Beiträge von Marei

    Marei musste zuerst ein bisschen nachdenken, was Ursus mit seinen Worten ihr zu verstehen wollte. Die Erwachsenen bastelten manchmal ziemlich länge Sätze. "Na gut.. ich guck mal, wann ich sie am Zipfel zu fassen krieg, damit sie mir zuhört." versprach Marei ihm mit Hilfe ihres ureigenen Wortschatz und nickte zur Bestätigung, dass sie auch seine anderen Worte über Cimon gehört hatte. Celerina fragen, ob Cimon sich um sie kümmern durfte? Was war das denn? Sie traute sich nicht zu fragen, warum das geschehen musste. "Ja, wenn er nein sagt, dann störe ich ihn später. Ich gehe nun gucken, ob er schläft oder wach ist..." Das Mädchen wartete noch auf sein Nicken, dass sie entlassen war und verschwand nach draußen.

    Na gut.. sie gingen zu Fuß in die andere Stadt. Marei lief entweder voraus oder rannte den Großen hinterher... soviele Dinge gab es auf dem Weg in die unbekannte Stadt zu entdecken. Die Männer, die nach Ihnen angekommen waren, hatte sie schon wieder vergessen und machte sich keine Sorgen um ihre domina.


    Lachend rannte sie den Erwachsenen entgegen und hörte Charis Satz über den neuesten Sandalenschrei. "Schreiende Sandalen?" fragte sie verwundert bei der älteren Frau nach. "Redet ihr über das Einkaufen? Ich möchte einen roten Mantel haben.. mit einem Bommel an der Zipfelmütze. Uuunndd ich möchte wissen, was Attilas Socken (Artischocken) sind. Das hat Niki letztens in den Kochtopf geworfen und gemeint, die wären essbar und schmeckten gut! Aber die heissen doch so wie ein Kleidungsstück!" empörte sie sich an ein Erlebnis in der Küche erinnernd, schüttelte den kopf über die in ihren Augen schusselige Köchin.

    Stunden später.. Marei lag immer noch in ihrer Lagerstatt und blickte, sich ganz erscclagen fühlend an die weißgekalkte Zimmerdecke. Muah.. warum musste es ihr schlecht gehen? Alle anderen waren wohlauf nur sie nicht... was die domina wohl dazu sagen würde? Besser, sie machte sich keine Gedanken darum und versuchte lieber wieder gesund zu werden. Aber scheinbar hatte sie auf letzteres keinen Einfluss. Leise seufzend und die Nase hochziehend rollte sie sich mit dem Rücken zum Zimmer zusammen und versuchte den Weg zum Traumland alleine zurück zu finden. Dies aber war vergebliche Mühe.. obwohl sie müde war.


    Tief seufzend betrachtete sie ihre Hände, die wieder angefangen hatten zu zittern, klemmte sie zwischen den Beinen ein. Hm.. das war nicht so gut. Sie zitterten stetig weiter. Marei zog sie ziemlich entnervt wieder unter der Decke hervor und schlug beide Hände, zu Fäusten geballt, gegen die Wand. Vielleicht hörte dann das Zittern auf? Autsch.. sie musste eine unebene Delle in der Wand getroffen haben. Leise jammernd über ihre Doofheit hielt sie sich die zitternde Hand und trat mit dem Fuß gegen die Wand. So was dummes auch... nun schmerzte auch der Fuß und fühlte sich noch erschöpfter als zuvor.

    Also ich melde aus dem östlichsten Stadtteil Frankfurt am Main einen Schneehüpf-Weg zum Rewe und zurück. Die Riedstrasse ist für Bus und Auto geräumt worden.. dafür hatte ich als Fußgängerin den zur Seite geschobenen Schnee bis zu 40 cm Höhe an den Gehwegkurven zu übersteigen. Vor meinem Haus sind zwei Parkplätze geräumt worden. Das ergab einen satten Meter Schnee. Nein ich hab mich nicht in den Mini-Hügel rein fallen lassen und einen Engel gewischt. Auf dem Dach liegen runde 20 cm Schnee und werden nicht weniger.

    - Aurelia Prisca, Tiberia Septima und Marei


    Sie sollte das Weinglas links liegen lassen.. ganz so wie die Erwachsenen es machten? Es also irgendwo abstellen und dessen Standort ganz schnell vergessen?!? Nun, wenn die Aurelierin es sagte, dann würde sie es eben so machen... aber dazu später mehr.


