Beiträge von Faustus Domitius Massula

    Panphilos öffnete uns. Da er einen halben Kopf größer war als wir, konnte er die Szene gut überblicken. Er zog die Augenbrauen hoch.


    [Blockierte Grafik: http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg]Panphilos


    "Salve Domine, ... äh, was ist? Ich meine .. äh ..."


    Panphilos war immer die Ruhe selbst. Ich hatte noch nie erlebt, dass er auch stottern konnte. Er musste tief erschüttert sein. Ich sagte zu ihm: "Panphilos, das ist Domitia Glicia. Sie wird hier wohnen. Und auch ihr Sklave. Ach, Glicia, wie heißt der eigentlich?"


    Ich schloss die Tür hinter uns. "Sag Boduognatos, dass er uns etwas zu Essen machen soll. Auch ihrem Sklaven. Und sei so gut, uns ein paar Erfrischungen in die Bibliotheca zu bringen. Zum Essen gehen wir ins Triclinum. Und bring das Gepäck von Glicia erst mal ins das grüne Zimmer. Atto soll es für Domitia Glicia herrichten".


    Man konnte beobachten, wie Panphilos allmählich wieder zu seinem Normalzustand zurückfand. Er sagte: "Domine, in der Bibliotheka sitzt noch Ateualus Capito".


    Ich lachte: "Der alte Capito isst natürlich auch mit, klar doch."


    Wir gingen zur Bibliothek.

    Zitat

    Glicia: "Oh , ich freue mich Dich gefunden zu haben. Mein Name ist Domitia Glicia , ich bin aus Ostia und ich denke Du bist verwandt mit mir. Mein Vater war Gnaeus Domitius Barrus... *sehr viel leiser* er ist umgekommen, wie alle aus meiner Familie.


    Ich betrachtete sie. Vermutlich legte ich dabei einen etwas dümmlich-erstaunten Gesichtsausdruck an den zu Ende gehenden Tag. Sie schien, anders als ihr Sklave, die Reise gut überstanden zu haben. Ein angenehmes, offenes Gesicht. Dann kam mir in den Sinn, was sie da gesagt hatte.


    Domitia Glicia? Gnaeus Domitius Barrus? War ich denn völlig daneben? Erst der Legionskommandeur, dann dies? Ich riß mich von den Gedanken an die Politik los und sagte mir, dass das hier ein ein gänzlich anderes Spectaculum war, dem ich mich jetzt zu widmen hatte, was auch immer meine Norne sich wohl dabei gedacht hatte. Da war diese Frau von Ostia ins kalte Mogontiacum gereist, um einen Verwandten zu finden. Zu viele offene Fragen für ein Gespräch in der Kälte vor dem Tor der Regia.


    "Mein aufrichtiges Mitgefühl zum Tod deiner Familie, Domitia Glicia. Als Mitglied meiner Sippe bist du in meinem Haus willkommen". Ich fasste sie am Arm. "Und dort gehen wir auch sofort hin, damit du nach deiner langen Reise unter ein Dach kommmst. Es sind nur wenige Schritte. Dann können wir uns bei einem Essen in Ruhe mit deiner Geschichte befassen. Ich bin ziemlich neugierig".


    Wie sich herausstellte, war sie mit einigen Händlern gereist, hatte aber ein Maultier dabei, dem man das meiste Gepäck anvertraut hatte. Ich nahm dem Sklaven, der einen recht erschöpften Eindruck machte, noch einen Teil des restlichen Gepäcks ab. Dann gingen wir die Via Borbetomagna hinunter.

    Zitat

    Glicia: "Ich suche einen gewissen Domitius , vielleicht könntet ihr mir hier behilflich sein!?


