Beiträge von Marei

    Hallo zusammen,


    ich muss unerwartet 24 Stunden Babysitten, bin also über Nacht außer Haus bei den Kleinen.


    Evtl. kann ich von deren Internet aus schreiben, aber ich muss erst mal schauen...


    Bis denne, Marei et Tilla

    Marei erreichte mit mehreren Pausen, weil sie vom Laufen erschöpft war, die Villa Aurelia. Um nicht dem ewig griesgrämigen Türsteher über die Wege zu laufen, entschloß sich Marei über die Mauer in den Garten zu klettern und von dort dann das Büro von Ursus aufzusuchen. Gedacht, getan, sie zog sich an den Ranken eines Efeus hinauf und über die Mauer. Von diesem 'Mauerblick' aus konnte man den Garten in aller Ruhe betrachten, doch das Mädchen hatte dafür keine Blicke übrig und kletterte runter auf den Rasen. War jemand anwesend? Hatte man sie gesehen? Egal.. sie wollte nur noch zu dominus Ursus.


    Der Tunikastoff über ihrer Brust war immer noch feucht, aber nur weil sie schwitzte. Mann o mann, sie war ganz schön erledigt und sehnte sich nach ihrem Schlaflager. Oder sie legte sich in Cimons Bett und wartete dort auf ihn? Das hatte sie schon mal gemacht und das hatte Spaß gemacht. Hin- und her gerissen zwischen Pflicht und Bedürfnis lief Marei weiter. Wie hübsch, hier stand ein kleines Becken. Aus dem Krug einer weiblichen (bekleideten) Statue, die einen Krug hielt, plätscherte das Wasser ins Becken. Marei starrte die Statue mit offenem Mund an. Ob sie nicht doch hätte in der Gasse auf Cimon warten sollen?!? "Guck mich nicht so vorwurfsvoll an! Ich kann nix für! Sie sind beide weggegangen!! Ohne mich!" schrie Marei mit einem Male die Statue an, teilte ihr ihre aufgestauten Gedanken mit.




    Sim-Off:

    Jeder ist willkommen... sich dazu zu gesellen.

    Mit einem Krug voller Wasser lief Marei den Weg zurück zu der Gasse, wo sie Cimon mit Caelyn zurückgelassen hatte. Das Wasser schwappte immer wieder über den Rand hinweg auf ihre Tunika. Aber nur deshalb weil der Weg in dieser Gasse uneben war.


    "Cimon? Caelyn?" rief Marei aus und wunderte sich über den leeren Platz, den sie vorfand. Er hatte ihr versprochen nicht wegzulaufen. Ächzend stellte Marei den Krug ab und wischte einmal über die nasse Brust. Brrr.. auf der verschwitzten Haut fühlte es sich wie ziemlich kaltes Wasser an! Marei schauderte und rief nochmal nach den beiden Erwachsenen. "Cimon? Caelyn?" Hatten sie sich versteckt, um sie zum Spaß zu erschrecken?? "Kommt raus oder ich trinke das Wasser ganz alleine aus!" drohte Marei. Immer noch keine Großen in Sicht. Was sollte sie jetzt machen? Marei hockte sich nieder und schöpfte mit den Händen das Wasser aus dem Krug. Sie stillte den eigenen Durst und dachte nach.


    Schliesslich suchte das Mädchen einen Kreidestein und stellte sich vor die Wand. Mit Konzentration malte sie ein ziemlich großes Haus und sich selbst als kleine Figur. Wie schrieb man das 'M'? Genau! Wie eine umgedrehte Badewanne! Das kleine Sklavenmädchen fügte den Buchstaben hinzu. Mit schiefgelegtem Kopf betrachtete sie die Zeichnung und fand sie für gut gelungen. Spontan fügte sie die Zeichnung eines Kruges hinzu und zeichnete einen Pfeil dazu, der nach unten auf den echten Krug zeigte. Mehr fiel ihr nicht ein und mehr konnte sie nicht tun.


    Sie wollte nicht in dieser Gasse auf die Rückkehr der Erwachsenen warten... und schon gar nicht alleine! Seufzend drehte sie sich um und verliess die Gasse mit schnellen Schritten. So, da hinten hatten sie gemeinsam gegessen. Von hier aus musste sie so und so lang gehen, damit sie wieder zurück zut Villa Aurelia fand. Auf dem Rückweg hielt sie nach Cimon Ausschau, begegnete dem Nubier im Gewühl nicht.