    Es hatte einen Vorteil Botin zu sein und sich allerhand merken zu msüsen.. so arg schnell hatte sie den langen Namen nicht vergessen. "Das ist der Junge der mit einem Schaf vom Baum fällt... äh.. oh.. ähm.. Eeerrr heissssst Manius Flavius Gracchus Minor und hat noch einen fünften Namen, aber den verrat ich dir nicht." polterte Marei ohne nachzudenken drauf los und bekam rote Wangen, als sie gewahr wurde, was sie da gerade zu der Aurelierin über den niedlichen Jungen gesagt hatte. "Uuppss.. entschuldigung." schob sie rasch hinterher.


    "Flavia Celerina scheint ihn und seine Eltern zu kennen." Das war eine eilig herbei geholte Vermutung... denn sie hatte bisher keinerlei Bestätigung bekommen, dass Celerina tatsächlich von der flavischen Gens abstammte. "Ob sie uns bis hierhin hinterher gefolgt sind weiss ich auch nicht... ihr seid alle groß." Mit einem Nicken schloß sie endlich den plappernden Mund und wartete. Dass die andere Frau sich Prisca zuwandte entging ihren aufmerksamen grünen Augen nicht.

    Mit einem unsicheren Blick in Cimons Augen löste sie sich aus dessen starken Armen und bewegte sich auf Ursus zu, wo sie erfuhr, dass zwei mal schlafen tatsächlich schon vorbei war. Zudem erhielt sie ein Kästchen von dem Mann, der zu den Aureliern gehörte. "Für mich? Oha.. ich danke schön, dominus Ursus. Ich gucke sofort nach was es ist.. ja?"


    Mit diesen Worten trippelte sie zu ihrem Platz neben Cimon zurück, setzte sich neben ihn und packte das Geschenk aus. Viele staunende und erfreute "Ah.... ohh.. guck mal... und da.. und hier..." begleiteten das Auspacken des Geschenks. Schade, dass Ursus nicht herkam. Vielleicht machte er das noch oder er kam später gucken. Sie drehte sich mit strahlenden Augen nach ihm um und erfasste, das er grad in einem Gespräch war. Somit würde sie ihm später danken können.


    Ihr großer Freund beschützte sie vor dem sacktragenden Mann. Je näher er kam, je mehr sah er nicht mehr so unheimlich aus. "Io Saturnalia..." rief sie dem Mann mit dem Sack leise entgegen, der sich zu den anderen gesellte.


    Marei sah Cimon an und entdeckte das Päckchen neben ihm. Mit einem fragenden Blick fasste sie nach dem Päckchen und befühlte es.. das war seltsam weich.. und vorne komischerweise hart. Vorsichtig wickelte sie es aus dem Tuch. es war eine Puppe.. ganz und gar genau so wie sie es sich gewünscht. "Oh Cimon.. du bist toll...!" flüsterte Marei sichtlich ergriffen. Nein, das Lob reichte nicht aus für ihre Freude! "Toll.. toller.. am tollsten! Danke!!" rief sie begeistert aus. Nach dem Drücker hielt sie es nicht mehr auf dem Boden aus und umarmte ihn mit einem hellen Lachen. "Danke, Cimon!!"

    "Oh.. der Bauersohn kann reiten. Boah!" erwiderte Marei mit neidvoller Stimme. "Die Tochter des Königs besitzt bestimmt ein Pferd, ne? Und dann büxen sie zusammen aus, wenn der König schläft.. der muss ja auch mal schlafen gehen.. oder nicht?" murmelte Marei mit leiser Stimme und kuschelte die zitternden Arme unter der Decke ein. Sie war dank Cimons ruhiger Stimme schon wieder ziemlich schläfrig und hatte gegen ein paar Stunden mehr Schlaf nicht sehr viel entgegenzusetzen. Eingelullt von Cimons Stimme schlief sie erschöpft erneut in Cimons Armen ein. Das Fieber blieb auf momentan erträglichem Niveau, verursachte bei Marei einen trocken Mund und spröde Lippen. Ihre Pupillen bewegten sich unter den Lidern während sie schlief. Unkontrollierte Strampler mit den Beinen blieben nicht aus.

