Beiträge von Marei

    "Ist es gestattet edle Dame das wir uns zu euch setzen dürfen. Gerade hier oben auf den Stufen des Olymps lässt sich hervorragend Honigwaffeln essen. Wir sind oder besser waren die Legionäre Claudianus, Luiranus, Pupianus und Arrianus." Mitten im Honigwaffeln essen bekam sie Gesellschaft von gleich vier Soldaten. Mit einer Mischung aus Neugier, Unbehagen und Misstrauen blickte sie zu ihnen auf. "Ist gestattet, edle Herren." erwiderte Marei das Spiel mitspielend und ihre Unsicherheit verbergend. Ihren Namen würde sie Ihnen keinesfalls einfach so verraten.


    Mann, wie lange war es her, seit sie unter Soldaten gewesen war? Ewigkeiten? Ein prägendes schlimmes Erlebnis hatte sie gelehrt höchst wachsam zu sein und deshalb liess sie die Soldaten kaum mehr aus den Augen. Daher kam es, dass sie unweigerlich ungewollt belauschte, was sie einander sagten. In Soldatenkleidung rumlaufen und trotzdem Zivilist sein? Wie ging denn das? Diese vier Soldaten bewiesen, dass es machbar war. Oder hatte sie ein Wort überhört? Das 'nackt sein' überhörte sie ganz fix. "Ihr seid doch schon Soldaten, wieso wollt ihr denn zu den Hadrianern? Diesen Namen habe ich noch nie gehört! Ist das eine Gens?" fragte Marei nach. Immer auf der Suche nach Kunden für die Bäckerei von Chiomara minor, am besten waren Kunden die Brot und Plätzchen mochten und gerne naschten. "Gehört dieser.. äh.. Fontinalis zur ersten Legion?"

    Sie drückte ihn auch ganz feste und bedauerte wieder einmal, dass sie nicht klein und leicht war. "Ja, ich bin ein Stück gewachsen, Servius. Chio kommt gar nicht mehr mit Umnähen und Verlängern meiner Kleider nach." berichtete sie ihm verlegen und warf einen neugierigen Blick auf das Pferd, welches draußen auf der Straße stehen bleiben musste. "Ist das dein Candidus? Der Hengst, der ohne ein Wort dir beim Reiten gehorcht?" fragte sie ihn noch, bevor sie ihm ins Haus zurück folgte und das geöffnete Schloß hinter seinem Rücken wieder einhakelte. Chiomara minor musste jeden Moment dazu kommen. Ob Servius gehört hatte, dass Marei sie 'Mama' nannte? Bei ihm würde es mit dem 'Papa'-Wort dauern, er war so lange fort gewesen. "Weißt du was, irgendwann kam ein Brief von meinem Freund, dem primus pilus, er schrieb, dass ihr die Schlacht gegen den falschen Kaiser gewonnen hättet. Ich wollte ihm zurückschreiben, aber ich wurde schwerkrank und musste lange im Bett bleiben." berichtete sie ihm, was er ihrer Meinung nach auf jeden Fall wissen sollte. Wo blieb Chiomara nur? Sie blickte zur Tür.