    Marei turnt hier auf der Straße rum. Sie soll für zwei Erwachsene Wasser/Saft holen.


    Vllt trifft sie auf Kinder und/oder deren Eltern/Kindermädchen?


    Ich würd mich freuen.

    "In Ordnung, also ich meine, nicht abpflücken dürfen. Genau das wollte ich wissen." Vollkommen befriedigt über die Auskunft erhaschte sie Floras Auskunft und lächelte. "Ihr findet das auch gut, dass die gut duften? Das finde ich fein!"


    Sie besah sich mit schiefgelegtem Kopf das Beet Orchideen. "Welche von denen sind Rosen?" Na sowas, Aedan fragte ja dasselbe wie sie. "Bitte, domina, ich mag den Garten und die Blumen. Irgendjemand meinte neulich zu mir, ihr kennt euch mit Blumen aus. Ich glaube, eure Schwester sagte das als wir uns kennen lernten."


    Ob sie mit diesen süßen Worten Floras Laune aufbessern konnte, wusste Marei nicht, sie probierte es einfach aus. Trotzdem fügte sie etwas hinzu. "Darf ich meine Puppe wieder haben? Bitte sagt, wenn ich still sein soll oder im Wege stehe." Beinahe hätte sie gesagt, dass sie an ihrem Benehmen übte, doch die domina sollte keine Übungsperson sein.

    Was war denn das für eine Stimmung zwischen den beiden Großen?? Sie gab den Beutel an Cimon ab. Ihr Freund fand es nicht schlimm, dass das Wasser verloren war. Cimon reichte ihr ein paar Münzen und trug ihr auf, neues Wasser zu holen. Marei kniff die Lippen zusammen und entschied sich die Aufgabe gleich zu erledigen. Hoffenlich war die Stimmung dann etwas besser. Bloß weg hier!


    "In Ordnung.. aber nicht zusammen davon laufen, ja?!?" meinte sie und drehte sich um, um die Gasse zu verlassen. So, wo war der nächste Markt? Wo konnte sie Wasser kaufen? Marei tauchte in die Menschenmenge ein und war das was sie war, ein kleines unscheinbares Sklavenmädchen mit einem zu erledigenden Auftrag.

    Irgendwann wagte sie sich etwas weiter runter in die Richtung, in die Cimon fortgerannt war und lugte in jede Gasse. Aus der einen schien eine Stimme zu erklingen. Marei spitzte die Ohren und ging tiefer in die Gasse rein. Dahinten war ein dunkler Schatten, der sich vor etwas oder jemandem hinkniete.


    Je näher sie kam, desto mehr erkannte sie Cimons Statur und atmete erleichtert auf. Da war der Nubier! Marei kickte einen Stein aus dem Weg, um ihrer Erleichterung ein Ventil zu verschaffen. "Bona dea... Cimon! Plötzlich seh ich deine Sohlen von hinten..." schimpfte sie den Nubier kurzerhand mit diesen Worten aus.


    Marei blickte auf Caelyn runter. "Da bist du ja! Wir suchen dich und wir aßen gerade und es ist noch was übrig. Möchtest du?" fragte sie die blonde Frau, reichte ihr das notdürftig zusammen gepackte Bündel entgegen. "Brot und Schinken. Wasser ist aus..." fügte Marei mit entschuldigendem Blick zu Cimon hinzu. "Entschuldigung, es ist mir runtergefallen."

    Marei merkte, dass Cimon gerade nicht mit ihr sprechen mochte und widmete sich dafür dem Imbiß, den er eingekauft hatte. "Hm, lecker..." Damit zeigte sie ihm, dass es ihr immer noch schmeckte und die Pause gut tat. Die Passanten sahen auf sie beide herab. Marei versuchte unbefangen zu bleiben und diese gemeinsamen Minuten mit Cimon als die normalsten Minuten der Welt anzusehen.


    Gut, sie hatten einen Auftrag, aber eine Pause machen durfte doch erlaubt sein. Die vorbeigehenden Menschen hatten keine Ahnung, wie lange sie schon unterwegs waren. Marei wusste auch nicht, wie lange sie schon auf der Suche waren und schreckte auf, als Cimon so plötzlich davon rannte. "Cimon???" rief sie ihm noch nach, aber er war schon zu weit weg.