    Ich kam von der Curia und wollte eigentlich noch kurz in mein officium schauen. Als ich an der Porta ankam, hörte ich wie jemand meinen Namen nannte. Ich blickte in die Richtung und sah eine Frau, die offenbar gerade einen der Wachsoldaten angesprochen hatte. Da kam mit großem Klingeling der Legionskommandeur herangewalzt und forderte Einlass für ein Abendessen mit dem Legatus Augusti. Die Wachsoldaten quirlten diensteifrig um ihn herum und schienen die Frau vollkommen aus den Augen verloren zu haben. Na ja, der Legionskommandeur kommt auch nicht jeden Tag zum Legaten, schließlich herrscht ja nicht die große Liebe zwischen den beiden. Da stutzte ich. Der Legionskommandeur kommt zum Abendessen? Die werden sich doch nicht versöhnt haben? Ich stand jetzt vor der Frau und musste meinen Gedanken erst mal beiseite schieben.


    "Salve, ich bin Domitius Massula. Ich habe gerade gehört, dass du die Soldaten nach mir gefragt hast. Um was geht es denn?"

    Im Forum Mogontiacum:


    Bitte den Beitrag von Domitia Glicia "Suche" von Regia Legati Augusti pro Praetore > Themen
    in
    Regia Legati Augusti pro Praetore > Ankündigungen & wichtige Themen > Porta Regia
    umhängen.


    Danke
    Massula

    [Blockierte Grafik: http://img5.imageshack.us/img5/2298/ateualus2k.jpg]Ateualus Capito


    Capito hatte sich durch das Gedränge des Forums bis zur Curia vorgearbeitet. Viele Leute auf dem Markt hatten ihm aus Respekt vor dem Alter Platz gemacht, auch wenn da einige darunter waren, die dies sichtlich nur unwillig den Sitten gehorchend getan hatten. Capito kannte diesen pflichtschuldigen Gesichtsausdruck und grinste innerlich.


    In der Curia suchte er das officium, in dem der Schreiber des Duumvir saß. Als er es gefunden hatte, klopfte er mit seinem Eibenstock an die Tür, öffnete sie und ging gleich hinein.


    "Salve Scriba, ich bin Ateualus Capito und möchte den Duumvir Duccius Marsus sprechen".

    Etwas in Gedanken versunken betrat ich das Officium XXX, legte den Brief auf den Tisch und sagte: "Einmal Roma bitte".




    Decima Seiana
    Rector Scholae Atheniensis
    Schola Atheniensis | Roma | Italia



    F. Domitius Massula Decimae Seianae salutem dicit


    Zuerst möchte ich für die Verleihung des Diploma bei der bestandenen Prüfung im Fach Architectura I meinen Dank abstatten. Nun ergibt sich aus meiner Tätigkeit in Mogontiacum ein Bedarf an juristischem Wissen. Deshalb bitte ich um Teilahme an dem Cursus Iuris.


    Mit Dank vorab.
    Vale
    [Blockierte Grafik: http://img638.imageshack.us/img638/8418/siegeldom.png]
    [Blockierte Grafik: http://img40.imageshack.us/img40/7787/signaturqk.png]
    F. Domitius Massula
    Casa Domitia | Mogontiacum | Provincia Germania Superior


    Sim-Off:

    10 HS überwiesen

    Zitat

    Marsus: "Sofern niemand besonders schwerwiegende Einwände hiergegen hat, möchte ich diesen Tagesordnungspunkt als solchen als abgeschlossen betrachten." ...
    Das Gesetz spricht von einer Lex Municipalis. Mogontiacum hat aber einen solchen Rechtsstatus nicht inne. Ich bin daher der Meinung, dass - was ich bedauerlicherweise erst vor wenigen Augenblicken selbst festgestellt habe - das Gesetz über die Verabschiedung der Lex Civitatis keine konkrete Regelung getroffen hat, weshalb grundsätzlich der Ordo Decurionum zur Gesetzgebung befugt sein muss."


    "Verehrter Duumvir, ich glaube, da bin gänzlich mißverstanden worden. Mein Bestreben war lediglich, etwas Ordnung in die Diskussion zu bringen. Aber: Tu es Duumvir, Amen. Ende der Diskussion."


