Beiträge von Tiberius Prudentianus Alexandros

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    Diviciacus musterte den Pompeier von oben herab und seine Miene verzog sich zu einem leichten Grinsen.
    Mein Herr ist weder Maler, noch Architekt und hat sicherlich nicht den Wunsch über Renovierungen zu reden, Römer. erwiderte er, blickte dann jedoch gönnerhaft.
    Aber da du so nett fragst, werde ich ihn fragen, ob er dich trotzdem empfängt.
    Er öffnete die Tür ein Stück weiter und deutete auf den dahinter liegenden Korridor.
    Folge mir. sagte er barsch und führte den Pompeier in das ATRIUM

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    Unter den Sklaven des Hauses grasierte eine kleine Grippewelle, die auch den kleinen Ägypter Schraubzieris, der normalerweise die Tür hütete, erwischt hatte. In Ermangelung anderer geeigneterer und vor allem gesunder Sklaven, musste daher nun auch die gallische Schutztruppe normale Aufgaben erfüllen. So war Diviciacus an diesem Tag an der Tür gelandet um dort Besucher zu empfangen, und so wie in diesem Moment an ebendiese gehämmert wurde, war er offenbar auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
    So öffnete er die Tür und blickte den draussen stehenden Mann fragend an.
    Ja? fragte er, denn er war noch nie ein Mann großer Worte gewesen.

    Alexandros nickte auf die Worte der Aelierin hin und sagte knapp: Ich werde es in die Wege leiten.
    Dann verneigte er sich noch einmal kurz und zog sich wieder zurück.


    Etwas später trat ein junges Mädchen ein und ging zu Vespa. Das Mädchen blickte schüchtern zu Boden und näherte sich der Hausherrin so weit, dass sie ihr etwas zuflüstern konnte. "Herrin, das Zimmer ist bereit. Oben." sagte das Mädchen und deutete nach oben, in die Richtung, in der das fragliche Zimmer lag.

    Alexandros war, in seiner Funktion als Hausverwalter, zugetragen worden, dass ein Gast, der scheinbar das angekünmdigte Familienmitglied war, sich in der Obhut der Hausherrin befand. Da er sich ziemlich sicher war, dass er mehr Mitglieder der prudentischen Sippschaft kannte, als die Aelia jemals kennenlernen würde, hatte er sich unverzüglich auf den Weg gemacht um ihr beizustehen und schlimmstenfalls einen Betrüger zu entlarven.


    So kam er also zum Tablinum der Hausherrin und fand dort, wie erwartet, eben diese im Gespräch mit einem Gast vor. Er grüßte natürlich zuerst die Hausherrin, der er an diesem Tag wie immer bereits mehrfach begegnet war. Domina. sagte er, und senkte dabei kurz seinen Kopf, denn auch wenn er als Freigelassener nicht mehr Bestandteils des Mobiliars war, respektierte er die kaiserliche Nichte dennoch sehr.
    Auch dem Gast gegenüber zeigte er natürlich Respekt und grüßte ihn entsprechend.
    Salve Prudentius Spurinna. Er hatte den Mann, der diesen Namen trug, vor langer Zeit bereits einmal bei einem Besuch des Prudentiers in Rom getroffen. Damals waren sie beide noch jünger gewesen und Alexandros zählte noch zu jener Masse von Lebenwesen, die man Sklaven nannte und die niemand bewusst wahrnahm. Etwas, das einem Sklaven sehr zum Vorteil gereichen konnte und das Alexandros in seinem neuen Stand manchens Mal vermisste. Aber auch wenn sich der Prudentier sehr wahrscheinlich nicht an Alexandros, der damals noch ein Jüngling gewesen war, erinnerte, so erinnerte sich Alexandros noch an jene Begegnung und war sich ziemlich sicher, dass dieser Mann tatsächlich der war, der zu sein er vorgab.
    Daher wandte er sich erneut an Vespa Soll ich das Zimmer, dass Balbus für seinen Onkel vorgesehen hat, bereiten lassen?

