Beiträge von Marei

    Gut, Cimon blieb bei ihr. "Au fein.. morgen üben wir Schleife binden. Ja, sie ist echt schwierig. Sabina hat eine Puppe von ihrer Mutter geschenkt bekommen, die ist hübsch! Und ihr Vater ist ein Senator. Ich habe gesagt, hier wohnen mehr als ein Senator. Wir haben Kästchen hüpfen gespielt. Mir fällt noch was ein, der Junge hat mir erzählt, dass er auch einen Nubier in seinem Haus hat. Aber der scheint nicht lieb zu sein, der macht Ärger und muss dauernd von seinem Vater bestraft werden." erzählte sie von den neuen Spielkameraden.


    Sie wurde rot. Hatte sie sich denn gut benommen? "Öh.. ich glaube schon, dass ich nett zu ihm war. Er hat nicht geschimpft und mich alleine mit dem Staub kämpfen lassen. Ob er die Nüsse gegessen hat kann ich dir nicht sagen..." Uiuiui wie peinlich! "Wieso falle ich auf domina Celerina zurück? Ich kann alleine stehen." Ob sie müde wurde oder es nicht verstand, es war nicht ganz klar. Jedemnfalls wollte sie es verstehen versuchen. "An etwas schönes denken sagst du? Hmm.. ich möchte auch so eine feine Puppe wie Sabina."

    "Pfft.. ein Senator! Hinter mir wohnen ganz viele Senatoren in der Villa! Die kriegen beinahe immer eigentlich von anderen Senatoren Besuch und reden über wichtige Dinge. Wenn du mir deinen Papa beschreibst, Sabina, vielleicht entdecke ich ihn gar wenn er kommt."


    Marei musterte den Jungen namens Primus, der über den anderen Nubier sprach. "Ganz ehrlich? Unser Nubier ist ein gaannz lieber Mann! Der macht beinahe alles und hat bis jetzt noch nie Ärger bekommen. Und er stammt aus Mantua und aus einem fernen Land zugleich, wo die Sonne seine Haut ganz dunkel gemacht hat!! Sogar Cimons Mama soll genauso dunkel sein wie er!" erzählte Marei aus dem Nähkästchen was sie bis jetzt erfahren hatte.


    "Alba? Wer hat dir denn das Schuhe zu binden beigebracht? Sklave, Sklavin oder deine Mama?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich gehe in keine Schule. Nein, ich kann nicht schreiben und lesen! Ich soll mir merken, was ich sagen soll und die Antworten im Kopf behalten. Oder eben von Haus zu Haus laufen und Botschaften abgeben oder hierher mitbringen. Das ist alles. Ohmann.. den ganzen Tag lesen und schreiben lernen.. neeee! Da laufe ich lieber raus und gehe arbeiten oder spielen."


    Das brünette Mädchen mit den grünen Augen und der Jungenfrisur warf einen skeptischen Blick zu den Erwachsenen. Marei sah, dass sie erneut dran war und hüpfte auf das zweite Kästchen. "Bestimmt überlegen die sich gerade, ob sie euch von mir wegrufen sollen. Ich bin nämlich eine eingekaufte Sklavin. Wetten, ihr würdet mich sonst gar nicht mal wahrnehmen?!?" Nun war sie neugierig auf die Reaktionen der Spielfreunde.

    Und auf was für Ideen sie kommen mochte. Sie war neulich über die Mauer geklettert und hatte mit anderen Kindern gespielt! Heute war sie schon sehr geschafft und freute sich regelrecht auf das zu Bett gehen. Und sie fühlte sich nicht gut... schon seit einigen Tagen! Marei merkte, dass ihr die heissgeliebte Milch fehlte und sie deswegen sicherlich wieder krank werden würde. Es ärgerte sie so anfällig zu sein, denn sie hasste dieses hundeelend fühlen sehr. Am meisten noch hasste sie es deswegen im Bett liegen bleiben zu müssen. Das Waschen und Umziehen tat sie ohne zu quengeln beziehungsweise zu murren und stieg in ihr Lager.


