganze Sippe ein Kärtchen. Basta."

    Boduognatos hantierte am Herd herum und winkte kurz durch den Küchendunst als wir eintraten. Ich zeigte auf die Hocker an dem langen Tisch. "Setzt euch, auch du, Melitta." Ich schnappte mir einen Hocker und nahm Platz.


    "Melitta, der da am Herd ist Boduognatus und der, der grade Zwiebeln schneidet, ist Homer. Beide sind Gallier. Den Panphilos habt ihr ja schon an der Tür gesehen. Die anderen Sklaven sind auf den Feldern oder in der Töpferei".