    "Achsooooo.." bei diesem mann konnte sie auch einiges lernen, stellte Marei zufrieden fest und war gar nicht enttäuscht, dass er sich verabschiedete. "Ich wünsch dir viel Waschspass..." rief sie ihm noch schnell mit fröhlicher Stimme hinterher und hockte sich auf den Boden. Mit dem Stock bemühte sie sich die Zeichen nachzumalen. Uh.. dies war gar nicht so einfach.. immerhin ziemlich spannend und ein schöner Zeitvertreib. " Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun." mrumelte Marei mit leiser Stimme und wiederholte malend die krakelige Zahlenreihe aufs Neue.

    "Oder ich erzähle selber vom Spielen mit den Senatorenkindern..." fiel Marei in Ursus fliessenden Wasserfall ein. "Das ist doch auch ein Weg für mich.. oder nicht?" Klar, hoffte, das sie bald außer haus gehen durfte.. immer und ständig drinnen bleiben müssen würde sicherlich schrecklich langweilig werden. "Ich hoffe auch darauf vorne zur Tür raus gehen zu können. In Gefangenschaft? Och.. die armen Tiere..." bemitleidete Marei die großen gefährlichen Tiere, die sie noch nie in echt gesehen und erlebt hatte.
    "Du hast nichts dagegen..? Klasse!" So fand Marei Ursus Erlaubnis. "Er weiss viele Geschichten... weisst du was? Ich frage ihn, ob er heute abend beim zu Bett gehen was neues zu erzählen hat." Während sie so drauf los redete, hatte sie sich unbewusster weise schon auf den Weg zur Tür gemacht. Noch neben dem Türrahmen stehend sah sie Ursus fragend an. Ihr war eine Frage eingefallen. "Wo schläft Cimon eigentlich?"

    - Aurelia Prisca, Tiberia Septima und Marei


    Huch... Marei fühlte sich unter dem strengen Blick der Aurelierin ziemlich prompt ziemlich unwohl und wünschte sie wäre ein Eiszapfen, der unter diesem Blick wegschmelzen konnte. Aber dann würde sie nicht mehr in dieser Welt existieren.. Nein, dann wollte sie lieber Marei sein. Sie schluckte das Unwohlsein tapfer hinunter und nahm das Glas zurück. Den Kommentar, dass sie schon still war, verkniff sie sich lieber. "Ja.. ist gut." erwiderte sie zur Glasfrage und war schon ein paar Schritte von den zwei Damenklinen entfernt, als die Frau sie wieder zurückrief.


    Mit artigem Gesichtsausdruck kehrte Marei zurück und konnte nur mit den Schultern zucken. DSie legte einen Finger an die Lippen und dachte angestrengt nach. "Tur mir leid, domina. Ich weiß nicht, wo meine domina Celerina steckt. Ah.. doch, doch, mir fällt es wieder ein. Ich habe sie gesehen.. als sie bei den Flaviern stand. Ich meine, sie stand bei den Eltern, die einen kleinen Sohn haben und der ganz viele Namen trägt, aber keines davon benutzt." Warum sie das jetzt Prisca erzählte, obwohl diese sie zuvor schon angeschnauzt hatte, wusste Marei nicht, wenigstens einem Angehörigen dieser Villa wollte sie dieses Erlebnis unbedingt erzählen. Ursus hatte sie bis jetzt nicht entdeckt und ihren Freund Cimon hatte sie auch noch nicht gesehen.


    Die Frau neben Prisca war ihr unbekannt, neugierige Blicke und offenes Bewundern von Septimas schöner Kleidung blieb nicht aus. Mareis Blick fiel zurück auf das gebrachte Glas, das nicht benutzt werden sollte. Sie hob es kurz an und deutete in die Richtung wo der Ausgang zur Küche sein musste. "Ich bin muß los.. wegen zurückbringen..." erwähnte sie kurz und hoffte dafür nicht angeschnauzt zu werden.

    Marei sah Cimon fiebergeplagt an, schaffte es ein Lächeln auf ihre Lippen zu zu zaubern. Oh, Cimon konnte wunderschön erzählen. "Saba mag bestimmt auch kein Wasser.. außer sie war früher einmal ein so besonderer Löwe, der einen beschützen kann." meinte sie leise, um nichts von Cimons Worten zu verpassen. Einerseits wollte sie ihm gerne zuhören andererseits war da diese seltsame Übelkeit und das anhaltende Zittern.