    Und nun? Sie setzte sich, kaute die Reste des Imbisses auf, um sie schliesslich zusammen zu packen. Kaum mit Essen einpacken fertig, wurde sie aufgefordert weiterzugehen. "Ja ja.. schon gut..." Super! Sie hatte nicht gesehen, wohin genau Cimon hingerannt war. Warten?! Das war wohl das beste, was sie tun konnte.


    Um die Zeit totzuschlagen, streifte sie die Gasse rauf und runter, hielt Ausschau nach Cimon. Wenn er nicht bakld kommen würde.. dann.. dann würde sie ohne ihn zur Villa Aurelia zurück gehen und dominus Ursus gestehen, dass sie sich aus den Augen verloren hatten. Oh Mann.. sie konnte somit keinen guten Eindruck auf ihn machen.

    "Ja und? Was ist mit schlechte Laune? Ich hab noch nie gehört, das man auch dafür zuständig sein soll gute Laune wieder hervor zu holen." wunderte Marei sich. "Sie malt Buchstaben? Wie schön... ich habe einige Buchstaben bei ihrer Schwester Narcissa kennen gelernt." plapperte sie die Orchidee genauestens mit ihren grünen Augen bewundernd.


    Wieder ertönte Aedans und dann Floras Stimme. Marei hörte Aedan zu und musste unwillkürlich lächeln. Denn der Gallier redete beinahe genauso viel wie sie. "Der Sack soll in den Raum neben der Küche." beantwortete sie seine Frage. Sie entdeckte noch weitere Orchideen, streifte das Beet entlang, um jede dieser schönen Blumen zu mustern.


    Sie überlegte, wie die Farben hiessen, die sie sah. "Gelb.. lila.. rosa... rot.. lila... und dazu immer grüne Blätter. domina? Die Pflanzen gehören dem Hausherrn, stimmts? Darf man die Oxideen anfassen und pflücken? Ich habe eurer Schwester domina Narcissa schon gesagt, dass ich Hyatinten.. ähm Hyazinthen mag. Eben weil die so gut duften. Magst du sie auch?"

    Die Tränen aus den Augen wegwischend stellte Marei fest, dass die Stimme der Frau gar nicht so klang wie die von Aurelia Narcissa. Also musste dies ihre Schwester sein. Ein frohlockendes 'Hörst du, sie sagt, ich bin nicht unnütz!' und das Zunge rausstrecken in Richtung Aedan unterdrückend, kämpfte Marei mit sich und den Tränen, während Flora sie beide zurechtwies. Marei traute sich kaum ihren strengen Blick zu erwidern. "Entschuldigung, Aedan... auch für den 'Baum'."


    Nach diesen Worten atmete sie tief durch. "Ja, domina." trollte sie sich von dannen zu dem liegengebliebenen Sack. Marei setzte die Arbeit des Blätter einsammelns dort fort, wo sie aufgehört hatte. Warum fielen Blätter eigentlich von den Bäumen? Damit sie was tun hatte, dachte Marei sich aus. Einige wenige Tränen fanden doch noch den Weg aus den Augen, aber das nur, weil dem kleinen Sklavenmädchen Ninas gewohntes Gewicht auf dem Rücken fehlte. Menno! das würde Ewigkeiten dauern, bis sie fertig war.


    Über den Schultern lugte sie zu Aedan, der nach einem Gespräch endlich her gekommen war, um ihr zu helfen. "Du hast ganz schön Schneid mit ihr zu quasseln." brummelte sie leise. "Normalerweise muss man warten, bis man angesprochen wird oder gar weiter reden darf." Marei schwieg, konzentrierte sich auf das Erledigen der Arbeit. Endlich war der Sack voll.. und sie entdeckte eine wunderschöne Blume. Es war eine Orchidee, aber davon hatte sie keine Ahnung. "Die ist schön..."

    dominus Ursus kam auf sie zu. Marei blieb stehen und erntete eine Geste die sie schon von ihm kannte. Hachja, war das schön! Sie schenkte ihm ein erfreutes Lächeln und hörte als nächstes Frijas Stimme.