    Marei machte es sich auf dem Rücken liegend bequem, zog die Decke bis zur Nasenspitze hinauf. "Cimon?!? Bleibst du bei mir bis ich eingeschlafen bin?" fragte sie den Nubier, sah ihn direkt und unverfangen an. "Oder zeigst du mir noch einmal die große Schleife am Schuh? Irgendwie krieg ich das nicht gebacken. Charis schimpft immer wieso ich das nicht genau so schnell lerne wie das Laub zusammensammeln und in den Laubeimer tun. Und weisst du waaass? Den Ursus, deinen dominus, den habe ich jetzt auch kennengelernt. Er hat sich totaal gewundert wieso ich unter seinem Bett lag. Na.. wegen der Nüsse halt. Die sind rund und kullern immer weg... in alle Richtungen und besonders gerne unter Herrenbetten." Letzteres Satzteil war ein kleiner Witz von Marei.

    " Richtig, das ist die Villa Aurelia. Ärger? Wozu? Weil ich die Villa verlassen habe? Hmmm.. mhm... ich glaube nicht, dass ich ein Kindermädchen habe. Charis hat sehr viel zu tun. Aber wisst ihr.. da ist ein Mann, seine Haut ist ganz dunkel. das ist ein Nubier und der passt auf mich auf! Und er bringt mir das Schuhe binden mit Sprüchen bei!" beantwortete sie die Fragen eifrig und prahlte ein bisschen mit Cimon. Wobei sie aber nebenbei die Ohren spitzte, um rechtzeitig zur Stelle zu sein, wenn sie gerufen wurde. Marei hoffte, dass ihr Name ganz spät fallen würde.. am besten dann, wenn die Kinder heimgehen mussten.


    "Wieso macht sich dein Papa denn Sorgen? Ich finde, es ist ganz normal in der Nähe zu spielen. Was machen die alten Frauen da drüben?" Sie sah die Kinder nachdenklich an, dachte über das fremde Wort nach, welches sie gerade gehört hatte. "Alabett? Was ist das?" fragte sie und warf einen schwarz weiss gestreiften Stein in das erste Kästchen als sie an der Reihe war. Jedesmal wenn sie hüpfte, hüpfte auch der Saum ihres Kleidchen mit hoch. ihre Wangen röteten sich in diesem Spiel und man konnte ihr ansehen, wieviel Freude sie am Spiel mit den Kindern hatte.

    - Marei et Minor


    Marei staunte wieder einmal. "Das ist gar nicht so schlecht. Also vier Namen besitzen und mit einem fünften Namen gerufen werden..." gab sie als Kommentar ab.


    Mutig trat sie einige Schritte näher heran, denn der Junge rührte sich nicht vom Fleck. "Kommst du jetzt mit raus oder nicht?" Ein anderer Gedanke tauchte auf. Hatte er Angst vor Mädchen? "Hast du Angst vor mir? Zeig mir mal wie mutig du ohne deine Mama und deinen Papa bist. Hier gibts genug stille Ecken wo uns keiner erwischt!" stichelte sie. Dass sie allerdings von einem Erwachsenen namens Appius Aurelius Cotta, zugehörig zur Gens Aurelia, beobachtet wurde nahm sie gar nicht wahr.


    Der Junge konnte lesen und schreiben und konnte etwas nicht was sie auch nicht konnte. "Lesen und Schreiben kann ich nicht.. aber dass du keine Schuhe zubinden kannst?" Wie? Von Sklaven? Das stimmte allerdings. "Stimmt... Cimon hat mir auch die Schuhe zugebunden. Charis hat das auch gemacht!" thriumphierte Marei und versuchte Minors Hand zu erhaschen. "Komm... lass uns raus gehen. Wir können auch in den Garten." forderte sie ihn freundlich auf.