    Es war tiefste Nacht und die Stadt lag weitestgehend schlafend in ihren Betten, als drei Gestalten durch die Dunkelheit huschten. Es handelte sich um einen vermummten Griechen und zwei ebensolche Gallier und auch wenn letztere eigentlich nur dort waren um ersteren zu beschützen, erwiesen sie sich als durchaus nützlich, da der Grieche so den Farbeimer nicht selbst tragen musste.
    Leiser Sohle näherten sie sich der Tür der Casa Pompeia, die ihr Ziel war. Oder genauer war es eigentlich die Wand neben der Porta. Hier hielten sie an und während die beiden Gallier sich vergewisserten, dass niemand in der Nähe war, der sie sehen konnte, schritt der Grieche ans Werk.
    Er nahm einen Pinsel zu Hand, tauchte ihn in die Farbe und begann, in großen Buchstaben, auf die Mauer zu schreiben.


    Und ist die Verwandtschaft noch so weitläufig, sind sie von einem Blut, dann gleichen sie sich.
    Die Wahrheit liegt, wie hingespuckt, auf den schönen Fußboden.
    Denke an Strabo und sein Ende.


    Der Grieche trat nach vollendetem Gepinsel einen Schritt zurück und las nocheinmal, was er geschrieben hatte. Es war nicht Homer, aber es war das, was sein Auftraggeber ihm aufgetragen hatte und beinhaltete eine Anspielung auf ein Gespräch, das vor langer Zeit geführt wurde, dass der Hausherr der Casa Pompeia aber vielleicht noch nicht vergessen hatte.


    Alexandros, so der Name des Griechen, gab seinen beiden gallischen Begleitern ein kurzes Zeichen und daraufhin machten die drei sich wieder auf den Weg.

    Alexandros war erst zwei Tage zuvor aus Alexandria zurückgekehrt und kämpfte noch immer ein Wenig mit den Nachwirkungen der Seereise. Aber dennoch verrichtete er natürlich gewissenhaft seine Arbeit, die er allerdings hin und wieder unterbrechen musste um sich zu übergeben. Es war sehr unangenehm und er verfluchte nicht nur das Schiff, sondern auch seinen Kapitän und selbst für Poseidon hatte er einige wirklich unschöne neue Beinamen in seiner Muttersprache auf Lager.
    Doch nun ging es ihm eingermaßen gut und er war auf dem Weg hinaus in den Garten, wo es scheinbar ein kleines Problem mit den Haustierchen gab. Da er auf diesem Weg auch das Atrium durchqueren musste, traf er dort natürlich auch auf den etwas hilflos wirkenden Arvina. Er hatte schon gehört, dass irgendein Verwandter aus Achaia eingetroffen war, doch hatte er ihn bisher nicht gesehen. Aber aufgrund der Beschreibungen, die die Sklaven ihm gegeben hatten, schien es sich hier um den jungen Herren zu handeln.
    Da dieser allerdings scheinbar etwas verschreckt wirkte, näherte sich Alexandros vorsichtig und sprach ihn dann fast schon zaghaft an: Chaire phile. Dann setzte er ein freundliches Lächeln auf und hoffte ihn so zu ermutigen.

    Nun, was auch immer du von meinem Volk halten magst, es ändert nichts daran, dass Alexandria im Gegensatz zu Rom eine geplante Stadt ist und daher schon, architektonisch, einer ziemlich strikten Ordnung unterliegt. antwortete Alexandros. Das Scipio selbst ebenfalls griechische Wurzeln hatte, erwähnte er nun nicht, denn er hatte das Gefühl, dass dieser dies leugnen würde.


    Ich werde nicht allzuviel machen. Balbus wollte einige Anschriften aus der Bibliothek des Museions haben und ich werde mit einigen langjährigen Geschäftspartnern neue Verträge aushandeln müssen. sagte er. Und dann werde ich Balbus' Schiff packen und nach Italia zurückkehren.

    Alexandros lächelte etwas und trank einen Schluck.


    "Ich bin erst seit gestern hier und habe bisher nicht sonderlich viel gesehen. Nur den Hafen und das Viertel hier in den du lebst. Und viel mehr werde ich auch nicht sehen, denn ich werde schon in ein paar Tagen wieder aufbrechen." sagte er. "Aber was ich gesehen habe gefällt mir nur bedingt. Um ehrlich zu sein ist es mir hier viel zu warm und Alexandria ist mir zu sehr durchgeplant. Ich bevorzuge das planlose Chaos Roms."

    Alexandros schaute sich die Ernennungsurkunde neugierig und aufmerksam an und nickte leicht. "Dann meinen Glückwunsch, Iuridiculus. Ich wollte dir nicht zu nahe treten, nur hatte ich bei meiner Abreise aus Rom noch nichts davon gehört."
    Er zweifelte zwar an der Rechtmäßigkeit der Ernennung, denn auch wenn ein Statthalter in seiner Provinz den Kaiser vertrat, so war es dennoch äusserst unüblich, dass ein solch wichtiges Amt nicht in Rom vergeben wurde. Aber das war nicht sein Wein. Er würde es Balbus mitteilen und der konnte sich um alles weitere sorgen.