    Nun noch mehr lächelnd wuselte Marei eilig auf sie zu und erfasste ihre Hand. "Ich hab dich auch schon vermisst." erwiderte Marei ganz ehrlich drauf los und nickte. "Ich bleibe ganz dicht bei dir. Baldemar kommt auch mit, gelle? Ich war schon auf dem Weg zur Sänfte, um ganz fix rein gucken, Frija." Schliesslich fing das kleine Sklavenmädchen an zu erklären, warum sie dahin wollte. "domina Septimas Sänfte hat drinnen bestimmt ganz andere Farben oder gar andere Kissen als in der Sänfte von domina Celerina. Bei ihr durfte ich drinnen sitzen und bei Septima müssen wir laufen. Guck mal, ich habe meinen Beutel schon bei mir, da ist auch mein Ball drin. Mein Gänsefederkissen habe ich an Köchin Niki verschenkt, damit die weicher sitzt, weil sie beschwerte sich immer öfter drüber, wie hart die Küchenbank ist." Während sie plapperte zog sie Frija an der Hand weiter Richtung Sänfte. "Pof... die ist nicht zu übersehen." staunte Marei ob der reichverzierten Stoffe.

    Ei der Daus.. war das aufregend!!! Frija und Baldemar gaben wieder einmal auf sie acht. Immer näher und näher kamen sie dem Stadttor. Marei musste allmählich immer mehr den Kopf nach oben recken, um das Stadttor ganz zu erfassen. Rasch waren sie durch und standen nun außerhalb Roms. Marei konnte nichts großartiges sehen und nickte artig auf Ursus Worte. Fürs hinterher Laufen war sie viel zu aufgeregt, weil sie überall hingucken wollte.


    Mit heftigem Herzklopfen bemühte sich sich den Kutschbock zu erreichen und setzte Nina auf ihrem Schoß. Wo sollte sie sich jetzt festhalten? Der Kutscher zeigte ihr eine Möglichkeit. Marei war ihm ziemlich dankbar. Zum ersten Mal saß sie auf einer Kutsche und sie saß ganz schön hoch überm Boden. Am besten gar nicht runterschauen... am besten nach vorne schauen. Marei verschluckte sich beinahe am größer werdenden Kloß im Hals und suchte nach aufmunternden Blicken ihrer Freunde Cimon, Frija und Baldemar.

    Naja.. irgendwie kam das Lied nicht so ganz wie vorgestellt bei allen Leuten, die jetzt dabei waren an. Marei verstummte schliesslich und zog sich den Beutel über den Kopf, setzte Puppe Nina auf den Arm. Sie hatte noch keine wirklich Ahnung was Abschied nehmen bedeutete. Sie entdeckte wieder ihren dunklen Freund in der Menschenmenge, aber dessen Miene sah gar nicht so aus, als ob Cimon sich gerade jetzt mit ihr beschäftigen wolle. Etwas enttäuscht, ob der geringen Resonanz des Ständchens, schmuggelte sie sich zur Sänfte durch. "Auf Wiedersehen.." piepste sie den Zwillingen mit einem Lächeln zu. Feste hoffend, dass sie ihre Herrin und dessen Gespräch nicht gestört hatte. So, jetzt wollte sie weiter zur Sänfte.

    "Sollen die doch arbeiten.. ich will zuerst Nina wieder haben.." quengelte Marei der aurelischen Dame entgegen und versuchte weiterhin an ihre heissgeliebte Puppe heranzukommen. "Der da hat angefangen... er hat mich zuerst angesprochen. Ich war beim Blätter sammeln.." fasste sie mit weiteren Worten die letzten Minuten um Nina jammernd zusammen.


    Nach der Warnung vor weiterem Ärger wegen der kostbaren Blumen sprang Marei zur Seite. "Ja.. mennoo.. gib mir Nina wieder..." Sie verwendete Aedans Spitznamen nach der Ermahnung auch nicht. Zumindenst gehorchte Marei domina Flora, liess die Mahnungen nicht durch die Ohren sausen, um sie wieder zu vergessen.


    Jetzt lief sie Flora un der Bank entgegen, die sich nun Puppe Nina annahm. "Das ist ungerecht.. ich wollte Nina zuerst haben." Marei wuselte um Aedans Statur herum, versuchte nach Nina zu greifen. "Ich bin kein unnützes Kind!" protestierte Marei. Jetzt hatte sie Tränen in den Augen. "DU hast nx zu tun.. aber ich habe zu tun! Auf Blumen aufpassen kann jeder!!!"