    "Äh was?" echoete Marei verwundert zurpück und fragte sich, ob der Junge überhaupt sprechen konnte oder wollte. Er beantwortete keine ihrer Fragen und erwiderte ihre Glückwünsche zum Fackel tragen mit einem Lächeln. Marei erwiderte es gnädigerweise, weil sie sich wirklich gerne mit ihm anfreunden wollte.


    Dann sprach er seinen Namen aus. Marei staunte. "Du trägst einen ziemlich langen Namen, mein lieber Freund! Mit welchem Namen von den vieren ruft man dich? Mich ruft man Marei, weil ich ein Mädchen und kein Mädchen bin. Wetten, du denkst die ganze Zeit, dass ich ein Junge bin?! Soll ich dir den kleinen Unterschied zwischen unseren Beinen zeigen? Dann müssen wir von hier rausgehen und ich zeige es dir. Ich schätze, die Großen werden uns nicht vermissen... nicht wahr, Minor?" Das kleine Mädchen deutete in die Richtung, wo der Ausgang sich befand, beziehungsweise Tiberia Septima mit dem Sklaven Cimon verschwunden war. "Kommst du mit? Aber nur gucken!" Sie musterte ihr Gegenüber von oben bis unten. Ob er sich traute? Sich zutraute Mama und Papa alleine zu lassen. "Kannst du dich alleine an- und ausziehen? Und die Schuhe selbst binden?" Irgendwie mochte sie Vergleiche in der eigenen kindlichen Entwicklung finden. Minor konnte sicherlich viel mehr als sie...

    In der Stadt gab es viel zu sehen... Marei war aufgeregt, weil es ihr erster Ausgang seit dem Verkauf auf dem Sklavenmarkt war. Nun sie wurde in einer Sänfte durch die Stadt getragen und das war schon was anderes als auf zwei Beinen durch die Stadt zu gehen. Mit großen Augen beobachtete sie das Durchqueren des Stadttores und beobachtete wie dieses immer kleiner wurde und bald nicht mehr zu sehen war. "Boff... wie aufregend!" murmelte Marei sichtlich beeindruckt und drückte das rot-gelbe Kissen an sich, uim es zuletzt in den Rücken zu stopfen. "Magst du dir die Geschichte vom Hasen und dem Wolf hören?? Ich kann sie sicher nicht soooo gut wie Phraates erzählen..."


    Marei konnte den Sklaven nicht helfen, da ihre Orientierung nur für Rom ausreichte. Irgendwann kamen sie an und standen vor einer großen Villa. Mit Charis Hilfe kletterte Marei schläfrig aus der Sänfte und musterte das unbekannte Gebäude mit müden Augen. Innen gingen die großen Sklaven sogleich ans Lüften, auch dabei konnte Marei nicht mithelfen. Wenn sie nicht so müde wäre... dennoch bekam sie den Auftrag Celerinas mit. "Ich bin schon unterwegs." meldete Marei sich ab und machte sich auf den Weg, um die Sklavenunterkünfte zu suchen. Hmm.. die Betten waren viel zu groß und die Fenster klein. Schulterzuckend legte Marei ihren Beutel ab und suchte die Küche auf.


    Auf dem Tisch stand etwas zu trinken bereit. Ihre Laune hob sich merklich nachdem sie Wasser getrunken hatte. Sie füllte auch für die Mitreisenden die Becher und stellte alles auf ein Tablett. Hm, wie konnte sie es in den Garten bringen?! Abermals durchsuchte Marei die Küche und fand Wein und Trauben, Milch und Nüsse sowie einen kleinen Bollerwagen. Das war genau das richtige.. aber die gefüllten Becher musste sie wieder ausleeren, sonst würde ja der Wagen nass werden. Den kleinen Bollerwagen hinter sich herziehend suchte sie nun den Weg in den Garten. Allerdings kam sie nur bis zur Tür, die in den Garten führte.. dahinter war grüner Rasen! Zwecklos überhaupt zu versuchen, den Wagen über den Rasen zu ziehen. "Wer will was trinnkkeen.. eesseeenn??" rief sie mit an den Mund gelegten Händen in den Garten hinaus und wartete auf das Echo. "Miiihiillcch.. Nüühüüsssee... Weeiiiihaainn.. Thhrauuubeeennn.." Während sie wartete, entdeckte sie mehrere Vogelhäuser an der Villawand hängen. Wer da wohl alles nistete? "Guuhucckt maaal... hhieerr..."