    Auf die Frage, wieviele Praetorianer sich in Alexandria befanden, zuckte er leicht mit den Schultern, denn er wusste es tatsächlich nicht genau. Er wusste nur von jenen, mit denen er gekommen war und von denen durfte er nicht offen sprechen. "Ich weiss es nicht. Da ich kein Praetorianer bin, bin ich nicht in ihre Geheimnisse eingeweiht. Alles was ich weiss ist, dass sie überall sind. Und das weiss jeder im Imperium, denn jeder weiss, dass man den Augen und Ohren der Praetorianer nicht entgehen kann."

    Am Tag nach seiner Ankunft in Alexandria machte sich Alexandros auf in den Hafen, denn ausser der Tatsache, dass er ein - vermutlich unbefriedigendes und unschönes - Gespräch mit Scipio führen sollte, hatte er hier ja auch noch weitere Aufgaben zu erfüllen. Eine dieser Aufgabe bestand darin, dass er Balbus' Schiff wieder nach Italia bringen sollte. Und da so ein Schiff ja nicht von jetzt auf gleich in See stechen konnte, galt es ersteinmal den Kapitän darüber zu informieren, dass er das Schiff für einen baldigen Aufbruch bereit machen musste.
    Er hatte das Schiff selbst noch nie gesehen und kannte nur die Beschreibungen von Mhorbaine, der das Schiff vor Jahren aus der Werft abgeholt hatte. Mhorbaine, der nun auch schon seit langem nicht mehr da war. Kurz fragte er sich, was wohl aus dem Gallier geworden war. Er lächelte etwas bei dem Gedanken an den alten Freund, schüttelte aber dann leicht den Kopf um diese Gedanken zu verscheuchen und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Er fragte einen zufällig vorbeikommenden Hafenarbeiter nach dem Schiff und liess sich den Weg erklären. Dann dankte er ihm und machte sich auf den Weg.


    Als das Schiff gefunden war, betrachtete er es einen Moment lang, bevor über die Landebrücke hinauf ging um das Schiff zu betreten. Den erst besten Mann, den er sah sprach er an und fragte nach dem Kapitän. Der Mann deutete auf einen anderen Mann, der am Heck des Schiffes an der Reling lehnte. Alexandros nickte und ging dann auf den jungen Mann zu.


    "Chaire Nauarche." grüßte er den Mann, über den er nur wusste, dass er Hermeias hiess und Grieche war.
    "Ich bin Prudentianus Alexandros, der Verwalter deines Arbeitgebers Prudentius Balbus."
    Er übergab seinem Gegenüber eine Tabula, die mit dem Wappen der Prudentier gesiegelt war.


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    Chaire. erwiderte Hermeias und nahm dann die Tabula entgegen. Er inspizierte kurz das Wappen und nickte dann.
    Was kann ich für dich tun, Prudentianus Alexandros? Hat Balbus endlich wieder etwas für uns zu tun? fragte er und grinste.


    Alexandros nickte. "In der Tat, ja er hat einen Auftrag. Es ist zwar nicht viel, aber immerhin werdet ihr dann nicht mehr hier in Alexandria festsitze."


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    So schlimm finde ich es hier eigentlich gar nicht. Alexandria ist eine wirklich schöne Stadt und die Alexandriner sind ein sehr nettes Völkchen. Wenn man mal von der Hitze und dem Ungeziefer absieht, wäre es der richtige Ort für einen ausgedehnten Urlaub. Natürlich war auch Hermeias die angespannte Stimmung der letzten Zeit nicht entgangen und wenn er ehrlich war, freute er sich schon seit langem darauf endlich wieder hier wegzukommen.


    Alexandros lachte und blickte hinüber zur Stadt. "Ich bin in Rom aufgewachsen und bin das erste Mal hier. Aber nach nur einem Tag weiss ich schon, dass ich hier nicht zulange bleiben möchte. Allein schon diese geraden Straßen sind mir ein Graus. Ich bevorzuge da doch eher die verschlungenen Pfade durch die Subura." Das Alexandria aber dennoch einige schöne Dinge zu bieten hatte, konnte er nicht bestreiten. "Aber kommen wir zum geschäftlichen. Balbus hat mir den Auftrag gegeben die Andromeda wieder nach Italia zu bringen. Ich habe noch einige Dinge hier zu erledigen, bevor wir nach Ostia aufbrechen, aber du solltest das Schiff und die Besatzung schon mal darauf vorbereiten, dass wir in ein paar Tagen nach Hause reisen werden."