    Das Mädchen beschloß die Augen zuzumachen und dafür sorgsam die Ohren zu spitzen.. wie die Geschichte ausging. "Muss der Junge durch die Wüste, um Mania kennenzulernen?" fragte sie interessehalber. Ihr wurde übel, so gut sie konnte, richtete sie sich auf und versuchte den Eimer zu sich zu ziehen, wo sie sich noch einmal übergab. Da ihr Magen ohnehin leer war, gab er auch nichts nennenswertes mehr her als saure Galle. Traurig schniefend rutschte sie zurück in Cimons Arme und versuchte zu ruhigem Atem zu kommen. "Was wird der König sagen?" murmelte sie und meinte eigentlich ihre Herrin. Was war wenn disee erfuhr, dass es ihr nicht gut ging? Celerina hatte ihr auf unmissverständliche Weise verboten sich 'ihre' Milch zu besorgen weder zu trinken.

    - Aurelia Prisca, Tiberia Septima und Marei


    Mit einem schön verzierten halbvoll gefüllten Weinglas und eine leichten halbvollen Weinkaraffe ausgestattet machte sie sich auf die Suche der aurelischen Frau, die Köchin Niki ihr beschrieben hatte. Groß, schlank, braunhaarig und ziemlich hübsch sowie in auffallend ausländisch aussehende Kleidung gehüllt. Außerdem sollte sie die Mitteilung nicht vergessen. Marei lächelte und fand diese Art des Botschaft überbringens innerhalb eines Hauses gar nicht so schlecht. Sonst musste sie dafür Straßen und Gassen queren und vor Türen warten bis man ihr aufmachte. Suchend drehte sie ihren Kopf hierhin und dahin, huschte zwischen den Bewohnern und Gästen des Hauses hin und her, bis sie sie bei einer anderen Frau stehend entdeckte.


    Na sowas aber auch.. so weit außerhalb des Kreises hatte Marei sie gar nicht vermutet. Und dann zugleich die Frau, die vorhin alles was mit Essensausgabe zu tun hatte, persönlich überwacht hatte. Das war die gesuchte Aurelierin? Sie näherte sich ihr mit leisen Schritten und räusperte sich. "Äh, entschuldige bitte, liebe domina Aurelia Prisca. Ich bin Marei, gehöre zu domina Flavia Celerina und naja... Äh.. ich soll dir folgendes ausrichten: Köchin Niki hat ein von dir vermisstes Weinglas wiedergefunden und möchte es dir durch mich wieder in die Hand geben." So die Botschaft war überbracht, fehlte nur noch, dass die Aurelierin ihr das halb volle Glas abnahm und Marei ihr wenn gewünscht den verdünnten Wein nachschenken konnte. Unsicher lächelnd auf der Stelle verharrend wartete sie ab.

    - Marei et Minor


    Minor traute sich offensichtlich möglicherweise aus ihr unbekannten Gründen, auf die sie niemals kommen würde, nicht mit ihr mitzugehen. Mit einem sichtlich enttäuschten Gesichtsausdruck liess sie seine kindliche Hand abrupt los und trat wenige Schritte zurück.


    "Schade.. du interessierst dich nicht für mich. Weil ich ein Mädchen bin? Weil ich zu denen mit dem Sklavenzeichen gehöre?" Kaum, dass sie diese traurigen Fragen an ihn ausgesprochen hatte, nahm sie ihren gerufenen Namen wahr und ahnte, dass sie seine Antworten wohl niemals erfahren würde. Man verlangte nach ihr.. die wenigen dienstfreien Minuten waren vorbei.


    "Vale, Minor, man sieht sich." verabschiedete sie sich mit einer lange geübten kecken Verbeugung von dem Jungen und verschwand in der Menschenmenge. bevor sie ihn endgültig nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich noch einmal um und merkte sich sein Gesicht. Es wäre schön ihn wiederzusehen... egal wie alt sie dann sein mochten.

    Beruhigende leise gesprochene Worte drangen an ihre vom Fieber geröteten Ohren. Die Wärme aber ging nicht von dannen sondern kam zurück und blieb stetig auf ihr liegen. Marei gab es auf die Wärme wegzustrampeln, das war auch gut so.. sie fühlte sich ganz schön matt.. wie erschlagen.


    Oder eher platt wie eine Flunder, die sie einige Male an einem Fischerei-Stand gesehen hatte. Der Satz den Cimon gesprochen hatte liess sie nicht los (anhand dieser verflixten nicht zu bändige Neugier!) und brachte sie dazu aufzuwachen. "Und wieso kann er den Hai nicht davon jagen? Sind diese Mähnentiere wasserscheu.. besonders unser Löwe?" flüsterte Marei mit herber Stimme fiebergeplagt, drehte sich zu Cimon um. Trotz der argen Hitze unter der Bettdecke, versteckte sie ihre zitternden Hände und versuchte sie einander festhaltend selber nach besten Kräften ruhigzustellen. "Weeeisst du eine Löwengeschichte..." schob sie mit fragendem fragend nach. "..aus deinem Land?.. Die kann ja auch aus Mantua sein.. da es nicht in Afrika liegt...."