    Gleich vier Gesichter blickten sie an. Marei lächelte tapfer zurück, soviel Aufmerksamkeit! Von fremden Kindern! "Meine Mama hat mir nie eine Puppe geschenkt! Ein mit Stroh gefülltes Tuch mit zwei Knöpfen drauf, die die Augen sein sollten, war meine Puppe... oder vielmehr ein Geist. Richtig, ich bin ein Mädchen!" plapperte Marei drauflos und nickte jedem Kind bei seiner Vorstellung zu. "Hej!" Endlich traute sie sich von der Mauer runterzuklettern und stand asbald von der Gruppe neuer Spielgefährten. "Ich bin Marei und wohne in dem haus hinter der Mauer. Nein, ich bin nicht neu hergezogen, Wenn ich die Sonne sehen will, darf ich in den Garten gehen aber ansonsten nicht rausgehen." Sie sah Sabina mit schiefgelegtem Kopf an. "Kindermädchen? Nein, sowas brauche ich nicht. Ich kann gut auf mich aufpassen! Wozu brauchst du ein Kindermädchen? Ich kann mich alleine anziehen und waschen! Nur das Schuhe binden muss ich üben." Sie zog etliche Steine aus der Tasche ihres rotgelben Kleides und nickte zu den aufgemalten Kästchen rüber. "Wer fängt an? Jungen zuerst?"

    Marei machte große Augen, entgegen aller Erwartungen durfte sie sogar mit in die Sänfte, in die die ihrer Herrin gehörte. Das kleine Mädchen bekam die allgemeine Aufbruchstimmung mit und löste sich aus der Starre der Überraschung. "Aaabber gerne..." stotterte Marei und warf den mitgebrachten Kleidungsbeutel zuerst in die Sänfte bevor sie sich selbst hineinhievte. "Oh mann.. du hast aber viele Kissen! Das rot-gelbe hier gefällt mir! Uiii.. das ist ja der gleiche Stoff wie von meiner Kleidung! Dich unterhalten? Hmm.. vielleicht erkenne ich einge Straßen wieder und erzähle dir von Begegnungen während der Botengänge." plapperte Marei und schon den Vorhang etwas zur Seite, um nach draußen gucken zu können.

    Ziemlich müde, weil sie komischerweise nicht hatte schlafen können, trottete Marei mit gesenktem Kopf und ihrem Kleiderbündel aus der Tür. Erst bei dem Anblick der Pferde blickte sie auf und schluckte. Ohweia! Sie folgte Charis und stellte sich zu den Sklaven die ebenfalls mitkommen sollten. Phraates war auch dabei.. ihre gedrückte Stimmung hellte sich auf. Chimerion kannte sie noch nicht, aber das würde sich sicher geben, wenn sie zusammen auf diese Reise gingen..


    Celerina kam irgendwann heraus.. und verkündete das Ziel der Reise. Nach Ostia?! Wo lag denn das? Die Frage lag ihr auf der Zunge, doch sie hielt ihre Lippen verschlossen. Denn es bedeutete sich auf ein Pferd begeben und reiten zu müssen. Sie näherte sich Celerina und blickte sie traurig an. "domina? Ich kann nicht reiten! Deine Pferde sehen schrecklich groß aus!" Die Herrin sah das vielleicht anders, eben weil sie größer als das traurige Sklavenmädchen war. Auf die idee, die anderen Sklaven zu fragen, ob sie mit ihren reiten konnte, kam die Kleine nicht. Vielleicht schickte die Herrin sie gar zu Fuß zum Tor?