    Auf zwei Beinen wuselts


    Die meisten Aufträge hatte sie erledigt und nur noch einen in der leichter gewordenen Tasche. In die Fuchstanzstraße musste sie diesse Brötchentüte tragen, aber dazu hatte sie noch etwas Zeit. Der Auftragsgeber war um diese Zeit noch nicht zu Hause und sie hatte keine Lust in der stillen Straße zu warten, wenn sie auch die Zeit mit Gucken und Bummeln auf dem trubeligen Markt verbringen konnte. Marei strich sich über die dunkelgrüne Tunika und betrachtete die hellgrünen Borten an den Ärmeln und am Saum, wilder Efeu sollte das sein, was sich da rankte. Naja, nicht ihr Ding, lieber wäre ihr eine Borte gewesen auf der man Weizen- und Roggenkörner sehen konnte. Denn damit verdiente sie zusammen mit Chiomara minor alles was sie zum Leben brauchten. "Autsch!" Schon wieder war ein Stein in die Sandale gerutscht. Humpelnd suchte sie sich eine freie Stelle zum Hinsetzen und schnürte die Sandale auf. Die gepiesackte Sohle reibend sah sie sich die vorbeiziehenden Passanten an. Wäre Esquilina jetzt bei ihr, könnte sie jetzt über die Passanten schwätzen, was sie trugen, wie sie aussahen und wohin sie wohl gingen. Aber die gleichaltrige Freundin war nicht bei ihr. Still schnürte sie die Sandale zu und griff nach der Tasche. Süße Honigwaffeln würden gegen den plötzlichen Kummer helfen. "Na komm schon." sprach sie sich selber aufmunternd zu und steuerte den Stand mit den besten Honigwaffeln der Stadt an. Der Händler kannte sie mittlerweile und machte ihre Waffel immer ein bisschen größer als üblich. Dankend bedankte Marei sich und zog von dannen zum Brunnen. Nicht weit davon gab es eine kleine Treppe, wo viele saßen und etwas aßen. Marei suchte sich einen Platz auf der letzten Treppenstufe ganz oben in der linken Ecke, so hatte sie den besten Überblick.

    Das Klopfen mischte sich in die Vorbereitungen zum Öffnen der Bäckerei. "Ihr seid zu frrüüüühhh! Es ist noch geschloossseennn!" machte Marei den frühen Besucher aufmerksam und fragte sich trotzdem, wer denn so früh zu ihr kommen wollte. Ihr fiel kein Kunde ein, den sie auf ihrer gestrigen Tour vergessen haben könnte. Nein, sie hatte auch keine aufgetragenen Bestellungen für die nächste Liefertour überhört. Gähnend strich sie sich die offenen ungekämmten braunen Haare aus dem Gesicht. Chiomara und sie hatten nämlich voll verschlafen und waren beide direkt aus dem Bett in die Bäckerei geeilt, um die verlorene Zeit nachzuarbeiten. Nicht mal angezogen hatten sie sich und standen in Nachthemd und blanken Füßen da.


    Ächzend hob Marei einen Weidenkorb an und trug ihn zu den anderen Körben hinüber, die zusammen die Auslage bildeten. Sie lief an der immer noch geschlossenen Tür vorbei. Der Schatten war immer noch da. Neugierig spähte sie durch den Spalt und bemerkte einen groß gewachsenen Mann. Mit einem einzelnen Pferd. Die Ausrüstung kam ihr ziemlich bekannt vor. "Mama, da steht ein Soldat vor der Tür!" Soldat? Momentmal! Ein weiterer prüfender Blick ins Gesicht, dann gab es für sie kein Halten mehr. "Servius!!" Marei hatte es daraufhin ziemlich eilig das Schloß zu öffnen und sprang dem Soldaten direkt in die Arme, umschlang mit nackten Beinen seine Taille. "DU bist zurück!" freute sie sich jubelnd.

    Lange hatte sie gebraucht, um sich von der Krankheit zu erholen und ebenso nochmal zu lange, um für den Alltag Kraft zu sammeln und einen anstrengenden Tag durchzustehen, ohne dass sie ermüdete. Ziehmama Chiomara hatte zusammen mit der Aushilfe einige gute Kunden der Bäckerei an der Angel gefangen. Daraus hatten sich Aufträge zum Liefern von 'Brot-&Plätzchen-Tüten' entwickelt. Natürlich könnte Marei sich auch einfach auf den Markt stellen und diese vor Ort verkaufen, aber sie hasste das hektische Gewühl. Einfach weil sie körperlich noch ziemlich klein war und es mit dem Rechnen (besonders schlimm war das Subtrahieren) nicht auf die Reihe bekam. Vorhin hatten sie zu zweit gefrühstückt.