    Aufmerksam zuhörend hörte sie Lyso zu und bewunderte ihn geradezu für sein umfangreiches Wissen über Afrika und die dort lebenden Tiere. "Neeneenee.. im Kolosseum war ich noch nicht." gab Marei mit kleinlaut und ehrlich klingender Stimme zu. Sie betrachtete die in Sand gezeichneten Tiere ganz genau und bewunderte vor allem den Löwen. So eine große Katze! Die war ja noch größer als Celerinas Saba!! "So groß wie ein Haus? Wow..." staunte sie.


    "Tiergehege? Oh.. da bin ich auch nicht gewesen. Lyso, ich werde domina Celerina ganz sicher fragen, ob ich ausnahmsweise mit dir gehen darf. Du bist Sohn eines Sentors.." Ach, Marei träumte von der Zukunft.. wenn sie Lyso erst einmal geheiratet hatte.. dann.. Hachja! "Senator und Soldat zugleich? Dein Vater ist ein tapferer Mann! Hat er getötet?" Das ging doch gar nicht, fand Marei, aber in Sabinas Welt ging es doch. "Wow.. wie ist dieses 'sich benehmen'? Und Politik lernen?" Über diese vielen Informationen konnte man beinahe das Hüpfspiel vergessen.

    Mit einem hölzernen Kamm in der einen Hand und einer Haarklammer von Charis in der anderen Hand. In eine dunkelgrünfarbene Tunika gekleidet und mit neuen Schuhen ausgestattet, bremste Marei vor dem triclinium. Konnte sie jetzt sehen, ob sie Cimon endlich gefunden hatte? Auwei.. Cimon kniete auf dem Boden.. was war geschehen?


    Sie entdeckte Ursus und einen unbekannten Besucher. Hatte Cimon sich wehgetan? Konnte er nicht mehr stehen? Sie trippelte auf Zehenspitzen der Gruppe näher und näher, hockte sich wortlos neben Cimon. Sie versuchte einen Blick in sein dunkles Gesicht zu erhaschen. Aber was sah sie da? Cimon lächelte? Und was hatte erfür eine Kiste vor sich liegen?!? Hatte sie sich beim Schlafen gehen verzählt? Ihre Haare schlafzersaust, einzelne Strähnen standen verwuschelt zu Berge. Charis war dem kleinen Mädchen zu ungeduldig beim Kämmen. Marei legte Kamm und Haarklammer in den Schoß, sah fragend zu Cimons Herr dominus Ursus auf. "Sind die zwei Nächte schon rum?"


    Beim Klang der fremden Stimme drehte sie sich um und verdrückte sich in Cimons Arme. "Cimon.. guck maall .. der da...." flüsterte Marei erschrocken. Huh.. wer war der Mann mit dem Sack? Marei spähte mit großen Augen über Cimons Schulter zu Avianus hinweg.

    Das kurze Drücken von Cimon von Cimon bekam sie kaum noch mit, aber seine Worte. Weil sie wissen wollte, was er als nächstes zur Liste hinzufügen würde. "Ich lege mich schlafen... sehe einen Adler der meine Schlange schnappt.. und einen Löwen, der mich beschützt.. und eine weisse Maus.." Schlaftrunken wie sie war vergaß das kleine Mädchen den Anfang der Liste. Aber das war jetzt wohl egal... oder musste man nun von vorne anfangen, sich was neues ausdenken?


    Erschöpft wie sie war, ruhte Marei sich in Cimons starken Armen aus, auch das Zittern legte sich bald. Hin und wieder wälzte sie sich auf die andere Seite und zurück.. alles war ganz so wie man eben schlief. Manchmal murmelte sie tief im Schlaf liegend undeutliche unverständliche Worte. Wenn man genau hinhörte, erkannte man das Wort 'Mam'. Im Fieber vermisste Marei ihre Mutter und 'ihre' Milch.