    "Aber deiner kühnen Auslegung der Lex Provincialis, Pars Tertia, Sätze drei und vier, kann ich keineswegs folgen. Wenn dort die Civitas nicht erwähnt wird, so heißt das nicht, dass die Civitas Mogontiaci sich in einem rechtsfreien Raum befindet und tun und lassen kann, was sie will. Das befugt sie schon garnicht zur Gesetzgebung, denn die verbleibt beim Kaiser. Was in der Lex Provincialis zum Municipium gesagt wird, gilt mutatis mutandis natürlich auch für die Civitas. Das heißt, dass wir nur einen Gesetzentwurf erarbeiten können, der dem Kaiser vorgelegt werden muss".

    Zitat

    Magnus: Dann bitte ich Faustus Domitius Massula zu Wort.


    Die Gens Domitia ist noch klein, deshalb bin ich offen für Neuankömmlinge. Also sei willkommen.


    Ich will auch diese Prozedur hier nicht mit einer Frage- und Antwort-Liturgie unnötig verlängern. Aber du solltest dir nochmal überlegen, ob es für deinen Charakter nicht sinnvoller ist, in Mogontiacum anzufangen. Alleinstehende Frauen haben es im Römischen Reich nicht einfach. Später kannst du ja immer noch umziehen.


    Alles andere klären wir per PN, sobald dein Charakter freigeschaltet ist.


    Gruß Massula

    Zitat

    Fecenianus: "Ich halte fortwährende Abstimmungen des Ordo Decurionum über Änderungen an der Lex bevor man sie dem Princeps vorlegt weiterhin für angebracht und wichtig."


    Nun, da hatten wir doch ein ausführliches Rechtsgutachten von Laetilius Fecenianus vorgelegt bekommen.


    "Werte Decuriones, nachdem Laetilius Fecenianus endlich seine profunden Rechtskenntnise dem Ordo zur Verfügung gestellt hat, dürfte uns allen klar sein, wie wir bei einer Änderung der Lex Civitatis vorzugehen haben. Ich halte deswegen eine Nachfrage beim Legatus Augusti nicht mehr für notwendig".


    "So, wie es aussieht, liegt für die Lex Civitatis schon ein abgestimmter Änderungsantrag vor, der einzuarbeiten ist: das Mindestalter für die Magistrate. Bei dem zweiten Änderungsantrag, den ich betreffend Pars III, §1, Absatz 2 eingebracht habe, scheint im Ordo die Einsicht zu wachsen, dass auch dieser in die Lex Civitatis eingearbeitet werden muss. Das heißt, dass wir eine Neufassung der Lex zu gegebener Zeit dem Kaiser vorlegen müssen".


    "Nun hat uns der verehrte Petronius Crispus mit seinem Gesetzentwurf zu einer 'Lex Municipalis' eine weitere parallel laufende Diskussion beschert. Ich komme auf den ersten Blick zu dem Schluss, dass man die Lex Civitatis nicht einfach mit der 'Lex Municipalis' ersetzen kann, weil der Petronische Entwurf keinen Bezug auf die Bedingungen aufweist, welche durch die Lex Provincialis und die darauf folgende Provinzreform geschaffen wurden. Gleichwohl hat sein Entwurf auch seine Stärken, die man in eine Neufassung der Lex Civitatis herüber nehmen könnte. Ich habe in der dortigen Diskussion schon angemerkt, dass ich eine Neufassung der Lex Civitatis nur bei Vorliegen triftiger Gründe für notwendig halte. Hier argumentiert Petronius Crispus damit, dass die Erhebung von Mogontiacum zum Municipium einen solchen triftigen Grund darstelle. Dieser Argumentation kann ich mich nicht ganz verschließen."