    Gähnend kratzte Marei sich am Kinn und schnürte die Ledersandalen zu. 'Ausliefern' war ihr deutlich lieber, hin und wieder bekam sie eine Münze für sich selbst als Trinkgeld zugesteckt. Diese Münzen sparte sie für Murmeln oder Honigwaffeln, insgeheim auf ein Geschenk für Chio, damit sie wieder lachte. Marei schnappte sich die Tafel, auf welcher Chiomara notiert hatte wo sie hinmusste und hüpfte die Treppe hinunter zur Backstube. "Chioo.. ich bin dann gleich mal unterwegs...." gab sie munter Bescheid und öffnete die Tragetasche. Eine Tüte nach der anderen verschwand darin und eine kleine Tüte für sich für unterwegs, sogenannte Nervennahrung. Ohne Papa Antias war es ziemlich komisch, sie vermisste ihn. Wenn er noch länger wegblieb, würde sie bald gar nicht mehr wissen, wie er aussah und wie seine Stimme klang. Die Tafel unter den Arm klemmend fiel die Tür zur Straße hinter Marei zu.

    "Wenn's bei den Wagenrennen schlimm wird... dann mag ich nicht hinsehen." murmelte sie leise und musste kurz darauf lächeln. "Ja, hoffentlich ist es wirklich so wie beim Haare schneiden." Marei nickte. "Ja, er hat noch mehr erzählt. Darüber, dass er Candidus mit den Schenkeln und mit Schnalzlauten aus seiner Zunge lenkt. Eine Stute etwa 336 Tage trächtig ist. Die meisten Fohlen im Frühling geboren werden. Stutenmilch kann auch ein Mensch trinken, aber es ist schwer Stuten wie Kühe zu melken." Sie streckte die angezogenen Beine aus und liess die Füße baumeln. Allmählich entspannte Marei sich und fand es schön mit Lucilla in dieser Ecke der Bäckerei zu hocken. "Lucilla, ich habe die Brote noch fertig geschmiert. berichtete sie und deutete zur Ablage hinüber. "Die liegen dort drüben, bereit von den Kunden aufgefressen zu werden. Machst du nochmal auf oder bleibt's für heute geschlossen?"

    Marei schob eine Lippe vor und suchte Servianus Blick. "Ja, hoffen wir mal. Es ist ja nicht nur Licinus, der zurück kommen soll. Servius, Cimon, Durus, Baldemar, Frija, Septima, Ursus..." flüsterte sie leise die Namen, die ihr wichtig waren. Sie schwieg für ein paar Momente und strich über die Köpfe ihrer beider Puppen. Gehen? Achsoja! "Danke, dass du dich kümmerst." bedankte sie sich erleichtert und eilte zur Tür hinüber. Dort drehte sie sich noch einmal zu ihm um. "Die Bäckerin Lucilla hat sicher ein paar Kekse zum Probieren über.. extra für dich." Marei sprachs, schob sich durch Tür und Rahmen und hüpfte als nächstes die Treppenstufen hinunter. So und wo jetzt hin? Natürlich zurück zur Bäckerei. Es regnete noch immer. Mannomann, so ein doofes Wetter, wer hatte es bloß bestellt? Seufzend zog sie sich die Kapuze über den Kopf und hüpfte über eine große Pfütze.


    a)
    Weil ich als Spieler, wie ich schon mal niederschrieb, null schreiberische Erfahrung in so einer Situation wie sich Mantua sich befindet, habe.


    b)
    Warum soll ich einen NSC erstellen? Es gab Ereignisse, die Mantua in die aktuelle Situation gebracht haben, für die mein Char nichts kann und vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Die SL hat dies zustande gebracht und meine Char ist derjenige der in dieser Situation leben muss. Also sollte die SL auch dafür sorgen dass Mantua nicht von den Ereignissen abgehängt wird und impulsgebende Situationen hineintragen, auf die die in Mantua lebenden Charas dann reagieren können.


    c)
    Warum soll es diese Denkweise nicht geben? Marei macht das was im Rahmen eines 'einfache Leute'-Chars und des Leben eines zehnjährigen Kindes möglich ist.

