Der Sklave zuckte bei dem stirnrunzelnden Anblick der herrschaftlichen Miene zusammen und hob entschuldigend die Schultern. Ja, er konnte nichts dafür und ihm war das kleine Mädchen lieber als der tollpatischige Küchengehilfe. Bei letzterem wusste man manchmal nicht, ob er wusste, was er tat.
Marei hatte Licinus leises Wort gehört und ihm ganzganzganz schnell zugenickt als Zeichen das sie ihn gehört hatte. Jetzt, da sie nichts mehr zu tun hatte, konnte sie zuhören. Es wurde über den kleinen Wutz geredet, genauer den Sohn des Legaten. der es schaffte zu entwischen und dafür auch noch Anerkennung erhielt. Die Sätze wanderten weiter zum Namen ihrer Freundin. Esquilina war auf dem handvoll großen Landgut des primus pilus und dufte sie, wegen der Spannung welche spürbar in der Luft lag, nicht sehen. Jetzt wusste sie endlich, warum die Bank in den letzten Tagen immer leer gewesen war und sie umsonst gewartet hatte. Marei sah zu Boden, bemüht darum die Tränen in den Augen zurück zu halten. Oh Mann, das war ja noch schlimmer als Stubenarrest. Mareis Hände wanderten zu einer Spange, welche sie aus dem Haar löste. Das Fehlen würde nicht auffallen, sie hatte noch genug Spangen, welche die brünetten Strähnen zurückhalten würde. Und wie beförderte sie jetzt die Spange in Licinus Hände, damit sie zu Esquilina gelangte? Sie traute sich nicht einfach so den Krug zu ergreifen und den dinierenden Erwachsenen Wein nachzuschenken, der es keine Zeichen gab, auf die sie als bedienende Sklavin reagieren musste. Fest umklammerte sie die Spange.