Als wir die Biliothek betraten, erhob sich Capito ächzend aus seinem Sessel und betrachtete Glicia von oben bis unten.
[Blockierte Grafik: http://img5.imageshack.us/img5/2298/ateualus2k.jpg]Ateualus Capito
"Massula, warum hast du diese fabelhafte Frau die ganze Zeit vor mir versteckt?"
Ich bot Glicia einen Sessel an und sagte mit einem breiten Lächeln zu Ateualus: "Ich verstecke gewöhnlich keine Frauen. Das ist Domitia Glicia. Sie ist eben nach einer langen Reise hier angekommen". Zu Glicia gewandt: "Das ist Ateualus Capito. Er ist Duumvir der Civitas Caerosium und ist wegen des Stadtfestes, das wir gerade hier zu Ehren des Drusus gefeiert haben, aus den Bergen der Silva Arduina herabgestiegen. Deshalb ist er bei mir zu Gast".
"Ich bin außerordentlich erfreut, dich kennenzulernen, Domitia Glicia und ich überlege, ob ich deine Gastfreundschaft nicht noch ein kleines Weilchen länger in Anspruch nehmen sollte, Massula", erwiderte Capito und setzte sich wieder in seinen Sessel. Atto kam herein und brachte Wasser, verdünnten Wein und heißen Met.
"Bedient euch! Ich wollte dir noch etwas über meine Herkunft sagen, Glicia. Ich bin von der Sippe Domitia aufgenommen worden, als mir das Bürgerrecht verliehen wurde. Ich bin also kein Römer von Herkunft und habe auch keine verwandschaftlichen Beziehungen zu irgendeinem Domitier. Mein Vater hieß Brigio und war Gallier, aber einer von der Sorte Gallier, die Caesar seinerzeit nicht so recht einordnen konnte. Capito ist auch so einer, bei dem es nicht restlos klar ist, ob er Germane oder Gallier ist".
"Ma weeset nit". kommentierte Capito.
"Meine Mutter hieß Odilgard und war Germanin. So bin ich bei den Sugambrern aufgewachsen und eines Tages bin ich als Peregrinus im Imperium erschienen".
Man hörte schon das Klappern des Geschirrs aus dem Triclinum, aber ich blieb erst mal sitzen. Panphilos würde uns rechtzeitig Bescheid sagen.
"Glicia sucht ihren Großvater", sagte ich zu Capito. "Aber das sollten wir beim Essen besprechen".