    Sie wurde wieder ruhig und blieb lange Zeit still liegen. Irgendwan, es dauerte nicht mehr lange bis zum Sonnenaufgang hörte man sie von Saba reden.. mit leisen lockenden Worten rief sie die Katze zu sich und erlaubte der Traumkatze sich an sich und Cimon zu kuscheln. Die Katze entpuppte sich als wahre Wärmflasche. Uah.. warum wurde ihr wärmer als bisher?? Blöde Bettdecke.. bloß weg damit! Um auch die Traumkatze von der Wärme zu befreien, versuchte sie die Bettdecke wegzustrampeln, traf zugleich unbeabsichtigt Cimons Bauch- und Taillengegend.

    "Mal schauen..." erwiderte Marei, wirkte aber nicht sehr zuversichtlich. Außer dem kleinen Jungen der Leone bei der Tür und den Besuchern half hatte sie keine anderen Kinder gesehen."Ja.. ich schaue mal.. also wo ihr feiert und so.." wiederholte sie noch einmal. "Ich habe die Eltern von denen noch gar nicht gesehen. Nur die Kindermädchen von denen haben mich gesehen. Und die Frauen haben nichts dazu gesagt, dass ich mit den Kindern gespielt hab, weil die lieber miteinander tratschten.." protestierte Marei.


    "Wie soll ich andere Sklavenkinder treffen? Ich habe noch nichts außerhalb der Villa erledigen dürfen. Mit den Senatorenkindern hat es voll Spass gemacht, dominus" Sie sah Ursus aus grünen Augen an. "Im Circus? Dann stimmts gar nicht, dass die nur in Afrika leben." Sie lächelte. "Ich mag Cimon. Er hat sich sogar zu mir gelegt und bei mir geschlafen. Alles aber nur weil ich von Haien geträumt habe." Marei liess das Zupfen am Stoff sein und sah sich das Zimmer von Ursus von ihrerm Standort an.

    Sie staunte nicht schlecht... 'nur' noch zwei mal schlafen? Große grüne Augen blickten Ursus an und bewunderten den jungen Mann heimlich. Woher er das wohl wusste?!?? Die Erwachsene besaßen schon komisches aber irgendwie doch auch wichtig zu wissendes Wissen. "Oh.. zwei Nächte nur? Und ich habe auch keine Ahnung was sie machen wird. Cimon und Caelyn gehen sicher ohne mich raus! Dann kann ich noch mehr essen und trinken wie ich mag." scherzte Marei auf kindliche Weise.


    Sie zuckte mit den Schultern. "Weisst du was, dominus Ursus?! Ich brauche nicht auf die Straße zu gehen. Die anderen Kinder sind gar nicht so weit weg von mir. Ich hörte Kinderstimmen und musste nur über die hintere Gartenmauer klettern. Schon sehe ich sie beim Kästchen hüpfen. Sie haben eigene Kindermädchen.. ihre Väter sind Senatoren! Unndd.. sie gehen zur Schule, wissen alles über Afrika." Ihr fiel die Geschichte über den bockigen Nubier ein, von dem Lyso erzählt hatte. "Sogar Löwen und Elefanten wohnen im Sand von Afrika! Du magst sicher keine solchen Leute? Lieber solche netten wie Cimon?"

    Mit dem Beinen baumelnd saß sie erst auf den Hocker, wartete auf Ursus Reaktion. Die begann mit einer Ermahnung. Jajaja.. sie wusste es. Gespielt schmollend rutschte Marei runter und lehnte sich gegen das Möbelstück. "Ich darf feiern? Och.. das wird toll... wenn ich denn wen finde, der mit mir feiern mag!" plapperte sie. "Nach wieviel Mal schlafen enden die Saturnalien denn? Klar.. ich pass schon auf, ich mag domina Celerina nicht unbedingt verärgern. Wo und bei wem sie wohl feiern wird?"


    Marei zupfte am Stoff herum, zog allerdings keine Fäden raus. "Den ersten Tag durfte ich essen was ich wollte.. und auch trinken durfte ich was ich wollte. Den zweiten Tag habe ich ausgeschlafen und andere Kinder zum Spielen gesucht. Ich habe zu lange gespielt. Mam hat mit mir geschimpft und schickte mich in die Küche zum alten Nexos. Dem musste ich beim Möhren putzen helfen.. er hat etwas voll eklig stinkendes Zeug geraucht und mir zugeguckt. Mam hat einmal nur nach mir geschaut und gemeint, ich solle mich nicht so anstellen, weil meine Milch stinkt genauso. Aber sie stinkt nur dann, wenn ich sie zu lange stehen lasse und deswegen nicht trinken mag."