    Zitat

    Original von Marei - 01.11.2012 18:47
    Da Chiomara Minor, Titus Iulius Servianus und Marei sowie Duccia Vera und Lucius Quintilius Rufus anscheinend die einzigen Personen sind, die Mantua bespielen, ist es für uns recht schwerig soetwas wie städtisches Leben in Mantua während der Abwesenheit der Legion zu improvisieren. Ich würde mir ein klein bisschen Hilfe und Unterstützung und am allermeisten Spielpartner egal ob ID oder NSC wünschen. In Rom hat's ja immerhin einen brennenden Getreidespeicher gegeben... was geschieht während dem Bürgerkrieg in Mantua? Wird die Stadt geplündert? Müssen die Bewohner fliehen?


    Zitat

    Original von Marei - 03.11.2012 12:04
    Ich mag die Kampagne rund um den Kaisermord mit darauffolgenden Bürgerkrieg ja wirklich gut leiden, aber ich als Spieler habe schlichtweg null Erfahrung, wie es ist eine Stadt wie Mantua zu bespielen, die von einer Legion verlassen wurde und wie nach dem Abmarsch das städtische Leben dort aussehen könnte. Tut mir leid, ich habe solcherlei Kenntnisse nicht. Deshalb weiß ich, egal wie oft ich grübele und mir den Kopf zerbreche, gar nicht, wie es in dieser abseits gelegenen Stadt mit meinem kleinen Mädchen und den sie umgebenden Personen weitergehen soll. Sicher hätte ich die eine oder andere Idee, aber passen diese in eine Zeit in der ein Bruderbürgerkrieg naht, der nichts mit der Stadt selbst zu tun hat geschweige denn die Bewohner miteinbezieht? Als Spieler wurde ich weder in Vorbereitungen noch Planungen miteinbezogen. Mein Chara ist ein Kind und beeinflusst niemandens Werk. Was trage ich also zur Kampagne bei? Nichts.


    Edit: Rechtschreibfehler


    Scheinbar fühlt sich keiner zuständig für das, was hinter der Front passiert. In meinem Fall speziell in Mantua wo einige Charas hocken uind keine Ahnung vom Kriegsgeschehen haben. Die einfachen Leute und deren Zivilleben zu ignorieren oder zu vergessen oder schlicht zu schweigen halte ich für keine gute Idee. Ich bin sehr enttäuscht, dass keine Silbe geschrieben und Erklärungen abgegeben werden, warum den Charas nicht geholfen wird. Klar, ihr habt Streß und der Knall steht kurz bevor.. trotzdem...


    Mareis Bitte ist aus meiner Sicht gar nicht monströs.


    Es könnte ein NPC durch die Stadt gehen und sich als Nachrichtenausrufer betätigen, damit die einfachen Leute Bescheid wissen was der Krieg macht. Somit die einfachen Leute dann entscheiden können was sie machen, ob sie fliehen oder sich verstecken oder was weiss ich. Wir die einfachen Leute sind auf das angwiesen was um uns herum passiert. Sicher könnten wir selbst einiges auf die Beine stellen aber wir wissen rein gar nichts vom Drumherum.

    Sie sah, dass die Puppen einen Platz gefunden hatten und war zufrieden wie einträchtig sie zusammen auf dem Stuhl saßen. "Um den Wein kümmert sich Servius." wiederholte sie die Antwort und löste den Deckel von der Schüssel mit den Oliven. Es gab Puls UND Fladenbrote. Marei machte große Augen, das würde ja ein richtiges Festessen werden. Servius kam wieder rein und brachte Holz mit. Er verlangte nach einem Krug. Marei drehte sich suchend um und kehrte mit dem Gewünschten zurück. "Da hast du ihn..." Ihr war es im geheimen immer noch peinlich, dass sie oben im neuen Zimmer so plötzlich losgeheult hatte. Papa Baldemar schien sich beim Anblick ihrer Tränen ebenfalls unbehaglich gefühlt zu haben. Still sah sie zu, wie Servius die Teller und die Löffel herholte und merkte sich von wo für die nächsten Tage.