    "Ich bitte deshalb darum, darüber abzustimmen, ob der hiesige Ordo Decurionum gewillt ist, eine Neufassung der Lex Civitatis (mag sie später Lex Municipalis genannt werden) zu erarbeiten und dabei sowohl den Entwurf von Petronius Crispus als auch die hier vorliegenden Änderungsanträge zu berücksichtigen."

    Zitat

    Fecenianus: " ... doch ist es der Princeps allein, der unserer Lex zu seiner Geltung verhilft, in dem er sie als eben solche anerkennt."
    Marsus: "Honoratiores, was haltet ihr davon, den Statthalter in dieser Angelegenheit zu Rate zu ziehen?


    "Richtig, Laetilius, aber der Entwurf wurde in Mogontiacum erarbeitet und dem Kaiser zugeleitet, der die Lex dann anerkannt hat. Aber warum hast du diesen Einwand unbeachtet gelassen, als du deinen Änderungsantrag zum Mindestalter hier eingebracht hast? Das war doch alles für die Katz!"


    "Ich stimme Marsus zu, dass wir bezüglich des Procedere beim Legatus Augusti nachfragen sollten. Ich selbst bin da überfragt, weil ich kein Jurist bin."


    Zitat

    Marsus: "Domitius, ich fürchte, dass wir deshalb gerade nicht diese Änderung vornehmen können".


    "Marsus, ich fürchte, dass wir diese Änderung in Pars III, §1, Absatz 2 vornehmen müssen. Die Lex Civitatis ist geltendes Recht. Also sind die Vorschriften dieses Absatzes auch geltendes Recht. Daraus folgt, dass wir diese Vorschriften auch anwenden müssen. Das heißt: nur Peregrini können also zu Aedilen gewählt werden und nur Peregrini können diese auch wählen. Wir sind uns aber sicher darin einig, dass diese Vorschrift fehlerhaft oder unvollständig ist. Also muss dieser Fehler irgendwie geheilt werden. Das ist auf jeden Fall wichtiger als die Einführung eines Mindestalters von Magistraten, über welche wir gerade umsonst abgestimmt haben".

    Jetzt ging da schon eine muntere Diskussion um Einzelheiten des Entwurfs los. Mir graute davor. Das würde sich in vielen Umwegen und Sackgassen bis ins Ungewisse verlaufen, sozusagen bis hinter Thule, und folgerichtig dann ohne Ergebnis bleiben. Ich wusste, dass die Menschen sich gerne auf Details stürzen, weil die so hübsch konkret sind. Aber man stolpert dann blind an den Hauptsachen vorbei.


    "Werte Decuriones, erstens halte ich zum jetzigen Zeitpunkt eine Diskussion über die Einzelheiten des Entwurfs von Petronius für unnütz. Die geltende Lex Civitatis und der Entwurf von Petronius haben unterschiedliche Gliederungen. Sie sind so nicht miteinander vergleichbar. Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, müsst man in recht aufwendiger Arbeit die Gliederungen an einander anpassen.


    Zweitens sind Zweifel daran aufgetaucht, ob die Civitas von sich aus eine Gesetzesänderung vornehmen kann. Wie mein verehrter Freund Laetilius richtig anmerkte, ist die Civitas ein höheres Rechtsgut als der Krümmungsradius von Gurken. Wir können also davon ausgehen, dass wir zwar einen neuen Gesetzentwurf erarbeiten können, aber der muss dem Kaiser vorgelegt werden. Und das tut man nur dann, wenn man wirklich triftige Gründe dazu hat.


    Drittens müssen wir in diesem Sinne zuerst klären, ob solche triftigen Gründe vorliegen. Erst dann können wir die Arbeit an einem neuen Gesetzentwurf ins Auge fassen".

    [Blockierte Grafik: http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg]Panphilos


    Panphilos hatte ein Klopfen gehört. Kein entschlossenes Klopfen, eher so ein vorsichtiges Klopfen. Oder hatte es überhaupt geklopft? Er entschloss sich, trotzdem nachzuschauen. Er öffnete die Tür und war ziemlich baff, dass da im Halbdunkel doch zwei Gestalten zu sehen waren. Der eine nicht besonders groß, mittelalt, daneben ein Junger, eine Art hoch aufgeschossene Bohnenstange, die etwas zaghaft herumstand. Panphilos schenkte den beiden einen liebevollen Blick.