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    Hermeias hörte aufmerksam zu und nickte dann leicht. Ein kleines Lächeln konnte er nicht verhindern und auch ein freudiges Aufleuchten seiner Augen unterdrückte er bei dem Gedanken an die italische Heimat nicht.
    Gib mir vier Tage und das Schiff ist bereit und steht dir zur Verfügung. Es wird schön sein, mal wieder auf dem Meer unterwegs zu sein.


    Alexandros nickte ebenfalls. Er war froh, dass es alles so schnell gehen würde und hoffte nur noch, dass auch alles andere so reibungslos ablaufen würde.
    Die beiden Griechen unterhielten sich noch eine Weile, bevor sich Alexandros verabschiedete und das Schiff verliess. Wenn er schnellstmöglich nach Rom zurückkehren wollte, musste er seine anderen Aufgaben erfüllen.

    Nicht jeder in Rom gibt viel auf diese Berichte, aber ich kann dir versichern, Balbus tut es, denn wie du dir vermutlich vorstellen kannst, hat er mehr als nur diese Berichte auf die er sich stützen kann. sagte Alexandros, nachdem er der Frucht in seinem Mund den Weg in seinen Magen gezeigt hatte.
    Aber ich bin nur der Bote und teile dir mit, was Balbus mir gesagt hat. Ich werde mir nicht anmaßen irgendetwas davon zu bewerten oder zu beurteilen, denn was Römer tun, sollten meiner Meinung nach auch Römer klären. das war eine Haltung, mit der der Grieche schon immer gut gefahren war. Natürlich teilte er Balbus seine Meinung mit, wenn dieser ihn danach fragte, dass hatte er schliesslich auch schon bei Commodus getan.
    Als Scipio dann auch auf seinen Patron einging, blickte Alexandros etwas verwirrt.
    Du bist bereits Iuridiculus? fragte er leicht ungläubig. Verzeih meine Neugierde, aber seit wann? Als ich Rom verlassen hatte, war noch nichts entsprechendes veranlasst worden und so weit ich weiss, wird ein Iuridiculus doch ausschliesslich durch den Kaiser ernannt, oder? Er wusste genau, dass es so war, schliesslich hatte er lange genug einem Senator und einem soldatischen Beamten gedient, die beide auch als Advocati tätig waren.

    Alexandros nahm dankend Platz und betrachtete die dargebotenen Früchte und den Falerner. Er hatte eigentlich nicht das Bedürfnis etwas zu sich zu nehmen, denn dies hatte er bereits im Gasthaus getan, aber dennoch wirkte sein Blick interessiert.


    Man hört in Rom so einiges über die Vorgänge hier in Alexandria. sagte der Grieche, seinen Blick noch immer auf das Obst gerichtet.
    Dein Name fiel offenbar in negativem Zusammenhang im Bericht des Gesandten der Kanzlei. Balbus hat mir da nichts genaueres gesagt, aber du kennst ihn, wenn er sich Sorgen macht, kann es keine Kleinigkeit sein.
    Er griff nach einer Frucht, die ihm offenbar besonders in Auge gefallen war und blickte dann den Prudentier an.
    Ausserdem liegt ihm deine Patronatswahl etwas schwer im Magen. Er sieht es mit großem Missfallen, dass du dich an einen Mann gebunden hast, der, den aktuellen Gerüchten Roms zu Folge, das Potential hat Aegyptus als Provinz zu verlieren.
    Es war eine sehr schwarze Sicht der Dinge, aber es war die Sicht der Dinge, die Balbus ihm vermittelt hatte. Abwartend blickte er nun sein Gegenüber an und liess die Frucht in seinem Mund verschwinden.

    Alexandros tat Scipios Entschuldigung mit einem kleinen Wink ab, er war lange genug Sklave gewesen um solche Dinge nicht an sich heranzulassen. Auf die Einladung ins Innere des Domizils zu gehen, nickte der Grieche und folgte dem Prudentier dann, wobei er sich dezent ein Wenig umsah.