    Lucilla war fertig und trug auf. "Guten Hunger." wünschte Marei und wurde rot über das Lucilla Lob. Auf ihrem Platz sitzend blickte sie Servius über den Tisch hinweg an. "Puls und Panis militaris, das Militärbrot. Zum ientaculum, dem Frühstück, Fladenbrot mit Salz, dazu Eier, Käse, Honig und Obst. Zum prandium kalte Speisen, wie Brot, Schinken, Käse, Eier, Nüsse, Oliven und Pilze dazu auch Datteln und Feigen. Zur cena frischer Fisch gegrillt mit garum oder verschiedenen Soßen, zumeist liquamen. In Salzlake getunkter und in der Sonne getrockneter Thunfisch, Sardelle, Aal oder Makrele. Dazu Eier, Käse und Honig und ganz selten Fleisch. Zum Nachtisch fast immer Apfel, aber auch Birnen, Kirschen, Pflaumen und Weintrauben sowie Nüsse aus der Umgebung. Bei Besuch gab es Flamingozungen, Sauzitzen und gefüllte Haselmäuse." Bei der Aufzählung von letzterem zeigte ihre Mimik ganz deutlich was sie davon hielt. Urghbäh, die armen Gänse, Schweine und Haselmäuse. Sie reichte Lucilla ihre Schüssel. "Ich möchte vom Getreidebrei mit Honig bitte probieren..."

    Langsam, langsam? Marei sah ein, dass sie zu hektisch war und schaltete einen Gang runter. Bemüht hilfreich zu sein, half sie beim Abräumes des Standes und Bepacken des Karrens. Staunend was das Geführt so alles aufnehmen konnte, drehte sie sich zu Lucilla um. "Kann der so lange alleine stehen bleiben? Oder braucht der eine Bewachung damit nix weg kommt? Du musst ja wieder runter in die Stadt rumpeln.. äh fahren...." machte sie sich ein bisschen Sorgen um Lucillas Hab und Gut. Doch die verflogen schnell, denn jetzt galt es den Markt zu entdecken. "Ich zeige dir den Stand, wo wir deine Fibel gekauft haben. Oh, jetzt hat sie kurz in der Sonne aufgeblinkt." plapperte sie munter. Wann hatte sie schon einen Erwachsenen für sich ganz allein? Jemanden der ihr zuhörte und antwortete. Gut, es gab noch ihre Zieheltern und Cimon und Licinus, doch die hatten alle ordentlich zu tun. Lucilla gehörte zu den außenstehenden dieses Kreises, doch Marei fand sie außerordentlich nett. "Nicht nur Fibeln, auch Messer, Löffel, Anhänger und Ohrringe haben die. Der Stand mit den Ziegen- und Schaffellen steht nicht weit davon."

    Servius fragte sie wohin sie ausgehen sollte. Das war mal was ganz neues, sonst bestimmten immer die 'Großen' wo es lang ging. "Zum lachenden Wildschwein?!?" schlug Marei vor. Hmmhm, auf was hatte sie denn Lust? Marei befragte auch Puppe Nina und Puppe Lucia. "Das ist eine Garküche, die haben Würstchen mit Pinienkernen und Kräutern, Frischkäse mit Kräutern und Süßspeisen. Nicht zu vergessen ist, dass die Mostbrötchen backen!" Und woher kannte sie diese Küche? Das war ganz einfach zu beantworten. Fest drückte sie Lucillas Hand und blieb dicht bei ihr. "Die Köchin hat bei denen immer das Fleisch für die Herrschaften bestellt. Ihr Neffe musste das abholen. Für mich war es zu schwer zu tragen." Marei blickte zwischen Servius und Lucilla hin und her. "Ich weiß nicht, ob diese Garküche noch da ist, weil der Eigentümer gesagt hat, er will wegziehen und sich zur Ruhe setzen. Oh mann, da hat die Köchin ganz schön traurig geschaut. Dann hat er sie gebeten einen Nachfolger für sie zu suchen und hat ihr danach den Rücken zugedreht. Die Köchin guckte noch trauriger und hat die Garküche ganz schnell verlassen. ZUrück in der Küche war sie nur schwer zufriedenzustellen, an fast allem hat sie gemäkelt." Marei schüttelte den Kopf.. ganz schön kompliziert diese Erwachsenen.