    Die Katze mit den Bändern sprang über die Mauer und lief an einer auf dem Rasen träumenden Marei vorbei. Leider war das Tier zu schnell, als dass sie es einfangen und von den Bändern befreien können. Neugierig blickte sie in die Richtung, auis dem das Tier gekommen war und näherte sich der Mauer.. dahinter hörte sie Kinderstimmen. Au fein! Sie hatte Lust zu spielen! Vorsichtig kletterte sie die Rankengitter hinauf und setzte sich mit den Beinen voran auf die Mauer. Beine baumelnd sah sie den malenden Jungen zu und entdeckte das Mädchen mit der Puppe. "Oh mann.. du hast eine schöne Puppe!" sprach sie geradeheraus das andere Mädchen an. Sie konnte von der Mauer runterklettern wenn sie wollte aber dazu war sie noch nicht bereit. "Ich bin Marei und wer seid ihr? Darf ich beim Kästchen hüpfen mitmachen?!?" Ein flehender Blick lag in Mareis Augen, welcher auch deutlich ihre Lust zum Spielen mit den fremden Kindern zeigte.

    Die vielen Beine auf einem Raum verteilt schüchterten das Skllavenmädchen ein bisschen ein. Tapfer lächelte sie den Jungen mit ihrem besten Lächeln an, zum Dank dafür, dass er sie begrüßte. "Wie heisst denn du? Sind das deine Mama und dein Papa? Bist du aus Rom?" schoß sie die ersten drei Fragen, die ihr am wichtigsten erschienen ab. Leider konnte sie nicht weiterfragen, da die Erwachsenen über ihnen weiterredeten.. ganz so als ob sie nicht anwesend wären. Dabei schnappte sie auf, was der Junge nachher tun musste. "Boff.. du darfst die Braut führen? Du haxt eine tolle Aufgabe!" fragte sie leise mit kindlich-neidischem Unterton. Unterdessen ging die Feier weiter. Die Gäste wurden begrüßt, das Opfer geleitet und durchgeführt. Mareis kleine Welt beschränkte sich auf den Jungen, der ihr noch ein paar Antworten schuldig war. Es war zudem ziemlich spannend ein Kind zu treffen, welches aus einem anderen reichen Hause kam. Wann traf sie schon mal Kinder ihres Alters? Es war toll! Irgendwoher war Celerinas Stimme zu hören, die immer näher kam. Noch wusste Marei nicht, dass ihre neue Herrin mit der Familie des Jungen verwandt war?!

    Sie konnte die Entdeckung der Küche also verschieben und durfte bei der Herrin bleiben. Die domina stellte noch mehr Fragen und die Antwort liess etwas auf sich warten, da Marei (unabsichtlich natürlich) wartete, bis Charis weg war. "Oh.. oh.. öhm..." stotterte Marei und hoffte, dass die kurzen Haare ihre heiss glühenden Ohren verbargen. "Naja.. Mam hat ihn mir gegeben, weil einer ihrer Männer auf dem Meer Fische angeln ging und einer dieser Fische nannte er Marei. Äh-. ja also.. ich heisse nach einem Fisch.. und weiss nicht wie das Blubber-Tier aussieht. Ich habe Mam immer gefragt, aber sie hat gesagt, ich solle bloß still sein." Es war eine ehrliche Antwort über ihren Namen.. und doch mochte sie ihren Namen. Wer konnte sich schon nach einem Fisch benennen, dass im Meer lebte?!?


    "Jetzt ist Herbst! Deshalb gibt es die Trauben erst jetzt?!?" fragte sie in ihren eigenen Worten über die 'Saison' nach. "Dann sollte der herbst aber lange dauern, dann können wir gaannz lange Vesuv-Trauben essen." Charis kam wieder und nickte ihr zu. selbst die Herrin machte eine Geste zuzugreifen! "Danke sehr!" Marei griff sich von den Trauben so viele, wie sie in ihre Hand passten und aß mit vergnügter Miene. "Die Vesuvtrauben schmecken wirklich gut.. aber warum muss der Berg Feuer speien, damit sie gut schmecken?"