    Er schickt mich, um dir zu gratulieren und dir seine Glückwünsche zu überbringen. antwortete Alexandros, auf die Frage, während er gemäßigten Schrittes marschierte und fügte dann noch hinzu: Ausserdem macht er sich Sorgen um dich.
    Worum genau diese Sorgen kreisten, erwähnte er erstmal nicht, das war schliesslich nichts, was man auf einem Marsch besprechen sollte, sondern lieber an einem angenehmen Örtchen.

    Scheinbar hatte Alexandros sich doch stärker verändert, als er selbst bemerkt hatte. Flüchtig schaute er an sich runter, konnte jedoch, ausser des fehlenden Sklavenarmbandes, nichts feststellen, dass ihn irgendwie anders aussehen liess, als früher. Doch vermutlich lag es einfach daran, dass der junge Scipio sich früher immer primär für sich selbst interessierte und so seine Umgebung nur beschränkt wahrnahm.
    Doch Alexandros liess sich nichts anmerken und liess sich auch von dem groben Tonfall nicht aus der Ruhe bringen, sondern antwortete ganz ruhig und sachlich.
    Salve Scipio, es ist mir eine Freude dich wiederzusehen. Balbus schickt mich.

    Es war nicht schwierig gewesen das Haus zu finden, in dem der einzige Prudentier der Stadt seine Zelte aufgeschlagen hatte und so stand Alexandros schon recht bald nach seinem Aufbruch aus dem Gasthaus, vor der Insula. Er schaute sich das Haus an und befand es als recht durchschnittlich und sicherlich recht angenehm um darin zu wohnen, denn immerhin war es nicht eine jener monströsen Feuerfallen, wie es sie in Rom noch immer zuhauf gab.
    Da er eine Aufgabe zu erfüllen hatte, hielt er sich dann jedoch nicht länger damit auf das Haus architektonisch zu bewerten, sondern ging daran den Eingang des Hauses und dann auch jenen der Wohnung des Prudentiers zu finden.
    An eben jener Tür angekommen klopfte er an. Er war gespannt, was ihn erwarten würde, denn er hatte Scipio nicht mehr gesehen, seit jener das letzte Mal in Rom war um sich Geld von Balbus zu leihen.

    Später am Tag öffnete er die Augen dann auch wieder. Ausgeruht und mit einem Gefühl der inneren Ruhe ausgestattet, wollte er sich dann an die Arbeit machen. Er gähnte leicht, streckte sich und schwang sich dann aus dem Bett. Nach einigen kurzen Vorbereitungen - wie das Kämmen seines Haars - verliess er dann sein Gästezimmer, um mit der Suche nach dem Verwandten seines Auftraggebers zu beginnen. Eine Tätigkeit von der er sich noch nicht sicher war, ob er sie wirklich gern ausführte.
    Aber was sein musste, das musste sein und so verliess er wenig später sein Gästezimmer und den goldenen Ibis um hinauszutreten in die warme alexandrinische Nachmittagsluft.

    Alexandros hatte sich, wie ihm der freundliche Einheimische am Hafen geraten hatte, zum goldenen Ibis durchgeschlagen. Den dazugehörigen Wirt zu finden war ein leichtes gewesen, hielt er sich doch - wie für Wirte relativ übliche - im Gastraum seines Gasthauses auf. Ebenso einfach war es gewesen, dem Wirt eines der besten Gästezimmer aus den Rippen zu leiern - unter zur Hilfenahme eines entsprechenden Geldbetrages, versteht sich - und eben dieses hatte Alexandros dann auch prompt bezogen.
    Da er auf einem Kriegsschiff als 'trojanischer Praetorianer' - nämlich als angebliches Mitglied eines praetorianischen Undercoverteams - gereist war, hatte er kaum Gepäck, so dass er sich nicht lange mit dem Auspacken beschäftigen musste. Stattdessen entschied er sich dazu, nach einer schnellen Waschung, im Gastraum des Ibis etwas zu essen und dabei direkt einige Informationen und vielleicht sogar eine Wegbeschreibung zu seinem Ziel zu sammeln.
    Eine Stunde später, gut genährt und tatsächlich auch mit einigen Informationen ausgestattet, kam er dann in sein Zimmer zurück. Ein Blick aus dem Fenster und ein inneres Gespräch mit seinem gefüllten Magen überzeugten ihn dann allerdings davon, dass er sich erst einmal etwas ausruhen sollte, bevor er mit der Erkundung der Stadt beginnen würde. So legte er sich auf das Bett und schloss die Augen.