    Aedan ging fort. Zusammen MIT Puppe Nina! "Hee.. das ist MEINE Puppe... die gehört mir! Hee.. gib sie mir wieder... von wegen später abholen! Bleib stehen!!" rief Marei ihm nach und verliess die Deckung hinter dem Baumstamm, um ihm hastig nachzulaufen. Mutig sprang sie auf und ab, versuchte Puppe Nina zu erwischen. "Meeeinneee Puppe!!!!" Was war sie doch in diesen Minuten für eine verzweifelte Puppenmutter! Das war zum verzweifeln.. warum mussten Erwachsene immer viel größer sein?


    Außer Atem vom Hüpfen fiel ihr etwas ein, womit sie ihn ärgern konnte. Marei blieb stehen und begann herzhaft drauflos zu lachen. "Du lebender Baum, du!! Bleib stehen, damit du mich hören kannst. Weisst du waaassss?!? Du bist Leibwächter MEINER Puppe! Wie goldig.. süüßßß... wie nieedliccch. Das erzähle ich meinen Freundinnen weiter, deren Puppen haben keinen Leibwächter!" feixte Marei lachend. "Passt du ab jetzt auf meine Puppe Nina auf?!? Du mussttt, du bist Liebwächter!!!"

    Haahaahaaa...... wie konnte sie wissen, das ein Vogel piepste, wenn es dank Katze Saba gar keine Vögel im Garten mehr gab? Diesen Satz wollte sie ihm entgegen rufen. "Baum.. Baum.. alles Baum..." ärgerte sie ihn feixend.


    Aedan kam hinterher und erwischte Puppe Nina. Sie war ziemlich erschrocken, dass er nun ihre Puppe hatte. "Mennoo.. das ist MEINE Puppe." jammerte sie im ersten Schrecken drauflos.


    "Du blöder Mann, du... du... du hast gar keine Nerven, wenn du dich schon an sehr lauten Vögeln störst!!" gab sie zurück und wich etwas vom Baumstamm zurück. "Vilja und Caelyn haben sicher die besseren Nerven als du.. du Baum!" Tja.. der Spitzname für Aedan lag dank ihr inzwischen fest. Sie trug selber einen und die Zwillinge trugen auch einen Spitznamen. "Gallier leben sowieso auf Bäumen..

    Ehm, was sagte er da? Sie drehte sich um, liess den Sack zu Boden fallen und stemmte die Arme in die Hüfte. "Mann o mann.. hörst du schwer? Ich habe dir doch gerade gesagt, Katze Saba hat alle Vögel verjagt sodass keine Vögel mehr in den Garten kommen. Deshalb können die uns morgens gar nicht wecken!!" wiederholte sie in langsamerem Sprechfluss. Vielleicht sollte der Mann, der sich tatsächlich für einen Gallier ausgab mal die Ohren putzen, dachte Marei mit wenig Entzücken und stellte sich dieses Bild vor.


    "So, das ist nix Neues. Du bist numero dreie. Also ich meine, es gibt noch zwei weitere, aber es sind Frauen. Sie heißen Caelyn und Vilja! Wegen ihren hellen Haaren sind sie schwerlich zu übersehen..." Hach, sie hatte Lust ihn zu ärgern, aber beim Anblick seiner tollen Arme würde sie das lieber nicht tun. "Die sind eher im Haus als hier draußen zu finden." gab sie ihm noch einen weiteren Tipp. Marei fand, dass sie nun genug erzählt und verraten hatte. "Vergiß nicht immerzu die Ohren zu spitzen... du Baum" riet sie ihm noch einmal und rannte flugs klos, um sich hinter einen Baum zu verstecken.

    "Leibwache sein?? Dann machst du das gleiche wie Cimon." stellte Marei fest und lachte. "Jaaaa, Mann, natürlich bist du kein Baum... aber dein Name ist wirklich komisch.... weisst du das nicht selber?? Du bist nicht von hier." Wie konnte er bloß davon ausgehen, dass sie so einen seltsam klingenden Namen, besonders seinen kennen würde? Das verwunderte das kleine Sklavenmädchen. "Saba fängt auch Vögel, aber sie hat hier schon alle verjagt, sodaß keine Vögel mehr in den Garten kommen. Ja, geh und frag Charis. Sie kann ganz toll Haare waschen... ich mag es, wie sie es mit meinen Haaren macht. Und wieso sagst du dauernd 'bei uns'? Wo kommst du denn her?" Wenn er ein ebenfalls ein Gallier war, dann konnte sie ihn an Caelyn und Vilja verweisen. Seine Haarfarbe stimmte schon mal.