    "Hihihi...." wimmerte Marei kichernd und wischte sich weitere Tränen aus dem Gesicht. "Ja.. sogar sehr lustig!" neckte sie den armen Phraates und hörte andere Menschen näher kommen. Es musste eine Frau sein.. die brüllte nämlich einen Namen. Klang der nicht genauso so wie der Name der Katze? Das konnte doch nicht ihre Herrin Celerina sein, die näher kam. Dann musste Chrais in der Nähe sein. "Hieeerrrr.... hierrr..." begann Marei zu winken und zu rufen zugleich auf die Aufmerksamkeit der Frauen hoffend. "Saba.. die Katze ist hier..." rief sie aus und wandte sich wieder Phraates zu.


    Oh Schreck.. er war weg! Das kleine Mädchen verstummte. "Phraates?" fragte sie ganz leise und rief nach dem Ausbleiben einer Reaktion seinen Namen lauter aus. "Phraates?" Marei lief los. Sie folgte am besten der Spur der Zerstörung. Wieder sah sie sich suchend um und entdeckte den Mann. "Oh nein.. nicht doch!! Lass die Katze in Ruhe!" begann sie zu jammern und deutete auf den Baum. "Da ist Saba! Oh, pass auf, Saba!!" Sie begann das Leben der Katze zu bangen und hatte Tränen in den Augen.

    "Mantua? Ihr kommt echt alle von irgendwoher.. nur nicht aus Rom!" stellte Marei altklug für sich fest. "Ich bin die einzige waschechte Römerin.. ist das nicht toll?" Wieder wiess der dunkle Mann zurecht und zauberte einen netten Spruch zum Schuhe zu binden hervor. Verdutzt blickte Marei zwischen der Schleife und Cimon hin und her. "Oh.. das war gut! Ich mag das genauso lernen, was du gesagt und wie du es mir gezeigt hast..." Bereitwillig schlug sie in Cimons Hand ein und wandte den Kopf, als jemand eintrat.


    Das musste die andere neue Sklavin sein und diejenige fing mit dem an, was am meisten bei ihr auffiel. Marei seufzte, schielte auf ihr Pony und blickte augenverdrehend Cimon an. "Ich bin kurz, aber noch lange kein Junge und Mädchenkleidung trage ich schon immer.... eben weil ich ein Mädchen bin. Genau wie du! Bäh!" Marei sprachs und streckte Caelyn die Zunge raus. Sie setzte sich zu Cimon auf die Bank und blickte über den Tisch hinweg Caelyn an. "Du bist groß und und isst Äpfel wie meine Kumpels... es trooppfffttt... zu späääät.. pling!" Mit den Fingernägeln trommelte sie auf der Tischplatte.

    "Ist der Schicksalsfaden etwa ein Märchen wie das über den bösen Wolf und den schlauen Hasen?!?? Dann brauche ich ihn gar nicht zu suchen..." Sie sah ihn lachend an und meinte. "Oh Mann, das ist doch klar, dass du älter als ich bist. Du bist sogar größer." Sie fand sich unversehrt in Phraates Händen beziehungsweise Armen und auf dessen Schoß wieder... "Tooooollll... noch mal.. bitte... mache noch maaal... diesen PLUMPS..." rief sie bettelnd aus und bemühte sich auf die eigenen Füße zu kommen, um sich wieder auf seinen Schoß zu setzen. "Wie sprichst du in deiner Sprache das Kinderlied?" schoß es als Frage aus ihrem Mund heraus.

    "Oh.. da bin ich aber erleichtert.. also ich meine wenn die Sonne nicht hierher kommen und mich dunkel machen kann." gab Marei ehrlich zu und zeigte ihre Erleichterung auch in ihrem Gesicht. "Ach so.. jetzt weiss ich, was ein Turban ist. Eine Kopfbedeckung halt! Ich frage Phrates ganz sicher mal wie man einen Turban macht! Wohnt Bash auch hier? Wie du kommst nicht wirklich aus Nubien?"