    "Oder das, ein naseweiser Wirbelwind." erwiderte Marei bestens gelaunt und grinste Servianus vergnügt an. Hachja, sie mochte lustige Wortspiele nach wie vor gut leiden. "Geschwitzt haben wir und warmes Wasser ist so schööönnn. In der Therme kann man sich massieren lassen? Nein, da waren wiir nicht. Wir waren am Schluß in einem Garten voller Rosensträucher. Da möchte ich noch mal hin und vielleicht einen Ableger abknapsen." Hm, was war denn schönes Wasser? Ach, egal. Einen Rosenstrauch in der Bäckerei züchten, das wäre auch was. Und die verblühten Blütenblätter zupfen und trocknen lassen und in einem selbstgenähten grünen Säckchen Lucilla schenken. Servianus war also zu dieser großen Feier noch nicht in Mantua gewesen. Und somit Licinus in seiner schicken Uniform nicht gesehen. Mit diesen Gedanken beschäftigt lauschte sie dem Gebet. Marei war auch dafür, dass Licinus heil zurückkehrte. Das Gebet war kurz und knapp. Und trotzdem wurde dafür soviel Aufwand gemacht. Ob die gekauften Ziegen bei Servianus wohnen würden bis er sie schlachten liess? Marei musste wieder grinsen und formte es eilig in ein anerkennendes Lächeln um. "Schön hast du das gemacht." meinte sie.

    Ich mag die Kampagne rund um den Kaisermord mit darauffolgenden Bürgerkrieg ja wirklich gut leiden, aber ich als Spieler habe schlichtweg null Erfahrung, wie es ist eine Stadt wie Mantua zu bespielen, die von einer Legion verlassen wurde und wie nach dem Abmarsch das städtische Leben dort aussehen könnte. Tut mir leid, ich habe solcherlei Kenntnisse nicht. Deshalb weiß ich, egal wie oft ich grübele und mir den Kopf zerbreche, gar nicht, wie es in dieser abseits gelegenen Stadt mit meinem kleinen Mädchen und den sie umgebenden Personen weitergehen soll. Sicher hätte ich die eine oder andere Idee, aber passen diese in eine Zeit in der ein Bruderbürgerkrieg naht, der nichts mit der Stadt selbst zu tun hat geschweige denn die Bewohner miteinbezieht? Als Spieler wurde ich weder in Vorbereitungen noch Planungen miteinbezogen. Mein Chara ist ein Kind und beeinflusst niemandens Werk. Was trage ich also zur Kampagne bei? Nichts.


    Edit: Rechtschreibfehler

    Da Chiomara Minor, Titus Iulius Servianus und Marei sowie Duccia Vera und Lucius Quintilius Rufus anscheinend die einzigen Personen sind, die Mantua bespielen, ist es für uns recht schwerig soetwas wie städtisches Leben in Mantua während der Abwesenheit der Legion zu improvisieren. Ich würde mir ein klein bisschen Hilfe und Unterstützung und am allermeisten Spielpartner egal ob ID oder NSC wünschen. In Rom hat's ja immerhin einen brennenden Getreidespeicher gegeben... was geschieht während dem Bürgerkrieg in Mantua? Wird die Stadt geplündert? Müssen die Bewohner fliehen?

    "Ja, sie haben mich behalten. Das war auch ein Glück, weil ich wusste nicht, wo Mam wohnt." stimmte Marei zu. Trotzdem wäre sie gerne bei ihr geblieben, aber das Schicksal hatte es anders gewollt. Manchmal überlegte sie, was wäre wenn, zum Beispiel, ob sie es denn bei Mam ausgehalten hätte. Das Betäubtsein hatte ihr definitiv nicht gut getan. Sie war kleiner und schmächtiger als die Kinder in der Schule und weinte schnell und schluckte alles hinunter und.. und.. und... da gab es noch so viel. "Nein, war ich noch nicht. Grad bei Spielen und Wettkämpfen. Man hat mir immer gesagt, Kinder dürfen denen nicht zu gucken und müssen schon im Bett sein. Doch dem Exerzieren der Soldaten zu gucken habe ich mir nicht nehmen lassen, da bin ich gerne hin. Pferde mag ich ganz gern. Wusstest du, dass denen das Mähne schneiden nicht weh tut? Und dass eine Pferdefamilie aus Hengst und Stute und Fohlen besteht?" Schwupps, waren sie wieder beim Servius-Thema. Marei begann wieder Puppe Ninas Haare zu streicheln.