    Mit nassen Haaren und in ihrer beste Tunika gekleidet, eilte Marei gemeinsam mit Puppe Nina vom Badezimmer durch die Villa bis zur Tür. Sie war außer Atem als sie endlich ankam und quetschte sich zwischen den herumstehenden Sklaven bis nach vorne durch. Jetzt konnte sie alles sehen und aufatmen. dominus Ursus war noch da. Und seine Frau ebenso. Ob sie immer noch sauer auf Marei war? Das kleine Sklavenmädchen wusste es nicht, denn bislang war sie nicht mehr drauf angesprochen worden. Irgendjemand reichte ihr ihre palla und ihr Bündel, welches sie gestern gepackt hatte und wie ein Tragetuch auf dem Rücken tragen konnte. Marei tauschte Blicke mit Frija aus und lächelte sie verschwörerisch an. Mit einer Bewegung schob sie ihre kleine Hand in die von Frija und fing an zu singen:


    "Zu Ende geht die Villazeit, viele Jahre warst du hier,
    nun ist der Tag des Abschieds da, und darum singen wir:


    Auf Wiedersehn, nun gehst du fort, wirf einen Blick zurück,
    für das, was neu nun vor dir liegt, wünschen wir dir Kraft und Glück!


    Du hast mit uns recht lange Zeit gelernt, gelebt, gelacht,
    vielleicht auch manches mal geweint, übers Leben nachgedacht.


    Auf Wiedersehn, nun gehst du fort, wirf einen Blick zurück, für das, was neu nun vor dir liegt, wünschen wir dir Kraft und Glück!"


    Marei hätte liebend gern eine dritte Strophe erfunden, aber ihr war keine eingefallen. Darum wiederholte sie den Refrain noch einmal und freute sich wie ein Schneekönig, dass die anderen Sklaven miteinstimmten.


    Auf Wiedersehn, nun gehst du fort, wirf einen Blick zurück, für das, was neu nun vor dir liegt, wünschen wir dir Kraft und Glück!"


    "...für Aurelius Ursus und seine Frau!" fügte Marei lachend hinzu, klatschte in die Hände. Mit dem Lied hoffte sie dass ihr heimliches Ausbüchsen damit vergessen war. Das Lied war aber auch für sie und die Sklaven, die die Villa verlassen mitgehen würden.


    Auf Wiedersehn, nun gehst du fort, wirf einen Blick zurück, für das, was neu nun vor dir liegt, wünschen wir dir Kraft und Glück!"

    "Ich hab nicht gesehen, dass du da oben auf dem Podest gesprochen hast." behauptete Marei steif und fest, voller Überzeugung. "Die stumme Sklavin heißt Tilla Romania. Frag mich nicht, wieso sie zwei Namen hat.. keiner weiss es."


    Sie sah Aedan mit schiefgelegtem Kopf an. "Mhm... wenn sie mich brauchen, dann rufen sie meinen Namen oder schicken eine von den anderen Sklaven los, um mich zu suchen und her zu holen." gab sie ihre Erfahrung über das 'von der Herrin gebraucht werden' preis. "Ich muss deshalb immer meine Ohren spitzen." Oder besser sauber halten, damit sie alles hörte. Nun.. fast alles hören.


    Sein Name liess sie im arbeiten innehalten. "Eiden? Gibts nicht.. ich kenne Eiben.. die Bäume. Ich bin die Marei." ..Wirbelwind. fügte sie in Gedanken den Spitznamen, den sie von Cimon bekommen hatte, hinzu. "Wie sollst du Celerina dienen? Was sollst du für sie machen?" fragte sie ihn, bewunderte einmal mehr seine tollen Arme. Außer Trauben essen dürfen, mit Phraates fangen spielen und Schoßspiele machen und Geschichten erzählen und nach Katze Saba gucken hatte sie nicht viel für Celerina gemacht.


    Apropos Katze! "Musst du niesen, wenn du Katzenhaare auf deiner Haut hast? domina Celerina besitzt eine wunderschöne graue Katze, die gerne im Garten herumstreift und auf Bäume klettert. Wegen der sie hat sie sich schon mit einem Sklaven geprügelt. Du musst ihre Sklavin Charis fragen, wie das ganze Theater um Katze Saba ausgegangen ist." Marei wünschte sich, während sie erzählte, eine Katze zu sein. Aber dann würde sie Fisch essen müssen... nee, dann wollte sie keine Katze sein.