    "Es betrübt mich, das sagen zu müssen, aber wir kaufen nichts an der Tür".


    Und schon war die Tür wieder zu.

    Zitat

    Marsus: "Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob deine Umformulierung wesentlich verständlicher ist. Es ging bei Einführung der Lex eben darum, die unteren Verwaltungsämter gegenüber Peregrini zu öffnen."


    Hatte ich mich mal wieder verkorkst ausgedrückt? Nee, dachte ich, war doch klar. Also nochmal:


    "Duccius Marsus, der derzeitige Text der Passage lautet: Aktives und passives Wahlrecht zu den Wahlen der Aedile der Civitas haben die Angehörigen des Ordo Decurionum ohne Bürgerrecht. Das heißt doch, dass nach diesem Gesetz einzig und allein die Peregrini die Aedile wählen dürfen. In Wahrheit aber haben sowohl die Peregrini als auch die römischen Bürger dieses Wahlrecht. Deshalb mein Vorschlag: Aktives und passives Wahlrecht zu den Wahlen der Aedile der Civitas haben alle Angehörigen des Ordo Decurionum".


    "Dann kommt die Einschränkung bei der Wahl zum Duumvirat und zur Quaestur: Zum Duumvirat und zur Quaestur ist jedoch das Bürgerrecht Wahlvoraussetzung".

    Zitat

    Crispus: "Gibt's bis hierher Fragen oder Einwände?"


    Ich war den Ausführungen des Peronius Crispus gefolgt und hatte gleichzeitig versucht, die angesprochenen Stellen in dem vor mir liegenden Entwurf zu identifizieren. Dabei hatte ich den Eindruck, dass Crispus möglicherweise von einem überarbeiteten Entwurf sprechen könnte.


    "Dürfen wir davon ausgehen, dass du jetzt von dem Text sprichst, den du uns kürzlich vorgelegt hast oder sprichst du von einer neuen, eventuell überarbeiteten Fassung? Ich frage deswegen, weil du Änderungen, Weglassungen und Vereinfachungen erwähnt hast. Ich konnte jetzt beim Mitlesen auf die Schnelle nicht feststellen, ob diese im deinem ersten Entwurf schon enthalten sind".

    Nachdem ich meine Einwände gegen die Altersklauseln zurückgestellt hatte, konnte ich hier ja zustimmen. Blieb allerdings noch der Punkt mit der unklar formulierten Textstelle.


    "Meine Zustimmung zu der beantragten Änderung bedeutet nicht, dass ich meinen Antrag auf eine klarere Formulierung der Textstelle über das Wahlrecht zurückziehe. Ich bitte also, diesen Antrag baldmöglichst zur Abstimmung aufzurufen".


    :dafuer:

    Zitat

    Magonidas: Er kam bei den Hunden an und fragte Pharos, seinen Ianitor Cornutus und den Hundeführer: "Was habt ihr gefunden und was bedeutet es?"


    Pharos:


    Da lag der Riemen, etwas verdreckt von Rheinschlick und Algen. Er hatte sich in den freigespülten Wurzeln einer Weide verfangen. "Ja, wenn das der Rieme von Massulas Bootje ist, dann kucken wir jetzt nach Fußspure. Kann sein, dass der Rieme vom Strom hier her geschoben ist. Also kucken wir noch etwas weiter hinauf. Hier is überall Schlick, da sieht man Fußspure gut".


    Nur ein paar Spuren von Möven, die sich um einen toten Fisch gestritten hatten, waren in unmittelbarer Umgebung des Riemens zu sehen. Wenn man das Boot an Land gezogen hatte, müsste man eigentlich auch die Schleifspur des Kiels finden.