    "Ich hab mich versteckt, weil..." Marei liess den Satz unvollendet, denn wie sollte sie es erklären? Sie hatte die beiden Großen nicht stören wollen. Plappernd rein platzen oder sich still dazustellen udn sich räuspern, nein, das ging gar nicht. Sie wollte den Großen nicht peinlich sein. Schweigend liess sie sich drücken und an die Hand nehmen und trottete schließlich neben Lucilla her. Es war hier in der Casa Obsidia ganz anders als 'drüben' und sie bemühte sich ja sehr, sich umzugewöhnen. Manches aber war gar nicht so einfach. Wenn sie doch nur mit Esquilina darüber reden könnte, aber die wohnte anderswo. Die Bäckerin hatte Hunger? "Mhm.." antwortete Marei leise und strengte sich an mit den Großen Schritt zu halten. "Wo genau gehen wir denn hin? Der Markt ist ja riesig..." fiel ihr eine Frage ein. Mal schauen wer ihr die Frage beantwortete, fragend blickte sie Lucilla und Servius an.

    "Nein, ich bin nicht naseweis, ich bin ein Wirbelwind!" entgegnete Marei keck und verriet damit ihren Spitznamen von Cimon. Aber dass dieses Wort ein Spitzname war konnte Servianus nicht wissen. "Noch mehr von dem Duft brauchen die Thermen? Wieso hab ich dann nichts davon gerochen?" grübelte sie laut nachdenkend. Servianus wollte dass sie still war. Marei klappte ihren Mund zu. Still sein, das war immer eine ziemlich schwere Aufgabe. Für sie sah es nicht so aus, als ob Servianus mit den Vorbereitungen fertig war. Zu selten hatte sie häusliche Opferungen und die dazugehörigen Rituale miterlebt. Dieser bereich war ihr fremd und hatte sie irgendwie nie näher interessiert. "Als der Legat der prima zum Stadtpatron von Mantua ernannt wurde, gab es auch eine Opferung für die Götter. Die hat lange gedauert, alle haben ernst geguckt und geschwiegen. Später habe ich gehört, dass der haruspex für diese Feier aus Rom angereist kam. Er hat seine Amtstracht getragen und auf den Kopf einen spitzen Hut gehabt. Warst du da schon hier?"

    "UHA!!" Sie schreckte zusammen, als sie das Tippen auf der Schulter spürte und drehte sich schnell um. Ihr kleines Herz klopfte ein hastiges Tempo. Es war nur Lucilla, die sie da berührt hatte. Sie durfte die restlichen Proben essen? Das liess sich das zehnjährige Schleckermäulchen nicht zweimal sagen. Marei griff in den Korb und schob sich schnell einen Keks in den Mund. Danach griff sie nochmal in den Korb und hob das letzte Pröbchen heraus, um es Lucilla zum Vernaschen zu geben. Wegen der trockenen Kehle war es gar nicht so einfach zu schlucken, aber die Bäckerin hatte etwas zu trinken mitgebracht. "Für mich?!" fragte sie. "Danke!" Auf dieser Kiste hatte sie wirklich einen guten Überblick und war beinahe mit der Bäckerin gleich auf. Marei leerte den Becher bis auf den letzten Tropfen und legte ihn in den Korb hinein. "Fertig! Soll ich dir zeigen, was Servius mir gezeigt hat? Das waren Ziegenfelle..." Das Mädchen hüpfte von der Kiste und schob ihre Hand in die von Lucilla. "Oder willst du Krüge gucken? Die gibt's in verschiedenen Farben hab ich gesehen..." Zwei braune Augen sahen Lucilla von unten herauf fragend an,