    Sie stand plötzlich auf und stellte einen Fuß auf die Bank, um die locker gewordene Schnürung ihrer Fußbedeckung neu zu schnüren. "Na.. höffentlich kriege ich Freunde.. das ist gnz schön langeweilig.. vor allem seid ihr groß und größer als ich. Wieviele Freunde hast du noch?" Man sah Marei an, dass sie mit der Schnürung zu kämpfen hatte und knapp davor war die Fußbedeckung an die Wand zu werfen.. oder besser noch unter einen der Schränke zu schieben. "Wo bleiben denn die anderen? Der Tisch ist schon fertig gedeckt. Und wo ist Charis? Sie kann binden.."

    Ihr blieb nichts anderes übrig als wortlos zu nicken und daran zu glauben, dass die Strafe ihrer Herrin tatsächlich nicht allzu schlimm ausfallen würde. "Sogar mit dem Schiff reisen? Dann brauchst du kein Pferd, um dahin zu kommen!" stellte sie fest und brachte einen respektvollen Knickser zustande. "Ich werde die zwei ganz bestimmt löchern. Sie sind die neuen Sklaven. Ach.. sie sind deine? Von dir? Achso! Ich merke es mir. Jetzt muss ich aber losgehen.... tscchüüühüüsss.." Mit dem Eimer klappernd verschwand sie.

    Marei war auch dabei und trug festliche rot-gelbe Kleidung. Ihre Haare waren immer noch zu kurz für eine ordentliche Firsur und hingen wie immer über den Ohren.. Noch hatte sie nichts zu tun bekommen... noch trug sie nichts in den Händen. Mit neugierigem Blick beobachtete sie die Gäste, dabei entging ihr nicht, dass auch ein Kind anwesend war.


    Mit leisen Schritten bahnte sie sich einen Weg zu dem Jungen hinüber, dem da gerade überm Kopf gestrichen wurde. Sie stellte sich in das Blickfeld des Jungen und verdrehte verstehend die Augen. Boah.. sie mochte es auch nicht so berührt zu werden, sollte der Blick heissen. Aufmerksam blickte sie zu den Großen und erkannte kein vertrautes Gesicht... also waren diese auch Teil der Gästeschar. Noch hatte sie keine Ahnung wie die drei (Manius Flavius Gracchus, Mutter & Sohn) offensichtlich Vater und Mutter samt ihrem Sohn, hiessen. Ihr Blick wanderte zurück zu dem Jungen und offenbarte ihm, dass sie grüne Augen hatte. "Salve.." flüsterte Marei schüchtern, beinahe tonlos. Ob er ihr antworten würde? Denn immer noch hatte sie nichts zu tun bekommen... noch trug sie nichts in den Händen, um als Sklavin der Gesellschaft einer Hochzeit zu dienen.

    Sim-Off:

    Ups! :D Danke für den Hinweis.


    "Hmmhmm..." murmelte Marei und sah zu Ursus auf. "Dann sollte ich es besser sogleich tun. Jetrzt traue ich mich noch zu ihr.. aber später? Ich weiss nicht!" Sie nickte verstehend zu den Pflanzen. "Africa klingt weit weg.. bestimmt sind es noch mehr Finger bis man ankommt. Ich wäre gerne eine Pflanze die jeden Tag Sonne abkriegt. Und nachts stehe ich dann im Regen, um zu trinken und weiter zu wachsen." Marei löste ihre Beine aus dem Schneidersitz und stand auf. "Ich gehe zu domina Celerina und sage ihr das mit den Büschen und der Jagd nach Saba, ja?" Sie wanderte zum Türrahmen und nahm die Putzsachen in die Hand. Unterm Türrahmen blieb sie stehen und drehte sich um. "Du kannst viel erzählen und gut erklären, das war toll. Darf ich wieder kommen?"