    Zitat

    Magonidas: " ... Kannst du mir etwas über Lopodunum erzählen. Gibt es dort Legionäre oder Auxilia? Wie groß ist die Stadt usw."


    [Blockierte Grafik: http://img203.imageshack.us/img203/3268/pharos5a2.jpg]Pharos


    Er schaute zu, wie die Hunde am Ufer entlangschnüffelten, dann rieb er sich die Nase.


    "Lopodunum? Ich hatte mal Fracht dahin. Es ist ein kleine Flecken an eine Kastell. Hat aber ein Theater. Es ist auch Vorort von eine Civitas. Man muss so siebzig Meile den Rhenus hinauf, dann noch acht oder neun Meile den Nicer hinauf. Die Römere nennen die Inwohner dort Suebi Nicrenses. Im Kastell ist eine Reiterei stationiert. Ich war nur einmal da, hab mein Fracht geleichtert und bin wieder davongereist".


    Einige Hunde begannen zu kläffen und zu jaulen. Sie schienen etwas gefunden zu haben.

    Nachdem Liutbert seine Gaben an das Grab gebracht hatte, trat ich zu dem Helfer an der Grube und übergab ihm ein geschnitztes Schiff aus Elfenbein. Es war ungefähr einen Fuß lang und war aus dem Besitz meiner Familie. Mein Vater sagte mir, dass es schon lange Zeit der Familie gehörte. Da wir in jener Zeit Schiffe bauten, war es ihm als Symbol für gute Fahrt und für den Segen von Njördr ans Herz gewachsen. Ich nahm es aus den gleichen Gründen später mit ins Römische Reich. Nun sollte es Efleda bei ihrer Fahrt nach Hel dienlich sein.


    Als das Schiff bei den anderen Beigaben zu Liegen gekommen war, folgte ich Liutbert hinüber zu der Familie Elfledas, um mein Beileid auszudrücken.

    Zitat

    Marsus: "Petronius, warum hälst du es für nötig, eine völlig neue Lex aufzusetzen, statt die bestehende einfach zu überarbeiten? Und dazu noch eine so unglaublich lange...hättest du uns diesen Entwurf nicht wenigstens einen Tag zuvor zur Ansicht geben können? Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier bereits jeder einen vollen Überblick über deinen Vorschlag bekommen konnte."


    Mein erster Eindruck von der petronischen Gesetzesvorlage war, dass sie viel zu umfangreich war. Ich hatte den Verdacht, dass hier einfach zu viel geregelt war. Man kann das städtische Leben ja auch zu Tode regeln. Auch der Stil schien mir eher dekorativ als klar und verständlich zu sein. Ich meldete mich zu Wort.


    "Werte Duumviri, werte Decuriones, ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Entwurf noch nicht diskussionsreif ist. Oder genauer gesagt, dass der Ordo Decurionum noch nicht in der Lage ist, darüber eine fruchtbare Diskussion zu führen. Ich will damit nicht deine fleißige Arbeit herabwürdigen, Petronius Crispus, aber ich denke, dass jeder hier im Ordo jetzt Zeit braucht, um sich mit diesem Entwurf auseinanderzusetzen. Insbesondere muss erst einmal geprüft werden, ob der Entwurf mit der Lex Provincialis konform geht. Des Weiteren, ob der Entwurf Regelungen enthält, die schon in anderen Gesetzen statuiert sind, respektive, ob er Regelungen enthält, die mit anderen Gesetzen im Widerspruch stehen".


    "Schließlich ist die Frage zu stellen, ob es überhaupt eine dringende Notwendigkeit gibt, ein neues Gesetz zu schaffen. Dies vor dem Hintergrund, dass die geltende Lex Civitatis erst kürzlich vom Kaiser in Kraft gesetzt wurde. Würden wir da nicht den Eindruck erwecken, dass der Kaiser ein schlechtes Gesetz erlassen hat?"